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Lot 8092, Auction  122, Kubin, Alfred, Zu: der Tod holt den Zeichner

Kubin, Alfred
Zu: der Tod holt den Zeichner
Los 8092

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

Details

"Zu: der Tod holt den Zeichner"
Bleistift auf dünnem Maschinenpapier. Um 1938.
28,8 x 22 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "AK" und betitelt.

Bei der vorliegenden Zeichnung scheint es sich um eine Studie zu dem Blatt "Der Tod holt den Zeichner" für die Mappe "Ein neuer Totentanz" zu handeln, die 1947 in Wien gedruckt wurde. In Kubins graphischem Werk haben phantastische Traumvisionen einen besonderen Stellenwert. Die skizzenhaften Figuren werden mit lockeren, leicht nervösen Linien eingefangen, und doch haftet ihnen etwas Irreales an. Der Einfluss von Werken Goyas, Ensors aber auch Klingers ist nicht von der Hand zu weisen.

Provenienz: Emmy Haesele, Österreich
Privatbesitz Süddeutschland

Klien, Erika Giovanna
Zwölf Original-Linolschnitte
Los 8093

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,495)

Details

Zwölf Original-Linolschnitte
12 Linolschnitte sowie Titelblatt auf Japanbütten. In Passepartouts, lose in Orig.-Leinenkassette. 1933-35/1986.
Ca. 49 x 32 cm (Blattgröße).
Verso mit dem Stempel "E.G. Klien - Original-Linolschnitt-Edition Galerie Pabst". Auflage 50 num. Ex.

Erstdruck der Linolschnitte der Hauptvertreterin des Wiener Kinetismus. Die konstruktiv-abstrakten Blätter in Schwarz-Weiß befassen sich mit den Themen der Bewegung des Menschen, Vogelflug, Brechung des Lichts etc. Die zwischen 1933 und 1935 entstandenen Linolschnittplatten wurden in dieser kleinen Auflage zum ersten Mal publiziert; die Platten befinden sich heute in der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. Die Schenkung erfolgte unter der Bedingung, dass keine weiteren Drucke hergestellt werden dürfen. Herausgegeben von der Edition Galerie Michael Pabst, München 1986. Prachtvolle bzw. ausgezeichnete Drucke mit dem vollen Rand.

Nikifor
Stadtansicht
Los 8094

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,409)

Details

Stadtansicht
Aquarell und Gouache auf zwei aneinandergeklebten, strukturierten Velinkartons, mit farbiger Papierumrandung und Garnöse.
26,4 x 36,4 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz unleserlich bezeichnet, verso mit Bleistift unleserlich bezeichnet.

Der Künstler Nikifor, der Sohn einer taubstummen Bettlerin, zog, selbst schwerhörig und sprachgestört, als obdachloser Maler und Autodidakt durch die russisch-orthodoxen Dörfer Polens. In jungen Jahren begann Nikifor, vermutlich im Alter von 13 Jahren, mit dem Zeichnen und Malen. Er nutzte für seine Kunst verschiedene Materialien wie Bleistifte, Packpapier, Notizzettel oder Zigarettenschachteln und verkaufte seine Bilder an Gäste, die den Kurort Krynica besuchten. Aufgrund des Papiermangels waren seine Bilder anfangs oft kleinformatig und er fertigte die Bilderrahmen selbst aus Papier an. Um die Bilder aufzuhängen, benutzte er Garnösen. In den 1930er Jahren wurde er von der Kunstwelt entdeckt. Im Jahr 1998 gab die polnische Regierung Briefmarken mit Illustrationen von Nikifor heraus, da sie sein Schaffen seit 1945 aktiv unterstützte. Nikifor gehört heute zu den bedeutendsten Autodidakten in der naiven Malerei Polens. Verso mit weiteren Bleistiftskizzen. Beigegeben: Eine Bleistiftzeichnung des Künstlers, diese verso mit dem Stempel "Nikifor Mistrz Krynioy" und mit Bleistift unleserlich bezeichnet.

Provenienz: Privatbesitz Nordrhein-Westfalen

Lot 8095, Auction  122, Nikifor, Postbote

Nikifor
Postbote
Los 8095

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 14,785)

Details

Postbote
Aquarell und Beistift auf Malkarton.
25,2 x 17,2 cm.
Oben und unten mit Pinsel in Schwarz und mit Bleistift unleserlich bezeichnet.

Die bevorzugten Themen des Künstlers Nikifor sind Architektur, Landschaften, Kirchenräume und Heilige, wobei er sich gerne in den Bildern als Hauptperson (Bischof, Richter, Arzt, Kaufmann) darstellt. Als Vorlage benutzt er oftmals Ansichtskarten oder Ikonenbilder. Um sein Analphabetentum zu verbergen, schrieb er Buchstabenfolgen oder einzelne Wörter in seine Bilder. Seine Kompositionen sind häufig symmetrisch um ein zentrales Motiv angeordnet, wobei er Realität und Phantasie vermischt.

Provenienz: Privatbesitz Nordrhein-Westfalen

Lot 8096, Auction  122, Holmead, Haus mit Bäumen (Arbres)

Holmead
Haus mit Bäumen (Arbres)
Los 8096

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)

Details

Haus mit Bäumen (Arbres)
Öl auf Holzplatte. 1921.
22,8 x 30,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "HP" und datiert, verso mit Bleistift signiert "Holmead", datiert und bezeichnet "Provincetown".

Himmel, Bäume und Häuser scheinen in der schimmernd hellen, ganz von Grün dominierten Tonalität ineinander zu verschwimmen, die Szenerie gewinnt eine schwebende Leichtigkeit. Dieses zarte Grün kennzeichnet häufig die Landschaft von New England in Holmeads frühen Arbeiten. 1921 befand sich der Künstler in Provincetown, Cape Cod, wo seine Landschaftsdarstellungen mit Bäumen und häufig auch Farmhäusern entstanden. Sein Frühwerk zeigt sich noch von dem naturgetreuen romantischen Stil der amerikanischen "Hudson River School" beeinflusst, bevor Holmead die Formen zunehmend auflöst und sein Pinselstrich immer expressiver und zeichenhafter wird. Die pastose, stellenweise gespachtelte Maltechnik hingegen deutet hier, trotz der weichen, impressionistischen Stilistik, bereits auf seinen späteren Malstil hin.

Provenienz: Nachlass Holmead (Elisabeth Phillips), Bremen
Privatbesitz Österreich

Literatur: Holmead, Le musée de poche, Paris 1973, ganzs. Abb. S. 10 (dort betitelt "Arbres"; beiliegend)

Lot 8097, Auction  122, Holmead, Farnhaus in New England

Holmead
Farnhaus in New England
Los 8097

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)

Details

Farmhaus in New England
Öl auf Karton, auf Leinwand kaschiert. 1922.
45 x 53 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "Holmead", unten links monogrammiert "HP" und datiert.

Aus der Zeit in Provincetown auf Cape Cod stammt die frühlingshafte, stille Landschaftsszenerie. Mit dem kleinen weißen Holzhaus und den unbelaubten Bäumen, die wie graphische Zeichen in der flachen Umgebung stehen, fällt das vorliegende Gemälde in Holmeads stilistisch weitgehend geschlossene Gruppe der Landschaften aus New England. Die frischen Farbtupfer im Vordergrund kennzeichnen Holmeads Freiluftmalerei dieser frühen Jahre. Senkrechte und waagerechte Linien bestimmen die Komposition, und auch der gerade vom unteren Bildrand zum Horizont hin laufende Weg trägt eher zur Betonung der Bildfläche als zum Schaffen von Räumlichkeit bei. Vielmehr gelingt Holmead durch die souverän eingesetzte Luft- und Farbperspektive eine überzeugende Raumbeschreibung in dieser charakteristischen, frühen Landschaftsdarstellung.

Provenienz: Nachlass Holmead (Elisabeth Phillips), Bremen
Privatbesitz Österreich

Lot 8099, Auction  122, Heldt, Werner, Los reyes Magos

Heldt, Werner
Los reyes Magos
Los 8099

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

"Los reyes Magos"
Kohle auf genarbtem hellgrauen Velin. 1935.
32,6 x 46,7 cm.
Unten rechts mit Kohle monogrammiert "WH" und mit Bleistift datiert sowie gewidmet und später datiert, unten links betitelt, verso signiert "Werner Heldt" und nochmals betitelt sowie bezeichnet "Andraitx".
Seel 297.

Der festliche Umzug zum Dreikönigstag auf Mallorca steht beispielhaft für Heldts Beschäftigung mit dem Phänomen der Masse, mit dahintreibenden Menschenmengen, wie sie sich vor allem auch in Andraitx entstehenden Revolutionszeichnungen finden. Werner Heldt flüchtete 1933 von Berlin nach Mallorca. Hier wählte er das malerische Städtchen Andraitx als einen seiner Wohnorte. "In Mallorca entstehen seine schönsten Landschaftszeichnungen, Hügel und Hohlwege, dörfliche Straßen und abgelegene Höfe." (Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 31). "In Berlin wie auf Mallorca - in dem Ort Andraitx - formt er zwischen 1929 und 1939 seine Kunst zum Persönlichen aus, unverwechselbar in ihrer sachlichen Poesie der Mehrschichtigkeit des Empfindens." (Diether Schmidt, in: Werner Heldt, Ausst.-Kat. Kunsthalle Nürnberg, S. 82). Verso eine Skizze des Künstlers, "Fischerboot".

Provenienz: Sammlung Eberhard Seel, Berlin und Köln
Grisebach, Berlin, Auktion 180, 27.11.2010, Lot 212
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Lot 8100, Auction  122, Heldt, Werner, Häuser

Heldt, Werner
Häuser
Los 8100

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

"Häuser"
Tuschpinsel auf Bütten. Um 1947.
22,7 x 16 cm.
Verso mit dem Nachlaßstempel, dort von Eberhard Seel signiert, betitelt und mit der Nachlassnummer "101".
Seel 482.

Mit vereinfachten, geometrisierten Formen und harten Schwarz-Weiß-Kontrasten zeichnet Werner Heldt die Häuser, dazwischen ein unruhig bewegter Grund, der an Wasser erinnert. Der Künstler versetzt die dicht aneinandergelehnten Gebäude mit ihren eng zusammenstehenden Fenstern in ein wogendes Stürzen und Schwingen.

Provenienz: Ehemals Sammlung Erich Moebes, Hamburg
Grisebach, Berlin, 26.11.1994, Lot 298
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Lot 8101, Auction  122, Heldt, Werner, Berlin am Meer

Heldt, Werner
Berlin am Meer
Los 8101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

Details

Berlin am Meer
Aquarell auf Velin. Um 1948.
24 x 16 cm.
Verso mit dem grünen Nachlaßstempel, dort von Eberhard Seel bezeichnet mit der Nachlassnummer "73".
Nicht bei Seel.

In leuchtender Farbigkeit von Blau, Gelb und Rot und in schwungvoller Abstraktion, mit wenigen lockeren Schwüngen des breiten Pinsels und kleinteiligen Strukturen erfasst, strahlt die verwüstete, sich erneuernde Stadt bei Werner Heldt: "Es muss eine entscheidende Erfahrung gewesen sein, als er 1945 schlagartig in den Trümmermassen, im Schuttgeröll, das Meer - sein Meer - erkannte. (...) Der Krieg war - eine furchtbare Sintflut - durch die Stadt gegangen, hatte sie ausgewaschen, den Träumen geöffnet. Das bedeutete neuen Beginn. Das inspirierte ihn in vielen Verwandlungen die eine große Metapher zu malen: Berlin am Meer." (Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 69).

Provenienz: Nagel, Stuttgart, 24.04.1999, Lot 620
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Heldt, Werner
Berlin
Los 8102

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,839)

Details

Berlin
6 Lithographien auf festem Velin. Lose in lithographiertem Orig.-Umschlag. 1949.
42,5 x 30,5 cm.
Sämtlich monogrammiert "WH" und datiert. Auflage 110 num. Ex.
Seel 629-635.

"Ich habe in meinen Bildern immer den Sieg der Natur über das Menschenwerk dargestellt. Unter dem Asphaltpflaster Berlins ist überall der Sand unserer Mark. Und das war früher einmal Meeresboden. Aber auch das Menschenwerk gehört zur Natur. Häuser entstehen an Ufern, welken, vermodern. Menschen bevölkern die Städte, wie Termiten. Kinder spielen gerne mit Wasser und Sand; sie ahnen vielleicht noch, woraus so eine Stadt gemacht wurde." (Werner Heldt: Aufzeichnungen eines Malers, in: Ausst.-Kat. Akademie der Künste, Berlin 1968). Die vollständige Folge der Mappe "Berlin", erschienen in der Edition Seel, Berlin 1949. Prachtvolle Drucke mit Rand. Als vollständige Folge selten.

Provenienz: Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Lot 8103, Auction  122, Scharl, Josef, Bärtiger Männerkopf

Scharl, Josef
Bärtiger Männerkopf
Los 8103

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 941)

Details

Bärtiger Männerkopf
Pinsel in Schwarz auf bräunlichem Velin. 1929.
44 x 33 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Jos. Scharl" und datiert.

Eindrucksvolles, mit sparsamen Konturen und wenigen, treffend stilisierten Binnendetails erfasstes Männerbildnis nach rechts und mit etwas gesenktem Kopf, leicht aus der Untersicht wiedergegeben. In ebendiesem Jahr, 1929, war Scharl an der großen Münchener Ausstellung der Juryfreien beteiligt, gegen deren Ende drei seiner Bilder mit Farbe beschmiert wurden, nachdem sich akademische und progressiv-sozialkritische Kunstströmungen in erbitterter Feindschaft gegenübergestanden hatten. Nach seinem Kriegsdienst, Verwundungen und einer vorübergehenden Lähmung des rechten Armes konnte Scharl, nach dem Ersten Weltkrieg wieder in München, mit dem Studium an der Kunstakademie in den Klassen von Heinrich von Zügel und Angelo Jank beginnen. Er schloss sich hier den Künstlervereinigungen Neue Münchner Secession und den Juryfreien an.

Lot 8104, Auction  122, Scharl, Josef, Kartoffelklauberinnen

Scharl, Josef
Kartoffelklauberinnen
Los 8104

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,478)

Details

Kartoffelklauberinnen
Pinsel in Schwarz auf bräunlichem Velin. 1934.
32,5 x 45,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Jos. Scharl" und datiert.

Locker mit sparsamen Umrisslinien und Binnenstrukturen gezeichnete Strandszene, entstanden bald im Anschluss an Scharls Zeit in Frankreich. Ein Stipendium ermöglichte es dem Künstler 1930, nach Frankreich zu reisen, wo er die Werke der Spätimpressionisten kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nahmen im beginnenden Nationalsozialismus seine Verkäufe und Ausstellungsbeteiligungen ab, die finanzielle Lage des Künstlers spitzte sich zu und ihm wurde ein Malverbot auferlegt. Trotzdem ermöglichte ihm Karl Nierendorf 1935 noch eine Einzelausstellung. Eine Einladung des Museums of Modern Art in New York, gemeinsam mit Beckmann, Scholz, Heckel und Hofer an einer internationalen Ausstellung teilzunehmen, bestärkte Scharls Auswanderungspläne. 1939 emigrierte er nach Amerika.

Lot 8105, Auction  122, Lenk, Franz, Stilleben mit Orchideen

Lenk, Franz
Stilleben mit Orchideen
Los 8105

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 941)

Details

Stilleben mit Orchideen
Aquarell und Bleistift auf Velin, auf festen Karton kaschiert. Um 1929/31.
29 x 33 cm.
Unten rechts mit Feder in Dunkelbraun signiert "Franz Lenk".

Feinsinnig gestaltet Lenk Orchideen in der zylindrischen, leuchtendroten Vase, indem er der detailreichen und zugleich fein ornamentalen Ausarbeitung der Blüten einen flächenhaften Charakter der stärker stilisierten Blätter gegenüberstellt. Er arrangiert sein Stilleben vor einem nahezu monochromen dunklen Hintergrund, wie er sich durchaus in Lenks Werken der 1920er Jahre findet. Vorne links zeichnet sich im Schwarzbraun der Grundfläche die ornamentierte Form eines kleinen Bilderrahmens, wohl ein verworfener Teil der Komposition, dunkel ab. Charakteristisch für seine Stilleben stellt der Künstler auch hier zarte, ins Matte abgetönte neben kräftige Farben und rückt Farb- und Helldunkelkontraste in den Fokus der Darstellung.
Wir danken Marco Zambon, Galerie von Abercron, München, für die hilfreichen Informationen und die Bestätigung der Authentizität des Blattes vom 04.09.2023.

Provenienz: Privatbesitz Dresden

Lot 8107, Auction  122, Mammen, Jeanne, Frau mit Katze im Schoß

Mammen, Jeanne
Frau mit Katze im Schoß
Los 8107

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 5,108)

Details

Frau mit Katze im Schoß
Bleistift auf dünnem Velin. Vor 1929.
57,9 x 37,9 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "JM" (ligiert).
Döpping/Klünner Z 43.

Mit schnellem sicheren Strich und vehementen Schraffuren erfasst Mammen ihr Modell. In dieser charaktervollen Darstellung fängt sie das Portrait ihrer Schwester Marie Louise, genannt Mimi ein. Mit leicht gesenktem Kopf und zugleich ernstem und bestimmtem Blick erfasst Mammen behutsam die Physiognomie ihrer Schwester und bringt dabei ihre scharfe Beobachtungsgabe, Sensibilität und Menschenfreundlichkeit zeichnerisch zum Ausdruck.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8108, Auction  122, Strecker, Paul, La soirée à l plage

Strecker, Paul
La soirée à l plage
Los 8108

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)

Details

"La soirée à la plage"
Öl auf grober Leinwand. 1930er Jahre.
100 x 70,5 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Schwarz signiert "Strecker", verso mit Pinsel in Braun nochmals signiert "Paul Stecker" und betitelt.

Paul Strecker lebte ab 1924 zwei Jahrzehnte in Paris, wo er am Salon des Indépendants, am Salon des Tuileries und dem Salon d’Automne teilnahm und in den 1930er Jahren Ausstellungen in den Galerien Jacques Bonjean und Julien Levy hatte. In Berlin stellte er 1932 bei Paul Cassirer und Alfred Flechtheim aus. Im August 1944 kehrte Strecker nach Deutschland zurück, wo er im Januar 1946 von Carl Hofer an der Hochschule für Bildende Künste angestellt wurde. Unbeteiligt schaut die Kniende frontal zum Betrachter aus dem Bild, vor ihren Knien eine Liegende, die den Kopf hebt. Ins Gespräch vertieft, wirken die beiden Frauen in den figurbetonten Kleidern mit Verzierung und der voluminösen Frisur fast zufällig im Bildausschnitt und rahmen dennoch auf die für Strecker typische Weise die Sonne und ihr Spiegelbild, den eigentlichen Mittelpunkt des Bildes, ein.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8109, Auction  122, Arnheim, Clara, Landschaft mit Kanal

Arnheim, Clara
Landschaft mit Kanal
Los 8109

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)

Details

Landschaft mit Kanal
Öl auf Leinwand. 1913.
50,3 x 66 cm.
Unten rechts der Mitte monogrammiert "CA" und datiert (in die Farbe geritzt), links signiert "Arnheim" und datiert (in die Farbe geritzt, von fremder Hand?).

In diesem frühen Werk, wohl aus Clara Arnheims Berliner Zeit, wird der Blick des Betrachters über den Kanal hinweg auf eine am Horizont befindliche Stadtkulisse gelenkt. Die an der rechten Uferpromenade entlang flanierenden, skizzenhaft angelegten drei Figuren, verschwinden dabei fast im Zusammenspiel von Natur und Stadtkulisse. Ganz von ihrer Zeit in Paris und den Eindrücken der impressionistischen Malerei beeinflusst, erfasst die Künstlerin die Szene mit schwungvollen, breiten Pinselstrichen.Die jüdische Landschaftsmalerin und Graphikerin war Schülerin von Franz Skarbina in Berlin und Edmond Aman-Jean in Paris. Sie lebte und arbeitete in Berlin und auf Hiddensee, wo sie gemeinsam mit Elisabeth Andrae, Elisabeth Büchsel, Katharina Bamberg und Käthe Löwenthal den Hiddensoer Künstlerinnenbund gründete und in der Blauen Scheune in Vitte ausstellte. Arnheim, die sich evangelisch hatte taufen lassen, erhielt unter den Nationalsozialisten dennoch Berufsverbot. Im Alter von 77 Jahren wurde sie 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert und starb dort kurz nach ihrer Ankunft; ihr Künstlerinnenbund war bereits 1933 verboten worden. Ihr Werk, das ca. 120 Arbeiten umfasst, geriet danach in Vergessenheit und wurde erst in den letzten Jahren wiederentdeckt. Die Arbeit ist Gabriela Jaskulla, Berlin bekannt.

Lot 8111, Auction  122, Gilles, Werner, Blumen in Vase und Meeresmuschel

Gilles, Werner
Blumen in Vase und Meeresmuschel
Los 8111

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)

Details

"Blumen in Vase und Meeresmuschel"
Aquarell mit Deckweiß über Kreide in Schwarz auf dünnem Zeichenkarton. 1928.
44,6 x 61,2 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "WGilles" und datiert, verso mit Bleistift signiert "Gilles", datiert, betitelt und bezeichnet "70/23".
Nicht bei Schwengers.

Malerisch-expressives Aquarell des Bauhausschülers Gilles, das ganz unter dem Einfluss des Deutschen Expressionismus entstand. Gilles‘ Arbeiten aus dem Jahr 1926 behandeln überwiegend die Umgebung der Menschen, und so schildert er hier ein Blumenarrangement in häuslichem Umfeld. In der Fläche versponnen, wie bei einem Flickenteppich, zieht Gilles mit großzügigem, unruhigem Pinselstrich die meist schwarzen Konturlinien des Stillebens auf das Papier und setzt leuchtend farbige Akzente als lebhafte Kontraste dazwischen.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 41, 24.11.1994, Lot 270
Privatsammlung Berlin

Lot 8113, Auction  122, Picasso, Pablo, Le viol, V

Picasso, Pablo
Le viol, V
Los 8113

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.125€ (US$ 8,737)

Details

Le viol, V
Kaltnadel auf festem Montval-Bütten Wz. "Picasso". 1933.
29,7 x 36,7 cm (34 x 44,8 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 260 Ex.
Geiser/Baer 341 B d, Bloch 182.

Blatt 31 der Folge "Suite Vollard", bei Bloch und Geiser/Baer noch unter dem Titel "Le viol, V" aufgeführt. In einer Publikation des Kunstmuseum Pablo Picasso Münster von 2002 wurde der Titel aufgrund neuerer Erkenntnis zur Abfolge der Blätter der "Suite Vollard" geändert und in "Le viol, IV" umbenannt. Die bekannte Edition Vollard umfasst insgesamt 100 graphische Blätter, die Picasso in den Jahren 1930 bis 1937 schuf und die bis 1939 vom Pariser Meisterdrucker Roger Lacourière gedruckt wurde. Die meisten der Blätter datierte Picasso in den Platten, betitelt hat er sie dagegen nicht. Die Gesamtauflage betrug 313 vollständig ausgedruckte Suiten, davon 260 auf Montval-Bütten im Format der hier vorliegenden Arbeit, neben weiteren 50 auf Montval-Bütten größeren Formats und drei frühen Suiten auf Velin. Prachtvoller, kräftiger Druck von der verstählten Platte, mit dem vollen Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand.

Lot 8114, Auction  122, Picasso, Pablo, Rembrandt à la palette

Picasso, Pablo
Rembrandt à la palette
Los 8114

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,704)

Details

Rembrandt à la palette
Radierung auf Montval-Bütten, Wz. "Picasso". 1934.
27,8 x 19,8 cm (44,8 x 34 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 260 Ex.
Geiser/Baer 406 III B c, Bloch 208.

Blatt 34 der Folge "Suite Vollard", gedruckt bei Roger Lacourière von der verstählten Platte, erschienen bei der Edition Vollard, Paris 1939. Die Suite umfasst 46 Darstellungen aus dem Atelier des Bildhauers, 15 Blätter thematisieren das Motiv "Minotaurus", fünf Blätter "Die Schlacht der Liebe", weitere vier Blätter, die alle im Januar 1934 entstanden, widmete Picasso dem bedeutenden Radierer Rembrandt. Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8115, Auction  122, Picasso, Pablo, Sculpteur et son modèle devant une fenêtre

Picasso, Pablo
Sculpteur et son modèle devant une fenêtre
Los 8115

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,645)

Details

Sculpteur et son modèle devant une fenêtre
Radierung auf Montval-Bütten, Wz. "Vollard". 1933.
19,5 x 26,8 cm (33,5 x 42,8 cm).
Auflage 260 Ex.
Geiser/Baer 321 III c, Bloch 168.

Blatt 59 der Folge "Suite Vollard", gedruckt bei Roger Lacourière von der verstählten Platte, erschienen bei der Edition Vollard, Paris 1939. Unser Blatt thematisiert eine für Picasso so typische Szene des Bildhauers mit seinem Modell im Atelier. Mit erhöhter Strichdichte der Radiernadel skizziert er auf der linken Seite einen eindrucksvollen Helldunkelkontrast vom Modell gegenüber dem Bildhauer mit Skulptur auf der rechten Seite. Prachtvoller, differenzierter Druck mit breitem Rand.

Lot 8116, Auction  122, Picasso, Pablo, Sueño y mentira de Franco

Picasso, Pablo
Sueño y mentira de Franco
Los 8116

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,495)

Details

Sueño y mentira de Franco (planche I)
Radierung mit Aquatinta auf Montval-Bütten, Wz. "Galatea". 1937.
31,8 x 42,2 cm (38,4 x 57 cm).
Mit dem Signaturstempel "Picasso" (verblasst). Auflage 850 num. Ex.
Baer 615 II B e (von C), Bloch 297.

Blatt 1 der zweiteiligen Folge, gedruckt bei Roger Lacourière, herausgegeben von Picasso, Paris 1937. Das in neun kleine Kompartimente aufgeteilte Blatt karikiert bereits Francos Diktatur, die Picasso kurz danach in dem weltberühmten Wandgemälde "Guernica" aus Anlass der Zerstörung der gleichnamigen baskischen Stadt an den Pranger stellt. Prachtvoller Druck mit dem wohl vollen Rand.

Lot 8119, Auction  122, Cremer, Fritz, Kleiner Torso

Cremer, Fritz
Kleiner Torso
Los 8119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,360)

Details

Kleiner Torso
Bronze mit schwarzbrauner Patina, auf Bronzeplinthe montiert. 1939/1990er Jahre.
32/37,5 x 14,5 x 14,5 cm.
Außen am linken Schenkel mit dem Künstlersignet "FC", auf der Plinthe mit dem Gießerstempel "GUSS SEILER".

Neben zahlreichen Denkmalplastiken steht prominent in Cremers Schaffen die Gruppe der Akte und Liebespaare. Diese privateren Sujets bilden in seinem OEuvre das thematische Pendant zu den politischen Auftragswerken und dienten dem Bildhauer auch zur Beruhigung. Herbe Züge vereinen sich in ihnen häufig mit einer erotischen Sinnlichkeit, die sich auch in dem "Kleinen Torso" findet. Prachtvoller, späterer Guss mit lebendig durchstrukturierter Oberfläche und effektvoll changierender Patina.

Provenienz: Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Literatur: Diether Schmidt, Fritz Cremer, Leben - Werke - Schriften - Meinungen, Dresden, 1972, Nr. 36

Lot 8120, Auction  122, Krauskopf, Bruno, Landschaft mir Häusern

Krauskopf, Bruno
Landschaft mir Häusern
Los 8120

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,142)

Details

Landschaft mit Häusern
Aquarell auf beigefarbenem Velin.
49,8 x 64,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Bruno Krauskopf", verso mit Bleistift unleserlich bezeichnet und mit der Nummer "R 1636 126".

Mit kräftigen Grün- Blau- und Rottönen erfasst Krauskopf diese höchstwahrscheinlich im norwegischen Exil entstandene Landschaft. Holzhäuser reihen sich vor einer schneebedeckten Bergkulisse an einem See entlang. Ein idyllisches Szenario, welches Kauskopf mit lockerer Pinselführung einfängt. Norwegen wurde ab 1933 die neue Heimat des Künstlers, deren Landschaft er für ihre Schönheit und Wildheit lieben lernte.

Provenienz: Privatbesitz Schweden

Lot 8121, Auction  122, Krauskopf, Bruno, Nächtliche norwegische Landschaft

Krauskopf, Bruno
Nächtliche norwegische Landschaft
Los 8121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Nächtliche norwegische Landschaft
Gouache auf Velin. 1930er Jahre.
49 x 64,5 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert "Krauskopf".

Nächtliche Darstellung einer verlassenen norwegischen Landschaft aus Krauskopfs zweiter Schaffensperiode. Von 1934 bis 1945 schuf Buno Krauskopf ein eindringliches Werk im norwegischen Exil und wurde zu dieser Zeit von einflussreichen Künstlerfreunden, wie Edvard Munch und Axel Revold, unterstützt und hielt einige hochgefeierte Ausstellungen in Stavanger, Oslo und Bergen ab.

Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 110, 02.12.2017, Lot 8197
Privatbesitz Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

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Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

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