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Nauwerk, Ludwig Gottlieb Carl
Darstellungen zu Goethe's Faust
Los 6405

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

Details

Darstellungen zu Goethe's Faust.
12 Lithographien mit gelber Tonplatte, je vier lose Blatt in 3 Original-Umschlägen d. Z. (mit Schöpfrändern, nur leicht bestoßen und stockfleckig) mit montiertem, blauem Titelschild. Gr.Folio. Hamburg, J. M. Commeter, (1826-1831). Zwei Umschläge mit je handschriftl. Bewidmung "Ihre Königl. Hoh. d. Fr. Herzogin v. Cumberland" und "Sr. Königl. Hoh. d. Hrn. Herzog v. Cumberland". Thieme-Becker XXV, S. 363. Wz. "H. OSER" (H. 1) und "M. de. I. A. HUBER" (H. 2), "I. C. de R. IMHOF" (H. 3).

Das Erscheinen des ersten Teils von Goethes Faust löste in der bildkünstlerischen Welt große Resonanz aus. Zu den frühen und gleichsam seltensten Illustrationsfolgen gehören die Lithographien des Ratzeburger Juristen, Dichters und Grafikers Ludwig Nauwerk, der die gerade im Entstehen begriffene Technik des Steindrucks bereits meisterhaft umzusetzen wusste. Erste Proben hatte er bereits 1810 an Goethe gesandt, bei dem er in Jugendjahren persönlich eingeführt worden war. Durchaus davon angetan, vermittelte der Literat die Werke an Karoline Luise von Sachsen-Weimar-Eisenach und regte deren Veröffentlichung an. Diese erfolgte zwischen 1826 und 1831 in drei Heften. - Die vollständige Folge in prachtvollen, kräftigen Drucken auf den vollen Bögen. Insbesondere die ersten beiden Hefte leicht stockfleckig, die Ränder mit marginalen, vereinzelten Einrisschen und Bestoßungen, das Titelblatt mit Fehlstelle im Unterrand, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Rarissimum, es konnte nur ein weiteres Exemplar im Frankfurter Goethe-Museum nachgewiesen werden (Inv. III-13273).

Retzsch, Friedrich August Moritz
Umrisse zu Goethe's Faust; Umrisse zu Schillers Lied von der Glocke
Los 6406

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)

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Umrisse zu Goethe's Faust. Erster und zweiter Theil; Umrisse zu Schillers Lied von der Glocke nebst Andeutungen.
Faust: 40 Umrissradierungen (29 Tafeln und 11 Tafeln), zzgl. typographischem Titel und 10 Seiten Text. Quer-4to. Stuttgart und Augsburg 1836; Lied von der Glocke: 43 Umrissradierungen, zzgl. typographischem Titel und 24 Seiten Text. Quer-4to. Stuttgart, Tübingen und London 1834. Sämtlich gebunden in einem Lederband d. Z. (leicht fleckig, Ecken bestoßen, schwache Kratzer) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem Rückentitel "Retzsch's Outlines. Faust. Song of the Bell", Deckel- und Stehkantenfilete, Innenbordüre sowie Goldschnitt.

Bekannt wurde der aus Dresden stammende Zeichner, Maler und Radierer Moritz Retzsch durch seine in klassizistischer Manier ausgeführten Umrissradierungen zu den Dichtungen von Goethe, Shakespeare und den Balladen Schillers, deren visuelle Rezeption er nachhaltig prägte. Gleich nach dem Bekanntwerden des 1. Teiles von Goethes Faust (1808), also noch vor Cornelius, hatte Retzsch eine Reihe von Entwürfen geliefert, die Goethe um 1810 in Dresden begutachtete und die seiner Anregung folgend 1816 gedruckt wurden. Nach dem Erscheinen des 2. Teils erweiterte Retzsch die Folge und publizierte 1836 eine Gesamtausgabe, die nicht unerheblich zur Verbreitung des Faust in England beitrug. Auch unser Album entstand wohl für einen britischen Sammler, zumal der Rücken einen englischen Titel trägt und Schillers Lied von der Glocke in der Londoner Edition von 1834 beigebunden ist. - Die vollständigen Folgen in prachtvollen und klaren Drucken mit Rand. Durchgängig leicht stockfleckig, die ersten und letzten Tafeln der beiden Serien je etwas stärker, sonst in tadelloser und originaler Erhaltung.

Lot 6407, Auction  118, Führich, Joseph von, nach. Umrisse zu Göthe's Hermann und Dorothea

Führich, Joseph von
nach. Umrisse zu Göthe's Hermann und Dorothea
Los 6407

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)

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nach. Umrisse zu Göthe's Hermann und Dorothea.
10 Umrissradierungen in Schwarzbraun von Ludwig Gruner, lose in der originalen HLeinenmappe, typographischer Titel (minimal fleckig, Ränder beschabt und leicht bestoßen). Je ca. 16,5 x 20,5 cm. Braunschweig, Friedrich Vieweg, 1827. Wz. Schriftzug "IC R ImHOF". Nagler, Bd. 4, S. 523.

Erste Ausgabe der von Führich entworfenen und vom Direktor des Dresdner Königlichen Kupferstich-Kabinetts, Wilhelm Heinrich Ludwig Gruner, radierten Illustrationen zu Goethes 1797 erschienenem Idyll. - Ganz ausgezeichnete, kräftige und klare Drucke mit breitem, rechts teils dem vollen Rand. Überwiegend im weißen Rand etwas stockfleckig bzw. fleckig, Außenkanten leicht gebräunt, links mit Spuren alter Fadenheftung, Tafel 1 mit winzigem Papierverlust links oben, sonst einheitlich sehr gut erhalten. Beigegeben von August Lucas nach Moritz Oppenheim 10 Lithographien zur selben literarischen Vorlage, in der originalen Broschur (1828, Nagler, Bd. 9, S. 366).

Riepenhausen, Franz
und Johannes Riepenhausen. Leben und Tod der heiligen Genoveva
Los 6408

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)

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und Johannes Riepenhausen (1788-1860).
Leben und Tod der heiligen Genoveva.
14 Radierungen zzgl. Frontispiz und 11 Blatt doppelseitigem, typographischem Text, sämtlich gebunden in einem Pappband d. Z. (bestoßen, Rücken fehlend, Bindung lose). Folio. Frankfurt a. M., Varrentrapp und Wenner, 1806. Andresen 3-14; Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 124, Nr. 49; Frances Carey, Antony Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe. London 1994, vgl. Nr. 116; B. Kuhn-Forte, in: Zwischen Antike, Klassizismus und Romantik, Die Künstlerfamilie Riepenhausen, Mainz 2001, S. 107-109, Nr. III.1.

Die erste Ausgabe in prachtvollen Drucken, sämtlich mit Rand, unten und oben mit dem Schöpfrand. Vereinzelt schwach stockfleckig, Tafel 9 mit Einrisschen im weißen Oberrand, weitere unerhebliche Handhabungsspuren, sonst in schöner und originaler Erhaltung.

Provenienz: Aus der Sammlung Heinrich Röttinger (Spiegel mit dem Exlibris).

Lot 6409, Auction  118, Führich, Joseph von, Bilder zu Tiecks Genovefa

Führich, Joseph von
Bilder zu Tiecks Genovefa
Los 6409

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

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Bilder zu Tiecks Genovefa.
15 Radierungen inkl. Titelblatt zzgl. sechs Seiten auf drei Blatt 'Erläuternde Bemerkungen', gebunden in einem Leinenband d. Z. (angestaubt, fleckig, Kapitale leicht bestoßen und lädiert). Quer-Folio. Prag, P. Bohmanns Erben, (1831). Nagler, Bd. 4, S. 522, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 126, Nr. 50. Wz. "H. OSER".

Keine andere Geschichte schien dem jungen Führich geeigneter, seine eigene romantische Weltauffassung besser zum Ausdruck zu bringen, als Ludwig Tiecks Drama zur hl. Genovefa. In Prag hatte sich Führich begeistert der Lektüre hingegeben und 1826 voller Tatendrang sogleich fünfzehn Zeichnungen geschaffen, die in Wien so großen Anklang fanden, dass ihm durch Metternich ein Reisestipendium nach Italien gewährt wurde, wo er 1827-1829 verweilte. Ganz im Banne der Nazarener schuf er nach seiner Rückkehr nach Prag zwischen 1829 und 1831 einen neuen Bildzyklus zur Legende. Im selben Jahr der Vollendung wurde die Folge erstmalig veröffentlicht. Führichs Szenen setzten gewiss die Kenntnis der 1806 erschienen Serie der Brüder Riepenhausen voraus (siehe Los 6408), doch begeht er unter anderem durch eine detailliertere und reichere Ausgestaltung der Landschaften und einem freieren Strich eigene Wege. Der hier vorliegenden Erstausgabe folgen bereits ab 1834 und bis 1909 zahlreiche Neuauflagen. - Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, gleichmäßigen Drucken mit breitem Rand. Vornehmlich in den weißen Rändern minimal stockfleckig, Tafel 5 mit winziger Bestoßung im Unterrand, Tafel 6 mit kurzem Randeinrisschen, weitere geringfügige altersbedingte Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und einheitlicher Erhaltung.

Provenienz: Aus der Bibliothek Hageveld, Heemstede (Bibliotheksstempel auf dem Vorsatz).

Führich, Joseph von
Manfred von den Teufeln auf den Vesuv entführt
Los 6410

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Ein Jüngling von Dämonen entführt (Manfred von den Teufeln auf den Vesuv entführt?).
Feder und Pinsel in Braun, braun laviert. 13,5 x 9,5 cm. Unten links bez. und signiert "Ios. Führich inv: & del: Roma". Um 1828.

Beigegeben die gleichseitige, wohl nach der Zeichnung ausgeführte Radierung (verso alt bez. "Führich gez. Rauch gest.").

Lot 6411, Auction  118, Führich, Joseph von, nach. Der wilde Jäger

Führich, Joseph von
nach. Der wilde Jäger
Los 6411

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

nach. Der wilde Jäger von Bürger in 5 bildlichen Darstellungen.
5 Radierungen von Anton Gareis zzgl. Titel und 7 Blatt typographischem Text, sämtlich gebunden im originalen Pappband (leicht beschabt, Gelenke etwas brüchig bzw. lädiert) mit lithographierter Deckelvignette. 19,9 x 23,3 cm. Prag, Scholl'sche Buchdruckerey, 1827. Nagler, Bd. 4, S. 523.

Erste Ausgabe der außergewöhnlichen und kraftvollen Kompositionen Führichs, die seine Kenntnis der Werke Dürers und seiner Zeitgenossen veranschaulichen, in prachtvollen, kontrastreichen Drucken mit Rand. Durchgängig etwas stock- bzw. braunfleckig, bis auf Tafeln 1 und 2 nur schwach in den Darstellungen, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Selten.

Schultze, C. F.
Undine von de la Motte Fouqué
Los 6412

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)

Details

Undine von de la Motte Fouqué. Componirt von C. F. Schultze.
14 Radierungen inkl. Titelblatt, kordelgeheftet. Quer-4to. Nürnberg, Friedrich Campe, (1818). Rümann 2339, Nagler 2. Wz. "M. de I. A. HUBER".

Die 1811 erschienene Märchenerzählung Undine gilt als das bekannteste Werk des romantischen Dichters Friedrich de la Motte Fouqué (1777-1843). Undine, eine Wassernymphe, strebt danach, eine menschliche Seele zu erhalten, nachdem sie in Liebe zu Huldbrand, einem Ritter entbrannt ist. Als Huldbrand nach der Eheschließung erfährt, dass seine Frau eine seelenlose Wassernixe sein soll, entfremdet er sich von ihr und wendet sich seiner früheren Liebe Bertalda zu. Huldbrands Untreue endet tödlich, und er stirbt durch Undines Küsse und Tränen. De la Motte Fouqué vermengt Naturmystik, unheimliches Geistertum und mittelalterliche Folklore, womit er dem romantischen Zeitgeist entsprechend auch bildenden Künstlern eine faszinierende Stoffwahl bot. Zu den ersten Interpreten zählte Ludwig Schnorr von Carolsfeld, der 1816 in Wien das Gemälde "Undines Trauung" ausstellte und eine Folge von einundzwanzig Umrissradierungen nach dem Märchen herausgab (Andresen 3-23). Merkwürdigerweise ist über C. F. Schultze, den Autor unserer nur zwei Jahre später erschienenen Radierfolge, nahezu nichts überliefert - nicht einmal der Vorname. Diese Kenntnislücke überrascht, da die Blätter die Handschrift eines versierten Radierers verraten. Die einzelnen Episoden zeigen eine packende Bildregie und sind kompositorisch klar und einprägsam strukturiert. In der puristisch strengen sowie kraftvollen Linienführung und der Vorliebe für schlichte, horizontale Parallelschraffuren zeigen sich unübersehbare Parallelen mit dem Schaffen der Brüder Franz und Johannes Riepenhausen. - Überwiegend prachtvolle, satte Drucke mit Rand, unten teils mit Spuren des Schöpfrandes. Vereinzelt nur leicht stock- bzw. fingerfleckig, weitere schwache Altersspuren, sonst in schöner wie frischer Erhaltung.
Beiliegend gestochene Vignette "Geschenk für Freunde der de la Motte Fouqué'schen Muse", montiert auf rötlichem Papier.

Lot 6414, Auction  118, Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist, Die tote hl. Caecilia

Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist
Die tote hl. Caecilia
Los 6414

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
21.080€ (US$ 22,667)

Details

Die tote heilige Caecilia.
Schwarze Kreide, teils weiß gehöht (partiell oxidiert), oben halbrund abgeschlossen. 29,2 x 40,5 cm. Um 1820-21.

Zwischen 1820 und 1821 schuf Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff sein monumentales Gemälde „Die tote heilige Caecilia (Römische Fassung, Belvedere Museum Wien, Inv.Nr. 2244). Eine zweite, etwas kleinere Version entstand kurz darauf (Klosterneuburg, Stiftsmuseum, Inv.Nr. G 397). Vorliegende Zeichnung diente vermutlich der Lithographie von 1821 als Vorlage, die Scheffer selbst auch in Stein zeichnete (siehe Los 6415).
Sein Gönner Fürstbischof Xaver Salm-Reifferscheidt ermöglichte Scheffer 1814-16 einen Studienaufenthalt in Italien, wo er in engem Anschluss an Friedrich Overbeck im Kreis der Nazarener lebte und arbeitete. Im Oktober 1815 wurde er in den Lukasbund aufgenommen. Den Klassizismus ablehnend, hatten sie die Malerei Raffaels zu ihrem Ideal erhoben. Von Raffael übernahm Scheffer etwa das Prinzip der Dreieckskomposition seiner Figuren. Nicht nur deshalb gaben die Lukasbrüder, die in Scheffer aufgrund seiner hohen Begabung eine Wiedergeburt Raffaels sahen, den Beinamen „Il Raffaelino“.
Die Darstellung der Heiligen Cäcilia entstand in Anlehnung an Stefano Madernos Mamorskulptur in der Kirche Santa Cecilia in Trastevere, welche die Heilige und Märtyrerin im Moment ihres Todes zeigt. Cäcilia liegt mit leicht angewinkelten Beinen dem Betrachter zugewandt auf dem Erdboden, ihr Kopf ist sanft nach vorne gesunken, die Arme hat sie überkreuzt von sich gestreckt. Die Haltung der Hände und Finger bezeugt die Einheit und Dreifaltigkeit zu Gott und erinnert daran, dass Cäcilia für ihren Glauben gestorben ist und referiert zugleich auch auf ihr Orgelspiel und ihre Aufgabe als Patronin der Musik. Sind Haltung und Gesten im Prinzip dieselben wie bei Maderno, zeigt uns Scheffer jedoch das Gesicht der Heiligen, mit geschlossenen Augen ruht sie sanft auf dem Boden, im Nacken, kaum sichtbar, die Spuren ihrer Marter. Zwei Engel wachen über ihr, einer hält einen Palmwedel als Zeichen des Sieges über den Tod.
Die fortschreitende Krankheit führte den jungen Künstler zu einer fast visionären Frömmigkeit, die vielfach die Grenze zwischen Realität und Imagination auflöste. Aus Tagebucheinträgen ist bekannt, dass der schwerkranke Scheffer sich mit Todesgedanken und -motiven beschäftigte und auch seine Liebessehnsucht ausdrückte. Das Gemälde der Heiligen Cäcilia ist dabei auch eine Projektion seiner unerfüllten Zuneigung zu der verheirateten Cäcilia Bontzak. In schweren Krankheitsphasen kümmerte sie sich um Scheffer als er in Klagenfurt war, bevor er 1820-21 zurück nach Rom geht und dort sein Hauptwerk, "Die tote heilige Caelilia" malte. Dieser Interpretation entspricht auch die Widmung auf der Erstfassung seiner Lithographie: „Meiner verehrten Pflegemutter Cäcilia Bontzak gebne Bündsdorf aus kindlicher Erfurcht und Dankbarkeit gewidmet von J. von Ritter Scheffer Leonhartsdorf, den 22ten November 1821“. Die erhoffte Inbesitznahme der unerreichbaren Geliebten blieb bei Scheffer jedoch auf das Bild beschränkt.
Im Sommer 1821 kehrte der Künstler nach verschiedenen Reisen nach Wien zurück und erlag am 12. Januar 1822 seinen Krankheitsleiden.

Lot 6415, Auction  118, Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist, Die sterbende heil: Caecilia

Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist
Die sterbende heil: Caecilia
Los 6415

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Die sterbende heil: Caecilia.
Lithographie mit grauer Tonplatte. 37 x 43,3 cm. 1821. Andresen 5, Winkler unter 757. Wz. Schriftzug.

Nach dem bedeutenden Gemälde von Scheffer von Leonhardshoff, das sich im Belvedere Museum in Wien befindet (Inv. Nr. 2244). Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Insgesamt etwas angestaubt und leicht stockfleckig, Handhabungs- und minimale Knitterspuren, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Sehr selten.

Lot 6416, Auction  118, Schwind, Moritz von - nach, Der Holzbauer und der Tod

Schwind, Moritz von - nach
Der Holzbauer und der Tod
Los 6416

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

nach. Der Holzbauer und der Tod.
Radierung von Hermann Schütz. 32,1 x 26,8 cm. Um 1829. Unterhalb der Darstellung alt bez. "v. M. v. Schwind / gest. v. H. Schütz (unvollendet) Probedruck // Der Holzhacker und der Tod. ca. 1829".

Ausgezeichneter, feinzeichnender Druck vor der Schrift und den Adressen, mit dem wohl vollen Rand. Minimale Gebrauchsspuren, unten kurzer Einschnitt im weißen Rand, im unteren weißen Rand alt bez. und betitelt, sonst sehr gut erhalten. Sehr selten.

Lot 6417, Auction  118, Hübner, Julius, Germania

Hübner, Julius
Germania
Los 6417

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

"Germania": Die gefallenen Germania.
Radierung in Schwarz und Gold gedruckt, über einem olivfarbenem lithographiertem Grund. 21,4 x 31 cm. 1850. Nagler, erwähnt auf S. 411, Andresen 1, Warren Breckman "Central Europe between 1770 and 1850: The Rise and Fall of German Romantic Art and Culture", in: The Enchanted World of German Romantic Prints 1770-1850. Philadelphia 2017, S. 50, Kat.-Nr. 108 mit Abb.

Im Gegensatz zu der stolzen Germania, die Philipp Veit 1848 als heroische Brunhilde mit Schwert und Flagge malte, findet die Verkörperung der deutschen Nation bei Julius Hübner eine melancholische Interpretation. Niedergeschlagen liegt Germania auf dem Boden, vor ihr ein Totenschädel und zur Linken Krone und Zepter. Die ikonographische Pose der Germania rekurriert dabei unmissverständlich auf die gemarterte Heilige Cäcilia, die der österreichische Nazarener Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff um 1820 schuf (vgl. Lose 6414 und 6515), die ihrerseits auf die Renaissance-Skulptur der Heiligen von Stefano Maderno in Santa Cecilia in Trastevere zurückgeht. Hübner zeichnete seine Germania 1850 für ein Album des Königs Ludwig I., der 1848 zugunsten seines Sohnes Maximilian II. abgedankt hatte. Angesichts des beabsichtigten Empfängers ist es schwer zu glauben, dass diese Klage über den zerstörten Traum einer deutschen nationalen Einheit, der gefallenen Germania, auch einen gefallenen König betrauert, der, obwohl er ein getrenntes Königreich regiert hatte, sich so bereitwillig mit der Vision der deutschen Kultur identifizierte. Der kulturelle Nationalismus, den Ludwig mit mehreren Generationen deutscher Intellektueller und Künstler teilte, verblasste in den Folgejahren vor der viel eindringlicheren Vision einer vereinten deutschen Großmacht. Und im Gefolge der gebrochenen Hoffnungen von 1848 wich die romantische Sensibilität, die einen großen Aufbruch in der deutschen Kunst und Literatur ausgelöst hatte, einem neuen Realismus und Naturalismus (vgl. Breckman op.cit.). In diesem Zusammenhang markiert Hübners Germania auch das Ende einer künstlerischen Ära.
Prachtvoller Druck mit Rand. Unbedeutende Alters- und Gebrauchsspuren, rechts zwei schwache Stockflecken, verso wie recto kleine Bleistiftannotationen, sonst in hervorragender und unberührter Erhaltung. Von großer Seltenheit.

Provenienz: Aus der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (Lugt 2809).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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