Los 6156

Hausmann, Friedrich Christoph
(1860 Wien - 1936 Bad Soden)Büste Clara Schumann

Schätzung
4.500€ (US$ 4,688)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 6156 - Hausmann, Friedrich Christoph - Büste Clara Schumann  - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Aus dem Katalog
Gemälde Alter und Neuerer Meister
Auktionsdatum 28.11.2024

Lot 6156, Auction  124, Hausmann, Friedrich Christoph, Büste Clara Schumann

Büste Clara Schumann.
Gipsabguss. H. 58 cm. An der rechten Seite des Sockels signiert und datiert "F. Hausmann / 1896", vorne auf dem Sockel in den Gips geritzt bezeichnet "Clara Schumann".

Clara Schumann (1819-1896), geb. Wieck, darf wohl als die berühmteste Pianistin der Romantik gelten. Bereits in jungen Jahren erhielt Clara als pianistisches Wunderkind große Anerkennung in der Musikwelt und wurde später als Virtuosin am Klavier gefeiert. Obwohl die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten für Clara als Frau in ihrer Rolle als Pianistin, Ehefrau und Mutter nicht einfach waren, gelang es ihr dennoch, mit ihrer Musik häufig vor ihrem Mann Robert Schumann im Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu stehen.
Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie von ihren Eltern, insbesondere von ihrem Vater Friedrich, der Claras Talent früh erkannte - sie lernte seit dem fünften Lebensjahr intensiv Klavier spielen, konnte aber zuvor bereits kleine Begleitungen nach Gehör spielen - legte er den Fokus ihrer Ausbildung ganz auf das Musizieren - nicht ohne eine gewisse Strenge. In Europa bekannt und beliebt wurde Clara schließlich durch zahlreiche Konzerttourneen, die ihr Vater organisierte, die für Clara aber nur unter Mühen zu bewältigen waren. Ihren späteren Ehemann Robert Schumann lernt Clara als Klavierschüler ihres Vaters im Alter von 8 Jahren kennen. Sie heiraten schließlich am 12. September 1840. Doch waren Clara mit der Eheschließung auch vielfältige Aufgaben zugewachsen, sie sollte nun auch den Pflichten einer Hausfrau und Mutter nachkommen. Clara legte ihre Konzerttätigkeiten zunächst - auch auf Wunsch ihres Mannes - für eine Zeit nieder, aber die finanzielle Situation der inzwischen jungen Familie mit zwei Töchtern erforderte auch Claras Einkommen. Zeit ihres Lebens trug sie - auch auf Grund der gesundheitlichen Beschwerden ihres Mannes - maßgeblich zum Unterhalt der Familie bei.
Nach zahlreichen Konzerten und Umzügen in verschiedene Städte, der Geburt ihrer acht Kinder, dem Tod ihres Mannes Robert im Juli 1856, verbrachte Clara den letzten Abschnitt ihres Lebens in Frankfurt am Main, wo sie im Jahr 1878 zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums berufen wird. Ihr letztes Konzert gab Clara am 12. März 1891 im Alter von 71 Jahren. Ein „Kopfleiden“, das allmählich zur Schwerhörigkeit führte, zwang sie, das Musizieren in den Folgejahren immer mehr einzuschränken. Am 20. Mai 1896 stirbt sie in Frankfurt an den Folgen eines Schlaganfalls.
Unser Gipsabguss zeigt Clara in ihrem letzten Lebensjahr im Alter von 76 Jahren. Mit einem milden Lächeln, den Blick leicht nach unten geneigt wirkt Clara versunken in ihren Gedanken. Das Original der Büste aus Marmor, das Friedrich Hausmann 1898 fertigte und das im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, stand ursprünglich im kleinen Saal des Saalbaus in der Junghofstraße in Frankfurt am Main. Clara, die während ihrer letzten Lebensjahrzehnte in der Mainmetropole lebte, konzertierte regelmäßig in diesem für seine hervorragende Akustik bekannten Konzerthaus.
Das vorliegende Gipsmodell war bis 1971 im Besitz des Mediziners sowie Kunst- und Musikliebhabers Max Flesch-Thebesius (1889-1983). Er engagierte sich nach dem Krieg insbesondere für den Wiederaufbau der Alten Oper in Frankfurt, und gründete 1956 zusammen mit dem Pianisten Erich Flinsch die Robert-Schumann Gesellschaft. Die Gipsbüste erhielt Flesch-Thebesius direkt von Hausmann, dessen Arzt er war. Auf Betreiben von Flesch-Thebesius und der Frankfurter Schumann-Gesellschaft wurde von dem alten Gipsabdruck der Büste ein Bronzeabguss erstellt, der der Stadt Baden-Baden gestiftet wurde. Dieser befindet sich heute im Brahmshaus. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Abgüsse, die sich im Baden-Badener Dahliengarten und in Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt befinden. Weitere Gipsmodelle befinden sich hingegen in der Sammlung des Goethe Universität Frankfurt am Main und im Schumann-Haus in Leipzig. Das Musikzitat auf dem Sockel ist das Eingangsmotiv zu Robert Schumanns Klavierkonzert op. 54.

Provenienz: Max Flesch-Thebesius, Frankfurt am Main (nach Auskunft der jetzigen Besitzer).
Seit 1971 Privatsammlung Deutschland.

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.


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