Los 908

Rezept- und Hausväterbuch
im Nahmen Jesu angefangen den 6. Junij Anno 16 u. 99. Rezept- und Hausväterbuch

Zuschlag
600€ (US$ 625)

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Lot 908, Auction  124, Rezept- und Hausväterbuch, im Nahmen Jesu angefangen den 6. Junij Anno 16 u. 99. Rezept- und Hausväterbuch

"Erdbeeren als Heilmittel gegen Gicht"
Rezept- und Hausväterbuch. "Mitt Gottes Hülffe im Nahmen Jesu angefangen den 6. Junij Anno 16 u. 99. Rezept- und Hausväterbuch". Deutsche Handschrift auf Pergament. 76 nn. Bl. Schrift: deutsche Kurrent. Format: 10 x 15,8 cm. Pergament d. Z. (mit wenigen Löchlein, etwas wellig, stärker fleckig und abgegriffen). Sächsischer Raum 1699-1780.
Allumfassendes Rezeptbuch für jede Lebenslage, wohl aus dem Besitz eines Johann George Sultzer, möglicherweise des Schweizer Theologen und Philosophen der Aufklärung (1720-1779), der auf dem Titelblatt zeichnete. Enthalten sind allerhand Ratschläge zur Lebenshilfe, Genesung, Haushaltsführung, Agrikultur und Geometrie, darunter auch Rezepte für ein "Elixir zum langen Leben", alle möglichen Salben und Balsame wie "Morgenstärkung", "Schlag Balsam", "Rosen Balsam", "Ein Säcklein vor die Ohnmacht" (mit Riechsalz), "Ein kostlich Pulver vor die Schwindsucht" und vieles mehr.

Begonnen wurde die von zahlreichen verschiedenen Händen über Generationen weitergeführte Handschrift 1699, die letzten Einträge sind etwa um 1780 zu datieren. Es geht um "Blutgegel, die sich schon vollgesogen, wieder zu neuer Anwendung tauglich zu machen, so daß sie Jahre lang gebraucht werden können", "Erdbeeren als Heilmittel gegen Gicht", "Ein vorzügliches Gedächtnis zu erlangen", "Kopfschmerzen und deren sichere Heilung", "Daß blud in der Nasen zu stillen", "Schwerhörigkeit von Blutandrange zum Kopf", "Bösß Geblüt zu vertreiben", "Reinigung des Geblüts", "Frisches Blut zu machen", "Ohrensausen und Schwerhörigkeit", "Klingen, Tönen, oder Brausen im Ohre", "Für daß Sausen in den Ohren", "Führ immer währende kalte Füße".

Weitere Rezepte enthalten folgende Anweisungen und Methoden: "Obstbäume schnell und in ungewöhnlicher Fülle tragbar, und unfruchtbare fruchtbar zu machen", "Methode, außerordentlich wohlfeile Sachen aller Art anzumalen, oder die sogenannte Milchmalerei von Cadet de Vaux (= Vaur)". Hier wird auf den französischen Apotheker, Chemiker und Agrarwissenschaftler Antoine Alexis Cadet de Vaux (1743-1828) Bezug genommen. Ferner: "Bernsteinlack zu bereiten", "Oellack-Anstrich, ein weißer und dauerhafter", "Schuh- und Stiefelsohlen auf eine wohlfeile Art haltbarer und das Oberleder wasserdicht zu machen", "Rahmen, vergoldete, von Unreinigkeiten der Mücken und Spinnen zu befreien", "Raupen auf eine leichte Weise zu vertilgen", "Seife ohne Kosten und wenige Mühe sich selbst zu bereiten", "Ein sicheres Mittel dafür das Lam[p]endocht immer reinbrenne und nicht dampfe , auch das Oel rein und sehr sparsam brenne", ein Rezept für das Allheilmittel "Oximel": "Nimm 1/2 Pfund gut gereinigten gesäuerten Honig und 1/2 Pfund recht scharfen Weineßig ...".

Es folgen Anweisungen zur Geometrie mit der Beschreibung und Lösung von zehn, von 1-10 durchnummerierten "Problemen", darunter, wie ein Oval zu konstruieren sei, "Problema 4 Eine gerade Linie in soviel gleiche Theile theilen als man will" mit jeweiligen korrespondierenden Zeichnungen und Skizzen. Problem 9 "In einem Zirckel ein regulares Sechseck einschreiben ... Der Semindiameter selbst ist das Latus eines Sechs-Ecks" etc. – Vereinzelt etwas fleckig, mit Gebrauchsspuren, Bräunungen, Fingerflecken und geringen Feuchträndern, aber allenthalben und lesbar und mit wohlerhaltenen Texten. Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 47, mit dessen eigenhändigem signierten Eintrag in Bleistift auf dem hinteren Innenspiegel: "Erworben am 10. Juni 1940, am Tage des Eintritts Italiens in den Krieg, in Dresden, beim Antiquar Paul Wicke, vgl. dessen Katalog 236, Nr. 1439. GEis".

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