Los 905

Medizinische Sammelhandschrift
Deutsche Handschrift auf Papier. . Österreich Mitte bis 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,250)

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Lot 905, Auction  124, Medizinische Sammelhandschrift, Deutsche Handschrift auf Papier. . Österreich Mitte bis 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts

Medizinische Sammelhandschrift. Deutsche Handschrift auf Papier. 312 nur teilweise num. Schrift: Gotica Bastarda und deutsche Kurrentschrift. Format: 15,5 x 20,5 cm. Modernes graues Halbkalbsleder. Österreich Mitte bis 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Umfangreiche medizinische Sammelhandschrift, die in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts von mehreren Händen zusammengestellt wurde, wobei der der Duktus der einzelnen Handschriften deutlich voneinander unterscheidet. Die Handschrift gehört entschiedenermaßen zu den interessantesten ihres Genres, was der Eigner, der Heidelberger Germanist, Gerhard Eis (1908-1982), in zwei wichtigen, die Forschung weiterbringenden Aufsätzen darlegte, nach dem er sich ausführlich wissenschaftlich mit der Handschrift, die er teils auch veröffentlichte, beschäftigte, in: Gerhard Eis, Heilmittel gegen Harnleiden aus altdeutschen Handschriften, in: Medizinische Monatsschrift 7 (1953), S. 803-806, hier S. 803, 805 (Nr. V). Gundolf Keil, Ein Rezept mit dem Namen Karls des Großen, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 81 (1962), S. 329-337.

So weist Eis die Texte beispielsweise verschiedenen Quellen zu, wie er auf einem beiliegenden eigenhändigen Arbeitsblatt, auf dem er die einzelnen Ergebnisse entwickelt und in seiner überaus feinen Handschrift niederlegte: "Zum Teil mittelalterliches Gut", "Zu den 'Zeichen des Lebens', wobei er nennt: "Albrecht von Prag, Ortolff von Bayerland, die Praktik des Meisters Bartholomäus. Ferner "Zur Tötung von Milben und Nissen" etc.

Die Handschrift enthält Hunderte von Rezepten und Heilmethoden: "Experiment Wider das Seittenstechen", "Du den Kalten Magen", "zu den Apostemen", "für die Hitz der Augen", "Reinigung der Augen", "Vor die Schmerzen der Augen", "für die Husten", "Von der Rothen Ruhr", "Von der Hitzigen Haubtkrankheit", "Wie man Haar soll Ziehen, da keins ist", "Eine gute Magen Salben", "Für das Antonj- oder Wildfeur", "Wasser, so Haar unnd Bart wachsent macht", "Die verlorne sprach", "für den Zahnwehe bewehrte Kunst". – Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 23. Mit einmontierter Fiche auf dem fliegenden Vorsatz: "Handschrift H. 23 Medizinische Sammelhandschrift um 1620, 17. Jahrundert im Besitz von Dr. Gerhard Eis, Ruppersdorf 520 ist nach den Grundsätzen der [durchgestrichen:] Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin von Herrn Doz. Dr. Gerhard Eis im September 1939 aufgenommen worden". Handschriftenbeschreibung 21513.

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