Schultze, Bernard
Im Sieb die gelbroten Körner
Los 7550
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)
Im Sieb die gelbroten Körner
6 (2 farbige) Radierungen sowie Titel, Impressum und 3 Gedichte auf 7 Doppelbl. BFK Rives-Velin. Lose in Org.-Leinenmappe und Orig.-Kartonschuber. 1972.
42,5 x 29,5 cm (Blattgröße).
Die Radierungen jeweils signiert "Bernard Schultze" und datiert, sowie im Impressum zusätzlich signiert. Auflage 65 num. Ex.
Phantasievolle Migof-Kompositionen, die abstrakten, dreidimensionalen Gebilde und Kunstwesen eines der bedeutenden Vertreter des deutschen Informel. Erschienen bei der Edition Rothe, Heidelberg, als Zweiter Druck der Tukanpresse, in einer Gesamtauflage von 85 Exemplaren. Druck der Radierungen bei Wilhelm Schneider, Berlin. Sämtlich prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand.
"Nachtexpress"
Öl auf Leinwand. 2015.
100 x 100 cm.
Verso auf der Leinwand mit Pinsel in Schwarz signiert "GRÖSZER" und datiert, auf dem Keilrahmen mit Filzstift in Rot betitelt.
Durch eine traumhafte Kulisse aus phantastischen, in den Himmel wachsenden Gebilden, die an amorphe Zufallsstrukturen aus Max Ernsts berühmten Décalcomanien erinnern, fährt der rote Nachtexpress hoch oben auf einem Viadukt, den langen Rauchschwall seiner Dampflok eindrucksvoll über die gesamte Bildbreite hinter sich herziehend. Den teils überlebensgroßen Bildern des Berliner Künstlers Marc Gröszer, der an der Kunsthochschule Weißensee studierte, ist stets etwas Rätselhaftes zu eigen. Häufig sind diese bevölkert von maskenhaften Figuren oder riesenhaften, üppig-barocken Frauenkörpern in geisterhaften Szenerien und apokalyptischen Weltuntergangsvisionen.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Bellmer, Hans
Barockes Souterrain (Souterrain baroque)
Los 7552
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)
Barockes Souterrain (Souterrain baroque)
Radierung auf Lana-Velin.
11,8 x 18 cm (23,5 x 30,5 cm).
Signiert "Bellmer". Auflage 99 num. Ex.
Mandiargues 117.
Bellmer spielt in seiner Radierung auf delikate Weise mit weiblicher Erotik und surrealen Elementen. Prachtvoller, klarer Druck mit dem wohl vollen Rand, rechts mit dem Schöpfrand.
"Vaterhaus"
Öl auf Malpappe. 1987.
95 x 70 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "MEČYS" und datiert, verso auf dem Keilrahmen mit Faserschreiber in Schwarz nochmals signiert, datiert und betitelt.
Wie in einem Storchennest thronen die skurrilen Gestalten hoch in der Luft über einer verfallenen Hütte, mit weitem Blick in die Berglandschaft. Dicht beieinander und doch völlig beziehungslos zueinander sitzen sie in ihrem luftigen, gefährlich fragilen Ausguck. Tiere und Tierfragmente ergänzen die gespenstischen Erscheinungen. Und reiner Wahn ist also dieses morsche, verfallende Vaterhaus, ganz im Gegensatz zum Titel ein Inbegriff der Heimatlosigkeit. In altmeisterlicher Feinheit gestaltet die Künstlerin die irritierende Szenerie, souverän die Farbperspektive einsetzend. "Eines der eindrucksvollsten Gemälde, von der Komposition wie von der Bildidee her, ist zweifellos das 1987 entstandene Bild 'Vaterhaus'." (Gerd-Wolfgang Essen, in: Aliute Mecys, Gemälde, Galerie in Flottbek, Hamburg 1990. o.S.).
Ausstellung: Aliute Mecys, Gemälde, Galerie in Flottbek, Hamburg 1990 (mit Abb., o.S.)
"Motinos" (Mütter)
Acryl und Öl auf Malpappe. 1988.
50 x 49,5 cm.
Unten in der Ecke links mit Pinsel in Hellgrau signiert "MEČYS" und datiert, verso auf dem Keilrahmen mit Faserschreiber in Schwarz nochmals signiert, datiert und betitelt.
Verstörende Komposition: Unter apokalyptisch sich zusammenziehenden dunklen Wolken schart sich die kleine Gruppe skurriler Gestalten - mütterlich erscheinen sie keinesfalls - um das an Oskar Matzerath erinnernde Kind in der Krippe, die in ihrer Größe fast an einen Sarg denken lässt und den blinden, gierigen Muttergestalten als Futterkrippe dient. Gerade aufgehängt, kippt die Bildwelt aus dem Rahmen; die Künstlerin intendierte jedoch eine diagonale Hängung, worauf die Position von Signatur und Bezeichnungen verso eindeutig schließen lassen. Der Titel verweist auf die litauischen Wurzeln der Künstlerin.
Ausstellung: Aliute Mecys, Gemälde, Galerie in Flottbek, Hamburg 1990 (Abb. Umschlagrückseite)
Kreidt, Hermann
Bosch, Friedrich und Susanna
Los 7556
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)
"Bosch, Friedrich und Susanna"
Gouache auf Velin, mit gezeichneter Einfassungslinie, auf Karton kaschiert. 1969.
14,6 x 21 cm.
Auf dem Karton unten rechts mit Bleistift signiert "Hermann Kreidt" und datiert, unten links betitelt.
Die skurrile, vor Phantasie sprühende Komposition bezieht sich auf das biblische Motiv von Susanna und den beiden Alten, versetzt die modifizierten Figuren jedoch in eine leuchtende, surreale Farbwelt. Mit unzähligen Pinselstrichlein von minutiöser Feinheit gestaltet Kreidt die Szene, deren abstrakt-ornamentale Formensprache sich an Mustern der natürlichen Welt orientiert, sie aber aus ihrem Kontext löst und verfremdet.
Imagination einer Stadt
Radierung mit Aquatinta auf CMFabriano-Velin. 1986.
64,5 x 49,5 cm (76 x 56,3 cm).
Signiert "Erik Desmazières" und datiert. Auflage 90 num. Ex.
Standbilder erwachen zum Leben und bewegen sich durch die verschachtelte Stadtarchitektur. Typische Komposition Desmazières', die deutlich den Einfluss seiner großen künstlerischen Vorbilder zeigt. Ganz prachtvoller, differenzierter Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Eine weitere signierte Radierung von Desmazières, "Stilleben mit Kürbissen".
Verwilderte Stadt
Tempera und Feder in Schwarz auf Preßspanplatte. 1982.
30 x 40 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Gelb signiert "KREIDT" sowie mit Feder in Schwarz nochmals signiert "F. KREIDT" und datiert, verso auf dem Abdeckkarton von fremder Hand betitelt.
Riesenbärenklau wuchert über das verlassene Chassis, Disteln und Nesseln verdecken das Mauerwerk, Bretterbuden sind schon lange verlassen und verfallen. Wir sehen zwar keine Spuren einer Apokalypse, aber diese schwarzgrüne Welt scheint gänzlich unbewohnt, eine dem Untergang preisgegebene Zivilisation. Kreidt kombiniert die lasierend aufgetragenen Temperafarben seiner gedeckten Palette mit feinen Federkonturen, die den Verfall beinahe hyperrealistisch dokumentieren.
Kreidt, Fritz
Ofenstraße Süd, Lauchhammer
Los 7562
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)
Ofenstraße Süd, Lauchhammer
Tempera auf Preßspanplatte. 1995.
30 x 40 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "KREIDT", verso auf Klebeetikett typographisch bezeichnet, datiert und betitelt.
Eine untergegangene Welt, von der Natur zurückerobert und ihrer Sinnhaftigkeit beraubt. Fein ausformuliert stellt Kreidt die verfallene, vollkommen menschenleere Industriearchitektur dar. Die Großkokerei Lauchhammer wurde 1991 stillgelegt, und bereits vier Jahre später ist die Ofenstraße mit blühendem Buschwerk bewachsen. In diesem Prozess zeigt sich ein Aspekt von Vergeblichkeit, der dem menschlichen Streben und Handeln angesichts der Macht der Vegetation innewohnt. Zugleich liegt genau darin ein gerade heutzutage immenser Trost, siegt hier doch über den kaputten Kern der Industrialisierung und Umweltverschmutzung die Selbstheilungskraft der Natur.
Provenienz: Galerie Christian Zwang, Hamburg und Berlin (mit deren Klebeetikett verso)
Selbst
Silbergelatineabzug. 1981.
48 x 38,5 cm.
Unten rechts mit weisser Tinte signiert und datiert.
Die Stille
Öl auf Preßspanplatte. 2019.
20 x 60 cm.
Unten links mit Pinsel in Grün signiert "KERWIEN".
Einsam, nüchtern und akribisch ausformuliert erstreckt sich in langgezogenem Querformat ein Interieur mit wenig Mobiliar, belebt nur von einigen Gräsern und Bäumchen, vor den Augen des Betrachters. Der Blick wandert, angezogen vom Tageslicht, zum Fenster und durch eine Raumflucht hin zu einem rosablauen, surreal wirkenden Himmel, der an Renée Magritte denken lässt. Benjamin Kerwien ist seit 1995 als Maler und Illustrator tätig. Seine Bilder strahlen eine teils bedrückende Ruhe und Melancholie aus. In ihren nüchternen, zumeist menschenleeren Bildwelten findet eine postmoderne Sachlichkeit Ausdruck. Häufig behandelt er das Thema Pflanzen, stets präzise und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet.
Provenienz: Privatbesitz Amsterdam
Privatbesitz Berlin
Chamberlain, Lewis
Through the Leafy Woodlands
Los 7566
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)
"Through the Leafy Woodlands"
Bleistift auf Velin. 2021.
11 x 11 cm (28,4 x 25,3 cm).
Unten rechts mit Bleistift signiert "L. Chamberlain" und datiert.
Lewis Chamberlain studierte bis 1988 an der Slade School of Art in London. Seit den 1990er Jahren widmeten sich bereits verschiedene Ausstellungen in Großbritannien und den USA seinem Werk, so auch unter anderem 1991 die legendäre Guillaume Gallozzi Gallery in New York. Bereits im jungen Alter sammelte er an den Ufern der Humber-Mündung aufgelesenes Strandgut und nahm die Fundstücke zum Zeichenstudium mit nach Hause. Diese Faszination für seltsame, offenbar unzusammenhängende Objekte und die durch ihre Verbindung entstehenden Kontexte spiegelt sich bis heute in seinen Arbeiten wider. In seinen altmeisterlich-präzis gearbeiteten Gemälden und Bleistiftzeichnungen schafft er durch die Kombination von Fundstücken, Modellen und Kinderspielzeugen und die Gegenüberstellung von scheinbar nicht zusammen gehörenden Objekten zugleich vertraut wie irritierend-unheimlich wirkende, vielschichtige Bildwelten. Seine Arbeiten finden sich in vielen internationalen Sammlungen.
Il Sorriso
Farbige Kaltnadel mit Mezzotinto und Roulette auf Hahnemühle-Velin. Um 1978.
92,3 x 63,5 cm (106,3 x 79 cm).
Signiert "Anderle". Auflage 70 num. Ex.
Spangenberg 142.
Jiri Anderles Radierung "Il Sorriso" entstand innerhalb seines Zyklus "Portraits in the Passage of Time". Das Motiv entstammt einem Portrait des italienischen Renaissancekünstlers Alesso Baldovinetti aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Ihre Figur wird überlagert und wiederholt, wodurch eine Bewegungsunschärfe entsteht. Ihr Mund kräuselt sich von links nach rechts allmählich zu einem Lächeln. So präsentiert Anderle nicht nur einen einzelnen Moment, sondern eine ganze Handlung: Vergangenheit und Gegenwart, dargestellt auf einer Bildebene, und er versetzt den Betrachter in einen quasi traumartigen Raum. Prachtvoller, klarer und differenzierter Druck der nahezu formatfüllenden, großformatigen Darstellung.
Metaphysische Landschaft
Rauch-Zeichnung: Schwarz (unter Verwendung von Ruß) beschichtetes Papier mit Ritzzeichnung. Um1860.
7,8 x 10 cm.
Die Schwaden des Rauches legen unterschiedlich dichte, teils tiefdunkle Schleier auf das Papier. Dorthinein ritzt der Künstler die Negativzeichnung und fixiert anschließend die Rauchschicht. Der Schwung der Linien scheint sich mit dem wolkigen Untergrund zu verbinden, seine metaphysische Wirkung zu steigern, so dass, ähnlich einem Traumbild, der Hauch einer Landschaft entsteht. Auf italienisch hießen diese Bilder "Fumi", die im 19. Jahrhundert wohl zuerst auf der Rückseite leer gegessener Teller entstanden. In die über dem Licht geschwärzte Fläche ritzten anfangs die italienischen Künstler Karikaturen mit dem Zahnstocher und konnten davon mit angefeuchtetem Papier aquatintaähnliche Abdrucke nehmen. Hier jedoch liegt die Rußschicht direkt auf dem Papier und erzielt subtile Abstufungen von Hell- und Dunkeltönen.
Wöhler, Hermann
Weltlandschaft mit Lilien
Los 7570
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
Weltlandschaft mit Lilien
Öl auf Hartfaserplatte.
49 x 69,8 cm (Rahmenausschnitt).
Unten mittig rechts mit Pinsel in Blau mit dem Künstlersignet "HW".
Eine meditative Stille und der Blick in wundersam fremde Bildwelten vereinen sich in dieser rätselhaften Darstellung. Drei große, sanft schimmernde Gestirne - Sonnen oder Monde vielleicht - durchziehen den Himmel über dieser Welt der Imagination und verströmen ein irreales Halblicht, aus dem heraus die irritierend weißen, fast fledermausartigen Vogelwesen wie Boten in den Vordergrund hineinfliegen. Hier umrahmt nachtblau der Sternenvorhang den Ausblick in jene fremde Welt und verdunkelt die weißen Lilien im Vordergrund. Leben und Tod, Diesseits und Jenseits, Licht und Dunkel, diese Gegensätze verschränken sich in dem Zwischenreich des Bildes, das den Betrachter zum stillen Schauen ebenso wie zum Nachsinnen und Träumen anregt.
Surreale Landschaft
Acryl auf Hartfaserplatte. 1972-73.
60,5 x 121 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "B WONG" und datiert, verso nochmals datiert, mit den Maßangaben und bezeichnet.
Sei es in Neuseeland oder auf dem Mond: Vollkommen fremd wirkt die Landschaft mit ihren aneinandergereihten, sich wiederholenden Mustern und Formationen. Die vollkommen menschenleere, lasierend gemalte Szenerie unter strahlend blauem Himmel erhält durch das grünliche Licht und ihre fast monochrome Farbigkeit einen surrealen Charakter, eine irritierende Unnatürlichkeit. Eine tiefe, beängstigend dunkle Spalte öffnet sich im Vordergrund, und ob die Landmassen weiter hinten fest sind oder aus fließendem, lockerem Sand bestehen, bleibt unklar. So löst die Landschaft ein irritierendes Gefühl geisterhafter, traumartiger Unwirklichkeit aus und erhält einen nahezu meditativen Charakter. Nach kurzen Experimenten mit Aquarell und Öl entschied Wong sich für Acryl als Malmedium, da er die schnell trocknenden Farben ermöglichten, zügig aufeinanderfolgende Farbschichten aufzutragen - eine Lasurtechnik, die seinen Gemälden ein juwelenhaftes Leuchten verleiht.
Transparentes Gefilde
Öl auf Leinwand. 1947.
30,5 x 41 cm.
Unten links in der Darstellung mit Pinsel in Rot signiert "hans thiemann" und datiert.
Essen 57.
Eine ganz eigene, imaginierte Bildwelt jenseits der Realität baut Thiemann auf, anstatt diese lediglich zu verfremden. Anklänge an Landschaftliches vereinen sich mit mysteriösen Objekten und Konstrukten, in der spannungsreichen Komposition und mit dem ornamentalen, regelmäßigen Pünktchenmuster von hohem ästhetischen Reiz. Um 1933 wandte sich der Künstler "jener metaphorisch abstrakten Formensprache zu, die fortan seine Bildwelt bestimmt. Sie führt ihn zurück zu den Grundelementen der abstrakten Malerei, zu Punkt, Linie und Fläche im Sinne seines Lehrers Kandinsky." Mit dieser elementaren Formensprache baut er jedoch eine metaphernreiche, geradezu dichterische Bildwelt auf. "Hier wird die Nähe zu seinem zweiten großen Lehrer am Bauhaus, zu Klee, spürbar." (Essen S. 15). Kurz vor dem Entstehen des vorliegenden Gemäldes, 1946, fand die erste große Ausstellung seiner Arbeiten, zusammen mit Trökes, Zimmermann u. a. als "Gruppe der Fantasten" präsentiert, in der Berliner Galerie Gerd Rosen statt, im Jahr 1947 bereits ebendort seine erste Einzelausstellung.
Fisch unter Bäumen
Pinsel in Schwarz, laviert, auf festem Velin. 1991.
48 x 48 cm.
Unten rechts in der Darstellung signiert "HOUTIN" und datiert.
Lebt der Fisch? Er liegt nicht auf seiner Servierplatte, sondern er steht, als schwämme er im Wasser. Korrespondierend dazu, wachsen die ihn umrahmenden Äste korallenartig, und wie Narwalzähne winden sich die spitz zulaufenden Pflanzen aus den mit Algen überwucherten Säulenkapitellen. Sehen wir die Spiegelungen von oben oder vielleicht von unten? Befinden wir uns unter Wasser oder am Ufer eines Sees? Vexierbildartig inszeniert Houtin die souverän gezeichnete Komposition, die nur auf den allerersten Blick wie ein Stilleben wirkt.
Landschaftsvisionen
4 Radierungen auf Velin. 1981-85.
Bis 60 x 45 cm (Blattgröße).
Jeweils signiert "Houtin" und datiert, teils betitelt.
Utopische Gartenarchitekturen, in allergrößter Feinheit radiert, offenbaren Houtins profunde Kenntnis der Pflanzen ebenso wie seine reiche Vorstellungskraft. Dabei u. a. die Motive "Utopie", "Regard" und "Jardin d'Essai". Prachtvolle Drucke mit Rand.
Daphne in Eva Mystica
Radierung auf Kupferdruckpapier. 1969.
39,1 x 29,5 cm (54,4 x 42 cm).
Signiert "Ernst Fuchs". Auflage 100 num. Ex.
Weis 147 I b (von IV g).
Vor den Tonplatten, aus der Auflage in der Mappe "11 Blätter Phantastischer Graphik", Rembrandt Verlag, Berlin 1969. Prachtvoller, klarer Druck mit breitem Rand. Beigegeben: Eine weitere signierte Radierung von Ernst Fuchs, "Eva Triptychon", 1967 (Weis 117 III) sowie zwei Bücher: das Werkverzeichnis der Druckgraphik Weis/Fuchs, München und Wien 1980, sowie "Fuchs über Ernst Fuchs", Hrsg. Richard P. Hartmann, Paris und Wien 1977.
Meditationsbilder
3 Farbaquatintaarbeiten mit Radierung auf Velin. 1979-85.
Bis 49 x 38 cm (Blattgröße).
Alle signiert "ERNST STEINER", meist datiert und alle betitelt.
Vorhanden sind die Motive "Die Geburt des Lichtes", "Die Stadt" und "Lebensbaum". Sämtlich prachtvolle Drucke mit Rand.
Fuchs, Ernst
Die Versuchung des Heiligen Simeon Stylith (Turmbau Europa)
Los 7579
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
521€ (US$ 560)
Die Versuchung des Heiligen Simeon Stylith (Turmbau Europa)
Radierung auf gewalztem rosa Velin. 1975.
68,3 x 49,4 cm (87,3 x 63,2 cm).
Auf dem Unterlagepapier signiert "Ernst Fuchs". Auflage 300 num. Ex.
Weis/Fuchs 225 II b (von III).
Aus der Auflage von der Schwarzplatte, vor den farbigen Drucken. Prachtvoller Druck mit Rand.
Frau Lot
2 Farbradierungen auf BFK Rives-Velin. 1972.
56 x 31 cm (ca. 90 x 63,3 cm).
Beide signiert "Ernst Fuchs". Auflage 10 röm. num. bzw. 300 num. Ex.
Weis/Fuchs 180 VII a und b (von VIII c).
Zwei Exemplare der ersten Fassung. Prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand.
"Ville septentrionale"
Radierung über beigefarbener Tonplatte auf BFK Rives-Velin. 1984.
41,5 x 59,7 cm (57 x 76,5 cm).
Signiert "Erik Desmazières", datiert und betitelt. Auflage 90 num. Ex.
Ville septentrionale: eine nördliche Stadt. Der Ausdruck bezieht sich auf das lateinische Substantiv septentriones und meint die sieben Sterne des Pflugs (Ursa maior, Großer Wagen), auch Septentrion genannt. Er wurde in der historischen Astronomie verwendet, um die nördliche Richtung auf dem Himmelsglobus anzuzeigen, zusammen mit Meridional für südlich, Oriental für östlich und Occidental für westlich. Bei Desmazières ist es eine zwar vom Menschen erschlossene, aber schwer zugängliche Stadt, gebaut inmitten unwirklicher, spitzwinkliger Felsformationen unter stürmisch bewegtem Himmel. Die darunterliegende Tonplatte taucht die Szenerie in ein unheimliches, gelbliches Licht. Prachtvoller, wunderbar kontrastreicher Druck mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.
"Der Winter"
Öl auf Leinwand. 1981.
131 x 131 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Weißgelb monogrammiert "G" und datiert, verso auf dem Keilrahmen mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "Rolf Gith", datiert, betitelt und bezeichnet "Oel auf Leinen".
Schamanisch erscheint das Arrangement auf den ersten Blick: Fell, Feder und Horn, miteinander am oberen Ende eines Stabes verschnürt und mit vereisendem Wasser übergossen. In den Jahren zwischen 1977 und 1981 entstand eine Reihe von Arbeiten in Tempera und Öl auf Leinen, mit denen der Künstler eine persönliche Mythologie beschreibt, jeweils an einem Stab arrangiert, wie z.B. Kinder-, Alltags-, Zeichen- und Zeit-Stab. Die vorliegende Komposition mit ihrem schamanischen Charakter ist wohl in diesem Zusammenhang zu sehen; zugleich nimmt sie in gewisser Weise Giths später entstehende großformatige Stilleben vorweg: Auch hier verwendet er das Blow-up-Verfahren, wie es unter anderem aus der Pop-Art bekannt ist. "Die monumentale Vergrößerung der Gegenstände im Bild (das Blow up) verhilft diesem zu einer ganz eigenständigen Präsenz (...)." (M. Buchkremer, Lichtzeichen, in: Rolf Gith, sign of light, o.O. 2014, S. 17). Das fluide Farbenspiel und der mysteriöse Charakter der Komposition fesseln den Blick des Betrachters nachhaltig. Von 1968 bis 1974 studierte Gith an der Hochschule für bildende Künste Hamburg Malerei bei Hans Thiemann und Rudolf Hausner.
Houtin, François
Herbstfrüchte unter Trauerweiden
Los 7584
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)
Herbstfrüchte unter Trauerweiden
Pinsel in Schwarz, laviert, auf Velin. 1992.
38,2 x 38,2 cm.
Unten links in der Darstellung signiert "HOUTIN" und datiert.
Birnen und Brombeeren drapiert Houtin zentral im Tondo der Zeichnung. Von den hängenden Zweigen der Trauerweiden rechts und links eingerahmt, stehen sie vor der Kulisse der idyllischen Seenlandschaft wie am Eingang einer Grotte. So lebhaft und plastisch sind die Früchte durchmodelliert, dass sie sich dunkel vom zart gezeichneten und lavierten Hintergrund abheben und beinahe ein Eigenleben zu entwickeln scheinen. Beigegeben: Eine signierte Monotypie von Houtin, "Kahler Baum", 1993.
Born, Adolf
Příjemná společnost (Angenehme Gesellschaft)
Los 7585
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)
"Příjemná společnost" (Angenehme Gesellschaft)
Farblithographie auf glattem Velin. 1992.
54,4 x 70,5 cm (64,5 x 75,8 cm).
Signiert "ABorn" (ligiert), verso nochmals signiert und tschechisch betitelt. Auflage 85 num. Ex.
Prachtvoller, differenzierter Druck mit breitem Rand.
Born, Adolf
Vyslanci tmy (Boten der Dunkelheit)
Los 7586
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)
"Vyslanci tmy" (Boten der Dunkelheit)
Farblithographie auf Velin. 1990.
38 x 49 cm (49,8 x 58,7 cm).
Signiert "ABorn" (ligiert), verso nochmals signiert und betitelt. Auflage 75 num. Ex.
Liebevoll erdachte Mischwesen aus menschlichen und tierischen Gestalten ziehen in einträchtiger Parade durchs Bild. Prachtvoller, klarer Druck mit breitem Rand.
Born, Adolf
Setkání Císaře Rudolfa A Alchymisty
Los 7587
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)
"Setkání Císaře Rudolfa A Alchymisty"
Farblithographie auf glattem Velin. 1993.
54,4 x 70,5 cm (64,5 x 75,8 cm).
Signiert "ABorn" (ligiert), verso nochmals signiert und tschechisch betitelt. Auflage 90 num. Ex.
Die phantastische Szenerie schildert das Treffen zwischen Kaiser Rudolph und dem Alchemisten. Prachtvoller, farblich sehr schön abgestimmter Druck mit breitem Rand.
"Die Bretter der Welt"
Öl auf Leinwand. 2015.
50 x 50 cm.
Verso auf der Leinwand mit Filzstift in Schwarz signiert "Hillich" und betitelt.
Stefanie Hillichs Werke entführen uns in phantastische, oft surreal anmutende Welten. Auf einer Art Bühnenkulisse sind die beiden Artisten mitten in ihrem Auftritt: Die kräftige Frau stemmt ihren männlichen Partner auf einer Hand in die Luft. Die Figuren wirken der Realität entrückt, distanziert und unnahbar. Hillichs hohe malerische und zeichnerische Qualität zeigt sich in Komposition, Farbe und Figur, anknüpfend an eine klassisch tradierte Ästhetik.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
nach. Gula - Völlerei
Kupferstich von Pieter van der Heyden. 1558.
22,1 x 29,3 cm.
Hollstein (Bruegel) 129, Hollstein (Cock) 240, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 25.
In seinen Visualisierungen der sieben Sünden als von grauenerregenden und bizarren Monstern bevölkerte Unterwelten wird Pieter Bruegel d. Ä. seinem Ruf als Erbe Hieronymus Boschs sinnfällig gerecht. In einer Zeit, in der die Angst vor Verdammnis eine durchaus reale war, sollten diabolische, ewig strafende Höllenwesen als Abschreckung vor sündhaftem Lebenswandel dienen. Alles andere als abschreckend, waren Bruegels Druckgraphiken jedoch wegen des Phantasiereichtums bei Kunstliebhabern überaus beliebt. Das fünfte Blatt der Folge in einem guten, gleichmäßigen Abzug mit der vollen Darstellung und dem Text.
Mecys, Aliute
Der Vogel niemalsmehr (Selbstbildnis)
Los 7591
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)
Der Vogel niemalsmehr (Selbstbildnis)
Öl auf Hartfaserplatte. 1982.
50 x 70 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellgrau signiert "MEČYS" und datiert, verso auf dem Keilrahmen auf Klebeetikett typographisch bezeichnet und betitelt.
Inmitten von Verfall und Verwüstung, in einer postapokalyptischen, von den Menschen verlassenen Landschaft, hockt das Mischwesen von Frau und Vogel, eine moderne Wiedergängerin der Harpyien oder der Sirenen aus der griechischen Mythologie. Mit unterschiedlichen Masken tritt die Künstlerin häufig selbst in ihren Bildern auf, und so erscheint auch hier das phantastische Vogelwesen mit den Gesichtszügen der Künstlerin. Das frühe Gemälde bezieht sich wie ein Echo auf die Schrecken und die Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges: "Es ist ein ambivalentes Bild. Es könnte ein Todesengel sein, der hier symbolisch erscheint. Doch der fragende, fast flehende Blick dieses dunklen Engels trifft den Betrachter wie eine Mahnung, solches Unheil niemals mehr zuzulassen." (G.-W. Essen, in: Aliute Mecys, Gemälde, Ausst.-Kat. Galerie in Flottbek, Hamburg 1990, o.S.). So scheint Mecys mit dem Gemälde den Betrachter weniger anklagen als vielmehr aufrütteln zu wollen.
Leda und der Schwan
Fine Art Print auf Velin.
49 x 70 cm (60 x 80 cm).
Signiert "Helnwein". Auflage 150 num. Ex.
Im Zusammenspiel von mythologischem Thema und Comicfigur entsteht eine unheimliche Wirkung. "Meine Bilder sind oft wie ein eingefrorener Augenblick irgendeines Dramas, das nicht sichtbar ist und dessen Ausgang offen ist. Es ist am Betrachter diesen Moment, den das Bild darstellt und den Rest der Geschichte zu deuten." (Gottfried Helnwein, in: Marc Kayser, Gespräch mit Gottfried Helnwein, Köln 2005, Zit. nach: gottfried-helnwein-interviews.com, Zugriff 03.04.2023). Nach einem 2003 entstandenen Gemälde des Künstlers. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.
Anderle, Jiří
Imperator - Sunt lacrimae rerum II
Los 7595
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)
Imperator - Sunt lacrimae rerum II
Vernis mou und Kaltnadel auf Velin. 1984.
95,5 x 65,2 cm.
Signiert "Anderle". Auflage 70 num. Ex.
Spangenberg 278.
Physiognomische Extreme und Verzerrungen, aus der Serie "Horatio". Anderle studierte 1955 Malerei und Grafik an der Prager Akademie der Bildenden Künste und tourte mit dem Prager Schwarzen Theater, das 1961 als erstes Schwarzlichttheater der Welt eröffnet wurde; hier trat er als Pantomime auf. Mimische Extreme schildert er expressiv in vorliegendem großformatigen Blatt. Prachtvoller, klarer und differenzierter Druck der formatfüllenden Darstellung, mit leichtem, ausdrucksvollem Plattenschmutz.
Anderle, Jiří
Fêtes Galantes de Watteau (Homage to Watteau)
Los 7596
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)
Fêtes Galantes de Watteau (Homage to Watteau)
Farbige Kaltnadel mit Mezzotinto und Roulette auf Velin. 1970/72.
93,6 x 61,8 cm (106 x 76 cm).
Signiert "Anderle" und gewidmet sowie bezeichnet "Prag" und "Extravaganter Probedruck".
Spangenberg 83.
Probedruck vor der Auflage, erschienen im Zyklus "Perspective No. 1". Prachtvoller, wunderbar klarer und differenzierter Druck der großformatigen Darstellung.
"Island"
Öl auf Holz. 1990.
24 x 40 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "G. Ausborn", datiert und betitelt sowie mit den Maßangaben, auf Klebeetikett zudem typographisch bezeichnet, datiert und betitelt.
Ausborns profundes malerisches Können erweist sich in der Kombination abstrakter Elemente mit der wie eine perfekt konstruierte Mondlandschaft wirkenden Ödnis. Vulkanische Krater, Eisfelder und Risse im Erdboden fügen sich zu einem traumartigen, unbewohnten Land. Zu Ausborns Lehrern an der Hochschule für bildende Künste Hamburg von 1953 bis 1956 zählten Ernst Wilhelm Nay, Conrad Westpfahl, Hans Thiemann, Rolf Cavael und Hann Trier.
Provenienz: Galerie in Flottbek, Hamburg (verso mit deren mont. Klebeetikett)
Piranesi, Giovanni Battista
Das Löwenrelief
Los 7599
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)
Das Löwenrelief
Radierung auf Bütten mit dem Wasserzeichen Fleur-de-lis im Doppelkreis. 1761.
55,7 x 41,2 cm (80,5 x 54,5 cm).
Hind 5, Robison 44 II (von III).
Blatt V der zweiten Auflage der Folge Carceri. Vor der römischen Nummer oben rechts. Prachtvoller, kräftiger Druck mit dem Schöpfrand.
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