Shakespeare, William
The works in six volumes. Oxford, Theater, 1744. - Vollständige Reihe mit den Vorworten von A. Pope und N. Rowe
Los 2106
Schätzung
750€ (US$ 833)
Shakespeare, William. The works in six volumes. Carefully revised and corrected by the former editions, and adorned with sculptures designed and executed by the best hands. 6 Bände. Mit gestochenem Portrait, gestochener TVignette, 25 gestochenen Schlussvigetten und 38 Kupfertafeln. 28,5 x 21,5 cm. Halbleder des 19. Jahrhunderts (etwas beschabt und bestoßen, Kapitale teils mit kleinen Fehlstellen und Einrissen) mit goldgeprägtem RSchild. Oxford 1744.
Thimm 17. – Mit einem Vorwort von Alexander Pope (1688-1744) und der berühmten Würdigung von Shakespeares Leben durch Nicolas Rowe (1674-1718). – Innengelenk von Band I angeplatzt, Titel und erste Blatt von Band II mit Wurmgängen. Insgesamt etwas finger-, braun- und stockfleckig.
(Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von). Der 42jährige Affe. Ein ganz vermaledeites Märchen! Aus dem Französischen. Band I (von 2). 250 S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochener Titelvignette. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, Ecken beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin (d. i. Prag, Schönfeld) 1784.
Goedeke V, 349, 8 (nur Teil I). Hayn-Gotendorf I, 31 (nennt einen Band II mit der Jahreszahl "1784" und bezeichnet den Druck von 1786 als zweite Auflage). – Erste Ausgabe des ersten Bandes. "Diese scharfe und pikante Satyre wurde bisher sonderbarerweise als gegen Voltaire gerichtet bezeichnet, während sie in Wirklichkeit unverkennbar auf Joseph II., der damals 42 Jahre alt war, sich bezieht" (H.-G.). Ein Affe erzählt seine Erlebnisse bei den Menschen; Kritik an verlogener Tugend, Bestechung, Hurerei (mit freien Schilderungen von Verführungen), Unterbewertungen deutscher Dichter ("ein Lessing, Leibniz, Wieland oder Geßner sind unbekannt"), Dummheit und Borniertheit des Adels usw.
Der böhmische Theaterdichter und Journalist Ritter von Steinsberg (1757-1817) ist nach Wurzbach "eine der eigenthümlichsten Gestalten aus den besten Tagen der Josephinischen Periode". Mit Seitenhieben auf Preußen, das als "Hungerland" bezeichnet wird, während Österreich das "Fettland" sei (vgl. ausführlich Bodi, Tauwetter in Wien, S. 337). Der zweite, hier nicht vorhandene Band blieb den Bibliographen vielfach unbekannt oder wurde irrtümlich als "nicht von Steinsberg" angesehen. – Titel und fl. Vorsätze mit ungarischem Stempel. Fingerfleckig, anfangs und am Schluss mit Feuchtigkeits- bzw. Tintenrand. Insgesamt etwas unfrisch.
Storm, Theodor. Sämtliche Werke. Herausgegegebn von Albert Köster. 8 Bände. 19,5 x 12 cm. OHalbleder mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchildch und KGoldschnitt. Leipzig, Insel, 1919-1920.
Sarkowski 1684 B. Hagen, Handb. d. Ed., 1 Wilpert-G. 51. – Die "erste kritische und vollständige Gesamtausgabe der Werke, auf deren Texten die späteren Ausgaben basieren. ... Die umfassende Einleitung arbeitet den Zusammenhang zwischen Storms Leben und seinem Schaffen heraus" (Hagen). – Wohlerhaltenes, schönes Exemplar.
Storm, Theodor. Drei Novellen. 4 Bl., 99 S. 13,5 x 9.5 cm. Grüner illustrierter OLeinenband (felckig und bestoßen) mit Goldprägung und Goldschnitt. Berlin, Heinrich Schindler, 1861.
Teitge 77. – Erste Ausgabe. Enthält Veronica, Späte Rosen und Drüben am Markt. – Vortitel mit Namenseintrag. Stockfleckig, Innengelenke angebrochen.
Sue, Eugène. Die Geheimnisse von Paris. Übersetzt von A. Diezmann. 8 Teile in 4 Bänden. Mit 34 Holzschnitt-Tafeln von Theodor Hosemann. 15,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (Ecken und Kanten etwas bestoßen) mit Roamntiker-RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Meyer und Hoffmann, 1843.
Rümann 1009. Brieger 93. Vgl. Vicaire VII, 683. Carteret III, 569f. – Erste deutsche Ausgabe, zugleich die erste Ausgabe mit den Illustrationen Hosemanns. Eugene Sues (1804-1857) berühmter Feuilleton-Roman Mystères de Paris erschien von Juni bis Oktober 1843 fast täglich in der (eher konservativen) Tageszeitung "Le Journal des Débats" und machte seinen Verfasser schlagartig berühmt. Seine Schilderung der sozialen Probleme der Zeit machte auch auf Friedrich Engels Eindruck: "Der wohlbekannte Roman von Eugène Sue, die Geheimnisse von Paris, hat auf die öffentliche Meinung, ganz besonders in Deutschland, tiefen Eindruck gemacht; die eindringliche Art, in der dieses Buch das Elend und die Demoralisierung darstellt, die in großen Städten das Los der 'unteren Stände' sind, mußte notwendig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Lage der Armen im allgemeinen lenken." Im selben Jahr erschienen noch vier Supplementbände. – Ein Band mit verblasstem schmalem Feuchtigkeitsrand, sonst wohlerhalten. Dekorativ gebundenes Exemplar.
Tasso, Torquato
Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti
Los 2111
Schätzung
180€ (US$ 200)
Tasso, Torquato. Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti in questa nuova impressione corretto, e di belle figure ornato, con la vita dell’autore, e con l’aggiunta de’cinque canti. di Camillo Camilli. 663 S., 4 Bl. Mit 10 ganzseitigen Holzschnittillustrationen. 14 x 8 cm. Pergament d. Z. (mit Tintenflecken) mit hs. RTitel. Lucca, Marescandoli, 1758.
Dekorative Ausgabe mit Holzschnitt-Illustrationen zu ausgewählten, zentralen Szenen und einem Lebenslauf des Dichters. – Block etwas gelockert, papierbedingt gebräunt, Seite 483 mit Knickspuren. Gelegentlich leicht stockfleckig.
Tolstoi, Leo. Wirt und Knecht. Aus dem Russischen von Alexis Markow. 130 S. Halbleinen mit goldgeprägtem RTitel. Berlin, H. Steinitz, 1895.
Seltene erste Ausgabe der Übersetzung. Tolstois Erzählung (im Deutschen bekannter unter dem Titel Herr und Knecht) erschien im selben Jahr. – Sehr gutes Exemplar. – Dabei: Derselbe. Patriotismus oder Frieden? Vom Verfasser autorisierte Übersetzung aus dem Manuskript von Sophie Behr. 40 S. 21 x 14 cm. Halbleinen (angestaubt und leicht fleckig). Berlin, A. Deubner, 1896. - Erste deutsche Ausgabe. - Vortitel mit Besitzvermerk.
Trivialromane
Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen
Los 2113
Schätzung
600€ (US$ 667)
Trivialromane. Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen und Kladderadatsch-Kalendern. Mit zahlreichen Textholzstichen. 19 x 13 cm. Teils farbig illustrierte OBroschuren bzw. 1 Pappband d. Z. Berlin, A. Hofmann, 1857-1896.
Enthält: 2 Bände aus der Humoristische(n) Eisenbahn- u. Reise-Bibliothek (Schultze und Müller in Dresden und in der sächsischen Schweiz. [1861]. - Hinter den Coulissen. 1857). - 8 Bände aus der Reihe Schultze u. Müller (Schultze u. Müller in Amerika, in Wien und Pest, auf der Weltausstellung in Paris, auf dem Kriegs-Schauplatze [3 Hefte in 1 H.], auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896, in Wien auf der Wiener Weltaustellung und in Pesth, auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung, in Dänemark und Schweden). - Ludwig Herold. Böse Zungen. Ein humoristisches Wörterbuch über Frauen. 2 Bände. (1874). - 9 Jahrgänge Humoristisch-satyrischer [bzw. satirischer] Volkskalender des Kladderadatsch (1852-1855, 1857, 1872, 1873, 1876, 1877). - 2 Bände aus A. Hofmann's Reise-Bibliothek (Entre nous. Humoristische Skizzen. 2 Bände). - Unter den Autoren der Erzählungen, humoristischen Reiseberichte und ähnlich Kurzweiligem finden sich die Namen Reinhardt, Ring, Scholz, Kalisch, Trojan u. v. a. – Meist in gutem Erhaltungszustand, teils mit deutlichen Altersspuren (Bindung gelockert), teils unaufgeschnitten und nahezu verlagsfrisch, insgesamt jedoch schöne Reihe dieser größtenteils sehr seltenen Titel der Unterhaltungsliteratur aus dem Kaiserreich.
Twain, Mark. The writings. Author's edition de luxe. 25 Bände. Mit 25 Portraits oder Frontispices und 25 Vortiteln in Heliogravüre. Titel in Schwarz und Rot. 21 x 14,5 cm. OLeinen (vereinzelt leicht berieben und bestoßen, teils mit kleinen Lichträndern oder kleineren Flecken, Bände XXIV und XXV ausgeblichen) mit RSchild und KGoldschnitt. London, Chatto & Windus, 1899-1907.
Eines von 600 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflag: 620). Druckvermerk von Mark Twain signiert. Diese schöne, vollständige Ausgabe von Mark Twains (1835-1910) kompletten Romanen, Essays und Skizzen zeugt von der anhaltenden Popularität und Kraft seiner Werke. – Teils unaufgeschnitten, Vorsätze mit hs. Besitzvermerk. Mit geringen Gebrauchsspuren.
Tyssot de Patot, Simon
Peter Martons merckwürdige Lebens-Beschreibung
Los 2115
Schätzung
600€ (US$ 667)
(Tyssot de Patot, Simon). Peter Martons, eines gebohrnen Frantzosen merckwürdige Lebens-Beschreibung worinnen viele wunderliche Begebenheiten enthalten die ihm in seinen Leben und auf Reisen zugestossen alles von ihm selbst wohl aufgezeichnet und seines Werths halben in rein Deutsch aus dem Frantzösischen übersetzet von A. B. C. (i.e. Johann Friedrich Bachstrom?). 1 Bl., 302 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochener Titelvignette. 16,5 x 9,5 cm. Moderner Halblederband. Leipzig und Görlitz, Marche, 1737.
VD18 11629444. Holzmann-Bohatta VI, 6367. Fromm VI, 25804.Winter, Comp. Utopiarum 127. – Erste deutsche Übersetzung des zuerst 1710 erschienenen utopischen Reiseromans des hugenottischen Schriftstellers Simon Tyssot de Patot (1655-1738), zugleich eine heftige Streitschrift gegen den Katholizismus. Eine zweite Auflage folgte ebenda 1751, eine spätere deutsche Übertragung erschien dann unter anderem Titel 1760 und 1799 in Neuruppin (mit fingiertem Druckort "Alexandrien"). "Die höchst realistisch geschilderte Lebensgeschichte Jaques Massés, eines freidenkerischen Arztes, dessen Abenteuer und Reisen, die fast zwei Drittel des Textes einnehmen, aber immer wieder durch philosophische Dialoge unterbrochen werden, stehen im Mittelpunkt des Romans. Ähnlich wie der Bericht Leguats enthält Massés Geschichte nicht eine einzige Unwahrscheinlichkeit. Sogar der utopische Staat im Inneren Australiens ist so gestaltet, daß die tatsächliche Existenz dieses Naturvolkes und seines Staates durchaus möglich erscheint" (Winter, ausführlich). "An imaginary voyage and adventure story mixed with extensive, somewhat libertine philosophical accounts and discussions, involving some account of a monarchical, deistic utopia" (Gibson-P.). – Etwas braunfleckig, hinterer Innenspiegel mit montiertem Exlibris. - Selten.
Vairasse d'Ailliers, Denis
Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes
Los 2116
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
Utopischer Staatsroman
(Vairasse d'Ailliers, Denis). Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes, welche einen Theil des dritten festen Landes, so man sonsten das Sud-Land, nennet, bewohnen. Deme beygefügt Die Seltzamen Begebenheiten Herrn T. S(mith's). Eines Englischen Kauff-Herrens: Welcher von den Algierischen See-Räubern zum Sclaven gemacht, und in das inwendige Land von Africa geführet worden. (Bearbeitet und mit einem Nachwort von A. Roberts). 1 Bl., 362, 100 S. Mit gestochenem Frontispiz. 19,5 x 16 cm. Pappband d. Z. (gering berieben, Rücken etwas ausgeblichen) mit modernem RSchild. Nürnberg, J. F. Rüdiger, 1717.
Winter, Compendium Utopiarum I, 105. Paulitschke 679 (nur Anhang). Vgl. Cox II, 473 (englische Ausgabe 1679) und Cox I, 362 (englische Ausgabe des Anhangs 1670). Faber du Faur 1229. Jantz 2565 (beide deutsche Ausgabe 1689). – Titelauflage der dritten deutschen Ausgabe. Die erste und wichtigste Schrift des französischen Utopismus und einer der bedeutendsten und unterhaltsamsten, wenngleich wenig bekannten utopischen Staatsromane des 17. Jahrhunderts. Das auch für die Entwicklung der Gattung Roman bedeutende Werk wurde noch 1783, über hundert Jahre nach seinem Erscheinen, erneut ins Deutsche übersetzt. Es inspirierte Swift zu "Gulliver's Travels" und Defoe zu seinem "Robinson Crusoe". Nach Erscheinen des ersten Teils in London (1675), wohl von Vairasse in englischer Sprache verfasst, folgte die erste französische Gesamtausgabe in Paris (1677-79). Im Anhang berichtet A. Roberts, Übersetzer und Bearbeiter, das Algerienabenteuer eines "T. Smith". Dieser Text erschien zuerst 1670 in London (Cox I, 362). Das "T. S." auf dem Titel verweist auf Smith. Dagegen ist der im Roman enthaltene "Brief" eines "Thomas Skinner" nur Stilmittel im Dienst der Glaubwürdigkeit der Utopie. Dieses Bemühen um Plausibilität ist entscheidend. Der utopische Staat ruht auf denselben Fundamenten wie der wirkliche. Nicht das Phantastische, sondern das Wahrscheinliche interessiert. Das utopische Experiment zielt auf eine Chance zu größerer Gerechtigkeit. Vairasse wird zum Vorläufer des modernen Sozialismus. Erst unter Führung des Staatsgründers Sevarias (Anagramm: Vairasse) entwickeln sich die Severambier im fiktiven Australien - das reale ist nur bruchstückhaft bekannt - zur Vollkommenheit. Vairasse vergleicht die zu gründenden Institutionen mit tatsächlichen in Europa und bildet die Herrschaftselemente präkolumbischen und orientalischen Staaten nach. Damit kommt seine Utopie der Forderung zeitgenössischer Poetiken nach Abbildung des Tatsächlichen oder Wahrscheinlichen näher als die der Vorläufer Morus, Campanella oder Foigny. Das Frontispiz zeigt die von den Figuren der Gerechtigkeit und des Glaubens umringte, mit dem Lorbeer bekränzte Allegorie der Vernunft als Herrscherin über Lüge und Tyrannei. – Gering gebräunt und vereinzelt leicht stockfleckig, Titel mit hinterlegter Dünnstelle durch Rasur, ohne fl. Vorsätze.
Veen, Otto van. Emblemata Horatiana, imaginibus in aes incisis atque Latino, Germanico, Gallico et Belgico carmine illustrata. 7 Bl., 207 S., 5 Bl. (l. w.). Titel in Schwarz und Rot. Mit Kupfertitel von Gerard de Lairesse und 103 halbseitigen Emblemkupfern. 19,5 x 12 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Amsterdam, Hendrik Wetstein, 1684.
Praz 523. Landwehr, Emblem and Fable Books, 824. Faber du Faur 818. – Späterer Amsterdamer Druck des zuerst 1607 in Antwerpen erschienenen und weithin berühmten Emblembuchs mit Kupfern zu den Werken Horaz'. Mit lateinisch-französisch-holländisch-deutschem Paralleltext aus Horaz' Zitaten, die ins Deutsche von Philipp von Zesen übersetzt wurden. Die motivgeschichtlich einflussreichen Moralia Horatiana nehmen unter den Emblembüchern Veens eine Sonderstellung ein: "Ein leichter, scherzhafter Unterton klingt in dem Buche auf, in dem die Emblematik sich selber zu parodieren scheint" (Monroy S. 54). "Otto van Veen was one of the foremost printers and best engravers of his time, Rubens having been his pupil. In the field of book illustrations he became famous as the creator of the very important and widely imitated book of emblems" (Faber du Faur). "Der Erfolg dieses bis Ende des Jahrhunderts mehrfach aufgelegten Werkes beruht hauptsächlich auf den reizvollen, lebensnahen Darstellungen der Sinnbilder, darunter auch mehr. Berufsdarstellungen wie Ärzte, Augenarzt, Jäger, Landwirt, Maler, Winzer etc." (Praz). – Etwas gebräunt oder braunfleckig.
Duvernet, Theophile Imarigeon. und Voltaire, François Marie Arouet de
La vie de Voltaire
Los 2118
Schätzung
150€ (US$ 167)
Voltaire, F. M. A. de. - Duvernet, T. I. La vie de Voltaire. 1 Bl., 355 S. Mit gestochenem Portrait. 17 x 10 cm. Leder d. Z. (Deckel etwas geworfen) mit reicher ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Genf, o. Dr., 1786.
Vgl. Cioranescu I, 27327. Hoefer XV, 552. Hirschberg 687. Nicht bei Fromm. – Genfer Nachdruck aus dem Jahr der Erstausgabe, die ebenfalls ohne Firmierung aber mit abweichender Kollation erschien (vgl. Cioranescu). Hoefer bezeichnet die Biographie als "inexacte et incomplète", trotzdem erfreute sich das in Frankreich - wohl aufgrund der antikirchlichen Einstellung Duvernets - zensierte Werk großer Beliebtheit. Die erste deutsche Ausgabe erschien gleich im Folgejahr bei Stiebner in Nürnberg. – Wohlerhalten und dekorativ gebunden.
Freiligrath, Ferdinand
Gedichte (Widmungsexemplar von Georg Weerth)
Los 2119
Schätzung
1.000€ (US$ 1,111)
Widmungsexemplar von Georg Weerth
Weerth, Georg. - Freiligrath, Ferdinand. Gedichte. Zweite, vermehrte Auflage. X S., 1 w. Bl. 503 S. 2 Bl. (Anzeigen). 18 x 11 cm. Blindgeprägter Leinenband d. Z. (fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart und Tübingen, Johann Georg Cotta, 1839.
Fl. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung des Vormärz-Dichters Georg Weerth: "Zur Erinnerung an die große Fastenzeit 1841. Georg Weerth". Der aus Detmold stammende Schriftsteller und Kaufmann Georg Ludwig Weerth (1822-1856) ist heute noch durch sein politisches Gedicht Das Hungerlied präsent, das 1844 während der Weberaufstände entstand und zum Kanon im Schulunterricht gehört. Als Jugendlicher begann Weerth zunächst eine kaufmännische Lehre und machte bereits 1838 als Sechzehnjähriger die Bekanntschaft mit dem ebenfalls aus Detmold stammenden, zwölf Jahre älteren Dichter Ferdinand Freiligrath, der ihn für Lyrik begeisterte und für Fragen der sozialen Gleichheit und Gerechtigkeit sensibilisierte. Erste lyrische Erprobungen fanden dann auch in Freiligraths "Literaten-Kränzchen" in Barnem statt, später dann in Karl Simrocks freisinnigem Dichterzirkel "Maikäferbund", den Weerth während seiner Bonner Zeit besuchte. Das vorliegende Widmungsexemplar datiert demnach aus Weerths allerfrühester Schaffenszeit als 19jähriger Kaufmannsgehilfe, im selben Jahr wie die Widmung erschien auch sein erstes eigenes Gedicht mit dem Titel Der steinerne Knappe in einer Anthologie. Den wohl prägendsten Schritt in seinem Leben machte Weerth wenig später 1843, als es ihn nach Nordengland zog, wo er die Folgen der Industrialisierung und die Not und Armut der Arbeiter in den Elendsvierteln erlebte. Auf einer Reise nach Belgien im Sommer 1845 lernte er Karl Marx kennen und schloss sich der kommunistischen Bewegung an. Er verfasste politische Gedichte, war Augenzeuge der 48er Revolution in Paris und ging im April 1848 gemeinsam mit Marx und Engels nach Köln, wo sie die berühmte Neue Rheinische Zeitung gründeten. Weerth leitete das Feuilleton und veröffentlichte hier in Fortsetzungen sein bekanntestes Werk, die Satire Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Enttäuscht vom Scheitern der Revolution wandte sich Weerth schließlich vom literarischen Schreiben ab. Er unternahm zahlreiche Handelsreisen durch halb Europa und zog 1852 auf die Karibikinsel Saint Thoma, von wo aus er auch die USA, Mexiko, Kuba und Brasilien bereiste. Im März 1856 ging er nach Havanna auf Kuba, wo er am 30. Juli 1856 im Alter von nur 34 Jahren an einer Hirnhautentzündung starb. Friedrich Engels lobte ihn später als den "erste(n) und bedeutendste(n) Dichter des deutschen Proletariats" (In: Der Sozialdemokrat. Nr. 24. Zürich, 7. Juni 1883). Sein Nachlass liegt verstreut in Amsterdam, Moskau und in seiner Heimatstadt in der Lippischen Landesbibliothek. – Stockfleckig.
Weishaupt, Adam
Ueber die Schrecken des Todes [und:] Ueber Materialismus und Idealismus
Los 2120
Schätzung
450€ (US$ 500)
Weishaupt, Adam. Ueber die Schrecken des Todes eine philosophische Rede. 86 S., 1 w. Bl. 16 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas stärker fleckig, berieben und bestoßen) mit ornamentaler RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern sowie kleiner goldgeprägter Deckelvignette in Vogelform. Nürnberg, Ernst Christoph Grattenauer, 1786.
Goedeke IV/1, 1, 522, 1, 4. – Erste Ausgabe. Adam Weishaupt (1748-1830) war der Gründer des Geheimbundes der Illuminaten in Ingolstadt. Die vorliegende Schrift entstand vor dem Hintergrund der Unterdrückung und Verfolgung der Mitglieder dieses Ordens, die 1784 in Bayern eingeleitet wurde. – Stellenweise mit schmalem verblasstem Feuchtigkeitsrand. – Beigebunden: Derselbe. . Zweyte ganz umgearbeitete Auflage. 216 S. Ebenda 1787. - Vgl. Goedeke IV/1, 522, 22, 5. Ziegenfuss II, 849. - Erstmals im Vorjahr erschienen. - Vereinzelte schwache Braunflecken.
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