Carus, Carl Gustav, Freund Goethes, Arzt, Naturforscher, Philosoph, Schriftsteller und Maler (1789-1869). Eigh. Albumblatt m. U. "Dein Dich herzlich liebender Vater CG Carus". 1 S. Quer-8vo. Goldschnitt. O. O. (23.IV.1831)
10 Zeilen zum 14. Geburtstag seines Sohnes Albert Gustav: "Trefflich sagt Plato (im X. Buche von der Republik), wo er von der Wahl der verschiedenen Lebensalter spricht, bei deren keiner jedoch die Tugend und das ihr beigegebene Glück schon als ein nothwendiges mit vorausbestimmt sei: 'Die Tugend ist herrenlos, von welcher, je nachdem jeglicher sie ehrt oder geringschätzt, er auch mehr oder minder haben wird. Die Schuld ist des Wählenden; Gott ist schuldlos.' Achte hierauf mein Sohn und wähle mit Weisheit die Lebensbahn, deren Ziel die Tugend ist ...". - Beiliegend das Exlibris seiner früh verstorbenen Tochter Charlotte (1810-1838), Ehefrau des Bildhauers Ernst Rietschel, der vielleicht auch das Exlibris entworfen hat: einen malenden Putto mit Staffelei und Palette, im Hintergrund der rauchende Vesuv. - Das Exlibris verso mit neuerem Besitzvermerk.
- Eigh. Brief m. U. "Carus". 12/3 S. Kl. 8vo. (Dresden, wohl um 1865).
An einen "theuersten Freund". "... Indem ich Ihnen die eben erhaltene Leopoldina zur Durchsicht sende (die Wiener Notizen interessieren ja vielleicht auch die Isis) bemerke ich, daß man mir zugleich unter d. Hand anzeigt, daß d. 1. Pfingsfeiertag das Professor-Jubiläum von Kieser [?] fällt, welches die Universität feiern wird. Ich richte daher an Sie die Frage, ob man nicht von hier (etwa durch d. Ges. f. Nat. ... oder d. Isis) auch irgendwie, etwa durch Sendung eines feierlichen Diploms, sich bethätigen könne? ...". - Kleiner Eck-Abschnitt.
- Gotter, Friedrich Wilhelm, Dichter und Schriftsteller, mit Boie Herausgeber des ersten Göttinger Musenalmanachs, mit Goethe seit dessen Wetzlarer Zeit in freundschaftlicher Verbindung (1746-1797). Eigh. Manuskript mit 2 Gedichten. 2 S. Gr. 4to. O. O. u. J.
Zwei Gedichte ohne Titel, 16 und 17 Zeilen, mit unterstrichenen Endreimen. Zitat aus dem ersten: "Ich träumte jüngst uns trügen Schlangenwagen / Weit über Berg und Thäler fort / Schnell, wie des Windes Flügel tragen / an einen Zauberischen Ort ... Da kam von Augen groß, und klein von Hand und Fuß / Ein Mädchen; Halt Du Braune, Runde! / Wohin? - Bleib! - Gieb mir einen Kuß - / Sie floh - ich nach - ich muß Dich finden / Du hasts im Huy mir angethan - / Da fand ich sie im Schatten duftender Linden / Da faßt ich sie - da krähte der Hahn." - Das zweite Gedicht ist mit diversen Korrekturen versehen und beginnt: "Beglükter Freund, kein Reim macht das Gehirn dir warm / Kein Musenchor umtanzt dich; kein Menaden Schwarm / Stört deine Ruh, du schläfst so süß, so leicht; / Fühlst keine Schauer wenn die hohe Mitternacht schweigt; / und hörst du dann und wann vor Hahnen Ruf einen Krax / So denkst du, es war eine Maus, hälst alle Geister für Schnack ...". - Mit einer Echtheitsbestätigung des
Autographensammlers Maximilian Wüstemann von 1869. - 2 kleine Tintenflecke.
Hamerling, Robert, österr. Dichter (1830-1889). 6 eigh. Briefe (davon 1 auf der Rückseite eines Fotos) und 2 eigh. Postkarten m. U. "Robert Hamerling", "Rob Hamerling" oder "Rob Hg". Zus. 8 S. Meist gr. 8vo. Graz 1863-1884.
An verschiedene Adressaten über diverse Themen: Bücher, seine Dichtung "Die sienen Todsünden", einen Deklamator und ein Hamerling-Porträt. An den Herausgeber einer Anthologie schreibt er am 4. August 1870: "... Hier die versprochenen Zeilen. Ich wünsche nur I.) daß Sie dieselben in Ihrem Album ohne Druckfehler zum Abdruck bringen mögen, mit Einschluß meines Namens, der sich mit einem m schreibt - II.) daß Ihr Album einen guten Success habe, und mit vielem Geld die Mühe und Kosten lohne, die Sie darauf wenden ...". - Ein zweiter Brief an den Schriftsteller Fritz Pichler; die Karten an Alfred Stroß und einen Antiquar in Wien. - 1872 an den Schriftsteller Hermann Landau in Steyr, Hotel Krämmer. "... Ich muß Ihnen danken für Ihre Besprechung der 'Sieben Todsünden'; war sie doch unter den bisherigen, wenn auch nicht die einzig erfreuliche, doch die einzige, die mich wirklich erfreute, als diejenige, welche den Gedankengang des Werkes mit tieferem Verständniß begleitete, und dem poetischen Detail gerade in der Weise und in dem Sinne Anerkennung zollte, wie ich es wünschen mußte ...". - Das epische Gedicht "Die sieben Todsünden" war kurz zuvor mit der Jahreszahl 1873 bei Richter in Hamburg erschienen. - Beiliegend ein frankierter Umschlag. - 1876 und 1880 an einen Herrn und an ein Fräulein: "... Ich kenne Herrn M. P. nur als trefflichen Declamator und als einen etwas wunderlichen Menschen. Von seinem persönlichen Charakter habe ich zwar keine so genaue Kenntniß, um für ihn Bürgschaft leisten zu können, habe aber auch keinen Grund, an seiner Ehrenhaftigkeit zu zweifeln oder irgendwie Böses von ihm zu denken ...". - Der andere Brief an den Vorsitzenden eines Vereins. Bittet um Entschuldigung, daß er wegen Krankheit keinen Gegenbesuch machen könne. "... und lassen Sie dieselbe Bitte von mir auch an die Herren Maresch, Weiß, Scheinpflug, Abeles und Gans gelangen ...". - Ein eigh. Brief m. U. auf der Rückseite eines photograph. Porträts (Graz 26.VII.1884): An ein Fräulein, das ihm eine auf Karton gewalzte Photographie des Gemäldes von E. Hader (Photographie und Verlag von Sophus Williams, Berlin 1883, 17 x 11 cm) mit der Bitte um Signatur übersandt hatte. Hamerling weigert sich, das stark idealisiert und pathetisch wirkende Porträt zu unterzeichnen; er streicht sogar seinen rückseitig gedruckten Namen durch, "... weil es - mein Porträt nicht ist. Das Bild muß geradezu als eine Fälschung bezeichnet werden; die allgemeinen Umrisse zwar sind einer älteren Photographie von mir entlehnt, aber so willkürlich mit völlig fremden Zügen ausgefüllt, daß ich in der Vorrede zu meiner kürzlich erschienenen 'Prosa' gegen dieses leider sehr verbreitete angebliche Porträt Verwahrung einlegen mußte ...". - 1 Karte mit Randschäden und etwas angestaubt; sonst alles ordentlich erhalten.
Haug, J. Chr. Friedrich, schwäbischer Epigrammatiker, Mitschüler Schillers, Redakteur am "Morgenblatt für gebildete Stände", Bibliothekar und Hofrat in Stuttgart (1761-1829). Eigh. Gedichtmanuskript mit 7 Epigrammen. 2 S. 8vo. (Wohl Stuttgart) o. J.
Sammlung von 7 Epigrammen, nummeriert von 6 bis 12. Zusammen (mit den Überschriften) 38 Zeilen: "An Momus und Zoilus. - An Pravus. - Auf Nero. - Karg und sein Erbe. - Als sich Asot vergiftete. - Glossen. - Bemerkung." - Der Text von Nr. 9 lautet: "Karg und sein Erbe. - Der reiche Karg ist krank: / O wie sein Vetter Frank / Ihn hegt und legt und pflegt, / All seine Launen trägt, / Arzney'n ihm reicht bey Nacht / Unausgesetzt ihm wacht , / Und handelt brüderlich! / Wie liebt der Vetter - Sich!"
Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Eigh. Gedichtmanuskript. 1 S. Doppelblatt mit eigh. Orig.-Aquarell und eigh. Titel auf dem ersten Blatt. Auf unbeschnittenem Bütten. 21 x 15 cm. O. O. u. J.
"Frühlingstag". 12 Zeilen: "Wind im Gesträuch und Vogelpfiff, / Und hoch im höchsten süssen Blau / Ein stilles, stolzes Wolkenschiff ... / Ich träume von einer blonden Frau, / Ich träume von meiner Jugendzeit, / Der hohe Himmel blau und weit / Ist meiner Sehnsucht Wiege ...". - Am Schluss hat der Dichter als Vignette mit der Feder ein Blümchen gezeichnet. Das kleine Aquarell auf Seite 1 zeigt eine Landschaft im Tessin, im Vordergrund ein Haus zwischen zwei Bäumen, dahinter ein See, in der Ferne blaue Berge. - Schöne Dichterhandschrift, in frischem Zustand.
Humboldt, Wilhelm von, Gelehrter und preußischer Staatsmann, Mitbegründer der vergleichenden Sprachwissenschaft (1767-1835). Eigh. Brief m. U. "Humboldt". In franz. Sprache. 2 S. Doppelblatt. 4to. Wien 16.III.1811.
An einen Baron, dem er ausführlich für sein Interesse und ein Souvenir dankt. "... Touché on ne peut pas plus vivement par la bonté avec laquelle Votre Excellence a bien vouler s'intéresser pour l'affaire de mon frère que je pris la liberté de Lui recommander ... Le Comte Lubinski m'a écrit également lui-même ... Soyez bien persuadé que rien en saurait m'être plus flatteux" (als das Souvenir, das er dem Baron verdanke).
Kästner, Abraham Gotthelf, Mathematiker, Astronom und Dichter, Professor und Hofrat in Göttingen (1715-1800). Eigh. Billet m. U. "Kaestner". In franz. Sprache. 1 S. 4to. Göttingen 4.XII.1756 (?).
An einen Gelehrten. "... Je me sers de l'occasion que m'ofre Mr. Wolters, qui après avoir fait le voyage de France retourne dans Sa patrie, Danzig, pour Vous faire mon compliment. J'ordonnerai que le nouveau tome des Memoires de l'Academie de Suede Vous soit envoié ...". - Am oberen Rand die Jahreszahl 1756 von fremder Hand hinzugefügt; Montagespuren am linken Rand; gebräunt.
Karsch, Anna Louisa, die "Karschin", Dichterin, von den Zeitgenossen als "deutsche Sappho" verehrt (1722-1791). Eigh. Gedicht-Brief m. U. "A. L. Karschin" sowie Adresse und Siegel. 3 S. 4to. (Berlin) 28.VI.1779.
An den berühmten Gynäkologen Johann Philipp Hagen, Direktor der Hebammenschule an der Charité in Berlin (1734-1792), betreffend wohl die Beschenkung eines bedürftigen "Fräuleins" durch das Hebammen-Institut. "Viel Dank mein Herr Geheimderaht / Der Liebeslastenträgerinn / Bey Keimung junger Menschensaat / und bey dem Schweren lichtgewinn / Der Kinderchen aus Engem Pfad - / Viel Tausend Dank Dir und den Brüdern / für Eine Menschenfreundesthat / Daß beste glük sols Euch erwidern / Das Ihr der armen Fraülein gabt / Die niemahls Einem Mann erkanntte / stets mit Almosen sich gelabt / und nur für die Wolthätter brannte / Sie wird vonn freuden außer sich / bey dem Empfang der Wolthat sagen / Der Himmel Seegne gnädiglich / Die Männerbrüderschaft und gebe / sonderlich / Viel glük dem Wundarzt Haagen ...". Es folgt ein Postscriptum in Prosa, wo es heißt: "Die Tanntte des Ministers von Görne wird sichs Morgen zum Feste machen daß Empfangne geschenk der armen Fraülein zu geben die bei Ihr speißt, Sie nahms heütte Von mir mit großer Freude, und baht mich auch inn Ihrem Namen Dank abzustatten ...". - Hagen wurde 1774 "von dem Stadtmagistrate zum Chirurgus forensis ernannt mit der Obliegenheit, die in dem Bordelle des Reviers befindlichen Weibspersonen alle 14 Tage einer genauen Untersuchung zu unterwerfen, welche Gelegenheit H. fleißig benutzte, um seine Kenntnisse in der Anordnung der weiblichen Geschlechtstheile zu erweitern ... H. starb am 12. December 1792, nachdem er seit seiner Ernennung als Hebammenlehrer in fortdauernden Conflicten und verdrießlichen Händeln mit verschiedenen Collegen, namentlich an der Charité, gelebt hatte" (ADB). - Der preußische Staats- und Kriegsminister Friedrich Christoph von Görne (1734-1817), seit 1775 auch Chef der Preußischen Seehandlung, also sehr wohlhabender Bankdirektor mit immensem Grundbesitz in vier Provinzen, wurde 1782 wegen Veruntreuung hoher Beträge festgenommen und zu lebenslanger Festungshaft verurteilt, sein Besitz konfisziert und seine Güter verkauft. Später wieder entlassen und auf seinem Gut im Havelland ansässig, wurde er 1805 noch einmal zu Festungshaft verurteilt, die er in Magdeburg "wegen widernatürlicher Unzucht" absitzen mußte. - Die Außenseiten gebräunt; durch Öffnen des Siegels entstandener kleiner Eck-Abriss.
Liliencron, Detlev Frhr von, vielfach geehrter Lyriker (1844-1909). Eigh. Postkarte m. U. "Ihr Liliencron". 1 S. Alt-Rahlstedt 28.VI.1902.
An den Dichter Arno Holz in Berlin-Wilmersdorf. "... zu unserm Kartell tritt hinzu mein alter herrlicher Freund in Altona (Elbe), Herr Maxim Fuhrmann, der Lyriker ...". - Auch von Maxim Fuhrmann signiert. - Dabei: Carl Busse, Lyriker, Gründer des "Kartells deutscher lyrischer Autoren" (1872-1918). Eigh. Postkarte m. U. "Carl Busse". 1 S. Friedrichshagen 26.9.1907. - Ebenfalls an Arno Holz. "... Darf ich Ihnen 2 Kartellsachen überweisen - die eine zur Erledigung, die andere zur Auskunft -, die ich allein nicht erledigen kann? Die eine betrifft ... meine eigene Anthologie bei Hendel in Halle; die zweite betrifft die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung u. Ihr Dekadenbuch, über das Sie schon verhandelt haben u. bei dessen II. Aufl. der Verlag an das Kartell zu viel Honorar gezahlt haben will. Oder soll ich ... Meister Rich. Dehmel übergeben? ...".
Mann, Thomas, Schriftsteller, Nobelpreisträger (1875-1955). 2 signierte Schriftstücke nebst Beilagen. Zus. 5 Teile. 1932-1955.
I. Kärtchen mit eigh. Signatur "Thomas Mann. Prag III.15.32". (Bleistift). 5,5 x 14,8 cm. - II. Gedruckte Briefkarte mit eigh. Unterschrift "Ihr Thomas Mann". 1 S. Quer-8vo. Zürich 8.VI.1950. - Danksagung für Glückwünsche zum 75. Geburtstag. - III. Katia Mann. Gedruckte Karte mit Danksagung für Beileid und Blumenspenden zum Tod von Thomas Mann. Kilchberg 16.VIII.1955. -
IV. 2 Orig.-Photographien mit Thomas-Mann-Porträts: Kopfbild, ohne Angabe eines Photographen oder Datums. 23 x 17,4 cm. Wohl um 1950. - Bildnis Thomas Manns, im Sessel sitzend, mit Zigarre bei der Lektüre des 1954 erschienenen Bandes "Theodor Fontane. Briefe an Georg Friedlaender". (Wohl 1954; hier jedoch ein späterer, wohl kommerzieller Abzug). 17 x 14,8 cm.
Raabe, Wilhelm, der bedeutende Erzähler des Realismus (1831-1910). Eigh. Brief m. U. " Wilh Raabe". 2 S. Doppelblatt. 8vo. Braunschweig 16.XI.1905.
An Ludwig Mauke in Leipzig, der ihm in einem ausführlichen Brief ein merkwürdiges Haus in Lemgo sowie dessen Erbauer und Bewohner beschrieben hatte. Das Holzhaus, mittlerweile eine Sehenswürdigkeit der Stadt, sei außen und innen mit einem unglaublichen Übermaß an Schnitzwerk und Dekor aller Art versehen, und der autodidaktische Künstler arbeite noch ständig weiter daran. Mauke empfahl dem Dichter einen Besuch dieses sonderbaren Gebäudes. Raabe ist jedoch skeptisch, dass ihm sein Alter noch Reisen erlaube. "... Ich danke Ihnen für den freundlichen Bericht, den Sie mir von diesem kuriosen Künstler und seinem Hause in Lemgo gegeben haben. Sollte mich mein Lebensweg noch einmal in's Land Westfalen führen, so werde ich jedenfalls von Ihrem Rath Gebrauch machen und mir das dortige Wunder ansehen. - Leider ist wenig Aussicht dazu vorhanden. Im 75sten Jahr macht man sich auch größerer Herrlichkeiten wegen nicht auf die Reise und das Interesse an drolligen Häusern und merkwürdigen Zeitgenossen hat auch seine Grenzen. Aber wie gesagt, Ihre Schilderung hat mich sehr erfreut ...". - Beiliegend der 4seitige Brief Ludwig Maukes. - Ferner beiliegend ein handschriftl. Manuskript-Entwurf von Walther Schorr in Jena, betitelt "Ein Brief Wilhelm Raabes", ferner 2 gedruckte Aufsätze über Wilhelm Raabe aus dem Hamburger Fremdenblatt (5.IX.1931) und aus der Cuxhavener Zeitung (1931).
Recke, Elisa von der, geb. Charlotte Reichsgräfin von Medem, Schriftstellerin, Mittelpunkt literarischer Salons in Berlin, Dresden etc. (1756-1833). Eigh. Brief m. U. "Elisa". 4 S., eng beschrieben. Doppelblatt. Gr. 4to. Nachod (Böhmen) 31.I.1813.
Sehr umfangreicher Brief an einen ihr befreundeten Arzt, dem sie zunächst ihre Leiden schildert. "... schon seit einigen Wochen ist mein Kopfschmerz im steigen, und mein Schlund schmerzt auch so daß mir das Sprechen schwer wird, und ich alle Geisteskraft anwenden muß, um Freund Tiedge meinen zunehmenden Körperdruck zu verbergen. Da hier weit und breit kein guter Arzt zu haben ist, so würde Tiedge weder Tag noch Nachtruhe haben wenn er meinen Zustand kennen würde ...". Seit einigen Wochen habe sich zudem eine stetig wachsende Geschwulst gebildet. "... Wie dieß Uebel sich entwickeln wird, weiß Gott! Ich werde diesen Zustand unserm zu tief fühlenden Tiedge so lange als möglich zu verbergen suchen, daher bitte ich Sie mir über diesen Gegenstand auf ein besondres Blättchen zu antworten ...". Wäre sie in des Adressaten Nähe, so würde sie sich getrost seinem Messer unterwerfen. "... jetzt aber lebe ich leider noch 22 Meilen hinter Prag an der Schlesischen Gränze ...". Erörtert die Möglichkeiten, ihr zu helfen, z. B. durch das Engagement einer Krankenschwester, und spricht dann über verschiedene Bekannte und Aufträge. - Auf dem zweiten Blatt ein Tintenfleck. - Beiliegend ein kleines Billet mit der Unterschrift "Elisa" (ca. 9 x 10 cm). - Rührend erscheint Elisas Rücksichtnahme auf ihren Lebensgefährten, den Dichter Christoph August Tiedge, mit dem sie ab 1805 bis an ihr Lebensende treu verbunden blieb und der nach Elisas Tod seine Trauer in den folgenden acht Jahren nur mit Hilfe von Freunden zu bewältigen vermochte.
Rosenbach, Detlev, legendärer Verleger und Kunsthändler in Hannover, Mitbegründer des Fackelträger-Verlages. Seine Korrespondenz mit Schriftstellern. 128 an Rosenbach gerichtete Briefe, Postkarten und Manuskripte. 1953-1970.
Großenteils eigenhändige Briefe und Postkarten namhafter Schriftsteller des deutschsprachigen Raumes, betreffend meist Veröffentlichungen und andere Beziehungen zum Fackelträger-Verlag. Vorhanden: Alfred Andersch (1 hs. Brief), Heinrich Böll (1 hs. Postkarte), Max Brod (1 hs. Brief), Heimito von Doderer (1 masch. Brief), Kasimir Edschmid (2 masch. Briefe, 3 hs. Karten), Curt Emmerich, Pseud. Peter Bamm (1 hs. Brief), Heinz Erhardt (1 hs. Brief, 1 masch. Brief), Josef Maria Frank (1 masch. Brief), Leonhard Frank (3 hs. Briefe, 1 hs. Karte), Rudolf Hagelstange (1 hs. Brief, 2 hs. Manuskripte, 2 hs. Postkarten), Manfred Hausmann (4 hs. Briefe, 3 hs. Postkarten), Wieland Herzfelde (1 masch. Brief), Hermann Hesse (1 masch. Karte), Rolf Hochhuth (1 hs. Brief, 1 hs. Postkarte), Anita Holz (2 masch. Briefe), Erhart Kästner (1 masch. Brief), Erich Kästner (12 hs. Briefe, 1 masch. Brief, 5 hs. Postkarten), Annette Kolb (1 hs. Brief), Hans Leip (4 hs. Postkarten), Alexander Lernet-Holenia (1 hs. Postkarte), Golo Mann ( 1 masch. Brief), Walter Mehring (1 hs. Gedichtmanuskript, 6 hs. Briefe, mit 2 Federzeichnungen), Margareta Morgenstern (1 masch. Brief), Herrmann Mostar (1 masch. Brief), Robert Neumann (1 hs. Brief), Ramon Gomez de la Serna (2 hs. Briefe), Eugen Roth (7 hs. Briefe, 2 masch. Briefe, 9 hs. Postkarten), Upton Sinclair (3 hs. Briefe), Fritz von Unruh (8 hs. Briefe, 20 masch. Briefe, 5 hs. Postkarten). - Besonders bemerkenswert sind z. B. die 18 Briefe und Karten von Erich Kästner, der Brief von Erhart Kästner sowie die illustrierten Briefe und das Gedichtmanuskript von Walter Mehring. Erhart Kästner schreibt am 27. Februar 1968 an Rosenbach: "... daß es mir wenig Freude macht, wenn sich Erich Kästner an dieser Stelle wie auch überhaupt und immer schlechthin KÄSTNER nennt, als gäbe es mich überhaupt nicht. Gewiß, ich weiß, er ist mir an Popularität und an Einkünften um ein Vielfaches überlegen, wer wollte das bestreiten, wenngleich er seit 1928 oder 29, also seit fast 40 Jahren nichts mehr geschrieben hat, was auch nur den Anspruch auf künstlerischen Rang machte. Ich bin der Meinung, daß es unkollegial ist, auch unritterlich könnte ich sagen, durch Nichtnennung seines Vornamens zu ignorieren, daß es außer ihm noch einen gibt ...". - "hs" in der Beschreibung bedeutet "handschriftlich", garantiert aber nicht in jedem Fall die Eigenhändigkeit des gesamten Briefes; in einzelnen Fällen sind handschriftliche Briefe diktiert und nur am Schluß vom Autor signiert. - Wertvolle Sammlung literarischer Briefe, von denen viele umfang- und inhaltsreich sind. - Beiliegend
100 Original-Photographien mit privaten Porträts von hier vertretenen Schriftstellern (allein 47 von Erich Kästner), qualitätvoll aufgenommen von Detlev Rosenbach (Formate 22,5 x 17,5, 17,5 x 12,5 und 12 x 8,8 cm).
Roth, Eugen, Münchener Erzähler, Lyriker und Kunstsammler, berühmt für seine heiter-philosophisch pointierten "Ein Mensch"-Verse (1895-1976). 4 eigh. Gedichtmanuskripte m. U. "Eugen Roth". 4 S. auf 4 Bl. Jeweils quer-kl. 8vo. O. O. u. J.
3 Epigramme und 1 achtzeiliges Gedicht. - Wünsche ("Ein Jüngling wälzt sich nachts im Bett ...". 4 Zeilen). - Selbsterkenntnis ("Eh Du die Welt erfüllst mit Klag' ...". 4 Zeilen). - Ohne Titel ("Mit Recht des Volkes Weisheit meint ...". 4 Zeilen). - Gegen Weltschmerz ("Der beste Rat bei schlechter Laune ...". 8 Zeilen). - Geistreich pointierte und charakteristische kleine Dichtungen.
- Eigh. Gedichtmanuskript. 1 S. (27 Zeilen auf liniiertem Papier). Gr. 4to. O. O. u. J.
"Der unerwünschte Bundesgenosse". - Ein Mensch, der jüngsten Kunstgenossen | Mit Mass stets seine Gunst erschlossen, | Besucht, zwecks weitrer Geisterhellung | Die neue Malerei-Ausstellung ...". - Mit eigenhändigen Text-Änderungen auf 4 Zeilen.
- 2 eigh. Gedichtmanuskripte. Zus. 2 S. (20 und 14 Zeilen auf liniiertem Papier). Gr. 4to. O. O. u. J.
I. "Kunst". - "Ein Mensch hat grad sich zu den jungen | Expressionisten durchgerungen | Und meint, er habe es geschafft. | Jedoch mit neuer Schöpferkraft | Beginnen nunmehr die Tachisten | Picasso selbst mit auszumisten ...". - Mit kleinen Bleistift-Varianten auf zwei Zeilen. - II. (Ohne Titel): "Ein Mensch vermeint, dass er es spürt, | Wie über ihn wird Buch geführt | Und wie im Himmel hoch ein Engel | Notiert die Leistung wie die Mängel ...".
Rückert, Friedrich, Dichter, hervorragender Orientalist und Übersetzer (1788-1866). Eigh. Brief m. U. "Rückert". 3/4 S. Doppelblatt. 8vo. Erlangen 28.I.1831.
An einen "verehrtesten Herrn u. Freund", wohl einen Drucker oder Redakteur der Cottaschen Verlagsbuchhandlung, wegen der Versendung von Manuskript-Teilen. "... ich muß, eh ich noch Antwort von Ihnen auf meine dreimalige Sendung habe, wegen der längst auch vorräthig liegenden vierten Sie fragen, ob ich sie auch vom Stapel laufen lassen soll? oder ob Sie mir erst sagen wollen, was aus den ersten geworden oder werden soll? Auch sehe ich ein Bedenken über die Art der Übersendung. Können so starke Pakete, wie ich zuetzt gethan, als Briefe passiren, oder kann dergleichen ebenfalls unter Band auf die fahrende Post gegeben werden? Das wichtigste aber ist, daß H. v. Cotta, auf den Sie mich verweisen, mir bis jetzt noch nichts bezahlt hat, weshalb ich ihn zu erinnern bitte, eh Russen oder Franzosen dazwischen kommen ...".
Schnitzler über seine "Komödie der Verführung"
Schnitzler, Arthur, österr. Dramatiker und Erzähler (1862-1931). Eigh. Brief m. U. "Arthur Schnitzler". 2 S. (Bleistift). Auf grauem Papier. Gr. 4to. Wien 24.X.1924.
An ein "verehrtes Fräulein", das Schnitzlers "Komödie der Verführung", die am 11. Oktober 1924 am Wiener Burgtheater uraufgeführt worden war, an anderer Stelle gesehen und einige Fragen an den Autor gerichtet hatte. "... Ihre Auffassung ist die richtige. Seraphine weist die Hand Maxens ohne Nebengedanken zurück. Ob sie ihn nicht doch nachher, wenn er aus dem Krieg zurückgekommen sein sollte, geheiratet hat - darüber vermag ich Ihnen nichts näheres zu sagen. Ich bin nie aufs genaueste informiert, was meine Figuren vor Beginn des Stücks, und was sie bis zum letzten Vorhangfall gethan haben; ihre ferneren Schicksale entziehen sich leider meiner Kenntnis. Jede Möglichkeit kann einmal Wirklichkeit werden; und so lange ein Herr und eine Dame, wer immer sie seien, nicht endgültig todt sind, besteht immer eine Chance (oder die Gefahr) daß sie einander heiraten. - Wollen Sie mir verehrtes Fräulein ein Wort schreiben, wie die Aufführung ausgefallen ist (deren Datum mir nicht bekannt ist)? Und überdies die Freundlichkeit haben, mich nicht 'Meister' zu nennen? ...". - Längsfalte durchgetrennt und teilweise laienhaft repariert.
Schoenaich-Carolath, Emil Prinz von, Dichter und Schriftsteller (1852-1908). Eigh. Brief m. U. "E Schoenaich Carolath". 31/2 S. Doppelbl. 8vo. Schloß Haseldorf (Holstein) 16.III.1903.
An den Hofkapellmeister und Konzertveranstalter Ferdinand Meister in Pyrmont, der ihm ein Konzertprogramm zugesandt hatte. "... Ich wollte, es wäre mir gegönnt, einem jener Concertabende beizuwohnen, um Ihre mir noch neuen Gesangs- u. Violoncellokompositionen kennen lernen, und mich wieder einmal an Frl. Koch's wunderschöner Stimme erfreuen zu dürfen. Möchte die Concerttournee von reichstem künstlerischem Erfolge gekrönt werden. - Für Ihr liebenswürdiges Anerbieten bin ich aufrichtig verbunden, und hoffe, meinen Dank noch mündlich aussprechen zu können. Wenn ich gleichwohl bitte, dieses Ehrenamt einem Erfahreneren zu übertragen, so geschieht es in der richtigen Erkenntniß, daß ich auf dem Gebiete des Feuilleton's ein Unbewanderter bin. Zudem dürfte, einer beabsichtigten größeren Reise halber, unser Besuch des schönen Pyrmont in diesem Jahre wohl nur ein kurzer werden ...". - Kleine Montage-Spur. - Beigegeben 6 Briefe und Karten von Hans Bethge, Otto Ernst, Adolf Jensen (2 Briefe), Ellen Key und Isolde Kurz.
Schultheß an Bodmer über deutsche Literatur
Schultheß, Johann Georg d. Ä., Schweizer Theologe, Schriftsteller, Übersetzer griechischer Philosophen, Editor und Publizist, befreundet mit Wieland, Gleim und Ramler, verkehrte ferner mit Gellert, Kästner, Rabener, Hagedorn, Sulzer und Klopstock (1724-1804). Eigh. Brief m. U. "J. G. Schultheß". 2 S., eng beschrieben. Doppelblatt. 4to. Stettfurt (Schweiz) 13.IV.1767.
Als Pfarrer in Stettfurt an Johann Jacob Bodmer in Zürich, der Schultheß' Sohn an seinen "Einleitungen in die Schweizer Geschichte" teilnehmen läßt. "... Darf er gleich bey der Kaufmanschaft, deren er bestimmt ist, kein Gelehrter seyn, so muß er doch ein guter Bürger, ein rechtschaffener Patriot werden, und dazu führen Sie ihn in eine vortrefliche Schule. ... Das Vaterland wird von den rechtschaffenen Gesinnungen, von den republicanischen Tugenden, deren Samen Sie streuen, edle Früchte ernten, u. wenn dieser Theil Ihrer Verdienste gleich seinen Glanz nicht so weit ausbreitet, wie Ihr poetischer Name, so wird er doch jedem Kenner gleich heilig seyn ...". Dankt für die Mitteilung über seinen "Italus, u. Heinrich der IV." und bittet um die Erlaubnis, dass sein Sohn eine Abschrift davon anfertige. "... Den Arnold u. Brun habe bey meinem Vater beym grauen Wind gefunden. Aber um den Schöno, ein Stück davon mir Ihr geehrtes das erste Wort sagt, muß ich Sie selbst bitten. Diese Stücke sollen auch bey mir Cabinet-Stücke bleiben, so lange Sie dieselben dazu bestimmt wissen wollen. Mit Freude lese ich, dass Sie auch einen Brutus, Timoleon, Thrasea geschrieben haben, die nicht im Pult bleiben sollen, wenn die Censur so billig gegen dieselben ist als gegen die Schweizerlieder ... Mit schönstem Dank sende hier Hrn von Gemmingen schönen horazischen Brief u. Ramlers Ode zurücke. Ich möchte dem ersteren wünschen, daß er bald die Regierung Prinz Ludewigs erlebte, da seine angenehme und liebenswürdige Muse freudigere Lieder anstimmen könnte ... Ramler darf es nicht zu streng finden, wenn man ihm harte Endungen der Verse, der er sich zu oft erlaubt, u. falsche Dactylen nicht verzeiht, ihm, der von dem Musicalischen des Verses so grosses Werk machet. Es wird ihm mit seinem Maaße gemessen. Ich wünschte, daß Haman[n] ihr Urtheil über seine Fragmente in einem Journale zu lesen bekäme: wiewohl auch dieß nicht hindern würde, daß er mit seinem entscheidenden Ton u. Schein von transcendentalischer Aesthetik eine Menge Bewunderer habe. Gleims Tod Adams u. seine Lieder nach Anakreon, u. Klopstocks 20ten Gesang will ich in Zürich sehen ... Ich habe den Anfang einer Recension von Ihrer Calliope vor einigen Wochen in dem Lindauer Journal abgefertiget u. werde demnächst eine Fortsetzung versenden ...". Hofft, den Adressaten Ende des Monats in Zürich umarmen zu können. - Ein Teil der oben genannten Stücke Bodmers erschien in den Sammlungen "Neue theatralische Werke" (1768) und "Politische Schauspiele" (1768-1769). - Schöner Brief aus der Zeit des Aufblühens der deutschen Dichtung.
Stammbuch der Adelaid Haug in Rastatt. 58 Bl., davon 31 S. beschrieben oder illustriert. Mit 4 Aquarellen, 1 Sepia-Zeichnung, 1 Malerei auf Seide, 2 Bleistiftzeichnungen, 10 kolorierten Kupferstichen und 2 geschnittenen Porträt-Silhouetten. Quer-8vo. Grüner genarbter Lederband d. Z. mit goldgeprägter Ornamentik (Putti, Eckfleurons etc.) auf beiden Deckeln und dem Rücken (dieser berieben). Marmorierte Vorsätze und Goldschnitt. In rotem Pappschuber d. Z. (dieser mit Gebrauchsspuren). 1813-1820.
Die ersten Eintragungen 1814 in Ottersweier, fast alle späteren in Rastatt, eine Anzahl in franz. Sprache. Großenteils adlige Beiträgerinnen. 2 Blatt lose beiliegend, das eine von 1828. - Einige Blätter scheinen zu fehlen; leichte Gebrauchsspuren, dennoch reich und hübsch illustriertes Stammbuch im Stil des Empire.
Stammbuch einer Dame "A. B.". Fast leer; lediglich eine Text-Eintragung von 1851 am Schluß. Mit 1 Bleistift-Zeichnung und 2 kolor. Kupfertafeln. Dunkelgrüner Lederband mit reicher Blindprägung auf beiden Deckeln, goldgepr. Aufdruck "A B" und "1830", dreifachen, goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, reicher Rückenvergoldung mit Aufschrift "Zum Andenken" sowie Stehkantenvergoldung und Goldschnitt. In etwas defektem Papp-Schuber d. Z. 1830-1851.
Von den beiden kolorierten Kupfertafeln ist die erste bei C. Schauer in Berlin gedruckt. Der einzige weiterhin enthaltene Schmuck des Bandes ist eine hübsche, sehr fein ausgeführte Bleistiftzeichnung mit den biedermeierlichen Porträts eines jungen Paares. - Offenbar sind mehrere Bl. entfernt worden, dadurch Heftung gelockert. - Prächtiger Einband.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
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Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
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