Los 899

Tenerifa
3 spanische Juros (Staatsanleiheurkunden). Spanische Handschrift auf Pergament.

Schätzung
500€ (US$ 538)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 899 - Tenerifa - 3 spanische Juros (Staatsanleiheurkunden). Spanische Handschrift auf Pergament.  - 0 - thumb

Lot 899, Auction  124, Tenerifa, 3 spanische Juros (Staatsanleiheurkunden). Spanische Handschrift auf Pergament.

Tenerifa. 3 spanische Juros (Staatsanleiheurkunden). Spanische Handschrift auf Pergament. Jeweils 8-12 Bl. Rotunda textura. Mit kalligraphischen Überschriften, Initialen und Auszeichnungen, großer Stempelmarke, Regesten. Zwischen 28 x 20 und 32 x 22,5 cm. Pergamentumschläge d. Z. mit hs. Titeln in Sepia und Schwarz. Gegeben zu Madrid 1623-1663.
"Juros" sind Staatsverschuldung der Krone von Kastilien, die den Bürgern als Lebensversicherungen verkauft wurden. Sie kamen im 13. Jahrhundert auf und etablierten sich im 14.-15. als feste Anlagepapiere im Spanischen Königreich. Es gibt drei Arten von Juros: lebenslange (vitalicios), unbefristete (perpetuos) und auf Entlassung / Einlösung ausgestellte (al quitar), wobei die beiden letztgenannten in der Praxis quasi identisch sind, da die Eide bei der Entlassung nie amortisiert wurden. Die "Juros" wurden als Lebensversicherungen ohne Amortisation gekündigt, konnten auch vererbt werden und dann erst nach zwei oder mehr Leben ausgezahlt werden, wobei der Zinssatz dann deutlich höher war.

Es handelt sich bei einem Juro handelt also nicht um einen Titel, sondern um ein Zertifikat. Es handelte sich um ein Papier, in dem ein Privileg zugunsten der darin genannten Person festgelegt und beurkundet wurde. Der entsprechende Gläubige erklärte in der Urkunde, dem König Kapital zu liefern, und im Gegenzug gewährte ihm der König das Privileg, einen Teil bestimmter Steuern bis zu einem vorher festgelegten Betrag aus dem in der Urkunde genannten feudalen Einkommen einzuziehen. Zwei der vorliegenden "Juros" betreffen beliehene Güter auf der Kanaren-Insel Teneriffa.

Vorhanden sind: Don Andres y Luis Lorenco y alquier dellos ynsolidum xxxvii ... dejuro Alq. Situados En las Residencias de Tenerifee. 20 S. auf 11 nn. Bl. Gegeben zu Madrid 27. September 1623. - Elia Palavesin grimaldo ... dejuro al quiatar. 22 S. auf 12 nn. Bl. Gegeben zu Madrid 30. Januar 1630. - Don Fernando Arias de Sahaledra clxxii ... dejuro veintemill el millar ... de Thenariffe. 13 S. auf 8 Bl. Gegeben zu Madrid 14. November 1663. - Jeweils auf den letzten Seiten mit zahlreichen Unterschriften und Beglaubigungen der Leihenden, von Notaren und Verwaltern und Beglaubigern. – Teils etwas wellig, fleckig, mit Feucht- und sonstigen Gebrauchsspuren, sonst aber sehr gut erhalten und gut lesbar. Seltene Zeugen der spanischen Geldwirtschaft in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als das spanische Weltreich nach dem Untergang ihrer Flotten neue Quellen zur Finanzierung ihrer Kriege aushub. – Beiliegen weitere 2 spanische Handschriften des 18. Jahrhunderts.


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