Strauss, Richard
Brief an einen Züricher Konzertveranstalter
Los 2661
Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)
"bei mir in Garmisch zum Skat"
- Eigh. Brief m. U. "Dr. Richard Strauss". 11/3 S. Gr. 8vo. Garmisch 7.VII.1917.
An einen Konzertveranstalter in Zürich. "... Ich komme gern, Ihr erstes Conzert zu dirigieren. Können wir die Alpensinfonie machen? Als Honorar erbitte ich 2000 frs. Ich weiss nicht mehr genau, welchen Tag ich in Zürich eintreffen muss zu den Proben. Bitte daher Ihr Conzert so zu legen, dass Zürich daran unmittelbar anschliesst ... Programm: 1. Theil Jupitersinfonie oder 8te von Beethoven. - 2. Theil Alpensinfonie. - Oder wenn Sie schöne Orgel im Saale haben u. ein ganzes Straussprogramm machen wollen: 1.) Alpensinfonie 50 Min. - 2. Don Quixote 35 Min. - 3.) Festliches Präludium 10 Min. - Wenn Sie nach Bayern kommen, melden Sie sich rechtzeitig bei mir in Garmisch zum Skat u. nehmen Sie unterwegs in Waldstadt am Wörthsee ... E[rnst] Kraus als 3. Mann mit ...".
"die zu schröpfenden Kriegsgewinnler"
- Eigh. Brief m. U. "Dr. Richard Strauss". 2 S. Doppelblatt. Mit dem eigh. Umschlag. 8vo. Garmisch 25.VI.1918.
An die Klaviervirtuosin Eva Bernstein, Schwiegertochter Gerhart Hauptmanns, in München (nachgesandt nach Pöcking am Starnberger See). "... Nicht dem eignen Triebe gehorchend veranstalten [der Tenor Franz] Mikorey u. ich am 13. Juli im hiesigen Kurhaus ein Conzert für die Ludendorffspende". Er hoffe, Mitwirkende dafür zu gewinnen. "Ich ... wäre sehr dankbar, wenn auch Sie uns einiges Schöne beisteuern u. mit Mikorey, der ein famoser Pianist ist, zu Anfang entweder 2 Sätze einer Sonate, oder das Rondo von Schubert oder sonst was Kammermusikliches spielen würden u. als zweite Nummer vielleicht einige Virtuosenstücke für die zu erwartenden u. zu schröpfenden Kriegsgewinnler ... Mikorey wohnt auch hier u. könnte hier mit Ihnen probieren. Im Voraus herzlichen Dank (schon im Namen des Bezirksamtmanns Baron Stengel, der mich dazu 'gebeten' hat) ... Sollten Sie einen guten Cellopartner haben, wäre auch ein Trio zu Anfang willkommen." - Bemerkenswert ist Straussens hier erkennbare Abneigung gegen Ludendorff, seine Spendenaktion für Schwer-Kriegsbeschädigte und die unfreiwillige Teilnahme an der Aktion.
- Eigh. Widmung m. U. "Dr Richard Strauss" auf einem Vorblatt eines Buches. Gr. 8vo. O. O. (1935).
"An College Paul Schmitz. Dr. Richard Strauss." - Auf dem Reihentitel-Blatt des Buches von Karl-Joachim Krüger: Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauß. Versuch einer Deutung des künstlerischen Weges Hugo von Hofmannsthals. 276, 8 S., 2 Bl. 23,5 x 16 cm. Priv. Halbleinen d. Z. Berlin, Junker und Dünnhaupt, 1935 (= Neue Deutsche Forschungen, Abt. Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Band 3). - Der Dirigent Paul Schmitz (1898-1992) war u. a. Erster Staatskapellmeister der Münchener Staatsoper und ab 1933 Generalmusikdirektor in Leipzig, wo er - abgesehen von einigen Jahren in Kassel - bis 1973 wirkte. - Bemerkenswert, dass noch 1935 eine ausführliche, positive Würdigung Hofmannsthals als Buch erscheinen konnte. - Die Anfangsblätter, darunter das Widmungsblatt, leicht vergilbt.
- Eigh. Widmung m. U. "Dr Richard Strauss" auf einem Vorblatt eines Buches. Gr. 8vo. Garmisch 25.II.1937.
"Generalmusikdirektor Paul Schmitz zur Aufmunterung mit herzlichen Grüßen! Dr Richard Strauss. Garmisch, 25.2.37." - Auf dem Reihentitel-Blatt des Buches von Heinz Röttger: Das Formproblem bei Richard Strauß, gezeigt an der Oper 'Die Frau ohne Schatten' mit Einschluß von 'Guntram' und 'Intermezzo'. 23,5 x 15,5 cm. Priv. Halbleinen d. Z. Berlin, Junker und Dünnhaupt, 1937 (= Neue Deutsche Forschungen, Abt. Musikwissenschaft, Band 5). - Der Dirigent Paul Schmitz (1898-1992) war u. a. Erster Staatskapellmeister der Münchener Staatsoper und ab 1933 Generalmusikdirektor in Leipzig, wo er - abgesehen von einigen Jahren in Kassel - bis 1973 wirkte.
- Eigh. Porträtfoto-Postkarte m. U. "Dr. Richard Strauss" unter dem Bild. 1 S. Meran 7.IV.1938.
An den Fagottisten Hugo Burghauser (1896-1982), Mitglied der Wiener Philharmoniker und Professor an der Akademie. "Lieber Herr Burghauser! Besten Dank für Ihren freundlichen Brief u. die Übersendung der erbetenen Copien. Mein Sohn kommt Freitag nach Wien u. wird Ihnen die Unkosten vergüten! ...". - Die Münchener Aufnahme zeigt den Meister im Brustbild, vom Betrachter aus nach halb links gewendet. - Fünf Monate später, nach dem "Anschluss" Österreichs, floh Burghauser nach Kanada ins Exil.
Strawinsky, Igor, russ.-amerikan. Komponist (1882-1971). Porträt-Photographie mit eigh. Signatur "Igor Strawinsky" auf der Bildseite. 17,5 x 12,7 cm. O. O. (wohl um 1930).
Die Aufnahme (vielleicht ein etwas späterer Abzug) zeigt den Künstler (Kopfbild) en face, den Blick direkt in die Kamera gerichtet. - Rückseitig leichte Montagespuren.
Streicher, Nanette (eigentlich Anna-Maria, geb. Stein), gleichfalls als Klavierbauerin tätige Ehefrau des bedeutenden Wiener Klavierbauers Andreas Streicher, auch Komponistin, Musikpädagogin und Schriftstellerin (1769-1833). Eigh. Brief m. U. "Deine Nanette". 62/3 S. 2 Doppelbl. 8vo. (Wohl Wien um 1808).
Umfangreicher, rührender Brief an ihren Ehemann, in dem sie ausführlich die zwischen ihnen eingetretene Ehekrise behandelt und anhand von Beispielen beklagt, dass er ihre Liebe nicht mehr erwidere und sie permanent unfreundlich behandle. "... Dein Betragen gegen mich ist seit ein paar Tagen so auffallend hart, daß ich weinen möchte wenn ich (den zwar sonst auch aufbraußenden Mann) aber doch dabei den liebevollen Gatten, der mich glücklich zu sehen wünschte, mit dem Mann vergleiche, dem iezt eine iede Handlung von mir ungereimt, dumm, Liebe leer u. s. w. vorkommt. Es schmerzt mich dieses Betragen umsomehr da es zu einer Zeit geschieht, wo der Rechtschaffene gutdenkende Mann, für welchen ich Dich immer gehalten habe, einem Weibe die Alles für seine Liebe aufopferte, die harten Streiche des Schicksals (wofür beide nichts können) tragen hilft, und ihr nicht durch immerwährende Bezeugung der Unzufriedenheit über alles was sie thut, u. spricht, das Leben zur Hölle macht ... Sag mir einmal, um welchen Lohn ich mich in das Eheliche Joch geschmiegt habe, als um diesen der Liebe. Du kamst heute noch Haus, anstatt mir ein gut Gesicht zu machen fingst Du an entsetzlich zu toben - Du wilst den Brief nicht hineintragen! u. die Magdt geht nicht! ... Ich glaubte daß Du es haben woltest, daß ich nach Italien schreibe, u. als Du nach Hauße kamst machte mir Dein Betragen vermuthen daß es Dir in den Tod zuwider sei, daß ich geschrieben habe ... Das Weib soll nachgeben, es ist wahr! Das Weib soll alles zu entfernen suchen was dem Mann unangenehm sein könnte - dann ist Ruhe im Haus, sehr wahr; aber welcher gutdenkende Mann kann seine Ruhe verlangen auf Unkosten der Ruhe seines Weibes, die sie gewis nie findet, wenn ihr nicht erlaubt ist sich über die Unannehmlichkeiten deren ieder Hausstandt so viele aufzuweißen hat, ihrem Mann mittheilen zu dürfen? ...
Ich weis so gut wie Du daß ich Fehler habe, aber ich denke ein Mann der sich unter die Klügsten zählen darf, kann mit den Fehlern eines schwachen Weibes gedult haben ... Du wirst zwar sagen: Ich thu dir ia nichts! aber Lieber Streicher, einem fühlenden Herzen sind Mark u. Bein durchdringende Reden weit schmerzlicher als Stockschläge. Ich bitte Dich Lieber stell Dich nur einen Augenblick an meine Stelle. Ich habe alles verlaßen, um mein Schiksal mit Dir zu theilen; ich arbeite, ich ziehe mich von der großen Welt zurück, und was wird mir dafür? Kein gutes Gesicht von Dir, und der Herzennagende Schmerz Dich durch mich unglücklich zu sehen ... Deine Liebe ersezt mir alles, aber Du must mich durch gelindes Betragen u. Nachsicht mit meinen Fehlern davon überzeugen ...". - Wenn man bedenkt, dass Nannette Streicher eine hoch angesehene Konzertpianistin war, mit Beethoven, Goethe und vielen anderen Größen ihrer Zeit befreundet, und eine sehr erfolgreiche Klavierbau-Firma leitete, so mutet das Verhalten beider Ehegatten (die beide 1833 starben), vor allem aber das ihres Mannes, aus heutiger Sicht nicht recht verständlich an. - Sie unterschreibt "Nanette", so dass die in den meisten Nachschlagewerken angegebene Schreibung "Nannette" nicht als verbindlich gelten kann.
Vogel, Wladimir Rudolfowitsch, Schweizer Komponist deutsch-russischer Herkunft, Vertreter der Zwölfton-Musik, Herwarth Walden nahestehend, Mitglied in der Musiksektion der Novembergruppe, zur NS-Zeit als "entartet" diffamiert (1896-1984). Eigh. Musikmanuskript m. U. "Wladimir Vogel". 1 S. Mit Passepartout unter Glas mit Goldleiste gerahmt. 34 x 30 cm (mit Rahmen). O. O. (wohl vor 1925).
"Dein Blick versargt und hastet polternd ...". Noten und Text auf 14 Systemen; die eigenhändige Erläuterung: "zu den Sprechliedern von August Stramm" ebenso wie die Signatur wohl später unten angefügt. - August Stramms expressionistische Dichtungen sind zu seinen Lebzeiten alle in Waldens Verlag "Der Sturm" erschienen. - Stellenweise etwas fleckig, wohl durch Tilgung und Änderung einzelner Noten.
Weber, Carl Maria von
Brief an den Maler Ferdinand Schimon
Los 2669
Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)
Das beste Porträt Webers
Weber, Carl Maria von, Komponist und Dirigent, Hofkapellmeister in Dresden, Hauptvertrter der musikalischen Romantik (1786-1826). Eigh. Brief m. U. "C M v Weber". 1 S. Doppelblatt mit Adresse. Gr. 4to. Dresden 23.I.1826.
An den Porträtmaler und Sänger Ferdinand Schimon (1797-1852) in München, der Weber während eines Dresdener Gastspiels porträtiert und ihm nun, nachdem bereits Lithographien des Bildes erschienen waren, das Original geschickt hatte. "... Schon hatte ich fast die Hoffnung aufgegeben, noch in Ihrem Andenken zu leben; und der wohlgelungene Steindruk an den Glasfenstern der Kunsthandlungen erinnerte uns oft an Ihr freundliches Versprechen, als nun unverhofft u. wahrlich höchst erfreulich uns Ihre schöne Arbeit überraschte. Sie werden begreifflich finden daß ich hier immer per Wir spreche, denn meine Frau will sich nicht nur zur Hälfte des Besizzes bequemen, sondern nimmt das ihr sehr liebe Bild ganz in Anspruch. Alle die es sehen, erfreuen sich deßen, ich halte es für das Beste das noch eines Künstlers Hand von mir schuf ... Was Sie mir Liebes und Ehrendes über Euryanthe sagen, verdanke ich Ihrer Vorliebe für meine Arbeiten ... Möge es Ihnen wohl gehen. Mir geht es erträglich, die Meinigen sind wohl. Meine Frau schließt ihre besten, dankbarsten Grüße den meinigen an ...". - Mit der romantischen Oper "Euryanthe" hatte Weber große Erfolge erzielt, zuletzt bei ihrer ersten Berliner Aufführung am 23. Dezember 1825. Geschrieben zwei Wochen vor seiner Abreise nach England. Dort dirigierte er, schon todkrank, im April noch die Uraufführung seines "Oberon", bevor er am 5. Juni in London verstarb. - Gleichmäßig etwas gebräunt; kleine Rand- und Faltenrisse.
Wilder, Billy
Zweiteil. Autogramm + Beigabe Giorgio Strehler
Los 2670
Zuschlag
100€ (US$ 108)
Wilder, Billy, legendärer amerik. Filmregisseur österreichischer Herkunft (1906-2002). Autogramm auf 2 Kärtchen. Je 7,6 x 12,6 cm. O. O. 1994.
2 mit Tinte beschriftete blaue Kärtchen: "Billy Wilder 94" und "Leider habe ich keine Photos - das ist doch nur für Schauspieler!" - Dabei: Giorgio Strehler, ital. Regisseur und Politiker, einer der berühmtesten Theater-Regisseure Europas (1921-1997). Porträtfoto mit eigh. Signatur "Giorgio Strehler" auf der Bildseite. 18 x 12,8 cm. Hochglanz-Abzug der Aufnahme (Brustbild) von Ugo Mulas.
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