Deutsch oder Niederländisch
um 1500. Die hl. Maria Magdalena salbt Jesus die Füße
Los 6500
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
um 1500. Die hl. Maria Magdalena salbt Jesus die Füße.
Feder in Braun, braun laviert. 21,5 x 21,7 cm. Wz. Kleines Schild mit bekröntem Buchstaben R und zwei Lilien (Briquet 8987: 1493-1523 in den südlichen Niederlanden, Nordfrankreich, Rheinland).
Deutsch
Ende 16. Jh. . Studie eines Kuckucks
Los 6501
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Ende 16. Jh. Studie eines Kuckucks.
Feder in Grau, Wasserfarben in Braun, Hell- und Dunkelgrau sowie Deckweiß, alt montiert auf ein Albumblatt wohl des 19. Jh. 14,5 x 21 cm (unregelmäßig beschnitten). Am rechten Rand in brauner Feder bez. "XXXXIII". Wz. A im Kreis mit zwei Bogen (vgl. Meder 283: um 1580-90).
Sustris, Friedrich
Phaeton im Sonnenwagen
Los 6503
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Phaeton im Sonnenwagen.
Feder in Grau, grau laviert. 7,5 x 10,2 cm (zum Achteck beschnitten). Um 1590.
Die überaus feine Zeichnung ist (wie auch die nachfolgende Nummer Los 6504) mit ihrem filigranen, etwas nervösen Strich ein charakteristisches Werks des bayerischen Hofkünstlers Friedrich Sustris. Die in ein ovales Medaillon eingeschriebene Kompositionen dürfte ein Entwurf für eine kunsthandwerkliche Arbeit sein. Man könnte an eine Silbertreibarbeit denken, wie sie sich etwa auf dem Deckel einer Dosen befunden hat, oder aber an ein graviertes Elfenbeintäfelchen, das, eingelassen in ein Holzpaneel, ein Möbel zierte. In der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien wird ein solches Tableau aufbewahrt (s. Thea Vignau-Wilberg: In Europa zu Hause - Niederländer in München um 1600, Ausst. Kat. München 2006, S. 284-285, Nr. D49). Konrad Oberhuber machte die Zuschreibung an Friedrich Sustris 1980 zur Zeit seiner Lehrtätigkeit in Harvard (handschriftl. Annotation auf dem Rahmenrückdeckel). Thea Vignau-Wilberg, Fürstenfeldbruck, bestätigte die Autorschaft Friedrich Sustris nach Inaugenscheinname des Originals (mdl.) am 16. Januar 2024.
Provenienz: Kunsthandel Lucien Goldschmidt, New York (als "Friedrich Sustris attributed").
Sustris, Friedrich
Götterversammlung mit einem römischen Feldherrn vor Apollo
Los 6504
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Götterversammlung mit einem römischen Feldherrn vor Apollo.
Feder in Grau, grau laviert. 7,9 x 11 cm (zum Achteck beschnitten). Um 1590.
Konrad Oberhuber machte die Zuschreibung an Friedrich Sustris 1980 zur Zeit seiner Lehrtätigkeit in Harvard (handschriftl. Annotation auf dem Rahmenrückdeckel der vorhergehenden Losnummer). Thea Vignau-Wilberg, Fürstenfeldbruck, bestätigte die Autorschaft Friedrich Sustris nach Inaugenscheinname des Originals (mdl.) am 16. Januar 2024.
Provenienz: Kunsthandel Lucien Goldschmidt, New York.
Strauch, Georg
Zwei ganzfigurige Porträts eines Nürnberger Patrizierpaares
Los 6505
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
23.750€ (US$ 24,740)
Zwei ganzfigurige Porträts eines Nürnberger Patrizierpaares.
2 Gouachen, wohl auf Pergament, goldgehöht, mit goldfarbener Einfassung, auf Velin aufgezogen. 17,2 x 11 cm und 17,1 x 10,8 cm. Das Porträt des Herren signiert und datiert unten rechts "G. Strauch. Pinxit Anno 1662. M. Junj".
Der Zeichner, Maler, Radierer und Emailmaler Georg Strauch beginnt seine Ausbildung 1628 bei Johann Hauer. 1635 wird er in Nürnberg als Meister zugelassen. Die erhaltenen frühen Bildnisminiaturen verraten sein schon in jungen Jahren hervorragendes künstlerisches Können. Ein großer Teil seines Werkes sind Vorlagen für Kupferstiche und Radierungen, als Stecher seiner Vorlagen seien Peter Troschel, Andreas Kohl, Melchior Küsel und Jakob von Sandrart genannt. Seine zahlreichen repräsentative Bildnisse sind meist Brust- oder Halbfiguren. "Strauch war bereits zu Lebzeiten als Künstler höchster Qualität bekannt. Hervorzuheben sind insbes. (...) die ebenso naturnahe wie von persönlichem Einfühlungsvermögen geprägte Umsetzung seiner Porträts." (Verena Bestle-Hofmann, in: De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 106, S. 398, Berlin/Boston 2020). Eines der wenigen Ölbilder von seiner Hand (Bildnis einer Dame mit Blumen, 23 x 18 cm, datiert 1664) bewahrt das Germanische Nationalmuseum Nürnberg (Inv.Nr. Gm1454). Analog zu unserer Gouache trägt die Unbekannte ein zweiteiliges Kleid aus rotem Rock und schwarzem, schleifenverziertem Oberteil, dazu eine schwarze Schürze. Aus den vorne offenen, mit schwarzen Schleifen zusammengehaltenen Ärmeln quellen bauchige weiße Unterärmel hervor. Über den Schultern ein flacher Kragen mit breitem Spitzenrand, darüber ein zweiter schmaler schwarzer Spitzenkragen und eine Halskette. Sie trägt eine mit Silber und Goldblüten bestickte Haube. In der Hand hält sie eine Narzisse und eine rote Tulpe. Links auf einem Tisch ein Paar Lederhandschuhe mit weiß-roten Bändern. In der vorliegenden Gouache trägt die Dame ihre Lederhandschuhe in der linken Hand.
Momper II, Joos de
Eine Burg in hügeliger Landschaft mit einem kleinen Dorf.
Los 6511
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Eine Burg in hügeliger Landschaft mit einem kleinen Dorf.
Feder in Braun und Grau, braun laviert. 16,8 x 30,2 cm. Wz. Straßburger Lilienwappen (vgl. Piccard 1306, circa 1596).
Joos de Momper, prominenter Sohn einer Malerfamilie, trat 1581 in die Antwerpener Gilde ein. Die vorliegende, bisher unbekannte Zeichnung kann mit Sicherheit dem Korpus der Zeichnungen Mompers hinzugefügt werden. Während ähnliche Landschaften des jugendlichen de Momper den Einfluss von Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525-1569) erkennen lassen, spiegelt die vorliegende Zeichnung möglicherweise auch seine eigenen Erfahrungen in den Alpen wider, die er auf seinem Weg nach Italien 1581 überquerte. In Italien studierte de Momper wahrscheinlich bei seinem Landsmann Lodewijk Toeput, genannt Pozzoserrato (um 1550-1603/05).
Während die Darstellung einer weiteren Zeichnung, Ein Schloss auf einem Felsen in einer Gebirgslandschaft bei Sonnenaufgang (ex Coll. I.Q. van Regteren Altena, Auktion Christie's London, 10. Juli 2014, Los 3) nahe steht, ähnelt das Blatt technisch, mit seiner skizzenhaften Ausführung und den Lavierungen, eher der Berglandschaft mit einem Weg über eine Brücke (Cambridge, Fitzwilliam Museum, PD. 478-1963). Die Komposition und das Motiv eines Kreuzes auf einem Felsen in der Mitte, hinter dem sich ein Dorf befindet, finden sich wiederum in seiner Hügellandschaft mit Kreuz in den Staatlichen Kunstsammlungen in Kassel (Inv. Nr. GS 5057) wieder.
Goltzius, Hendrick - Nachfolge
Stehender Bacchus mit Trauben
Los 6512
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)
Nachfolge (17. Jh.). Stehender Bacchus mit Trauben.
Feder in Schwarz, grau laviert. 24 x 17,3 cm. Rechts mit Monogramm und Datum "B. S. 1589", verso in brauner Feder bez. "Barth Spranger fec".
Provenienz: Aus der Sammlung Richard Holtkott (Lugt 4265).
Bloemaert, Abraham
Ganymed vom Adler entführt
Los 6514
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Ganymed vom Adler entführt.
Schwarze Kreide, grau laviert, auf hellbraunem Papier. 9,7 x 12,3 cm. Verso in schwarzer Feder bezeichnet "A. Bloemaert". Um 1610-1620.
Die vorliegende Zeichnung ist ein typisches Studienblatt, das Bloemaerts Fähigkeit zeigt, eine visuell eindrückliche Komposition in einem kleinen Format zu skizzieren, in diesem Fall die Entführung des Ganymed, der von Jupiter in Gestalt eines Adlers durch die Lüfte getragen wird. Das Blatt ist eng verwandt mit einer anderen, etwas kleineren Skizze, die Jaap Bolten auf die Zeit zwischen 1635 und 1645 datiert (Rijksprentenkabinet, Amsterdam; Bolten, Nr. 519). Das Thema erscheint erneut in einer späten Landschaftszeichnung von Bloemaert (Bolten, Nr. 1628, Privatsammlung, Niederlande) sowie in zwei Grafiken von Jan Saenredam (Hollstein 83) und Boetius Adamsz. Bolswert (Hollstein 358), für die Bloemaert die Vorzeichnungen lieferte (Bolten, Nr. 1563, 1564). Verglichen mit der Amsterdamer Zeichnung, die freier und malerischer in der Behandlung ist, zeigt das vorliegende Blatt einen eher linearen, verfeinerten Zeichenstil, der dem Frühmanierismus Bloemaerts näher steht. Ganymeds Pose mit dem über den Kopf gehaltenen rechten Arm ist fast identisch mit der in Bolswerts Druck, der um 1612-1614 entstanden ist. Es scheint daher plausibel, dass Bloemaert die Zeichnung in einer früheren Phase seiner Karriere ausgeführt hat, wahrscheinlich zwischen 1610 und 1620.
Französisch
17. Jh. Allegorische Szene auf Wolken mit Merkur und anderen Göttern
Los 6515
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
17. Jh. Allegorische Szene auf Wolken mit Merkur und anderen Göttern.
Feder in Braun, braun laviert, über Spuren von schwarzer Kreide. 30,3 x 21,8 cm. Verso Figurenstudien in schwarzer Kreide sowie eine schwer leserliche Annotation in französischer Sprache.
Das Urteil des Salomo.
Pinsel in Braun, teils weiß gehöht, auf braunem Bütten, verso: Herkules im Kampf mit den stymphalischen Vögeln. 19,2 x 9,7 cm.
Die Kompositionsskizze wurde früher Jacob Jordaens zugeschrieben. Prof. Julius Held erkannte darin jedoch die Hand des Brüsseler Malers und bekannten Entwerfers von Wandteppichen Anthonis Sallaert. 1646 wurde Sallaert von der Brüsseler Stadtregierung in Anerkennung seines Beitrags zur Tapisserieindustrie eine Steuererleichterung gewährt. Das Rathaus von Roeselare beherbergt einen von Sallaert entworfenen Wandteppich mit dem Urteil des Salomo, der 1650 von Jacob van Zeunen in Brüssel gewebt wurde.
Provenienz: Lt. Auskunft des Vorbesitzers aus der Sammlung Dr. Ernst Küster, Bonn (vgl. Lugt 875).
Freisinger, Caspar - zugeschrieben
Der hl. Christopherus trägt den Jesusknaben
Los 6518
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
zugeschrieben. Der hl. Christopherus trägt das Jesuskind.
Feder in Braun, braun und blaugrau laviert. 28,5 x 20,2 cm. Wz. Schreitender Bär.
Caspar Freisinger gilt als einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit in Süddeutschland. Ausgebildet wurde er vermutlich in München und verbrachte kurze Zeit in Italien. Dies lässt seine Kenntnis des Werkes der Gebrüder Zuccaro, von Cesare Nebbia, Parmigianino und Jacopo Bassano vermuten. Bis zu seinem frühen Tod durch die Pest hat er seinen Lebensmittelpunkt in Ingolstadt. Typisch für sein Werk sind die grau lavierten, dünnlinigen Federzeichnungen mit ihren zum Teil manieriert anmutenden Figuren.
Provenienz: Christie's, London, Auktion am 9. Juli 2009, Los 580 (als "Caspar Fraisinger").
Florentinisch
Ende 16. Jh. Von zwei Drachen auf Wolken gezogener Wagen
Los 6519
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
Ende 16. Jh. Von zwei Drachen auf Wolken gezogener Wagen.
Feder in Braun, verso: kleinere Skizze des gleichen Wagens sowie Skizze eine Hebe- oder Hängevorrichtung. 20,3 x 19,9 cm.
Ein vergleichbares Motiv, allerdings mit nur einer Figur im Wagen, findet sich in einem Bühnenbildentwurf des vielseitig begabten Künstlers, Ingenieurs und Theatermaschinisten Bernardo Buontalenti (Louvre, Cabinet des dessins, Inv. 867). Anlässlich der Hochzeit von Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen wurde am 2. Mai 1589 im Uffizientheater in Florenz die Komödie La Pellegrina des Dichters Girolamo Bargagli aufgeführt. Zwischen den Akten spielte man insgesamt sechs prunkvoll ausgestattete musikalische Intermedien (Zwischenspiele). Der Drachenwagen des Buontalenti findet sich im Intermedio IV: „La regione de’ demoni“ - Das Reich der Dämonen. Hier schwebt eine Zauberin über Feuerdämonen auf einem fliegenden Wagen herein und fordert die himmlischen Heroen auf, das Goldene Zeitalter zu verkünden. Die technische Skizze einer Hebe- oder Hängevorrichtung auf der Rückseite unseres Blattes legt nahe, dass es sich auch bei unserem Drachenwagen um ein Bühnenbildelement handelt.
Florentinisch
Anfang 17. Jh. Kompositionsskizzen mit Engel und Putto mit Weihrauchfass in einer Nische
Los 6523
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
Anfang 17. Jh. Kompositionsskizzen mit Engel und Putto mit Weihrauchfass in einer Nische.
Rötel, verso: "Der hl. Apostel Petrus heilt die Lahmen" in schwarzer Kreide, weiß gehöht auf hellbraun grundiertem Papier. 30,3 x 23,6 cm.
Provenienz: Aus der Sammlung G. Chiantorre (geb. um 1870), Turin (Lugt 540).
Bolognesisch
17. Jh. Sitzender Heiliger nach oben flehend
Los 6525
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,107)
17. Jh. Sitzender Heiliger nach oben flehend.
Schwarzer Stift mit braunem Pinsel, weiß gehöht, auf blauem Papier. 29,7 x 22,7 cm.
Verso mit einer alten Zuschreibung an Alessandro Tiarini (1577-1668, Bologna).
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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