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Lot 8401, Auction  117, Mataré, Ewald, Beim Kloster Eberbach im Rheingau

Mataré, Ewald
Beim Kloster Eberbach im Rheingau
Los 8401

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Beim Kloster Eberbach im Rheingau
Aquarell, Bleistift und Kohle auf leichtem Karton. 1945.
32,8 x 24,1 cm.
Unten mittig mit Feder in Schwarz monogrammiert "M" und datiert, rückseitig (von fremder Hand?) mit Bleistift bezeichnet "4779".

Die Düsternis der vergangenen Kriegsjahre ist noch spürbar in den kahlen Ästen der ramponierten Bäume und im vorsichtigen Kolorit, zugleich aber liegen die charakteristisch abstrahierten Kühe wie eh und je, und mit dem zarten Rosa des Himmels atmet unsere Zeichnung einen Hauch von Hoffnung. Sie entstand zum Zeitpunkt eines persönlichen Neubeginns für den Künstler: Direkt nach Kriegsende 1945 kehrte der Künstler nach Düsseldorf zurück, wo er an der Kunstakademie bald eine Bildhauerklasse übernahm, nachdem das ehemalige Zisterzienserkloster Eberbach im Rheingau Mataré schon seit 1940 als Rückzugsort gedient hatte. Mit kirchlichen Aufträgen hatte er in der Zeit der NS-Diktatur seinen Lebensunterhalt bestreiten können, auch nachdem sein Büdericher Atelier durch eine Luftmine beschädigt worden war.

Provenienz: Sammlung Olbricht, Essen

Ausstellung: Ewald Mataré. Eine Werkübersicht, Akademie-Galerie, Düsseldorf 2005 (Kat. Nr. 153)



Literatur: Ewald Mataré. Werkverzeichnis der Aquarelle, Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. (Hrsg.), Köln 2015, S. 161 (Farbabb.)

Matisse, Henri
Nu assis - les yeux noirs
Los 8402

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)

Details

Nu assis - les yeux noirs
Kaltnadel auf Velin. 1926.
32 x 12 cm (38,3 x 28 cm).
Signiert "H. Matisse". Auflage 25 num. Ex.
Duthuit 97.

Eine beeindruckende Intensität in der Wirkung zeichnet den sitzenden Akt mit angewinkelt erhobenem rechten Arm aus. Auf Schraffuren und Schattenwürfe verzichtet Matisse vollkommen und bedient sich allein der gebogenen, stellenweise etwas kantigen Konturlinie für seine Darstellung des weiblichen Körpers in dem flächig aufgefassten Bildraum. Figur und Fläche scheinen das gleiche bildnerische Gewicht in der Konzeption zu haben. Die präzisen Konturen und die Schwünge der Linien klingen so virtuos zusammen, dass der Betrachter selber unwillkürlich die Darstellung in unterschiedliche Tiefenebenen staffelt. Neben der sublimen Sinnlichkeit strahlt das sitzende Modell auch eine kontemplative Ruhe aus, vermittelt nicht zuletzt durch die auf das Wesentliche reduzierte Linienkonstruktion als Ergebnis von Matisses unermüdlichem, geduldigem Verdichtungs- und Reduktionsprozess.
Zahlreiche Darstellungen weiblicher Akte - neben den auf äußere Konturen reduzierten Darstellungen auch Odalisken in verschiedenen Körperhaltungen - entstanden während Matisses Aufenthalt in Nizza zwischen 1917 und 1929.
Neben der kleinen Auflage wurden noch 5 Künstlerexemplare gedruckt. Ganz prachtvoller, stellenweise intensiv gratiger Druck mit ausdrucksvollem Plattenschmutz, ganz zartem Plattenton und mit dem vollen Rand. Selten.

Mattheuer, Wolfgang
Zwiespalt
Los 8403

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Zwiespalt
Holzschnitt auf kräftigem Velin. 1979.
54,8 x 45 cm (76,5 x 64,2 cm).
Signiert "W. Mattheuer" und datiert.
Koch 270.

Erschienen beim Reclam-Verlag Leipzig 1981 als Blatt 2 der Mappe Nr. IV. Prachtvoller, wunderbar klarer Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8404, Auction  117, Mattheuer, Wolfgang, Dämmerung

Mattheuer, Wolfgang
Dämmerung
Los 8404

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Dämmerung
Linolstich auf festem Velin. 1980.
58 x 77,8 cm (65,6 x 85,7 cm).
Signiert "W. Mattheuer" und datiert sowie gewidmet. Auflage 20 num. Ex.
Koch 289.

Die Landschaft bildet ein zentrales Thema im Schaffen Mattheuers. Koch notiert eine Auflage von 30 numerierten Exemplaren. Prachtvoller, herrlich gleichmäßiger Druck des großformatigen Blattes, mit dem vollen Rand.

Lot 8405, Auction  117, Maurer, Dóra, Series drawing with the camera - B) Circle around a Square

Maurer, Dóra
Series drawing with the camera - B) Circle around a Square
Los 8405

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Series drawing with the camera - B) Circle around a Square
Collage mit 10 Gelatinesilberabzügen und Bleistift auf Karton. 1977-1979.
70 x 100 cm.
Oben links mit Bleistift signiert "Maurer", datiert, betitelt, mit Projektbeschreibung und Skizze. Auflage 5 num. Ex.

Die fotografischen Aufnahmen entstehen aus einem quadratischen Glaskasten aus einer horizontalen schwarzen Linie heraus. Indem sich die Künstlerin im Kreis bewegt, wandert die Kamera an der Linie entlang. Die anschließende Reihung der Fotos, die sich in der Aufnahme- und Belichtungszeit nicht unterscheiden, ermöglicht eine Bewegungsstudie und eine Wahrnehmungsanalyse von Zeit, Raum und Überlagerung. "Mich interessiert die Thematisierung der Struktur, um diesen grauslichen Fachausdruck zu benutzen. Das heisst, ich baue aufgrund von Beobachtung oder auch eines Erlebnisses eine Modellsituation auf, in der mehrere Elemente gegeben sind - diese können geometrische Formen, aber auch verbal schwer zu umschreibende menschliche Eigenschaften sein -, und ich lasse dann diese mit Hilfe eines entsprechenden Strukturierungsprinzips aufeinander zu. Das so entstehende beobachte ich, und wenn möglich gestalte ich es weiter." (Triptichon. Maurer Dórával és Gáyor Tiborral beszélget Hajdu István, in: Maurer Dóra (Hrsg.), Maurer Dóra/Gáyor Tibor. Párhuzamos életművek/Parallele Lebenswerke. Ausst.-Kat. Városi Mvészeti Múzeum Győr 2011, S.11).

Literatur: Ludwig Museum (Hrsg.), Maurer Dóra, Ausst.-Kat. Ludwig Museum, Budapest 2008 (Abb. S. 112)

Lot 8406, Auction  117, Maurer, Dóra, Series drawing with the camera - A) Circle in a Square

Maurer, Dóra
Series drawing with the camera - A) Circle in a Square
Los 8406

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)

Details

"Series drawing with the camera - A) Circle in a Square"
Collage mit 13 Gelatinesilberabzügen und Bleistift auf Karton. 1977-1979.
70 x 100 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "Maurer" und datiert, links betitelt, mit Projektbeschreibung und Skizze. Auflage 5 num. Ex.



Literatur: Ludwig Museum (Hrsg.), Maurer Dóra, Ausst.-Kat. Ludwig Museum, Budapest 2008 (Abb. S.113)

Lot 8407, Auction  117, Maurer, Dóra, Hidden Structures

Maurer, Dóra
Hidden Structures
Los 8407

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

"Hidden Structures"
Frottage auf feinem, gefaltetem Maschinenbütten, punktuell montiert auf Unterlagekarton. 1977-2014.
40 x 31,3 cm (Karton 50 x 40 cm).
Unten links mit Bleistift signiert "Maurer", datiert und betitelt, auf dem Unterlagekarton unten links mit Bleistift bezeichnet "A 1/1".

In den "Hidden structures" erkundet die ungarische Künstlerin Dóra Maurer mittels standardgroßer Papierbögen, präzise gesetzter Knickfalten und Frottage, die Kompositionslogik der geometrischen Abstraktion. Die Künstlerin beschäftigt sich dabei intensiv mit den Lehren der Arithmetik und der Geometrie. Die vorliegende Arbeit entstand für eine Serie von 15 Portfolios mit unikaten Arbeiten für die Open Structure Art Society in Budapest, in welcher die Proportionen von Quadrat und Viereck immer neu variiert werden.

Maurer, Dóra
P 6
Los 8408

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

"P 6"
Radierung mit Aquatinta auf festem Velin. 1970.
40,3 x 40 cm (70 x 50 cm).
Signiert "Maurer", datiert und betitelt.
Griffelkunst 190 A3.

Maurer ist eine führende Vertreterin der Neoavantgarde und der Konkreten Kunst in Ungarn. Arbeiten der Künstlerin finden sich u.a. in der Nationalgalerie Berlin, der Grafischen Sammlung der Albertina Wien, der Tate Gallery London und dem Museum of Modern Art New York. Prachtvoller, differenzierter Druck mit dem vollen Rand, rechts und unten mit dem Schöpfrand.

Meidner, Ludwig
Portrait einer jungen Frau
Los 8409

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Portrait einer jungen Frau
Kohle auf Velin. 1930.
74,5 x 53 cm.
Unten links mit Kohle monogrammiert "LM" und datiert, verso signiert, datiert und gewidmet.

Die Weichheit des Frauenantlitzes schildert Meidner mit souveräner Sicherheit. Er modelliert die Züge in einem deutlichen Helldunkelkontrast und einem sensiblen, expressiven Strich, der in der variierenden Stärke wunderbar differenziert und im Duktus ebenso elegant wie energisch ist. In verschiedenen Winkeln treffen Bündel und Felder von geraden und geschwungenen, meist schräg nach rechts oben laufenden Parallelschraffuren aufeinander, so dass ein Bildnis von ausdrucksvoller Plastizität entsteht. Die darunterliegende Vorzeichnung verdeutlicht Meidners überlegte Bildanlage. Er schafft in seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Gegenüber nicht nur eine eindringliche Darstellung der ausgeprägten Physiognomie, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel seiner Porträtkunst.

Lot 8410, Auction  117, Mikl, Josef, Ohne Titel (Doppelfigur)

Mikl, Josef
Ohne Titel (Doppelfigur)
Los 8410

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Ohne Titel (Doppelfigur)
Aquarell und Gouache über Bleistift auf leichtem Velinkarton. 1956.
28,8 x 43 cm.
Unten links mit Bleisift signiert "mikl" und datiert.

Abstrahiert, einem tektonischen Aufbau gleich, erfasst Mikl unsere umrisshafte Doppelfigur. Der menschliche Körper, durch die reduzierten Formen nur mehr erahnbar, ist Ausgangspunkt seiner Komposition. Die aus breiten, kraftvollen Pinselstrichen geschichteten Farbflächen fügen sich wie in einem Akkord zusammen und der Duktus, eingesetzt als werkimmanentes Gestaltungselement, bestimmt die elementaren Kurven. Charakteristisch dem Frühwerk des österreichischen Künstlers zuzuordnen, spielt Mikl in unserer Zeichnung geschickt mit seinem Gegenstand, der mit seinen künstlerischen Mitteln verschmilzt. "Zum Bildwerden braucht es einen Inhalt. Das unterscheidet das Bild vom Muster, von der Dekoration (…). Aber alles, was sich hin zum Geistvollen, hin zur Wahrheit bewegt, bedarf einer Vorstellung, eines Inhaltes, eines Gegenstandes. Daher kann man nicht von gegenstandslosen Bildern sprechen." (zit. nach: Josef Mikl, sammlung-essl.at, 26.1.2021).

Lot 8412, Auction  117, Miró, Joan, Der Erscheinende (Le revenant)

Miró, Joan
Der Erscheinende (Le revenant)
Los 8412

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Der Erscheinende (Le revenant)
Farblithographie auf BFK Rives-Velin. 1969.
91,8 x 63,3 cm.
Signiert "Miró". Auflage 75 num. Ex.
Mourlot 640.

Entgegen den Angaben bei Mourlot auf BFK Rives- statt auf Arches-Velin. Prachtvoller, blattfüllender, in den Farben leuchtender Druck, oben mit dem Schöpfrand.

Lot 8413, Auction  117, Miró, Joan, Je n'ai jamais appris à lire ou les incipit

Miró, Joan
Je n'ai jamais appris à lire ou les incipit
Los 8413

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Je n'ai jamais appris à lire ou les incipit
Farbradierung mit Aquatinta auf Arches-Velin.
21 x 27,5 cm (22,4 x 28 cm).
Signiert "Miró". Auflage 175 num. Ex.
Cramer books 129


Prachtvolle Farbradierung zu dem Buch "Je n'ai jamais appris à écrire ou les incipit" von Louis Aragon. Gedruckt von Arte Adrien Maeght, Paris. Herausgegeben von Editions Skira, Genf 1969

Lot 8414, Auction  117, Miró, Joan, Arlequin Circonscrit

Miró, Joan
Arlequin Circonscrit
Los 8414

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Arlequin Circonscrit
Farblithographie auf festem Velin. 1973.
61,3 x 43,3 cm (75,9 x 52,8 cm).
Signiert "Miró". Auflage 75 num. Ex.
Cramer 887.

Cramer nennt eine Auflage von 50 numerierten Exemplaren, tatsächlich ist das Blatt in dieser Auflagenhöhe nicht nachweisbar, auf 75 numeriert erscheint es hingegen regelmäßig auf Auktionen. Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 56, Los 6967, 1990

Lot 8415, Auction  117, Miró, Joan, Ceci est la Couleur de mes Rêves

Miró, Joan
Ceci est la Couleur de mes Rêves
Los 8415

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Ceci est la Couleur de mes Rêves
Radierung mit Farbaquatinta auf Arches-Velin. 1977.
21,3 x 14,9 cm (25 x 16 cm).
Signiert "Miró". Auflage 50 num. Ex.
Cramer books 232.

Die broschierte Originalbeigabe zum gemeinsamen Buch Mirós mit seinem Freund Georges Raillard, 1977 im Atelier Morsang, Paris, gedruckt. Prachtvoller, gratiger Druck der blattfüllenden Komposition mit leuchtenden Farben ausgestattet, teils mit dem vollen Rand und mit dem Schöpfrand.

Lot 8416, Auction  117, Mizú, Tetsuo, COLONIA

Mizú, Tetsuo
COLONIA
Los 8416

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"COLONIA"
Öl auf Leinwand, ganzflächig auf Holz aufgelegt. 1987.
55 x 72,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "MIZÚ" und datiert, verso auf Klebeetikett mit Faserstift in Schwarz abermals signiert, datiert und betitelt sowie mit Stempel des Flaggenzeichens "M".

Ab 1987 schafft Mizú Flaggenbilder, die zu seinem Markenzeichen werden. Sich des internationalen maritimen Flaggenalphabets bedienend, verschlüsselt er die Titel seiner Arbeiten, die "Cutie", "Face" oder eben "Colonia" lauten können. Im Rückgriff auf ein jedem einsehbares System legt Mizú die Basis für seine Werkreihe, die ausgesprochen spielerisch, variantenreich und meisterlich schlicht ist.

Lot 8419, Auction  117, Moest, Josef, Lady Godiva

Moest, Josef
Lady Godiva
Los 8419 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

Lady Godiva
Bronze mit schwarzbrauner Patina auf Bronzeplinthe. 1906.
36 x 35,5 x 12 cm.
Vorne rechts an der Plinthe signiert "MOEST".

Treffend stilisiert, die glatte Oberfläche der Bronze lebhaft durchmodelliert und mit feinen Ziselierungen in der Mähne sowie im Schweif des Pferdes ornamental gestaltet, so stellt Moest die legendäre Erscheinung dar. Lady Godiva ritt, der Legende nach, empört über die Steuerpolitik ihres in Coventry herrschenden Gatten, nackt durch die Stadt und übte derart einen stillen Protest. Diese Legende lässt sich schon im 13. Jahrhundert nachweisen, die Figur der Lady Godiva oder Godgifu ist hingegen historisch belegt. Sie war verheiratet mit Leofric, dem Earl von Merica, und starb um 1086. Dieses Motiv erfreute sich damals häufigerer bildhafter Darstellungen und wurde im 19. Jahrhundert populär. Eine der bekanntesten Darstellungen der reitenden Lady Godiva stammt von dem praeraffaelitischen Maler John Collier aus dem Jahr 1898, ein Gemälde, das damals in zahlreichen Kunstzeitschriften publiziert wurde und Moest inspiriert haben könnte. Prachtvoller Guss mit schöner, ebenmäßiger Patina.

Lot 8420, Auction  117, Molzahn, Johannes, Figürliches Gebilde

Molzahn, Johannes
Figürliches Gebilde
Los 8420 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Figürliches Gebilde
Kohle und Bleistift auf gelblichem Velin. 1930.
42,5 x 59,9 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Molzahn" und datiert, verso auf Klebeetikett typographisch bezeichnet "Zeichnung op. 7/1930".

Organische Formen bestimmen die Zeichnung eines rundlichen, wie eine aufgesprungene Samenkapsel wirkenden Gebildes. Die Zeichnung entstand während Molzahns Zeit als Lehrer an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau. Während dieser Zeit, 1929, leitete er zudem die Ausstellung der Werkbundsiedlung Breslau und wurde von Alfred Flechtheim in seiner Berliner Galerie gezeigt. 1928 wurde Molzahn von Oskar Moll dorthin berufen, lernte hier Otto Mueller kennen und bezeichnete seine Breslauer Jahre im Nachhinein als "Wiedergeburt der Malerei".
Bereits 1918 war er in Weimar aktiv an der Gründung des Bauhauses beteiligt, befreundet mit Johannes Itten, Willi Baumeister und Oskar Schlemmer. Zwischen 1917 und 1920 stellte Molzahn regelmäßig in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm aus. Das Technisch-Mechanistische, das die frühen, meist gebrauchsgraphischen Entwürfe noch dominierte, trat später, wie unsere Zeichnung exemplarisch zeigt, zugunsten organischer und geometrischer Formen zurück.

Lot 8424, Auction  117, Morgner, Michael, Ecce Homo

Morgner, Michael
Ecce Homo
Los 8424 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Ecce Homo
1 Doppelbl. mit Titel und Impressum sowie 9 Doppelbl. jeweils mit Prägedruck, Radierung und Text von Harald Gerlach auf Hahnemühle-Bütten. Lose in Orig.-Kartonkassette. 1994.
Jeweils ca. 57,8 x 40,5 cm (Blattgröße).
Das Titelblatt vom Künstler signiert "morgner" und betitelt, das Impressum von Künstler und Autor signiert. Auflage 100 num. Ex.

Mit dem neunteiligen Gedichtzyklus des Autors Harald Gerlach (1940-2001) wandte sich der Künstler Michael Morgner mit seiner Gestaltung zum ersten Mal der Buchform zu. Die Edition erschien in Zusammenarbeit mit der Galerie oben Chemnitz und der Galerie Gunar Barthel Berlin. 12. Druck der burgart-presse Jens Henkel, Rudolstadt 1994. Ausgezeichnete Drucke mit Rand.

Lot 8425, Auction  117, Muche, Georg, Gärtnerin

Muche, Georg
Gärtnerin
Los 8425

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

Gärtnerin
Öl auf Leinwand. 1954.
100 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "GMuche".

Leicht, die Farben zart und das Leuchten licht, einer ganz eigenen Imagination erwachsen, konstruiert Muche seine "Gärtnerin". Stellenweise blitzt der reine, unbehandelte Leinwandgrund hervor, fügt sich als betontes werkimmanentes Mittel ins Bild. Muche gehört zur ersten Generation der Abstrakten, doch bereits am Bauhaus in Weimar beginnt er sich von der gegenstandslosen Malerei zu entfernen. Als einer der Ersten wendet er sich ab 1927 wieder dem konkreten Objekt zu. Ohne Realist zu werden, sucht er nach einer Synthese der Stilmittel. Seine Gegenständlichkeit verdichtet sich zu Bildvorstellungen, die aus dem formalen Fundus des Kreatürlichen und Vegetativen erwachsen, und für die es keine Vorläufer in der Malerei gibt. Die Werke zwischen 1928 und 1982 rühren den unbefangenen Betrachter an, lassen innerlich oft nicht mehr los kraft ihrer stillen Eindringlichkeit. Eberhard Roters sagt über Muche, er habe stets so gemalt, wie er aussehe, unaufdringlich, verhalten, zart und fein und von einer stillen Wirkung, die sich nicht sogleich bemerkbar mache, dafür umso länger anhalte.

Ausstellung: Georg Muche, Sinclair-Haus Bad Homburg 1995

Lot 8428, Auction  117, Mühlenhaupt, Kurt, Stilleben mit Sektflaschen

Mühlenhaupt, Kurt
Stilleben mit Sektflaschen
Los 8428 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Stilleben mit Sektflaschen
Öl auf Spanplatte. 1967.
59,8 x 49 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "M" und datiert.

Dunkeltoniges Stilleben in zurückgenommener Palette von Grün, Gelb und Weiß, das durch die etwas schräge Kreisform der Tischfläche in einem abgetönten Ockergelb an Abstraktion gewinnt.

Provenienz: Sammlung Henry Hirts, Berlin

Ausstellung: Das Lied der Dinge. Stillleben im Wandel der Kunst, Museum für Aktuelle Kunst Sammlung Hurrle, Durbach 2018

Lot 8429, Auction  117, Munch, Edvard, Mondschein II

Munch, Edvard
Mondschein II
Los 8429

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
86.800€ (US$ 93,333)

Details

Mondschein II
Farbholzschnitt von drei Stöcken auf hellbraunem festen Velin. 1902.
47 x 47 cm (52,2 x 51,5 cm).
Woll 202 II.

Der Mondschein. Ein Licht, das Munch faszinierte. Und es lieferte dem großen Holzschneider mit seiner fahlen Kühle und Klarheit die herrlichsten, gespenstischen Bildeffekte. Da tritt das geliebte Frauengesicht aus der Dunkelheit hervor wie eine Erscheinung, während der Rest der Gestalt mit dem Hintergrund zu verschmelzen scheint. Schatten und Linien erwachsen aus dem Schwarz, schweben um das Antlitz herum und stehen perspektivisch ganz im Vordergrund, noch vor der Frauenfigur.
Der Künstler schuf zwei Holzschnittvariationen des Motivs, als Weiterentwicklung seiner beiden, etwas früher entstandenen Gemälde von 1893 (Norwegische Nationalgalerie, Oslo) bzw. 1893/95 (Kunstmuseum Bergen, Sammlung Rasmus Meyer). Aufgrund dieser Gemälde lässt sich das Haus im Hintergrund unseres Holzschnittes als Munchs eigenes kleines Fischerhaus in Åsgårdstrand identifizieren. Bei der dargestellten Frau handelt es sich um Milly Thaulow, Munchs erste große Liebe. Sie war um einige Jahre älter als der Künstler und habe sich ihm, so heißt es, um die Spuren des Alters zu verbergen, gerne im Mondschein gezeigt (Arne Eggum, zit. nach S. Achenbach, Edvard Munch, Die Graphik im Berliner Kupferstichkabinett, Berlin 2003, S. 89).
Das Motiv schnitt Munch in die beiden Seiten eines Fichtenblocks, nämlich einerseits die Gesichtszüge der Frau, andererseits die Formen von Kopf, Fensterrahmen und Baumdetails. Der zweite Holzstock, ein Eichenblock, mit dem die blaugrünen Flächen gedruckt wurden, wurde vom Künstler in drei Teile gesägt und unterschiedlich eingefärbt.
Schiefler behandelte in seinem Werkverzeichnis das Blatt "Mondlicht II" noch als spätere Variante der ersten Fassung, Mondlicht I, 1896 (Woll 90), wurde damit aber nicht der Tatsache gerecht, dass Munch einen völlig neuen Hauptstock für die zweite Fassung anfertigte. Der Künstler glaubte die alten Stöcke nämlich auf dem Transportweg während seiner Umsiedlung im November 1901 von Norwegen nach Berlin für verloren. Als dann die Kiste mit den verloren geglaubten Holzstöcken im Februar 1902 wieder auftauchte, fertigte Munch Mischformen beider Sets an, druckte also den alten Motivstock mit den neuen Farbstöcken zusammen. Diese Experimentierfreude findet in unserem Exemplar des Motivs noch einen anderen Ausdruck, denn der dreiteilige Holzstock (P325), mit dem die braune und die blaugrünen Flächen gedruckt wurden, ist vom Künstler ganz am Schluss, nach Fertigstellung des Druckes, um 180° gedreht nochmals über das fertige Motiv gedruckt wurden. So findet sich das Fensterrechteck ein zweites Mal, gespiegelt, im rechten Rand, und ebenso sitzt die geschwungene Baumform gespiegelt nochmals links unten im Rand. Beide Formen liegen wie blaue Schatten über der Darstellung, wodurch sich nicht nur eine Erweiterung des Bildvordergrundes ergibt, sondern auch ein hohes Maß an Abstraktion.
Gedruckt bei Lassally, Berlin. Ganz prachtvoller, wunderbar differenzierter Druck in Schwarz, Braun, Blaugrau und Grünblau, die Holzmaserung stellenweise herrlich ausdrucksvoll mitdruckend, mit kleinem Rand.
Wir danken dem Munch Museum Oslo für die freundlichen Hinweise.

Lot 8430, Auction  117, Music, Zoran, Paysage rocheux

Music, Zoran
Paysage rocheux
Los 8430 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Paysage rocheux
Aquarell und Gouache auf Japan. 1980.
22 x 30 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Music" und datiert.

Die felsigen Formationen sind ein wiederkehrendes Motiv in Musics gesamtem Schaffen und wurden geprägt durch die Karstlandschaft seiner istrischen Heimat. Die Anmutung der kargen, rauen Landschaft wird hier gebrochen durch die feinen, nuancierten Brauntöne und das fast durchsichtige, zarte Japanpapier.

Provenienz: Galeri Oftedal, Stavanger, Norwegen, verso mit deren Etikett

Lot 8431, Auction  117, Nay, Ernst Wilhelm, Fischer

Nay, Ernst Wilhelm
Fischer
Los 8431

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Fischer
Rohrfeder mit Tusche in Schwarz auf Ingres-Bütten. 1936.
46,7 x 62,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "EWNay" (ligiert) und datiert.

Kein Himmel, kein Wasser, keine Landschaft. Nur die Fischer bei der Arbeit, ihre Netze und Boote. Die abstrahierten, mit schwungvollen, an Kalligraphien erinnernden Linien der Rohrfeder stehen im leeren Raum. Allein das Miteinander in der Tätigkeit zählt hier. Bis 1936, noch vor den Lofotenbildern, entstehen Nays Fischerbilder, angeregt durch seine Sommeraufenthalte in Vietzkerstrand/Pommern. Dort lebte er in der Natur, nahm am elementaren, alltäglichen Leben der Fischer teil und bemühte sich Tag für Tag, das Gesehene in geistiges Leben und tief empfundene Bilder einer urchristlichen Gemeinschaft umzuwandeln. Nays erste große Werkgruppe der Fischerbilder zeichnet sich durch ihre kraftvolle, dynamische Linienführung aus, wie sie auch die vorliegende Zeichnung exemplarisch verdeutlicht.


Lot 8432, Auction  117, Nesch, Rolf, Drei Musikanten

Nesch, Rolf
Drei Musikanten
Los 8432 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Drei Musikanten
Farbmetall- und Prägedruck, mit Gouache überarbeitet, auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1952.
56,5 x 41,5 cm (64,7 x 51 cm).
Signiert "Rolf Nesch" und bezeichnet "Selvtrykk". Auflage 12 num. Ex.
Helliesen/Sørensen 660 b.

Durch die Überarbeitung mit Gouache erhalten die jeweiligen Arbeiten der Auflage einen unikaten Charakter. Prachtvoller Druck mit kräftiger Prägung, wohl mit dem vollen Rand.

Nolde, Emil
Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910
Los 8433

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910
139 S. mit Titel, Inhaltsverzeichnis und Impressum sowie Vorwort und Text von Gustav Schiefler, mit Frontispiz und 26 Vignetten (inkl. Deckelillustration) in Holzschnitt sowie 1 Lithographie auf Velin, in Orig.-Pappband. In illustriertem Orig.-Schuber. 1911.
25 x 19,5 cm (Mappengröße).
Auflage 435 num. Ex.
Schiefler/Mosel H 41-42, 43 II, 44-48, 50 II, 53-58, 60-62, 66-70, 72 II, 76, 86 III, 96 II und L 35.

Band I des Werkverzeichnisses zur Druckgraphik Noldes, verfasst von Gustav Schiefler. Vollständiges Exemplar der Normalausgabe aus der ersten Auflage, erschienen im Verlag von Julius Bard, Berlin, mit der oft fehlenden Lithographie "Der Pflüger" und dem Holzschnitt "Ägypterin I". Durchweg prachtvolle, satte Drucke, die Holzschnitte nach verso ein feines Relief zeichnend.

Provenienz: Galerie Stangl, München

Oppenheimer, Max
Hess-Quartett
Los 8435

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Hess-Quartett
Radierung auf Japan. 1915.
24,6 x 24 cm (56,2 x 46,4 cm).
Signiert "MOPP." Auflage 50 Ex.
Pabst 36, Stix/Osborn 35.

Oppenheimers Darstellungen von Quartetten beeindrucken mit ihrer Rhythmik von Linien und Winkeln. Sie wirken wie eine lebendige Visualisierung der Klänge und Schwingungen und lassen die Musiker zum Leben erwachen. Die Auflage erschien im Verlag Amsler & Ruthardt, Berlin. Prachtvoller, präziser und differenzierter Druck mit breitem Rand.

Orlik, Emil
Netsuke Sammelkasten
Los 8436

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Netsuke Sammelkasten
Geschnitzter dreiteiliger Holzkasten. Rotes Teakholz, lackiert. 1900/01.
36,3 x 27,5 x 10,3 cm.
Auf dem Deckel mit Orliks geschnitztem Wiener Secessions-Monogramm und der Bezeichnung "NETSUKE" (in Altjapanisch).

Orlik brachte den handgeschnitzten Sammelkasten von seiner Reise nach Japan 1900/01 neben einigem anderem "Japanischen" mit zurück in sein Prager Atelier. Er selber schrieb am 22.2.1901 in seinem letzten Brief aus Tokio an Max Lehrs in Dresden: "Morgen am 23. Februar 1901 geht das Schiff ab: mit mir und meinen Kisten an Bord. Ein armer Reicher kehrt in die Heimat zurück. Denn ich habe so viel ausgegeben, dass ich froh bin knapp für die Rückreise überzuhaben. (...) das Leben hier ist seit dem chinesischen Krieg von 1896 sehr theuer und die alten Farbenholzschnitte und Netzke und anderes locken allzu sehr." Kurz zuvor, 1899, war er Mitglied der Wiener Secession geworden und erhielt bald danach eine Berufung an die staatliche Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Originalobjekt aus Orliks Besitz mit auratischer Ausstrahlung.

Provenienz: Erworben nach 1968 in Prag als Bestandteil eines Teils des künstlerischen Nachlasses von Emil Orlik (anlässlich des Auschwitz-Prozesses 1967/68 in Frankfurt am Main war der Neffe Emil Orliks, Fabian, als Zeuge geladen. Eine Journalistin lernte ihn kennen, erfuhr von Orliks künstlerischem Nachlass und berichtete ihrem Sohn, der aufgrund dessen in Prag einen Teil davon erwarb)

Lot 8437, Auction  117, Orlik, Emil, Selbstportrait mit Zigarette

Orlik, Emil
Selbstportrait mit Zigarette
Los 8437

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Selbstportrait mit Zigarette
Bleistift auf feinem Zeichenpapier. Um 1902/05.
21,5 x 15 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".

Mit schwungvollem, lockerem Strich karikiert der Künstler sich selbst, im Brustbild nach links gewandt, die Zigarette mit der rechten Hand zum Mund führend. Die schnelle Linienführung ergänzt der Künstler nur mit wenigen weichen Schraffuren im Bereich von Bart und Haaren, während Kleidung und Arme bloß angedeutet bleiben.

Provenienz: Besitz Bernhard Pankok

Ausstellung: Emil Orlik - Prag, Wien, Berlin, Jüdisches Museum, Wien 1997

Orlik, Emil
Tilla Durieux als Judith
Los 8438

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Tilla Durieux als Judith
Bleistift auf bräunlichem Velin. 1909.
19,8 x 13 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".

Porträtskizze der Schauspielerin Tilla Durieux in ihrer Rolle als Judith in Friedrich Hebbels gleichnamiger Tragödie, inszeniert am Deutschen Theater in Berlin 1909. Mit nur wenigen, sicheren und schnellen Konturlinien umreißt Orlik das Bildnis der Schauspielerin im Profil nach rechts.

Provenienz: Nachlass Bernhard Pankok

Literatur: Birgit Ahrens, Emil Orlik und das Theater, Kiel 2001, S. 226/227, Nr. 334 (mit Abb.)

Orlik, Emil
Liegender Akt
Los 8439

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Liegender Akt
Bleistift auf Transparentpapier. 1911.
38 x 22,9 cm.
Rechts unten signiert "emil Orlik" und datiert.

Vorstudie zu der gleichnamigen, zehn Jahre später entstandenen und hier beiliegenden Radierung. In der graphischen Umsetzung folgt Orlik der zeichnerischen Komposition, mit den wenigen, mit Nadel und Roulette gesetzten Schraffuren gelingt ihm zudem eine wunderbar plastische Gestaltung. Beigegeben: Die signierte Radierung "Liegender Akt", um 1921 (Glöckner 1980, 176) des Künstlers.

Lot 8440, Auction  117, Orlik, Emil, Vom Gr. Hotel Dolder

Orlik, Emil
Vom Gr. Hotel Dolder
Los 8440

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

"Vom Gr. Hotel Dolder"
Aquarell über Bleistift auf Velin, ganzflächig kaschiert auf Karton. Ca. 1915-1920.
27 x 34,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Orlik" und betitelt.

Stimmungsvolle Ansicht am Dolder, dem Westhang des Adlisbergs in Zürich. Orlik, der Zeit seines Lebens reiste, nimmt auch in unserer Studie die Perspektive des entdeckenden Beobachters ein: Von einem erhöhten Standpunkt aus erstreckt sich vor den Augen des Reisehungrigen die weite, sattgrüne Landschaft. Sie ist es, in die es sich zurückzuziehen gilt, Kraft zu tanken fernab der Stadt, die am fernen Horizont erscheint.

Lot 8441, Auction  117, Orlik, Emil, Aktmodell Kadidja Wedekind mit Joachim Ragoczy und Ulrich Gerhard

Orlik, Emil
Aktmodell Kadidja Wedekind mit Joachim Ragoczy und Ulrich Gerhard
Los 8441

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Aktmodell Kadidja Wedekind mit Joachim Ragoczy und Ulrich Gerhard
Bleistift auf Velin. Um 1920.
34,7 x 25,9 cm.
Verso mit dem Nachlaßstempel.

Mit wenigen, sparsamen Umrisslinien und Schraffuren hält Orlik in seinem Berliner Atelier die Figuren fest. Sowohl Kadidja Wedekind als auch Joachim Ragoczy waren mit ihm enger verbunden, war doch Wedekind seine Schülerin und Ragoczy sein Assistent. Konzentriert blicken sie auf das weiße Blatt Papier, das sich in den Händen des Besuchers Gerhard Ulrich befindet, auf diesem wird sich die endgültige Komposition für die Abbildung des Aktes durch Orlik noch entscheiden. Orlik lenkt also gewitzter Weise die Aufmerksamkeit bewusst auf die leerste Stelle der Darstellung. Beigegeben: Zwei Sibergelatineabzüge von Emil Orlik, "Aktmodell Kadidja Wedekind mit Joachim Ragoczy und Gerhard Ulrich in Orliks Berliner Atelier", um 1920.

Orlik, Emil
Auktion XXIV bei Graupe 10.XI.22
Los 8442

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

"Auktion XXIV bei Graupe 10.XI.22"
Zimmermannsbleistift auf kariertem Skizzenpapier. 1922.
28,7 x 22,5 cm.
Unten rechts in der Darstellung mit Kohle signiert "Orlik" und mit Bleistift betitelt.

Vorzeichnung zur gleichnamigen, diesem Los beiliegenden Lithographie mit dem beliebten Motiv der Auktion beim legendären Berliner Kunsthändler Paul Graupe. Graupe, der bereits 1902 unter seinem Namen in Berlin ein Antiquariat gründet, veranstaltet 1916 seine erste Buchauktion. Buchkunst und Graphik sind bis 1927 Schwerpunkt seines Geschäfts, neben der erfolgreichen Herausgabe sorgfältig und aufwendig gearbeiteter Bestands- und Auktionskataloge. Um die Bildende Kunst erweitert, führt Graupe gemeinsam mit der Kunsthandlung Hermann Ball trotz Weltwirtschaftskrise zwischen den Jahren 1930 und 1932 Kunstauktionen durch. Auch in unserer Zeichnung ist die spannungsreiche Stimmung des gefüllten Auktionssaals spürbar. Das Kunst-hungrige Publikum folgt aufmerksam und geschäftig dem Geschehen, sogleich wird das präsentierte Werk beboten. Orliks Signatur am äußersten rechten Stuhl positioniert ihn als teilnehmenden Beobachter, sie ist eine Einladung, sich der Auktion anzuschließen. Beigegeben: Die signierte Lithographie "Auktion XXIV bei Graupe 10.XI.22", 1922 (Glöckner 1980, 178) des Künstlers.

Lot 8444, Auction  117, Orlik, Emil, Taschenspieler (Japanischer Zauberer auf der Bühne)

Orlik, Emil
Taschenspieler (Japanischer Zauberer auf der Bühne)
Los 8444

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Taschenspieler (Japanischer Zauberer auf der Bühne)
Farbholzschnitt auf Japanbütten. 1900.
18,5 x 15,3 cm (19,5 x 17 cm).
Glöckner 1982, 20.

Laut Glöckner wurde das Blatt nie in einer Auflage gedruckt. Ganz ausgezeichneter Handdruck, rechts und unten mit schmalem Rand, oben und links mit der vollen Darstellung.

Lot 8445, Auction  117, Orlik, Emil, Wasserstraße in Tokio (Landungsplatz in Tokio)

Orlik, Emil
Wasserstraße in Tokio (Landungsplatz in Tokio)
Los 8445

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Wasserstraße in Tokio (Landungsplatz in Tokio)
Lithographie über gelblicher Tonplatte auf Similijapan. 1900/01.
33 x 23,4 cm (40,2 x 26,5 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Glöckner 2007/08, 73.

Das Blatt ist ursprünglich erschienen in der Mappe "Aus Japan". Die Mappe enthielt insgesamt 16 Graphiken, die während Orliks erster Japanreise im Februar 1900 entstanden und 1904 verlegt. Die geplante Auflage von 50 Exemplaren wurde jedoch laut Galerie Glöckner nicht ausgedruckt oder teils zerstört. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Selten.

Orlik, Emil
Nihon-Bashi, Tokio; Wasserstraße in Tokio, Landungsplatz Tokio
Los 8446

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Nihon-Bashi, Tokio; Wasserstraße in Tokio, Landungsplatz Tokio
2 Farblithographien, eine über gelber Tonplatte, auf leichtem Velin bzw. Similijapan. 1900.
19,2 x 18,5 cm (34,2 x 25,1 cm) bzw. 33 x 23,4 cm (40,2 x 26,5 cm).
Signiert "Orlik" bzw. "Emil Orlik" und jeweils mit dem Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Glöckner 2007/08, 83 und 73.

Beide Blätter entstanden während Orliks erster Japanreise im Frühjahr 1900. "Nihon-Bashi, Tokio" erschien 1904 als Blatt 1 der Mappe "Aus Japan". Hervorragende, herrlich kreidige Drucke mit breitem bzw. vollem Rand. Selten.

Orlik, Emil
Der Komponist Gustav Mahler
Los 8447

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Der Komponist Gustav Mahler
Vernis mou und Kaltnadel in Dunkelbraun auf glattem, gelblichem Japan. 1902.
29,2 x 20,1 cm (47,7 x 32,9 cm).
Signiert "Emil Orlik", datiert und gewidmet "s. l. Pankok".
Glöckner 1980, 225.

Eines der bedeutendsten Porträts von Emil Orlik zeigt Gustav Mahler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Das Bildnis wurde zwischen 1902 und 1904 nur in einzelnen Exemplaren auf verschiedenen Papieren gedruckt; eine Auflage existiert nicht. Prachtvoller, wunderbar klarer Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und mit breitem Rand.

Provenienz: Nachlass Bernhard Pankok

Lot 8448, Auction  117, Orlik, Emil, Bildnis des Malers Ferdinand Hodler

Orlik, Emil
Bildnis des Malers Ferdinand Hodler
Los 8448

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Bildnis des Malers Ferdinand Hodler
Holzschnitt auf Japanbütten. 1904/05.
36,4 x 24 cm.
Signiert "Emil Orlik" und datiert.
Glöckner 1992, 209.

Orlik schuf nur eine sehr geringe Zahl von Portraits in der Technik des Holzschnittes. Das Bildnis Hodlers entstand während eines mehrmonatigen Wien-Aufenthalts Orliks im Februar 1904.
Ausgezeichneter Druck mit der doppelten Einfassungslinie, auf der äußeren minimal geschnitten.

Lot 8449, Auction  117, Orlik, Emil, Bildnis von Ferdinand Hodler im Profil

Orlik, Emil
Bildnis von Ferdinand Hodler im Profil
Los 8449

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Bildnis von Ferdinand Hodler im Profil
Bleistift auf Durchschlagpapier. 1911.
18,5 x 12,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik", datiert und gewidmet "G. David Schmidt z.(ur) fr.(eundlichen) E.(rinnerung)".

Verso mit einer weiteren Bleistiftzeichnung.

Provenienz: Kunstauktion Attisholzbad, Juni 1963, Kat.-Nr. 726

Lot 8450, Auction  117, Orlik, Emil, Ferdinand Hodler an der Staffelei

Orlik, Emil
Ferdinand Hodler an der Staffelei
Los 8450

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Ferdinand Hodler an der Staffelei
Kaltnadel auf Velin. 1911.
24,5 x 21,8 cm (29,3 x 24,8 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert.
Glöckner 1982, 101.

Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit herrlich kräftigem Plattenton und schmalem Rand.

Provenienz: Staatliche Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, verso mit deren Stempel (nicht bei Lugt)
recto mit einem unbekannten Stempel (nicht bei Lugt), Leipzig

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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