153050

Lose pro Seite


Minne, George
Der Kniende vom Brunnen
Los 8000

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
24.800€ (US$ 26,667)

Details

Der Kniende vom Brunnen
Gips, in zwei Teile gesägt, auf Gipsplinthe. 1898.
Ca. 79,5 x 18,5 x 35 cm.
Seitlich rechts auf der Plinthe signiert „G. MINNE“.
Vgl. Rossi-Schrimpf P 21, vgl. Puyvelde 26.

Gedankenverloren, meditativ, in sich versunken kniet der junge Mann in einer Geste von Verzweiflung, Schmerz und Schutzsuche, beide Arme eng um den Körper geschlungen, auf einer Erhöhung. Das Motiv des Knienden stellt das Hauptwerk George Minnes dar, womit der belgische Jugendstilkünstler den internationalen Durchbruch schaffte. Karl Ernst Osthaus hatte ihm 1896 den Auftrag zur Gestaltung eines Brunnens für das Foyer des Hagener Folkwangmuseums erteilt. George Minne schuf ab 1896 wohl drei Fassungen für den Knienden: „Der kleine Kniende“ (1896), „Der kleine Reliquienträger“ (1897) und „Der Kniende vom Brunnen“ (1898). Für den bedeutenden „Jünglingsbrunnen“ ordnete er die letztere Version aus Marmor in fünffacher Ausführung im Kreis um den Rand des Brunnens herum an. „Der Kniende vom Brunnen“ existiert in den verschiedenen Werkstoffen Gips, Bronze, Marmor und Stein, genaue Auflagenhöhen sind leider nicht bekannt, wahrscheinlich existieren weniger als zehn Güsse. Gipsfiguren finden sich sehr selten auf dem internationalen Auktionsmarkt. Wohl späterer, prachtvoller Guss.

Provenienz: Galerie Werner Kunze, Berlin (laut vorliegender Rechnung vom 16. Dezember 1993)
Privatbesitz Berlin

Lot 8001, Auction  122, Rohlfs, Christian, Antike Szene

Rohlfs, Christian
Antike Szene
Los 8001

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Antike Szene
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. Um 1885-95.
25 x 32,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "CR".

Ein phantastisch helles Licht liegt über der Wiesenlandschaft, das die Farben, das Weiß der Wolke und den roten Frauenrock, strahlen lässt und tiefe, kurze Schatten erzeugt, während es in deutlichem Gegensatz zur Dunkelheit des Himmels steht. "Ihn beschäftigte die bei seinem Werk folgerichtige Überlegung, daß helle Farbe, pastos aufgetragen, allein aus ihrer materiellen Kraft Lichtqualität entwickeln musste - ein betont deutscher Parallelweg zum immateriellen Licht der Franzosen." (Paul Vogt, Christian Rohlfs, Recklinghausen 1978, S. 12). Den Hügel hinab wandert die junge Frau, Schalmei spielend, begleitet von ihrer kleinen Schweineherde. Ob es sich um Circe handelt, die die Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt hat und nun mit ihnen über die Insel spaziert, oder um eine namenlose Schweinehirtin, das lässt Rohlfs in dieser antiken Szene offen. Die spannungsreich komponierte Komposition in kraftvoller Farbigkeit entspringt wohl Rohlfs' eigener Vorstellungswelt, die sich bereits zu Beginn seiner Laufbahn, in der Weimarer Zeit, von antiken Themen beeinflusst zeigt. Hier sind die Formen jedoch bereits effektvoll vereinfacht, die Bildmotive in zügigen, summarischen Pinselstrichen und pastosem Farbauftrag erfasst, Figuren und Landschaft souverän in Einklang miteinander gebracht.

Provenienz: Christie's, London, 26.03.1999, Lot 8
Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin

Lot 8002, Auction  122, Minne, George, Jüngling I (Adolescent)

Minne, George
Jüngling I (Adolescent)
Los 8002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
42.160€ (US$ 45,333)

Details

Jüngling I (Adolescent)
Gips auf Gipsplinthe. 1891/1901.
43 x 31 x 15 cm.
Hinten rechts auf der Plinthe signiert "G. MINNE“ und datiert "91“.
Rossi-Schrimpf P 25, Puyvelde 42.

Ein hagerer männlicher Akt in dramatischer Pose: Die Beine sind weit geöffnet, die Arme überkreuzen sich über dem nach hinten geworfenen Kopf, während die Hände den Hals wie Fesseln umfassen. In dieser Haltung spiegeln sich eine gewaltige innere Zerrissenheit, Angst und Beklemmung, ja der Ausdruck eines großen inneren Kampfes. Georg Minne studierte zunächst in seiner belgischen Heimatstadt Gent und wurde 1891 Mitglied der Künstlergruppe "Les XX", der u.a. auch James Ensor angehörte. Im gleichen Jahr ging er nach Paris, um Schüler von Auguste Rodin zu werden, der ihn jedoch ablehnte. Darauf gründete er in Sint-Martens-Latem mit den Malern Albinus Van den Abeele, Valerius De Saedeleer, Albert Servaes und Gustaaf Van de Woestijne eine eigene Künstlerkolonie, die "Latemse School". Prachtvoller Guss. Gipsexemplare finden sich sehr selten auf dem Auktionsmarkt.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8003, Auction  122, Minne, George, Jüngling I (Adolescent)

Minne, George
Jüngling I (Adolescent)
Los 8003

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Jüngling I (Adolescent)
Bronze mit goldbrauner Patina auf Bronzeplinthe. 1891/1901.
42 x 30 x 14,5 cm.
Hinten rechts auf der Plinthe signiert „G. MINNE“ und datiert „91“, seitlich mit dem Gießerstempel „F.HERWEG/ BERLIN“. Auflage 6 num. Ex.
Rossi-Schrimpf P 25, Puyvelde 42.

Prachtvoller, späterer Guss mit gleichmäßiger warmtoniger Patina.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8004, Auction  122, Orlik, Emil, Rast im Gebirge

Orlik, Emil
Rast im Gebirge
Los 8004

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Rast im Gebirge
Farbholzschnitt auf Japanbütten. 1900.
21,8 x 30,9 cm (25,3 x 33,5 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie unleserlich betitelt oder gewidmet.
Voss-Andreae H 63 a (hier abweichend datiert auf 1901).

Entstanden vermutlich kurz nach Orliks Japanreise vom Februar 1900. Im Kunsthandel lassen sich in den letzten 25 Jahren nur zwei Exemplare dieses Blattes nachweisen. Ausgezeichneter, in seinen feingliedrigen, linienbetonten Holzstegen herrlich ausgearbeiteter Druck mit Rand. Sehr selten.

Orlik, Emil
Portrait Gustav Mahler (Brustbild im Profil nach rechts)
Los 8005

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Portrait Gustav Mahler (Brustbild im Profil nach rechts)
Kaltnadel, Roulette und Vernis mou in Dunkelbraun auf festem Velin. 1902/1921.
29,2 x 20,1 cm (45 x 31 cm).
Signiert "emil Orlik" und (später) datiert.
Voss-Andreae R 127.

Eines der bedeutendsten Portraits von Emil Orlik zeigt Gustav Mahler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Das Bildnis wurde zwischen 1902 und 1904 nur in einzelnen Exemplaren auf verschiedenen Papieren gedruckt; eine Auflage existiert nicht. Schöner, klarer Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und breitem Rand.

Lot 8007, Auction  122, Graphik & Handzeichnungen, Sammlung Ex Libris

Graphik & Handzeichnungen
Sammlung Ex Libris
Los 8007

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Sammlung Ex Libris
1 Holzschnitt und 7 Lithographien, auf verschiedenen Papieren. 1905-48.
Bis 12,5 x 9 cm.

Dabei die Blätter von Karl Schmidt-Rottluff, „Helene Weiske“ (nicht bei Schapire), Ernst Barlach, „Marga Böhmer“ (Schult 280), Franz Marc, „Ex Libris Daniel Pesl II" (Hoberg/Jansen 46, zweifach vorhanden), Alfred Kubin, „Ex Libris Dr. jur. Carl Lamersdorf (Raabe 307), „Ex Libris Kurt Otte“ (Raabe 393), „Ex Libris Dr. Franz Heller“ (Raabe 549), „Ex Libris Hanns Heeren“ (Raabe 681), „Ex Libris Dr. Willy Tropp“ (Raabe 682). Prachtvolle Drucke mit schmalem Rand.

Lot 8008, Auction  122, Barlach, Ernst, Russische Bettlerin mit Schale

Barlach, Ernst
Russische Bettlerin mit Schale
Los 8008

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Russische Bettlerin mit Schale
Gips. 1906.
29,5 x 30,5 x 23 cm.
Probst 103, Abgüsse b.

Im Jahr 1906 reiste Barlach mit seinem Bruder nach Russland, um dort ihren gemeinsamen Bruder zu besuchen. Die Eindrücke dieser Reise bewirkten, dass Barlach einen tiefgreifenden ästhetischen und thematischen Neubeginn in seiner Kunst anstrebte. Im Zusammenhang mit dieser Reise entstand die vorliegende Arbeit. Neben den sieben Exemplaren in Steinzeug nennt Probst zwei Abgüsse, einen in Stucco und einen in Gips. Ein Abguss befindet sich in der Ernst Barlach Stiftung, Güstrow. Prachtvoller Guss.

Lot 8009, Auction  122, Kandinsky, Wassily, Die Jagd

Kandinsky, Wassily
Die Jagd
Los 8009

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Die Jagd
Holzschnitt auf hauchdünnem Japan. 1903.
11,8 x 5,4 cm (15,6 x 15,7 cm).
Roethel 23 II (von IV).

Der zweite Zustand des Holzschnittes, mit der reduzierten Felsformation. Vor der Veröffentlichung als Blatt Nr. 12 in dem 16 Blatt umfassenden Bändchen "Gedichte ohne Worte", Moskau 1903, und vor dem veröffentlichten Maschinendruck vom Stock in der Zeitschrift "Les Tendances Nouvelles", Nr. 26, Paris 1906. Differenzierter, prachtvoller Druck mit breitem Rand rechts.

Provenienz: Albert Stöcker, Amsterdam (mit dessen Stempel recto (Lugt 3872))

Kandinsky, Wassily
Der Drache
Los 8010

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Der Drache
Holzschnitt auf Bütten. 1903.
5,5 x 16,3 cm (19,5 x 26,8 cm).
Roethel 18.

Wohl einer der von Roethel erwähnten Handdrucke des zweiten Zustandes. Noch vor dem Maschinendruck, welcher für die Zeitschrift "Les Tendances Nouvelles", 3. Jahrgang, Nr. 34, Paris 1907, gedruckt wurde. Der sehr frühe, äußerst seltene Holzschnitt in einem prachtvollen Druck mit breitem Rand.

Lot 8011, Auction  122, Signac, Paul, Le Phare

Signac, Paul
Le Phare
Los 8011

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Le Phare
Aquarell und Bleistift auf Velin. Um 1905.
9,3 x 12,8 cm.

Paul Signac, einer der Hauptvertreter des Neoimpressionismus, erfasst den Leuchtturm und die davorliegende Bucht in zarter, pastelliger Farbigkeit. Mit lockerem Duktus und mit lebendiger Farbpalette wird der kleinen Ansicht eine flirrende Dynamik verliehen. Seit 1892 reist Signac jährlich nach Saint-Tropez. Die Motive der Region, das Meer und die Schiffe erfasst der Künstler mit Vorliebe sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen Aquarellen. Mit einer schriftlichen Bestätigung von Marina Ferretti, Paris, vom 01.02.2016.

Provenienz: Artcurial, Paris, Auktion 2908, 05.04.2016, Lot 28
Privatbesitz Süddeutschland

Lot 8014, Auction  122, Kollwitz, Käthe, Die Carmagnole

Kollwitz, Käthe
Die Carmagnole
Los 8014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Die Carmagnole
Radierung mit Aquatinta und Schmirgel in Braun auf kaiserlichem Japan. 1901.
58, 9 x 41,2 cm (70 x 49,7 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz" sowie vom Drucker Otto Felsing signiert.
Knesebeck 51 V b (von IX).

Knesebeck verzeichnet zurzeit 13 nachweisbare Exemplare dieses bereits zu Lebzeiten der Künstlerin bei Sammlern sehr begehrten Blattes. Am 6. November 1922 schrieb Käthe Kollwitz in ihr Tagebuch: "Herr Böttger vom Verlag Emil Richter teilte mir heute mit, daß bei einer Auktion die 'Carmagnole' auf 90.000 Mark hochgetrieben ist. So werden meine Blätter Spekulationsobjekt." (Käthe Kollwitz, Die Tagebücher, Berlin 1999, S. 541). Der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein Sturmlied der Französischen Revolution, das bei der Einnahme der Stadt Carmagnole in Piemont entstand. Der Refrain des Liedes lautet: "Dansons la Carmagnole, Vive le son du canon.". Brillanter Frühdruck in Braun, mit breitem Rand.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge