Los 3127

Péret, Benjamin und Ernst, Max - Illustr.
(1899-1959)Benjamin Perét, Je sublime - Mit 4 farbigen Frottagen von Max Ernst

Zuschlag
16.500€ (US$ 17,188)

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Aus dem Katalog
Moderne Literatur
Auktionsdatum 10.10.2024

Lot 3127, Auction  124, Péret, Benjamin und Ernst, Max - Illustr., Benjamin Perét, Je sublime - Mit 4 farbigen Frottagen von Max Ernst

Ernst, Max. - Benjamin Péret. Je sublime. 32 Bl. Mit 4 farbigen Frottagen von Max Ernst auf Velin. 14 x 10,5 cm. Grüner Maroquinband (sign.: Leroux, 1965) mit Deckelcollage, horizontalen intarsierten silbernen Lederstreifen mit Goldschnitt, in Lederumschlagdecke und Pappschuber mit Lederkanten, beides in grauer Holzfurnieroptik. Paris, Éditions Surréalistes, 1936.
Spies/Leppien 16 B (von C). – Eines von 15 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japon Impérial. Die Frottagen von Max Ernst im Format Ca. 13,5 x 9,5 cm, Illustrationen zu 16 Gedichten von Benjamin Perét (1899-1959). Der spätere Meistereinband von Léroux gestaltet mit einer Deckelcollage eines stilisierten Schädelmotivs, bestehend aus Harzgüssen und klebstoffgetränkten Fasern auf silbernem Grund. Der Lederband sowie die Lederumschlagdecke jeweils mit schwarzer bzw. goldener Titelprägung und violettfarbenem Samt-Innenbezug. Benjamin Perét und Max Ernst lernten sich um 1920 im Kreis der Pariser Dada-Bewegung kennen, die besonders durch Dichter und Literaten geprägt war. Nach einem öffentlichen Streit zwischen Tristan Tzara und André Breton anlässlich des "Kongresses von Paris" kam es 1922 zur Auflösung. Die Bewegung ging in den Surrealismus um André Breton über, dem sich auch Péret und Ernst anschlossen. Eine Verschmelzung von Traumwelt und realer Welt und die Suche der eigenen Identität im Unbewussten beschäftigten die surrealistischen Künstler, Schriftsteller und Intellektuellen. Nach der von Breton intendierten Befreiung der Sprache durch die Écriture automatique, das automatische, spontane, experimentelle Schreiben ohne Einschränkung des Bewusstseins, entstanden Pérets Gedichte. Zeitgleich und als Äquivalent zur Écriture automatique erfand Ernst ab 1925 neue Techniken in der Malerei und Graphik, darunter die Frottage, die eine vorhandene Struktur mittels Durchpausen mit Bleistift oder farbigen Kreiden auf Papier überträgt. An zentraler Stelle steht bei den vorliegenden Frottagen das Motiv des Schädels, verschmolzen mit verschiedenen surrealen Figuren bzw. Silhouetten, Sinnbild des Übergangs von realer Welt in die Traumwelt. Die Anzahl der Farben variiert innerhalb der Auflage. – Die prachtvollen Frottagen mit dem vollen Rand je parallel zur rechten Blattkante mit kleiner Druckspur (wohl vom Prozess der Bindung), sonst in sehr schöner farbfrischer Erhaltung. Die Textseiten ganz vereinzelt mit winzigen Stockfleckchen, die Ecken teils minimal bestoßen. Ein beeindruckendes Beispiel für die Kunst surrealistischer Buchillustrationen.

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