Maternité
Farblithographie auf Chine volant. 1896.
19 x 22,5 cm (30 x 34 cm).
Roger-Marx 30 vor III.
Zustandsdruck, noch ohne die hellbraunen Partien. Roger-Marx nimmt an, dass die Graphik in 110 num. Ex. der Vorzugsausgabe der Zeitschrift PAN beigegeben wurde, was jedoch nicht stimmen kann, da Vuillard in der Zeitschrift überhaupt keine Arbeit veröffentlichte, vgl. hierzu auch "Pan Prospect-Buch, Inhalts- und Mitgliederverzeichnis der drei Jahre 1895, 1896, 1897 der Zeitschrift Pan", Leipzig 1898. Die Allgemeine Ausgabe des PAN erschien in mindestens 1100 Exemplaren, die Vorzugsausgabe in 75 num. Ex., und die Künstler-Ausgabe in 37 bzw. 38 num. Ex. Wahrscheinlich verwechselte Roger-Marx die Zeitschrift PAN mit der PAN-Presse und hatte (sein Buch erschien 1948) damals noch keine Möglichkeit zur genaueren Recherche. Auch die Zustandsbeschreibungen bei Roger-Marx sind, wie er selbst einräumt, unklar ("Il est possible qu'il ait été tirés un ou deux essais d'un état intermédiaire entre le second et l'état définitif."). Brillanter, samtiger Druck mit breitem Rand. Sehr selten.
Provenienz: Ehemals Sammlung Maurice Houdayer, Paris
Grand-mère (effet de lumière)
Radierung und Aquatinta auf Frères-Bütten. 1889/23.
17,4 x 25,7 cm (22,8 x 27,6 cm).
Mit dem schwarzen Monogrammstempel "C.P". Auflage 18 num. Ex.
Delteil 80/7 e.
Aus der posthumen, numerierten Auflage von 1923. Kräftiger Abzug mit Rand.
Die Nacht
Radierung in Schwarzblau auf Bütten. 1897.
23,5 x 18 cm (40 x 30,8 cm).
Signiert "HVogeler".
Rief 21 II c (von d).
Prachtvoller, tiefdunkler Druck von der noch unverstählten Platte mit sehr breitem Rand, oben mit dem Schöpfrand.
Die Märchen
5 (von 6) Radierungen auf Velin sowie 2 Bl. Titel und Text. Lose in Kartonmappe. 1924.
28,7 x 23 cm (Blattgröße).
Die Radierungen jeweils signiert "HVogeler".
Rief 1 II c, 4 e, 9 II d, 11 f und 15 f.
Mit einem Vorwort und kurzem Text von der jüdischen Schriftstellerin Erna Regina Löwenwarter, die Anfang der 1920er Jahre nach Worpswede kam. Erschienen und gedruckt bei Carl Frye & Sohn, Münster 1924. Die Platten wurden 1924 vernichtet. Die Mappe erschien nur in kleiner, nicht numerierter Auflage. Vorhanden sind die Motive "Am Quell" (Vogelers erste Radierung), "Die Schlangenbraut", "Die Hirtin", "Tod und Alte", "Die Sieben Raben" und "Froschbraut". Ausgezeichnete, teils gute Drucke mit dem vollen Rand.
Waldstück
Pastell auf gräulichem Velin. Um 1900.
45,5 x 53 cm.
Unten rechts mit Kreide in Rot signiert "Dora Hitz".
Frühlingshaft flirrendes Licht und frisches Grün erfüllen die baumbestandene Wiese. Souverän erfasst die Künstlerin das Spiel von Licht und Schatten im Grün der Bäume und akzentuiert nur hier und da Äste und Stämme mit dunklen Konturen. Sie "vertrat in Deutschland als eine der ersten den reifen Impressionismus mit durchgeistigtem Vortrag und blonder, farbenfreudiger, leuchtender Palette." (Thieme-Becker S. 153). Bereits als Mädchen, mit 13 Jahren, studierte Dora Hitz an der Münchner "Damenmalschule Frau Staatsrat Weber" und wurde anschließend in Bukarest rumänische Hofkünstlerin der Königin Elisabeth von Rumänien, Carmen Sylva. Ab 1880 lebte Hitz in Paris, im Künstlerviertel Montmartre, und studierte u.a. bei Luc-Olivier Merson, Jean-Joseph Benjamin-Constant und Eugène Carrière. 1892 siedelte sie nach Berlin über, betrieb bald eine eigene Damenmalschule und besaß ein Atelier am Lützowplatz. Hitz war Gründungsmitglied der Vereinigung der XI und der Berliner Sezession.
Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 45, 27.05.1995, Lot 567
Privatsammlung Berlin
Façade de l'église, effet de lumière
Öl auf Leinwand.
25,5 x 35 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "L.V".
Das kleinformatige Gemälde illustriert eindrucksvoll Valtats Beeinflussung durch den Impressionismus und seine Experimentierfreude, mit bunten Farbtupfern ein wechselhaftes Licht- und Schattenspiel auf einer Fassade darzustellen. Laut einer Bestätigung des Enkels Louis-André Valtat vom 24.06.2005 ist das Gemälde im Archiv des Künstlers verzeichnet und wird in ein Werkverzeichnis aufgenommen. Bitte Zustandsbericht erfragen.
Provenienz: Christie's, London, Auktion 27.06.1986, Lot 449
Christie's, London, Auktion 01.04.2004, Lot 36
Privatbesitz Berlin
Astern
Öl auf Karton. 1907.
40,5 x 30,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellblau monogrammiert "C.H.", verso auf dem Abdeckkarton (von fremder Hand?) mit Farbstift in Rot betitelt und bezeichnet "No. IV 'Astres'" sowie mit der Berliner Künstleradresse.
Schillernd finden sich hell leuchtende Nuancen von Grün und Violett, Rosa- und Gelbtöne nebeneinander. Aus kurvigen Bewegungen des Pinsels artikulieren sich die geschwungenen Formen von Asternblüten und Vase in einer dichten, ausgewogenen Komposition, wie sie charakteristisch für die Blumenstilleben Herrmanns sind. Im Berliner Kunstleben um 1900 spielte Curt Herrmann eine zentrale Rolle, nicht nur als Künstler, sondern auch als Sammler. Er war 1898 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Berliner Sezession, lernte 1897 in Brüssel Henry van de Velde kennen, und durch ihn den Neoimpressionismus und dessen wichtigste Vertreter wie Paul Signac, Théo van Rysselberghe und Maurice Denis. Bald wurde Herrmann zu einem wichtigen Vermittler des französischen Neoimpressionismus in Deutschland.
Provenienz: Familie des Künstlers Berlin
Fressender Bär
Bronze mit schwarzbrauner Patina auf Bronzeplinthe, auf dunkelgrauen Marmorsockel montiert. 1895.
Ca. 10,2 x 8 x 10,8 cm.
Seitlich auf der Plinthe signiert "A. Gaul", hinten am Rand mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN".
Gabler 20-1.
Der "Fressende Bär" zählt neben dem "Sitzenden Bären", 1894 (Gabler 8-1) zu Gauls wenigen frühen eigenständigen Plastiken, die er hat gießen lassen. "Sicher wurden nur wenige Bronzegüsse hergestellt. Eine größere Verbreitung fand die Plastik erst nach Gauls Tod, dann jedoch in Porzellan- und Keramikausformungen. Vermutlich besaß Heinrich Zille ein Exemplar in Gips (...)." (Josephine Gabler, August Gaul, Das Werkverzeichnis der Skulpturen, Berlin 2007, S. 48). Gabler kann insgesamt neun Güsse nachweisen, drei davon in öffentlichen Sammlungen. Prachtvoller Guss mit homogener Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 13 cm.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Cucuel, Edward
Brunnenpromenade im Krollschen Garten, Berlin
Los 7008
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
"Brunnenpromenade im Krollschen Garten, Berlin"
Feder und Pinsel in Schwarz sowie Deckweiß und Bleistift auf Velin, auf Velinkarton aufgezogen. 1901.
30 x 48,5 cm.
Unten links in der Darstellung mit Feder in Schwarz signiert "CUCUEL" und datiert, verso auf kaschiertem Velin mit Bleistift betitelt.
Der elegante, sichere Strich Cucuels zeigt sich in der frühen Arbeit des US-amerikanischen Malers, der bereits 1896 als Zeitungsillustrator in New York arbeitete, sich in Paris fortbildete und sich zunächst als Illustrator in Berlin und 1907 schließlich in München niederließ, wo er sich der Künstlergruppe "Scholle" um Leo Putz anschloss. In der frühen Berliner Zeit entstand die charmante Zeichnung des Vergnügungspalastes im Berliner Tiergarten.
Provenienz: Privatbesitz Wiesbaden
Das Mädchen im Kahn
Farbige Aquatinta auf Bütten (Wz. Kreis mit Linien). 1903.
21,6 x 32,5 cm (25,8 x 37,6 cm).
Signiert "Richard Ranft" und bezeichnet "Epreuve d'essai retouchée" sowie "1/70".
Als „Vorkämpfer der modernen farbigen Graphik“ machte Ranft sich primär um die Farbradierung verdient und galt unter den Zeitgenossen als begabter Kolorist (Clément-Janin, S. 43). Die Kolorierung des vorliegenden Blattes scheint sowohl au repérage als auch à la poupée erfolgt zu sein, die stellenweise Glättung der Aquatintakörnung bewirkt darüber hinaus mezzotintoähnliche sanfte Abstufungen wie auf dem Kleid des Mädchens. Die roten Akzente sind in Aquarell aufgetragen worden. Ganz ausgezeichneter Probedruck mit Rand. Beigegeben: Ein weiterer Abzug des Druckes in Dunkelbraun, ebenfalls Zustandsdruck.
Literatur: Clément-Janin, Richard Ranft und die farbige Radierung, in: Die graphischen Künste, 1903, S. 46, Nr. 26
Allee am Schloss Dargun
Öl auf Malpappe.
72 x 83 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "MHager".
In spätimpressionistischer Malweise, mit breitem Pinsel und in herbstlich-warmen Farben erfasst Hager die stimmungsvolle Szenerie. Häufige Motive in ihrem malerischen Schaffen waren Dargun und ihre Wahlheimat Burg Stargard in Mecklenburg-Vorpommern, meist in Pleinair-Malerei erfasst. Ausgebildet von Max Uth, später von Eugen Bracht, Hans Licht und Ernst Kolbe, konnte Hager bereits 1910 an einer Ausstellung in Hannover und 1911 in Berlin teilnehmen.
Provenienz: Privatbesitz Norddeutschland
Schulgang in Laren
Kreide in Schwarz auf dünnem Velin. 1898.
11 x 19 cm.
Wie ein Reigen reihen sich die identischen Hüte und langen Schürzen der Schulmädchen aneinander, die im hellen Sonnenlicht auf das Schulportal zuströmen, auf dem Weg zum Unterricht. In seinem treffsicheren, impressionistischen Duktus stellt Liebermann die berühmte Szene in überzeugender Stilisierung dar. Bei dem aus einem Skizzenbuch stammenden Blatt handelt es sich um eine der Vorstudien, die der Künstler 1898 im nordholländischen Dorf Laren als Vorbereitung für das gleichnamige, in zwei Fassungen existierende Gemälde anfertigte (vgl. Max Liebermann in seiner Zeit, Ausst.-Kat. Berlin/München 1979-80, S. 564f., Nr. 295).
Provenienz: Ehemals Kunsthandlung Osper, Köln
Am Schreibtisch
Feder in Schwarz auf Velin.
13,5 x 10 cm (Passepartoutausschnitt).
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "MLiebermann".
Mit einem Netz dichter Schraffuren erfasst Liebermann die Figur des am Tisch sitzenden Zeichners. Einem auf der Rahmenrückseite montierten Zeitungsausschnitt zufolge wurde die bis dahin unbekannte Zeichnung veröffentlicht in der Zeitung "Telegraf" am 08.02.1955.
Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg
Major bei der Toilette
Feder in Braun und Bleistift auf Velin (wohl mit Briefkopf). Um 1922.
Ca. 29 x 21 cm.
Mittig rechts mit Feder in Braun signiert "MLiebermann".
Ein Major am Frisiertisch bei der Morgentoilette: Liebermann nähert sich dem Thema auf verschiedene Weise und vereint unterschiedliche Perspektiven und Möglichkeiten des Motivs auf einem Bogen - mal mit dichtem virtuosen Federstrich, mal mit zartem Bleistift. So ist das Skizzenblatt ein wertvolles Beispiel für den Bildfindungsprozess des großen Meisters.
Provenienz: Jeschke, Greve & Hauff, Berlin, Auktion 25.04.2003, Lot 528
Privatsammlung Berlin
Tiergarten
Kaltnadel auf handgeschöpftem Velin. 1914.
19,5 x 26,5 cm (35 x 48,8 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 40 Ex.
Schiefler 158 III c.
Aus der Auflage von 40 Exemplaren erschienen bei Bruno Cassirer, Berlin, mit dem Blindstempel unten links. Prachtvoller, klarer Druck mit feinem Stempelglanz, deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen Schöpfrand.
Provenienz: Sammlung Werner Eberhard Müller, mit dem rotem Sammlerstempel unten links (Lugt 5075)
Privatsammlung Berlin
Hagemeister, Karl
Windfänger an der See - Lohme auf Rügen
Los 7016
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Windfänger an der See - Lohme auf Rügen
Kohle auf Velin. Um 1910-15.
48,5 x 62 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "K Hagemeister".
Windzerzaustes Geäst, mühsam wachsende Vegetation auf steinigem Untergrund, "die einsamen Protagonisten einer hier ausdrücklich inszenierten Konfrontation mit Wind und Wetter am Meer. (...) Die im Spätwerk dringlich gewordene Grenzüberschreitung zum Wildfremden im Sinne einer inneren Reise zum 'Ursprung' konnte er im nicht sehr fernen Lohme offenbar auf eine ihn zufriedenstellende Art verwirklichen." (Katrin Arrieta, in: Karl Hagemeister, Ausst.-Kat. Potsdam Museum u.a., Hrsg. Jutta Götzmann und Hendrikje Warmt, Köln 2020, S. 119). Aus elegant reduzierten Konturen und kraftvoll schraffierten Flächen entsteht eine ausdrucksstarke Naturstudie, deren akzentuierte Helldunkelkontraste die perspektivische Wirkung des Blattes unterstreichen. Die Zeichnung ist Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, bekannt.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 103, 31.05.2014, Lot 8097
Sammlung Henning Lohner, Berlin
Ostseebad
Öl auf Leinwand. Um 1907.
70 x 88 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Theo von Brockhusen", verso auf dem Spannrahmen Fragment eines Klebeetiketts, dort bezeichnet "Brockhusen Nr. 8360" sowie Fragment eines Klebeetiketts "2. Deutsche Künstlerbund Ausstellung 1905, Nr. 989".
Wie ein heiterer Reigen zieht die Schar der Badegäste über die Seebrücke im Vordergrund. In sommerlich-heller Farbpalette und mit pastosem, vielfach plastisch modellierendem Farbauftrag gestaltet Brockhusen die Strandszene. Die Konstruktion der hölzernen, für die Ostseeküste charakteristischen Seebrücke dominiert den Vordergrund der Komposition, während die Figuren weitestgehend schematisch erfasst sind und eine zweite, ebenso belebte Brücke weiter hinten den Blick in die Tiefe lenkt. Der aus Ostpreußen stammende Impressionist hatte bis 1903 an der Königsberger Akademie studiert und lebte anschließend, bevor er 1905 nach Berlin zog, in Klein Kuhren an der samländischen Küste. In Berlin dann trat er bereits 1905 in Kontakt mit der Berliner Sezession, im Jahr darauf begann Paul Cassirer, ihn zu unterstützen. Auf der zweiten Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Berlin 1905, war Brockhusen dem Katalog zufolge mit einem Gemälde vertreten, "Landschaft", Kat.-Nr. 14 (ohne Abb.).
Provenienz: Sammlung Wolf Jobst Siedler, Berlin
Literatur: Theo von Brockhusen: Ein Maler zwischen Impressionismus und Expressionismus, Ostdeutsche Galerie Regensburg 1999, Kat.-Nr. 3, Abb. S. 44
Sitzender Akt
Öl auf Leinwand, auf dicke Malpappe kaschiert. 1886.
80 x 44 cm.
Seitlich links mit Pinsel in Schwarz signiert "CORINTH.", unten rechts mit Pinsel in Schwarz eine zweite, auf den Kopf gestellte Signatur (die letzten beiden Buchstaben teilweise überstrichen).
Nicht bei Berend-Corinth/Hernad.
Delikat erfasst Corinth die weichen Körperformen und unterstreicht mit feinsten Schattierungen und naturalistischer Farbgebung im makellosen Inkarnat die Sinnlichkeit des weiblichen Aktes. Ganz ohne Accessoires sitzt das junge Modell seitlich auf dem hohen Atelierschemel, das Gesicht mit den geröteten Wangen leicht aus dem Profil weggedreht. Von links oben fällt das Licht auf ihren Körper, der vor dem dunklen Hintergrund hell schimmert. Zu den äußeren Rändern hin lässt der Künstler den Farbauftrag ausdünnen, so dass dort einzelne Pinselstriche auf der ungrundierten Leinwand sichtbar werden, die in ihrer impressionistischen Lockerheit in schönem Kontrast zur Perfektion der Aktdarstellung stehen. Bereits während seiner Ausbildung an der Kunsthochschule in München und anschließend in Paris an der Académie Julian spielte für Corinth die Aktmalerei eine große Rolle. Das vorliegende Gemälde entstand wohl in jener Pariser Zeit. Die ursprüngliche Fassung der Leinwand wurde mit Ölfarbe breit übermalt und bei der Wiederverwendung auf den Kopf gestellt. Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Günter Busch, Bremen, 02.01.1995.
Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 43, 26.05.1995, Lot 7
Privatsammlung Berlin
Liegende
Bleistift auf Velin. Um 1907.
26,8 x 38,9 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth" und (unleserlich) bezeichnet.
Fein nuancierte Details in Gesicht und Händen der liegenden Frau stehen in schönem Kontrast zur lockeren, summarischen Linienführung in der Gestaltung der unbekleideten Figur.
Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 27.05.2006, Lot 515
Sammlung Henning Lohner, Berlin
Ausstellung: Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, DL 2008/6 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort betitelt und bezeichnet)
Haus zwischen Bäumen
Bleistift und Zimmermannsbleistift auf Bütten.
30,5 x 47 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth", unten links mit dem Nachlaßstempel "Atelier Lovis Corinth".
Still liegt das Haus zwischen Bäumen und dichtem Buschwerk, der aus dem Schornstein aufsteigende Rauch zeugt von einem wohligen Herdfeuer. Vertikale Parallelen, schräge und gerade gesetzte Schraffurenfelder in unterschiedlichen Dunkelheitswerten liegen so dicht beieinander, dass sich ein flirrender Effekt ergibt, der einer Naturimpression frappierend nahekommt. Der Vordergrund bleibt hingegen in sparsamen, lockeren Bleistiftschwüngen angedeutet.
Provenienz: Winterberg, Heidelberg, Auktion 16.10.2004, Lot 1082
Privatbesitz Hessen
Beim Walchensee
Bleistift auf Velin. Um 1920.
9,7 x 15,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth".
Souverän variiert Corinth die Intensität seiner Bleistiftlinien, setzt tiefdunkle neben ganz zarte Schraffuren und lässt ein charakteristisches Bild der Walchenseelandschaft entstehen. Der Künstler kaufte 1919 ein Grundstück in Urfeld am Walchensee, auf dem seine Frau Charlotte Berend ihm ein Haus baute. Nach den Erschütterungen des Ersten Weltkrieges wurde es zum bevorzugten Rückzugsort des Künstlers.
Provenienz: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 10.06.2004, Lot 77
Kastern, Hannover, Auktion 21.09.2019, Lot 127
Sammlung Henning Lohner, Berlin
Radierplatten
9 Kupferplatten. 1912-18.
Bis ca. 27 x 19 cm.
Schwarz 87, 117, 168, 206, 307, 331, 333 und 334 und 1 Platte nicht bei Schwarz.
Druckplatten aus dem Verlag Fritz Gurlitt, eingeschlagen in die entsprechenden Probedrucke. Enthalten sind: "Sitzender männlicher Akt, nachdenkend" (Schwarz 86), "Kind im Bett und Mutter" (Schwarz 117), "Joseph und Potiphars Weib I" (Schwarz 168), "Knabe mit Badehose und Strohhut" (Schwarz 206), "Interieur mit Frau" (Schwarz 307), "Unter dem Weihnachtsbaum" (Schwarz 331), "Das kranke Kind" (Schwarz 333), "Mutter und Kind mit Hund" (Schwarz 334) und ein bei Schwarz nicht verzeichnetes, wohl frühes Motiv "Sitzende Frau auf der Terrasse, Brustbild" (wohl Charlotte).
Provenienz: Ehemals Nachlass Wolfgang Gurlitt, München
Drei Grazien
Radierung mit Kaltnadel auf Similijapan. 1920.
34,2 x 26,2 cm (45,8 x 33,3 cm).
Signiert "Lovis Corinth". Auflage 100 num. Ex.
Schwarz 394 II.
Es handelt sich bei dem Motiv um eine spiegelverkehrte Wiederholung des Gemäldes von 1902. Druck des endgültigen Zustandes mit dem ausgesparten Feld und der Aufschrift im oberen Darstellungsrand. Ganz prachtvoller, in den Schwärzen samtiger und herrlich gratiger Druck mit dem wohl vollen Rand.
Zeichnungen zu Wilhelm Tell
5 Zeichnungen auf 3 Blättern. Kreide in Schwarz auf festem Velin. Um 1923.
Je ca. 23,5 x 18 cm.
Jeweils unten mit dem roten bzw. schwarzen Stempel "Atelier - Lovis Corinth", dort von Wilhelmine Corinth signiert und bezeichnet "11-191-A Tell", "118" bzw. "183".
Die in weichen, lockeren Linien gezeichneten Entwürfe Corinths illustrieren Friedrich Schillers Drama; die Mappe mit Lithographien erschien 1923 bei Karl Nierendorf, Berlin. Zwei Blätter mit Zeichnungen recto und verso, vorhanden sind die Motive "Attinghausen und Rudenz" (zu Müller 778, drei Zeichnungen), "Der Tell-Sprung" (zu Müller 783) und "Durch diese hohle Gasse muss er kommen" (zu Müller 785). "Kennzeichnend für Corinths Auseinandersetzung mit dem Tell-Thema ist, dass er den Betrachter ganz nahe an das in engen, geradezu intim wirkenden Ausschnitten dargestellte Geschehen hineinführt und weitläufige Szenen und alles damit verbundene Theatralische vermeidet (...) Über die historische Bedeutsamkeit der Geschehnisse hinaus geht es Corinth darum, die menschlichen Aspekte des Dramas zu vergegenwärtigen" (Alfred Kuhn, Vorwort zur Tell-Mappe).
Provenienz: Privatbesitz Rheinland
Bassenge, Berlin, Auktion 109, 28.05.2017, Lot 8038
Sammlung Henning Lohner, Berlin
Holländische Dorfstraße
Kohle auf Velin. 1912/13.
49,3 x 32,5 cm.
Unten links mit Kohle signiert "L. Ury".
Das helle, klare Nordseelicht findet sogar im Schwarzweiß von Urys Kohlezeichnung seinen Ausdruck. Souverän setzt er helle und dunkle Flächen sowie verschiedene Strukturen gegeneinander und erzeugt ein stimmungsvolles Bild der dörflichen Szenerie. Wohl während seiner Reise nach Holland 1912/13 entstand das kontrastreich komponierte Blatt. Wir danken Dr. Sibylle Groß, Berlin, für die freundlichen Hinweise vom 22.04.2025.
Provenienz: Dr. ing. Carl (auch: Karl) Schapira, Berlin
Carlos Soria, New York
Kunsthandel Deutschland
Grisebach, Berlin, Auktion 28, 28.11.1992, Lot 134
Tiroche, Herzelia Pituah, Auktion 11, 09.10.1993, Lot 58
Montefiore, Tel Aviv, Auktion 25, 03.07.2014, Lot 193
Privatbesitz Berlin
Ausstellung: Lesser Ury, Zauber des Lichts, Käthe-Kollwitz-Museum, Berlin 1995/96, S.105 (Schapira-Verzeichnis Nr.93, dort unter dem Titel „Holländisches Dorf/Dorfstraße“, um 1910)
Ury, Lesser
Regennasse Tiergartenallee mit Pferdedroschken: Dame mit Schirm überquert die Straße
Los 7026
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Regennasse Tiergartenallee mit Pferdedroschken: Dame mit Schirm überquert die Straße
Radierung auf Bütten. 1921.
19,6 x 13,8 cm (28,3 x 21,7 cm).
Signiert "L. Ury".
Rosenbach 49.
Wohl Zustandsdruck vor der Auflage von 110 numerierten Exemplaren, erschienen im Verlag Max Perl, Berlin. Prachtvoller, tiefdunkler Druck mit breitem Rand.
Sonnenuntergang am Grunewaldsee
Kaltnadel auf Bütten. 1924.
20,8 x 15,6 cm (35 x 26,8 cm).
Signiert "L. Ury". Auflage 100 num. Ex.
Rosenbach 26.
Die Gesamtauflage von 130 Exemplaren erschien 1924 im Euphorion Verlag, Berlin, hier ohne den Trockenstempel des Verlages. Blatt der Folge "Berliner Impressionen" aus der Werkreihe I. Prachtvoller, klarer Druck mit Rand, unten mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Eine weitere Radierung von Lesser Ury, "Holländische Windmühle" (1919/82, Rosenbach 40, posthumer Druck der Griffelkunst).
Vier Chinesen
Kreide in Schwarz, teils gewischt, auf Velin. 1900.
24,5 x 15 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik" und datiert.
Im Zusammenhang mit Orliks erster Japanreise entstanden wohl in China die reizvollen Kopfstudien, in denen sich die zeichnerische Raffinesse des Künstlers zeigt: Wenige summarische Konturlinien und Schraffuren reichen, um ein lebendiges Bild der im Profil gesehenen Männer entstehen zu lassen.
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Rast im Gebirge
Farbholzschnitt auf Japanbütten. 1901.
21,8 x 30,9 cm (25,5 x 34 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie bezeichnet "Tokio" und "5".
Voss-Andreae H 63 a.
Zwischenzustand zwischen Voss-Andreae H 63 und H 63 a mit einigen roten Details, beim vorliegenden Exemplar abweichend von H 63 a: im runden Zeichen an der Rückentrage des Mannes in Dunkelblau und in der Schärpe der stehenden Frau rechts im Vordergrund. Entstanden vermutlich kurz nach Orliks Japanreise vom Februar 1900. Im Kunsthandel lassen sich in den letzten 25 Jahren nur fünf Exemplare dieses Blattes nachweisen. Ausgezeichneter, in seinen feingliedrigen, linienbetonten Holzstegen herrlich ausgearbeiteter Druck mit Rand. Sehr selten.
ORLIK AUF REISEN
Straße in Tokio
Farblithographie auf Bütten. 1900.
20 x 24 cm (23,3 x 27,5 cm).
Signiert "Orlik" und mit dem Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 74.
Erschienen als Blatt 2 der Mappe "Aus Japan". Die Mappe enthielt insgesamt 16 Graphiken, die während Orliks erster Japanreise im Februar 1900 entstanden und die er 1904 in einer Mappe zusammenfasste. Die geplante Auflage von 50 Exemplaren wurde jedoch laut der Galerie Glöckner nicht ausgedruckt oder teils zerstört. "Straße in Tokio" wurde, ebenso wie die anderen Farblithographien der Mappe, in Japan abgezogen, während der Künstler die Radierungen erst nach seiner Rückkehr in Deutschland druckte. Prachtvoller, schön nuancierter Druck mit kleinem Rand. Selten.
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