Kienzl, Wilhelm
Porträtfoto-Postkarte mit Musikzitat
Los 2443
Nachverkaufspreis
80€ (US$ 86)
- Porträtfoto-Postkarte mit eigh. Musikzitat und Unterschrift "Dr. Wilh. Kienzl". Wien 13.II.1932.
Schönes Altersporträt aus dem Wiener Atelier Tayer. Im Bild ein Musikzitat (3 Takte), unter dem Bild Signatur und Datum. - Beiliegend ein Theaterzettel der Wiener Staatsoper zu zwei Jubiläen: 19. Festaufführung anläßlich des 50. Bestehens des Opernhauses. - 100. Aufführung von Kienzls Oper "Der Evangelimann" im Opernhaus. Musikalische Leitung: Wilhelm Kienzl. (5.VI.1919).
Komponisten, Dirigenten und Musikschriftsteller. Konvolut von 31 Briefen und Karten. 1900-1917.
Bis auf eine Ausnahme eigenhändige Briefe und Karten, meist gerichtet an den Dirigenten und Komponisten Ferdinand Meister (1871-1929). Vorhanden: Waldemar von Baussnern (Komponist; Brief Köln 1904), Wilhelm Berger (Komponist und Dirigent, Meininger Hofkapellmeister; Brief Meiningen 1906), Julius von Bernuth (Dirigent, Direktor des Hamburger Konservatoriums; Brief Hamburg 1902), Leo Blech (Dirigent und Komponist, Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Hofkapellmeister in Schweden; Briefkarte Charlottenburg bei Berlin, vor 1919), Gustav Brecher (Dirigent; Brief Sils-Maria 1913), Fritz Cortolezis (Dirigent; Brief Berlin o. J.), Friedrich von Erlanger (Komponist; Brief London 1904), Friedrich Gernsheim (Komponist; Postkarte Berlin 1912), Richard Heuberger (Wiener Komponist; Brief Wien 1900), Bolko Graf von Hochberg (Komponist, Generalintendant der Kgl. Hoftheater in Berlin; masch. Brief Berlin 1901), Karl Freiherr von Kaskel (Opernkomponist; Brief München 1901), Hugo Kaun (Komponist; Brief Berlin 1909); Iwan Knorr (Komponist, Tschaikowsky-Biograph; Brief Berlin 1902), Hermann Kretzschmar (Musikwissenschaftler; Direktor der Berliner Hochschule für Musik; Brief 1917), Eduard Lassen (Komponist; Weimarer Hofkapellmeister; Postkarte Weimar 1903), Arnold Mendelssohn (Komponist; Postkarte Darmstadt 1904), Otto Neitzel (Pianist, Komponist und Musikschriftsteller; kurzer Brief Köln 1903), Karl Panzner (Dirigent; Brief Düsseldorf 1913), Robert Radecke (Komponist, Direktor des Kgl. Instituts für Kirchenmusik in Berlin; beschriftete Vis.-Karte), Hugo Riemann (der bedeutende Musikschriftsteller und Lexikograph; Brief Leipzig 1902), Hermann Ritter (Musikschriftsteller, Erfinder der Viola alta; Brief Würzburg 1904), Franz Schalk (bedeutender österr. Dirigent, Direktor der Wiener Staatsoper; Brief Wien 1902), Max von Schillings (Komponist und Dirigent, Berliner Staatsopern-Intendant; Brief Stuttgart 1908), Georg Schumann (Komponist, Dirigent der Singakademie in Berlin; Brief Berlin 1904), Josef Stransky (Dirigent; Brief Berlin 1909), Ernst Eduard Taubert (Komponist und Musikkritiker; Brief Berlin 1908), Anton Urspruch (Komponist; Brief Königstein 1904), Fritz Volbach (Komponist und Dirigent; Briefkarte Mainz 1904), Ernst Wendel (Dirigent; Brief Bremen 1913), Felix Woyrsch (Komponist; Briefkarte Altona, um 1905), Hermann Zumpe (Dirigent, Hofkapellmeister in Schwerin, Generalmusikdirektor in München; kurzer Brief Schwerin 1900). - Einige Stücke gelocht.
Krenek, Ernst, österr.-amerikan. Komponist (1900-1991). Eigh. musikal. Albumblatt mit Widmung u. U. "Ernst Krenek". 10,5 x 14,8 cm. O. O. 25.XI.1978.
"Jonny spielt auf, II. Teil. Allegro ma non troppo". 2 Takte auf 2 Systemen. - Beiliegend ein am unteren Rand signiertes Porträtfoto Kreneks (Brustbild, 15,2 x 10,6 cm) und der zugehörige Umschlag, gestempelt Palm Springs (Calif.) 1969.
Mengelberg, Willem, holländ. Dirigent, weltberühmter Leiter des Concertgebouw-Orchesters (1871-1951). Eigh. Brief-Karte m. U. "W. Mengelberg". In deutscher Sprache. 2 S. Quer-8vo. Frankfurt a. M., Grand Hôtel Frankfurter Hof, 18.XI.1911.
Über die durch den Dirigenten Ferdinand Meister veranlassten regelmäßigen Spenden Mengelbergs an ein Waisenhaus.
Oper, Schauspiel, Tanz um 1900. 20 Autographen. 1902-1910 und 1866.
An den Kapellmeister und Konzertveranstalter Ferdinand Meister. Eigenhändige Briefe und Karten, davon 3 auf illustrierten Hotel-Briefbögen. Vorhanden: Therese Behr-Schnabel (Altistin, bedeutende Brahms-Interpretin), Hans Buff-Gießen (Tenor), Suzanne Desprès (franz. Schauspielerin), Konrad Dreher (bayer. Volksschauspieler), Ludwig Hess (Sänger, Komponist, Dirigent), Max Hofpauer (Münchener Hofschauspieler, Direktor des Theaters des Westens in Berlin), Felix von Kraus (Bariton), Karl Mayer (Bariton, Kammersänger in Schwerin), Johannes Messchaert (hochberühmter Bariton und Gesangspädagoge), Adelina Patti (weltberühmte Sopranistin, Beitrag auf einem Gemeinschaftsbrief 1866), Ernst von Possart (Schauspieler, Münchener Hoftheater-Intendant), Margarete Preuse-Matzenauer (Münchener Kammersängerin), Rita Sacchetto (Tänzerin), Felix Senius (Tenor), Anton Sistermans (holl. Bariton, lebte in Berlin), Helene Staegemann (Sopranistin, Tochter Max Staegemanns), Max Staegemann (Bariton, Kammersänger, erfolgreicher Theaterleiter in Königsberg und Leipzig), Pauline Viardot-Garcia (weltberühmte Mezzosopranistin; kurzes Briefchen), Clarence Whitehill (Bariton; beschriftete Vis.-Karte), Ludwig Wüllner (Sänger und Schauspieler, Vortragsmeister).
Puccini, Giacomo, ital. Komponist (1858-1924). Eigh. Brief (Billet) m. U. "G Puccini". 1/2 S. mit Aufdruck "Torre del Lago (Toscana)". Gr. 4to. Unter Passepartout in profiliertem Goldrahmen unter Glas. Torre del Lago (nach 1900).
Eine Beschwerde Puccinis, wohl an einen Feinkosthändler in Viareggio, im Ortsteil Torre del Lago, in dem sich Puccini im Jahre 1891, zunächst in zwei Zimmern einer herrschaftlichen Villa, dann 1900 in einem eigenen Haus niedergelassen hatte, das er bis zu seinem Tod 1924 bewohnte. In Torre del Lago entstanden Puccinis bedeutendste und erfolgreichste Opern wie Tosca, Madama Butterfly, La Fanciulla del West und Turandot. Daneben musste auch für das leibliche Wohl gesorgt werden und so mahnt der Musiker hier wohl die Lieferung eines speziellen Olivenöls ("L'olio d'ulivale"?) bei dem Händler "Sig. Boulent" (?) an; anscheinend war eine Lieferung verloren gegangen: "Caro Sig. Boulent (?), L'olio d’ulivale c'è veduto e la prego scrivere e nello stesso tempo darmi à nome di colui che si occupa di questo terzo fondo a perdita. Saluti cordiali da GPuccini". - Der Ortsteil von Viareggio, Region Lucca, in dem jährliche Puccini-Festspiele stattfinden, nennt sich heute offiziell "Torre del Lago Puccini". - Gleichmäßig gebräunt.
Reger, Max, Komponist und Dirigent, Generalmusikdirektor in Meiningen (1873-1916). Eigh. Postkarte m. U. "Reger". 1 S. (Leipzig 23.X.1910).
An eine seiner Schülerinnen in Leipzig. "... Darf ich Sie bitten, nächsten Sonnabend 5.III. nicht um 10 Uhr, sondern erst um 11 Uhr vormittags zum Musizieren kommen zu wollen ...". - Beiliegend ein eigh. Briefumschlag mit Regers Namenszug beim Absender (Berchtesgaden 22.IX.1903).
Verdis "Requiem" - "ein wahrer Skandal!"
Rietz, Julius, Dirigent und Komponist, städt. Musikdirektor in Düsseldorf, Gewandhauskapellmeister in Leipzig, Hofkapellmeister in Dresden (1812-1877).
Eigh. Brief m. U. "Julius Rietz". 12/3 S. Doppelbl. Gr. 8vo. Dresden 5.I.1876.
An den (nicht genannten) Komponisten Bernhard Scholz, dem er über die Aufführung von dessen Oper "Golo" (nach Tiecks Genoveva-Drama) in Dresden berichtet. "... Mit wenigen Worten theile ich Ihnen mit, daß Golo gestern Abend, zwar nicht vor besonders besetztem Hause, aber mit allgemeinem Beifalle gegeben worden ist, so daß er nun hier 3 Vorstellungen erlebt hat. Die Sänger waren alle sehr gut bei Stimme u. das Publikum benutzte jede zum Applaus herausfordernde Stelle, ihn rauschend ertönen zu lassen, am stärksten war dies der Fall nach dem Vorspiel, dem 2ten u. 3ten Akt. Eine Hoffnung hat sich indeß nicht erfüllt; der König hat die Vorstellung nicht besucht ... ich werde alles anwenden, daß Se. Majestät durch ihm nahestehende Personen animirt wird, bald wieder eine Vorstellung zu befehlen ... Begnügen Sie sich heute mit der kurzen Nachricht, daß Ihr Werk wieder sehr gut aufgenommen worden ist. Vox populi gilt doch etwas mehr wie die eines einzelnen bestechlichen critici. Und so denn muthig weiter, per aspera ad astra! ... Sonnabend werden wir durch das Verdische Requiem beglückt - Gedröhne von großen Trommeln u. chromatische Läufe des flauto piccolo in den höchsten Lagen habe ich neulich von weitem gehört. Ein wahrer Skandal!"
Schillings, Max, Komponist und Dirigent, Generalmusikdirektor in Stuttgart, Generalintendant der Berliner Staatsoper, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1868-1933). Diktierter handschriftl. Brief mit eigh. Unterschrift "Max Schillings". 3 S. Mit gedrucktem Briefkopf "Kapelldirektion des Kgl. Württ. Hoftheaters". 4to. Stuttgart 8.IV.1917.
An den Wiener Musikschriftsteller Richard Specht (1870-1932), den er als "verehrten Freund" anspricht. "... Dürfte ich Sie bitten, Felix Weingartner, der augenblicklich dort weilt, mir aber seine Adresse nicht mitteilte, folgende Botschaft zu übermitteln: 1. Ich gehe 8 Tage in Urlaub, hätte aber vorher noch dafür gesorgt, dass Excellenz Putlitz [der Stuttgarter Intendant Gustav zu Putlitz], der z. Zt. in Urlaub ist u. wünscht, nicht in Anspruch genommen zu werden, davon verständigt würde, dass als Termin für Dame Kobold unter Weingartners Leitung nur die Zeit nach dem 16. in Betracht käme. - 2. In Sachen der Rhapsodie habe ich mit Ihrer Gattin [der Pianistin Vera Schapira], die mich von Frankfurt aus antelefonierte, vereinbart, dass die Uraufführung unter Weingartner möglichst in Wien oder in Berlin erfolge. Ich bitte ihn nun, mir möglichst bald mitzuteilen, welche Termine dafür in Betracht kämen ...". Der Termin solle nicht zu früh angesetzt werden, damit Spechts Frau genügend Zeit für das Studium der Partitur habe. "... Sie sagt mir nämlich, dass sie ein grosses Arbeitspensum vorhabe." Weingartner möge bestimmen, ob die Uraufführung der Rhapsodie in Wien oder in Berlin stattfinden solle.
Scholz, Bernhard, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge, Professor an den Konservatorien in München, Berlin und (als Direktor) in Frankfurt a. M. (1835-1916). Eigh. Brief m. U. "B. Scholz". 2 S. Doppelbl. Gr. 8vo. Frankfurt 5.V.1908.
An den Dirigenten Ferdinand Meister, Fürstl. Kapellmeister in Bad Wildungen.
"... Ich sende Ihnen anbei einen Ihnen als 'Wildungen-Meister-Walzer' dedizirten Walzer in der Erinnerung an so viele schöne Strauss'sche, die ich von Ihnen gehört habe, und außerdem die Ouverüre von Mirandolina, die Sie bis auf den neuen Schluß schon kennen ... Im Herbst fliege ich mit den Schwalben südwärts." - Scholz lebte zeitweilig in Florenz.
- Eigh. Brief m. U. "Clara Schumann". 2 S. Doppelbl. Kl. 8vo. O. O. u. J.
An eine ihr befreundete Dame. "... Hierbei folgen die Blätter zurück - ich war so kühn mir Dreie davon zu nehmen. Sind Sie bös? Was haben Sie wegen des Manuscripts beschlossen? ...". - Dabei: Programm-Manuskript eines Instrumental- und Gesang-Konzertes. 1 S. Gr. 8vo. O. O. (um 1850). - Neunteiliges Konzertprogramm: "1 Quintett von Mozart - 2 Arie aus Paulus v. Mendelssohn - 3 Violin Solo - 4 Arie, Addio v. Mozart - Arie aus Donna Caritea v. Mercadante. - Violoncell-Solo. - 3 Lieder: a 'Da lieg ich unter den Bäumen' v. Mendelss. - b. Canzonetta 'T'amo v. Guglielmo. - c 'Fröhliche Fahrt' v. Franz Abt." - Am unteren Ende des Blattes eine zeitgenössische, aber irrtümliche Zuschreibung: "Handschrift von Clara Schumann, Tochter des Musiklehrers Friedr. Wieck ... Das Autograph (Conzert-Programm) habe ich von Prof. Aug. Pott erhalten. Carl. Th. T." - Es handelt sich jedoch nicht um Clara Schumanns Handschrift, und das Programm zeigt ja auch Stücke für Streicher und Gesang an, also nicht Clara Schumanns Metier.
Schumann, Clara (geb. Wieck), Gemahlin Robert Schumanns, Komponistin und überragende Pianistin (1819-1896). Eigh. Brief m. U. "Clara Schumann". 31/2 S. Mit eigh. Briefumschlag. Gr. 8vo. Frankfurt a. M. 27.XII.1883.
Weihnachtsbrief an eine Freundin in Hamburg. "... herzlichsten Dank, daß Sie auch dieses Jahr wieder meiner gedacht haben mit Genuß für Leib und Seele ... Die Stolle schmeckt uns zum Frühstück vortrefflich. - Aus Ihrem Brief las ich mit Freude, daß Ihnen wieder ein Söhnchen geschenkt wurde - da muß ich nun recht wehmuthsvoll der guten Mutter gedenken, die das Glück so gut noch hätte genießen können! freilich, wäre sie leben geblieben, hätte sie auch der großen Schmerz um den geliebten Sohn getroffen! - Hoffentlich haben Sie mit Ihren Lieben ein frohes Fest gefeyert! Ich hatte diesmal auch die Freude, drei Enkelchen (die Kinder meiner Elise) bei uns zu haben. Diese ist mit ihrem Manne von Amerika gekommen, um nun ganz hier zu bleiben. Wie gern sähe ich Sie einmal wieder liebe Helene (so darf ich ja wohl noch sagen?) leider nur ist Hamburg so entfernt von hier, daß ich dies Jahr der Einladung der Philh. Gesellschaft nicht folgen konnte. Will's Gott, vielleicht noch ein Mal im nächsten Winter! ...". - Der Umschlag etwas angestaubt; der Brief frisch erhalten.
Sinatra, Frank, amerikan. Sänger und Schauspieler (1915-1998). Eigh. Signatur "Frank Sinatra 1980" auf einem Foto mit Hollywood-Stars. 23 x 25,8 cm. (Wohl Hollywood) 1980.
Die Aufnahme zeigt Antony Quinn, Frank Sinatra mit Debbie Reynolds (sich küssend) und Johnny Carson (der anscheinend auf der Rückseite des Fotos ebenfalls signiert hat) bei der Übergabe eines Filmpreises.
Steinbach, Fritz, Dirigent und Komponist, großer Brahms-Verehrer, Hofkapellmeister in Meiningen, das er zu einer Johannes Brahms-Festspielstadt nach dem Beispiel Bayreuths zu gestalten versuchte, später Direktor des Kölner Konservatoriums (1855-1916). Eigh. Brief m. U. "Fritz Steinbach". 13/4 S. Doppelbl. mit Aufdruck "Conservatorium der Musik Cöln". Gr. 8vo. Köln 6.II.1910.
An den Dirigenten Ferdinand Meister, dem er für die Zusendung der Satzungen und Fragebogen des "Verbandes deutscher Orchester- und Chorleiter" dankt. "... bedaure ich dem Verbande nicht beitreten zu können. Unser Orchester ist städtisch. Daher ist auch die Stadtverwaltung die Anstellungsbehörde. Ich kann daher Verpflichtungen wie sie Ihr Fragebogen ... u. No 4 der Beilage ... [enthalten] nicht eingehen. Mir ist aus den beigelegten Drucksachen der Zweck des Verbands für Dirigenten von Hof- oder städischen Orchestern (mit städt. Verwaltung u. Beamten Qualität der Musiker) nicht ersichtlich. Sie werden mich aber stets bereit finden, wenn es gilt, etwas für die Hebung des Musikerstandes u. namentlich für die materielle Besser-Gestaltung der Verhältnisse deutscher Orchestermusiker zu tun ...".
Strauß, Johann (Sohn), österr. Komponist, „Walzerkönig“, Schöpfer der Operette „Die Fledermaus“ (1825-1899). Portrait-Photographie mit eigh. Widmung auf der Bildseite. Visit-Format (10,5 x 6,7 cm). O. O. 14.X.1894.
„Herrn Johann Klein zur freundlichen Erinnerung dankbarst Johann Strauß.“ Die Aufnahme des Ateliers Rudolf Krzimanek in Wien und Ischl zeigt den Künstler in Halbfigur, an eine waagerechte Holzlatte gelehnt, nach halbrechts (vom Betrachter) gewendet. - Rückseitig unbedeutende Montage-Spur.
Strauss, Richard, Komponist und Dirigent (1864-1949). Eigh. Brief m. U. "Dr. Richard Strauss". 11/2 S. Doppelblatt. Kl. 4to. Zusammen mit Strauss' Porträtfoto unter Glas im Goldrahmen montiert. Berlin, Hotel Adlon, 9.III.1918.
An die Sopranistin Barbara Kemp, Star der Kgl. Oper in Berlin, wohl nach einer Aufführung von Strauss' "Salome". "... Sie waren fabelhaft gestern, haben aber auch noch nie solch einen Erfolg gehabt. Ganz Berlin ist berauscht; mein Dank u. meine Bewunderung kennt keine Grenzen! Nun müssen Sie aber sofort an Elektra heran: dieser Erfolg muß warm genossen werden. Sie können ruhig Salome und Elektra an einem Abend singen. Lassen Sie sich bitte von Niemandem einreden, daß Elektra für Sie zu anstrengend wäre. Sie werden mit Elektra einen Triumph feiern, der dem der Salome nicht nachstehen wird. Also auf zu neuen Siegen unter meinen Fahnen! ...".
- Eigh. Widmung unter einer großen Orig.-Radierung von Alois Kolb. Ex. Nr. 11, auch von Kolb mit Bleistift signiert. Folio (Blattgr.: 65,5 x 44,5 cm). Chemnitz 18.V.1930.
"Frau Heyne Franke der ausgezeichneten Färberin in wärmster Anerkennung. Dr. Richard Strauss. Chemnitz, 18.5.30". Mit Bleistift auf dem breiten unteren Rand des großen Blattes. Die Radierung von Alois Kolb zeigt den Meister in Halbfigur beim Dirigieren, vor sich die Partitur. - Auch von Alois Kolb signiert und mit 11 nummeriert. - Die Kammersängerin Margarethe Heyne-Franke (1892-1980), vor 1929 Mitglied der Staatsopern in Stuttgart und Dresden, hat u. a. die "Färberin" in Strauss' Oper "Die Frau ohne Schatten" gesungen. - Leicht vergilbtes Papier; dennoch sehr schönes, großes und lebendiges Porträt.
Szigeti, Joseph, amerikan. Violin-Virtuose ungar. Herkunft, als Wunderkind Schüler Jenö Hubays, lebte in der Schweiz, in Deutschland, England, Frankreich und den USA, nahm zahlreiche Schallplatten auf; Bartók, E. Bloch, Prokofjew, Ysaye und andere widmeten ihm Kompositionen (1892-1973). Konvolut von 35 Briefen und Postkarten sowie 1 Zeugnis m. U. "Joseph Szigeti" bzw. "JSz". In deutscher und engl. (3) Sprache. Mit einigen Briefumschlägen. Zus. ca. 37 S. Verschied. Formate. 1929-1971.
14 handschr. und 10 masch. Briefe, 1 masch. und 10 handschr. Postkarten, 1 handschr. Zeugnis (1929). Jeweils an seinen Schüler, den Geiger, Dirigenten, Kammermusiker und Musikschriftsteller Hans Joachim Noesselt (1904-1981), mit dem er viele Mitteilungen, Fragen und Meinungen zur musikalischen Praxis (z. B. über Bogenhaltung), zu seinen Konzerten und zu Neuerscheinungen in der Musikliteratur austauscht. Teilweise sehr aufschlussreiche Briefe und Karten über seine Spielpraxis, Konzerte, Schallplatten und über viele Kollegen und Komponisten. - Beiliegend 2 Abzüge einer Porträt-Photographie (1962), 10 Briefe und Postkarten von Wanda Szigeti (in franz. Sprache), Programme und weitere Beilagen. - "Sein Leben lang behält er eine archaische Bogenhaltung bei, wobei sein Ellenbogen sich dicht am Körper befindet. Szigeti spielt auf einer Guarneri, die sich einst im Besitz von Henri Petri befand" (Pâris, Lexikon der Interpreten klassischer Musik im 20. Jahrhundert). - Einer der handschr. Briefe Szigetis wohl nicht an Noesselt gerichtet.
Um Wagners erste Oper
Wagner, Richard, Komponist und Dirigent (1813-1883). Eigh. Brief m. U. "Dein Richard". 23/4 S. auf 2 Bl., sehr eng beschrieben. Gr. 8vo. Prag 3.VII. (1834).
Sehr früher, außerordentlich umfangreicher Brief des 21jährigen Komponisten der "Feen" an seine älteste Schwester, die Schauspielerin Rosalie Wagner. Berichtet über die gemeinsam mit seinem Freund Theodor Apel unternommene Reise nach Böhmen, insbesondere vom Grafen Pachta und seinen Töchtern. Geht dann zu seinen Bemühungen über, mit seiner ersten Oper, "Die Feen", am Theater zu reussieren. "... erst heute gehe ich zu [Wolfgang Adolf] Gerle, Kinsky, [Friedrich Dionys] Weber und vor allen Dingen zu Stöger [Johann August St., Direktor des Prager Ständetheaters], dem ich schon vorgestellt bin. Er scheint mir ein prächtiger Mann zu sein; sein Theater steht auf einem ausgezeichneten Fuß. Das Noble der Dekoration, der Garderobe etc. verwandelt die Bühne hier in eine ganz andere, ich erkenne sie gar nicht wieder. Die Oper ist vortrefflich, unter anderen hat sich die [Jenny] Lutzer so ausgebildet, daß sie uns späther einmal die [Wilhelmine Schröder-] Devrient ersetzen wird. Ich bin entzückt von ihr; - ganz die neue junge Schule. - durchaus dramatisch, - noch einige Schritte, und sie ist vollendet. Ich mache mich an sie, - sie ist eine vortreffliche Ada [Hauptpartie in seiner Oper "Die Feen"]. - Mein Textbuch habe ich ganz sauber abgeschrieben, und noch heute geb' ich es dem Stöger.
Wir haben unverschämtes Glück; - gestern trat hier [Ludwig] Löwe seine Gastrolle als Garrick an [in dem Schauspiel "Garrick in Bristol"]; das war ein Himmelsgenuß. Aber auch alles Andere ist gut, - und noch ist nicht Alles zusammen, - Stöger erwartet noch vieles, unter Anderm auf Vervollkommnung des Balletes; - Prag muß eines der ersten Theater werden. Das Publikum lohnt es aber auch ...". Beschreibt dann seine Sorge vor der Zukunft: "... Sollten die glücklichen Tage, die ich jetzt genieße, sich vielleicht bald an mir rächen? Diese Frage packt mich dann u. wann kalt an, und es wird mir dann oft unbeschreiblich zu Muth. Gewiß geh' ich einem Gewirr von Mißhelligkeiten entgegen, zu denen ich mich gewaltig rüsten muß, um sie standhaft und glücklich zu besiegen. - Du lieber Gott, laß mir doch noch die paar glücklichen Tage, denn mit diesem Winter wird mich auch die Kälte des Leben's ergreifen, und die Sonne meines Glückes wird mir seine [!] wärmsten Strahlen zusenden müssen, wenn sich Alles bewähren soll. Mich überfällt deshalb oft eine peinigende Unruhe, die mich je eher, je lieber wieder nach Hause treibt; es ist mir, als wenn dort eben etwas meiner harre, dem ich mit all meiner Kraft entgegen treten muß ...". - Erwähnt dann unter anderen Heinrich Laube, der als oppositioneller Kopf des "Jungen Deutschland" politisch verfolgt wird: "... Wie steht es denn mit Laube, - ich denke immer an ihn, und fürchte sehr für ihn ...". Auch Wagners Verwandten, Cäcilie und Johanna Rosine Geyer, Friedrich und Luise Brockhaus sowie Julius Wagner wird abschließend gedacht. - Empfindliches Papier mit kleinen Randschäden. - Unter Nr. 14 gedruckt in Bd I (1967) der Ausgabe "Sämtliche Briefe". WBV Nr. 19. - So früh sehr selten.
Vor der "Rienzi"-Uraufführung
- Eigh. Brief m. U. "Richard Wagner" und Adresse. 1 S. Doppelblatt. Gr. 4to. (Dresden) "Montag, 21/2 Uhr" (Oktober 1842).
An den Tenor Joseph Tichatschek (1807-1886), Star der Dresdener Hofoper, sang die Titelrollen in den Uraufführungen der Wagner-Opern "Rienzi" und "Tannhäuser". "... durch den beigelegten Brief ersehen Sie, daß ich grade heute Abend eine Schwester zu erwarten habe, welche bei mir absteigen will. Nehmen Sie an, wie sehr ich u. meine Frau daher zu bedauern haben, von Ihrer freundlichen Einladung zu heute Abend keinen Gebrauch machen zu können! Hoffentlich u. wenn Sie die Geduld mit mir nicht verlieren, verbringen wir nach der Aufführung meiner Oper noch einen Abend so angenehm wie möglich zusammen ...". - Mit "meiner Oper" ist Wagners "Rienzi" gemeint, der am 20. Oktober 1842 seine glanzvolle Uraufführung in Dresden erlebte, mit Joseph Tichatschek in der Titelrolle und Wilhelmine Schröder-Devrient als "Adriano". - Am Rand eine eigenhändige Notiz mit Unterschrift Joseph Tichatscheks aus dem Jahr 1879: "Es bedarf wohl keines besseren Beweises, daß vorstehender Brief von R. Wagner geschrieben ist. Joseph Tichatschek". - WBV 278. Nicht im 2. Band Sämtlicher Briefe (1970); vermutlich bisher nicht vollständig gedruckt. - Etwas fleckig und leicht wasserrandig; im Adressblatt ein beim Öffnen des Briefes entstandener rechteckiger Ausschnitt.
"erst eine englische Reise"
Weber, Carl Maria von, Komponist und Dirigent, Hofkapellmeister in Dresden (1786-1826). Eigh. Brief m. U. "C M v Weber". 1 S. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Dresden 13.II.1826.
An den Seidenfabrikanten Jacques Hartmann in Münster bei Colmar (Elsaß), der ihm geschrieben hatte. Weber entschuldigt sich für die Verspätung seiner Antwort. "... ein Maß von Arbeiten hat mich dieses Vergnügens bisher beraubt, und erlaubt mir auch heute nur wenige Worte. Herr Obristlieutenant von Cerini hat mir Ihren Wunsch aufs dringendste ans Herz gelegt, und schon der Gedanke, einem so schönen Talent wie das Ihrer Fräulein Tochter eine Freude zu machen, würde mich bereitwillig stimmen; es ist mir aber für geraume Zeit wahrhaft unmöglich, auf irgend eine Arbeit einzugehen, die mit meiner umfangsreichen in collision komt [!]. ich muß erst eine englische Reise und manches andre beseitiget haben, dann werde ich mir die Ehre geben mit Ihnen das Nähere zu besprechen ...". - Beiliegend ein Albumblatt mit Goldschnitt, unterzeichnet "Ihr Sie herzlich liebender Freund Carl Maria von Weber", das unter dem Motto "Freundschaft. Trennung. Wiedersehen" 3 Takte Musik enthält und "Frankfurt d: 24. August 1825" datiert ist - anscheinend eine zeitgenössische Abschrift. Weber war zwar Ende August 1825 kurz in Frankfurt, aber die Handschrift des Blattes zeigt nicht die geringste Ähnlichkeit mit der des großen Komponisten.
Wessely, Paula, eine der bedeutendsten Theater- und Filmschauspielerinnen
des 20. Jhdts im deutschen Sprachraum, langjähriges Mitglied des Wiener Burgtheaters mit dem Titel "Kammerschauspielerin" (1907-2000). Konvolut von 34 eigh. Briefen und Briefkarten, 2 masch. Briefen und 5 eigh. Postkarten m. U. "Paula Wessely" sowie 1 Gedichtmanuskript. Zus. ca. 86 S. Meist mit den Umschlägen. Verschiedene Formate. 1965-1985.
An die ihr befreundete Charlotte Koehne in Hamburg (Tochter des Mitbegründers und Direktors des Deutschen Schauspielhauses, Ernst Koehne), die sie mit "geliebtes Koehnchen", aber auch nach Jahrzehnten noch mit "Sie" anredet. Meist längere Briefe mit vielerlei Mitteilungen über ihr Leben, über gemeinsame Bekannte, ihre Theaterfamilie Wessely-Hörbiger und natürlich ihre eigene Bühnentätigkeit. So berichtet sie am 10. August 1970: "... Ich soll im Feber an der Burg die Frau Marthe im 'Zerbrochenen Krug' spielen, Vater Attila den Adam, ich bin nicht sehr scharf darauf, sehr schwerer Text und nicht sehr viel Humor steckt in dieser Figur. Wenn man sie streicht, innerhalb, nimmt man ihr die Farbe der Geschwätzigkeit, unmittelbar ist die Kleist'sche Sprache bei ihr leider nicht und eine Komik von außen hineinpressen liegt seiner Natur nicht. Nun, wir werden sehen ...". - Am 6. Januar 1971 schreibt sie: "... Im Burgtheater ist's mehr als bewegt zur Zeit, hinter den Kulissen, Ensemble-Vertretung und alter und neuer Direktor schlagen Wellen und ich mußte ein quälendes Stück zu den Festwochen loskriegen, was mir gelang, aber den scheidenden Paul Hoffmann ziemlich vergrämt haben dürfte, was mir aber unwichtig erschien, in Anbetracht der Zumutung für's Publikum, mich andauernd in völlig negativen, diesmal wäre es sogar eine Geisteskranke gewesen, Rollen ertragen zu müssen ...". - Über eine Premiere berichtet sie am 17. Februar 1974: "... Ja, die Arbeit war interessant, vom Autor her vorerst, auch mit dem Regisseur verstand ich mich, trotz langer Diskussionen, die er oft für sich selbst brauchte; nur der Hauptrollenträger ist nicht ausreichend für den Geschmack von uns Älteren, wie [Ewald] Balser etc. ... Durch Erkrankung von N.[orbert] Kappen ist das ganze Repertoire vom Akademietheater für die 2 letzten Junispielwochen umgestoßen u. ich habe 3 x hintereinander diese nicht leicht zu spielende Rolle vor mir ... ich habe Szenenapplaus bei immer anderen Stellen. Nicht bei der Premiere, aber nun bei den folgenden Aufführungen. Reizvoll für mich. Theater ist eben in der Hauptsache auch Publikum! ...". - Am 10. Juli 1980 bemerkt sie: "... Ich verstehe Sie sehr gut! Daß Sie mit dem heutigen Theater nicht einverstanden sind - wie unsere Generation - auch die Jüngeren wollen da nicht mit, müssen aber, ob sie wollen oder nicht, es ist bei den meisten Existenzfrage oder sie sehen u. fühlen eben nicht mehr in unserem Sinne ...". - Auch 1982, mit 75 Jahren, kann sie noch immer berichten: "... ich habe oft zu spielen, vor Weihnachten Premiere und jetzt schon die 28. Vorstellung. Ich bin sehr gefordert, ich habe ein nicht gerade 'starkes' Stück zu tragen, bezw. zu 'schleppen', aber die Rolle hat mich interessiert, vor allem kann ich so alt sein, wie ich's wirklich bin. Die Figur konnte ich zum Leben führen ...". - Schöne Briefreihe der großen Menschendarstellerin.
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