Miró, Joan
Der Erscheinende (Le revenant)
Los 8412
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)
Der Erscheinende (Le revenant)
Farblithographie auf BFK Rives-Velin. 1969.
91,8 x 63,3 cm.
Signiert "Miró". Auflage 75 num. Ex.
Mourlot 640.
Entgegen den Angaben bei Mourlot auf BFK Rives- statt auf Arches-Velin. Prachtvoller, blattfüllender, in den Farben leuchtender Druck, oben mit dem Schöpfrand.
Miró, Joan
Je n'ai jamais appris à lire ou les incipit
Los 8413
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,376)
Je n'ai jamais appris à lire ou les incipit
Farbradierung mit Aquatinta auf Arches-Velin.
21 x 27,5 cm (22,4 x 28 cm).
Signiert "Miró". Auflage 175 num. Ex.
Cramer books 129
Prachtvolle Farbradierung zu dem Buch "Je n'ai jamais appris à écrire ou les incipit" von Louis Aragon. Gedruckt von Arte Adrien Maeght, Paris. Herausgegeben von Editions Skira, Genf 1969
Arlequin Circonscrit
Farblithographie auf festem Velin. 1973.
61,3 x 43,3 cm (75,9 x 52,8 cm).
Signiert "Miró". Auflage 75 num. Ex.
Cramer 887.
Cramer nennt eine Auflage von 50 numerierten Exemplaren, tatsächlich ist das Blatt in dieser Auflagenhöhe nicht nachweisbar, auf 75 numeriert erscheint es hingegen regelmäßig auf Auktionen. Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.
Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 56, Los 6967, 1990
Miró, Joan
Ceci est la Couleur de mes Rêves
Los 8415
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)
Ceci est la Couleur de mes Rêves
Radierung mit Farbaquatinta auf Arches-Velin. 1977.
21,3 x 14,9 cm (25 x 16 cm).
Signiert "Miró". Auflage 50 num. Ex.
Cramer books 232.
Die broschierte Originalbeigabe zum gemeinsamen Buch Mirós mit seinem Freund Georges Raillard, 1977 im Atelier Morsang, Paris, gedruckt. Prachtvoller, gratiger Druck der blattfüllenden Komposition mit leuchtenden Farben ausgestattet, teils mit dem vollen Rand und mit dem Schöpfrand.
"COLONIA"
Öl auf Leinwand, ganzflächig auf Holz aufgelegt. 1987.
55 x 72,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "MIZÚ" und datiert, verso auf Klebeetikett mit Faserstift in Schwarz abermals signiert, datiert und betitelt sowie mit Stempel des Flaggenzeichens "M".
Ab 1987 schafft Mizú Flaggenbilder, die zu seinem Markenzeichen werden. Sich des internationalen maritimen Flaggenalphabets bedienend, verschlüsselt er die Titel seiner Arbeiten, die "Cutie", "Face" oder eben "Colonia" lauten können. Im Rückgriff auf ein jedem einsehbares System legt Mizú die Basis für seine Werkreihe, die ausgesprochen spielerisch, variantenreich und meisterlich schlicht ist.
Lady Godiva
Bronze mit schwarzbrauner Patina auf Bronzeplinthe. 1906.
36 x 35,5 x 12 cm.
Vorne rechts an der Plinthe signiert "MOEST".
Treffend stilisiert, die glatte Oberfläche der Bronze lebhaft durchmodelliert und mit feinen Ziselierungen in der Mähne sowie im Schweif des Pferdes ornamental gestaltet, so stellt Moest die legendäre Erscheinung dar. Lady Godiva ritt, der Legende nach, empört über die Steuerpolitik ihres in Coventry herrschenden Gatten, nackt durch die Stadt und übte derart einen stillen Protest. Diese Legende lässt sich schon im 13. Jahrhundert nachweisen, die Figur der Lady Godiva oder Godgifu ist hingegen historisch belegt. Sie war verheiratet mit Leofric, dem Earl von Merica, und starb um 1086. Dieses Motiv erfreute sich damals häufigerer bildhafter Darstellungen und wurde im 19. Jahrhundert populär. Eine der bekanntesten Darstellungen der reitenden Lady Godiva stammt von dem praeraffaelitischen Maler John Collier aus dem Jahr 1898, ein Gemälde, das damals in zahlreichen Kunstzeitschriften publiziert wurde und Moest inspiriert haben könnte. Prachtvoller Guss mit schöner, ebenmäßiger Patina.
Molzahn, Johannes
Figürliches Gebilde
Los 8420 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)
Figürliches Gebilde
Kohle und Bleistift auf gelblichem Velin. 1930.
42,5 x 59,9 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Molzahn" und datiert, verso auf Klebeetikett typographisch bezeichnet "Zeichnung op. 7/1930".
Organische Formen bestimmen die Zeichnung eines rundlichen, wie eine aufgesprungene Samenkapsel wirkenden Gebildes. Die Zeichnung entstand während Molzahns Zeit als Lehrer an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau. Während dieser Zeit, 1929, leitete er zudem die Ausstellung der Werkbundsiedlung Breslau und wurde von Alfred Flechtheim in seiner Berliner Galerie gezeigt. 1928 wurde Molzahn von Oskar Moll dorthin berufen, lernte hier Otto Mueller kennen und bezeichnete seine Breslauer Jahre im Nachhinein als "Wiedergeburt der Malerei".
Bereits 1918 war er in Weimar aktiv an der Gründung des Bauhauses beteiligt, befreundet mit Johannes Itten, Willi Baumeister und Oskar Schlemmer. Zwischen 1917 und 1920 stellte Molzahn regelmäßig in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm aus. Das Technisch-Mechanistische, das die frühen, meist gebrauchsgraphischen Entwürfe noch dominierte, trat später, wie unsere Zeichnung exemplarisch zeigt, zugunsten organischer und geometrischer Formen zurück.
Ecce Homo
1 Doppelbl. mit Titel und Impressum sowie 9 Doppelbl. jeweils mit Prägedruck, Radierung und Text von Harald Gerlach auf Hahnemühle-Bütten. Lose in Orig.-Kartonkassette. 1994.
Jeweils ca. 57,8 x 40,5 cm (Blattgröße).
Das Titelblatt vom Künstler signiert "morgner" und betitelt, das Impressum von Künstler und Autor signiert. Auflage 100 num. Ex.
Mit dem neunteiligen Gedichtzyklus des Autors Harald Gerlach (1940-2001) wandte sich der Künstler Michael Morgner mit seiner Gestaltung zum ersten Mal der Buchform zu. Die Edition erschien in Zusammenarbeit mit der Galerie oben Chemnitz und der Galerie Gunar Barthel Berlin. 12. Druck der burgart-presse Jens Henkel, Rudolstadt 1994. Ausgezeichnete Drucke mit Rand.
Gärtnerin
Öl auf Leinwand. 1954.
100 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "GMuche".
Leicht, die Farben zart und das Leuchten licht, einer ganz eigenen Imagination erwachsen, konstruiert Muche seine "Gärtnerin". Stellenweise blitzt der reine, unbehandelte Leinwandgrund hervor, fügt sich als betontes werkimmanentes Mittel ins Bild. Muche gehört zur ersten Generation der Abstrakten, doch bereits am Bauhaus in Weimar beginnt er sich von der gegenstandslosen Malerei zu entfernen. Als einer der Ersten wendet er sich ab 1927 wieder dem konkreten Objekt zu. Ohne Realist zu werden, sucht er nach einer Synthese der Stilmittel. Seine Gegenständlichkeit verdichtet sich zu Bildvorstellungen, die aus dem formalen Fundus des Kreatürlichen und Vegetativen erwachsen, und für die es keine Vorläufer in der Malerei gibt. Die Werke zwischen 1928 und 1982 rühren den unbefangenen Betrachter an, lassen innerlich oft nicht mehr los kraft ihrer stillen Eindringlichkeit. Eberhard Roters sagt über Muche, er habe stets so gemalt, wie er aussehe, unaufdringlich, verhalten, zart und fein und von einer stillen Wirkung, die sich nicht sogleich bemerkbar mache, dafür umso länger anhalte.
Ausstellung: Georg Muche, Sinclair-Haus Bad Homburg 1995
Mühlenhaupt, Kurt
Stilleben mit Sektflaschen
Los 8428 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)
Stilleben mit Sektflaschen
Öl auf Spanplatte. 1967.
59,8 x 49 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "M" und datiert.
Dunkeltoniges Stilleben in zurückgenommener Palette von Grün, Gelb und Weiß, das durch die etwas schräge Kreisform der Tischfläche in einem abgetönten Ockergelb an Abstraktion gewinnt.
Provenienz: Sammlung Henry Hirts, Berlin
Ausstellung: Das Lied der Dinge. Stillleben im Wandel der Kunst, Museum für Aktuelle Kunst Sammlung Hurrle, Durbach 2018
Mondschein II
Farbholzschnitt von drei Stöcken auf hellbraunem festen Velin. 1902.
47 x 47 cm (52,2 x 51,5 cm).
Woll 202 II.
Der Mondschein. Ein Licht, das Munch faszinierte. Und es lieferte dem großen Holzschneider mit seiner fahlen Kühle und Klarheit die herrlichsten, gespenstischen Bildeffekte. Da tritt das geliebte Frauengesicht aus der Dunkelheit hervor wie eine Erscheinung, während der Rest der Gestalt mit dem Hintergrund zu verschmelzen scheint. Schatten und Linien erwachsen aus dem Schwarz, schweben um das Antlitz herum und stehen perspektivisch ganz im Vordergrund, noch vor der Frauenfigur.
Der Künstler schuf zwei Holzschnittvariationen des Motivs, als Weiterentwicklung seiner beiden, etwas früher entstandenen Gemälde von 1893 (Norwegische Nationalgalerie, Oslo) bzw. 1893/95 (Kunstmuseum Bergen, Sammlung Rasmus Meyer). Aufgrund dieser Gemälde lässt sich das Haus im Hintergrund unseres Holzschnittes als Munchs eigenes kleines Fischerhaus in Åsgårdstrand identifizieren. Bei der dargestellten Frau handelt es sich um Milly Thaulow, Munchs erste große Liebe. Sie war um einige Jahre älter als der Künstler und habe sich ihm, so heißt es, um die Spuren des Alters zu verbergen, gerne im Mondschein gezeigt (Arne Eggum, zit. nach S. Achenbach, Edvard Munch, Die Graphik im Berliner Kupferstichkabinett, Berlin 2003, S. 89).
Das Motiv schnitt Munch in die beiden Seiten eines Fichtenblocks, nämlich einerseits die Gesichtszüge der Frau, andererseits die Formen von Kopf, Fensterrahmen und Baumdetails. Der zweite Holzstock, ein Eichenblock, mit dem die blaugrünen Flächen gedruckt wurden, wurde vom Künstler in drei Teile gesägt und unterschiedlich eingefärbt.
Schiefler behandelte in seinem Werkverzeichnis das Blatt "Mondlicht II" noch als spätere Variante der ersten Fassung, Mondlicht I, 1896 (Woll 90), wurde damit aber nicht der Tatsache gerecht, dass Munch einen völlig neuen Hauptstock für die zweite Fassung anfertigte. Der Künstler glaubte die alten Stöcke nämlich auf dem Transportweg während seiner Umsiedlung im November 1901 von Norwegen nach Berlin für verloren. Als dann die Kiste mit den verloren geglaubten Holzstöcken im Februar 1902 wieder auftauchte, fertigte Munch Mischformen beider Sets an, druckte also den alten Motivstock mit den neuen Farbstöcken zusammen. Diese Experimentierfreude findet in unserem Exemplar des Motivs noch einen anderen Ausdruck, denn der dreiteilige Holzstock (P325), mit dem die braune und die blaugrünen Flächen gedruckt wurden, ist vom Künstler ganz am Schluss, nach Fertigstellung des Druckes, um 180° gedreht nochmals über das fertige Motiv gedruckt wurden. So findet sich das Fensterrechteck ein zweites Mal, gespiegelt, im rechten Rand, und ebenso sitzt die geschwungene Baumform gespiegelt nochmals links unten im Rand. Beide Formen liegen wie blaue Schatten über der Darstellung, wodurch sich nicht nur eine Erweiterung des Bildvordergrundes ergibt, sondern auch ein hohes Maß an Abstraktion.
Gedruckt bei Lassally, Berlin. Ganz prachtvoller, wunderbar differenzierter Druck in Schwarz, Braun, Blaugrau und Grünblau, die Holzmaserung stellenweise herrlich ausdrucksvoll mitdruckend, mit kleinem Rand.
Wir danken dem Munch Museum Oslo für die freundlichen Hinweise.
Paysage rocheux
Aquarell und Gouache auf Japan. 1980.
22 x 30 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Music" und datiert.
Die felsigen Formationen sind ein wiederkehrendes Motiv in Musics gesamtem Schaffen und wurden geprägt durch die Karstlandschaft seiner istrischen Heimat. Die Anmutung der kargen, rauen Landschaft wird hier gebrochen durch die feinen, nuancierten Brauntöne und das fast durchsichtige, zarte Japanpapier.
Provenienz: Galeri Oftedal, Stavanger, Norwegen, verso mit deren Etikett
Fischer
Rohrfeder mit Tusche in Schwarz auf Ingres-Bütten. 1936.
46,7 x 62,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "EWNay" (ligiert) und datiert.
Kein Himmel, kein Wasser, keine Landschaft. Nur die Fischer bei der Arbeit, ihre Netze und Boote. Die abstrahierten, mit schwungvollen, an Kalligraphien erinnernden Linien der Rohrfeder stehen im leeren Raum. Allein das Miteinander in der Tätigkeit zählt hier. Bis 1936, noch vor den Lofotenbildern, entstehen Nays Fischerbilder, angeregt durch seine Sommeraufenthalte in Vietzkerstrand/Pommern. Dort lebte er in der Natur, nahm am elementaren, alltäglichen Leben der Fischer teil und bemühte sich Tag für Tag, das Gesehene in geistiges Leben und tief empfundene Bilder einer urchristlichen Gemeinschaft umzuwandeln. Nays erste große Werkgruppe der Fischerbilder zeichnet sich durch ihre kraftvolle, dynamische Linienführung aus, wie sie auch die vorliegende Zeichnung exemplarisch verdeutlicht.
Drei Musikanten
Farbmetall- und Prägedruck, mit Gouache überarbeitet, auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1952.
56,5 x 41,5 cm (64,7 x 51 cm).
Signiert "Rolf Nesch" und bezeichnet "Selvtrykk". Auflage 12 num. Ex.
Helliesen/Sørensen 660 b.
Durch die Überarbeitung mit Gouache erhalten die jeweiligen Arbeiten der Auflage einen unikaten Charakter. Prachtvoller Druck mit kräftiger Prägung, wohl mit dem vollen Rand.
Nolde, Emil
Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910
Los 8433
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)
Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910
139 S. mit Titel, Inhaltsverzeichnis und Impressum sowie Vorwort und Text von Gustav Schiefler, mit Frontispiz und 26 Vignetten (inkl. Deckelillustration) in Holzschnitt sowie 1 Lithographie auf Velin, in Orig.-Pappband. In illustriertem Orig.-Schuber. 1911.
25 x 19,5 cm (Mappengröße).
Auflage 435 num. Ex.
Schiefler/Mosel H 41-42, 43 II, 44-48, 50 II, 53-58, 60-62, 66-70, 72 II, 76, 86 III, 96 II und L 35.
Band I des Werkverzeichnisses zur Druckgraphik Noldes, verfasst von Gustav Schiefler. Vollständiges Exemplar der Normalausgabe aus der ersten Auflage, erschienen im Verlag von Julius Bard, Berlin, mit der oft fehlenden Lithographie "Der Pflüger" und dem Holzschnitt "Ägypterin I". Durchweg prachtvolle, satte Drucke, die Holzschnitte nach verso ein feines Relief zeichnend.
Provenienz: Galerie Stangl, München
Hess-Quartett
Radierung auf Japan. 1915.
24,6 x 24 cm (56,2 x 46,4 cm).
Signiert "MOPP." Auflage 50 Ex.
Pabst 36, Stix/Osborn 35.
Oppenheimers Darstellungen von Quartetten beeindrucken mit ihrer Rhythmik von Linien und Winkeln. Sie wirken wie eine lebendige Visualisierung der Klänge und Schwingungen und lassen die Musiker zum Leben erwachen. Die Auflage erschien im Verlag Amsler & Ruthardt, Berlin. Prachtvoller, präziser und differenzierter Druck mit breitem Rand.
Netsuke Sammelkasten
Geschnitzter dreiteiliger Holzkasten. Rotes Teakholz, lackiert. 1900/01.
36,3 x 27,5 x 10,3 cm.
Auf dem Deckel mit Orliks geschnitztem Wiener Secessions-Monogramm und der Bezeichnung "NETSUKE" (in Altjapanisch).
Orlik brachte den handgeschnitzten Sammelkasten von seiner Reise nach Japan 1900/01 neben einigem anderem "Japanischen" mit zurück in sein Prager Atelier. Er selber schrieb am 22.2.1901 in seinem letzten Brief aus Tokio an Max Lehrs in Dresden: "Morgen am 23. Februar 1901 geht das Schiff ab: mit mir und meinen Kisten an Bord. Ein armer Reicher kehrt in die Heimat zurück. Denn ich habe so viel ausgegeben, dass ich froh bin knapp für die Rückreise überzuhaben. (...) das Leben hier ist seit dem chinesischen Krieg von 1896 sehr theuer und die alten Farbenholzschnitte und Netzke und anderes locken allzu sehr." Kurz zuvor, 1899, war er Mitglied der Wiener Secession geworden und erhielt bald danach eine Berufung an die staatliche Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Originalobjekt aus Orliks Besitz mit auratischer Ausstrahlung.
Provenienz: Erworben nach 1968 in Prag als Bestandteil eines Teils des künstlerischen Nachlasses von Emil Orlik (anlässlich des Auschwitz-Prozesses 1967/68 in Frankfurt am Main war der Neffe Emil Orliks, Fabian, als Zeuge geladen. Eine Journalistin lernte ihn kennen, erfuhr von Orliks künstlerischem Nachlass und berichtete ihrem Sohn, der aufgrund dessen in Prag einen Teil davon erwarb)
Selbstportrait mit Zigarette
Bleistift auf feinem Zeichenpapier. Um 1902/05.
21,5 x 15 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".
Mit schwungvollem, lockerem Strich karikiert der Künstler sich selbst, im Brustbild nach links gewandt, die Zigarette mit der rechten Hand zum Mund führend. Die schnelle Linienführung ergänzt der Künstler nur mit wenigen weichen Schraffuren im Bereich von Bart und Haaren, während Kleidung und Arme bloß angedeutet bleiben.
Provenienz: Besitz Bernhard Pankok
Ausstellung: Emil Orlik - Prag, Wien, Berlin, Jüdisches Museum, Wien 1997
Tilla Durieux als Judith
Bleistift auf bräunlichem Velin. 1909.
19,8 x 13 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".
Porträtskizze der Schauspielerin Tilla Durieux in ihrer Rolle als Judith in Friedrich Hebbels gleichnamiger Tragödie, inszeniert am Deutschen Theater in Berlin 1909. Mit nur wenigen, sicheren und schnellen Konturlinien umreißt Orlik das Bildnis der Schauspielerin im Profil nach rechts.
Provenienz: Nachlass Bernhard Pankok
Literatur: Birgit Ahrens, Emil Orlik und das Theater, Kiel 2001, S. 226/227, Nr. 334 (mit Abb.)
Liegender Akt
Bleistift auf Transparentpapier. 1911.
38 x 22,9 cm.
Rechts unten signiert "emil Orlik" und datiert.
Vorstudie zu der gleichnamigen, zehn Jahre später entstandenen und hier beiliegenden Radierung. In der graphischen Umsetzung folgt Orlik der zeichnerischen Komposition, mit den wenigen, mit Nadel und Roulette gesetzten Schraffuren gelingt ihm zudem eine wunderbar plastische Gestaltung. Beigegeben: Die signierte Radierung "Liegender Akt", um 1921 (Glöckner 1980, 176) des Künstlers.
"Vom Gr. Hotel Dolder"
Aquarell über Bleistift auf Velin, ganzflächig kaschiert auf Karton. Ca. 1915-1920.
27 x 34,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Orlik" und betitelt.
Stimmungsvolle Ansicht am Dolder, dem Westhang des Adlisbergs in Zürich. Orlik, der Zeit seines Lebens reiste, nimmt auch in unserer Studie die Perspektive des entdeckenden Beobachters ein: Von einem erhöhten Standpunkt aus erstreckt sich vor den Augen des Reisehungrigen die weite, sattgrüne Landschaft. Sie ist es, in die es sich zurückzuziehen gilt, Kraft zu tanken fernab der Stadt, die am fernen Horizont erscheint.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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