Bildnis eines jungen Mannes im Profil.
Rötelzeichnung. 45,5 x 40,5 cm.
Jakob Matthias Schmutzer war ein unermüdlicher Zeichner, der seine Fähigkeiten durch eine eiserne Disziplin und eine tägliche Übungspraxis verfeinerte. Es sind demzufolge zahlreiche Kopf- und Figurenstudien überliefert, die zwischen den 1760er Jahren und 1805 entstanden sind und somit einen Zeitraum von über vier Jahrzehnten umfassen. Besonders eindrucksvoll und prägnant wirken die überlebensgroßen Studienköpfe, die aus unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet sind und eine große Vielfalt in puncto Gesichtsausdruck und Charakterdarstellung an den Tag legen. Diese Blätter sind vorwiegend in Rötel ausgeführt, einem vor allem in Frankreich beliebten Zeichenmedium. Schmutzer hat den Gebrauch dieser Technik bei Johann Georg Wille in Paris gelernt, und auch die angewandte Zeichenmethodik stammt direkt von seinem Lehrmeister. Das Zeichnen von Charakterköpfen war ein Grundpfeiler des akademischen Unterrichts seit der Ära Charles Le Bruns, dessen 1698 veröffentlichte theoretische Abhandlung Conférence sur l'expression génerale et particulière Generationen von Kunststudenten geprägt hat. Schmutzer wurde zweifelsohne durch Wille und durch das Beispiel des mit seinem Lehrmeister befreundeten Jean-Baptiste Greuze zu dieser Bildgattung angeregt.
Lépicié, Nicolas-Bernard
Sitzender männlicher Alt mit angewinkeltem Bein
Los 6693
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,823)
Sitzender männlicher Akt mit angewinkeltem Bein, den Kopf auf dem rechten Arm aufgestützt.
Rötelzeichnung. 43,5 x 34,2 cm. In brauner Feder signiert "Lépicié".
Der Maler Nicolas-Bernard Lépicié wurde zuerst bei seinem Vater, dem Hofkupferstecher und Akademiesekretär Bernard Lépicié (1698-1755) ausgebildet und ging anschließend bei Carle van Loo in die Lehre. Mit einem Historiengemälde trat er 1764 der Académie Royale als Agréé bei. Lépicié durchlief in relativ kurzer Zeit eine erfolgreiche akademische Karriere und erhielt 1777 eine Professur. Obwohl zum Historienmaler ausgebildet und in dieser Disziplin dank offizieller Aufträge auch lange erfolgreich, sind die letzten Lebensjahre des Künstlers von einer tiefen Schaffenskrise gekennzeichnet, denn seine Zeitgenossen schätzten ihn vor allem als Autor von unterhaltsamen, reich staffierten Genreszenen und als gefälligen Porträtisten der Pariser Gesellschaft. Auf diese Weise geriet Lépiciés Schaffen bald nach seinem Tode in Vergessenheit. Der Künstler hinterließ ein umfangreiches und künstlerisch qualitätvolles zeichnerisches Œuvre.
Safft, Johan Christiaan Willem
Sitzender weiblicher Akt
Los 6694
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Sitzender weiblicher Akt.
Rötel, am Oberrand auf Untersatzpapier montiert. 28,6 x 22,3 cm. Unten rechts mit dem Künstler- oder Nachlassstempel, auf dem Untersatz signiert "J. C. W. Safft ad v[ivum] delin.".
Johan Christiaan Willem Safft war ein Schüler von Pieter Barbiers II. Er war tätig als Maler, Zeichner und Kupferstecher in Amsterdam. Sein nicht umfangreich überliefertes Œuvre besteht vornehmlich aus Landschaften und bäuerlichen Genredarstellungen, vorliegendes Aktblatt besticht jedoch anders als imaginierte Szenen und Landschaften durch die Unmittelbarkeit des Studiums nach dem lebenden Modell.
Fragonard, Jean Honoré
Nymphen, von Satyrn überrascht
Los 6695
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,344)
Nymphen, von Satyrn überrascht, nach Peter Paul Rubens.
Schwarze Kreide über zarten Spuren eines Contre-Épreuves, auf dem wohl orig. Sammlerkarton aufgezogen. 11,9 x 16,4 cm. Oben rechts von Jean-Claude-Richard de Saint-Non bez. "Rubens. Palais Pitti / florence", unten links zarter Abklatsch der Bezeichnung "Rubens" (gegenseitig).
Während seines Italienaufenthaltes 1756-61 traf Fragonard den Abbé de Saint-Non, der ihn mit der Dokumentation von Meistwerken aus italienischen Sammlungen betraute. Da die entstandenen Zeichnungen sämtlich in den Besitz des Abbés übergingen, fertigte Fragonard für sich selbst zahlreiche Contre-Épreuves an, die er in Kreide eigenhändig überarbeitete. Die gegenseitige Vorlage für unser Blatt befindet sich heute im British Museum (Inv. 1936,0509.26), wo ein großer Teil dieses Zeichnungscorpus verwahrt ist. Es zeigt einzelne Figuren aus einer Wiederholung von Rubens großformatigem Gemälde "Nymphen der Diana, von Satyrn überrascht", das Fragonard und Saint-Non 1761 auf ihrer Reise von Neapel nach Paris in Florenz sahen.
Quarenghi, Giacomo - zugeschrieben
Am Hafen von Livorno
Los 6696
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
zugeschrieben. Der Hafen von Livorno mit dem Monumento dei Quattro Mori.
Feder in Grau, grau und farbig laviert. 24,4 x 36,6 cm.
Toselli, Angelo
Architekturentwurf eines Athena geweihten Tempel
Los 6697
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)
Architekturentwurf einer der Pallas Athena geweihten Tempelanlage.
Feder in Braun, grau laviert. 24,5 x 37,1 cm. Unten rechts signiert "A. Toselli".
Quinkhard, Jan Maurits
Blick in einen Palastgarten mit Orangenbäumchen und Skulpturenschmuck
Los 6698
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,172)
Blick in einen Palastgarten mit Skulpturenschmuck und Orangenbäumchen.
Feder in Grau, grau laviert. 29,5 x 23 cm. Unten rechts signiert und datiert "J. Quinkhard del 13/8 1750" sowie unten links bez. "I Moucheron f".
Wille, Pierre-Alexandre
Porträt eines stehenden Mannes
Los 6699 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Porträt eines stehenden Mannes.
Rötel auf Bütten, aufgezogen. 36,8 x 19,3 cm.
Füger, Heinrich Friedrich
Studie einer jungen Dame im Kostüm
Los 6700 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)
Studie einer jungen Dame im Kostüm.
Aquarell über Spuren von schwarzer Kreide, auf Aquarellpapier. 37,7 x 23, cm. Unten rechts in brauner Feder signiert "Füger fecit", oben rechts die Ziffer "3".
Provenienz: Sammlung Georges Danyau (Lugt 720).
Sammlung Louis Auguste Alfred Beurdeley (Lugt 421).
Moucheron, Isaac de
Italienische Parklandschaft mit Giambolognas Statue "Raub einer Sabinerin"
Los 6701
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Italienische Parklandschaft mit Giambolognas Statue "Raub einer Sabinerin".
Feder in Grau, Aquarell und Gouache, in schwarzer Feder eingefasst. 17,8 x 12,7 cm. Auf der alten Sammlerunterlage bez. "de Moucheron". 1730er Jahre.
Moucherons ideale Parklandschaften evozieren mit ihren monumentalen Terrassen, Skulpturen und Wasserspielen frühneuzeitliche italienische Gärten wie jenen der Villa d'Este oder der Villa Doria-Pamphilj. Hier fügt er mit Giambolognas berühmter Skulptur ein Realitätsfragment ein, das sich auch in anderen Parkansichten des Künstlers wiederfindet. Variationen unseres Blattes verwahren sowohl das Musée des Royaux des Beaux-Arts in Brüssel als auch das New Yorker Metropolitan Museum (vgl. Wedde 1996, W 129 und D 193).
Provenienz: Sotheby's/ Mak van Way, Amsterdam, Auktion am 18. November 1985, Los 195 (mit Abb.).
Sotheby's, London, Auktion am 14. April 1986, Los 73.
Sammlung Charles Greenberg, London.
Privatsammlung London.
Literatur: Nina Wedde: Isaac de Moucheron (1667-1744). His Life and Works with a Catalogue Raisoné [...], Frankfurt 1996, Bd. 1, S. 396, W 128 und Bd. 2, S. 178f, Taf. 169.
Zwei Portraitstudien: Maria Nozeman sitzend mit Buch: Robert Muys sitzend mit einer Graphik in der Hand.
2 Zeichnungen, je schwarze Kreide und Rötel über schwarzem Stift, ein Blatt quadriert. Je ca. 32,1 x 20,5 cm.
Bei den beiden Arbeiten handelt es sich jeweils um Vorstudien für von Nicolaes Muys ausgeführte Gemälde. Die männliche Figur zeigt wohl den Bruder des Künstlers, Robert Muys, und fand Eingang in dem Gemälde "Betrachtungen zur Kunst" von 1779 (Museum Boymans van Beuningen, Rotterdam). Die weibliche Studie zeigt die Schwägerin des Künstlers, Maria Nozeman, und entstand für das Doppelbildnis von 1778, das anlässlich der Hochzeit mit Robert Muys ausgeführt wurde (Rijksmuseum, Amsterdam). Allerdings wurde das Buch im vollendeten Gemälde gegen eine Stickarbeit ausgetauscht.
Blarenberghe, Louis-Nicolas van
Montgolfiere über Paris
Los 6703 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,214)
Montgolfière über Paris.
Gouache auf Velin. 14,9 x 11,8 cm (im Oval). Verso auf dem Rückdeckel des Rahmens ein altes Etikett handschriftl. bez. "Gouache / au ballo[n]".
Rode, Christian Bernhard
Die Geisterscheinung
Los 6705
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
Die Geisterscheinung.
Schwarze Kreide auf hellbraunem Bütten, weiß gehöht, mit einer Einfassungslinie in schwarzer Feder. 24,5 x 19 cm. Unten rechts signiert "B Rode".
An einem Tisch vor einem Bett sitzt im Kerzenschein ein Herr mittleren Alters im Schlafrock. Ein im Vorlesen tief versunkener Jüngling bemerkt dabei nicht, wie ersterer hinter sich eine Geisterscheinung wahrnimmt und mit der Linken ihn darauf aufmerksam machen möchte. Geister sind im Zeitalter der Aufklärung eigentlich in das Reich der Einbildung verbannt, aber spätestens mit Friedrich Schillers zwischen 1787 und 1789 erschienenen Romanfragment "Der Geisterseher (Aus den Memoiren des Grafen von O**)" werden Elemente wie Geisterbeschwörung und Spiritismus zum Vorbereiter der romantischen Schauerliteratur.
Deutsch
um 1800. Südliche Ideallandschaft
Los 6706
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
um 1800. Südliche Ideallandschaft.
Gouache auf Leinwand. 33,8 x 46,8 cm.
Qualitätvolle Arbeit nach einem Gemälde Gaspard Dughets, das in einer radierten Wiederholung von John Wood zirkulierte. Vor allem die sorgfältige Ausarbeitung der Vegetation und des Blätterwerks, die im Druck nur angedeutet sind, führen deutlich vor Augen, dass der Künstler den medialen Übersetzungsprozess vom graphischen ins malerische Idiom souverän beherrschte.
Bansi, Anna Barbara Babette
Römische Prozession mit drei kerzentragenden Mädchen
Los 6707
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
Römische Prozession mit drei kerzentragenden Mädchen.
Feder in Schwarz und Dunkelbraun, Pinsel in Grau, Braun und Rot, über schwarzer Kreide. 22,9 x 15,6 cm. Rechts unten signiert "B. Bansi. Rome.", rechts oben nummeriert "no 9.", links unten "219".
Bansi studiert in Paris Malerei, unter anderen bei Gérard, und stellt 1798 zum ersten Mal im "Salon de Musée" aus. Um ihre Ausbildung zu vervollständigen, geht sie 1802 nach Italien, wo sie auch eine Zeit lang als Begleiterin von Letizia Ramolino arbeitet und zum römischen Katholizismus konvertiert. In dieser Zeit wird sie von Jean-Auguste-Dominique Ingres in einer Kreidezeichnung porträtiert (heute im Louvre, Inv.Nr. RF 31287). 1803 porträtiert sie in Florenz Philipp Hackert. 1808 heiratet sie den Arzt Lorenzo Nannoni, der aber bereits 1812 stirbt. Zwei Jahre später kehrt die Künstlerin wieder nach Paris zurück. Dort ist sie ab 1823 Lehrerin für Malerei im Kloster St. Clotilde.
Andriessen, Christiaan
Selbstbildnis mit Gehrock, Stock und Zylinder
Los 6708
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 14,323)
Selbstbildnis mit Gehrock, Stock und Zylinder.
Feder und Pinsel in Schwarz und Grau, grau laviert, über Spuren von schwarzem Stift, auf J Kool-Velin. 25,7 x 18,2 cm. Unten mittig datiert und in Geheimschrift bez. "11 Nov. / dbt bfn jk [dat ben ik/das bin ich]". Verso von fremder Hand bez. "J(uriaan). Andriessen fec". Wz. Schriftzug.
Bis zu einem Aufsatz von I.H. van Eeghen 1966 wurden Zeichnungen von Christiaan Andriessen seinem Vater Juriaan zugeordet, auch weil diese häufig und fälschlicherwiese entsprechend beschriftet waren (siehe Rückseite). Zu diesen Zeichnungen, die überwiegend aus einem Tagebuch der Jahre 1803-1809 stammen, zählt wohl auch das vorliegende Selbstbildnis, das in den Maßen mit anderen Blättern übereinstimmt. Ebenso signifikant ist die Verwendung einer Geheimschrift, die Christiaan auf zweierlei Arten verwendete: eine Variante mit phantasievollen Lettern und einmal in scheinbar bedeutungslosen Wörtern, wie es auch auf unserer Zeichnung erscheint.
Schwind, Moritz von
Entwürfe für Trinkgefäße
Los 6710 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 456)
Entwürfe für Trinkgefäße.
2 Zeichnungen, je Feder in Braun auf graugünem Bütten. 26 x 18,7 cm bzw. 25,8 x 16,1 cm. Wz. Bekröntes Lilienwappen (Fragment).
Deutsch
1820er Jahre. Große Kurgesellschaft beim Nachmittagsausflug
Los 6714
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
1820er Jahre. Große Kurgesellschaft beim Nachmittagsausflug.
Feder in Schwarz und Brau, aquarelliert, teils über Spuren von Bleistift, auf Whatman-Bütten . 34 x 45,2 cm. Wz. "J. Whatman 1824".
Die erzählfreudige, figurenreiche Zeichnung zeigt eine für das 19. Jahrhundert typische Kurgesellschaft adeliger und großbürgerlicher Gäste beim nachmittäglichen Ausflug in die ländliche Umgebung der Kurstadt. Vor dem klassizistischen Ausflugslokal erkennt man, unter Begleitung von mehreren Offizieren zu Pferd, die Ankunft einer sechsspännigen Kutsche mit drei adeligen Damen, vor denen die Umstehenden salutieren oder die Kopfbedeckung abnehmen. Geschildert sind unter anderem im Vordergrund links eine bürgerliche Familie an einer Kaffeetafel, weiters mittig ein Tisch mit Sektflöten und Tabakspfeifen, an dem zwei Militärs, ein Herr mit Zylinder und zwei Burschenschafter sitzen, die anderen zuprosten. Im Vordergrund rechts die Ankunft einer großbürgerlichen Familie, bestaunt von einer Gruppe Mädchen in Tracht, im Hintergrund links eine kleine Militärkapelle. Die Blütezeit der Kur- und Badekultur, bei der es sich um ein gesamteuropäisches Phänomen handelte, lag im 19. Jahrhundert, der époque merveilleuse. Zur unverzichtbaren Freizeitinfrastruktur von Kurstädten und Badeorten gehören seit dem 19. Jahrhundert vor allem die umfangreichen Grünflächen und Parkanlagen, meist in Form englischer Gärten.
Heideck, Carl Wilhelm von
Reitergefecht aus den Befreiungskriegen
Los 6715
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Reitergefecht aus den Befreiungskriegen.
Aquarell auf Velin. 25,6 x 32,3 cm. Unten links monogrammiert und datiert "v HdK. f 1826.".
Carl Wilhelm Freiherr von Heideck war Maler und General. Von 1801 bis 1805 besucht er die Militärakademie in München, setzt aber gleichzeitig seine in der Schweiz begonnenen künstlerischen Studien bei Quaglio und Hauenstein fort. 1805 tritt er dem bayerischen Militär bei und macht als Lieutenant der Artillerie die Feldzüge gegen Österreich und Preußen mit. 1810-13 kämpft er als Freiwilliger in Spanien gegen Napoleon, als Hauptmann beteiligt er sich bis 1815 an den Befreiungskriegen. 1815-30 ist er mit Unterbrechung Adjutant des Feldmarschalls Fürst Wrede. Trotz seiner außergewöhnlichen Karriere beim Militär - für seine Leistungen wird er in den Adelstand erhoben und stirbt 1861 als Generallieutenant und ehemaliger Referent im Kriegsministerium - geht er auch als Maler weit über die Leistungen eines bloßen Dilettanten hinaus. Allein in den Jahren von 1816-25 malt er fast 70 Staffeleibilder mit Kriegsszenen und Gefechten, denen er beigewohnt hatte, aber auch Konversationsstücke und Landschaften. Das Lenbachhaus München bewahrt in seinem reichen Bestand an Heideck-Blättern eine wie unser Aquarell ebenfalls 1826 datierte Bleistiftzeichnung (InvNr. G 11847) die, motivisch vergleichbar, als "Szene aus der Schlacht von Hanau" benannt ist. Diese fand am 30. und 31. Oktober 1813 statt und wurde zwischen Karl Philipp von Wrede's österreichisch-bayerischen Truppen und Napoleons zurückziehenden Franzosen ausgetragen. Die bayerischen Cheveaulegers sind an ihrem Raupenhelm und der grünen Uniform erkennbar. Dass das vorliegende Aquarell ebenfalls eine Szene dieser letzten Schlacht der napoleonischen Kriege auf deutschem Boden darstellt ist sehr wahrscheinlich.
Provenienz: Verso mit unbekanntem Sammlerstempel "KVM" (nicht in Lugt).
Opiz, Georg Emanuel
"L'Arivée prés l'Hermitage sur le Vesuve"
Los 6717 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 911)
"L'Arivée prés l'Hermitage sur le Vesuve" (Ankunft der Grand-Tour Reisenden bei der Klause des Einsiedlers auf dem Vesuv).
Aquarell und Feder in Graubraun über Spuren von Bleistift auf Whatman-Velin. 48,7 x 37,6 cm. Unterhalb der Darstellung betitelt und bez. "Tableau characteristic. de dif. Nations nouv. Suite". Wz. "J. WHATMAN / 1829".
Das Blatt gehört wie die folgenden Losnummer zu den 56 Aquarellen der 1831 in Leipzig geschaffenen Folge "Le Monde en miniature ou Tableaux characteristique de differentes Nations", die wohl entgegen dem Plan nie im Druck erschien. Die Einsiedelei auf dem Vesuv war ein beliebtes Ausflugsziel von Italienreisenden der Grand-Tour. Den dort lebenden Eremiten beschrieb etwa 1768 Johann Christian von Mannlich: "Man konnte den frommen Mann als den Wirt des Berges bezeichnen, der in seinem Gewerbe erfahren, mit demütiger Miene die Reisenden in Italien aller Nationen in Kontribution zu setzten verstand".
Provenienz: C.G. Boerner, Düsseldorf, Neue Lagerliste 97, 1991, Nr. 141.
Canella, Carlo - zugeschrieben
Die Via dei Calzaiuoli nach Süden zur Piazza della Signoria mit Orsanmichele rechts
Los 6720
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
525€ (US$ 547)
zugeschrieben. Florenz: Die Via dei Calzaiuoli nach Süden zur Piazza della Signoria mit Orsanmichele rechts.
Aquarell über Spuren von Bleistift auf Velin. 15 x 20,8 cm.
Carlo Canella, Sohn und Schüler von Giovanni Canella, spezialisiert sich Mitte der 1830er Jahre unter dem Einfluss des älteren Bruders Giuseppe auf perspektivische Ansichten verschiedener italienischer Städte, insbesondere Mailand und Verona. 1846 hält er sich nachweislich beim Bruder in Florenz auf. Die 400 Meter lange und von zahlreichen Geschäften gesäumte Via dei Calzuioli ist eine der elegantesten Straßen im historischen Zentrum von Florenz und verbindet die Piazza del Duomo mit der Piazza della Signoria.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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