Artist Index: Blechen, Carl


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Los 6786Blechen, Carl
Das Koster im Walde

Auktion 116

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
42.160€ (US$ 45,333)

Details

Das Kloster im Walde.
Bleistift teils gewischt auf Velin, verso gerötelt und zur Übertragung entlang der Konturen durchgeritzt. 19,2 x 23,7 cm. Unten rechts signiert und datiert "Blechen 1823".

Kraftvoll und majestätisch erhebt sich die gotische Architektur in dem sie dicht umgebenden Wald. Das Kloster scheint in vollkommener Eintracht mit der Natur zu ruhen und ist umschlossen von einem still liegenden Weiher. Mittig führt ein Weg direkt zum Haupteingang des Klosters, am Wegesrand sitzt ein Mönch. In völliger Kontemplation scheint er in seine Lektüre vertieft. Die gesamte Landschaftsszenerie wird von einer magischen Ruhe beherrscht, gewissermaßen ein Leitmotiv der deutschen Romatik.
Bei der vorliegenden, programmatischen Arbeit handelt es sich um die direkte, im Gegensinn sich zeigende Vorzeichnung zu der im gleichen Jahr, 1823, entstandenen Radierung "Kloster im Wald" - eine von nur insgesamt drei eigenhändigen Radierungen des Künstlers. Die Rötelung auf der Rückseite, sowie die fein durchgeritzten Konturen deuten darauf hin, dass die Zeichnung unmittelbar zur Übertragung auf die Kupferplatte genutzt wurde. Erstmals erfasst wird die Zeichnung 1913 im Auktionskatalog von Amsler & Ruthardt, Berlin, bleibt bei Rave jedoch unerwähnt. Die Zeichnung ist in ihrer Reichhaltigkeit der Details und Erzählung charakteristisch für Blechens - gerade einmal 25 Jahr alt - sich nach dem Akademiestudium in den Jahren 1822 und 1823 mit erstaunlicher Geschwindigkeit entwickelnden Stil.
Das Gutachten von Prof. Helmut Börsch-Supan vom 9. Juli 2020 liegt bei.

Provenienz: Amsler & Ruthardt, Berlin, Auktion XCVI vom 28.-31. Oktober 1913, Nr. 41.
Seither in westfälischem Privatbesitz.

Literatur: Sigrid Achenbach: "Zeichnungen und Graphik", in: Carl Blechen. Zwischen Romantik und Realismus, Berlin 1990, S. 184 unter Nr. 261.

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Los 6787Blechen, Carl
Allegorie: Entwurf für eine Theaterdekoration

Auktion 116

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

mit Johann Karl Jacob Gerst (1792-1854, Berlin). Allegorie: Entwurf für eine Theaterdekoration an der Hofoper zu Berlin.
Aquarell auf festem Velin. 30,8 x 39,2 cm. Unterhalb der Darstellung in brauner Feder von alter Hand bez. "Gerst + Blechen Königl. Hofoper Berlin" sowie verso ebenfalls in brauner Feder bez. "Allegorie Gerst + Blechen".

"Bei dieser Zeichnung handelt es sich um einen Bühnenentwurf, der in Zusammenhang mit den ab 1815 entstandenen Theaterentwürfen von Karl Friedrich Schinkel steht. Schinkel und seine Mitarbeiter haben für das Königliche Schauspielhaus und die Königliche Hofoper in dieser Zeit zahlreiche Bühnenentwürfe konzipiert, von denen die meisten heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin aufbewahrt werden.
Zu Schinkels Mitarbeitern, die seine Entwürfe für Bühnenbilder in fertige Kulissen umzusetzen hatten, gehörten vor allem Carl Wilhelm Gropius, Friedrich Wilhelm Köhler und Johann Carl Jacob Gerst. Letzterer war seit 1815 als Hilfsmaler bei den Königlichen Schauspielen angestellt. Im Atelier des später selbständigen Theater- und Dekorationsmalers Gerst lernten neben Karl Eduard Biermann auch die Blechen-Schüler Eduard Pape und Carl Graeb, von denen letzterer später Gersts Schwiegersohn wurde (zu Gerst vgl. Ulrike Harten: Die Bühnenentwürfe, Karl Friedrich Schinkel, Lebenswerk, Bd. 17, München/Berlin 2000, S. 75). Unser Bühnenentwurf belegt aber auch eine bislang kaum erforschte Zusammenarbeit Gersts mit dem jungen Carl Blechen.
Das verso mit „Allegorie“ betitelte Blatt zeigt auf der Vorderseite unter dem Bild die Beschriftung „Gerst + Blechen Königl. Hofoper Berlin“ und ist in der Blechen-Forschung bisher gänzlich unbekannt. Das Blatt (...) ist wohl mit den damals neuartigen, deckenden Aquarellfarben auf Honigbasis aus England gemalt worden, die zugleich deckend wie auch lasierend eingesetzt werden konnten, was der Aquarellmalerei in Berlin ganz neue Möglichkeiten bereitete. Solche Entwürfe Blechens kommen äußerst selten in den Handel." (zitiert aus dem Gutachten von Prof. Dr. Kilian Heck, Berlin, vom 21. September 2020, im Original anliegend).

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Los 6087Blechen, Carl
Gotische Kirchenruine im Morgenlicht

Auktion 111

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

Gotische Kirchenruine im Morgenlicht.
Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 17,5 x 13,8 cm. Um 1820.

Blechen schrieb 1835 in seinem für die Akademie verfaßten Lebenslauf über seine Anfänge als Maler: "Seine Neigung zur Kunst war von früher Jugend auf [...]. Alle seine Mußestunden wurden durch Übungen im Zeichnen ausgefüllt, aber natürlich wie es ohne gründliche Anweisung geschehen kann. Die Neigung wurde immer reger, und ohne Aussichten, in dem leider für ihn verfehlten Fache als Bankier ohne pekuniere Fonds ein Glück machen zu können, wurde der Entschluß reif, seine begonnene Laufbahn zu ändern und sich ganz der Kunst hinzugeben. Er gab sein Fach auf und besuchte, da ihm durch den gütigen Rat des damals noch lebenden Herrn Professors [Karl Franz Jakob Heinrich] Schumann der freie Unterricht der Klassen bei der Königl. Akademie der Künste ausgewirkt wurde, den Unterricht daselbst (1823)." Es muß heißen 1822. Diese Aussage verwandte der Sekretär der Akademie Ernst Heinrich Toelken in seiner Gedenkrede auf den bereits 1840 verstorbenen Maler und ergänzte sie: "[...], was seinen endlosen Versuchen fehlte, war nicht der Geist, sondern die Gründlichkeit, welche ohne praktische Anweisung eines Meisters sich nicht erreichen läßt."
Es muß also vor dem Eintritt in die Akademie, wo er sich erstaunlich schnell das erlernbare Rüstzeug aneignete, eine umfangreiche Produktion gegeben haben. Der 1940 erschienene Katalog der Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken Blechens bildet etwa sechs Kompositionen, hauptsächlich mittelalterliche Ruinen, ab, die den tastenden Ausdruckswillen des künftigen Meisters erkennen lassen. Vier Neufunde haben die Zahl der begründbaren Zuschreibungen vor 1822 zu datierender Werke erhöht, darunter auch das hier vorliegende kleine Bild, in dem sich aus den Fragmenten einer einst großartigen frühgotischen Sakralarchitektur keine Vorstellung eines Ganzen rekonstruieren läßt. Man spürt jedoch den denkenden und fühlenden Künstler. Hinter der Wand mit den beiden spitzbogigen Fenstern wachsen drei gewaltige Zypressen empor und verbinden sich in ihrer blauen Farbe mit dem hellen Himmel. Von links einfallendes Morgenlicht strahlt besonders die Bruchkanten des Mauerwerks an. Vor der Brüstungsmauer im Vordergrund und der schwer beschädigten Halbsäule hat ein Sarkophag mit der Liegefigur eines Ritters seinen Platz gefunden. Am engsten mit der Komposition einschließlich der Lichtführung ist die Zeichnung verwandt, die Rave als Nr. 73 abgebildet hat. In der Familie des Vorbesitzers galt das Gemälde schon als Arbeit Blechens. Ich kann diese Benennung bestätigen, denn der Motivbestand läßt sich in vielen späteren Werken wiederfinden.
Prof. Helmut Börsch-Supan


Provenienz: Berliner Privatbesitz.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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