Schulze, Johann Michael Friedrich
Brief an eine Exzellenz. 1796
Los 2074
Schätzung
150€ (US$ 156)
Schulz(e), Johann Michael Friedrich, Historiker, Pädagoge, Handelsschul-Gründer in Berlin, langjährig Lehrer am Basedowschen Philanthropin in Dessau (1753-1817). Brief m. U. "JMF Schulze". In franz. Sprache. 3 S. Doppelblatt. 4to. Berlin 12.X.1796.
An eine Exzellenz, vielleicht Botschafter der franz. Revolutionsregierung in Berlin, dem er sein neuestes Buch übersendet. "... Jamais un mot de flatterie n'a fouillé ma bouche, ni est sorti de ma plume. Aussi n'est pas flatterie, mais la pure vérité, quand je témoigne à Votre Excellence le dévouement la plus sincère pour Son Illustre Republique, qui m'a guidé depuis le commencement jusqu'à la fin de cette composition historique. Heureux l'historien, qui, en prenant parti pour l'objet principal de son ouvrage, ne prend parti que pour la vérité elle même ...". - Leicht fleckig.
Schweitzer, Albert, Arzt, Theologe, Philanthrop und Musiker (1875-1965). Photographie mit Widmung auf der Rückseite. 13,5 x 10 cm. Lambarene 23.IX. - 9.X.1953.
Die Photographie zeigt den Arzt im Holzgerüst eines Hauses in Lambaréné. In den Jahren 1953 bis 1955 baute Albert Schweitzer in einigen hundert Meter Entfernung von seinem Spital ein Lepradorf, das noch heute besteht. Finanziert wurde der Bau durch das Preisgeld, welches ihm für den Friedensnobelpreis von 1952 zugesprochen wurde. Rückseitig mit eigenhändiger Nachschrift an Dr. Carlos Adler in Buenos Aires zu der Nachricht eines Freundes Namens Hugó (Gerdes?), welcher sich vom 29. September bis 9. Oktober 1953 in Lambarene aufhielt. "Lieber Herr Adler. Ich freue mich Ihnen einen Gruss senden zu können. Herzlichst Albert Schweitzer".
Siebold, Carl Theodor von, Arzt und Zoologe aus der berühmten Würzburger Ärztefamilie, Professor für Zoologie, Physiologie, Anatomie und Veterinärwissenschaft in Erlangen, Freiburg, Breslau und München, international Mitglied in sieben Akademien der Wissenschaften (1804-1885). Eigh. Brief m. U. "v Siebold". 13/4 S. Gr. 8vo. Breslau 21.VII.1850.
An den französischen Zoologen Henri Milne-Edwards (1800-1885) in Paris. "... Da Sie mir den Vorschlag gemacht haben, unsere beiden Zeitschriften gegeneinander auszutauschen, habe ich mir erlaubt, Ihnen meine Zeitschrift, soweit dieselbe bis jetzt erschienen ist, zu übersenden, und bitte Sie, mir dagegen die Annales des sciences naturelles vom 13ten Bande ab (1850) zukommen zu lassen. Haben Sie die Güte, diese Sendungen stets an den Buchhändler Wilhelm Engelmann nach Leipzig zu machen, der mein Verleger ist, und alles, was Sie mir zu senden haben, zuschicken wird ... Ich bin seit Ostern vom Könige von Preussen an die hiesige Universität berufen worden und nehme die Stelle Punkinje's ein, welcher einem Rufe nach Prag gefolgt ist ...". - Etwas fleckig; am oberen Rand der ersten Seite der Name "Siebold" mit roter Tinte vermerkt.
Spix, Johann Baptist von
Schreiben an die Nicolaische Buchhandlung. 1822
Los 2077
Schätzung
180€ (US$ 188)
Spix, Johann Baptist von, bayerischer Naturwissenschaftler, Konservator der zoolog. Sammlungen in München, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, bereiste mit C. F. Ph. von Martius ab 1817 das Innere Brasiliens, von wo sie eine Sammlung von rund 10.000 Tieren und Pflanzen mitbrachten (1781-1826). Eigh. Schreiben m. U. "Spix ordentl Mitgl. und Konserv. bei der k. b. Akademie". 1 S. Quer-schmal-8vo (8,5 x 20,3 cm). München 29.II.1822.
An die Nicolaische Buchhandlung in Berlin wegen der Bezahlung nach dem Verkauf eines seiner Bücher. "Unterzeichneter ersucht die wohllöbliche Nicolaische Buchhandlung in Berlin den in dem Briefe vom 19ten Jänner angezeigten vorliegenden Betrag für das 1 Exemplar meiner Cephalogenesis an Herrn Eduard von Schmidtlein Kandidaten der Rechte gegenwärtig in Berlin gefälligst auszubezahlen ...". - Unten quittiert: "Empfangen Ed. Schmidtlein". - Spix' "Cephalogenesis" war in lateinischer Sprache 1815 in München erschienen. Eduard Josef von Schmidtlein (1798-1875), damals noch Student, war später viele Jahre (1835-1870) ord. Professor der Rechte in Erlangen. - Stärker gebräunt; durch von der Rückseite durchschlagende Schrift ist der Namenszug "Spix" beeinträchtigt. - Sehr selten.
Spranger, Eduard, Philosoph, Pädagoge und Psychologe, Professor in Berlin und Tübingen, Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Berlin, Leipzig, Heidelberg und Wien (1882-1963). Eigh. Brief m. U. 11/2 S. 19 x 13 cm. (Berlin 12.VI.1944).
An einen "Herrn Doktor". "... Vielen Dank für das Vertrauen, das mir Ihre freundliche Aufforderung zur Mitarbeit an der Sammlung "Grundfragen menschlichen Seins" im Verlag Reinhardt ... Mein Freund Litt hatte mich schon damit vorbereitet und hatte den Wert des Unternehmens, das Sie selbst so überzeugend darstellen, bekräftigt. Es wär bei mir alle Bereitschaft vorhanden, Ihrer Werbung zu folgen, wenn ich nicht dem Verlag Leopold Klotz [in Gotha] für den gleichen unbestimmten Termin schon etwas Ähnliches zugesagt hätte ...". 1947 erschien ein Büchlein mit dem Titel "Die Magie der Seele. Rechtsphilosophische Vorspiele". Mit "Freund Litt" ist der Philosoph und Pädagoge Theodor Litt (1880-1962) gemeint. - Klammerspuren am oberen Blattrand.
Steiner, Rudolf
Brief an eine Studentin in Frankfurt. 1921
Los 2079
Schätzung
1.200€ (US$ 1,250)
Steiner, Rudolf, Philosoph, Begründer der Anthroposophie (1861-1925). Eigh. Brief m. U. "Rudolf Steiner". 1 S. Gr. 4to. Mit eigh. Umschlag. Dornach 14.VII.1921.
An die Studentin Julia Charlotte Mellinger in Frankfurt a. M., die nach Stuttgart fahren möchte und Rudolf Steiner wegen der seit 1918 geltenden Reisebeschränkungen um Hilfe ersucht hatte. Steiner erteilt ihr Auskünfte. "... Mitfolgend sende ich Ihnen den Entwurf zu dem Schreiben, das ich von Darmstadt erhalten müßte wegen Ausfolgung der Passvisa. Wenn ich nach Stuttgart reise, muß ein solches Ansuchen immer der Stadtdirection vorgelegt und von dieser dann auch unterzeichnet sein. Wer die entsprechende Fremdenbehörde in Darmstadt ist, weiß ich nicht ... Ich muß an Sie schreiben, da ich sonst niemand weiß, an den ich die Sache richten kann ...". - Der Umschlag ist von einer Meldebehörde geöffnet und mit bedrucktem Papierstreifen wieder verschlossen worden. - Frau Mellinger hatte offenbar die Absicht, zunächst nach Darmstadt zu fahren, wo vom 27. bis 30. Juli 1921 der Hochschulkurs "Anthroposophie und Wissenschaft" stattfinden sollte. Rudolf Steiner hielt den Eröffnungsvortrag "Naturerkennen und Geisterkennen", dem er in den nächsten Tagen drei weitere Vorlesungen folgen ließ. - Der Umschlag vom Öffnen defekt; der schöne und seltene Brief hingegen gut erhalten.
Treitschke, Heinrich von und Oeser, Rudolf
Mitschrift seiner Berliner Vorlesungen über Politik
Los 2080
Schätzung
450€ (US$ 469)
Treitschke, Heinrich von, Historiker, einflußreicher nationalliberal-politischer Publizist und Mitglied des Reichstags, Ordinarius in Kiel, Heidelberg und Berlin, dort als Nachfolger Rankes auch offizieller Historiograph des preußischen Staates (1834-1896). Mitschrift seiner Vorlesungen über Politik, wohl durch den Studenten und späteren Reichstagsabgeordneten Rudolf Oeser. 298 pag. S., nahezu komplett halbspaltig beschrieben, 1 Bl. Index und 2 leere Bl. 4to. Modernes Halbleder von 1970 mit hs. RSchild. Berlin, 27.X.1876 - 29.I.1877.
Sehr sorgfältig ausgearbeitete, ausführliche und inhaltlich gehaltvolle Mitschrift von Treitschkes Vorlesungen zur Politik in 17 Kapiteln, vermutlich von der Hand des Studenten Rudolf Oeser. Dieser gehörte vor dem Ersten Weltkrieg und während desselben dem Reichstag für die Freisinnige Volkspartei an. Die Niederschrift bietet einen fundierten Einblick in die Vorlesung und dokumentiert eine umfassende Auseinandersetzung mit zentralen politischen Themen und Strukturen. Die einleitenden Zeilen lauten "Geschichtskunde u. Politik sind zwei ganz verwandte Disziplinen, gehören aber nicht zu den exakten Wissenschaften, da sich in der Politik wie in der Geschichte keine Gesetze, die auch nur Gesetze erscheinen, aufstellen lassen... ".
Das fast 300 Seiten umfassende Manuskript gliedert sich in drei Hauptabschnitte: Im ersten werden grundlegende Themen wie die Rolle des Staates in der Moral, das Entstehen und Vergehen von Staaten sowie Fragen der Regierung und des Widerstandsrechts behandelt. Der zweite Abschnitt widmet sich den sozialen Grundlagen des Staates, darunter Land und Leute, die Gliederung der Bevölkerung (mit einem Fokus auf Familie, Rassen, Nationen und Stämme sowie Klassen und Stände) und das Verhältnis zwischen Religion und Staatskirche. Abschließend behandelt der dritte Abschnitt die verschiedenen Staatsverfassungen, von der Theokratie und Monarchie - einschließlich ihrer möglichen Entwicklung zur Tyrannis - verschiedene Formen der Monarchie - darunter tyrannische und wohlwollende Ausprägungen - bis hin zu republikanischen Regierungsformen. – Papierbedingt leicht gebräunt und nur sehr vereinzelt stockfleckig, wenige Seiten mit Randeinrissen.
Utzschneider, Joseph von
2 Brief-Konzepte und 1 Brief-Kopie. 1829-1830
Los 2081
Schätzung
350€ (US$ 365)
Utzschneider, Joseph von, bedeutender bayerischer Unternehmer, Techniker und Staatsmann, Salinen-Administrator in Berchtesgaden, Gründer des Mathematisch-Feinmechanischen Instituts mit Josef von Fraunhofer als Partner, Vorstand der Polytechnischen Zentralschule und Zweiter Bürgermeister in München (1763-1840). 2 eigh. Brief-Konzepte m. U. "J. v. U.". Zus. 3 S. 4to und gr. 8vo. München 18.II.1829 und 24.IX.1830.
An den Etatsrat Schumacher in Altona. Der erste Brief über die Glasherstellung für Fernrohre aus seinem optischen Institut (mit Erwähnung Fraunhofers) sowie über weitere Themen. Der zweite Brief u. a. über Zoll-Angelegenheiten. - Beiliegend die zeitgenöss. Abschrift (in franz. Sprache) eines umfangreichen Briefes von Utzschneider (München 26.IV.1829) an die französische Zeitschrift "Bibliothèque Universelle", in der Angriffe gegen die Arbeit von Utzschneiders und Fraunhofers Optisches Institut erschienen waren. Er widerlegt ausführlich deren Behauptungen. - Diese Abschrift auf gebräuntem Papier.
Zeppelin. - Flemming, Hans Curt, Luftschiffer, Kapitänleutnant, mit Hugo Eckener befreundet, führte 55 Reisen mit den Lufschiff "Graf Zeppelin" durch, u. a. nach Nord- und Südamerika, um die Welt und in die Arktis (1886-1935). Eigh. Brief m. U. "H Flemming". 1 S. Gr. 4to. Friedrichshafen 12.V. (wohl 1930).
An einen Herrn Thoma, dem er von seiner "monatelangen Krankheit" berichtet. "... In der Zwischenzeit geht es mir soweit gut, daß ich auch die Südamerikafahrten mitmachen kann ...". - Die erste Südamerika-Fahrt des "Graf Zeppelin" startete im Mai 1930. - Gelocht und gering stockfleckig. - Selten.
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