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Los 6586Führich, Joseph von
Der Streit zwischen Jakob und Laban
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 556)
Der Streit zwischen Jakob und Laban.
Feder in Braun und Bleistift, quadriert und durchgegriffelt auf einmal gefalztem Bütten. Recto auf der unteren Blatthälfte (umgeschlagen) eine Vorstudie zum selben Motiv, verso: Entwurfsskizze mit liegenden Soldaten in einer Landschaft in brauner Feder und Bleistift. 24,5 x 40 cm (Blattgröße: 48,5 x 40 cm). Um 1817. Wz. Schrift und Nebenmarke Jahr (1818?).
Entwurfszeichnung für ein frühes Gemälde, das sich laut Wörndle im Besitz des Hofmeisters des Grafen Clam-Gallas befand. Letzerer war ein früher Förderer Führichs und unterstützte ihn bei seinem Studium in Prag. Beigegeben von Führich zwei frühe Zeichnungen "Das Martyrium des hl. Laurentius" von 1819 (Wörndle 92) und eine Szene zur "Jungfrau von Orléans" von 1821 (Wörndle 135) sowie Führich zugeschrieben eine lavierte Bleistiftzeichnung "Zusammenkunft im Wald". Insgesamt vier Blatt.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Sammlung Anny Rittinger-Führich, Innsbruck (Enkelin des Künstlers).
Deren Sohn Hans Rittinger, Wien.
Sammlung Stephan Seeliger, München.
Literatur: Heinrich von Wörndle: Josef Führich's Werke, Wien 1914, Nr. 32a.
Los 6765Führich, Joseph von
Kopf eines greisen Hirten
Auktion 121
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,181)
Kopf eines greisen Hirten.
Pinsel in Braun. 21,1 x 16,5 cm. Unten rechts datiert und bez. "den 9 July [18]28 / Nachmittag", unten mittig von fremder Hand nummeriert "216" sowie verso bez. "Joseph Führich del.".
Ausdrucksstarker Charakterkopf, entstanden während Führichs Italienaufenthalt 1827-1829.
Provenienz: Aus einer unbekannten Sammlung "CIK im Schild" (Lugt 578).
Sammlung Bugoslaw Jolles, Dresden und Wien (Lugt 382), nicht Teil des von Michael Berolzheimer angekauften Bestandes.
Sammlung Arthur Louis Sellier, München und Berlin (Lugt 142a).
Sammlung Stephan Seeliger, München.
Los 6769Führich, Joseph von
Fortunat übergibt den Söhnen Wünschhut und Säckel der Fortuna
Auktion 121
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,250)
Fortunat übergibt den Söhnen Wünschhut und Säckel der Fortuna.
Pinsel und Feder in Grau. 13,4 x 10 cm. Unterhalb der Darstellung signiert "J. Führich inv:& del:" sowie oberhalb rechts nummeriert "Nro 5.". Um 1835.
Illustration zu Ludwig Tiecks Märchenschauspiel Fortunat, für das Führich 1835 sieben Zeichnungen schuf. Beigegeben nach Führichs Entwurf ein Stahlstich "Fortunat und der Kerkermeister" sowie nach demselben zwei radierte Illustrationen "Manfred vom Delphin in die blaue Grotte getragen." (vgl. Wörndle 256) und "Michelangelo und Raffael" (Wörndle 860).
Provenienz: Sammlung Stephan Seeliger, München.
Los 6342Führich, Joseph von
Italienisches Bauernhaus "Viletta antica"
Auktion 120
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
563€ (US$ 625)
Italienisches Bauernhaus "Viletta antica".
Bleistift auf Bütten. 10,5 x 17,3 cm. Um 1827-1829.
Das Blatt dürfte aus einem Skizzenbuch Führichs stammen, als sich dieser in den Jahren 1827-1829 in Rom aufhielt.
Los 6323Führich, Joseph von
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (Vorstudie zur Kreuzwegkapelle)
Auktion 120
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,167)
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (Vorstudie zur Kreuzwegkapelle in Prag).
Feder in Schwarz, Bleistift, grau laviert, quadriert. 32,1 x 24,4 cm. Unterhalb der Darstellung eine Zueignung an Führich von alter Hand. 1834.
Das Blatt ist eine Studie zu Führichs Vorlagen für die 1836 vollendeten Kreuzwegkapellen auf dem Laurenziberg in Prag und bereitet die II. Station vor. Den Auftrag erhielt Führich im April 1834, die fertigen Vorlagezeichnungen liefert er bereits im Juli desselben Jahres (heute Wien, Akademie der bildenden Künste). Zu Beginn dieser raschen Genese dürfte unser Blatt entstanden sein, bei der Licht und Schatten der Hauptszenerie bereits detailliert durchgearbeitet sind, der Hintergrund dagegen nur partiell angedeutet ist. Im finalen Entwurf spiegelte Führich die Szene und rundete den oberen Abschluss ab. Ein weiteres Blatt aus dieser Entwurfsphase (III. Station) befindet sich in Wien (vgl. Cornelia Reiter: Wie im wachen Traume. Bestandskatalog des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenen Künste Wien, Wien 2006, Kat. 80). Der Kreuzweg-Zyklus erfuhr durch Stichwerke internationale Verbreitung, Führich selbst schuf in Wien Variationen der Stationen in der Johannes Nepomuk-Kirche (1844-46) und der Altlerchenfelder Pfarrkirche (1854-64). Beigegeben eine gebundene Erstausgabe der Stichfolge (Prag, 1936) sowie von Robert Langer (1783-1846) eine gezeichnete Wiederholung der XIV. Station "Die Grablegung Jesu".
Los 6341Führich, Joseph von
Bildnis des Künstlers Adolf Zimmermann, sinnierend
Auktion 120
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,889)
Bildnis des Künstlers Adolf Zimmermann, sinnierend.
Bleistift auf Bütten. 17,2 x 10,4 cm. Am oberen Rand eigenh. betitelt "Der Tirann". Um 1827-1829.
Die Bezeichnung am oberen Rand "Der Tirann" bezieht sich auf den Spitznamen, den Joseph von Führich seinem Freund Adolf Zimmermann liebevoll zugedacht hat. Der Duktus unseres Schriftzuges entspricht weitgehend dem, der sich auf dem gezeichneten "Bildnis Adolf Zimmermanns" von Joseph Führich ebenfalls am oberen Rand befand (siehe Bassenge Auktion 118 "Zeichnungen und Druckgraphik ... aus der Sammlung Stephan Seeliger" am 2. Dezember 2021, Los 6375). Laut einem Schreiben von Kurt Gerstenberg stammt die Studie aus einem heute verschollenen Skizzenbuch von Führichs Italienreise 1827-1829, welches sich im Besitz des Kunsthistorikers befand. Bernhard Rittinger war der Verbleib dieses Skizzenbuchs zwar unbekannt, doch bestätigt er in einem Schreiben an den Sammler Stephan Seeliger (24. Oktober 1993) die Zuschreibung an Führich.
Provenienz: Aus der Sammlung des Kunsthistorikers Kurt Gerstenberg (Schreiben vom 27. März 1937).
Los 6322Führich, Joseph von
Macbeth und Banquo treffen die drei Hexen
Auktion 120
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)
Macbeth und Banquo treffen die drei Hexen.
Feder in Grau, grau laviert, quadriert. 15,3 x 20,5 cm. Um 1851.
Aus Anlass der Londoner Weltausstellung 1851 wurde Führich vom österreichischen Kaiser mit der Fertigung eines Albums mit Szenen aus Shakespeares Macbeth beauftragt, das der britischen Königin Victoria feierlich als Präsent übergeben werden sollte (vgl. Von Runge bis Menzel. 100 Meisterzeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2003, Kat. 72). Wahrscheinlich angeregt durch die Auseinandersetzung mit dem dramatischen Stoff vollendete der Künstler im selben Jahr ein Gemälde (Stift Kremsmünster, s. Boetticher 44), dessen Vorzeichnung mit unserem Blatt identifiziert werden kann. Den Königsmörder und seinen Gefährten lässt Führich einen gewundenen Pfad an der Küste hin reiten, wo sie plötzlich auf die unheilvollen Verkünderinnen treffen. Scheuende Pferde, dahinwehender Sturmwind, unruhiges Meer und dunkle Wolken vermitteln den Eindruck finsterer Erregtheit dieses schicksalhaften Momentes.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Sammlung Elsa von Wörndle -Führich, Innsbruck (Enkelin des Künstlers).
Ausstellung: 1875, Künstlerhaus Wien, Führich-Ausstellung.
Literatur: Heinrich von Wörndle: Joseph Ritter von Führich, sein Leben und seine Kunst, München 1925, Nr. 534a.
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 1 (1891), S. 347, Nr. 148 ("Macbeth, Banquo u. die Hexen. Skizze zu einem Oelbilde").
Carl Vincenti: Wiener Kunst-Renaissance. Studien und Charakteristiken, Wien 1876, S. 207.
"Aus dem Wiener Künstlerhause. Führich-Ausstellung", in: Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Bd. 10 (1875), S. 405.
Los 5318Führich, Joseph von
Das Gebet des Herrn
Auktion 119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
275€ (US$ 306)
Das Gebet des Herrn (Das Vater-Unser). 9 Radierungen auf Velin inkl. Titel, 11 nicht num. Textblatt, in Broschur der Zeit (etwas fleckig, komplett aufgezogen). Je ca. 31,2 x 25,1 cm. Prag 1826 bei P. Bohmanns Erben (1. Ausgabe). Nagler V, S. 204, Stephan Seeliger (in: Ausst. Kat. Unter Glas und Rahmen, Mainz 1993), Nr. 45.
Für die deutsche Romantik von besonderer Bedeutung sind Führichs graphische Folgen und Illustrationszyklen. Nach den Illustrationen zu Bürgers "Wilden Jäger" und Goethes "Hermann und Dorothea" radiert Führich 1826 das "Vater-Unser". Abgesehen von der Schulung an altdeutscher Graphik, namentlich Dürer, wirkten auch die Faust-Illustrationen des Peter von Cornelius auf den Künstler. - Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten, klaren und differenzierten Drucken mit den vollen Rändern. Etwas stockfleckig, leicht gebräunt, weitere marginale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in selten schöner und originaler Erhaltung.
Los 6409Führich, Joseph von
Bilder zu Tiecks Genovefa
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 556)
Bilder zu Tiecks Genovefa.
15 Radierungen inkl. Titelblatt zzgl. sechs Seiten auf drei Blatt 'Erläuternde Bemerkungen', gebunden in einem Leinenband d. Z. (angestaubt, fleckig, Kapitale leicht bestoßen und lädiert). Quer-Folio. Prag, P. Bohmanns Erben, (1831). Nagler, Bd. 4, S. 522, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 126, Nr. 50. Wz. "H. OSER".
Keine andere Geschichte schien dem jungen Führich geeigneter, seine eigene romantische Weltauffassung besser zum Ausdruck zu bringen, als Ludwig Tiecks Drama zur hl. Genovefa. In Prag hatte sich Führich begeistert der Lektüre hingegeben und 1826 voller Tatendrang sogleich fünfzehn Zeichnungen geschaffen, die in Wien so großen Anklang fanden, dass ihm durch Metternich ein Reisestipendium nach Italien gewährt wurde, wo er 1827-1829 verweilte. Ganz im Banne der Nazarener schuf er nach seiner Rückkehr nach Prag zwischen 1829 und 1831 einen neuen Bildzyklus zur Legende. Im selben Jahr der Vollendung wurde die Folge erstmalig veröffentlicht. Führichs Szenen setzten gewiss die Kenntnis der 1806 erschienen Serie der Brüder Riepenhausen voraus (siehe Los 6408), doch begeht er unter anderem durch eine detailliertere und reichere Ausgestaltung der Landschaften und einem freieren Strich eigene Wege. Der hier vorliegenden Erstausgabe folgen bereits ab 1834 und bis 1909 zahlreiche Neuauflagen. - Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, gleichmäßigen Drucken mit breitem Rand. Vornehmlich in den weißen Rändern minimal stockfleckig, Tafel 5 mit winziger Bestoßung im Unterrand, Tafel 6 mit kurzem Randeinrisschen, weitere geringfügige altersbedingte Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und einheitlicher Erhaltung.
Provenienz: Aus der Bibliothek Hageveld, Heemstede (Bibliotheksstempel auf dem Vorsatz).
Los 6370Führich, Joseph von
Selbstbildnis mit Brille
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
262.500€ (US$ 291,667)
Selbstbildnis mit Brille.
Bleistift auf chamoisfarbenem Whatman-Velin. 23,4 x 18,2 cm. Verso in brauner Feder signiert und datiert "Joseph Führich Rom am 26 März 1829.". Wz. J. Whatman.
"Als einsame Spitze" hat Stephan Seeliger dieses kostbare Selbstbildnis Führichs in der von ihm angelegten Dokumentation zu seiner Sammlung apostrophiert. Er hielt diese Zeichnung für das bedeutendste Kunstwerk in seiner Sammlung und daher erscheint es uns angemessen, dem Sammler selbst das Wort zu überlassen und den von ihm zu dem Werk verfassten Text aus der Weltkunst an dieser Stelle wiederzugeben:
"Am 25. März 1829 war Joseph Führich in Rom bei Ludwig I. von Bayern zum Essen geladen. Der König hielt sich zum wiederholten Male in der Ewigen Stadt auf, Führich lebte dort seit 1827 dank der Unterstützung Wiener Kunstfreunde und arbeitete an der Vollendung der von Friedrich Overbeck begonnenen Ausmalung des Tasso-Zimmers im Gartenhaus der Fürsten Massimi. Schon einen Tag nach dieser ehrenvollen Einladung schreibt der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Künstler an seine Eltern im fernen böhmischen Kratzau: 'Ich war, wie Ihr denken könnt, wie aus den Wolken gefallen [...] Der König empfing mich auf die huldvollste Weise, sagte mir sehr viel Schönes über meine Arbeiten in der Villa [...] (und) redete mir zu, bei meiner Rückreise meinen Weg doch über München zu machen, kurz, war so herzlich und freundlich, daß mir bald alle Befangenheit in der Nähe einer so hohen Person verging.' (zit. nach Joseph von Führich's Briefe aus Italien an seine Eltern (1827-1829), Freiburg i. Breisgau 1883, S. 140/141). Führich nimmt am selben Tag auch ein Blatt edlen Whatman-Papiers zur Hand und zeichnet sein eigenes Bildnis. Er signiert es rückseitig mit 'Joseph Führich Rom am 26. März 1829'. Der Kopf mit dem breit herabfallenden, gelockten, sorgfältig geordneten Haar und der programmatischen Künstlerkappe füllt die stattliche, 23,4 x 18,2 cm messende Bildfläche bis zum äußersten Rand aus, auf Beiwerk ist gänzlich verzichtet. Die Augen blicken hinter der randlosen Brille leicht zur Seite, als sänne der Künstler den Geschehnissen des Vortages nach. Mund und Kinn sind weich modelliert, Wangen und Stirn einfühlsam erfaßt, ein gewisses Wohlgefallen an der eigenen Erscheinung ist nicht zu übersehen.
Wir kennen und schätzen das 'Vater-unser' und die Bilder zu Tiecks 'Genofeva' des jungen Führich. Wiederholungen seines in den 1840er Jahren entstandenen Kreuzweges sind in unzähligen alpenländischen Kirchen zu finden, sein späten Bilderfolgen - etwa zur Parabel vom Verlorenen Sohn - überzeugen durch den schlichten Ton, mit dem die Geschichte legendenhaft erzählt wird. Dazwischen gibt es Doktrinäres und Befremdliches.
Ganz nahe aber sind uns Heutigen Führichs um 1820/30 entstandene Bildniszeichnungen. Eine davon ist das bisher gänzlich unbekannte Selbstbildnis vom 26. März 1829, das mich mit seiner zeitlosen Gegenwart immer wieder glücklich, aber auch betroffen macht und dessen Veröffentlichung ich mir seit Jahren für einen besonderen Anlaß aufgespart habe.".
Provenienz: Friedrich Louis Moritz Anton "Fritz" Gurlitt , Berlin (1854 Wien - 1893 Thonberg bei Leipzig), verso in Bleistift von alter Hand bez. "Geschenk des Herrn Fritz Gurlitt in Berlin ...Wien 26/10 1887".
Galerie Hassfurther, Wien (1995).
Dort vom Sammler am 10. Februar 1995 erworben.
Ausstellung: Ausst. L'Age d'ôr du romantisme allemand. Aquarelles & dessins à l'époque de Goethe. Paris 2008.
Ausst. Joseph von Führich. Die Kartons zum Wiener Kreuzweg. Wien 2005.
Literatur: Stephan Seeliger: "Ein besonderer Anlass. Hans-Joachim Neidhardt zum 80. Geburtstag", in: Weltkunst, Heft 3, 2005, S. 79 mit Abb.
Cornelia Reiter, in: Joseph von Führich. Die Kartons zum Wiener Kreuzweg, Ausst. Kat. Wien, Graphische Sammlung Albertina, August-Oktober 2005, S. 90.
Cornelia Reiter, in : L'Age d'ôr du romantisme allemand. Aquarelles & dessins à l'époque de Goethe. Ausst. Kat. Musée de la Vie Romantique, Paris 2008, S. 114, Nr. 33 mit Abb.
Los 6410Führich, Joseph von
Manfred von den Teufeln auf den Vesuv entführt
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,222)
Ein Jüngling von Dämonen entführt (Manfred von den Teufeln auf den Vesuv entführt?).
Feder und Pinsel in Braun, braun laviert. 13,5 x 9,5 cm. Unten links bez. und signiert "Ios. Führich inv: & del: Roma". Um 1828.
Beigegeben die gleichseitige, wohl nach der Zeichnung ausgeführte Radierung (verso alt bez. "Führich gez. Rauch gest.").
Los 6411Führich, Joseph von
nach. Der wilde Jäger
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,389)
nach. Der wilde Jäger von Bürger in 5 bildlichen Darstellungen.
5 Radierungen von Anton Gareis zzgl. Titel und 7 Blatt typographischem Text, sämtlich gebunden im originalen Pappband (leicht beschabt, Gelenke etwas brüchig bzw. lädiert) mit lithographierter Deckelvignette. 19,9 x 23,3 cm. Prag, Scholl'sche Buchdruckerey, 1827. Nagler, Bd. 4, S. 523.
Erste Ausgabe der außergewöhnlichen und kraftvollen Kompositionen Führichs, die seine Kenntnis der Werke Dürers und seiner Zeitgenossen veranschaulichen, in prachtvollen, kontrastreichen Drucken mit Rand. Durchgängig etwas stock- bzw. braunfleckig, bis auf Tafeln 1 und 2 nur schwach in den Darstellungen, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Selten.
Los 6344Führich, Joseph von
Der hl. Martinian und die Buhlerin Zoe
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.500€ (US$ 13,889)
Der hl. Eremit Martinian und die Buhlerin Zoe.
Feder in Grau, über Spuren von Bleistift, auf Velin. 19 x 21,8 cm. Signiert unten links in grauer Feder mit dem eigenhändigen Signet, bezeichnet in Bleistift verso "Jos. Führich fec.".
Das Blatt datiert höchstwahrscheinlich in die erste Hälfte der 1820er Jahre. Hier begegnet Führich an der Prager Akademie der Graphik Albrecht Dürers, die nicht nur einen Stilwandel bei ihm bewirkt, sondern auch grundlegend seine künftige künstlerische Karriere beeinflusst. Wesentliches Thema seiner Gemälde dieser Zeit (vor allem kirchlicher Aufträge) sind religiöse Visionen und Erlebnisse (Die Vision des hl. Franziskus, Das inbrünstige Gebet der hl. Genovea) als auch Motive aus dem Reich der Phantasie (Versuchung des hl. Antonius, von 1822). Das Thema der Erscheinung oder Vision scheint ein gemeinsames Motiv einer Reihe von Werken Führichs aus der ersten Hälfte der zwanziger Jahre zu sein. In einem Brief vom Sommer 1821 an Martin Tejček in Wien schreibt er: "So überhäuft sich manchmal mein ganzes Leben mit Gestalten und Bildern. Wären sie nur noch deutlicher, es könnte vielleicht von gutem Einflusse für meinen Kunstsinn sein" (Moriz Dreger: Josef Führich, Wien 1912, S. 145). In unserem auch als "Der hl. Hieronymus in der Klause" interpretierten Blatt besticht Führichs konzentrierte und prägnante Federführung, die sich wesentlich von Dürers präzisem Zeichenstil inspiriert zeigt. Durch subtile Variationen der Linienstärke und eine Vielzahl von Schraffuren erzielt er reiche Tonwertabstufungen.
Provenienz: Unbekannter Trockenstempel AS (nicht in Lugt).
Galerie Fischer, Luzern, Auktion am 18. Juni 1996, Los 4078 (Abb.).
Los 6375Führich, Joseph von
Bildnis des Malers Adolf Zimmermann
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
62.500€ (US$ 69,444)
Bildnis des Malers Adolf Zimmermann.
Bleistift auf Velin. 20,3 x 26,6 cm. Am oberen Rand in Bleistift bez. "Der Tirann" sowie an der oberen rechten Ecke die Nummer "85". Um 1828/29.
Im Sommer des Jahres 1829 besteigen Joseph Führich und Adolf Zimmermann eine zweirudrige Barke, um von Neapel auf die Insel Capri überzusetzen. Das ungünstige Wetter, vor dem die zwei italienischen Ruderer gewarnt hatten, hält die beiden Künstler jedoch nicht ab, die Reise zu wagen. Und so erreichen die beiden nach dramatischer Fahrt, während der sie sich an den Schiffsboden klammern und Stoßgebete aussenden, schließlich die "feenhafte" Insel Capri. Diese Reise an den Golf von Neapel, die Führich noch später in seinen Lebenserinnerungen farbenfroh schildert, war sicherlich einer der Glanzpunkte des Italienaufenthaltes beider Künstler, die sich in Rom kennengelernt hatten. Führich, der im Januar 1827 in die Ewige Stadt gekommen war, befand sich im Sommer 1828 nach dem Weggang einiger enger Wegbegleiter aus Rom, wie etwa Adalbert Waagen und Johann Carl Schulz, in trauriger Verfassung. Er schreibt: "Ich bin jetzt im Ganzen sehr vereinsamt. Viele meiner näheren Bekannten gehen oder sind schon fort, viele sind auf dem Lande, so daß ich manchmal recht melancholisch werde; unsere gemeinschaftlichen Spaziergänge des Sonntags oder gegen Abend mache ich nun allein [...]" (Hans Geller, Ernste Künstler fröhliche Menschen, München S. 44). In dieser Zeit nun scheinen die freundschaftlichen Bande zwischen Führich und Zimmermann, der bereits seit Ende 1825 als Stipendiat der Dresdener Akademie in Rom weilte, enger zu werden. Die abendlichen Spaziergänge, die oft über das Forum, das Kolosseum und das Kapitol in das Caffe Greco führten, unternehmen die beiden jetzt gemeinsam. Wenn die zwei Künstler miteinander allein sind, dann sprechen sie in ihrem "heimathlichen deutschen Dialect", den Zimmermann, der gerade nur 80 km von Führichs Geburtsstadt Kratzau entfernt aus Lodenau bei Görlitz stammt, vorzüglich beherrscht. Und so spricht auch aus unserem Portrait, das Führich von seinem Freund Adolf Zimmermann gemacht, eine große Vertrautheit zwischen den beiden Künstlern. Führich wählt für sein Bildnis ein Querformat und platziert die Zeichnung des Portraitkopfs knapp links der Mitte auf das Papier. Mit wohl gesetzten Strichen skizziert Führich das Antlitz Zimmermanns, bei dem besonders der wache Blick des Dargestellten auffällt. Anstelle des Taufnamens notiert Führich in liebevoller Zuneigung den Spitznamen des Dargestellten "Der Tirann", was man wohl als scherzhafte Anspielung auf ein etwas dominantes Wesen Zimmermanns verstehen darf. Entsprechend der romantischen Tradition des gegenseitigen Freundschaftsbildes hat auch Adolf Zimmermann ein Bildnis von Führich angefertigt, das sich ebenfalls in der Sammlung Hans Geller befand. Es zeigt den Maler ganz klassisch im Dreiviertelportrait mit seinen Markenzeichen Brille und Kappe elegant im gestreiften Habit mit weißer Halsbinde. Berührend ist auch hier die vom Zeichner hinzugefügte Annotation "Vera Efigies von Führich Wenzels Jungen aus Kratzau im Böhmerlande, eines jungen hoffnungsvollen Künstlers nach dem Leben von seinem Freunde Adolph Zimmermann dem Tirannen in Rom".
Provenienz: Aus dem Besitz des Dargestellten Adolf Zimmermann (1799-1856).
Durch Erbfolge an dessen Urenkel Hans Geller (1894-1962), Dresden.
Literatur: Hans Geller: Die Bildnisse der deutschen Künstler in Rom 1800 - 1830. Berlin 1952, S. 118, Nr. 1596 mit Abb. (die Abbildung in der Publikation ist beschnitten).
Los 6363Führich, Joseph von
Blick auf Rom
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,167)
Blick auf Rom.
Bleistift, braun laviert auf festem Velin. 18,6 x 27,2 cm. Unten links eigenh. datiert und bez. "17.t Oct. 27. Mont Testaccio", unten mittig in Bleistift bez. "Bast di Paul III".
Im Oktober des Jahres 1827 unternimmt Führich mit Freunden einen Ausflug zum Monte Testaccio, einer künstlichen Erhebung vor den Toren Roms unweit der Cestius-Pyramide, die aus den Scherben unzähliger antiker Amphoren besteht. In einem Brief an seine Eltern beschreibt Führich das erhebende Gefühl, das ihn überkommt, wenn er seinen Blick über die historische Landschaft schweifen lässt: "Gestern (am 12. Oktober 1827) ging ich mit einigen Freunden [...] nach Monte Testaccio [...] Von diesem Hügel sieht man den Lauf der Tiber durch die Campagna bis gegen Ostia am Meere, in einiger Entfernung die große Ruine der abgebrannten Paulskirche sammt dem Platze, wo der hl. Paulus enthauptet wurde [...] Es ist ein eigen erhebendes Gefühl, den Schauplatz solcher Ereignisse so vor sich liegen zu sehen. Von da kam das sanfte Evangelium in schlichter Gestalt arm und verachtet nach der heidnischen, weltbeherrschenden Roma, welche die Saat der Ewigkeit mit Märtyrerblut reichlich begoß." (Joseph von Führich's Briefe aus Italien, S. 43f).
Unser Blatt trägt das Datum vom 17. Oktober und so scheint Führich ein weiteres Mal, in die Richtung des Monte Testaccio gegangen zu sein, um auf der Wanderung diese genaue Landschaftsaufnahme zu zeichnen. Dargestellt ist der nach Norden gerichtete Blick auf Rom über eine der von Giuliano di Sangallo im Auftrag Papst Paul III. errichteten Bastionen hinweg auf die Stadt, rechts mit der Kuppel und dem Turm von Santa Maria Maggiore und mittig mit dem Kegeldach des Rundtempels am Forum Boarium, von dem nur die Spitze zu sehen ist. Der Monte Testaccio befindet sich weiter links noch innerhalb der Stadtmauer. Diesen ungewöhnlichen Blick auf die Ewige Stadt wählt auch Carl Oesterley in seiner nur einen Monat später datierten Zeichnung (17. November 1827, Kunstsammlung der Georg-August Universität Göttingen, Inv. L H 2002/210). Die Anregung dazu dürfte sicherlich von seinem Freund Joseph Führich ausgegangen sein, mit dem Oesterley in Rom regen Umgang pflegte.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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