Los 2548

Weinhold, Karl
(1823-1901)Konvolut von 5 eigh. Briefen. 1852-1857

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450€ (US$ 500)

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Wertvolle Bücher, Autographen & dekorative Graphik
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025

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Autographen
Auktionsdatum 8.10.2025

Lot 2548, Auction  126, Weinhold, Karl, Konvolut von 5 eigh. Briefen. 1852-1857

Weinhold, Karl, Germanist, Mediävist, Professor in Krakau, Graz, Kiel, Breslau und Berlin (1823-1901). Konvolut von 5 eigh. Briefen m. U. "K. Weinhold". Zus. 17 S. Mit einer photogr. Ansicht von Gossensaß. 8vo und gr. 8vo. Graz, Salzburg, Gossensaß, Reichenbach (Schlesien) und Berlin 1852-1897.
An einen Freund in Ungarn. Teils sehr interessante, inhaltsreiche Briefe zu verschiedenen Themen, vor allem sprachwissenschaftlicher und ethnologischer Natur, wobei sich Weinholds erzkonservative Einstellung zeigt, in der auch Antisemitismus nicht fehlt. Einige Zitate: "... Ueber Ihren Entschluß bei dem Herrn Minister des Unterrichtes etwas für die Säuberung der deutschen Sprache Oesterreichs erwirken zu wollen, freue ich mich, gestehe aber offen daß ich nichts davon hoffe. Selbst wenn ein Befel [!] käme, sich eines verständlicheren und einfach-beßeren Deutsch zu befleißigen, meinen Sie wirklich daß sich die Beamtenwelt von der Hofkanzlei biß zu den jüngsten Practikanten auch nur im mindesten darnach richten würde? Wir werden noch immer die Erlaße in einer Sprache lesen, welche ich oft nicht verstehe, obschon ich die Ere habe k. k. Professor der deutschen Sprache zu sein" [Gräz, 13.III.1852] ... Ich hoffe daß Sie mir zutrauen, daß ich an die Magyarisirung der Deutschen nur mit Zorn und Unwillen denke, sei sie gewaltsam, sei sie freiwillig an unwürdigen Mitgliedern unsers Volkes vollzogen. Ich habe nur gesagt, wenn Bismarck in Pesth Vorstellungen in dieser Sache machte, könne ihm erwidert werden: wir thun nur, was du selbst in Posen und Westpreußen und in Nordschleswig thust [Salzburg 13.IX.1888] ... ich meine, allzulange wird es nicht mehr dauern, daß man abberufen wird. Mich durchrieselt öfter das Gefühl davon. Mögen wir wie Goethe sterben, deßen Geburtstag wir im engsten Kreise still begehn wollen. An einer zu einem Drittel jüdischen Tafel von immer noch 250 Menschen aller Art widerstrebt mir eine öffentliche Feier. - Ende September wird das Lessingdenkmal in Berlin aufgerichtet und durch Erich Schmidt eingesegnet werden auf Aufforderung des Magistrats. An mich ist nichts gekommen; ich werde auch nicht dort sein, ebenso wenig wie unser Hof, der Einweihungen von Denkmälern für 'Civilisten' grundsätzlich nicht beiwohnt, wie bei Gelegenheit des Goethe-Denkmals und sogar des Denkmals für Freiherrn v. Stein, der es ja nicht bis zum Lieutenant gebracht hatte, officiös erklärt worden ist. - Die polnische Bevölkerung des Herzogth. Teschen ist verkommen, obschon meist protestantisch. In Krakau sah ich viele blonde und meist recht hübsche zweisprachige Dienstmädchen aus öster. Schlesien, die aber bodenlos lüderlich waren, wie mir gesagt ward" [Gossensaß "am Goethetage" 1890].


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