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Lot 6500, Auction  123, Deutsch oder Niederländisch, um 1500. Die hl. Maria Magdalena salbt Jesus die Füße

Deutsch oder Niederländisch
um 1500. Die hl. Maria Magdalena salbt Jesus die Füße
Los 6500

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

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um 1500. Die hl. Maria Magdalena salbt Jesus die Füße.
Feder in Braun, braun laviert. 21,5 x 21,7 cm. Wz. Kleines Schild mit bekröntem Buchstaben R und zwei Lilien (Briquet 8987: 1493-1523 in den südlichen Niederlanden, Nordfrankreich, Rheinland).


Lot 6501, Auction  123, Deutsch, Ende 16. Jh. . Studie eines Kuckucks

Deutsch
Ende 16. Jh. . Studie eines Kuckucks
Los 6501

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)

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Ende 16. Jh. Studie eines Kuckucks.
Feder in Grau, Wasserfarben in Braun, Hell- und Dunkelgrau sowie Deckweiß, alt montiert auf ein Albumblatt wohl des 19. Jh. 14,5 x 21 cm (unregelmäßig beschnitten). Am rechten Rand in brauner Feder bez. "XXXXIII". Wz. A im Kreis mit zwei Bogen (vgl. Meder 283: um 1580-90).


Lot 6502, Auction  123, Petzold, Hans, Werkstatt. Cloelia flieht durch den Tiber aus dem Lager des etruskischen Königs Dorsemia

Petzold, Hans
Werkstatt. Cloelia flieht durch den Tiber aus dem Lager des etruskischen Königs Dorsemia
Los 6502

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 753)

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Werkstatt. Cloelia flieht durch den Tiber aus dem Lager des etruskischen Königs Dorsemia.
Feder in Braun über schwarzer Kreide, auf eine alte Sammlermontage aufgelegt. D. 18,6 cm (im Rund). Auf dem Untersatz alte Sammlernummer "97".

Hans Petzold gilt neben Wenzel Jamnitzer als bedeutendster Renaissancegoldschmied Nürnbergs. Vorliegend aus seiner Werkstatt ein Entwurf für eine Bronzeplakette nach Jost Ammans Holzschnitt in Neuwe Livische Figuren von 1573. Eine rechteckige Plakette, die dem Ammanschen Holzschnitt etwas genauer folgt, wird dem Umkreis von Hans Petzold und Nikolaus Schmidt zugeschrieben (Ingrid Weber: Deutsche, niederländische und französische Renaissanceplaketten 1500-1650, München 1975, Kat. Nr. 301,7). Stilistisch näher kommt unserer Zeichnung eine runde Plakette mit der "Gründung Karthagos", die Hans Petzold zugeschrieben wird (Weber, op.cit., Kat. Nr. 300), und die ebenso von Ammans Illustrationen zur römischen Geschichte beeinflusst sind.

Provenienz: Aus der Sammlung der Fürsten zu Oettingen-Wallerstein, Maihingen (auf deren grauem Untersatzkarton, vgl. Lugt 2715a).

Lot 6503, Auction  123, Sustris, Friedrich, Phaeton im Sonnenwagen

Sustris, Friedrich
Phaeton im Sonnenwagen
Los 6503

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

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Phaeton im Sonnenwagen.
Feder in Grau, grau laviert. 7,5 x 10,2 cm (zum Achteck beschnitten). Um 1590.

Die überaus feine Zeichnung ist (wie auch die nachfolgende Nummer Los 6504) mit ihrem filigranen, etwas nervösen Strich ein charakteristisches Werks des bayerischen Hofkünstlers Friedrich Sustris. Die in ein ovales Medaillon eingeschriebene Kompositionen dürfte ein Entwurf für eine kunsthandwerkliche Arbeit sein. Man könnte an eine Silbertreibarbeit denken, wie sie sich etwa auf dem Deckel einer Dosen befunden hat, oder aber an ein graviertes Elfenbeintäfelchen, das, eingelassen in ein Holzpaneel, ein Möbel zierte. In der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien wird ein solches Tableau aufbewahrt (s. Thea Vignau-Wilberg: In Europa zu Hause - Niederländer in München um 1600, Ausst. Kat. München 2006, S. 284-285, Nr. D49). Konrad Oberhuber machte die Zuschreibung an Friedrich Sustris 1980 zur Zeit seiner Lehrtätigkeit in Harvard (handschriftl. Annotation auf dem Rahmenrückdeckel). Thea Vignau-Wilberg, Fürstenfeldbruck, bestätigte die Autorschaft Friedrich Sustris nach Inaugenscheinname des Originals (mdl.) am 16. Januar 2024.

Provenienz: Kunsthandel Lucien Goldschmidt, New York (als "Friedrich Sustris attributed").

Lot 6504, Auction  123, Sustris, Friedrich, Götterversammlung mit einem römischen Feldherrn vor Apollo

Sustris, Friedrich
Götterversammlung mit einem römischen Feldherrn vor Apollo
Los 6504

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

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Götterversammlung mit einem römischen Feldherrn vor Apollo.
Feder in Grau, grau laviert. 7,9 x 11 cm (zum Achteck beschnitten). Um 1590.

Konrad Oberhuber machte die Zuschreibung an Friedrich Sustris 1980 zur Zeit seiner Lehrtätigkeit in Harvard (handschriftl. Annotation auf dem Rahmenrückdeckel der vorhergehenden Losnummer). Thea Vignau-Wilberg, Fürstenfeldbruck, bestätigte die Autorschaft Friedrich Sustris nach Inaugenscheinname des Originals (mdl.) am 16. Januar 2024.

Provenienz: Kunsthandel Lucien Goldschmidt, New York.

Strauch, Georg
Zwei ganzfigurige Porträts eines Nürnberger Patrizierpaares
Los 6505

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
23.750€ (US$ 25,538)

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Zwei ganzfigurige Porträts eines Nürnberger Patrizierpaares.
2 Gouachen, wohl auf Pergament, goldgehöht, mit goldfarbener Einfassung, auf Velin aufgezogen. 17,2 x 11 cm und 17,1 x 10,8 cm. Das Porträt des Herren signiert und datiert unten rechts "G. Strauch. Pinxit Anno 1662. M. Junj".

Der Zeichner, Maler, Radierer und Emailmaler Georg Strauch beginnt seine Ausbildung 1628 bei Johann Hauer. 1635 wird er in Nürnberg als Meister zugelassen. Die erhaltenen frühen Bildnisminiaturen verraten sein schon in jungen Jahren hervorragendes künstlerisches Können. Ein großer Teil seines Werkes sind Vorlagen für Kupferstiche und Radierungen, als Stecher seiner Vorlagen seien Peter Troschel, Andreas Kohl, Melchior Küsel und Jakob von Sandrart genannt. Seine zahlreichen repräsentative Bildnisse sind meist Brust- oder Halbfiguren. "Strauch war bereits zu Lebzeiten als Künstler höchster Qualität bekannt. Hervorzuheben sind insbes. (...) die ebenso naturnahe wie von persönlichem Einfühlungsvermögen geprägte Umsetzung seiner Porträts." (Verena Bestle-Hofmann, in: De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 106, S. 398, Berlin/Boston 2020). Eines der wenigen Ölbilder von seiner Hand (Bildnis einer Dame mit Blumen, 23 x 18 cm, datiert 1664) bewahrt das Germanische Nationalmuseum Nürnberg (Inv.Nr. Gm1454). Analog zu unserer Gouache trägt die Unbekannte ein zweiteiliges Kleid aus rotem Rock und schwarzem, schleifenverziertem Oberteil, dazu eine schwarze Schürze. Aus den vorne offenen, mit schwarzen Schleifen zusammengehaltenen Ärmeln quellen bauchige weiße Unterärmel hervor. Über den Schultern ein flacher Kragen mit breitem Spitzenrand, darüber ein zweiter schmaler schwarzer Spitzenkragen und eine Halskette. Sie trägt eine mit Silber und Goldblüten bestickte Haube. In der Hand hält sie eine Narzisse und eine rote Tulpe. Links auf einem Tisch ein Paar Lederhandschuhe mit weiß-roten Bändern. In der vorliegenden Gouache trägt die Dame ihre Lederhandschuhe in der linken Hand.

Lot 6506, Auction  123, Giordano, Luca - Umkreis, Der hl. Jakobus in der Schlacht von Clavjgo

Giordano, Luca - Umkreis
Der hl. Jakobus in der Schlacht von Clavjgo
Los 6506

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 645)

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Umkreis. Der hl. Jakobus in der Schlacht von Clavijo.
Feder in Braun, braun laviert, alt aufgezogen, verso von fremder Hand in Rötel "Madonna mit Kind". 23,2 x 39,3 cm.

Der Neapolitaner Giordano folgte 1692 einem Ruf Karls II. nach Spanien und verbrachte dort 10 Jahre. In dieser Zeit entstanden auch mehrere Gemälde, die den Apostel Jakobus d. Ä. in der Schlacht von Clavijo darstellen, einer Legende des 12. Jahrhunderts, in welcher der Heilige auf der Seite der Christen gegen die Mauren den Sieg herbeiführte.

Provenienz: Cavaliere Gian-Carlo Rossi, Rom (Lugt 2212).

Lot 6507, Auction  123, Carpi, Carlo Giuseppe, Ornamentaler Nischenentwurf

Carpi, Carlo Giuseppe
Ornamentaler Nischenentwurf
Los 6507

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)

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Ornamentaler Nischenentwurf.
Feder und Pinsel in Braun, Spuren von Bleigriffel. 21,3 x 13,9 cm. Unten links signiert "Carpi".

Hierbei handelt es sich um die Vorstudie, vermutlich für eine perspektivische Quadraturmalerei, von der Hand des Freskanten Carlo Giuseppe Carpi. Von seinem Werk hat sich nur wenig erhalten, doch war er zu Lebzeiten ein beschäftigter Künstler, der außerdem zu den Gründungsvätern der Kunstakademie in Bologna zählte.

Lot 6508, Auction  123, Italienisch, spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke

Italienisch
spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke
Los 6508

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,075)

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spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke.
Feder in Braun, grau laviert, verso: Entwurf architektonischer Zierelemente in brauner Feder. 28,5 x 23,4 cm. Wz. Osterlamm im Doppelkreis.


Lot 6509, Auction  123, Call, Jan van, Campagnalandschaft mit Blick auf einen Palazzo

Call, Jan van
Campagnalandschaft mit Blick auf einen Palazzo
Los 6509

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,151)

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Campagnalandschaft mit Blick auf einen Palazzo.
Aquarell, Feder in Schwarz, schwarzer Stift, alt montiert. 11,5 x 11,7 cm. Wz. Straßburger Lilienwappen.

Jan van Call, der sich weitgehend autodidaktsich gebildet hat und sich u.a. durch das Kopieren nach Jan Bruegel, Paulus Bril und Willem van Nieulandt Fähigkeiten aneignete, befasste sich intensiv mit Architektur und Perspektive. Eine Reise über die Schweiz führte ihn nach Italien, wo er die Sehenswürdigkeiten in und um Rom festhielt.

Provenienz: Jonas Witsen (1733-1788).
Dessen Auktion bei Dankmeyer & Zoon (Makler: Terwen, van der Schley, Yver, Ploos van Amstel und De Bosch): Catalogus van een fraay kabinet schilderyen, beneevens een uitmuntende collectie gecouleurde en ongecouleurde teekeningen, Amsterdam, am 16. August 1790 folgende: wahrscheinlich Kunstboek F, Teil des Loses 28 ("Twee stuks Bergartig Land- en Zeegezigten, uitvoerig behandeld als de voorgaande, door denzelven").
Wohl dort erworben von Cornelis Ploos van Amstels Nichte.
Anna Ploos van Amstel (1735-1805) und ihrem Ehemann Jan Stadlander (1731-1802).
Durch Erbfolge an ihre Tochter Cornelia Margaretha (1766-1836) und dessen Ehemann. Gerrit Blaauw (1750-1825).
Durch Erbfolge an deren Sohn Jean Blaauw (1791-1871).
Durch Erbfolge an dessen Sohn Gerrit Blaauw (1821-1894).
Durch Erbfolge an dessen Sohn Abraham Jacob Blaauw (1861-1945).
Durch Erbfolge an den gegenwärtigen Besitzer.

Lot 6510, Auction  123, Call, Jan van, Die Kirche Santa Maria della Grotta an der Straße von Messina, Sizilien.

Call, Jan van
Die Kirche Santa Maria della Grotta an der Straße von Messina, Sizilien.
Los 6510

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,151)

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Die Kirche Santa Maria della Grotta an der Straße von Messina, Sizilien.
Aquarell, Feder in Braun, schwarzer Stift, alt montiert. 12,5 x 21,4 cm.

In exponierter Lage an der Straße von Messina liegt die Kirche Santa Maria della Grotta, einst errichtet auf dem Fundament eines antiken Diana-Tempels. Der markante Zentralbau mit Kuppel und umlaufendem Arkadenkranz war besonders gut sichtbar von der Seeseite, von der auch van Call das Bauwerk vor den steilen Berghängen Siziliens zeigt. Die Proportionen sind nicht ganz akkurat geraten, so dass die Zeichnung womöglich aus dem Gedächtnis entstand oder einer Skizze folgte.

Provenienz: Wie Los 6509.

Lot 6511, Auction  123, Momper II, Joos de, Eine Burg in hügeliger Landschaft mit einem kleinen Dorf.

Momper II, Joos de
Eine Burg in hügeliger Landschaft mit einem kleinen Dorf.
Los 6511

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

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Eine Burg in hügeliger Landschaft mit einem kleinen Dorf.
Feder in Braun und Grau, braun laviert. 16,8 x 30,2 cm. Wz. Straßburger Lilienwappen (vgl. Piccard 1306, circa 1596).

Joos de Momper, prominenter Sohn einer Malerfamilie, trat 1581 in die Antwerpener Gilde ein. Die vorliegende, bisher unbekannte Zeichnung kann mit Sicherheit dem Korpus der Zeichnungen Mompers hinzugefügt werden. Während ähnliche Landschaften des jugendlichen de Momper den Einfluss von Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525-1569) erkennen lassen, spiegelt die vorliegende Zeichnung möglicherweise auch seine eigenen Erfahrungen in den Alpen wider, die er auf seinem Weg nach Italien 1581 überquerte. In Italien studierte de Momper wahrscheinlich bei seinem Landsmann Lodewijk Toeput, genannt Pozzoserrato (um 1550-1603/05).
Während die Darstellung einer weiteren Zeichnung, Ein Schloss auf einem Felsen in einer Gebirgslandschaft bei Sonnenaufgang (ex Coll. I.Q. van Regteren Altena, Auktion Christie's London, 10. Juli 2014, Los 3) nahe steht, ähnelt das Blatt technisch, mit seiner skizzenhaften Ausführung und den Lavierungen, eher der Berglandschaft mit einem Weg über eine Brücke (Cambridge, Fitzwilliam Museum, PD. 478-1963). Die Komposition und das Motiv eines Kreuzes auf einem Felsen in der Mitte, hinter dem sich ein Dorf befindet, finden sich wiederum in seiner Hügellandschaft mit Kreuz in den Staatlichen Kunstsammlungen in Kassel (Inv. Nr. GS 5057) wieder.

Lot 6512, Auction  123, Goltzius, Hendrick - Nachfolge, Stehender Bacchus mit Trauben

Goltzius, Hendrick - Nachfolge
Stehender Bacchus mit Trauben
Los 6512

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)

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Nachfolge (17. Jh.). Stehender Bacchus mit Trauben.
Feder in Schwarz, grau laviert. 24 x 17,3 cm. Rechts mit Monogramm und Datum "B. S. 1589", verso in brauner Feder bez. "Barth Spranger fec".



Provenienz: Aus der Sammlung Richard Holtkott (Lugt 4265).

Lot 6513, Auction  123, Süddeutsch, um 1590. Protektion eines jungen Feldherrn durch Pallas Athene und andere Götter

Süddeutsch
um 1590. Protektion eines jungen Feldherrn durch Pallas Athene und andere Götter
Los 6513

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,290)

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um 1590. Protektion eines jungen Feldherrn durch Pallas Athene und andere Götter.
Feder in Schwarz und Grau, grau laviert. 46,5 x 30,7 cm. Wz. Traube mit Stengel.


Lot 6514, Auction  123, Bloemaert, Abraham, Ganymed vom Adler entführt

Bloemaert, Abraham
Ganymed vom Adler entführt
Los 6514

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

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Ganymed vom Adler entführt.
Schwarze Kreide, grau laviert, auf hellbraunem Papier. 9,7 x 12,3 cm. Verso in schwarzer Feder bezeichnet "A. Bloemaert". Um 1610-1620.

Die vorliegende Zeichnung ist ein typisches Studienblatt, das Bloemaerts Fähigkeit zeigt, eine visuell eindrückliche Komposition in einem kleinen Format zu skizzieren, in diesem Fall die Entführung des Ganymed, der von Jupiter in Gestalt eines Adlers durch die Lüfte getragen wird. Das Blatt ist eng verwandt mit einer anderen, etwas kleineren Skizze, die Jaap Bolten auf die Zeit zwischen 1635 und 1645 datiert (Rijksprentenkabinet, Amsterdam; Bolten, Nr. 519). Das Thema erscheint erneut in einer späten Landschaftszeichnung von Bloemaert (Bolten, Nr. 1628, Privatsammlung, Niederlande) sowie in zwei Grafiken von Jan Saenredam (Hollstein 83) und Boetius Adamsz. Bolswert (Hollstein 358), für die Bloemaert die Vorzeichnungen lieferte (Bolten, Nr. 1563, 1564). Verglichen mit der Amsterdamer Zeichnung, die freier und malerischer in der Behandlung ist, zeigt das vorliegende Blatt einen eher linearen, verfeinerten Zeichenstil, der dem Frühmanierismus Bloemaerts näher steht. Ganymeds Pose mit dem über den Kopf gehaltenen rechten Arm ist fast identisch mit der in Bolswerts Druck, der um 1612-1614 entstanden ist. Es scheint daher plausibel, dass Bloemaert die Zeichnung in einer früheren Phase seiner Karriere ausgeführt hat, wahrscheinlich zwischen 1610 und 1620.

Lot 6515, Auction  123, Französisch, 17. Jh. Allegorische Szene auf Wolken mit Merkur und anderen Göttern

Französisch
17. Jh. Allegorische Szene auf Wolken mit Merkur und anderen Göttern
Los 6515

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)

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17. Jh. Allegorische Szene auf Wolken mit Merkur und anderen Göttern.
Feder in Braun, braun laviert, über Spuren von schwarzer Kreide. 30,3 x 21,8 cm. Verso Figurenstudien in schwarzer Kreide sowie eine schwer leserliche Annotation in französischer Sprache.


Lot 6516, Auction  123, Sallaert, Anthonis, Das Urteil des Salomo

Sallaert, Anthonis
Das Urteil des Salomo
Los 6516

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)

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Das Urteil des Salomo.
Pinsel in Braun, teils weiß gehöht, auf braunem Bütten, verso: Herkules im Kampf mit den stymphalischen Vögeln. 19,2 x 9,7 cm.

Die Kompositionsskizze wurde früher Jacob Jordaens zugeschrieben. Prof. Julius Held erkannte darin jedoch die Hand des Brüsseler Malers und bekannten Entwerfers von Wandteppichen Anthonis Sallaert. 1646 wurde Sallaert von der Brüsseler Stadtregierung in Anerkennung seines Beitrags zur Tapisserieindustrie eine Steuererleichterung gewährt. Das Rathaus von Roeselare beherbergt einen von Sallaert entworfenen Wandteppich mit dem Urteil des Salomo, der 1650 von Jacob van Zeunen in Brüssel gewebt wurde.

Provenienz: Lt. Auskunft des Vorbesitzers aus der Sammlung Dr. Ernst Küster, Bonn (vgl. Lugt 875).

Lot 6517, Auction  123, Flämisch, 17. Jh. Triumphzug eines antiken Feldherrn

Flämisch
17. Jh. Triumphzug eines antiken Feldherrn
Los 6517

Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 1,935)

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17. Jh. Triumphzug eines antiken Feldherrn.
Feder und Pinsel in Schwarz und Grau, teils weiß gehöht. 35 x 30,2 cm. Verso in rotem Stift von alter Hand bez. "No 3".

Die Zeichnung scheint Teil eines größeren Triumphzuges zu sein, wofür auch die rote Nummer "3" rückseitig ein Hinweis sein könnte. Auf unserer Zeichnung erscheint das den Wagen ziehende Pferd, umgeben von Standarten, von Musikern, die das römische Blasinstrument Cornu spielen und ein paar Wildkatzen vorne links. Das mit großer Verve ausgeführte Blatt erinnert an Zeichnungen von Nikolaus Knüpfer, dessen Werke ebenfalls von großer Expressivität getragen sind.

Lot 6518, Auction  123, Freisinger, Caspar - zugeschrieben, Der hl. Christopherus trägt den Jesusknaben

Freisinger, Caspar - zugeschrieben
Der hl. Christopherus trägt den Jesusknaben
Los 6518

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)

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zugeschrieben. Der hl. Christopherus trägt das Jesuskind.
Feder in Braun, braun und blaugrau laviert. 28,5 x 20,2 cm. Wz. Schreitender Bär.

Caspar Freisinger gilt als einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit in Süddeutschland. Ausgebildet wurde er vermutlich in München und verbrachte kurze Zeit in Italien. Dies lässt seine Kenntnis des Werkes der Gebrüder Zuccaro, von Cesare Nebbia, Parmigianino und Jacopo Bassano vermuten. Bis zu seinem frühen Tod durch die Pest hat er seinen Lebensmittelpunkt in Ingolstadt. Typisch für sein Werk sind die grau lavierten, dünnlinigen Federzeichnungen mit ihren zum Teil manieriert anmutenden Figuren.

Provenienz: Christie's, London, Auktion am 9. Juli 2009, Los 580 (als "Caspar Fraisinger").

Lot 6519, Auction  123, Florentinisch, Ende 16. Jh. Von zwei Drachen auf Wolken gezogener Wagen

Florentinisch
Ende 16. Jh. Von zwei Drachen auf Wolken gezogener Wagen
Los 6519

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

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Ende 16. Jh. Von zwei Drachen auf Wolken gezogener Wagen.
Feder in Braun, verso: kleinere Skizze des gleichen Wagens sowie Skizze eine Hebe- oder Hängevorrichtung. 20,3 x 19,9 cm.

Ein vergleichbares Motiv, allerdings mit nur einer Figur im Wagen, findet sich in einem Bühnenbildentwurf des vielseitig begabten Künstlers, Ingenieurs und Theatermaschinisten Bernardo Buontalenti (Louvre, Cabinet des dessins, Inv. 867). Anlässlich der Hochzeit von Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen wurde am 2. Mai 1589 im Uffizientheater in Florenz die Komödie La Pellegrina des Dichters Girolamo Bargagli aufgeführt. Zwischen den Akten spielte man insgesamt sechs prunkvoll ausgestattete musikalische Intermedien (Zwischenspiele). Der Drachenwagen des Buontalenti findet sich im Intermedio IV: „La regione de’ demoni“ - Das Reich der Dämonen. Hier schwebt eine Zauberin über Feuerdämonen auf einem fliegenden Wagen herein und fordert die himmlischen Heroen auf, das Goldene Zeitalter zu verkünden. Die technische Skizze einer Hebe- oder Hängevorrichtung auf der Rückseite unseres Blattes legt nahe, dass es sich auch bei unserem Drachenwagen um ein Bühnenbildelement handelt.

Lot 6520, Auction  123, Flämisch, um 1560. Susanna von den beiden Alten des Ehebruchs beschuldigt

Flämisch
um 1560. Susanna von den beiden Alten des Ehebruchs beschuldigt
Los 6520

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,290)

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um 1560. Susanna von den beiden Alten des Ehebruchs beschuldigt.
Feder in Braun, grau laviert. 16 x 33 cm. Verso in Graphit von alter Hand undeutlich bez. "Cangia...o".


Lot 6521, Auction  123, Spanisch, um 1600. Kreuztragung Christi

Spanisch
um 1600. Kreuztragung Christi
Los 6521

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)

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um 1600 (Schule von Sevilla). Kreuztragung Christi.
Feder in Braun, braun laviert. 16,1 x 18,9 cm. Auf dem Untersatzpapier alt bezeichnet "Domenichino Fetti".


Lot 6522, Auction  123, Verdier, François, Vier Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen

Verdier, François
Vier Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen
Los 6522

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,613)

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Vier Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen.
Schwarze Kreide, grau laviert, weiß gehöht auf blauem Papier. Je ca. 25 x 50 cm.

Dargestellt sind die Szenen: Alexander wirft während des Hochzeitsmahles seines Vaters Philipp mit Cleopatra seinen Weinpokal auf Attalus, den Onkel der Braut; Alexander empfängt persische Gesandte nach der Schlacht von Arbella (vom Künstler am unteren Rand beschriftet: „mazeo ... ...apres la Bataille darbel Vien ce Rendre a Alexandre“); Alexander empfängt den besiegten König Poros; Mazedonische Truppen bei der Eroberung einer Stadt (Alexander verteidigt sich gegen eine Überzahl barbarischer Soldaten im Vordergrund).

Lot 6523, Auction  123, Florentinisch, Anfang 17. Jh. Kompositionsskizzen mit Engel und Putto mit Weihrauchfass in einer Nische

Florentinisch
Anfang 17. Jh. Kompositionsskizzen mit Engel und Putto mit Weihrauchfass in einer Nische
Los 6523

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)

Details

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Anfang 17. Jh. Kompositionsskizzen mit Engel und Putto mit Weihrauchfass in einer Nische.
Rötel, verso: "Der hl. Apostel Petrus heilt die Lahmen" in schwarzer Kreide, weiß gehöht auf hellbraun grundiertem Papier. 30,3 x 23,6 cm.



Provenienz: Aus der Sammlung G. Chiantorre (geb. um 1870), Turin (Lugt 540).

Lot 6524, Auction  123, Palma, Jacopo - zugeschrieben, Der segnende Christus

Palma, Jacopo - zugeschrieben
Der segnende Christus
Los 6524

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 430)

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zugeschrieben. Der segnende Christus auf einer Kugel sitzend.
Feder in Braun, grau laviert, über Spuren schwarzer Kreide. 13,8 x 8,7 cm.


Lot 6525, Auction  123, Bolognesisch, 17. Jh. Sitzender Heiliger nach oben flehend

Bolognesisch
17. Jh. Sitzender Heiliger nach oben flehend
Los 6525

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,142)

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17. Jh. Sitzender Heiliger nach oben flehend.
Schwarzer Stift mit braunem Pinsel, weiß gehöht, auf blauem Papier. 29,7 x 22,7 cm.

Verso mit einer alten Zuschreibung an Alessandro Tiarini (1577-1668, Bologna).

Lot 6526, Auction  123, Genuesisch, 17. Jh. Christus heilt einen Blinden

Genuesisch
17. Jh. Christus heilt einen Blinden
Los 6526

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 538)

Details

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17. Jh. Christus heilt einen Blinden.
Feder in Braun, durchgegriffelt. 42,9 x 29,6 cm.


Lot 6527, Auction  123, Florentinisch, 17. Jh. Sitzender junger Mann mit Buch

Florentinisch
17. Jh. Sitzender junger Mann mit Buch
Los 6527

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,226)

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17. Jh. Sitzender junger Mann mit Buch.
Schwarze und Spuren von weißer Kreide auf hellbraunem Bütten. 40,2 x 30,6 cm. Wz. IHS mit Kreuz im Oval.



Provenienz: Aus einer unbekannten Sammlung "Schild mit Dreimaster" (nicht bei Lugt).

Lot 6528, Auction  123, Lombardisch, 17. Jh. Sünder im Fegefeuer

Lombardisch
17. Jh. Sünder im Fegefeuer
Los 6528

Nachverkaufspreis
2.200€ (US$ 2,366)

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17. Jh. Sünder im Fegefeuer.
Rötel. 18,8 x 26,7 cm. Am unteren Rand in Rötel bez."Purgatorio". Wz. Sechsstrahliger Stern im Kreis mit Kreuz.


Lot 6529, Auction  123, Neapolitanisch, 17. Jh. Tobias nimmt Abschied von seinem Vater

Neapolitanisch
17. Jh. Tobias nimmt Abschied von seinem Vater
Los 6529

Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 1,935)

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17. Jh. Tobias nimmt Abschied von seinem Vater.
Schwarze Kreide, braun laviert, alt auf ein Albumblatt des 18. Jh. montiert. 19,5 x 25,2 cm. Unten rechts mit der Nummer "187".



Provenienz: Sammlung Claudio Argentieri, Rom (Lugt 486b).
Pier Giulio Breschis (Lugt 2079b).
Dr. Carl Robert Rudolf, London (Lugt 2811b).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
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