Los 1026
Hafis, Mohammed Schemseddin
(um 1320-1389)Diwan. Persische Farsi-Handschrift auf Papier
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Autographen & dekorative Graphik
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
Aus dem Katalog
Alte Drucke und Handschriften
Auktionsdatum 7.10.2025
Hafis, Mohammed Schemseddin. Diwan. Persische Farsi-Handschrift im Nasta’liq-Duktus auf Papier. 189 nn. Bl. Schriftraum: 13 x 6 cm. Format: 15,8 x 9,4 cm. Mit doppelseitigem Ziertitel ’Unwan in Gold und Farben sowie kleinen Miniaturen, Vokalisierungen in Gold und Farben, goldenen und schwarzen Trennungslinie sowie Einfassungsstriche in Gold, Schwarz, Rot und Blau. 9 großen Miniaturen in Gold und Farben. Weinrotes Maroquin des 20. Jahrhunderts mit auf beide Deckel aufgeblendeten Spiegeln der goldgeprägten Deckel des Lederbandes d. Z. (geschabt, leicht berieben) mit intarsieren Mittelarabesken (Vergoldung abgerieben). Persischer Raum (Isfahan?) wohl 17. oder 18. Jahrhundert (1626?).
Bemerkenswert hübsch illustrierte Diwan-Handschrift des Hafis. Eine umfangreiche Gedichtsammlung, wohl eine Art "Taschenkompendium" der arabisch-persischen Dichtung, wie sie in einem "Diwan" zusammengefasst wird. Enthalten sind zahlreiche Ghasele, Quasiden und Versromanzen, aus dem arabisch-osmanischen Raum stammend, vieles jedoch auch aus dem persischen Kulturraum (wie aus dem Schah-Name etc.). Die vorliegende Handschrift kommt wohl aus dem zentralpersischen Raum um Isfahan, aber auch Teheran kommt in Frage, wo die begabtesten Schreiber und Illustratoren zu finden waren. Gut erkennt man die Reimpare der traditionalen Gedichtsform (Ghasele), aber auch einige Prosatexte wurden immer wieder eingefügt.
Dabei geriet die Anordnung der Texte allein schon zu einem kalligraphischen Kunstwerk. Die Farsischrift im Nasta’liq-Duktus findet sich in einem festen Kastensystem von feinsten goldenen und schwarzen Doppellineament, die sich in der ’Unwan zu einem prachtvollen, doppelblattgroßen Ziertitel zusammensetzen, eingefasst von Zinnenarabesken in Helblau mit Gold- und Rotkonturen. Die zweispaltigen Textblöcke sind mit blau- und rotbetupften Goldwolken durchwirkt und begrenzt von hellblauen Bändern mit goldenen und roten Tabulae.
Auf der rechten Seite erscheinen über einer prachtvollen Kartusche zwei kleine Halbfiguren als Sinnbilder der persischen Märchen- und Geschichtenerzähler, etwa Hafis und Sheherazade vor schimmerndem Blattgoldgrund und und feinsten weißen Ranken mit zahlreichen bunten Blüten. Auch bei den Miniaturen handelt es sich um Arbeiten hoher Qualität und grandioser Finesse. Sie illustrieren die Texte mit Szenen am Hofe, in der Natur, bei der Jagd, mit Pferden und wilden Tieren etc.
Am Ende erscheint eine vierstellige Jahreszahl in arabischen Ziffern, wohl 1035 AH, was dem Jahr 1626 AD der christlichen Zeitrechnung entspräche. Möglicherweise datiert das entzückende Buch aber auch aus dem 18. Jahrhundert. – Leicht gebräunt und vereinzelt fleckig. Die erste Zierseite alt unterlegt, Vorsätze mit zahlreichen späteren Einträgen in schwarzer Tinte, auch auf dem roséfarbenen Blatt am Schluss, hin und wieder winzige Wurmschäden meist im Bug und im Rand (geringer Textverlust), kleine Stegüberlegungen, wenige Farbwischer oder unwesentliche Abplatzungen und Gebrauchsspuren, etwas streng, jedoch ordentlich neu gebunden im 20. Jahrhundert.
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