153050

Lose pro Seite


Minne, George
Der Kniende vom Brunnen
Los 8000

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
25.000€ (US$ 26,882)

Details

Der Kniende vom Brunnen
Gips, in zwei Teile gesägt, auf Gipsplinthe. 1898.
Ca. 79,5 x 18,5 x 35 cm.
Seitlich rechts auf der Plinthe signiert „G. MINNE“.
Vgl. Rossi-Schrimpf P 21, vgl. Puyvelde 26.

Gedankenverloren, meditativ, in sich versunken kniet der junge Mann in einer Geste von Verzweiflung, Schmerz und Schutzsuche, beide Arme eng um den Körper geschlungen, auf einer Erhöhung. Das Motiv des Knienden stellt das Hauptwerk George Minnes dar, womit der belgische Jugendstilkünstler den internationalen Durchbruch schaffte. Karl Ernst Osthaus hatte ihm 1896 den Auftrag zur Gestaltung eines Brunnens für das Foyer des Hagener Folkwangmuseums erteilt. George Minne schuf ab 1896 wohl drei Fassungen für den Knienden: „Der kleine Kniende“ (1896), „Der kleine Reliquienträger“ (1897) und „Der Kniende vom Brunnen“ (1898). Für den bedeutenden „Jünglingsbrunnen“ ordnete er die letztere Version aus Marmor in fünffacher Ausführung im Kreis um den Rand des Brunnens herum an. „Der Kniende vom Brunnen“ existiert in den verschiedenen Werkstoffen Gips, Bronze, Marmor und Stein, genaue Auflagenhöhen sind leider nicht bekannt, wahrscheinlich existieren weniger als zehn Güsse. Gipsfiguren finden sich sehr selten auf dem internationalen Auktionsmarkt. Wohl späterer, prachtvoller Guss.

Provenienz: Galerie Werner Kunze, Berlin (laut vorliegender Rechnung vom 16. Dezember 1993)
Privatbesitz Berlin

Lot 8001, Auction  122, Rohlfs, Christian, Antike Szene

Rohlfs, Christian
Antike Szene
Los 8001

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.000€ (US$ 10,753)

Details

Antike Szene
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. Um 1885-95.
25 x 32,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "CR".

Ein phantastisch helles Licht liegt über der Wiesenlandschaft, das die Farben, das Weiß der Wolke und den roten Frauenrock, strahlen lässt und tiefe, kurze Schatten erzeugt, während es in deutlichem Gegensatz zur Dunkelheit des Himmels steht. "Ihn beschäftigte die bei seinem Werk folgerichtige Überlegung, daß helle Farbe, pastos aufgetragen, allein aus ihrer materiellen Kraft Lichtqualität entwickeln musste - ein betont deutscher Parallelweg zum immateriellen Licht der Franzosen." (Paul Vogt, Christian Rohlfs, Recklinghausen 1978, S. 12). Den Hügel hinab wandert die junge Frau, Schalmei spielend, begleitet von ihrer kleinen Schweineherde. Ob es sich um Circe handelt, die die Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt hat und nun mit ihnen über die Insel spaziert, oder um eine namenlose Schweinehirtin, das lässt Rohlfs in dieser antiken Szene offen. Die spannungsreich komponierte Komposition in kraftvoller Farbigkeit entspringt wohl Rohlfs' eigener Vorstellungswelt, die sich bereits zu Beginn seiner Laufbahn, in der Weimarer Zeit, von antiken Themen beeinflusst zeigt. Hier sind die Formen jedoch bereits effektvoll vereinfacht, die Bildmotive in zügigen, summarischen Pinselstrichen und pastosem Farbauftrag erfasst, Figuren und Landschaft souverän in Einklang miteinander gebracht.

Provenienz: Christie's, London, 26.03.1999, Lot 8
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Lot 8002, Auction  122, Minne, George, Jüngling I (Adolescent)

Minne, George
Jüngling I (Adolescent)
Los 8002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
42.500€ (US$ 45,699)

Details

Jüngling I (Adolescent)
Gips auf Gipsplinthe. 1891/1901.
43 x 31 x 15 cm.
Hinten rechts auf der Plinthe signiert "G. MINNE“ und datiert "91“.
Rossi-Schrimpf P 25, Puyvelde 42.

Ein hagerer männlicher Akt in dramatischer Pose: Die Beine sind weit geöffnet, die Arme überkreuzen sich über dem nach hinten geworfenen Kopf, während die Hände den Hals wie Fesseln umfassen. In dieser Haltung spiegeln sich eine gewaltige innere Zerrissenheit, Angst und Beklemmung, ja der Ausdruck eines großen inneren Kampfes. Georg Minne studierte zunächst in seiner belgischen Heimatstadt Gent und wurde 1891 Mitglied der Künstlergruppe "Les XX", der u.a. auch James Ensor angehörte. Im gleichen Jahr ging er nach Paris, um Schüler von Auguste Rodin zu werden, der ihn jedoch ablehnte. Darauf gründete er in Sint-Martens-Latem mit den Malern Albinus Van den Abeele, Valerius De Saedeleer, Albert Servaes und Gustaaf Van de Woestijne eine eigene Künstlerkolonie, die "Latemse School". Prachtvoller Guss. Gipsexemplare finden sich sehr selten auf dem Auktionsmarkt.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8003, Auction  122, Minne, George, Jüngling I (Adolescent)

Minne, George
Jüngling I (Adolescent)
Los 8003

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,839)

Details

Jüngling I (Adolescent)
Bronze mit goldbrauner Patina auf Bronzeplinthe. 1891/1901.
42 x 30 x 14,5 cm.
Hinten rechts auf der Plinthe signiert „G. MINNE“ und datiert „91“, seitlich mit dem Gießerstempel „F.HERWEG/ BERLIN“. Auflage 6 num. Ex.
Rossi-Schrimpf P 25, Puyvelde 42.

Prachtvoller, späterer Guss mit gleichmäßiger warmtoniger Patina.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8004, Auction  122, Orlik, Emil, Rast im Gebirge

Orlik, Emil
Rast im Gebirge
Los 8004

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,720)

Details

Rast im Gebirge
Farbholzschnitt auf Japanbütten. 1900.
21,8 x 30,9 cm (25,3 x 33,5 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie unleserlich betitelt oder gewidmet.
Voss-Andreae H 63 a (hier abweichend datiert auf 1901).

Entstanden vermutlich kurz nach Orliks Japanreise vom Februar 1900. Im Kunsthandel lassen sich in den letzten 25 Jahren nur zwei Exemplare dieses Blattes nachweisen. Ausgezeichneter, in seinen feingliedrigen, linienbetonten Holzstegen herrlich ausgearbeiteter Druck mit Rand. Sehr selten.

Orlik, Emil
Portrait Gustav Mahler (Brustbild im Profil nach rechts)
Los 8005

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,409)

Details

Portrait Gustav Mahler (Brustbild im Profil nach rechts)
Kaltnadel, Roulette und Vernis mou in Dunkelbraun auf festem Velin. 1902/1921.
29,2 x 20,1 cm (45 x 31 cm).
Signiert "emil Orlik" und (später) datiert.
Voss-Andreae R 127.

Eines der bedeutendsten Portraits von Emil Orlik zeigt Gustav Mahler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Das Bildnis wurde zwischen 1902 und 1904 nur in einzelnen Exemplaren auf verschiedenen Papieren gedruckt; eine Auflage existiert nicht. Schöner, klarer Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und breitem Rand.

Lot 8007, Auction  122, Graphik & Handzeichnungen, Sammlung Ex Libris

Graphik & Handzeichnungen
Sammlung Ex Libris
Los 8007

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Sammlung Ex Libris
1 Holzschnitt und 7 Lithographien, auf verschiedenen Papieren. 1905-48.
Bis 12,5 x 9 cm.

Dabei die Blätter von Karl Schmidt-Rottluff, „Helene Weiske“ (nicht bei Schapire), Ernst Barlach, „Marga Böhmer“ (Schult 280), Franz Marc, „Ex Libris Daniel Pesl II" (Hoberg/Jansen 46, zweifach vorhanden), Alfred Kubin, „Ex Libris Dr. jur. Carl Lamersdorf (Raabe 307), „Ex Libris Kurt Otte“ (Raabe 393), „Ex Libris Dr. Franz Heller“ (Raabe 549), „Ex Libris Hanns Heeren“ (Raabe 681), „Ex Libris Dr. Willy Tropp“ (Raabe 682). Prachtvolle Drucke mit schmalem Rand.

Lot 8008, Auction  122, Barlach, Ernst, Russische Bettlerin mit Schale

Barlach, Ernst
Russische Bettlerin mit Schale
Los 8008

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)

Details

Russische Bettlerin mit Schale
Gips. 1906.
29,5 x 30,5 x 23 cm.
Probst 103, Abgüsse b.

Im Jahr 1906 reiste Barlach mit seinem Bruder nach Russland, um dort ihren gemeinsamen Bruder zu besuchen. Die Eindrücke dieser Reise bewirkten, dass Barlach einen tiefgreifenden ästhetischen und thematischen Neubeginn in seiner Kunst anstrebte. Im Zusammenhang mit dieser Reise entstand die vorliegende Arbeit. Neben den sieben Exemplaren in Steinzeug nennt Probst zwei Abgüsse, einen in Stucco und einen in Gips. Ein Abguss befindet sich in der Ernst Barlach Stiftung, Güstrow. Prachtvoller Guss.

Lot 8009, Auction  122, Kandinsky, Wassily, Die Jagd

Kandinsky, Wassily
Die Jagd
Los 8009

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

Die Jagd
Holzschnitt auf hauchdünnem Japan. 1903.
11,8 x 5,4 cm (15,6 x 15,7 cm).
Roethel 23 II (von IV).

Der zweite Zustand des Holzschnittes, mit der reduzierten Felsformation. Vor der Veröffentlichung als Blatt Nr. 12 in dem 16 Blatt umfassenden Bändchen "Gedichte ohne Worte", Moskau 1903, und vor dem veröffentlichten Maschinendruck vom Stock in der Zeitschrift "Les Tendances Nouvelles", Nr. 26, Paris 1906. Differenzierter, prachtvoller Druck mit breitem Rand rechts.

Provenienz: Albert Stöcker, Amsterdam (mit dessen Stempel recto (Lugt 3872))

Kandinsky, Wassily
Der Drache
Los 8010

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,882)

Details

Der Drache
Holzschnitt auf Bütten. 1903.
5,5 x 16,3 cm (19,5 x 26,8 cm).
Roethel 18.

Wohl einer der von Roethel erwähnten Handdrucke des zweiten Zustandes. Noch vor dem Maschinendruck, welcher für die Zeitschrift "Les Tendances Nouvelles", 3. Jahrgang, Nr. 34, Paris 1907, gedruckt wurde. Der sehr frühe, äußerst seltene Holzschnitt in einem prachtvollen Druck mit breitem Rand.

Lot 8011, Auction  122, Signac, Paul, Le Phare

Signac, Paul
Le Phare
Los 8011

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,839)

Details

Le Phare
Aquarell und Bleistift auf Velin. Um 1905.
9,3 x 12,8 cm.

Paul Signac, einer der Hauptvertreter des Neoimpressionismus, erfasst den Leuchtturm und die davorliegende Bucht in zarter, pastelliger Farbigkeit. Mit lockerem Duktus und mit lebendiger Farbpalette wird der kleinen Ansicht eine flirrende Dynamik verliehen. Seit 1892 reist Signac jährlich nach Saint-Tropez. Die Motive der Region, das Meer und die Schiffe erfasst der Künstler mit Vorliebe sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen Aquarellen. Mit einer schriftlichen Bestätigung von Marina Ferretti, Paris, vom 01.02.2016.

Provenienz: Artcurial, Paris, Auktion 2908, 05.04.2016, Lot 28
Privatbesitz Süddeutschland

Lot 8014, Auction  122, Kollwitz, Käthe, Die Carmagnole

Kollwitz, Käthe
Die Carmagnole
Los 8014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

Details

Die Carmagnole
Radierung mit Aquatinta und Schmirgel in Braun auf kaiserlichem Japan. 1901.
58, 9 x 41,2 cm (70 x 49,7 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz" sowie vom Drucker Otto Felsing signiert.
Knesebeck 51 V b (von IX).

Knesebeck verzeichnet zurzeit 13 nachweisbare Exemplare dieses bereits zu Lebzeiten der Künstlerin bei Sammlern sehr begehrten Blattes. Am 6. November 1922 schrieb Käthe Kollwitz in ihr Tagebuch: "Herr Böttger vom Verlag Emil Richter teilte mir heute mit, daß bei einer Auktion die 'Carmagnole' auf 90.000 Mark hochgetrieben ist. So werden meine Blätter Spekulationsobjekt." (Käthe Kollwitz, Die Tagebücher, Berlin 1999, S. 541). Der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein Sturmlied der Französischen Revolution, das bei der Einnahme der Stadt Carmagnole in Piemont entstand. Der Refrain des Liedes lautet: "Dansons la Carmagnole, Vive le son du canon.". Brillanter Frühdruck in Braun, mit breitem Rand.

Lot 8015, Auction  122, Kollwitz, Käthe, Selbstbildnis

Kollwitz, Käthe
Selbstbildnis
Los 8015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)

Details

Selbstbildnis
Strichätzung und Polierstahl auf Bütten. 1921.
21,6 x 26,6 cm (31,8 x 38,2 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz". Auflage 120 num. Ex.
Knesebeck 171 VI c (von d).

Aus der Auflage für das Mappenwerk "Selbstbildnisse deutscher Graphiker / sechs Radierungen", erschienen im Verlag von F. Bruckmann, München 1921. Ganz prachtvoller, tiefdunkler Druck mit breitem Rand.

Lot 8016, Auction  122, Kollwitz, Käthe, Mütter gebt von euerm Überfluß!

Kollwitz, Käthe
Mütter gebt von euerm Überfluß!
Los 8016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

Mütter gebt von euerm Überfluß!
Kreidelithographie auf hellbraunem Affichenpapier. 1926.
34,4 x 32,1 cm (52,8 x 40,7 cm).
Knesebeck 227 III b.

Fürsorglich widmet sich die junge Mutter ihrer Aufgabe, die Kleinsten der Gesellschaft, die Säuglinge, zu ernähren. Behutsam nimmt sie eines an sich, während das andere noch wohlig in ihrem Schoß liegt. Mit dem Blatt, das im Auftrag der Kinderärztin Marie-Elise Kayser entsteht, unterstützt Kollwitz das Ziel, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch immer hohe Säuglingssterblichkeit zu bekämpfen. Kayser eröffnet 1919 die erste Frauenmilch-Sammelstelle Deutschlands. Im Unterschied zu anderen Kliniken wirbt sie aber auch außerhalb von Krankenhäusern und Wöchnerinnenheimen um Spenderinnen, um eine möglichst große Milchmenge zu erreichen. Einer von ganz wenigen Drucken, neben den bei von dem Knesebeck verzeichneten sechs Exemplaren, wohl gedacht für die Plakatierung in Erfurt. Wir danken Alexandra von dem Knesebeck für wertvolle Hinweise. Prachtvoller Druck des endgültigen Zustandes mit der typographischen Schrift, mit breitem Rand. Rarissimum.

Lot 8017, Auction  122, Kollwitz, Käthe, Handzeichnungen in originalgetreuen Wiedergaben

Kollwitz, Käthe
Handzeichnungen in originalgetreuen Wiedergaben
Los 8017

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

Handzeichnungen in originalgetreuen Wiedergaben
Lithographie
"Nachdenkende Frau" auf glattem Velin sowie 1 Doppelblatt Titel, Vorwort, Inhaltsverzeichnis und 24 Lichtdrucktafeln auf Velin. Lose in Halbleinenmappe. 1920.
65 x 48 cm.
Die Lithographie signiert "Käthe Kollwitz".
Knesebeck 160 A II a (von B).

Erschienen im Verlag Emil Richter, Dresden, wohl in einer Auflage von mehreren hundert Exemplaren, hier vorliegend Exemplar der Ausgabe "C". Die Lichtdrucktafeln verso mit dem Sammlerstempel von Emil Richter (Lugt L.5085). Nach eigenen Plänen von Käthe Kollwitz entstand 1920 die sogenannte Richter-Mappe mit den vorzüglichen Lichtdrucken und der beiliegenden Lithographie, diese gedruckt bei Herm. Birkholz, Berlin. Die von Kollwitz selbst getroffene, subjektive Auswahl verdeutlicht die Sicht der Künstlerin auf ihr Werk. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Klimsch, Fritz
Margot Klimsch
Los 8019

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.250€ (US$ 4,570)

Details

Margot Klimsch
Bronze mit goldbrauner Patina. 1906/60.
29 x 27 x 20 cm.
Verso an der rechten Schulter signiert "F. Klimsch" sowie mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN".

Kurz vor seinem Tod gegossene, möglicherweise aber deutlich früher modellierte Bronze des Bildhauers. Mit weich geglätteter Oberfläche gestaltet er das Gesicht des kleinen Mädchens - seiner Tochter - und hebt diese Partie mit einer etwas heller schimmernden Patina hervor. Portraitbüsten von Kindern finden sich außer diesem Stück im Œuvre Klimschs nicht. Sehr selten. Beigegeben: Eine monogrammierte Bleistiftzeichnung des Künstlers, auf der Rahmenrückseite bezeichnet "Margot Klimsch, gez. v. Fritz Kl., 1903".

Provenienz: Nachlass des Künstlers

Liebermann, Max
Allee mit Spaziergängern
Los 8021

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,957)

Details

Allee mit Spaziergängern
Bleistift und Feder in Blau auf Velin. Wohl 1917.
22,5 x 18,3 cm.

In lockerem, spontanem Strich zeichnet Liebermann den Blick in eine Parkallee mit Spaziergängern und sitzenden Ausflüglern auf einer Bank. Die kleine Szene entstand wahrscheinlich im Kurpark Wiesbaden, wo sich Liebermann 1917 zu einer Kur aufhielt. Gezeichnet auf der Rückseite eines Briefes von Hofrat Alexander Koch an Max Liebermann vom 28. September 1916. Wir danken Dr. Margreet Nouwen, Dr. Sigrid Achenbach sowie Georg Dietz, Kupferstichkabinett Berlin, für ihre freundlichen Auskünfte und Unterstützung bei den Recherchen. Mit einer Echtheitsbestätigung von Dr. Margreet Nouwen Berlin vom 16.03.2015.

Provenienz: Ehemals Sammlung Hofrat Alexander Koch, Darmstadt (Verleger diverser Kunstgewerbe-Fachzeitschriften, u. a. "Deutsche Kunst und Dekoration")
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8022, Auction  122, Liebermann, Max, Skizze zweier Frauen auf einem Sofa sitzend; Entwurfsskizze zu Theodor Fontanes "Effi Briest"

Liebermann, Max
Skizze zweier Frauen auf einem Sofa sitzend; Entwurfsskizze zu Theodor Fontanes "Effi Briest"
Los 8022

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Skizze zweier Frauen auf einem Sofa sitzend; Entwurfsskizze zu Theodor Fontanes "Effi Briest"
2 Zeichnungen, recto/verso. Bleistift auf dünnem Velin.
18,2 x 14,3 cm.


Entwurfsskizzen zu verschiedenen Bildfindungen eines sitzenden Paares von Max Liebermann auf einem Blatt vereint. Vorderseitig der Entwurf zu einem Doppelbildnis zweier Frauen auf einem Sofa, rückseitig verschiedene Entwürfe zu Effi Briest und der Anordnung von Effi und ihrem Vater auf der Terrasse in Hohen-Cremmen (vgl. Achenbach L 135). Dr. Margreet Nouwen, Berlin, hat die Zeichnungen am 30.09.2022 mündlich bestätigt.

Provenienz: Ehemals Kunstkreis Berlin

Lot 8023, Auction  122, Liebermann, Max, Wärterin mit Kind auf einer Gartenbank

Liebermann, Max
Wärterin mit Kind auf einer Gartenbank
Los 8023

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)

Details

Wärterin mit Kind auf einer Gartenbank
Kaltnadel auf festem Kupferdruckpapier. 1923.
15,5 x 20,7 cm (24,7 x 30,9 cm).
Signiert "MLiebermann" und bezeichnet "II/I".
Achenbach 58.

Der bei Achenbach erwähnte Probedruck aus der Sammlung Heinrich Stinnes vor der späteren Auflage von 90 numerierten Abzügen auf JWZanders-Bütten. Zweiter Zustand vor Verstählung der Platte und noch vor den kräftigen Kaltnadelverstärkungen im Buschwerk hinter der Bank und unter der Bank mittig und links sowie noch ohne die vertikale Ergänzung der Banklehne links unterhalb der Armstütze und ohne die Begrenzung der Sitzfläche nach hinten. Ergänzend zu den Angaben bei Achenbach unterscheidet Florian Karsch 1998 insgesamt vier Druckzustände. Unser Exemplar der bei ihm aufgeführte Zustand 58/II. Ausgezeichneter Druck mit feinem Stempelglanz und dem vollen Rand. In dieser Form sehr selten.

Provenienz: Sammlung Heinrich Stinnes (Sammlerstempel vorderseitig Lugt 4437; rückseitig 2373 a)
Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Auktion 10, 7.-11.11.1967, Lot 1319
Seither Privatbesitz Frankfurt

Ury, Lesser
Nächtliche Begegnung in der Tiergartenstraße
Los 8024

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,495)

Details

Nächtliche Begegnung in der Tiergartenstraße
Radierung auf festem Velin. 1919.
20,6 x 11,5 cm (39,3 x 28,3 cm).
Signiert "L. Ury" und bezeichnet "I Probedruck".
Rosenbach 51.

Urys Radierung wiederholt hier sein Gemälde "Tiergartenstraße", entstanden 1889 (Donath S. 21, Abb. 8). Vor der Auflage von 150 Exemplaren auf Japanpapier bzw. auf Velin. Ganz prachtvoller, gratiger, differenzierter und in den Schwärzen samtiger Druck mit sehr breitem Rand.

Lot 8027, Auction  122, Campendonk, Heinrich, Die Erschaffung der Tiere

Campendonk, Heinrich
Die Erschaffung der Tiere
Los 8027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

Details

Die Erschaffung der Tiere
Holzschnitt auf dünnem China. 1916.
33 x 20 cm (42 x 28 cm).
Signiert "Campendonk" und bezeichnet "No 7".
Engels/Söhn 18a (von c).

Früher Handdruck auf China, vor dem Auflagendruck, veröffentlicht in "Der Sturm", 7. Jahrgang 1916/17, Heft 5, auf der Titelseite und vor den späteren Drucken auf Arches. Prachtvoller Druck mit breitem Rand dieses seltenen Blattes.

Lot 8028, Auction  122, Zachmann, Max, Zwei Gestalten und Tiere in Landschaft

Zachmann, Max
Zwei Gestalten und Tiere in Landschaft
Los 8028

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
16.250€ (US$ 17,473)

Details

Zwei Gestalten und Tiere in Landschaft
Öl über Bleistift auf Leinwand. 1913.
41,3 x 64,4 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "MZ" (ligiert) und datiert.

Der junge expressionistische Maler und Graphiker fiel 1917, 25-jährig, an der Westfront in Flandern. Zachmanns Œuvre gilt heute als weitestgehend unbekannt und nur wenige Arbeiten haben sich erhalten. Der künstlerische Nachlass ging nach seinem Tod in den Besitz der Mannheimer Kunsthalle über. Zachmann absolvierte von 1910 bis 1912 ein Studium an der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule Karlsruhe und wechselte dann an die Kunstgewerbeschule Esslingen. 1914 wurde er schließlich zum Militärdienst berufen. Zunächst noch unter dem symbolistischen Einfluss Ferdinand Hodlers arbeitend, wandte sich Zachmann kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs dem Expressionismus zu. In expressiver Farbigkeit und Formensprache, die Flächen umrandet von dunkelblauen Konturlinien, schildert Zachmann einen hügeligen Landschaftsausschnitt in breitem Querformat. Die Komposition entwickelt sich dynamisch aus der Mitte, links und rechts von Bäumen flankiert. Wie Adam und Eva liegen zwei nackte Figuren ausgestreckt in der Sonne in friedlichem Beisammensein mit einem Löwen und einem Pferd, umsprungen von einem kleinen bellenden Hund. Arbeiten des Künstlers sind heute auf dem Kunstmarkt sehr selten.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 39, 28.05.1994, Lot 910
Privatsammlung Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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