Los 343

Ibn Butlan
(1001-1063)Schachtafelen der Gesuntheyt

Schätzung
3.500€ (US$ 3,763)

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Los 343 - Ibn Butlan - Schachtafelen der Gesuntheyt - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher
Auktionsdatum 8.10.2024

Lot 343, Auction  124, Ibn Butlan, Schachtafelen der Gesuntheyt

(Ibn Butlan). Schachtafelen der Gesuntheyt. I. Erstlich, durch Bewarung der sechs neben natürlichen Ding. II. Zum Anderen, durch Erkantnussz, Cur und Hynlegung aller Kranckheyten menschlichs Zufalls, eüsserlich und innerlich... uß Arabisch in Latin und yetzt jüngst in Teütsche sprach verdolmetscht III. Zum Dritten. Aller lxxxiiij Tafelen sonderlich Regelbuch angehenckt ... Newlich ußgangen unnd verteütscht durch D. Michael Hero. 2 Bl., 246 (statt 252; recte: 256) röm. num. S., 4 Bl. Mit zahlreichen figürlichen Holzschnitt-Bordüren und Holzschnitt-Bildleisten von Hans Weiditz. Ohne den Totentanz-Holzschnitt. 28,5 x 19 cm. Marmorierter Halbpergamentband des 19. Jahrhunderts (berieben, Ecken schwach bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und (lädiertem) Papierrückenschild. (Straßburg), Hans Schott, 1533.
VD16 M 6776. STC 635. Schmidt, Schott 127. Muller II, 93, 207. Hirsch-Hübotter I, 176. Choulant S. 369. Wellcome I, 1998. Durling 2522. Waller 2739. Weiss 906. Nissen, Kräuterbücher S. 40 (Anmerkung). – Sehr seltene erste deutsche Ausgabe des Tacuinum Sanitatis, eines der schönsten Gesundheitsbücher des Mittelalters. Die Schachtafelen gehen zurück auf die Gesundheitstabellen des arabischen Arztes Ibn Butlan (Abu'l-Hasan al-Muchtar) und enthalten das gesamte medizinische Wissen der Zeit um das Jahr 1000. Im 13. Jahrhundert entstand eine lateinische Bearbeitung des Werks unter dem Titel Tacuinum Sanitatis, das sich großer Beliebtheit erfreute und in ganz Europa Verbreitung fand. Die vorliegende erste deutsche Übersetzung stammt von dem Straßburger Arzt und Schriftsteller Michael Herr (gest. 1550).

Bei den schachbrettartigen Tafeln handelt es sich um eine Art Synopsis der Hygiene und Makrobiotik in Tabellenform, wobei auf Grundlage der antiken Säftelehre 280 Medikamente, Lebensmittel, Tiere, Winde, Arten des Wassers, Jahreszeiten und andere Umweltfaktoren nach ihren Auswirkungen auf die vier Menschtentypen geordnet und ihre positiven und negativen Einflüsse beschrieben werden (vgl. Biedermann, Medicina Magica S. 23ff.). Besondere Aufmerksamkeit verdienen die friesartigen Holzschnitte von Weiditz. Sie zeigen in einer Fülle von Details und Kleindarstellungen verschiedene Speisen, Tiere und Pflanzen sowie Menschen bei typischen Tagesgeschäften und allzumenschlichen Tätigkeiten, die zusammengenommen ein kleines Sittenbild des 16. Jahrhunderts ergeben. "Da die arabische Weisheit im deutschen Kleide erscheint, läßt sie uns Zu- und Verrichtungen mit Augen sehen, die mit Worten zu beschreiben kein heimischer Autor der Zeit Gelegenheit gefunden hätte" (Röttinger 114). – Es fehlen die sechs Blatt Diiii, Ei, Ji, Oii, Oiii und Yi, darunter der blattgroße Totentanz-Holzschnitt von H. Wechtlin. Titel etwas fingerfleckig, im Bug breit hinterlegt, mit hinterlegter Fehlstelle im Seitenrand sowie zwei kleinen Einrissen im unteren Rand. Blätter Li-iii sowie die Schlussblatt mit kleiner Fehlstelle im Seitenrand durch Wurmfraß (minimaler Buchstabenverlust), Blatt Ggii mit Federproben im unteren weißen Rand. Im Seitenrand teils etwas knapp beschnitten. Insgesamt etwas finger- oder braunfleckig, teils mit kleinem Feuchtigkeitsrand, zahlreiche Lagen mit Feuchtigkeitsfleck im unteren Bug.


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