"Arbeitslose"
Holzschnitt auf Bütten. 1931.
30 x 21 cm (44,8 x 34,7 cm).
Signiert "G. Arntz", datiert, betitelt und bezeichnet "Nr. 32".
Broos-Bool 124.
Prachtvoller und kontrastreicher, späterer Druck mit dem wohl vollen Rand.
Mysterium
Holzschnitt auf hauchdünnem Japanbütten. 1920.
34,3 x 27 cm (60 x 42,5 cm).
Signiert "JohsMolzahn. 2.", und bezeichnet "XV. 'Mysterium'-Handdruck". Auflage 20 Ex.
Salzmann 18.
Salzmann kann lediglich sechs Exemplare der kleinen Auflage nachweisen; unseres war ihm noch nicht bekannt. Die graphischen Elemente vereinigen sich zu einer phantastischen Vision, die einen ebenso technoid-mechanischen wie lebendigen Charakter hat. "Seine Holzschnitte schweifen aus ins Kosmisch-Planetarische, suchen das Ewige. Seine Hinwendung zum Kosmischen berührt eine Zeittendenz innerhalb der bildenden Kunst." (Salzmann S. 30). Das feine Japanbütten verbindet sich so innig mit der Farbe, dass eine samtige Oberflächenwirkung entsteht. Ausgezeichneter, stellenweise etwas aufgelichteter Druck mit sehr breitem Rand.
Komposition
Gouache auf graubraunem Velin.
29 x 24 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "Gábor".
Gábor, ausgebildet an der königlichen Akademie der Künste in Budapest bei Aladár Edvi Illés und Tivadar Zemplényi, pflegte in den 1920er Jahren enge Kontakte zu den ebenfalls aus Pécs stammenden Bauhaus-Künstlern Marcel Breuer, Alfréd Forbát und Farkas Molnár. Dazu kamen Auslandsaufenthalte in Paris und Berlin. Gábor fand sein Ausdrucksmittel in einem dem Orphismus nahestehenden kubistischen Stil, der auch die vorliegende Komposition bestimmt.
Nude
Kohle auf Velin. 1922.
36,8 x 22,5 cm.
Unten links mit Kohle signiert "Gábor" und datiert.
Mit splitterigen Formen und graphischen, geschwungenen Linienbündeln effektvoll abstrahierte Darstellung eines liegenden Frauenaktes.
"Puppen"
Gouache auf leichtem Karton. 1922.
36,8 x 23 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelgrün signiert "NERLINGER" und datiert, verso mit Bleistift nochmals datiert und betitelt, bezeichnet "Guasch" und "2696" sowie mit den Maßangaben und mit zwei Adreßstempeln des Künstlers.
Frühe, souverän und kompakt konstruierte Zeichnung aus Nerlingers konstruktivistischer Schaffensphase. Nerlinger war einer der bedeutendsten Künstler der politisch engagierten Kunstszene der Weimarer Republik. Nach seinem Studium bei Emil Orlik an der Berliner Kunstgewerbeschule entstanden seit 1919 Nerlingers konstruktivistische Collagen. 1921, kurz vor dem Entstehen unserer Zeichnung, schloss er sich Herwarth Waldens Sturm-Galerie an und wurde später Mitglied des 1928 gegründeten Vereins für proletarisch-revolutionäre Kunst (kurz ASSO), der der KPD angehörte.
Provenienz: Privatsammlung Europa
Aktkonstruktion
Pinsel in Schwarz auf faserigem bräunlichen Velin. 1922.
27,5 x 19 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "NERLINGER", unten rechts datiert, auf dem Untersatzpapier verso wohl von fremder Hand mit Bleistift datiert, betitelt und bezeichnet "Zeichnung Akt", "Pinsel-Tusche", "27" und "2693a" sowie mit den Maßangaben und dem Künstlerstempel.
Konstruktivistische Umschlagzeichnung Nerlingers für "Der Sturm", 13. Jg., 4. Heft, dort innen auf S. 59 nochmals abgebildet. Der weibliche Akt ist stark abstrahiert und geometrisiert, Positiv- und Negativformen stehen in fein ausgewogener Balance zueinander. Beigegeben: Belegexemplar "Der Sturm", 13. Jg., 4. Heft.
Provenienz: Galerie Berinson, Berlin
Privatsammlung Europa
Selbstbildnis mit Zigarre
Kaltnadel auf rauem Velin. Um 1922.
24,6 x 17,4 cm (31,5 x 25,5 cm).
Signiert "Nesch.". Auflage 25 num. Ex.
Helliesen/Sørensen 173.
Das frühe Selbstbildnis, skizzenhaft in die Platte geritzt, entstand während der Akademiejahre des jungen Nesch in Dresden, wo er nach dem Krieg nahtlos anknüpfen konnte und mit Unterstützung von Oskar Kokoschka besondere Anerkennung in Form eines Meisterateliers erfuhr. Die schöne Kaltnadelradierung in einem prachtvollen, samtigen Druck mit fein gewischtem Plattenton und kleinem Rand.
Figürliche Komposition
Farbige Pastellkreiden und Pinsel in Schwarz auf Velin. Um 1920-1930.
11,3 x 14,3 cm.
Von Goethes Farbenlehre ausgehende Studien führten Adolf Hölzel früh zu einer abstrakten Farbflächenmalerei. In seinen Werken tritt das Figürliche immer weiter zugunsten starkfarbiger, entfernt realitätsbezogener Bildelemente in der Gestaltung zurück. Der samtige Oberflächencharakter der Pastellkreiden und die starke Leuchtkraft der Farben vereinen sich zu einem charakteristischen Farbformmosaik in avantgardistischer Gestaltung. Hölzel zählte zu den Gründungsmitgliedern sowohl der Wiener als auch der Münchner Sezession. In München lernte er den impressionistischen Maler Fritz von Uhde kennen und gründete mit Ludwig Dill und Arthur Langhammer die "Dachauer Malschule", was ihn zu einem der ersten Vertreter der Künstlerkolonie Dachau machte. Ab 1905 hatte er in Stuttgart an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste einen Lehrstuhl inne und malte hier bereits abstrakte Kompositionen in kräftigen Farben. Berühmt sind Hölzels Entwürfe für Glasfenster, wie sie ab 1920 entstehen und an die auch unsere Zeichnung erinnert: Zwischen den schwarzen Pinselkonturen leuchten die zersplitterten Farbflächen wie Buntglasscheiben in einer Bleiverglasung.
Auf der Rahmenrückseite mit einer Echtheitsbestätigung von Doris Dieckmann-Hölzel.
Provenienz: Ketterer Hamburg, Auktion 04.04.2008, Lot 195
Spanierin
Öl auf Malpappe mit Leinenprägung. 1930.
52 x 38 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Rot signiert "RÉE", verso (von fremder Hand?) bezeichnet "473" und "3663 Elbf.".
Bruhns G 147.
Sensibel und zugleich im Sinne der Neuen Sachlichkeit stilisiert erfasst Rée die junge Frau, die sich zwar entblößt, zugleich aber verträumt und distanziert zeigt, mit einer dezent erotischen Ausstrahlung. Das leuchtend helle, von links angestrahlte Inkarnat vor dem tiefdunklen Hintergrund scheint von Innen zu pulsieren. Die von der Künstlerin in dieser Zeit gerne verwendeten Blumenattribute bleiben hier nur am Rande und ganz dunkel im Hintergrund angedeutet. "Sie wurde eine Malerin der Frauen- und Mädchenschönheiten, deren Bilder, Zeugnisse eines unablässigen Schaffens von hoher Qualität, individuell auf die jeweils abgebildete Persönlichkeit abgestimmt waren und einen hohen Grad von Einfühlungsvermögen, Zuneigung oder sogar Zärtlichkeit für das Modell zeigen. Menschenkenntnis, ästhetische Ansprüche und emotionale Identifikation kamen hier nicht selten zu einem glücklichen Konsens." (Maike Bruhns, Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885 - 1933, Hamburg 1986, S. 123). Nach ihrer Ausbildung schloss sich Anita Rée mit Franz Nölken und Friedrich Ahlers-Hestermann zu einer Ateliergemeinschaft zusammen. Im Winter 1912/13 hielt sich die Künstlerin in Paris auf und nahm Unterricht im Aktzeichnen bei Fernand Léger. 1913 trug sie zu einer Ausstellung der Galerie Commeter in Hamburg bei und gehörte nun der Hamburger Avantgarde an. 1919 war Rée Gründungsmitglied der Hamburgischen Sezession und lebte bald, hauptsächlich in Positano an der italienischen Amalfiküste. Es entwickelte sich in dieser maßgeblichen Zeit eine frühe Form der Neuen Sachlichkeit in ihren Werken, die auch für ihr späteres Schaffen prägend bleiben sollte und sich in unserem fein empfundenen Porträt wunderbar charakteristisch zeigt.
Provenienz: Privatbesitz Ebenhausen
Privatsammlung Norddeutschland
Ketterer München, Auktion 12.06.2010, Lot 42
Privatsammlung Europa
Sonnenblumenelfe
Aquarell, Bleistift und Deckweiß auf Velin. 1932.
17,2 x 16,4 cm (Passepartoutausschnitt).
Unten mittig mit Bleistift signiert "Sulamith Wülfing" und datiert.
Inmitten der Samenkörner sitzt die kleine Elfe in der Sonnenblume. Mit höchster Feinheit gezeichnet und aquarelliert, zeigt das Blatt ein über die materielle Erscheinung der Blume hinausgehendes geistiges Bild. Die bezaubernde Zeichnung ist ein charakteristisches Beispiel für das Schaffen von Sulamith Wülfing, die offen war für die mystische und spirituelle Welt. Ihre ausgeprägte Intuition und Sensibilität ließen sie immer wieder feinsinnige Ausdrucksformen für die feinstofflichen, geistigen Welten in ihren Bildern finden. Sie illustrierte Gedichte von Christian Morgenstern und Rainer Maria Rilke und war mit den Familien Fidus und Vogeler befreundet. Die persönliche Begegnung mit Jiddu Krishnamurti hat ihr künstlerisches Gespür für das Unsichtbare in unserer Welt sicherlich gestärkt. Im ungeöffneten, ornamental verzierten Künstlerrahmen aus dem Jahr 1934.
"Liegender korpulenter Akt"
Öl auf Leinwand. 1930.
53,5 x 67 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "G. Scholz" und datiert, auf dem Keilrahmen verso sowie auf einem Etikett datiert, betitelt und bezeichnet "Nr. 11", mit dem Adreßstempel und dem Nachlaßstempel des Künstlers sowie einem weiteren Etikett, dort handschriftlich bezeichnet.
Sternfeld 80.
Geradezu liebevoll umfährt Scholz mit seinem Pinsel das schwellende Fleisch an Bauch, Armen und Schenkeln der entspannt und selbstbewusst auf dem Rücken hingestreckten Frau. Er unterstreicht so die üppige Körperlichkeit der Erscheinung und ihre ganz eigene Schönheit. Sozialkritik ist das nicht, sondern vielmehr malerische Freude und eine selbstverständliche Akzeptanz aller menschlichen Körperlichkeit.
Scholz, dessen Kunst eine erhebliche politische und soziale Stoßkraft hatte und der der Novembergruppe angehörte, war einer der Protagonisten der Neuen Sachlichkeit, die in der ersten Hälfte der 1920er Jahre den Expressionismus ablöste und zur wichtigsten Kunstströmung der Weimarer Republik avancierte. Innerhalb dieser Strömung gehörte er dem sogenannten linken Flügel der Neuen Sachlichkeit, dem zeitkritischen Verismus an. 1925 wurde Georg Scholz Professor an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe und stellte seine Arbeiten im Rahmen der bedeutenden Ausstellung "Neue Sachlichkeit", in deren Zusammenhang Gustav Hartlaub dieser Kunstrichtung ihren Namen gab, in Mannheim aus. Er war zuvor bereits 1920 mit wichtigen Bildern an der Ersten Internationalen DaDa-Messe in Berlin beteiligt; 1933 wurde er als „entarteter Künstler“ aus seinem Amt entlassen.
Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland
Privatsammlung Europa
Nauen, Heinrich
Madonna mit den Tieren
Los 8079
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.750€ (US$ 20,161)
Madonna mit den Tieren
Öl auf Leinwand. Um 1931.
149,5 x 209,7 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Nauen".
Malcomess/Drenker-Nagels 368.
Ein Bild der Versöhnung und der mütterlichen Fürsorge und Geborgenheit. Das traditionsreiche Motiv der Maria lactans, der stillenden Maria, ist um Assistenztiere erweitert, die alle paarweise in der Mutter-Kind-Konstellation auftreten. Die Madonna und das Jesuskind, die Stute mit ihrem Fohlen, das Schaf und sein Lamm wie auch die im Rocksaum aneinandergeschmiegten Katzen sind einander zugewandt, alle in ein sanftes, warmes Licht und in feierliche Stille gehüllt. Der kaum vom Landschaftshintergrund abgegrenzte Himmel ist von orangefarbenen, splittrigen Strahlen durchdrungen. Der gelbe Bildgrund, in schönem Kontrast zum blauen Marienmantel, ist eine Reminiszenz an die Goldgrundmalerei der italienischen Frührenaissance. Das von mittelalterlicher Ikonographie durchzogene Gemälde überzeugt nicht nur mit seiner sensibel abgestuften Farbskala, sondern auch durch die Klarheit, Größe und Einfachheit des bühnenhaft aufgebauten Raumes. Nauen schuf die "Madonna mit den Tieren", eine seiner letzten großen religiösen Arbeiten, für den Musiksaal seines Freundes, des Kunstmäzens Johannes Geller.
1918 war Nauen schwer erschüttert aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt. Die dort erlebten Schrecken hatten für ihn neuartige Bildkonzeptionen erforderlich gemacht. Zugleich zeigte sich seit etwa 1919 eine neue Vorliebe für religiöse Themen. Diese Arbeiten zeugen nicht nur von tiefer Melancholie, sondern vor allem von einer besonderen Hinwendung zur Schöpfungsidee. Seit 1921 lehrte Heinrich Nauen an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1937 wurden einige seiner Bilder in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München präsentiert; zudem verlor Nauen sein Lehramt an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Provenienz: Sammlung RA Johannes Geller, Neuss
Lempertz Köln, Auktion Moderne Kunst Nr. 668, 15.06.1991, Lot 514
Privatsammlung Süddeutschland
Lempertz Köln, Auktion 02.12.2011, Lot 232
Privatsammlung Europa
Ausstellung: Religiöse Kunst der Gegenwart, Essen, Museum Folkwang, 1932, S. 9 mit (Abb.)
Literatur: Verzeichnis der Slg. des Rechtsanwalts J. Geller, Nachwort August Hoff, München 1943, S. 8, Nr. 47 (hier Maße irrtümlich 150 x 220 cm)
Eberhard Marx, Heinrich Nauen, Recklinghausen 1966, S. 17
Walter Schmitt, Erinnerungen an Heinrich Nauen, in: Die Heimat, 52/1981, S. 64 f.
Weltkunst Jg. 61, Nr. 15/1991, S. 214
„Die Schlafwandlerin“
Feder in Schwarz auf Katasterpapier. 1935.
40,2 x 32 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert „AKubin“ und datiert, unten links mit Bleistift betitelt.
Die Motivwelten von Traum und Alptraum gehören zu den zentralen Themen von Kubins Kunst und wurden von ihm mannigfach und intensiv behandelt. Er selbst schrieb zur Natur des Traums und seiner Auseinandersetzung damit: "Der Traum ist ein gewaltiger Zauberer!" und "Seit jeher besaß ich stärkste Anteilnahme für die rätselhafte Welt des Traums. (...) Ein Hang, auch im wachen Zustand mich diesen Geschichten hinzugeben, beherrschte mich zeitweise völlig" (Alfred Kubin: Vorwort zu Friedrich Huch, "Neue Träume", München 1921). Immer wieder steht in seinen Darstellungen dabei eine schwelende Angst, ein Gefühl der Beklommenheit im Raume. Unsere Zeichnung zeigt ein junge Frau, traumwandelnd am Rande eines Hausdaches. Gefährlich dicht steht sie am Abgrund, die Fußspitzen ragen schon über den Sims hinaus, mit ausgestreckten Armen versucht sie, ihren nur mit einem Nachthemd bekleideten Körper auszubalancieren. Mit dichten, expressiven Schraffuren hat der Künstler die Szene in tiefe Dunkelheit gehüllt. Hinter der jungen Frau naht die Gestalt eines Mannes, was er im Schilde führt, ist unklar. Die Federzeichnung diente höchstwahrscheinlich als Vorlage für eine gleichnamige Lithographie Kubins aus dem Jahr 1944 (Raabe 627; Hoberg 156). Im Druck wird das Lächeln des Mannes im Hintergrund zu einem breiten Grinsen überspitzt, was ihn viel eher wie einen begeisterten Beobachter der Szene wirken lässt, nicht jedoch wie einen nahenden Retter.
„Böser Traum“
Feder, Tusche und Aquarell auf handgeschöpftem faserhaltigen Papier.
23,8 x 35,2 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert “AKubin“ und mit Bleistift betitelt.
Geräuschlos hat sich die gewaltige Schlange ins Bett der arglos schlafenden Frau gewunden, nun starrt sie bedrohlich, mit weit aufgerissenen Augen auf sie herab. Ein Gefühl der Beklemmung stellt sich beim Betrachter ein, ein hilfloses Ausgeliefertsein gegenüber einer nächtlichen Gefahr, eines Tier gewordenen Schreckens. Der nackte Körper der Frau, die ihre Arme über dem Kopf verschränkt hat, ist vom Künstler mit dem Pinsel in unheimliches Nachtblau getaucht. Schlangen begegnen uns wiederholt in Kubins Werk, sowohl einzeln als auch in Massen oder in den für ihn so charakteristischen, phantastischen Verschmelzungen aus Mensch und Tier. Das vorliegende Motiv existiert in mehreren Fassungen, darunter zwei als "Schlangenalp" betitelte Tuschearbeiten im Francisco Carolinum, Linz (Ha 3646 und Ha 3852).
Weiblicher Akt mit Wolf
Feder in Schwarz und Aquarell auf Bütten.
40,7 x 29,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert „AKubin“.
Siegreicher Drache
Bleistift auf Velin.
35,5 x 23,1 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert „AK.“.
Am Tisch
Feder in Schwarz und in Blau auf dünnem Velin. Um 1930/32.
22 x 27,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "K. H.".
Junge Frau und alter Mann am gemeinsamen Esstisch. Vielfältig umfahren die Federschwünge die Konturen der Dargestellten und zeigen das ungleiche Paar zwar neben- aber nicht miteinander. In der charaktervollen Darstellung offenbart sich Hubbuchs genaue Beobachtungsgabe, gepaart mit einem Hauch von Überspitzung.
Begegnung
Feder in Schwarz auf dünnem Maschinenpapier.
21 x 25,9 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "hubbuch".
Schnell, locker und mit vehementen Strichen erfasst Hubbuch die Wesenszüge der Dargestellten. Aus wenigen schwungvollen Linien artikulieren sich in scharfer Überspitzung die drei Figuren, in ihren unverwechselbaren Persönlichkeiten in Gestik, Mimik und Haltung sicher charakterisiert.
Klien, Erika Giovanna
Zwölf Original-Linolschnitte
Los 8088
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,409)
Zwölf Original-Linolschnitte
Titelblatt und 12 Linolschnitte auf Japanbütten. In Passepartouts, lose in Orig.-Leinenkassette. 1933-35/1986.
Ca. 49 x 32 cm (Blattgröße).
Teils bezeichnet "Probedruck", verso mit dem Stempel "E.G. Klien - Original-Linolschnitt-Edition Galerie Pabst". Auflage 50 num. Ex.
Erstdruck von den Original-Linolschnitten der Hauptvertreterin des Wiener Kinetismus. Die konstruktiv-abstrakten Blätter in Schwarz-Weiß befassen sich mit den Themen der Bewegung des Menschen, Vogelflug, Brechung des Lichts etc. Die zwischen 1933 und 1935 entstandenen Linolschnittplatten wurden in dieser kleinen Auflage zum ersten Mal publiziert; die Platten befinden sich heute in der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. Die Schenkung erfolgte unter der Bedingung, dass keine weiteren Drucke hergestellt werden dürfen. Herausgegeben von der Edition Galerie Michael Pabst, München 1986. Prachtvolle bzw. ausgezeichnete Drucke mit dem vollen Rand.
"Buchstabe Q (Kuh)"
Graphit und Kreide in Schwarz auf festem Velin. 1938.
23,8 x 28,3 cm.
Verso mit Bleistift signiert "Rich. Müller", datiert, betitelt und mit der Ortsbezeichnung "Dresden".
Humorvoll stellt Müller den riesengroßen Buchstaben "Q" aufrecht wie eine Skulptur direkt hinter die Kuh auf die Weide. Die reizvolle, mit großer Feinheit ausgeführte Zeichnung aus seiner Alphabet-Reihe greift das Motiv der mächtigen, von der Seite erfassten und nach rechts blickenden schwarz-weiß gefleckten Kuh auf, das bereits in Müllers Radierung "Die Stärkere" von 1918 Verwendung fand.
Zwei Rehe
Öl auf Holz. 1942.
23,5 x 33 cm.
Oben links mit Feder in Schwarz signiert "L. v. König" und datiert.
Bechter 1942/01.
Souverän spielt Leo von König mit dem honigbraunen Holzton des Malgrundes, der hier und da durch die Darstellung scheint und der Szenerie zum einen ein herbstliches Leuchten verleiht, zum anderen die goldbraune Färbung des Fells unterstützt. Mit breitem Pinselstrich erfasst er die charakteristische, aufmerksam-gespannte Haltung der beiden Tiere, die offensichtlich vor der Wand eines Geheges stehen, aber in ihrer Haltung ganz natürlich und lebendig wirken. Nach zwanzigjähriger Pause befasste sich der Künstler in seinem späten Werk wieder mit Tierstudien. Dörfler betitelt die Arbeit im Werkverzeichnis als "Antilopen".
Meidner, Ludwig
Stilleben mit Heringen, Zitrone und Brot; verso: Selbstporträt (Fragment)
Los 8092
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,645)
Stilleben mit Heringen, Zitrone und Brot; verso: Selbstporträt (Fragment)
Öl auf Malpappe. Um 1936.
45 x 43,6 cm.
In Berlin traf Meidner 1935 ein Berufsverbot der Nazis, und nur knapp konnte er der Verfolgung entgehen, indem er in Köln untertauchte. Hier fand er Arbeit als Zeichenlehrer am jüdischen Gymnasium "Jawneh". "In seiner Wohnung findet man auf dem Arbeitstisch arrangiert: Bücklinge im Papier, auf einem Teller, mit Früchten dazu. Eine Zeitlang malt er nun solche Küchenstilleben, wie sie ihn schon einmal - 1911/12 - beschäftigten. (...) 'Den Hering habe ich aus drei Gründen gemalt: 1. weil er eine Kreatur ist, 2. weil er tot ist, 3. weil ich ihn gern esse.'" (zit. nach: Thomas Grochowiak, Ludwig Meidner, Recklinghausen 1966, S. 194). Wegen des farblichen Reizes fügt er eine Zitrone hinzu, das Brot komplettiert die Mahlzeit. Mit leichter Hand und pastosem Farbauftrag gestaltet Meidner das charakteristische Heringsstilleben, ebenso wie das Fragment des früher entstandenen Selbstbildnisses verso.
Das Gemälde ist Erik Riedel, Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt, bekannt.
Provenienz: Nachlass des Künstlers
Saalbau Galerie, Darmstadt 1980
Sammlung Bruno Müller-Linow, Hochscheid
Privatbesitz Westfalen
Ausstellung: Ludwig Meidner. Zeichner, Maler, Literat 1884-1966, Mathildenhöhe, Darmstadt 1991, Farbabb. S. 284
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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