Gasparri, Pietro Kardinal
Brief an den Komponisten Philipp Franz.1924
Los 2587
Schätzung
200€ (US$ 222)
Gasparri, Pietro Kardinal, Kardinalstaatssekretär der Römischen Kirche unter den Päpsten Leo XIII., Benedikt XV. und Pius XI., mit vielen hohen Ämtern und Aufgaben betraut, unterzeichnete 1929 die Lateranverträge zwischen dem Heiligen Stuhl und dem König, vertreten durch Mussolini (1852-1934). Masch. Brief m. U. "P. Card. Gasparri". In ital. Sprache. 1 S. Mit Briefkopf in Rotdruck "Segreteria di stato di Sua Santita" und dem Umschlag. Unter Glas gerahmt. Vatikan 10.V.1924.
An den deutschen Kirchenmusiker und Komponisten Franz Philipp (1890-1972), der dem Papst eine Komposition zu Ehren Mariens übersandt hatte. Von Gasparris Antwort im Auftrag des Papstes Pius XI. ist auf der Rückseite des Rahmens eine deutsche Übersetzung montiert, in der es u. a. heißt, "dass der Heilige Vater gerührt war über die Ehre, die Sie ihm in so feiner Weise erwiesen haben, indem Sie ihm Ihre musikalische Komposition zu Ehren der heiligsten Jungfrau, unserer lieben Frau, zugewendet haben ... zu den himmlischen Belohnungen, die Sie dafür erwarten dürfen, erteilt Er Ihnen von Herzen den apostolischen Segen ...".
Janssonius van Waesberghe, Johan
Brief an die Finanzverwaltung des Großen Kurfürsten von Brandenburg. 1671.
Los 2588
Schätzung
600€ (US$ 667)
Janssonius van Waesberghe, Johan, Schwiegersohn des berühmten Kartographen Johannes Janssonius, dessen Nachfolger als Verleger, Drucker und Chef des Verlags Janssonius Erben in Amsterdam (1616-1671). Brief m. U. "Johan Jansson von Waesberge pro Haeredibus Joannis Janssonii p. m." In deutscher Sprache. 1 S. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel. 4to. Amsterdam 16.V.1671.
An Gottfried Sturm in Berlin, offenbar einen Finanzverwalter des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Mahnt im Namen der Janssonius Erben beim Kurfürsten die Begleichung immer noch bestehender Schulden an. "... Sein E angenehmen von 10 Aprilis ... habe zu rechter zeit wohl erhalten. Danckbar synde auff das allerhochsten vor sein E Muhewaltung welche sein E anwent in das befordern von die Schultforderung soo die Jansonische Erben von Seiner Churfurstlichen Durchleuchtigkeit noch zu fordern haben und weiln sein E uns anordnet das wir an einem ordre ertheilen sollen solche in couranter Muntze von sein E zu empfangen alsoo haben heut an Herrn Gottfrid Schultzen geordnet aufss Hamborg solches auff sein E zu ziehen, hoffen sein E solches nicht unangenahm sondern wohl gefallen wirdt wan etwas weiter einkomt ...". - Der Kurfürst war zu dieser Zeit in einen Konflikt mit Frankreich verwickelt und hatte 6 Tage zuvor ein erpresserisches Angebot Frankreichs abgelehnt, einen Neutralitätsvertrag abzuschließen, wenn er nicht wolle, dass französische Truppen in das brandenburgische Cleve einrücken.
Jonas, Jakob von
Reichstagsbeschluß zum Türken-Einfall. 1544
Los 2589
Schätzung
600€ (US$ 667)
- Abwehr des Osmanen-Ansturms.
Jonas, Jakob von, kurmainzischer Kanzler, des Königs und Kaisers Ferdinand Hofvizekanzler (um 1500-1558). Verkündung von Reichstagsbeschlüssen m. U. "Mentzisch Canntzley Jacobii jonas, Cancellarii Mogun[tiacensis]". 23/4 S. Folio. Speyer 6.V.1544.
Ausführliche Darstellung von Maßnahmen gegen das Vordringen der Türken, vom Reichstag beschlossen aufgrund des Hilfe-Ersuchens der Stände der fünf niederösterreichischen Lande.
Karl XII., König von Schweden
Brief an den Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. 1705.
Los 2590
Schätzung
800€ (US$ 889)
Karl XII., König von Schweden (1682-1718). Brief m. U. "Carolus" und papiergedecktem Siegel. In deutscher Sprache. 21/2 S. Folio. Hauptquartier bei Blonie (Polen) 6.XII.1705.
Mitten im Nordischen Krieg an den Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, dem er zum Tod seiner Gemahlin, der Landgräfin Dorothea Charlotta, sein Beileid ausspricht. "... Können Unß auch sattsahm vorstellen, wie empfindl. Ew. Ldn diese Betrübnis volle Begebnis seyn muß, alß wodurch dieselbe eine so holdsehl. undt mit allen Fürstl. Tugenden begabte Gemahlin verlohren. Wie Wir nun aus einer aufrichtigen vor Ew. Ldn. hegenden Freundschafft und wollwollen an alle demjenigen so derselben begegnen mag, einen antheil nehmen, so beklagen Wir besonders diesen Ew. Ldn getroffenen schmertzhafften Trauer Fall, dabey inniglich wünschende, daß Gott, deme solchen Ew. Ldn auffzulegen gefallen, ihn gleichfals lindern, undt diesen sensiblen Verlust mit einem reichen Seegen selbst erwünschten Wollergehens ersetzen wolle ...". - Die Adresse abgeschnitten, doch aus dem Inhalt ersichtlich. - Der König hatte in diesem Jahr Polen besetzt, Stanislaus Leszczynski als König von Polen anstelle Augusts des Starken eingesetzt und bereitete den Angriff auf Sachsen vor.
Krain, Herzogtum
Kaiserliche Zoll-Verordnung für St. Johannes bei Tybein in Krain. 1644
Los 2591
Schätzung
450€ (US$ 500)
Krain (österr. Herzogtum, heute Slowenien). Kaiserliche Zollverordnung für die Grenzbeamten in St. Johannes bei Tybein. Kalligraphische Text- und Zahlen-Tabelle auf Papier mit 8 papiergedeckten Siegeln am Schluss. Imperial-folio (98 x 37,5 cm). Graz (Steiermark) 24.VIII.1644.
Noch im 30jährigen Krieg erlassene detaillierte Regeln für den Zolleinnehmer an der Grenze des Herzogtums Krain. "Vermerckht die Ordnung nach Welcher der Jetzig als Khünfftige Einnember zu Sanct Johannes bey Tybein von Ihr. Röm. Kay. May: wegen die Mauttgeföhlen abfordern und getreulich Verraittern solte ...". In großformatiger Kalligraphie werden 18 Vorschriften zu Waren und Zollbeträgen (in Kreuzern) aufgelistet. "Alß Erstlichen solle er auf daß daselbst in den Portten ankhumbende frembde Außlendiße Gesalz fleissig achtung geben, solches ordentlich beschreiben und craigneder verkhauffung von Jeden ... abfordern - 18 khr ... Von jeden Sämb an den Venedischen gebüett erkhaufften wein so in deß Kay: gebüet am Meer oder nach der Strassen gefierth wierdt ... Der aber so solches ohne Bolletten zu thun sich Understehet der ist Roß und alles waß er hat Verfahlen ... Alles daß Salz so von Triest, Salvach und derselben ortten ohne Triesterische Ambts Polleten auf St: Johannes ankhumbt daß Solt alß ein Wissentlich Contrabant anngehalten werden ... Deme zu wahrem Urkhundt Haben wür der Röm: Khy: May: Hof Camer Präsident und Rhäte diese Tarifa mit unserer gewöhnlichen Ambts Ferttigung bekhröfftiget ...". Darunter 8 blindgeprägte Wappen der Kammerräte und schließlich die Unterschrift eines Hofbuchhalters. - Interessantes, sehr großformatiges Dokument zur Wirtschaftsgeschichte des Habsburger Kaiserreiches gegen Ende des 30jährigen Krieges. - Ein größerer und etliche kleinere Faltenrisse; diverse ältere Ein- und Ausrisse (mit leichtem Textverlust) alt restauriert.
Lindbergh, Charles
Brief über die Umgestaltung seiner Farm in Miinnesota.1936
Los 2592
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2.000€ (US$ 2,222)
Lindbergh, Charles, US-amerikanischer Flugpionier, Schriftsteller und Politiker, überquerte im Alleinflug den Atlantik von New York nach Paris (1902-1974). Eigh. Brief m. U. "Charles A. Lindbergh". 4 S. auf 4 Bl. blauem Papier. 4to. Sevenoaks Weald (Kent, England) 30.X.1936.
An einen Freund in den USA; ausführlich und sehr sympathisch über die künftige Verwaltung seines ererbten Anwesens in Minnesota. "... Your letter makes me homesick for Minnesota and the fall days which are nowhere as beautiful as in a country of cold winters. Seasons have never meant as much to me as they did during the years I lived in Minnesota. Dr. Nute, of the Minnesota Historical Society, sent me a number of pictures she took when you showed her over the property ...". Mit ähnlicher Diskretion wie die qualitätvollen Bilder sollen auch die nunmehr gefassten Pläne für die alte Farm verwirklicht werden. "... The planting of the trees which you mention ... should be a great improvement and should add materially to the beauty of the property after they have had a few years to grow ... I am especially interested in two policies ... First, that the property be left in a simple and natural condition. Second, that the fact of its being named after my father be not lost by bringing out too prominently incidents connected with my own life ... I hope the property is always handled in a way which will permit people from Little Falls and the nearby country to obtain real pleasure from going there. It should be a place where families can go on Saturday and Sunday and where children can enjoy playing in the creek und river ...". - Geschrieben vier Jahre nach der weltbewegenden Entführung und Ermordung seines Kindes, die Lindbergh bewog, mit der Familie nach England überzusiedeln.
Loewe, Wilhelm (gen. Loewe-Calbe), Mediziner und Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Präsident des Rumpfparlaments, emigrierte in die Schweiz, nach England und in die USA, dort Mitglied der neuen Republikanischen Partei, nach der Rückkehr Abgeordneter des Preußischen Landtags und Mitglied des Reichstags (1814-1886). 2 eigh. Briefe m. U. "W Loewe". Zus. 6 S. Gr. 8vo. Tarasp 13.VII.1875 bzw. Berlin 24.VI. o. J.
An Freunde mit Berichten und Ankündigungen von Reisen. - Loewe war einer der aktivsten liberalen Politiker seiner Zeit; sein Grab in Berlin-Schöneberg wird als "Berliner Ehrengrab" gepflegt.
Maria Theresia, Kaiserin von Österreich
Pergament-Urkunde mit gezeichneter Ornamentik. 1743
Los 2594
Schätzung
800€ (US$ 889)
Maria Theresia, Kaiserin von Österreich (1717-1780). Urkunde m. U. "Maria Theresia" unter der Plica. Prächtige Kalligraphie auf Pergament, mit sehr reicher, teils figürlicher Ornamentik in Orig.-Federzeichnung auf allen vier Rändern. 1 S. Quer-imperial-folio (55 x 72 cm). Gefaltet. Wien 12.II.1743.
Verleihung des Tuchlauben-Rechtes an Leopold Benedl und seine Erben. Mit Angabe der Bedingungen. Die Kopfzeile sowie die 7-12 cm breiten Ränder mit reicher Ornamentik in Orig.-Federzeichnung gefüllt. - Teilweise angestaubt;die Schrift an einzelnen Stellen beschabt oder verblasst; die Signatur der Kaiserin wohl durch Feuchtigkeit stark ausgeblichen; 3 Löcher in der Plica von der ehem. Befestigung des - fehlenden - Siegels. - Trotz der Erhaltungsmängel eine beeindruckend prächtige Pergament-Urkunde aus der Frühzeit der Regierung Maria Theresias.
Milde, Carl August
Große Sammlung von Lebensdokumenten. 1840-1861
Los 2595
Schätzung
2.200€ (US$ 2,444)
Milde, Carl August, bedeutender schlesischer Industrieller und liberaler preuß. Politiker, Kattunfabrikant, Direktor der Warschau-Wiener Eisenbahn, Gründer der "Dresdener Zeitung", 1848 Präsident der preuß. Nationalversammlung und Handelsminister (1805-1861). Große Sammlung von Dokumenten zu seiner politischen Laufbahn und wirtschaftlichen Tätigkeit. Ca. 180 Blatt, davon ca. 320 S. beschrieben. Meist folio, ferner 4to und gr. 8vo. 1823-1861.
"K. Milde-Erinnerungen. I. Politisches aus den Jahren 1848-1861. - II. Wirtschaftliches aus den 40er und 50er Jahren" (Umschlagtitel des Konvoluts). Briefe, Brief-Abschriften, Konzepte zu Briefen, Manifesten, Veröffentlichungen etc., gesammelt und handschriftlich kommentiert entweder von seinem Schwiegersohn, dem namhaften Staatsrechtslehrer Hermann von Schulze-Gaevernitz (1824-1888) oder dessen Sohn, dem Nationalökonomen und Politiker Gerhart von Schulze-Gaevernitz (1864-1943). 38 meist umfangreiche Briefe Mildes sind an seine Frau Emilie gerichtet, der er ausführlich von seiner Tätigkeit in Politik und Wirtschaft berichtet. Die Briefe und die vielen weiteren Dokumente sind von Mildes Schwiegersohn oder Enkel, Fachleute auf diesem Gebiet, sorgfältig geordnet, teilweise aufgelistet und sachkundig in Regestenform kommentiert. Einige Beispiele für die von Schulze-Gaevernitz verzeichneten Inhalte: "K. Milde (1847). Antrag auf Anbringung einer Petition Seitens des Vereinigten Landtags wegen Errichtung eines Handelsministeriums". - "K. Milde (Wien 21.VI.1850) berichtet als Delegierter des preuß. Ministeriums über Konferenzen mit dem österr. Minister v. Bruck über Zollverfassung u. Handelspolitik (Vertrag mit Preußen). Milde vertritt Preußens Stellung als Haupt des Zollvereins mit Nachdruck" - "Dankschreiben (v. 1.VII.1847) der jüdischen Gemeinde in Breslau anläßlich des mannhaften Eintretens des Abgeordneten Milde für Gewissensfreiheit u. Gleichberechtigung der Konfessionen" . - "Milde, Breslau: Amtliches Exposé an den Minister in Berlin über Österreichs politische u. handelspolitische Lage" (Juni 1855). - "K. Milde an Rudolf v. Auerswald und dessen Antwort" (Juni 1859). - "K. Milde Breslau 15. Sept. 1859. Umfangreicher Brief (31 Seiten), Adresse unbekannt. Das wichtigste Dokument für die Kenntnis der politischen Anschauungen Milde's". - "K. Milde u. Genossen (Breslau d. 15. Sept. 1856). Aufruf zur Anlage von Baumwollspinnereien in Schlesien". - "K. Milde (ca. 50er Jahre). Über Bedeutung u. Notwendigkeit des Papiergeldes". - "Schilderung u. Geschichte der Baumwollfabrikation in England (unvollständig)". - Beiliegend 1 eigh. Beileidsschreiben (4.IV.1862) des preußischen Politikers und zeitweiligen Ministerpräsidenten Rudolf von Auersbach an die Tochter Carl August Mildes nach dessen Tod. - Ferner beiliegend 3 gedruckte Flugblätter und Aufrufe. - Einige Blätter beschädigt. - Sehr reichhaltiges, wertvolles Material zur preußischen Politik und Wirtschaftsgeschichte im Zeitraum 1840-1861.
Morgenstern, Lina
Brief und Manuskript über ein Kinderfest. 1863
Los 2596
Schätzung
450€ (US$ 500)
Morgenstern, Lina, bedeutende Sozialpolitikerin, Kinderbuch-Autorin und Frauenrechtlerin, Vorkämpferin der Kindergarten- und Volksküchen-Bewegung, Gründerin zahlreicher sozialer Vereinigungen und langjährige Herausgeberin der "Deutschen Hausfrauen-Zeitung" (1830-1909). Eigh. Brief m. U. "Lina Morgenstern" und beiliegendes eigh. Manuskript. Zus. 5 S. Gr. 8vo. Berlin 20.IV.1863 bzw. o. D.
An den Publizisten Hermann Kletke (1813-1886), dem sie Informationen über ein bevorstehendes "Spielfest" zu Ehren Friedrich Fröbels liefert. "... In größter Eile führte ich mein Versprechen aus, Ihnen das Material zu unsrem morgendem Spielfest zu geben, verzeihen Sie daher das Flüchtige ... Der Zweck des Spielfestes ist leicht ersichtlich - einmal das reine Vergnügen für die Kinder, in deren Herzen die dankbare Erinnerung für den Gründer der Kindergärten aufgefrischt wird. - Zweitens das lebendige Beispiel für die Familie u. das größere Publikum, was das gemeinsame Spiel wirkt u. zugleich - eine öffentliche Prüfung - um auch den Feinden, Gegnern u. Vorurtheilsvollen ein Zeugniß abzulegen u. eine Kritik zu hören, der wir uns gern unterwerfen, der wir aber auch zu begegnen hoffen! - Hinweis, - daß Fröbel gern u. oft solche Spielfeste ausführte, daß ihm aber das schöne Thüringer Land dazu auch äußere Gelegenheit im Freien bot ...". - Beiliegend der 3seitige eigenhändige, für den Abdruck in der Zeitung bestimmte Bericht über das veranstaltete Kinderfest: "Zum Andenken an Friedr. Fröbels Geburtstag veranstaltete der Frauen-Verein zur Beförderung der Kindergärten ... ein großes Kinder-Spielfest sämtlicher Vereinskindergärten. Da auch die Theilnahme den Kindern gestattet war, die den Kindergarten bereits verlassen hatten, waren der Mitspielenden wohl 600. - Um 3 Uhr versammelten sich die Kleinen mit ihren Eltern im großen Saal des Arnimschen Hôtels ...". Es folgen Schilderungen der einzelnen Spiele und Gesänge, mit Nennung der leitenden Kindergärtnerinnen. - Wertvolle Einblicke in die Bestrebungen der frühkindlichen Pädagogik in der Nachfolge Friedrich Fröbels.
Oppen, Wilhelm von
Generalvollmacht für Stellvertreter vor dem Kurfürsten von Sachsen. 1554
Los 2597
Schätzung
200€ (US$ 222)
Oppen, Wilhelm von (und 4 Brüder). Generalvollmacht für Caspar und Wolff von Oppen, ihn und seine 4 Brüder Friedrich, Hans, Rudolph und Peter vor dem Kurfürsten August von Sachsen zu vertreten. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 S. Mit 5 blindgeprägten Wappensiegeln. Gr. 4to. Nichel (Mark Brandenburg), "Sonnabent nach Urbani" 1554 (?).
Generalvollmacht, die 5 Brüder v. Oppen, die am Kommen verhindert seien, vor dem Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586, seit 1553 Kurfürst) zu vertreten. Friedrich von Oppen (gest. 1580) war Standesherr auf Fredersdorf (Mark Brandenburg); Rudolph von Oppen war Standesherr auf Nichel, Schlalach (etc.). Sein Sohn Caspar von Oppen (1516-1577), Standesherr auf Krausnigk und Nichel (seinem Geburtsort), war Administrator des Stifts Magdeburg und erzbischöflich magdeburgischer Hauptmann zu Zinna (wo er starb). - Gut erhaltene Urkunde der Reformationszeit, interessant durch die 5 Siegelprägungen der Herren von Oppen.
Philipp IV., König von Spanien
Urkunde über Vergabe einer Pfründe. 1639
Los 2598
Schätzung
300€ (US$ 333)
Philipp IV., König von Spanien (1605-1665). Urkunde mit eigh. Unterschrift "Yo El Rey". In spanischer Sprache. Mit gedrucktem Wappen am Briefkopf, mehreren Gegenzeichnungen und ausführlichem Dorsalvermerk. 2 S. Doppelblatt. Folio. Madrid 14.IX.1639.
Don Francisco Pizarro de Vargas y Aragon, Mitglied des Ritterordens von Calatrava und Nachfahre der berühmten Conquistadorenfamilie, erhält eine Pfründe im Benediktinerkonvent von San Benito oder San Bernardo in Ciudad de Trujillo. - Das leere Respektblatt zur Hälfte abgetrennt; sonst ordentlich erhalten.
Prince-Smith, John
Historisch bedeutender politischer Brief. 1849
Los 2599
Schätzung
300€ (US$ 333)
Prince-Smith, John, deutscher Nationalökonom engl. Herkunft, Gründer der deutschen Freihandelspartei, geistiges Haupt des deutschen wirtschaftlichen Liberalismus, lebte und starb in Berlin (1809-1874). Eigh. Brief m. U. "J Prince-Smith". 10 S. Folio. Berlin 10.I.1849.
An einen Herrn, der ihn den Wahlmännern seines Kreises als Vertreter vorschlagen möchte. Sehr umfangreicher, bedeutender Brief über die augenblickliche politische Situation und die Verfassungsfrage in der Abstiegsphase der 1848er Revolution. "... In dem Krieg gegen die trügerischen Phrasen der Sonderinteressenten schon geübt, fürchte ich scharf die gangbaren politischen Stichwörter als 'historische Basis, zeitgemäße Entwickelung, geschichtlicher Uebergang, ständische Gliederung, Rechte Boden, soziale Reform' u. dgl. m., um jedesmal die faktischen Momente, auf die sie sich beziehen, in schlichter Wirklichkeit zu erfassen. Wo das bequeme Wort sich einstellte, fragte ich mit nüchternster Strenge, was man denn eigentlich Reales dabei zu denken habe ... Unser Ausgangspunkt ist die gewaltsame Abbrechung der Vereinbarungsversuche seitens der Krone. Diese von Camphausen aufgegriffene Fiktion einer 'Vereinbarung' ist mir von Anfang an als Etwas ganz Unhaltbares erschienen ... Die Volksparthei glaubte eine unwiderstehliche Uebermacht zu besitzen. Im Verfolge hat die Krone entschieden dargethan, daß sie die Oberhand führt. Wenn man also vorhin auf 'Anerkennung der Revolution', d. h. Berücksichtigung der Volksmacht drang, muß man jetzt die 'Anerkennung der Conterrevolution' oder Einsicht in die Gewalt der Krone nicht versagen ... Ein absolutes Veto wird man schwerlich der Krone versagen wollen, welche uns eben gezeigt hat, daß sie die faktische Macht besitzt, bei entstandenem Konflikte die Volksvertreter mit Gewalt zu sprengen ...". - Die erste Seite etwas fleckig. Blaustift-Anmerkungen und Korrekturen für die Setzerei zeigen, dass der Brief zum Druck befördert wurde. - Prince-Smith gilt als "die bedeutendste Persönlichkeit der deutschen Freihandelsbewegung" (Wikip.)
Seydlitz, Alexander Gottlieb von
Brief an einen Prinzen über einen Deserteur. 1750
Los 2600
Schätzung
250€ (US$ 278)
Seydlitz, Alexander Gottlieb von, preuß. Generalmajor (1700-1782). Brief m. U. "A. v. Seydlitz". 1 S. Folio. Stolpe 18.X.1750.
An einen herzoglichen Prinzen, hier noch als Oberst. "... Was aber die Ueberlassung des ... desertirten Husaren nahmens Großer, betrifft, so ist solches eine Sache die zur Zeit von mir nicht dependiret, in dehm ich nicht weiß, zu was für einer Straffe er, durch die über ihn veranlaßete Inquisition graviret befunden werde. ich habe auch auf den Fall, wenn er aggratiiret und an ein ander Regiment mit Königl. Consens abgegeben werden dörffte, bereits vor 8 Tagen deßen Ueberlaßung an ein anderweitiges Regiment versprechen müßen ...". - Seit 1747 war Seydlitz Oberst und Chef des Husarenregiments "Halasz". 1758 wurde er zum Generalmajor befördert.
Weimarer Republik
Briefe zur Republik und zur Kriegsschuld. 1922-1926
Los 2601
Schätzung
350€ (US$ 389)
Weimarer Republik und Kriegsschuldfrage. 12 Briefe prominenter Politiker, Schriftsteller und Pädagogen. Zus. ca. 28 S. Verschied. Formate. 1922-1926.
An den Nationalökonomen und Politiker Gerhart von Schulze-Gaevernitz (1864-1943) gerichtete Briefe zur politischen Nachkriegs-Situation in Europa und zur Kriegsschuldfrage. Vorhanden: Geoffrey Drage, britischer Schriftsteller und konservativer Politiker (1860-1955). Masch. Brief m. U. "Geoffrey Drage". 11/2 S. 4to. London 22.III.1922. - George Peabody Gooch, britischer Journalist, Historiker und liberaler Politiker (1873-1968). 2 eigh. Briefe m. U. "George Gooch" bzw. "G. P. Gooch". Zus. 10 S. Quer-8vo bzw. 8vo. (London) 14.V.1922 bzw. 10.I.1926. Beiliegend ein Typoskript von Gooch über englische Kriegsschuld sowie die Durchschrift eines Briefes von Schulze-Gaevernitz an Gooch. - Kurt Hahn, dt. Pädagoge und Politiker, Gründer der Schule Schloss Salem (1886-1974). 3 masch. Briefe m. U. "Kurt Hahn". Zus. 61/4 S. Folio. Salem (Baden) 8.V. - 16.IX.1923. - Eduard von der Heydt, Bankier und berühmter Kunstsammler (1882-1964). 2 masch. Briefe m. U. "Heydt". Zus. 3 S. Gr. 4to. Zandvoort 25.III. bzw. 24.IV.1923. - Paul Graf Wolff Metternich zur Gracht, dt. Diplomat, Botschafter in London und im Osman. Reich (1853-1934). Eigh. Brief m. U. "P. Metternich". 4 S. 4to. Gracht bei Liblar 25.IV.1922. - Joseph Wirth, dt. Zentrums-Politiker, Reichskanzler (1879-1956). 3 masch. Briefe m. U. "J. Wirth". Zus. 3 S. Gr. 4to und 4to. Freiburg i. Br. 28.XII.1922 bzw. Berlin 17.IX. und 26.XI.1926. Beiliegend die Durchschrift eines Briefes von Schulze-Gaevernitz an Joseph Wirth. - Interessante, teils umfangreiche Briefe, alle mit politischem Inhalt. - Teilweise mit Büroklammaer-Rostspuren.
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