Hartig, Franz Anton von
Interessante Briefe über Frankreich, England und Italien
Los 2046
Schätzung
150€ (US$ 167)
(Hartig, Franz Anton von). Interessante Briefe über Frankreich, England und Italien. Aus dem Französischen (von C. W. Lehmann). 280 S. 17 x 10,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (gering bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Eisenach, Johann Georg Ernst Wittekindt, 1786.
ADB X, 653. – Erste deutsche Ausgabe der frühen Schrift des am kursächsischen Hof in Dresden wirkenden Diplomaten und Schriftstellers Franz Anton Graf von Hartig (1758-1797). Der französische Erstdruck der bereits 1778 verfassten Briefe erschien 1785 in Genf, eine unfirmierte Neuauflage der deutschen Übertragung folgte 1798. "Briefe, neben welchen Notizen über politische Verhältnisse des Auslandes einherlaufen mochten, zu denen ihn der ausdrückliche Wunsch der Kaiserin aufgefordert haben soll" (ADB). – Etwas braunfleckig.
Hebel, Johann Peter
Gedichte für Freunde ländlicher Natur und Sitten
Los 2047
Schätzung
450€ (US$ 500)
Hebel, Johann Peter. Gedichte für Freunde ländlicher Natur und Sitten. Aus dem allemannischen Dialect in die hochdeutsche Mundart übertragen. VI, 210 S. 15,5 x 10 cm. Pappband d. Z. (leicht berieben, Ecken bestoßen und nachgefärbt, Rückenbezug erneuert) mit neuem RSchild. Bremen und Aurich, Müller, 1808.
Goedeke VII, 734, 463 (abweichende Kollation). – Erste Ausgabe der ersten vollständigen hochdeutschen Umdichtung der Hebel'schen, in alemannischer Mundart verfassten Gedichte durch einen "innigen Verehrer des originalen und gemüthvollen" Autors. Dadurch sollten die Dichtungen Hebels für einen "großen Theil gebildeter Leser und warmer Freunde poetischer Erzeugnisse, besonders in Norddeutschland", verständlich und auch ein Lesevergnügen werden. Frühere Versuche, einzelne alemannische Gedichte ins Hochdeutsche zu übertragen, waren nur verstreut in Almanachen und Zeitschriften erschienen. – Vorderer fl. Vorsatz mit Besitzvermerk von 1951 in Tinte. Beide Werke etwas gebräunt bzw. braunfleckig – Vorgebunden: Derselbe. Allemannische Gedichte. Neue, gegen den Nachdruck veranstaltete wohlfeile Original-Ausgabe. 174 S., 3 Bl. Mit gestochenem Titel. Aarau, J. R. Sauerländer, 1821. - Goedeke VII, 538, 6.
Heidemann, Theophil Albrecht
Florentin, der Dolch im Busen des Freundes
Los 2048
Schätzung
200€ (US$ 222)
(Heidemann, Theophil Albrecht). Florentin, der Dolch im Busen des Freundes. 284 S. Neuerer Halbleinenband mit RTitel. Naumburg, Rößler, 1805.
Goedeke V/2, 530, 66, 7. Kosch VII, 657. – Über den KVK nicht nachweisbare zweite Auflage des zuerst ebenda im Vorjahr erschienenen Trivialromans des Berliner "Ritterschaftssekretärs" Theophil Albrecht Heidemann (1778-nach 1828). Nach einer verbüßten Arreststrafe in Esslingen tingelte Heidemann ziellos als "angeblicher Professor" durch die Lande, mit Stationen u. a. in Regensburg, Breslau, Leipzig, Ilmenau und Dresden. Im Anhang mit den drei zum Druck gehörenden Erzählungen Die schöne Nonne, Die Wanderer zu den höhern Regionen des Lichts und Silvan und Ergast. – Titel zu etwa einem Drittel angestückt und mit Ziffernsignaturen, erster Zwischentitel mit Papierläsur im Bug. Insgesamt mal mehr, mal weniger braun- und wasserfleckig.
Heine, Heinrich. Romanzero. VI, 313 S. 17,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (schwach berieben) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem RTitel sowie Goldschnitt. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851.
(Gedichte von H. Heine, Band III). Goedeke VIII, 561, 89. Wilhelm-Galley 559. Borst 2429. – Erste und einzige von Heine durchgesehene Ausgabe, hier in einem Exemplar des zweiten Drucks mit dem Druckvermerk von Hotop in Kassel auf dem Schlussblatt verso (der erste Druck dort mit der Angabe "Voigt's Buchdruckerei in Wandsbeck"; vgl. J. E. Walsh. In: Philobiblon XXV, Heft 3, S. 182). – Es fehlt der Vortitel "Gedichte Dritter Band". Ganz vereinzelte Stockflecken, insgesamt sauber und wohlerhalten.
Herdegen, Johann
Historische Nachricht vom Hirtenorden Pegnitz
Los 2050
Schätzung
450€ (US$ 500)
(Herdegen, Johann). Historische Nachricht von deß löblichen Hirten- und Blumen-Ordens an der Pegnitz Anfang und Fortgang, biß auf das durch Göttl. Güte erreichte Hundertste Jahr. 16 Bl., 950 S., 8, 1 Bl. Mit Kupfertitel und 3 (2 mehrfach gefalteten) Kupfertafeln. 18 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (leicht angestaubt) mit hs. RTitel. Nürnberg, Riegel, 1744.
Goedeke III, 18. Seebaß NF 488. Dünnhaupt I, 28. Jantz I, 261. Will-Nopitsch II, 92. – Erste Ausgabe des bis heute grundlegenden Quellenwerks über das erste Jahrhundert des Nürnberger Pegnitzordens. Herdegen, seit 1732 Sekretär der Gesellschaft, sah in der Jahrhundertfeier den gegebenen Anlass für seine Geschichte des Pegnitz-Ordens und schuf aus dem Archiv und Originalquellen sorgfältig zusammengestellt ein wichtiges literarhistorisches Dokument. Außer einer Liste der Mitglieder der eigenen Gesellschaft führte er erstmalig die zuletzt seit 1668 in die Fruchtbringende Gesellschaft eingetretenen Mitglieder auf mit Taufnamen und Ordensnamen. Neben Prosatexten bringt Herdegen zahlreiche Gedichte der Mitglieder und von den wichtigsten teils ausführliche Biographien. Das schöne Faltkupfer zeigt das sogenannte "Poëten-Wäldlein", in dem die ersten Zusammenkünfte des Ordens stattfanden mit der Stadtkulisse Nürnbergs im Hintergrund. – Gleichmäßig etwas gebräunt. Schönes Exemplar aus der "Freyherrlich von Schrottenberg Bibliotheck" (Etikett im Innendeckel).
Hildebrand, August
Die schöne Karoline als Husaren-Oberst (Kolportageheft)
Los 2051
Schätzung
180€ (US$ 200)
Hildebrand, August. Die schöne Karoline als Husaren-Oberst, oder die edeldenkende Kaufmannsfrau. Eine wahre Geschichte aus dem neuesten Zeitalter erzählt von August Hildebrand. 16 S. Mit Titelholzschnitt. 17 x 10 cm. Heftstreifen (ohne Einband). Einbeck, H. Ehlers, (um 1820).
Seltene Einbecker Ausgabe der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in mindestens zwei weiteren Drucken (Berlin und Wernigerode) kursierenden Kolportagegeschichte über die Erlebnisse der Tochter eines Frankfurter Sprachlehrers, hier in der Textbearbeitung durch August Hildebrand. Die Handlung spielt während der Zeit der Napoleonischen Feldzüge. – Titel mit angestücktem Randausriss. Etwas fleckig und mit kleinen Randknicken. Über den KVK nur ein Standortnachweis in Hamburg.
(Hippel, Theodor Gottlieb von). Über die Ehe. Dritte viel vermehrte Auflage. VIII, 426 S. Mit Kupfertitel mit Vignette (in Pag.) und Titelkupfer von Bolt nach Chodowiecki. 14,5 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen). Berlin, Voss, 1792.
Goedeke IV/1 ,687, 9. Schulte-Strathaus S. 25, 14d. NDB IX, 202f. Hayn-Gotendorf III, 270. – Gegenüber der Erstausgabe von 1774 umfangreich erweitert. Hippel, erfolgreicher Geschäftsmann und Bürgermeister von Königsberg, bemühte sich um die Verbreitung aufklärerischen Gedankenguts und war einer der ersten Verfechter der Frauenemanzipation. "Das Merckwürdigste dabei ist, daß Hippel, der durch Ernst und Witz in den ersten Ausgaben dem Mann das Regiment im Hause gesichert hatte, nun der Frau die vollkommene Mitherrschaft zuspricht, ja die Weiber zu Staatsmännern zugezogen verlangt" (Jördens II, 408). – Sauberes Exemplar.
Hoffmann, E. T. A.
Meister Floh. Frankfurt, F. Wilmans, 1822. - Erste Ausgabe
Los 2053
Schätzung
350€ (US$ 389)
Hoffmann, E. T. A. Meister Floh. Ein Mährchen in sieben Abentheuern zweier Freunde. 1 Bl., 267 S., 1 Bl. 18 x 11,5 cm. OPappband (etwas berieben und bestoßen, Rückdeckel mit Schabspur, Rücken fachmännisch unter Verwendung des illustrierten Einbandbezugs alt erneuert) mit Deckelillustrationen in Sepia-Manier von Carl Friedrich Thiele nach Entwürfen von E. T. A. Hoffmann. Frankfurt, Friedrich Wilmans, 1822.
Goedeke VIII, 498, 65. Salomon 173. Voerster 88, 134. – Erste Ausgabe des vielschichtigen Werks, bei dessen Beurteilung erst allmählich "das tiefere Verständnis" wuchs "für das nur scheinbar harmlos-launige Märchen, dessen 'inneren Kitt' die Verbindung des allegorischen Erlösungsmotivs mit der Bewußtseins-Thematik im Humor des Erzählers herstellt" (KLL). "Hoffmann hat für das Märchen ein Titel- und ein Rücktitelkupfer gestaltet und sie als barocke Pictura ohne Text vorgeführt; gleichwohl sind beide Kupfer mit viel Bedeutung aufgeladen. Das Märchen ist ein exemplarischer Fall für die Darstellung mittels verschlüsselter Allegorien und Metaphern, die als eine Form der Geheimpoetik dem Leser Hinweise an die Hand gaben, wie das Märchen zu verstehen sei" (Steinecke). Sein letztes Werk, das er die "fantastische Geburt eines humoristischen Schriftstellers" nannte, veröffentlichte Hoffmann im Februar 1822, kurz vor Ausbruch der Krankheit. "Den völligen Schluß des Märchens konnte der fast gelähmte Hoffmann nur diktieren; er bat Hitzig die Korrekturen zu übernehmen" (HSW VI, 1377). – Stockfleckig, stellenweise auch mit schwachem Feuchtigkeitsrand, Seite 53/54 mit zwei kleinen Löchern (geringer Buchstabenverlust).
Mit Familienregenschirm in Paris - Nicht im KVK
Huart, Louis. Der Pariser-Student und die Grisetten. Eine humoristisch-satyrische Studie des Studentenlebens in Paris. Nach dem Französischen frei bearbeitet von Max Lang. 47 S. 15,5 x 10 cm Marmorierter Pappband d. Z. mit RSchild. München, Selbstverlag, 1864.
Nicht bei Fromm. – Einzige deutsche Übertragung des kurzweiligen Sittengemäldes über das verheißungsvolle studentische Treiben im Paris zur Zeit der Julimonarchie mit seinen frivolen und lasterhaften Ausschweifungen. Der in Trier geborene und dann in Paris wirkende Journalist, Theaterdirektor und Studienabbrecher Louis Huart (1813-1865) schrieb ab 1835 für die beliebte satirische Tageszeitung Charivari, dessen Chefredakteur und langjähriger Herausgeber er wurde. Die vorliegende freie Textbearbeitung durch den biographisch nicht nachweisbaren Schriftsteller Max Lang geht auf verschiedene, seinerzeit überaus beliebte kleine Texte Huarts zurück, die Anfang der 1840er Jahre unter dem Rahmentitel Physiologies erschienen und den Nerv der Zeit trafen. "Zwanzig Jahre alt sein und mit 200 Francs in der Tasche, einem Familien-Regenschrim unterm Arm und einem nagelneuen Herzen im Leibe in Paris ankommen, - das sind die Grundelemente eines vollkommenen Glückes, eines Glückes, das insbesondere dem Studenten vorbehalten ist, der aus dem Gymnasium eines Landstädtchens nach Paris kommt, um 3 Jahre dort, wo nicht zu studiren, doch wenigstens zu bleiben" (Beginn). Behandelt u. a. auch "Studentenkosthäuser", "Von den Schneidern", "Vom Rauchen", "Die ersten Liebschaften", "Die Studentin vom reinsten Wasser", "Vom Cancan", "Der Student in der Noth", "Von den Feinden des Studenten" usw. Der typographisch kleine Druck mit sehr schmalem Zeilendurchschuss. – Titel gestempelt, im Seitenschnitt mit leichter Quetschfalte, sonst wohlerhalten. Kein bibliothekarischer Standortnachweis über den KVK.
Humboldt, Wilhelm von
Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java. Berlin, Königliche Akademie der Wissenschaften, 1836-1839. - Erste Ausgabe
Los 2055
Schätzung
750€ (US$ 833)
Über die Kawi-Sprache
Humboldt, Wilhelm von. Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java, nebst einer Einleitung über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts. 4 Teile (von 6). Mit 1 (statt 15) Falttafeln sowie 11 lithographischen Falttafeln (in Band II). 28 x 23 cm. Späterer Halblederband (etwas bestoßen, Leder mit Wurmfraß) mit RVergoldung und goldgeprägten RSchildern. Berlin, Königliche Akademie der Wissenschaften, 1836-1839.
Goedeke XIV, 563, 728. ADB XIII, 356. Borst 1795. PMM 491a. – Erste Ausgabe von Humboldts umfangreicher Abhandlung über den malayischen Sprachstamm, posthum innerhalb der Akademieschriften erschienen. Es fehlen zwei der bei Goedeke genannten Teile der Schrift, vorhanden sind: Band I: "Über die Verbindung zwischen Indien und Java" - Band II: "Über die Kawi-Sprache" (nur die Fortsetzung) sowie im Anhang die drei Abhandlungen "Über den Zusammenhang der Schrift mit der Sprache", "Über die phonetischen Hieroglyphen des Herrn Champollion des jüngern" sowie "Lettre à Mr. Jacquet sur les alphabetsde la Polynésie Asiatique" - Band III: "Südsee-Sprachen, als östlicher Zweig des Malayischen Sprachstamms".
"In der gesamten Geschichte der Sprachwissenschaft gibt es niemand, der wie er ausgedehnte und eindringliche Kenntnis verschiedenster Sprachstämme mit einem wahrhaft umfassenden Sprachdenken verband. (Sein) sprachwissenschaftliches Werk ist noch unausgeschöpft, lediglich angezapft. Es enthält fundamentale Einsichten in das Wesen der Sprache und - mit andern Benennungen - schon eine Reihe von Lehren, die dann im 20. Jahrhundert die Entwicklung der Sprachwissenschaft bestimmt haben" (Hans Arens in NDB). – Die erste Abteilung, d. i. die Einleitung "Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues" von Band I, die erste Abteilung von Band II sowie 14 Falttafeln fehlen. Auf den Titelblättern der Bände die Abteilungsangabe ausradiert. Mal mehr, mal weniger stockfleckiges Exemplar.
(Imbert de Boudeaux, Guillaume). La chronique scandaleuse où mémoires pour servir à l'histoire de la génération présente. Nouvelle édition. 2 Teile in 1 Band. 271 S.; 266 S., 5 Bl. 16 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Paris, o. Dr., 1786.
Gay-Lemonnyer I, 583f. Barbier I, 600f. NBG XXV, 825. – Zweite Ausgabe. "Il se livra alors à ses goûts pour la critique et littéraire, et fit paraître des recueils périodiques qui le firent mettre trois fois à la Bastille" (NBG). – Wohlerhalten.
Jacobi, Georg Arnold. Briefe aus der Schweiz und Italien in das väterliche Haus nach Düsseldorf geschrieben. 2 Bände. VI S., 1 Bl., 358 S., 1 Bl.; 1 Bl., 428 S., 1 Bl. 17,5 x 11 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. mit ornamentaler RVergoldung und je 2 farbigen goldgeprägten RSchildern. Lübeck und Leipzig, Johann Friedrich Bohn, 1796-1797.
VD18 80015875 und 80015883. Goedeke IV/1, 694 f, 6. Tresoldi 66. – Erste Ausgabe. Jacobi (1766-1845) hatte den Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg auf seiner Italienreise begleitet und verweist mehrfach auf dessen Tagebuch. So bieten die Briefe eine interessante Ergänzung zu Stolbergs 1794 erschienenen Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sizilien. – Vorsätze gering leimschattig. Schönes und sauberes Exemplar im dekorativen Einband.
Jung-Stilling, Heinrich
Jugend. Jünglingsjahre. Wanderschaft
Los 2058
Schätzung
300€ (US$ 333)
(Jung)-Stilling, (Johann) Heinrich. Jugend. Eine wahre Geschichte [und:] Jünglings-Jahre. Eine wahrhafte Geschichte [und:] Wanderschaft. Eine wahre Geschichte. 3 Teile in 1 Band. Mit 1 (statt 3) gestochenen Frontispices und 3 gestochenen Titelvignetten von Daniel Chodowiecki. 16,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (stärker berieben, beschabt und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Georg Jacob Decker, 1778-1779.
Goedeke IV/1, 689, 4, 1, 2 und 3. Schulte-Strathaus 6c, 7c und 8b. Engelmann 263. – Jeweils die zweite Auflage der großen, pietistisch gestimmten Autobiographie Jung-Stillings (1777-1817), zugleich ein wichtiger Vorläufer des Entwicklungsromans. Von Goethe gefördert, weist diese Schilderung eines gottgefälligen, introvertierten Daseins schon auf die Romantik voraus. Im Jahr 1789 erschien noch ein vierter Band unter dem Titel Häusliches Leben (vgl. Schulte-Strathaus 22). – Etwas gebräunt und braun- bzw. stockfleckig.
Kästner, Abraham Gotthelf. Vermischte Schriften. Mischauflage. 11 Bl., 350 S., 1 w. Bl.; 12 Bl., 278 S., 1 Bl. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. 19,5 x 11 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Ecken etwas bestoßen) mit reicher ornamentaler RVergoldung und je 2 farbigen goldgeprägten RSchildern. Altenburg, Richter, 1772-1773.
Goedeke IV/1, 42, 8, 1. – Mischauflage der ersten Buchveröffentlichung Kästners. Der Band I (1773) erschien bereits 1755 und liegt hier in zweiter Auflage vor, der Band II in erster Auflage (1772). Enthält verschiedene Abhandlungen, Lehrgedichte, Oden, Elegien, Fabeln, Sinngedichte, Parodien und lateinische Gedichte sowie Briefe. – Vorsätze etwas leimschattig, sonst nur gering braunfleckig. Mit Wappenstempel. Schönes und dekorativ gebundenes Exemplar mit prächtiger Rückenvergoldung aus dem Besitz des Göttinger Germanisten Richard Weissenfels (1857-1944), mit dessen Namensstempel.
Kanne, Johann Arnold
Pantheum der aeltesten Naturphilosophie
Los 2060
Schätzung
150€ (US$ 167)
Kanne, J(ohann) A(rnold). Pantheum der aeltesten Naturphilosophie, die Religion aller Völker. VIII, 647 S. 21 x 12,5 cm. Pappband d. Z. (etwas berieben und leicht bestoßen). Tübingen, J. G. Cotta, 1811.
Goedeke VI, 200, 5, 11. Kosch VIII, 884. NDB XI, 107. – Erste Ausgabe, neben den Ersten Urkunden der Geschichte (1808) und dem System der indischen Mythe (1813) das dritte Hauptwerk seiner geschichtsmetaphysischen Mythendeutung, die Kanne hier "unter bereits christlich-dualistischem Aspekt zu einer soteriologischen Weltalterlehre auszubauen" versuchte (NDB). Im Folgejahr scheiterte jedoch sein ambitioniertes Projekt einer Neuverortung des Mythos. "Religiöse Erlebnisse, die er als Erweckung und Wiedergeburt verstand, (führten) zur Verwerfung seiner bisherigen wissenschaftlichen Bemühungen. Er verbrannte das Manuskript zu einem 'Panglossium', durch das er die Urverwandtschaft aller Sprachen hatte beweisen wollen, und schloß sich mit Schubert einem pietistischen Kreis an, der sich in Nürnberg um Georg Matthias Burger, einen Schüler des württembergischen Pietisten Matthias Hahn, gebildet hatte. An die Stelle vergleichender Mythenforschung traten bei ihm fortan christologische Deutungen, die Philologie wurde von einer theosophischen Sprachphilosophie abgelöst. Die meisten Veröffentlichungen seines letzten Lebensjahrzehnts - christliche Biographien, der Roman 'Sämundis Führungen' (1816) und die eigene Lebensbeschreibung - sind dem Erbauungsschrifttum zuzurechnen" (NDB). – Wohlerhalten. –
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