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Lot 8050, Auction  117, Ehrhardt, Curt, Herbstlandschaft

Ehrhardt, Curt
Herbstlandschaft
Los 8050

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Herbstlandschaft
Aquarell auf graubraunem Velin. 1921.
31,2 x 22,6 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Pinsel in Grau signiert "C. Ehrhardt", verso nochmals signiert und datiert.

Die "Niederschrift einer geistigen Bewegung" sah Curt Ehrhardt in seinen Bildern (zit. nach P. Arlt, Der Maler Curt Ehrhardt, Weimar 2002, S. 79). Sie komme aus dem Künstler selbst, sagte er, als Reflex und Teil einer übergreifenden geistigen Bewegung; seinen Bildern liege im Wesentlichen eine anthroposophische Betrachtungsweise zugrunde. Alle drei Zeiten: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, will er in seinen Zeichnungen enthalten sehen. Die stille spätherbstliche Szene zeichnet er stark reduziert, in der gedeckten Palette, nahe dem fast monochromen Grau-Braun, das seit 1921 sein Schaffen beherrscht.

Lot 8051, Auction  117, Ehrhardt, Curt, Frau und böser Geist

Ehrhardt, Curt
Frau und böser Geist
Los 8051

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Frau und böser Geist
Öl auf festem Karton. Um 1920.
50 x 34,6 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Pinsel in Schwarz signiert "C. Ehrhardt".

"Jede wirkende Macht ist real. Ungeheures aber schafft die Transzendenz", notierte sich Ehrhardt bereits 1918 (zit. nach P. Arlt, Der Maler Curt Ehrhardt, Weimar 2002, S. 82). Prismatisch segmentiert zeigt sich seine Komposition "Frau und böser Geist", die zart abgestuften Farben vom Gegenstand gelöst, die Bildmotive Frau, Haus und böser Geist stilisiert. Ehrhardt kommt nach dem Besuch einer Ausstellung des "Sturm" zu der Überzeugung, sich statt den Rechtswissenschaften ganz der modernen Malerei widmen zu müssen, und zwar, wie er sagt, "von neuen geistigen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten aus." (zit. nach P. Arlt, Der Maler Curt Ehrhardt, Weimar 2002, S. 18). 1918 tritt er der gegründeten "Novembergruppe" bei. Neben der künstlerischen Avantgarde des "Sturm" und des Blauen Reiters beeinflussen den Künstler zu dieser Zeit seiner künstlerischen Höhepunkte der Futurismus und nicht zuletzt auch der Orphismus Robert Delaunays.

Lot 8052, Auction  117, Huth, Willy Robert, Gebirgslandschaft

Huth, Willy Robert
Gebirgslandschaft
Los 8052

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Gebirgslandschaft
Aquarell, Kohle und Pinsel in Schwarz auf Velin. 1920er Jahre.
45,7 x 62 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "W.R.H.".

In stimmigen, herbstlichen Farben, das Gebirge im Hintergrund effektvoll farbig konturiert, gestaltet Huth die leicht abstrahierte Landschaft. 1928 trat Huth in die Berliner Secession und 1929 in den Deutschen Künstlerbund ein. Der Künstler galt im Dritten Reich als "entartet" und wurde 1937 mit Ausstellungsverbot belegt, sein Atelier und alle dort befindlichen Werke bei einem Luftangriff auf Berlin zerstört.

Lot 8053, Auction  117, Meyer-Kassel, Hans, Polar-Fahrt

Meyer-Kassel, Hans
Polar-Fahrt
Los 8053

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 613)

Details

"Polar-Fahrt"
Mischtechnik (farbige Kreiden über Gouache) auf Karton. 1927.
48,3 x 65,3 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "PROF. HANS MEYER-KASSEL", datiert und betitelt.

Ungewöhnliches, locker und sicher gezeichnetes Motiv, entstanden auf Meyer-Kassels Arktisreise. Von 1892 an studierte und arbeitete Hans Meyer-Kassel für 12 Jahre in München und später in Kassel. 1922 wanderte er, wohl aus wirtschaftlichen Gründen, in die USA aus, wo er seinen künstlerischen Ruf neu begründen musste; er reiste im Auftrag des Norddeutschen Lloyd nach Spitzbergen sowie in die Arktis und stellte die künstlerischen Ergebnisse dieser Reisen 1932 im Brooklyn Museum of Art in New York aus.

Lot 8054, Auction  117, Fuchs, Heinz, Südliche Landschaft

Fuchs, Heinz
Südliche Landschaft
Los 8054

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Südliche Landschaft
Öl auf Leinwand. Um 1925.
42 x 60 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Fuchs".

Ausgewogen komponierte Landschaft in fein ausbalancierten Rosa- und Grünnuancen, mit trockenem Pinsel tüpfelnd aufgetragen. Heinz Fuchs studierte in Berlin bei Lovis Corinth und in Weimar als Meisterschüler bei Fritz Mackensen. Er war Mitglied der Novembergruppe und nach 1945 Professor an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Der Großteil seiner Werke ging im Zweiten Weltkrieg verloren.

Lot 8055, Auction  117, Scheele, Kurt, Malcesine

Scheele, Kurt
Malcesine
Los 8055

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

"Malcesine"
Aquarell und Feder in Braun auf Velin. 1932.
12,5 x 14,8 cm.
Unten mittig mit Feder in Braun signiert "K. Scheele", unten links datiert, oben links betitelt.

Das frühlingshafte Kolorit und eine stilisierte Formgebung fügen sich zu einer heiteren, frischen Ansicht der Landschaft von Malcesine. Nach dem Besuch der Städelschen Kunstschule unternimmt Scheele ausgedehnte Studienreisen nach Frankreich und Italien, später nach Dänemark, Frankreich, Italien, Norwegen und in die Schweiz. Zu seinem Freundeskreis zählen unter anderem Emil Nolde und Ernst Barlach. In dieser Zeit hat er zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland, durch die er internationale Bekanntheit erlangt. Scheele wird jedoch in seiner Tätigkeit zunehmend behindert, und schließlich wird seine Kunst von den Nationalsozialisten als "entartet" eingestuft. 1943 werden durch einen Bombenangriff sein Berliner Atelier und der größte Teil seines Werkes zerstört, er stirbt 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft. Arbeiten von Kurt Scheele sind daher selten.

Lot 8056, Auction  117, Klatt, Albert, Stadt am Meer

Klatt, Albert
Stadt am Meer
Los 8056

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)

Details

Stadt am Meer
Aquarell auf genarbtem Velin.
54 x 72 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Klatt", verso mit dem Nachlaßstempel.

In leuchtender Farbigkeit, die Formen geometrisch vereinfacht, zeichnet Klatt die sonnendurchflutete Stadt am Wasser. Er erhielt seine Ausbildung an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und an der Kunstschule Berlin unter Phillip Franck und Willi Maillard. Im Jahr 1946 war Klatt Gründungsmitglied der "Berliner Neuen Gruppe" und lehrte bald darauf Aquarellmalerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin.

Lot 8057, Auction  117, Mens, Isidore van, Plaza Ghardaia (Algerien)

Mens, Isidore van
Plaza Ghardaia (Algerien)
Los 8057

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Plaza Ghardaia (Algerien)
Öl auf Holz. Um 1930.
33,5 x 49 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grün signiert "IS. VAN MENS" und bezeichnet "Ghardaia".

Souverän gelingt es dem Autodidakten Isidore van Mens, das nordafrikanische Licht und die Wärme bildnerisch umzusetzen. Aus den locker aneinandergesetzten Farbflecken und -tupfen entsteht ein stimmungsvolles Bild des Brunnenplatzes in Ghardaia. Van Mens erreichte in der Öffentlichkeit mit seinen orientalischen Darstellungen Bekanntheit. Seine Motive fand er meist in Nordafrika, insbesondere Marokko, Algerien und Tunesien, in den späten 1920er Jahren auch in Niederländisch-Indien. Er gilt als einer der wenigen belgisch-niederländischen Orientalisten im 20. Jahrhundert.

Lot 8059, Auction  117, Kock, Mac, Surreales Stilleben mit Handschuh und Säule

Kock, Mac
Surreales Stilleben mit Handschuh und Säule
Los 8059

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
310€ (US$ 333)

Details

Surreales Stilleben mit Handschuh und Säule
Gouache auf Velin. Um 1930.
45 x 38,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kock".

Dunkeltonige, surrealistische Komposition des Hamburger Künstlers, in der der schwarze Handschuh ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Mac Kock war Meisterschüler von Willy von Beckerath. Nach ausgedehnten Reisen durch Frankreich, England und den Orient wandte er sich dem Surrealismus zu und verband dessen Elemente mit denen der Neuen Sachlichkeit.

Lot 8060, Auction  117, Michaelson, Hans, Sommerlicher Garten

Michaelson, Hans
Sommerlicher Garten
Los 8060

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Sommerlicher Garten
Ölkreide auf Velin. Vor 1933.
36,2 x 25,5 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "Michaelson".

Michaelson, der sich in unserer Zeichnung als ein begnadeter Kolorist zeigt, wird der Verschollenen Generation zugerechnet. 1914 stellte er im Kunstsalon von Paul Cassirer aus. 1916 bis 1917 beteiligte er sich an drei Ausstellungen der Berliner Secession. Er war auch Gast der Novembergruppe. 1927 gründete Michaelson die Künstlergruppe "Die Sieben" mit. Sein damaliger Stil wird dem Fauvismus und Impressionismus zugerechnet. Der Beschlagnahmeaktion "Entartete Kunst" der Nationalsozialisten fiel auch eines seiner Gemälde zum Opfer; 1939 emigrierte er nach Ecuador.

Lot 8061, Auction  117, Honermann, Hermann, Landschaft am Niederrhein

Honermann, Hermann
Landschaft am Niederrhein
Los 8061

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
310€ (US$ 333)

Details

Landschaft am Niederrhein
Aquarell und Kreide in Schwarz auf Velin. 1934.
52 x 39 cm (Passepartoutausschnitt).
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "Honermann" und datiert.

Stimmungsvolle frühlingshafte Ansicht der niederrheinischen Flachlandschaft.

Lot 8062, Auction  117, Eberl, Frantisek Zdenek, Caféhaus

Eberl, Frantisek Zdenek
Caféhaus
Los 8062

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Caféhaus
Aquarell auf Velin. Um 1930.
65 x 50 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "Eberl".

Palmen und die Gewölbe mit Rundbögen verleihen der Caféhausszene eine orientalische Anmutung, die auf Rottöne beschränkte Tonalität zusätzlich Wärme. Nach seinen Studien an der Akademie der bildenden Künste in Prag und Aufenthalten in Stockholm, München und Amsterdam kam Eberl 1911 in den Pariser Stadtteil Montmartre. 1913 begann er in den Salons der französischen Hauptstadt auszustellen. Nach dem Krieg nahm er seine künstlerische Laufbahn mit einer Ausstellung in der Galerie Adamve Adam in Paris wieder auf und zeigte seine Werke fortan kontinuierlich in Galerien wie Bernheim-Jeune und Berthe Weill sowie im Salon des Indépendants, im Salon des Tuileries, im Salon Nationale des Beaux-Arts und im Salon d'Automne.

Lot 8064, Auction  117, Albert-Lasard, Lou, Vorort von Paris

Albert-Lasard, Lou
Vorort von Paris
Los 8064

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Vorort von Paris
Öl auf Leinwand. Um 1930.
50 x 61 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "L. Albert-Lasard", verso mit dem Nachlaßstempel und der Nummer "250".

Sonnenbeschienen führt die Straße vom Bildvordergrund im Bogen nach links. Kleine Läden mit bunten Markisen über den Fenstern säumen die rechte Straßenseite: genau die Szenerie, für die Albert-Lasard so schwärmte. Sie unternahm noch vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche Reisen durch Europa und fertigte besonders in Paris und an der Cote d'Azur zahlreiche Arbeiten an. Ganz locker und weich liegen die pastellig abgemischten Farben flächig nebeneinander und verleihen der Szenerie ihre heitere, sonnige Stimmung. Zwischen 1914 und 1916 lebte Albert-Lasard in Wien und München mit dem Dichter Rainer Maria Rilke zusammen und bewegte sich in Künstlerkreisen um Romain Rolland, Stefan Zweig, Paul Klee und Oskar Kokoschka. Sie schloss sich der Novembergruppe in Berlin an und ließ sich 1928 in Paris-Montparnasse nieder, wo sie Freundschaften mit Henri Matisse, Alberto Giacometti und Robert Delaunay pflegte.

Provenienz: Nachlass Lou Albert-Lasard

Lot 8065, Auction  117, Levin, Julo, Französische Küstenlandschaft

Levin, Julo
Französische Küstenlandschaft
Los 8065

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Französische Küstenlandschaft
Öl auf Karton. Um 1930.
21,6 x 27 cm.
Unten rechts mit Bleistift (in die feuchte Farbe gekratzt) signiert "LEVIN".

Ein kraftvoller, expressiver Duktus und reliefhaft pastoser Farbauftrag kennzeichnen das kleine Gemälde Levins, entstanden wohl auf seiner Frankreichreise, die ihn im Sommer 1931 für sechs Monate nach Marseille führte. Seit 1919 gehörte der heute der "Verlorenen Generation" zugerechnete Levin der rheinischen Kunstszene an. Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Essen unter Jan Thorn Prikker, folgte ihm 1921 an die Staatliche Kunstgewerbeschule München und dann an die Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinen Lehrern gehörten nun auch Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen, dessen Meisterschüler er wurde. Von 1925 bis 1932 war er Mitglied der Rheinischen Secession und des Jungen Rheinland, mit reger Ausstellungstätigkeit in Düsseldorf, gefolgt von Ausstellungen in Berlin und in Nürnberg. Bereits im Juni 1933 wurde Levin aus politischen Gründen, durch seine Nähe und Sympathie zu politisch links stehenden Oppositionellen und zur KPD, verhaftet.

Lot 8066, Auction  117, Ehmsen, Heinrich, Puerto de la Cruz

Ehmsen, Heinrich
Puerto de la Cruz
Los 8066

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Puerto de la Cruz"
Öl auf Hartfaserplatte. Um 1930.
38 x 45 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Ehmsen", unten rechts betitelt.

Mit klaren Konturen und fein abgestimmter Tonalität schildert Ehmsen die Szenerie der Hafenstadt auf Teneriffa, wohl nach einem Postkartenmotiv. Im Bereich der Wellenkämme erzielt der Künstler mit seinem pastosem Farbauftrag einen reliefhaften Effekt. Seit etwa 1924 sind die individuellen stilistischen Merkmale in Ehmsens Malerei deutlich: Expressive Züge verschmelzen mit neusachlichen und veristisch-sozialkritischen Elementen. Im Süden hielt sich Ehmsen 1928 und 1929 auf; die Impressionen dieser Reisen finden ihren Niederschlag in Ehmsens Schaffen.

Lot 8067, Auction  117, Rogy, George, Frauenportrait

Rogy, George
Frauenportrait
Los 8067

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Frauenportrait
Öl auf bräunlichem Karton. Um 1930.
36,8 x 30,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "G. Rogy".

Überzeugend abstrahiertes, in erdigen Farbvaleurs gemaltes Frauenbildnis im Dreiviertelprofil. Rogys Stil - meist malte er Aktfiguren, Porträts, Stilleben und Landschaften - war figurativ und wurde kaum von den aktuellen Trends seiner Zeit beeinflusst. Von 1915 bis 1922 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Brüssel bei Emile Fabry, Herman Richir und Constant Montald und war beteiligt an der Weltausstellung 1935 in Brüssel.

Lot 8068, Auction  117, Purrmann, Hans, Akt mit roter Kette

Purrmann, Hans
Akt mit roter Kette
Los 8068

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Akt mit roter Kette
Aquarell auf Bütten. 1930.
42,7 x 35,2 cm.
Unten rechts mit dem blauen Nachlaßstempel, dort numeriert "2001".

Locker und luftig aquarellierte, sicher und souverän konstruierte Zeichnung des weiblichen Aktes in Halbfigur, sitzend leicht nach rechts gewandt. 1931 entstanden drei Ölgemälde Purrmanns, die jeweils ebenjene Dame mit roter Kette zeigen (Lenz/Billeter 1930/38-40), und zu denen unsere Zeichnung als Inspiration gedient haben mag - jedoch ist in den Gemälden die Dame jeweils im Kniestück, mit verschränkten Armen und voll bekleidet wiedergegeben. Auf dem entblößten Oberkörper des Modells in der Zeichnung kommt die Kette wesentlich markanter zum Ausdruck als in den Gemälden. Sie steht im Zentrum des Aquarells und bildet ein optisches Gegengewicht zum lediglich angedeuteten Gesicht der jungen Frau.

Lot 8069, Auction  117, Levy, Rudolf, Bildnis einer jungen Frau nach links

Levy, Rudolf
Bildnis einer jungen Frau nach links
Los 8069

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Bildnis einer jungen Frau nach links
Bleistift auf festem Velin. 1933.
60 x 46,5 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "Rudolf Levy", oben rechts mit Bleistift nochmals signiert und datiert.

Ganz kurz vor seiner Emigration nach Italien zeichnete Levy das detailreich ausformulierte Profilbild der jungen Frau auf einem Sessel. Nach seinen Studien in Paris, u. a. bei Nikolaus Gysis, wurde Levy mit Hans Purrmann und Walter Bondy zum Begründer des Kreises deutschsprachiger Künstler, die im "Café du Dôme" ihr Hauptquartier hatten. Im Jahr 1919 kehrte der Künstler nach Deutschland zurück, beteiligte sich an der ersten Ausstellung der Gruppe "Das Junge Rheinland" in Düsseldorf und bewegte sich im Kreis um den Galeristen Alfred Flechtheim. Ab 1927, wieder in Berlin, zählten zu seinem Freundeskreis Berühmtheiten wie Erika und Klaus Mann, Gustaf Gründgens, Erik Charell, Salomo Friedlaender, Renée Sintenis, Joachim Ringelnatz und Ernst Stern. 1928 wurde er Vorstands- und Jurymitglied der Berliner Secession zusammen mit Hans Purrmann, Charlotte Berend-Corinth, George Grosz und Max Pechstein. Levy gründete 1929, vermutlich in Anlehnung an das Matisse-Schüler-Atelier, eine private Malschule am Kurfürstendamm. In den letzten Berliner Jahren vor seiner Emigration malte er vor allem Porträts und Stilleben.

Lot 8070, Auction  117, Scharl, Josef, Stehender männlicher Akt

Scharl, Josef
Stehender männlicher Akt
Los 8070

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Stehender männlicher Akt
Pinsel in Schwarz auf bräunlichem Velin. 1931.
48,7 x 37,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Jos. Scharl" und datiert.

Locker mit sparsamen Umrisslinien und Binnenkonturen gezeichnete Aktstudie, entstanden bald im Anschluss an Scharls Zeit in Frankreich. Ein Stipendium ermöglichte es dem Künstler, 1930 nach Frankreich zu reisen. Hier lernte er die Werke der Spätimpressionisten kennen.

Lot 8071, Auction  117, Herber, Richard, Selbst an der Staffelei

Herber, Richard
Selbst an der Staffelei
Los 8071

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Selbst an der Staffelei
Öl auf Leinwand. Um 1930.
39 x 27,2 cm.

Expressionistisches Gemälde in leuchtender Tonalität und vehementem Duktus. Nach seiner Ausbildung zum Lithographen besuchte Herber 1920-23 das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Seit 1924 erzielte er erste Erfolge mit Ausstellungen, Besprechungen und Verkäufen, es begann eine Zusammenarbeit mit den Berliner Galeristen Fritz Gurlitt und Karl Nierendorf, auf dessen Drängen sich Herber der Aquarell- und Ölmalerei zuwandte. Zunächst malte er meist sich selber und die Menschen seiner Umgebung, anfangs ganz dem Realismus verpflichtet; bald aber schon vereinfacht, verzerrt und übersteigert er, an Munch orientiert, die Naturformen, setzt große Flächen in starken Farben aneinander, um eigentlich nicht darstellbare innere Vorgänge zu verdeutlichen. Das Ausstellungsverbot der Nationalsozialisten für "entartete Künstler" traf Herber 1934 und zwang ihn in der Folgezeit zur Pflichtarbeit als Straßenkehrer und Friedhofswärter.

Lot 8072, Auction  117, Birkle, Albert, Gefangen

Birkle, Albert
Gefangen
Los 8072

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Gefangen
Kohle und Tusche auf Velin. 1945.
38,8 x 55 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Albert Birkle" und datiert.

Erschütternde sozialkritische Zeichnung Birkles, entstanden direkt am Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Blick fällt in die Gefangenenbaracke eines Konzentrationslagers, auf zwei verhärmte Insassen, während vor den Gittern eine mit Orden und Abzeichen dekorierte Aufseherin Wache hält.
Birkle selber hatte es nicht leicht in der NS-Zeit: Werke von ihm in öffentlichen Sammlungen wurden als "entartet" beschlagnahmt und er selbst mit einem Malverbot belegt. Der Künstler meldete sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst, wodurch er vorübergehend dem Militärdienst entgehen konnte. Er arbeitete als Kriegsmaler, Kriegsberichterstatter und musste 1944 einrücken. Er wusste also um die Zustände und zeichnete die Szene sicher aufgrund von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. 1946 erhielt Birkle die österreichische Staatsbürgerschaft.

Lot 8073, Auction  117, Honigberger, Ernst, Ostpreußische Landschaft

Honigberger, Ernst
Ostpreußische Landschaft
Los 8073

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
434€ (US$ 467)

Details

Ostpreußische Landschaft
Aquarell auf strukturiertem Velin. Um 1930.
25,3 x 18 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "E. Honigberger".

Die stimmungsvolle Landschaft zeigt in warmem Kolorit die sommerliche Weite der ostpreußischen Region. In seiner Wahlheimat Berlin stellte Honigberger in den 1920er Jahren mit der Novembergruppe, in der Berliner Secession oder der Galerie Neumann-Nierendorf aus. Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Atelier ausgebombt und ein großer Teil seines Lebenswerkes vernichtet.

Lot 8074, Auction  117, Robert, Charles, Schweizer Landschaft

Robert, Charles
Schweizer Landschaft
Los 8074

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)

Details

Schweizer Landschaft
Öl auf Malpappe. Um 1930.
30,3 x 42 cm.
Unten rechts mit Bleistift mit dem Künstlersignet.

In harmonischer Tonalität erfasste sommerliche Berglandschaft, mit pastosem Farbauftrag locker getüpfelt.

Lot 8075, Auction  117, Gotsch, Friedrich Karl, Hügellandschaft

Gotsch, Friedrich Karl
Hügellandschaft
Los 8075

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Hügellandschaft
Pastellkreiden auf Velin. 1937.
46,5 x 61,5 cm.
Unten rechts mit Kreide in Braun monogrammiert "F. K. G." und datiert.

Zwischen 1933 und 1945 lebte Gotsch in Berlin, und zwar unter schwierigsten materiellen Verhältnissen: Er konnte nicht ausstellen und keine Arbeiten verkaufen. Später wurde fast sein gesamter Atelierbestand durch Bomben zerstört. Schon 1935 wurde Gotsch von der Gestapo verhört, und im Jahr 1936 wurde seine Ausstellung in der Galerie Nierendorf von der Reichskulturkammer geschlossen. Das Pastell zeigt von all dieser Mühsal nichts, sondern stellt die friedliche Landschaft in differenzierter Farbgebung und mit weich gewischtem Farbauftrag dar.

Lot 8078, Auction  117, Degner, Arthur, Abendstimmung

Degner, Arthur
Abendstimmung
Los 8078

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

"Abendstimmung"
Öl auf Leinwand.
50 x 67 cm (Rahmenausschnitt).
Unten links mit Pinsel in Rosarot signiert "Degner", verso nochmals signiert und betitelt sowie mit den Maßangaben.

Leuchtende Primärfarben, der dynamische Bildaufbau und ein hoher Abstraktionsgrad verleihen der Komposition "Abendstimmung" eine besondere Lebendigkeit. Degner versammelt in seinem Gemälde einfache, existenzielle motivische Elemente wie Wiese, Bäume, Haus und Himmel. Mit lockerem, großzügigem Duktus sind die körnigen Farben auf den rauen, unruhig modellierten Malgrund reliefhaft-pastos aufgetragen und oft mit dunklen Konturen voneinander abgegrenzt. Wie auch sein Freund Lovis Corinth und ebenso wie Käthe Kollwitz war Degner einer der wenigen bekannteren Künstler aus den ehemaligen deutschen Ostprovinzen. Nach seinem Studium bei Dettmann in Königsberg lebte Degner seit 1909 in Berlin, gefördert von Max Liebermann und Lovis Corinth. Bereits 1912 konnte er in der Galerie Paul Cassirer ausstellen. Beinahe sein gesamtes Frühwerk wurde im Krieg bei einem Bombenangriff zerstört. Schon 1945, direkt nach dem Krieg, berief die neu gegründete Hochschule für bildende Künste in Berlin Degner als Professor.

Lot 8079, Auction  117, Meyboden, Hans, Landschaft an der Weser

Meyboden, Hans
Landschaft an der Weser
Los 8079

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Landschaft an der Weser
Öl auf Holz.
42 x 47 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rotbraun monogrammiert "M".

Frühe Arbeit, möglicherweise noch in Verden oder in Bremen entstanden und damit wohl von den impressionistischen und den Worpsweder Gemälden der Kunsthalle beeinflusst, die Meyboden intensiv studierte. Sicherheit in Komposition und Linienführung sowie eine sensible Farbauffassung zeichnen die Darstellung aus und lassen die flache Landschaft lebendig vor dem Auge des Betrachters erstehen. Meyboden studierte 1919-1923, als Meisterschüler Kokoschkas, an der Dresdner Akademie. Im "Cicerone" heißt es zu Meybodens erster Ausstellung 1923 im Erfurter Kunstverein: "In seinen Zeichnungen verbindet sich scharfe Beobachtung und lebhafte Energie der Strichführung mit einem scharfen Gefühl für die innere Geschlossenheit der Gesamtform" (zit. nach: H.G. Hannesen, Hans Meyboden, Leben und Werk, S. 32). 1929 bis 1933 stellte er in Berlin bei Nierendorf, Buchholz und Paul Cassirer aus. Durch Kriegswirren ging fast das gesamte frühe künstlerische Schaffen verloren.

Lot 8080, Auction  117, Clarenbach, Max, Winterliche Flusslandschaft

Clarenbach, Max
Winterliche Flusslandschaft
Los 8080

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Winterliche Flusslandschaft
Öl auf Malpappe.
31 x 45 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "M. Clarenbach".

Die stimmungsvolle impressionistische Darstellung ist charakteristisch für Clarenbachs Vorliebe für niederrheinische Wintermotive. Seit 1901 hatte Clarenbach ein Atelier in Wittlaer; dort und in der Umgebung der Erft fand der Künstler die Motive, die ihn zeitlebens beschäftigten. Es entstanden Winterlandschaften mit stillen oder sanft fließenden Gewässern, verschneiten Ufern und spiegelnden Baumsilhouetten. Stilistisch inspirierten ihn die Haager Schule, die École de Barbizon und die französischen Impressionisten. Seine Bildräume bleiben fast immer menschenleer. Diesen reduzierten Motiven gibt er Kraft und Ausdruck durch seinen lebendigen Malstil, der in systematisch nebeneinander gesetzten Pinselstrichen und den silbrig grauen, gedämpften Tönen der Niederländer seine unverwechselbare Charakteristik erhält. Clarenbachs Flusslandschaft strahlt, wie viele seiner Gemälde, eine fast erhabene Ruhe aus.

Lot 8083, Auction  117, Schumacher, Ernst, Verlassene südliche Straße

Schumacher, Ernst
Verlassene südliche Straße
Los 8083

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Verlassene südliche Straße
Öl auf Leinwand. Um 1950.
44 x 58 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelrot signiert "Ernst Schumacher".

In große, nahezu geometrisch vereinfachte Flächen teilt Schumacher seine Komposition von expressiver Formgebung und Festigkeit, um die verlassene Straße unter violettem Himmel mit gedämpfter Palette darzustellen. "Wenn man den Künstler nach den Motiven seiner Bilder fragen würde, so wäre die Antwort (...): Raum und raumbildende Form, Höhe und Tiefe, Farbe vor allem, aufblühend in einem Licht, das im Wechselspiel mit den kubischen Motiven die Raumgestaltung übernimmt und die Entfernung zur Tiefe, zur Höhe, zur Weite über den Rahmen hinaus zu erweitern scheint." (Edwin Redslob. Der Maler Ernst Schumacher, Berlin o. J., S. 13).

Lot 8084, Auction  117, Schleusner, Thea, Bildnisstudie Frau Ingeborg Graef

Schleusner, Thea
Bildnisstudie Frau Ingeborg Graef
Los 8084

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
347€ (US$ 373)

Details

"Bildnisstudie Frau Ingeborg Graef"
Farbige Pastellkreiden auf hellbraunem Velin. 1958.
35,6 x 37 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "Thea Schleusner", verso nochmals signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Pastell zur Bildzeichnung".

Feinsinnig erfasstes Profilbildnis, den Kopf hält die Dargestellte leicht nach rechts unten geneigt und ist umgeben von flirrendem Farbspiel. Thea Schleusner gehört als Malerin zur Verschollenen Generation. In Berlin nahm sie um 1900 eine private Ausbildung bei Curt Stoeving, Franz Skarbina und Reinhold Lepsius auf. Als ihre Meisterschülerin ging sie für zwei Jahre nach Paris und wirkte an der Pariser Académie Colarossi unter Pinet und Toures und an der Academie Moderne bei Carière, zudem nahm sie Verbindung zu Auguste Rodin, André Gide und Rainer Maria Rilke auf.

Schad, Christian
Giovanna
Los 8086

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

"Giovanna"
Öl auf feinem Japan, in Passepartout montiert. 1957.
45 x 31,5 cm.
Unten rechts auf dem Passepartout mit Bleistift signiert "Christian Schad" und datiert, unten links betitelt.

Säulengleich ragt der Hals der jungen Giovanna aus dem grün angedeuteten Oberteil, darauf ist der Kopf im Dreiviertelprofil mit Kratzungen und Wischungen ebenso differenziert ausgearbeitet wie die struppige Kurzhaarfrisur. Ein gelbes Strahlen umgibt die Frauenfigur und leuchtet auch aus der architektonischen Komposition rechts im Hintergrund hervor. Ein entschiedener, sicherer Duktus und das feine Spiel der Farbnuancen kennzeichnen das ausdrucksvolle Frauenbildnis.

Lot 8087, Auction  117, Meyboden, Hans, Roma-Mädchen

Meyboden, Hans
Roma-Mädchen
Los 8087

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Roma-Mädchen
Aquarell auf festem Velin. 1950er Jahre.
52,5 x 31,6 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Hans Meyboden".

Sicher und zügig zeichnet Meyboden das junge Roma-Mädchen, die Gesichtszüge lediglich zart angedeutet. Trotz des von den Nazis auferlegten Malverbots entschied sich die Kunsthalle Mannheim 1940 für eine Meyboden-Ausstellung, aber dennoch litt der Künstler auch psychisch unter der politischen Situation in Deutschland. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann schließlich für ihn eine neue und produktive Schaffensphase, gefolgt von zahlreiche Ausstellungen. 1956 wurde Meyboden an die Kunstakademie Karlsruhe berufen; etwa um diese Zeit herum mag unser Aquarell entstanden sein.

Lot 8088, Auction  117, Berg, Freek van den, Wiesenlandschaft

Berg, Freek van den
Wiesenlandschaft
Los 8088

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Wiesenlandschaft
Öl auf Leinwand. 1965/70.
48 x 57 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz (schwer lesbar) signiert "(...) Berg".

Mit seinen farbenreichen, frischen Landschaften, mit lockerem und kraftvollem Duktus und pastosem Farbauftrag gemalt, schloss van den Berg an den französischen Fauvismus an. Der Künstler war Mitglied der "Onafhankelijken" und auch als Kunstkritiker bekannt.4


Lot 8089, Auction  117, Gilles, Werner, Ischia

Gilles, Werner
Ischia
Los 8089

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Ischia
Aquarell auf Velin. 1950er/60er Jahre.
29,8 x 51 cm.
Verso unten rechts mit Bleistift signiert "Gilles".

Zwischen 1950 und 1961 verbrachte Gilles die Sommermonate in Sant Angelo auf Ischia, wo auch das vorliegende Aquarell entstand. "Dort auf Ischia, das zum alten magna graecia gehört, entdeckt er die Umwelt, die seiner poetisch-philosophisch-grüblerischen Natur entspricht." (F. Lingens, in: Werner Gilles, Ausst.-Kat. Galerie Vömel, Düsseldorf 2000, S. 5). Mit ihrer leuchtenden Farbigkeit beeindruckende Arbeit; die Aufsplitterung der Felsformationen in kristalline Strukturen und schwirrende, punktierte Bereiche verleihen der Darstellung einer felsigen Bucht ein beinahe juwelenhaftes Leuchten.

Lot 8090, Auction  117, Kinder, Hans, Küstenlandschaft

Kinder, Hans
Küstenlandschaft
Los 8090

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

Küstenlandschaft
Aquarell und Gouache mit Deckweiß auf Velin. 1958.
44,2 x 57,8 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rotbraun monogrammiert "HK" und datiert.

Souverän mit leichter Hand aquarellierte felsige Küste, wohl bei Ahrenshoop. Von 1957 an hielt sich Kinder im Sommer regelmäßig in Ahrenshoop auf und bezog hier ein kleines Atelier in einer Kate am Grenzweg. Verso ein weiteres Aquarell von Hans Kinder, "Südliche Küste".

Lot 8091, Auction  117, Fuhr, Xaver, Brückenheiliger

Fuhr, Xaver
Brückenheiliger
Los 8091

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Brückenheiliger
Öl auf Leinwand. 1964-68.
100 x 70,5 cm.
Mittig rechts in der Darstellung signiert (in die feuchte Farbe gekratzt) "X. Fuhr", verso auf dem Keilrahmen mit dem Nachlaßstempel.
Zienicke 421.


Mit seinem ganz eigenen, von Kubismus und Neuer Sachlichkeit inspirierten Stil zeigt Fuhr seinen lebendig bewegten Brückenheiligen. Wie häufig, so strukturiert er auch dieses Gemälde durch eine geflechtartige, streng-graphische Linearität, die gemeinsam mit starken Farben und harten Schwarz-Weiß-Kontrasten für Fuhrs Malweise nachhaltig charakteristisch sind. Trotz der gegenständlichen Bildsprache durchdringt dennoch eine individuelle Weltsicht seine Werke und macht häufig Aspekte jenseits des objektiv Dargestellten sichtbar. Den thematischen Schwerpunkt seines Schaffens bilden städtische Motive, Industrieanlagen, Landschaften und Figurendarstellungen. Ab 1934 werden 23 seiner Werke in deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 teilweise in der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" präsentiert, Fuhr selbst wurde mit einem Berufsverbot belegt. Zienicke datiert das Gemälde um 1964/68 und hält es für die Zweitfassung einer um 1931/34 entstandenen Komposition (vgl. Zienicke 121), die jedoch verschollen ist.

Provenienz: Galerie von Abercron, München, mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen

Ausstellung: Haus am Lützowplatz, Berlin 1968
Museum der Stadt Regensburg 1973
Galerie von Abercron, München 1977/78 (Kat.-Nr. 11)

Lot 8092, Auction  117, Goldschmidt, Hilde, Venedig

Goldschmidt, Hilde
Venedig
Los 8092

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

"Venedig"
Mischtechnik auf hellbraunem Karton. Um 1960.
36 x 36 cm.
Unten links mit Pinsel in Graublau monogrammiert "HG", verso mit Bleistift signiert "Hilde Goldschmidt", betitelt und mit der Ortsangabe "Kitzbühel".

Breit und rasant gespachtelte Flächen und markante dunkle Punkte lassen in fein abgestimmter Tonalität von Rot und Violett das Bild eines Kanals in Venedig entstehen; aus dem Nebeneinander der Farbvaleurs entsteht eine Schwingung, ebenso wie aus der Kombination runder und eckiger Formen, horizontaler und vertikaler Elemente. Sie gliedern die Bildfläche und verdichten sich zu einer fein ausbalancierten Komposition. Goldschmidts Venedigaufenthalt im Jahr 1960 löste eine entscheidende Wandlung in ihrem Stil aus.

Lot 8093, Auction  117, Sachal, Alexander, Stadt am Wasser

Sachal, Alexander
Stadt am Wasser
Los 8093

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
310€ (US$ 333)

Details

Stadt am Wasser
Öl auf Leinwand. Um 1960.
72,5 x 91 cm.
Im linken oberen Bildrand signiert (in die feuchte Farbe geritzt) "SACHAL".

Im Jahr 1960 ging Sachal nach Spanien, wo möglicherweise die "Stadt am Wasser" entstand. Pastos trägt er die gedeckten, fein differenzierten Farben mit breitem Pinsel und Spachtel auf und ordnet die Stadtansicht zu geometrisch abstrahierten, kubisch angeordneten und hintereinander gestaffelten Formen.

Lot 8094, Auction  117, Trier, Hann, Ohne Titel

Trier, Hann
Ohne Titel
Los 8094

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Ohne Titel
Farbige Wachskreiden auf Velin. 1965.
23,8 x 18 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "HTrier", monogrammiert "HT", datiert und gewidmet "für John Anthony Thwaites".

Charakteristische informelle Arbeit von Hann Trier, ausgezeichnet durch ein differenziertes Linienspiel mit komplex verwobenem Bildaufbau. Das Farbenspiel in kontrastierenden, leuchtenden Nuancen von Blau, Gelb und Rot erzeugt eine lebendige Plastizität. Trier widmete das Blatt dem englischen Kunstkritiker und Autor Thwaites.

Lot 8095, Auction  117, Unbekannt, Abstrakte Komposition

Unbekannt
Abstrakte Komposition
Los 8095

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Abstrakte Komposition
Öl auf Leinwand. 1960er Jahre.
115 x 66 cm.
Unten links in der Darstellung mit Pinsel in Schwarz (schwer lesbar) signiert "ANiehues (?)".

Spannungsreiche Komposition in Schwarz und Weiß mit wenigen farbigen Akzenten in Rot und Blau. Die stumpfe Oberfläche der weißen Partien lässt die Pinselstruktur sichtbar werden, während die schwarzen Flächen homogen glänzen, so dass ein interessanter Oberflächenkontrast entsteht.

Lot 8096, Auction  117, Kesting, Edmund, Komposition

Kesting, Edmund
Komposition
Los 8096

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Komposition
Mischtechnik auf Velin. 1950er Jahre.
36,3 x 24,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelblau signiert "Ed. Kesting".

Marmorierte, mit Salztechnik strukturierte, gekratzte und gezeichnete Partien fügen sich zu einer experimentellen Komposition, die ebenso an mikroskopisch sichtbar gemachte Strukturen wie an eine in intensiven Farben schimmernde, geheimnisvolle Unterwasserwelt denken lässt. Seit den späten 1940er Jahren widmete Kesting sich der experimentellen Fotografie und der informellen Malerei.

Lot 8099, Auction  117, Bachmann, Hermann, Abstrakt

Bachmann, Hermann
Abstrakt
Los 8099

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

"Abstrakt"
Mischtechnik auf Karton. 1959.
73 x 44,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bachmann" und datiert, verso nochmals signiert, datiert und betitelt.

Die länglichen grünen und gelben Farbflächen im Wechsel mit grau-glänzenden Partien scheinen gesteinsartig, wie mit einem Spachtel aufgetragen. Hermann Bachmann war ein Vertreter der Halleschen Schule. Im Kreis einer lebendigen Kunstszene um Herbert Kitzel, Willi Sitte und Otto Möhwald wurde er zur tragenden Hauptperson. Anfänglich mit zeitgenössischen Positionen von Malern wie Beckmann, Hofer, Picasso und Cézanne beschäftigt, geriet er bald in den Konflikt mit der offiziellen Kunstdoktrin der DDR. Seine Malerei brachte ihm Formalismus-Vorwürfe ein, die ihn schließlich 1953 dazu bewogen, Halle zu verlassen und nach West-Berlin an die Hochschule für Bildende Künste zu gehen. Zu seinen Schülern dort gehörten Otmar Alt, Hans-Ulrich Brunner, Barbara Heinisch und Maina-Miriam Munsky.


Provenienz: Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf, mit deren Klebeetikett auf der Passepartoutrückseite

Ausstellung: Junge Deutsche Maler (o.J.), Nr. 180, mit dem Ausstellungsetikett auf der Passepartoutrückseite, dort typographisch bezeichnet

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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