Los 863
Heinrich von St. Gallen
(um 1350-1397)Extendit manum. Deutsche Handschrift auf Papier. Umfangreiches Fragment mit 117 Bl.
Zuschlag
5.000€ (US$ 5,208)
Beliebter Passionstraktat des Heinrich von St. Gallen
Heinrich von St. Gallen. Extendit manum. Deutsche Handschrift auf Papier. Umfangreiches Fragment. 117 Bl. 20-21 Zeilen. Schrift: gute, regelmäßige Gotische Bastarda in Sepia und Rot von einem einzigen Schreiber. Schriftraum: 11 x 6 cm. Format: 15,8 x 10,4 cm. Mit Rubrizierung (Unterstreichungen, Kapitalstrichelung). Geglättetes marmoriertes Leder (20. Jh.) mit wenigen Goldfileten auf dem Rücken. Schwaben (Buxheim oder Augsburg?), 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Heinrich von St. Gallen wurde um 1350 in St. Gallen geboren. Nach seinem Studium und Lehrtätigkeit in Prag (bis 1397) wirkte er als Prediger und erfolgreicher volkstheologischer Schriftsteller im nord- bis westbairischen sowie im alemannischen Raum. Sein Passionstrakt ist eine sowohl drastische als auch einfühlsame Nacherzählung der Passionsgeschichte Jesu, so wie diese in den vier Evangelien überliefert ist und von mittelalterlichen Theologen erläutert wurde. "Bernhardisch-franziskanische Compassio-Mystik und scholastische Argumentationskunst, rührende Empfindsamkeit und krasser Naturalismus verbinden sich in dieser Passionshistorie von der Ankunft des Herrn in Bethanien bis zum Tod am Kreuz" (Hilg). Von diesem Werk sind mehr als 180 Handschriften überliefert, was seine Beliebtheit beim breiten Publikum eindeutig belegt.
Textanfang: "Hie hept sich an von dem aubent essen unsers herren ihesu christi und die ausslegung seines hayligen wirdigen leidens als es die hayligen lerer ez geschriben haben". Das Werk beginnt mit einer ausführlichen Darstellung des Letzten Abendmals des Herren mit seinen Aposteln, mit Erläuterungen aus Werken von Bernhard von Clairvaux ergänzt. Am Ende unvollständig. Textproben aus dieser Handschrift veröffentlichte J. Werlin (Stifter-Jahrbuch 6 (1059), S. 131-147, hier S. 132, 138-141). Auf einigen Seiten Randbemerkungen des 17. Jahrhunderts. – Einbandspiegel vorne mit Besitzstempel des Prof. Dr. Gerhard Eis (Heidelberg) und dessen Eintrag „Gekauft von Heinr. Hinterberger, Wien 3. III. 58“.
Provenienz: Kartause Buxheim. Antiquariat J. Halle (München). Heinrich Hinterberger (Wien). Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Hs. 134. Beschreibung im Handschriftencensus Nr. 24122.
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