Artist Index: Biblia latina


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Los 1036Biblia latina
Biblia

Auktion 118

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

(Biblia latina. - Biblia. Mit Glosse des Walafridus Strabo u.a. und Interlinearglosse des Anselmus Laudunensis und mit Postilla des Nicolaus de Lyra und Expositio des Guillelmus Brito in omnes prologos S. Hieronymi und Add. des Paulus Burgensis und Repl. des Matthias Doering. Mit Marginalkonkordanz zu Gratians Decretum). Hrsg. von Sebastian Brant. Band IV (von 6). 476 (von 478) num., 1 (von 2) nn. Bl. Mit 15 Textholzschnitten. 2 Spalten. 78 bzw. 66 Spalten (Text mit Klammerglosse). Got. Typ. Schriftraum: 25,5 x 17 cm. Format: 34,5 x 24 cm. Mit Rubrizierung. Blindgeprägtes braunes Kalbsleder (Kapitale und Rücken mit Fehlstellen, Vordergelenk angeplatzt, etwas berieben, beschabt und mit kleinen Fehlstellen im Bezug) über Holzdeckeln (ohne die acht Eckbeschläge, die beiden Beschläge im Mittelfeld der Deckel, die vier Schließbeschläge und die beiden Schließen) mit blindgeprägter Bandbezeichnung auf dem Vorderdeckel. (Basel, Johann Froben und Johann Petri), nach 1500.
H 3172. C 1038. GW 4 Sp.142a Biblia. VD16 B 2581. Sebastiani, Froben 15. CIH S. 216. IBEPostinc 51. IBPPostinc 11. IGICorr S. 91. ÖNB-Ink B-391. Johnson-Scholderer: GermB S. 86. Borm: IG 489. Kind: Göttingen 695a. ISTC ib00609500. – Zweite Auflage. "Ob diese 2. Auflage von Nr. 4284 bereits im 15. Jh. begonnen wurde, ist zweifelhaft. Die beiden einzigen im Druckwerk vorkommenden Daten - am Schluss der Vorrede von P. I 13.IX.1501 und in der Schlussschrift 15.V.1502 - weisen ins 16. Jh." (GW).

Die erste Ausgabe dieser sechsbändigen, überaus reich kommentierten und mit zahlreichen Zusätzen herausgegebenen Bibel aus der Offizin des Basler Druckers Johann Froben zusammen mit Johann Petri erschien 1498. Bis dato hatte Froben nur zwei Bibeldrucke veröffentlicht, am 27. Juni 1491 und am 27. Oktober 1495 (Hain 3107 und 3118), jeweils als (meist einbändige) Kompaktausgaben. Mit der Ausgabe von 1498 legte er erstmalig eine überaus reich kommentierte Bibelausgabe vor, die den beiden vorangehenden Drucken von Anton Koberger von 1480 und dem venezianischen Druck von Paganinus de Paganinis am 18. April 1495 folgt. Hier wie dort wurden erstmals die Anmerkungen des Benediktiners Walahfrid von der Reichenau (auch Walafried Strabo oder latinisiert Strabus; 808-849) als Klammerglossen hinzugefügt.

Ferner enthält die Ausgabe auch die umfangreichen Kommentare und Glossen, die "Postillen" des berühmten scholastischen Theologen, des "Doctor planus et utilis", Nikolaus de Lyra (1270-1349), der - nicht zuletzt auch aus der jüdischen Tradition der Talmud-Exegese kommend - den Bibeltext Wort für Wort und oft wörtlich im Wortsinn neu interpretiert hat - und damit die vorbildliche Exegese bis in die Neuzeit lieferte. Nicht zuletzt folgt auch Martin Luther den "Postillae perpetuae" des Nikolaus von Lyra bei seiner Bibelübersetzung: "Si Lyra non lyrasset, Lutherus non saltasset".

Enthalten sind auch die Expositio des Guillelmus Brito "in omnes prologos S. Hieronymi" und die Addenda des Paulus Burgensis sowie die Replik des Matthias Doering. Ferner mit einer Marginalkonkordanz zu Gratians "Decretum" sowie auch ein eigener Text des Nicolaus de Lyra: "Contra perfidiam Iudaeorum". – Ohne den Titel, das letzte Blatt der ersten Lage und das letzte weiße Blatt. Die Bätter 21, 23-26, 29, 136, 180 und 364-365 im Seitenrand beschnitten (kein Textverlust). Die Blätter 49, 91, 103 und 119 mit Eckabschnitt (leichter Textverlust). Die Blätter 50, 54, 63, 73, 76, 83-86, 92, 95, 100, 203, 207, 213, 215-216, 221-222, 224 sowie 383 mit Abschnitt im unteren Rand (teils mit leichtem Textverlust). Das Blatt 429 mit Ausriss im unteren Rand (mit Textverlust). Immer wieder leicht bzw. mit stärker nachgedunkelten Feuchtigkeitsrändern, teils auch mit größerem Feuchtigkeitsrand. Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig. Oftmals mit Textunterstreichungen in roter Tinte. Selten mit kleinen Notabene-Händchen und ornamentalen Randmarkierungen.

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Los 502Biblia latina
Perlschrift-Bibel Zwei Einzelblätter aus zwei unterschiedlichen Perlschriftbibel auf sog. "Jungfernpergament".

Auktion 117

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Perlschrift-Bibel. - Biblia latina. Zwei Einzelblätter aus zwei unterschiedlichen Perlschriftbibel auf sog. "Jungfernpergament". 45 Zeilen. Schriftspiegel ca. 12,5 x 8,3 cm. Blattgröße ca. 19 x 13 cm bzw. 61 Zeilen. Schriftspiegel ca. 14,2 x 9,4 cm. Blattgröße ca. 20 x 14 cm. Mit 4 größeren Initialen in Blau und Rot sowie reichem, die Kolumne begleitenden Federwerk, rote Kapitalstrichelung und rot-blaue Kolumnentitel. Unter Glas mit Passepartout in Holzprofilleiste gerahmt bzw. unter Passepartout. Nordfrankreich um 1270-1280.
In feiner gotischer französischer Perlschrift in dunkelbrauner Tinte geschriebene Blätter, einmal aus dem Buch der Könige und dem Propheten Jeremia. Perlschriftbibeln, die in zahlreichen Exemplaren den Vulgatatext verbreiteten, wie ihn die Pariser Sorbonne um 1220/30 im sogenannten "Correctorium Sorbonicum" erarbeitet hatte (sog. "Pariser Normbibel"), stellen einen neuen Buchtypus dar, der für das 13. Jahrhundert charakteristisch ist. Durch die Verwendung einer extrem kleinen Schrift war es möglich, den gesamten Bibeltext einschließlich der Hieronymus-Prologe sozusagen im Taschenformat in einem einzigen Band unterzubringen. – Wohlerhalten, sauber und frisch, minimale Pergamentwellen. Ein authentisches Stück Mittelalter auf bemerkenswert feinem, feinsten Jungfernpergament, das teils aus der Haut ungeborener Lämmer gewonnen wurde.

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Los 1048Biblia latina
Biblia. Mit Glosse des Walafridus Strabo. NT

Auktion 117

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

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Biblia latina. - Biblia. Mit Glosse des Walafridus Strabo u.a. und Interlinearglosse des Anselmus Laudunensis sowie mit der Postilla des Nicolaus de Lyra und Expositio des Guillelmus Brito in omnes prologos S. Hieronymi. Enthalten ferner: Nicolaus de Lyra, Contra perfidiam Iudaeorum. Hrsg. Bernardinus Gadolus, Eusebius Hispanus und Secundus Contarenus. Teil II (von 2). Bl. 1013-1398 (von 1512). 2 Spalten. 83 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 28,5 x19 cm. Format: 36,4 x 25 cm. Mit Initialspatien. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (bzw. nur unwesentlich später; Deckel mit Ausrissen und Löchern, Kratzern und Wurmgängen, Fehlstellen älter ergänzt, Rücken erneuert, komplett neu aufgebunden, bestoßen). Venedig, Paganinus de Paganinis, 18.IV.1495.
Hain-Copinger 3174. Copinger 1035. GW 4283. Goff B-608. Proctor 5170. Pellechet 2353. Bodleian B-315. Collijn 210. Ferraglio 9. Finger 202. Hubay 76. Jurot 187. Longhi 7-9. Mendes 227-231. Oates 2028. 2029. Ohly-Sack 548. Sander 994. Walsh 2359. BMC V, 458. BSB-Ink B-473. ÖNB-Ink B-389. IBE 1050. IBP 1039. IGI 1691. ISTC ib00608000. – Vollständiges Neues Testament des prachtvollen Bibel-Frühdrucks aus der venezianischen Offizin des Paganinus de Paganinis. Der Teil enthält das "Proemium in quattuor evangelistas" (S. 1013r), Vier Evangelien (S. 1015v), Episteln Pauli "Incipit prefatio sancti Hieronymi in omnes epistolas sancti Pauli" (S. 1189r) sowie die Apokalypse des Johannes (S. 1370v) mit dem Kommentar des Nikolaus de Lyra (1270-1349) zur Offenbarung: "Postilla Nicolai de lyra super Apocalysim Joannis" in typographisch hervorragend gesetzter Klammerglosse. – Einige Blätter gerissen (Fol.. 1181f.), durchgehend etwas angestaubt, angeschmutzt, stock-, braun- und wasserfleckig (gegen Ende stärker), jedoch nur vereinzelt wurmstichig und mit einigen Wurmgängen im Rand, unfrisch. Vorsätze älter erneuert.

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Los 1055Biblia latina
Sanctum Iesu Christi Evangelium

Auktion 117

Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)

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"Maul recht buch nach der Taschenn"
Biblia latina. - Sanctum Iesu Christi Evangelium secundum Matthaeum, secundum Marcum, secundum Lucam, secundum Ioannem. Acta Apostolorum [und] Pauli Apostoli epistolae. Epistolae catholicae. Apocalyspis beati Ioannis. 2 Teile in 1 Band. 242 (statt 244) num.; 176 num., 15 (statt 24) nn. Bl. Mit mehreren figürlichen Holzschnitt-Initialen. 9,8 x 6,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (gering berieben, mit wenigen winzigen Wurmlöchlein im Rücken) über Holzdeckeln mit jeweils zwei 3-seitigen Kantenbeschlägen, 10 Rundknopfbuckeln und 2 intakten, reich ziselierten und punzierten Messingschließen. Köln, Johann Soter, 1525.
VD16 ZV 1915. Nicht im STC und bei Adams. – Sehr seltene Taschen-Miniaturbibel mit dem vollständigen Neuen Testament, den Evangelien, der Apostelgeschichte, ferner allen Paulusbriefen bis hin zur Apokalypse des Johannes. Der besonders schöne, minutiöse Druck stammt aus der Offizin des Johannes Soter in Köln. – Es fehlt ein Textblatt (b8) sowie die letzten neun Blätter (Aa8 und Bb8) des Index, der Text ist in sich vollständig bis zur Offenbarung. Hier und da ältere Tintenmarginalien und Anmerkungen, etwas ausgebunden, aber nur stellenweise geringe Papierläsuren, einige Blätter mit restaurierten Bugschäden, wenige Wurmlöchlein, vereinzelt etwas fleckig und gebräunt. Ohne fliegende Vorsätze, der Innenspiegel vorn mit zeitgenössischem, wohl auf das Miniaturformat bezüglichem Eintrag "Maul recht buch nach der Taschenn" (in etwa also: das Büchlein sei "Mundgerecht für die Tasche").

Ganz besonders bemerkenswert ist der großartige Einband, der das Buch über die letzten 500 Jahre gut geschützt hat. Alle Beschläge, Schließen und sogar die Schließbänder sind noch im Originalzustand der Zeit vom Anfang des 16. Jahrhunderts vorhanden - ein einzigartiges Buchobjekt.

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Los 1056Biblia latina
Biblia Sacra, ex postremis doctorum omnium vigiliis, ad Hebraicam veritatem et probatissimorum exemplarium fidem

Auktion 117

Zuschlag
500€ (US$ 538)

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Biblia latina. - Biblia Sacra, ex postremis doctorum omnium vigiliis, ad Hebraicam veritatem et probatissimorum exemplarium fidem. 8 Bl., 1056 S., 4 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und zahlreichen Textholzschnitten. 19 x 12 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (oberes Kapital offen, Rücken und Rückdeckel etwas berieben, leicht angeschmutzt und bekratzt, gering wurmstichig) über abgefasten Holzdeckeln mit 8 ziselierten Messingeckbeschlägen, 2 Messing-Schließen und 2 (von 4) Messingschließbeschlägen. Lyon, (Johann Pullon für) Jacob de Millis, 1561.
STC 55. Adams 1059. – Spätere Lyoneser Ausgabe, die mit einer Vielzahl an Textholzschnitten ausgestattet ist. Bestimmte Stellen, wie das Buch Exodus oder die Apokalypse, wurden besonders reich mit Abbildungen ausgestattet. – Das Titelblatt altkoloriert, angeschmutzt, mit wenigen hinterlegten Fehlstellen und Besitzvermerk im Rand. Durchgehend ankoloriert. Der Text gelegentlich mit Anstreichungen. Stellenweise fleckig und leicht gebräunt, im unteren Rand vereinzelt mit Feuchtigkeitsflecken. Die Vorsatzpapiere mit zahlreichen hs. Annotationen. Ohne den vorderen fliegenden Vorsatz. Der blindgeprägte Einband ist mit einer Tugendrolle verziert und trägt das Monogramm" B. W. K." sowie die Jahreszahl "1562".

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Los 1073Biblia latina
Biblia Sacra iuxta vulgata

Auktion 115

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Biblia latina. - Biblia Sacra iuxta vulgatam quam dicunt editionem, a mendis ... repurgata. Adiecta est in fine Hebraicarum, Graecarum, Caeterumque peregrinarum vocum cum illarum varia a nostra prolatione interpretatio. Secunda editio. 8 Bl., 964, 260 S., 40 (von 104) Bl. Mit zahlreichen Textholz- und Metallschnitten (teils wiederholt). 25 x 19 cm. Halbleder des späten 18. Jahrhunderts (hinteres Gelenk und der Rückdeckel mit wenigen Wurmgängen, etwas berieben). Paris, C. Guillard und G. Desboys, 1552.
Adams B 1047. STC 54. Württembergische Landesbibliothek D 615. Hieronymus 442 C. – Zweite Ausgabe, aber zugleich handelt es sich aber um die erste illustrierte Ausgabe. Die Erstausgabe war 1549 ebenfalls in Paris bei Guillard und Desboys erschienen. Die fein ausgeführten Holzschnitte des Alten Testaments sind nahezu originalgetreue Kopien nach Hans Holbein (vgl. Holbein-Kat. Basel 423). – Am Schluss fehlen 64 Blätter. Titel mit altem hs. Besitzvermerk in Sepia-Tinte, kleine winzige Tintenfleckchen und leicht braunfleckig. Zwei Textholzschnitte (Adam und Eva im Paris sowie ihre Vertreibung aus dem Paradies) wurden partiell mit Tinte übermalt (Tintenfraß). Selten mit Randmarkierungen in Sepia-Tinte. Stellenweise (am Schluss etwas stärker betroffen) etwas stärker feuchtrandig bzw. mit nachgedunkelten Feuchtigkeitsrändern. Das letzte Blatt des Index verso mit hs. Vorsätze erneuert.

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Los 1235Biblia latina
Biblia sacra vvulgatae editionis Sixti Quinti Pont. Max. iussu

Auktion 115

Zuschlag
150€ (US$ 161)

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Seltene Giunta-Vulgata
Biblia latina. - Biblia sacra vvulgatae editionis Sixti Quinti Pont. Max. iussu recognita atque edita. 12 Bl. 984 S., 22 Bl. Mit vielfigürlichem Kupfertitel und zahlreichen Textholzschnitten. 25 x 18 cm. Pergament des 18. Jahrhunderts (stark lädiert, mit Fehlstellen). Venedig, Giunta, (1625).
Nicht bei Darlow-Moule, nicht über den KVK nachweisbar, nicht im Worldcat, in den italienischen on- und offline-Katalogen etc. – Kompakte Bibelausgabe der Vulgata aus der Offizin der venezianischen Drucker Giunta, reich illustriert. – Titel mit kleinem Monogramm-Stempelchen im Rand, durchgehend etwas wasser-, stock- und braunfleckig, Innengelenke offen, sonst ordentlich. Selten.

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Los 1236Biblia latina
Biblia sacra vulgata

Auktion 115

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Biblia latina. - Biblia sacra vulgata editionis. Sixti V. Pont. Max. Iussu recognita. 12 Bl., 936 S., 24 Bl. (Index). Mit Kupfertitel (in Pag.) und 233 Textholzschnitten. 18 x 12,5 cm. Halbpergament d. Z. (leicht berieben) mit goldgeprägtem RSchild (kleine Fehlstellen im Rand). Venedig, Giunta & Baba, 1648.
Nicht bei Darlow-Moule. – Zweispaltig gedruckter Text mit Holzschnitten aus früheren Editionen. – Der Kupfertitel knapp am Plattenrand beschnitten und vollständig hinterlegt. Stellenweise im Rand etwas feuchtrandig. Mal mehr, mal weniger gebräunt und braun- sowie stockfleckig.

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Los 1237Biblia latina
Biblia sacra

Auktion 115

Zuschlag
90€ (US$ 97)

Details

Biblia latina. - Biblia sacra vulgatae editionis, Sixti V. Pontificis Max. jussu recognita et Clementis VIII. auctoritate edita. LVI, 908 S. Mit Kupfertitel (in Pag.) von B. Falconi. Mit 24 Kupfern. 23,5 x 16 cm. Leder d. Z. (kleinere Beschabungen). Venedig, Balleoni, 1765.
Hübsch illustrierte venezianische Rokokobibel. – Titel (verso und recto) und Blatt 1(Lage AI) gestempelt. Etwas stärker feuchtrandig, leicht braun- und stockfleckig. Vorderer fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk.

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Los 1025Biblia latina
Köln, Nikolaus Götz, um 1478/80.

Auktion 115

Zuschlag
5.500€ (US$ 5,914)

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Das vollständige Alte Testament in einem Kölner Einband
Biblia latina. (Vetus testamentum). "Incipit epistola sancti Ieronomi ad paulinum presbiterum [bis] Explicit psalterium". Teil I (von 2) in 1 Band. 335 (statt 336; ohne d. e. w.) nn. Bl. 2 Spalten. 42 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum 20,8 x 14 cm. Format 28,7 x 21,5 cm. Mit mehreren, bis zu 7-zeiligen roten Schmuckinitialen mit reichem Federwerk über die Kolumne, Hunderten von roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Dunkelbraunes Kalbsleder d. Z. (Gelenke leicht brüchig, leicht beschabt und berieben, nur unwesentliche, minimale Fehlstellen im Bezug, vereinzelte kleine Kratzer) über schweren rundgeschliffenen Holzdeckeln mit 2 intakten Messingschließen und Fore-edge Schnitttitel: "Pars vet: test:". Köln, Nikolaus Götz, um 1478/80.
Hain-Copinger 3042. GW 4235. Goff B-560. Proctor 1117. Pellechet 2272. Bodleian B-269. Finger 182. Oates 600. Sheppard 857-58. Zedler 145. BMC I, 239. BSB-Ink B-432. CIBN B-390. ISTC ib00560000. – Das vollständige Alte Testament aus dem frühen lateinischen Bibeldruck der Kölner Offizin des Nikolaus Götz. "Gotz matriculated in the University of Cologne in 1470, and at Erfurt in summer, 1456, and produced his first signed and dated book, the Vita Christi of Ludolphus, in 1474. The Latin Bible of 'vij id' maij' 1480 was printed in Gotz's type, but does not bear his name". Die vorliegende Bibel ist wahrscheinlich noch vor 1480 gedruckt worden, vermutlich sogar schon im Jahr 1478, sie ist weder datiert noch nennt sich der Drucker. Die Type kann jedoch eindeutig der Offizin des Nikolaus Götz zugewiesen werden (Type I:98G).
Der Druck ist von größter Seltenheit, so sind weltweit nur 19 Exemplare in 17 öffentlichen Einrichtungen nachweisbar, davon viele nur als Fragment oder inkomplett oder nur in Teilen: Kein vollständiges Exemplar in Frankreich, keines in Washington, Huntington etc., in ganz Amerika lediglich eines in New York. – Es fehlt das erste weiße Blatt (a1). Das erste vorhandene Blatt (a2) mit teils etwas radiertem hs. Besitzvermerk und ersetztem Randausriss (kaum Buchstabenverlust), gegen Anfang leicht, zu Ende etwas stärker feuchtrandig, wasserfleckig, mit geringen Sporfleckchen, die letzten beiden Blätter mit alt hinterlegten Randausrissen (ohne Textverlust), sonst kaum Papierläsuren, gedruckt auf hervorragendem, festen, teils leicht welligem Inkunabelpapier, durchgehend sorgfältig rubriziert und mit bemerkenswert hübschen Federwerk-Initialen geschmückt.

Der außergewöhnlich gut erhaltene zeitgenössische Einband stammt wahrscheinlich aus einer Kölner Werkstatt, er ist auf beiden Deckeln mit einer Bordüre aus doppelten Blindfileten geziert, die mit Rechteck-, Rund- und auf dem Kopf stehenden Quadratstempeln gefüllt sind sowie mit dem Schriftband "Maria" im Kasten mit zwei Sternen. Der Mittelspiegel ist mit Doppelfileten zum Rautenmuster gebildet, in den Rauten wiederum jeweils ein Stempel. Die Stempel zeigen Rosen, ein Fabeltier und einen kleinen Christus Salvator (einer der selteneren, auf Köln verweisenden Stempel), stehend mit Kreuz im Längsrechteck (vgl. etwa den bei Schunke beschriebenen Stempel der Benediktinerinnen zu Köln; Schunke 82, 30).

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Los 1026Biblia latina
Bücher der Propheten und Neues Testament.

Auktion 115

Zuschlag
3.100€ (US$ 3,333)

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Die erste Fontibus-ex-graecis-Bibel
Biblia latina. Bücher der Propheten und Neues Testament. Teile II-III (von 3). 252 Bl. (le. w.). 2 Spalten. 47 bzw. 54 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21,8 x 12,8 cm. Format: 28,8 x 20,2 cm. Mit zahlreichen bis 10-zeiligen Initialen in Rot und Blau, Hunderten von roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Dunkelbraunes, reich blindgeprägtes Leder d. Z. (mit Bezugsfehlstellen, kleinen Löchlein, wenigen Beschabungen, sorgsam restauriert und Block neu eingehängt mit erneuerten fliegenden Vorsätzen) über abgeschliffenen Holzdeckeln mit 2 intakten ziselierten Messingschließen (Ledergelenke alt erneuert). Basel, Johann Amerbach, 1479.
Hain-Copinger 3075. GW 4236. Goff B-561. Proctor 7557. Pellechet 2303. Bodleian B-270. Borm 455. Deckert 120. 121. Ernst I,1 85. Gamper 46. Günther 206. Hubay 361. Kaufmann-Nabholz 382. Madsen 673. Oates 2766. Ohly-Sack 520. Sheehan B-245. BMC III, 745 (IB.37256). BSB-Ink B-433. ÖNB-Ink B-350. CIBN B-394. CBB 651. IBP 1006. IGI 1657. ISTC ib00561000. – Die erste Basler Amerbach-Bibel, der Erstdruck der Fontibus-ex-graecis-Gruppe, hier mit den vollständigen Büchern der Propheten, des Neuen Testaments und des Registers hebräischer Namen "Interpretationes hebraicorum nominum". Bekanntermaßen werden die lateinischen Bibelausgaben klassifiziert in 1. Bibeln ganz ohne Kommentare, 2. die Menardus-Gruppe (mit Marginalien), 3. die Venetianische Gruppe mit den o. g. "Interpretationes" und 4. die Fontibus-ex-Graecis-Gruppe. "Die Ausgaben seit 1481 mit Tafel der Evangelien und Episteln und mit Interpretationes Hebraicorum nominum. Von den einzelnen Evangelien Inhaltsangaben nach Kapiteln. Im ganzen Neuen Testament Marginalkonkordanzen sowie Einteilung der Kapitel in Unterabschnitte, die mit den Buchstaben A-G bezeichnet werden ... 4236, 4246" etc. (GW IV, S. 68). So findet sich in dem Amerbacher Druck auf Bl. 530, Zl. 35 das Distichon "Fontibus ex graecis hebreorum quoque libris...".

Vorhanden sind die Bücher der Propheten sowie das Neue Testament mit den Hieronymus-Briefen und bis zur Apokalypse des Johannes sowie dem (beim GW in der Lagenformel überspruchen) Index nominum. Es fehlt der erste Teil mit dem Alten Testament (Bl. 1-320), vorhanden sind also 252 (von 572) nn. Bl. (le. w.). Die Formel lautet: Vorhanden sind die Lagen J-T10 U12 X10 1-810 98 108 1110 12-1312. – Nur vereinzelt mit leichten Feucht- bzw. Braunrändern, stellenweise kleinen Fleckchen, jedoch kaum Fingerflecken oder Bräunungen, wenige winzige Ausrisse vom Griffregister. Nur ganz wenige vereinzelte alte Marginalien in teils etwas späterer Handschrift, das Vorsatzblatt vorne mit mehreren hs. Einträgen in deutscher, lateinischer und griechischer Sprache, datiert [15]79 und 1602, kleine Stempelchen "Veräusserte Dublette der Stadtbibliothek Frankfurt am Main". Sehr hübsch mit großen zweifarbigen Welleninitialen in Rot und Blau geziertes, (bis auf den Kopfschnitt) breitrandiges Exemplar mit durchgehender Rubrikation.
Der interessante Einband ist mit Rankenrauten und Blumenfriesen geziert. Die Innenspiegel mit spätmittelalterlichen Manuskriptfragmenten, vorne vom Ende des 14. und hinten aus dem 15. Jahrhundert.

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Los 1033Biblia latina
cum glossa ordinaria Walafridi Strabonis. Basel, Johann Froben und Johann Petri, 1.XII.1498

Auktion 115

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Biblia latina cum glossa ordinaria Walafridi Strabonis aliorumque ... et cum postillis ac moralitatibus Nicolai de Lyra. Hrsg. von Sebastian Brant. Band III (von 6): Job, Psalterium, Proverbiorum, Ecclesiasten, Canticacanticorum, Sapientie, Ecclesiasticum. 440 nn. Bl. 2 Spalten. 56 bzw. 78 Zeilen, Text von Kommentar umgeben. Got. Typ. Schriftraum 24 x 16 cm. Format 30,6 x 21 cm. Mit zahlreichen roten und blauen Lombarden und durchgehender, sehr sparsamer Rubrizierung (wenige Unterstreichungen und Kapitalstrichelungen in Rot etc.) sowie einer großen, 7-zeiligen Zierinitiale in Blau mit weißem Federwerk, auf rotem Kastengrund und mit Blattgoldfüllung. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (mit wenigen kleinen Fehlstellen, einer älter restaurierten unten rechts, etwas beschabt u. bestoßen, ob. Kapital eingerissen) über schweren Holzdeckeln mit 1 (von 2) Messingschließen und (abgeriebenem) schwarzem Titel auf dem VDeckel. Basel, Johann Froben und Johann Petri, 1.XII.1498.
Hain-Copinger 3172. GW 4284. Goff B-609. Proctor 7763. Pellechet 2351. Schreiber 3477. Schramm XXI. Kaufmann-Nabholz 874. Badalić 211. Finger 206. 207. Günther 313. Hubay 379. Madsen 697. Mendes 232. 233. Oates 2842. Ohly-Sack 549. 550. Rhodes 361. Riedl 169-173. Sack 658. Sallander 1627. 2099. BMC III, 791. BSB-Ink B-480. ÖNB-Ink B-390. CIBN B-435. IGI 1693. IBE B-480. ISTC ib00609000. – Dritter Teil der von Sebastian Brant (1457-1458) besorgten Bibelausgabe mit der Glosse des Walafridus Strabo (808-849), der Interlinearglosse des Anselmus Laudunensis (1050-1117) und mit der Postilla des Nicolaus de Lyra (1270-1349), der erstmals die "additiones Pauli Burgensis replicisque Matthiae Doering" beigegeben wurden. – Stellenweise etwas gebräunt, finger- und braunfleckig sowie angestaubt, wenige Blätter mit kleinen Randläsuren, Titel etwas angeschmutzt, lose und obere Ecke alt angerändert, die letzten 8 Blätter im unteren Rand mit braunen Wasserflecken. Zahlreiche interessante Marginalien, Unterstreichungen und einige Kritzeleien in roter und brauner Tinte von alter Hand. Wenige kleine Randein- bzw. ausrisse unten. Der zeitgenössische Einband mit reicher Deckelblindprägung (Gouilloche-Bänder, Rosen, Rautenranken etc. sowie auf dem Vorderdeckel der Aufdruck "Tercia.isg.o". Sehr schön zeitgenössisch gebunden.

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Los 1034Biblia latina
Mit Glosse von Strabo und Lyra. Basel, Froben und Petri

Auktion 115

Zuschlag
10.000€ (US$ 10,753)

Details

Biblia latina. Mit Glosse des Walafridus Strabo und Interlinearglosse des Anselmus Laudunensis und mit der Postilla des Nicolaus de Lyra. Hrsg. von Sebastian Brant. 6 Bände. 2-3 Spalten und 56-78 Zeilen (jeweils Text und Kommentar). Got. Typ. Schriftraum 24,8 x 16 cm. Format 26,6 x 21 cm. Mit 9 eingemalten 14-zeiligen Initialen in Farben auf punziertem Goldgrund, zahlreichen großen zweifarbigen Initialen in Rot und Blau, Hunderten von roten und blauen Lombarden. Blindgeprägtes Schweinsleder um 1680 (nur leicht angestaubt, kaum fleckig, minimal berieben und bestoßen) über schweren abgefasten Holzdeckeln (ohne die Schließen, Band IV exakt im Stil d. Z. nachgebunden) mit goldgeprägtem roten Rschild und dunkelgrünem Schnitt. Basel, Johann Froben und Johann Petri, 1. XII. 1498.
Hain-Copinger 3172. GW 4284. Goff B-609. Schreiber 3477. Schramm XXI, 649-675, XXII, 1085-1105. Proctor 7763. Pellechet 2351. Altés-Olivar 41. 42. Beasecker L9. Bodleian B-316. Borm 488. Collijn 212. Dubowik 4. Ernst I/2 35 und II/3 29. Feigelmanas 90. Finger 206-207. Gspan-Badalic 116. Günther 313. Hartig 130. Hubay 379. Juntke 98. Kaufmann-Nabholz 874. Kind 695. Madsen 697 und T 14. Mendes 232. 233. Oates 2842. Ohly-Sack 549-550. Raffel 81. Rhodes 361. Riedl 169-173. Sack 658. Sallander 1627, 2099. Sebastiani, Froben, 10. Voulliéme 270. Wierda 17-22. Wilhelmi: 147. Zdanevyc 84. BMC III, 791. BSB-Ink B-480. ÖNB-Ink B-390. CIBN B-435. IBE 1052. IBP 1040. IBPort 332. IBS 252. IDL 865. IGI 1693. CBB 681. CIH 662. ISTC ib00609000. – Die erste große sechsbändige, überaus reich kommentierte und mit zahlreichen Zusätzen herausgegebene Bibel aus der Offizin des Basler Druckers Johann Froben zusammen mit Johann Petri. Bis dato hatte Froben nur zwei Bibeldrucke veröffentlicht, am 27. Juni 1491 und am 27. Oktober 1495 (Hain 3107 und 3118), jeweils als (meist einbändige) Kompaktausgaben. Hier nun legte er erstmalig eine überaus reich kommentierte Bibelausgabe vor, die den beiden vorangehenden Drucken von Anton Koberger von 1480 und dem venezianischen Druck von Paganinus de Paganinis am 18. April 1495 folgt. Hier wie dort wurden erstmals die Anmerkungen des Benediktiners Walahfrid von der Reichenau (auch Walafried Strabo oder latinisiert Strabus; 808-849) als Klammerglossen hinzugefügt. Ferner enthält die Ausgabe auch die umfangreichen Kommentare und Glossen, die "Postillen" des berühmten scholastischen Theologen, des "Doctor planus et utilis", Nikolaus de Lyra (1270-1349), der - nicht zuletzt auch aus der jüdischen Tradition der Talmut-Exegese kommend - den Bibeltext Wort für Wort und oft wörtlich im Wortsinn neu interpretiert hat - und damit die vorbildliche Exegese bis in die Neuzeit lieferte. Nicht zuletzt folgt auch Martin Luther den "Postillae perpetuae" des Nikolaus von Lyra bei seiner Bibelübersetzung: "Si Lyra non lyrasset, Lutherus non saltasset".
"Wissenschaftliche Bibelausgabe mit der Glosse Walahfried Strabos und den Postillen Nikolaus de Lyras durch Sebastian Brant. Der einzige reich illustrierte Druck Frobens, die Holzschnitte nach der lateinischen kommentierten Bibel Kobergers von 1485" (Hieronymus 79).
Enthalten sind ferner auch die Expositio des Guillelmus Brito "in omnes prologos S. Hieronymi" und die Addenda des Paulus Burgensis sowie die Replik des Matthias Doering. Ferner mit einer Marginalkonkordanz zu Gratians "Decretum" sowie auch ein eigener Text des Nicolaus de Lyra: "Contra perfidiam Iudaeorum". – Es fehlen die weißen Blätter. Stellenweise leicht stock-, braun- und fingerfleckig, hin und wieder alte Anmerkungen, die Bände I, II und Band VI jeweils zu Beginn mit Wasserrand und Wurmgängen, im ersten Band sind einige Blätter etwas braunrandig, a8 im Bund mit restaurierten Einrissen. Eine der Goldinitialen etwas beschabt bzw. abgeplatzt. Band IV stammt aus einem anderen Exemplar, hier Titel und das letzte Blatt gestempelt, Bände I-III und V-VI mit einem alten farbig ausgemalten Exlibris-Wappen mit dem Monogram "JC" auf der ersten Seite (Band I, sonst auf dem unteren Rand jeweils des zweiten Blattes).

** English **

Complete copy without the blanc leaves. Here and there some light brownstains or foxing, minimal fingerstainy. Occasionally some few old manuscript notes to margins, volumes I, II and VI each at beginning with some minor waterstains and few worm traces. The first volume some leaves slightly browned to margins, leaf a8 with few restored tears to inner joint. One of the gold initials little rubbed resp. scratched, volume IV from another copy with stamped title and last page. Volumes I-III and V-VI contain a beautiful coloured bookmark with coat of arms and monogram "JC" at the first page (volume I, otherwise at lower margin of the second leaf).
Beautiful complete and homogeneously bound copy in blind-tooled pigskin around 1680 over massive wooden boards (only minimally dusty, scuffed or rubbed, clasps missing, binding of volume IV is an almost perfect newer replication), all with gilt spine labels and dark green edges.

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Los 806Biblia latina
Lateinische Handschrift auf Papier. Süddeutschland-Österreich 1475-1500.

Auktion 113

Zuschlag
15.000€ (US$ 16,129)

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Vom Rubrikator datiertes vollständiges Vulgata-Manuskript
aus der Bibliothek der Grafen zu Schönborn-Buchheim

Biblia latina. (Biblia Sacra juxta Vulgatam versionem, Vetus et novum Testamentum). Lateinische Handschrift auf Papier. 2 Bände. 317; 354 nn. Bl. 2 Spalten. 50 Zeilen. Bastarda als Textschrift und Textura gotica als Auszeichnungsschrift. Schriftraum: 21 x 15 cm. Format: 29,5 x 21 cm. Mit 1 farbigen Initiale in Rot und Türkisgrün, mit über die Kolumne ausgreifenden Ranken in Grün und Blau am Textanfang (Prologus) sowie einigen großen Schmuckinitialen in Blau mit rotem Knollenblattwerk und überaus phantasievollem, reichem Federwerk, oft über die gesamte Kolumne greifend, vollständige Rubrizierung mit Hunderten von roten und blauen Lombarden, roten Kapitalüberschriften sowie Kapitalstrichelung, roten Kolumnentiteln und marginalen Konkordanzverweisen. Reich blindgeprägtes Kalbsleder des 19. Jahrhunderts (kaum berieben). Süddeutschland-Österreich 1475-1500.
In sich abgeschlossene 2-bändige lateinische Bibelhandschrift des deutschen Spätmittelalters, wohl aus Bayern oder dem westlichen Österreich. Geschrieben in einer sauberen braunschwarzen Bastarda-Schrift von mehreren Händen, mit großen kalligraphischen Überschriften der einzelnen Kapitel und Bücher des Pentateuch, der historischen Bücher und der Propheten. Auffallend ist im ersten Band die ungewöhnliche Abfolge der Texte: auf den Pentateuch folgen das Buch Ruth und Baruch, erst dann Josua, Richter und die weiteren historischen Bücher des Alten Testaments. Enthalten sind auch apokryphe Schriften wie das dritte Buch Esra - und eben die Pseudepigraphie Baruch, das dann an seiner ursprünglichen Stelle im Kanon der Prophetenbücher wiederholt wird.
Interessant ist die Handschrift vor allem auch durch die Datierungen des Schreibers (bzw. auch Rubrikators, möglicherweise von derselben Hand) auf das Jahr 1475 (Band II, Blatt 320recto) sowie die Angabe der Vollendung des Magnum Opus Manuscripti 1500 (Band I, Blatt 354verso): "Finit Anno domini 1500 in dominica letare".

Die zweibändige, in flüssiger Bastarda geschriebene Bibel muss als Gebrauchshandschrift angesehen werden; auch die Ausstattung des biblischen Textes durch Rubrizierung und einfache Initialen entspricht diesem spätmittelalterlichen Standard. Lediglich einige Buchanfänge sind mit minierten Initialen im süddeutschen, gotischen Stil des späten 15. Jahrhunderts ausgezeichnet worden. Die Bibel gliedert sich, wie folgt:

Band I.
Beschreibung des Textes: Band I: fol. 1r-5rb: Hieronymus: Epistola ad Paulinum presbyterum: fol. 5va-30vb: Genesis; fol. 31r-52rb: Exodus; fol. 52va-66vb: Leviticus; fo. 67ra-87rb: Numeri; fol.87va-105rb: Deuteronomium; fol. 105va-107rb: Ruth; fol. 107va-111ra: Baruch (mit Argumentum): fol. 111va-125ra: Josue (mit 2 Prologen); fol. 125ra-138ra: Liber iudicum (ohne Titel); fol. 138rb-139rb: Prologus in libros Regum; fol. 139rb-157va: I. Regum: fol. 157vb-172va: II. Regum; fol. 172vb-190rb: III. Regum: fol. 190vb-207ra; IV. Regum; fol. 207rb-222vb: I Paralipomenon (mit Prolog) - fol.222vb-242.rb: Paralipommon: fo1.242va-248rb: I. Esdras (mit Prolog) und II. Esdras (Nehemias); fol. 248va-264vb: Esdras II (= Esdras III, apokryphes Buch); fol. 265ra-270va: Tobias (mit Prolog); fol. 270vb-278rb: Judith (mir Prolog); fol.278va-285va: Esther (mit Prolog); fol. 285vb-304rb: I. Machabaeorum (mit Prolog); fol. 304va-317ra: II. Machabaeorum; fol. 317rb-317v: leer.

Band II.
Fol. 1ra-1va: Hieronymus: Prologus ins translationem scundum hebraicam veritatem; fol. 1va-35rb: Psalterium iuxta hebraeos; fol. 35v: leer; fol. 36ra-47vb: Proverbia; fol. 48ra-51va: Ecclesiastes; fol. 52rb-54rb: Canticum canticorum; fol. 54va-62vb: Sapientia (Prolog); fol. 62vb-85va: Ecclesiasticus; fol. 85vb-99vb: Job; fol. 100ra-125vb: Isaias; fol. 126ra-155vb: Jeremias (mit Prolog); fol. 155vb-158rb: Lamentationes Jeremiae; fol. 158rb-161va: Baruch (mit Argumentum); fol. 161vb-187vb: Ezechiel (mit zwei Prologen); fol. 188ra-199vb: Daniel (mit zwei Prologen); fol. 199vb-200ra: Hieronymus: Prologus in duodecim prophetas minores; fol. 200ra-204ra: Oseas (mit 2 Prologen); fol. 204ra-205vb: Joel (mit 2 Prologen); fol. 206ra-209rb: Amos (mit 2 Prologen); fol. 209rb-210ra: Abdias (mit 2 Prologen); fol. 210rb-211va: Jonas (mit 2 Prologen); fol. 211vb-214ra: Michaeas (mit Prolog und Argumentum); fol. 214ra-215rb: Nahum (mit Prolog und Argumentum); fol. 215rb-217ra: Habacuc (mit Prolog und Argumentum); fol. 217rb-218vb: Sophonias (mit Prolog und Argumentum); fol. 218vb-219vb: Aggaeus (mit Prolog); fol. 219vb-224rb: Zacharias (mit Prolog); fol. 224rb-225vb: Malachias (mit 2 Prologen); fol. 226ra-242vb: Matthaeus-Evangelium (mit 2 Prologen); fol. 243ra-253rb: Markus-Evangelium (mit Prolog); fol. 253va-271rb: Lukas-Evangelium (mit Prolog); fol. 271va-284rb: Johannes-Evangelium (mit Prolog); fol. 284va-320rb: Corpus Paulinum (mit Argumenta zu den einzelnen Briefen); fol. 320va-338rb: Actus Apostolorum (mit Prolog und Argumentum); fol. 338rb-346rb: Septem Epistolae Catholicae (mit Prolog); fol. 346rb-354va: Apocalypsis. – Die ersten elf Blätter des ersten Bandes mit starken Feuchtigkeitsspuren, die Schrift oftmals unleserlich verwischt, ebenso die farbige Initiale. Band II durchgehend etwas wasserrandig, ab etwa der Mitte bis in den Text reichend, auch hier ist der Text teils verschwommen und unleserlich. Sonst nur hier und da leicht fleckig. Vollständige handschriftliche Bibel sind am Ende des 15. Jahrhunderts von großer Seltenheit, gab es schon einige Drucke, die inzwischen - nach Gutenbergs B-42 erschwinglich waren. Die unendliche Mühe einer gesamten Handschrift, die - wie hier eindrucksvoll aufgrund der Datierung - nachvollzogen werden kann, mindestens zwölf Jahre dauerte, wurde nur noch selten unternommen. Insofern handelt es sich um ein Manuskript von höchstem wissenschaftlichen Interesse, das der detaillierten textkritischen Erfassung noch harrt (Vulgata-Vorbilder der Abschrift, genauere Datierung, Lokalisierung, Rubrikator, Schreiber etc. - können als offene Fragen formuliert werden).

Provenienz: Das Exemplar stammt aus der aufgelösten fürstlichen Bibliothek derer Grafen zu Schönborn-Buchheim mit deren Bibliothekschildchen und Signatur (roter schreitender Löwe): "Manuscr. 13", deren Stempel "Gräfl. Schönbornsche Bibliothek" und gestochenem Wappenexlibris: "Bibliotheca Domini Comitis a Schönborn Buchheim" auf dem Innendeckeln.

** English **

First 11 leaves of vol. I with strong water stains, letters and coloured initial blurred and mostly unreadable. Starting in the middle part, vol. II throughout with slight damp stains in the margins, text also partly blurred and unreadable. Otherwise only some minor stains. - Provenance: Copy from the dissolved baronial library of the Counts of Schönborn-Buchheim with their bookmark and shelfmark (red lion).

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Los 1055Biblia latina
Basel, Amerbach, 1481

Auktion 113

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Biblia latina. 299 nn. Bl. (ohne das e. w. Bl. a1; statt 572). 2 Spalten. 47 und 54 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21,7 x 13 cm. Format: 29 x 20 cm. Mit zahlreichen Initialen in Rot, Blau und Rotblau und durchgehender Kapitalstrichelung in Rot. Blindgeprägter Kalblederband d. Z. über Holzdeckeln (berieben, Rückdeckel auch mit kleineren Schabspuren, Rücken unter Verwendung des zeitgenössischen Bezugsmaterials fachmännisch restauriert) mit 2 intakten ziselierten Messingschließen. (Basel, Johann Amerbach, 1481).
Hain-Copinger 3081. GW 4246. Goff B-571. Pellechet 2308. Bodleian B-280. Collijn 316. Hubay 366. Kind 675. Madsen 678. Mendes 210. Oates 2767. Ohly-Sack 524. Raffel 79. Riedl 152. Sack 629. Schlechter-Ries 296. 297. Sheehan B-252. Voulliéme 139. Zedler 140. BMC III, 745. BSB-Ink B-443. CIBN B-401. IGI 1664 ISTC ib00571000. – Zweite Bibelausgabe von Johann Amerbach, sein erster Bibeldruck erschien 1479 als eines der ersten Druckwerke aus seiner Basler Offizin (GW 4236). Weitere Ausgaben folgten 1482, 1486, 1491, 1492/94 sowie von 1498 bis 1502 als Sozius von Anton Koberger die siebenbändige Monumentalausgabe mit dem Kommentar des Dominikaners Hugo von Saint-Cher (um 1200-1263), einem der einflussreichsten Bibelkommentatoren des Mittelalters. Vorliegender Druck mit der ersten Hälfte des Alten Testaments, beginnend mit dem Prolog und dem Pentateuch, den Geschichtsbüchern und den Lehrbüchern und Psalmen bis einschließlich Ecclesiasticus. Von einer zeitgenössischen Hand umfangreich annotiertes Exemplar (stellenweise leicht beschnitten). – Es fehlt das erste weiße Blatt a1. Erste Blatt mit kleiner geschlossener Fehlstelle im oberen Rand. Etwas fingerfleckig und stellenweise mit zumeist schmalerem Wasserrand, am Schluss etwas breiter und mit einigen unfachmännisch geschlossenen Wurmgängen. Ausgeschiedenes Dublettenexemplar der Stadtbibliothek Frankfurt, mit entsprechendem Stempel im unteren Rand des Titels.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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