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Ecce Homo
Lithographie auf Similijapan. 1923.
33 x 27 cm (48,1 x 35 cm).
Signiert "Kubin".
Hoberg 42.
Erschienen im Alf Häger Verlag, Berlin, gedruckt von C. Wolf & Sohn, München. Prachtvoller Druck mit Rand, unten mit breitem Rand. Beigegeben: Eine weitere signierte Lithographie auf Bütten "Das Hochmoor", 1923 (Hoberg 63).
"Die Arbeit".
Feder in Grau und Schwarz, grau laviert, Spritztechnik, auf Katasterpapier. 32,1 x 40,5 cm. In der Darstellung unten links signiert "A. Kubin", unterhalb der Darstellung rechts betitelt "Die Arbeit" sowie mit Widmung an Franz von Bayros "s.[?]. M[arquis]. de Bajros gewidmet / A Kubin", darunter (von fremder Hand?) unleserlich bezeichnet "d... 1914" . Um 1901/03.
Sowohl motivisch als auch stilistisch enthält vorliegende, großformatige Zeichnung alle Elemente von Alfred Kubins einzigartigem Frühwerk bis 1904. In den Arbeiten aus dieser Schaffensperiode schuf Kubin dystopische, alptraumhafte Visionen, Abbilder seiner eigenen Ängste vor dunklen Begierden und unheilvollen Schicksalsmächten. Das Aufsehen und die Empörung der Zeitgenossen ob der drastischen Motive und zutiefst pessimistischen Grundhaltung waren groß, gerade weil das dargestellte Grauen den Zeitgeist der Jahrhundertwende spiegelte und den Betrachtern ihre eigene Welt am Abgrund vorführte; bis heute haben die Bildthemen nichts an Wirk- und Aussagekraft eingebüßt.
Das Böse erforschte Kubin zeichnerisch in all seinen vielfältigen Ausprägungen. Bei „Die Arbeit“ steht thematisch das Missverhältnis von Kräften, genauer die Wehrlosigkeit des Einzelnen gegenüber einer anonymen Übermacht im Mittelpunkt. Die Darstellung eines kraftstrotzenden Stieres, der sich vergeblich bemüht, die große Kugel auf seinem Nacken eine teilnahmslose Symbolfigur mit Pharaonengesicht emporzuschieben, erinnert an den Mythos des Sisyphos. Die Vorstellung des Strebens als sinnloses, zum Scheitern verurteiltes Abmühen ist hier zudem mit kapitalismuskritischer Konnotation imaginiert.
Diese von Kubin als abgeschlossen betrachtete Komposition könnte als Teil einer nie erschienenen Mappe mit Lichtdrucken nach Zeichnungen des Künstlers zum Themenkreis Staatsmacht, Militär und Kirche entstanden sein. Hierfür spricht, dass es eine weitere, jüngst auf dem Kunstmarkt angebotene Fassung von „Die Arbeit“ mit geringen Abweichungen gibt, die analog zu anderen Blättern wie „Das Kapital“, „Der Staat“ oder „Kanonenfutter“ eigenhändig nummeriert ist (vgl. Im Kinsky, Wien, Auktion am 3. Dezember 2024, Los 2503). Es ist durchaus belegt, dass wichtige Arbeiten aus Kubins Frühwerk in mehreren Fassungen existieren. Für die Erstveröffentlichung von „Die Arbeit“ im Jahr 1906 in der Zeitschrift „Amethyst“ entschied sich der Künstler für die vorliegende Version.
Provenienz: Karl & Faber, München, Auktion 102 am 19. Oktober 1966, Los 886.
Literatur: Vorstudie zu: Paul Raabe: Alfred Kubin, Leben, Werk, Wirkung, Hamburg 1957, Nr. 17.
Abgebildet in: Der Amethyst, Blätter für seltsame Literatur und Kunst, hrsg. v. Franz Blei, Jg. 1, Heft 3 (1906).
Abgebildet in: Das Leben. Illustrierte Wochenschrift, Nr. 44 (1906), Abb. S. 936.
Ritter Roland
Lithographie auf Japan. 1921.
25,8 x 20,5 cm (40 x 29 cm).
Signiert "Kubin".
Raabe 143, Hoberg 22, Söhn HdO 105-8.
Erschienen als Blatt 8 der V. Bauhausmappe: Bauhaus Drucke. Neue europäische Graphik. Deutsche Künstler, Verlag Müller & Co., Potsdam 1923. Aus einer Gesamtauflage von 110 Exemplaren, gedruckt von der Druckerei des Staatlichen Bauhauses Weimar, mit dem Blindstempel unten links (Lugt 2558 b). Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand.
Dame mit Schirm
Feder in Schwarz und Farbstift auf leichtem Karton, auf Unterlagekarton aufgelegt.
14,8 x 9,8 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert „AK".
Kleine, postkartengroße Federzeichnung Kubins mit einem ungewohnten, weltlichen Bildsujet einer Dame mit Schirm.
Los 8059Kubin, Alfred
Im Reich der Mühlen
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,261)
Im Reich der Mühlen
Feder in Schwarz über Bleistift auf gelbem Velin. Um 1920.
27,3 x 35,6 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Kubin".
Charakteristisch für Kubins Schaffen sind seine Darstellungen phantastischer Traumvisionen. Das Zusammenspiel von Traum und Alptraum ist dabei ein immer wiederkehrendes Thema. Ein idyllisch wirkendes Dorf, von Fabelwesen bewohnt, mit zahlreichen Tieren, in dem aber scheinbar kein Platz für Menschen existiert. Im Vordergrund ist eine kleine Kochstelle, auf der eine tote Frau liegt, deren Gesicht bereits von einem Raben gehackt wird. Die Zeichnung ist als Vorzeichnung zu der Lithographie "Im Reich der Mühlen", 1922, aus der Mappe "Traumland I" zu verstehen (Raabe 168). Sie zeigt nicht nur einen Detailreichtum an Bildelementen, sondern auch an zeichnerischer Ausarbeitung.
Provenienz: Privatbesitz Schweiz
Blitzschlag
Bleistift auf Velin.
38,4 x 30,1 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "A. Kubin".
Das Thema des Blitzes taucht in Kubins Werk von 1947 immer wieder auf: 1930/31 erschienen im Simplicissimus neun Reproduktionen nach Zeichnungen, darunter Nr. 16, Der Blitz. Auch in den Prosadichtungen von Georg Trankl "Offenbarung und Untergang" findet sich eine Strichätzung nach Kubins Zeichnung "Der Blitz" von 1947 und schließlich 1951 in der Mappe Phantasien im Böhmerwald, herausgegeben im Gurlitt-Verlag, Berlin.
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Kubin, Alfred. Die 7 Todsünden. Lithographischer Titel und 7 lithographische Tafeln. 48 x 33 cm. Illustrierter OHalbleinenband (berieben, vor allem in den Rändern stärker fleckig). Berlin, Graphisches Kabinett J. B. Neumann, (1914).
Raabe 65. – Exemplar der einfachen Ausgabe. – Stockfleckig.
Los 8085Kubin, Alfred
Ali, der Schimmelhengst
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,278)
Ali, der Schimmelhengst
11 Lithographien auf Japan und 4 Bl. lithograph. Titel und Inhaltsverzeichnis. 1932.
45 x 34,5 cm.
Sämtlich signiert "Kubin".
Hoberg Mappe IX I (I von II), Raabe 451.
Die nahezu vollständige Folge von 11 Lithographien erschien unter dem Titel "Ali der Schimmelhengst. Schicksale eines Tatarenpferdes in 12 Blättern" im Verlag des Johannes-Presse, Wien 1932. Prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand.
Los 8092Kubin, Alfred
Zu: der Tod holt den Zeichner
Auktion 122
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,136)
"Zu: der Tod holt den Zeichner"
Bleistift auf dünnem Maschinenpapier. Um 1938.
28,8 x 22 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "AK" und betitelt.
Bei der vorliegenden Zeichnung scheint es sich um eine Studie zu dem Blatt "Der Tod holt den Zeichner" für die Mappe "Ein neuer Totentanz" zu handeln, die 1947 in Wien gedruckt wurde. In Kubins graphischem Werk haben phantastische Traumvisionen einen besonderen Stellenwert. Die skizzenhaften Figuren werden mit lockeren, leicht nervösen Linien eingefangen, und doch haftet ihnen etwas Irreales an. Der Einfluss von Werken Goyas, Ensors aber auch Klingers ist nicht von der Hand zu weisen.
Provenienz: Emmy Haesele, Österreich
Privatbesitz Süddeutschland
"Untergang unserer österreichischen Welt"
Kubin, Alfred, Zeichner, Graphiker und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Brief m. U. "Alfred Kubin". 2 S. Gr. 4to. Lose montiert zusammen mit einer Transkription in einer weißen Ledermappe. Zwickledt (Österr.) 14.I.1944.
Umfangreicher und gehaltvoller Brief an den österr. Maler Carl Moll (1861-1945, Mitbegründer der Wiener Secession und Mitglied des Deutschen Künstlerbundes), der ihm seine (anscheinend unveröffentlichten) "Erinnerungen" geschickt hatte. "... Welch starker Genuss war mir die Lektüre Ihrer Erinnerungen! ... Auch ich - im Alter 16 Jahre nach Ihrem Geburtsjahr 1861 auftauchend - versuchte mein Gedächtnis ans Ihre zu halten und zog Vergleiche! - Künstlerlebensläufe einer Epoche und eines Landes überschneiden sich ja immer! und so fand ich Dutzende Namen v. großteils heute nicht mehr im Lichte wandelnden! - Aber wie reich waren an plus und minus Ihre Tage!! Sie heben die Erinnerungn mit E. J. Schindler an und beschliessen mit diesem Freund und Lehrer! - Durch Ihr Buch über ihn war ich über diese Verhältnisse orientiert. - Welche Triumphe waren Ihnen durch Ihre Kennerschaft beschieden! wahrhaft ein überreiches Leben zu dem ich Sie nachträglich noch beglückwünsche!! mir hilft wohl nur mein Alter die Endgültigkeit des Unterganges unserer österreichischen Welt zu tragen - aber schwer ist's halt doch und täglich muß ich mir das seelische Gleichgewicht von frischem erobern - diese verdammte hypochondrische Anlage u. da bewundre ich Sie nochmals um solche hervorragende Anlagen u. dies klare übersichtliche Denken, gerade das ist so selten bei uns, die wir vor allem aus einem Gefühl heraus schaffen müssen - angetrieben von weiß Gott welcher hintergründigen Macht.
Von den noch Lebenden ist mir um Kokoschka besonders leid - Gerade ihn in der Heimat zu wissen - (im Sinne Ihres Vorwortes zum Katalog der Schau welche Sie 1937 veranstalteten) wäre mir z. Bsp. eine Stärkung noch in meine immer mehr und mehr verwahrlosende Einsiedelei hier in Zwickledt. - Ich erfuhr, daß er drüben geheiratet hat und es ihm gut - zumindest leidlich - geht - vergessen wird er uns sicher nicht. - Bitte nehmen Sie dies soeben hergestellte Büchlein mehr als ein Zeichen der Sympathie und Verehrung als eine wirkliche Gabe - (im letzten Herbst wurden mir die in der Herstellung begriffenen Werke in Leipzig durch Bomben zerstört und in Berlin verbrannten 5 Originale zusammen mit einem Verlage) - na so gehts im Paradies Europa halt eben zu. Wünschen wir uns gegenseitig ein Ende all dieser Schrecken ...". - Beim Einrücken der Russen 1945 in Wien nahm sich Carl Moll mit seinen Töchtern und seinem Schwiegersohn das Leben. - "E. J. Schindler": Carl Molls "Bildnisstudie" über Emil Jakob Schindler war 1930 in Wien erschienen. Welches "Büchlein" Kubin meint, ist nicht ganz klar, denn 1944 erschienen zwei kleine Veröffentlichungen mit Illustrationen Kubins; schon 1943 waren "Die Planeten" in Leipzig gedruckt, wurden aber erst 1946 ausgeliefert. - Die beiliegende Transkription von 1975 ist nicht ganz fehlerfrei.
Kubin, Alfred. Der Lebensbaum. Strichätzung auf Vélinpapier. Darstellungsgröße ca. 37 x 30 cm. Unter Glas mit Passepartout in schlichter Holzrahmenleiste gerahmt. Um 1910-1911.
Raabe, Kubin, Leben Werk Wirkung, Hamburg, 1957, S. 42. – Die Zeichnung entstand zwischen 1910 und 1911 und wurde im "Simplicissimus" vom 3. Dezember 1918 abgedruckt (heute im Lenbachhaus, München). Unten links mit Bleistift bezeichnet ("Lebensbaum") unter der Darstellung rechts von Kubin signiert. – Wohlerhalten, kaum Knicke, etwas gebräunt, nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Simson und Dalila
Lithographie auf Bütten. 1923.
Ca. 26 x 22,6 cm (40,7 x 30,5 cm).
Signiert "Kubin". Auflage 100 Ex.
Hoberg 64 I (von II), Raabe 212.
Erschienen in Die Schaffenden, 4. Jg., 1. Mappe, herausgegeben vom Euphorion Verlag, Berlin 1922/23. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Drei weitere signierte Lithographien von Kubin: "Die Arche", 1928; "Tigerjagd", 1932; "Das Testament", 1950 (Raabe 348; 461; 713).
Signiertes Exemplar
Kubin, Alfred. Die andere Seite. 4 Bl., 338 S., 1 Bl. Mit Frontispiz, 52 Strichätzungen nach Zeichnungen von Alfred Kubin und doppelblattgroßem Faltplan. 20,5 x 14 cm. Illustrierte OBroschur (Gebrauchsspuren). München und Leipzig, Georg Müller, 1909.
Raabe 26. Horodisch 66. Marks A6. Wilpert-Gühring 2. – Erste Ausgabe des utopischen Romans. Das Frontispiz von Kubin signiert und datiert: "Und hoffentlich gefällt's auch! - Alfred Kubin - Juni 1909". – Vortitel (dieser leicht stockfleckig) und Innenspiegel mit Besitzstempel. Leicht gebräuntes, ansonsten schönes und sauberes Exemplar.
Los 3309Kubin, Alfred
Dirne. GriffelkunstOriginal-Federlithographie aus der Griffelkunst. Unten rechts signiert "AKubin".
Auktion 121
Zuschlag
400€ (US$ 455)
Kubin, Alfred. Dirne. Original-Federlithographie aus der Griffelkunst. Unten rechts signiert "AKubin". Ca. 39 x 29 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in vielfach profiliertem vergoldeten Holzrahmen. 63 x 50 cm. Hamburg, Griffelkunst, 1950.
In einer spätmittelalterlichen Fachwerkstadt lockt eine Dirne ihren Freier, indem sie mit der Linken auf ihr Lager hinweist und gleichzeitig mit der Rechten ihren Lohn einfordert. – Nicht ausgerahmt, möglicherweise Passepartoutränder, sonst wohlerhalten. Versand nur ohne Rahmen. – Beiliegt: Derselbe. Magd beim Melken. Original-Federlithographie in Blaudruck, unten rechts signiert "Kubin". 25 x 19 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in versilberter Holzleiste gerahmt. Um 1930.
Los 3306Kubin, Alfred
Das Testament. Signierte Original-Lithographie Vélinpapier
Auktion 121
Zuschlag
200€ (US$ 227)
Kubin, Alfred. Das Testament. Signierte Original-Lithographie auf Vélinpapier. Darstellungsgröße ca. 26,5 x 19 cm. Unter Glas mit Passepartout in vergoldeter Holzrahmenleiste gerahmt. 1950.
Raabe, Kubin, Leben Werk Wirkung, Hamburg, 1957, S. 42. – Die mit "1950" im Stein datierte Lithographie zeigt ein ungleiches Paar, eines der häufigsten Motive der Kunstgeschichte: Der alte Mann sitzt am Schreibtisch und schreibt sein Testament. Seine junge Gefährtin führt ihm die Feder, während sie sich ängstlich umwendet. – Mit leicht gebräuntem Passepartoutrand, sonst sauber, unten rechts signiert mit Bleistift "AKubin", nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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