Hafenansicht von Istanbul
Pastell auf Velin. Wohl um 1917.
32,2 x 22,5 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz signiert "F. Heckendorf".
Stimmungsvolle, atmosphärische Ansicht des Hafens von Istanbul. Der warme Gelbton der untergehenden Abendsonne bildet einen schönen Kontrast zu dem Blau und Grün des Hafens und der angedeuteten Hügellandschaft davor. Wir danken Frau Trautl Jährling für die freundliche Bestätigung der Authentizität des Werkes, mündlich am 4.4.2022.
Landschaft bei Pretzfeld
Aquarell und Deckweiß über Bleistift auf Velin. 1918.
31,2 x 47 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "C.H." und datiert.
Immer wieder hielt sich Curt Herrmann in der Fränkischen Schweiz, auf dem Schloßgut Pretzfeld bei Forchheim auf. Die reizvolle Landschaft gestaltet er mit farbenfrohen, frühlingshaften, locker getupften Farbflecken, die ganz seinem Malstil kurz vor 1920 entsprechen. Die Konturen sind komplett aufgelöst, die Farben mit leichter Hand nebeneinander gesetzt. Charakteristisch ist, dass die Farbnuancen in der Ferne intensiver werden als die hingehauchten, leichten Töne im Vordergrund. Abstrakter noch als in den pointillistischen Gemälden seines früheren Schaffens erfasst er die Naturszenerie. Im Frühjahr 1918 zog Herrmann sich aus der Berliner Freien Secession zurück und gab den Vorsitz an Theo von Brockhusen ab. Kurz darauf entstand das vorliegende Aquarell. Erst im Spätwerk Herrmanns spielt diese Technik eine größere Rolle. In der Öffentlichkeit fanden die alsbald ausgestellten Aquarelle besonderen Anklang.
"Geliebte Frau"
Stahlstich in Rotbraun auf festem, weichem Velin. 1921.
25 x 19,8 cm (32,6 x 24,8/25,3 cm).
Signiert "Felixmüller", datiert, betitelt und bezeichnet "Probedruck Stahlstich ohne Signum i d Platte".
Söhn 252 a (von b).
Der prachtvolle, seltene Probedruck in Rotbraun noch ohne das Monogramm in der Platte. Vor der späteren Auflage in Schwarz von 25 numerierten Exemplaren auf Bütten, für das Mappenwerk "6 Stahlstiche", Galerie Arnold Dresden 1921. Kräftiger, klarer Druck mit tief eingeprägter Plattenkante, nuanciertem Plattenton und mit breitem Rand.
Felixmüller, Conrad
Der alte Kohlenarbeiter
Los 8094
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,914)
Der alte Kohlenarbeiter
Stahlstich auf dünnem Bütten. 1921.
21,2 x 15 cm (28,7 x 20,8 cm).
Signiert "Felixmüller", datiert und bezeichnet "Stahlstich Probedruck vor der Auflage ohne Signum etc."
Söhn 257 a (von b).
Söhn nennt ca. 10 Handabzüge auf unterschiedlichen Papieren neben der Auflage von 100 Exemplaren auf Kupferdruckpapier, gedruckt bei Walter Künzel für das "Jahrbuch der Jungen Kunst", Dresden 1921. Abweichend zu diesen Angaben numeriert Felixmüller unser Exemplar mit einer Auflage von 8 Probedrucken. Der seltene Probeabzug noch ohne das Monogramm, in einem prachtvollen, sehr ausgewogenen Druck mit tiefen Schwärzen, deutlichem Grat und wunderbar glänzendem Plattenton sowie mit breitem Rand.
Weiblicher Portraitkopf
Gips mit grauer Patina auf ovaler Kupferplinthe. Um 1920.
Ca. 36 x 15 x 22 cm.
Verso hinten links monogrammiert "GK", am Hals hinten rechts von fremder Hand mit Bleistift bezeichnet "Hettner".
Der Kopf der Portraitierten scheint in seiner frontalen, lebensgroßen Anlage und dem symmetrisch gestalteten Gesicht einem antiken Porträtkopf nachempfunden. Dank des gut formbaren Materials des Gipses konnte Kolbe die Gesichtszüge, den Haaransatz und sowie die markante Augenpartie weich ausmodellieren. Gipsplastiken waren für Kolbe nachweislich keine finalen Arbeiten, sie wurden für den Bronzeguss oder für Vergrößerungen herangezogen. Von unserer Plastik ist zwar keine Bronzefassung bekannt, sie kann aber als ein Modell angesehen werden. Ein Vergleich mit Fotos der Dargestellten und die von fremder Hand hinzugefügte Bezeichnung „Hettner“ geben Hinweise darauf, dass es sich bei der Porträtierten um die Malerin Sabine Hettner, die Tochter Otto Hettners, handeln könnte. Otto Hettner war u.a. Professor an der Akademie der bildenden Künste in Dresden und hatte zu Kolbe eine kollegiale Verbindung, die durch Briefe des Georg Kolbe Museum Berlin belegt werden kann. Unser Kopf ist vergleichbar mit Porträts der 1910er und 1920er Jahre, z.B. Annette Kolb, 1916, Marguerite von Kühlmann, 1916, Eva Dieckhoff, 1917/18, und Hilda von Dirksen, 1923.
Mit einer schriftlichen Bestätigung von Dr. Julia Wallner, Berlin, vom 7.6.2019 (in Kopie).
Provenienz: In den 1950er Jahren im Kunsthandel erworben, seitdem in Berliner Privatbesitz
Hübner, Ulrich
Havel vor Potsdam (Heiliggeistkirche)
Los 8097
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)
Havel vor Potsdam (Heiliggeistkirche)
Öl auf Leinwand, auf Hartfaser aufgezogen. Um 1920.
72 x 52 cm.
Unten links mit Feder in Blau signiert "Ulrich Hübner".
Westerhausen 252.
Ulrich Hübner, der aus einer Familie von Künstlern und Wissenschaftlern stammte, begann seine akademische Ausbildung in Karlsruhe, kehrte dann nach Berlin zurück und beendete sein Studium an der privaten Malschule von Conrad Fehrs. Mitglied der Berliner Sezession wurde Hübner 1899 und gehörte schon 1906 und 1907 deren Vorstand an. Zwischen 1909 und 1912 lebte er in Travemünde, wohin er in den folgenden Jahren oft zurückkam, um zahlreiche Hafenbilder aus Hamburg, Lübeck, Warnemünde und Travemünde zu malen. Hübner kehrte 1914 nach Berlin zurück und zog nach Potsdam-Babelsberg. Laut Simone Westerhausen zeigte Hübner bereits 1905 in der Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes die erste Ansicht von Potsdam bzw. der Potsdamer Heiliggeistkirche (Westerhausen 44). In diesem Gemälde ist bereits seine Perspektive von Potsdam zu erkennen, die er auch nach seinem Umzug 1914 wiederholt so darstellen sollte: Potsdam als Stadt am Wasser.
Ausstellung: Berliner Sezession. Neuer Berliner Kunstverein, Berlin, 1981, Kat.-Nr. 172 (mit Abb.)
Pfitzner, Alfred
Blick auf den Landwehrkanal in Berlin
Los 8098
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)
Blick auf den Landwehrkanal in Berlin
Öl auf Malpappe. 1922.
49 x 70 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "(A. P)fitzner" (anfangs mit kleinem Farbverlust) und datiert sowie mit der Ortsbezeichnung "Berlin", verso bezeichnet "Nr. 421".
Winterliche Szene am städtischen Berliner Kanal, die Promenade am Wasser belebt von einigen wenigen Flaneuren. Die erste künstliche Wasserstraße von Berlin fließt quer durch die Stadtteile Treptow, Kreuzberg, Neukölln, Tiergarten und Charlottenburg, wo sie in die Spree mündet.
Peschka, Anton Emanuel
Stehender weiblicher Akt mit Strümpfen, ein Bein angewinkelt
Los 8099
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.875€ (US$ 3,091)
Stehender weiblicher Akt mit Strümpfen, ein Bein angewinkelt
Öl über Kreide in Schwarz auf glattem Velin. Wohl 1920/30er Jahre.
46,1 x 29,7 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "A. Peschka".
Zauberhafte Ölstudie, noch unter dem Einfluss seines Freundes und Studienkollegen Egon Schiele entstanden. 1910 reiste Peschka mit Schiele nach Krumau und lernte im selben Jahr dessen Schwester Gertrude kennen, die er 1914 heiratete. Seine bevorzugten Motive waren Landschaften und Akte. Gerade die Kombination aus dem sicheren Strich der Konturlinien mit dem farbigen Pinsel zeigt Peschkas ganze Meisterschaft. In dieser Studie fokussiert er sich ganz auf die weiblichen Reize und lässt das Gesicht der Frau im Unklaren.
Junge Familie
Radierung auf Velin. 1927.
25 x 17,8 cm (40 x 29 cm).
Signiert "Werner Berg".
Bereits vor seinem Leben auf dem Bauernhof zeigt Bergs vorliegende Radierung ein vom ländlichen Alltag geprägtes Sujet. Der junge Künstler, 1927 Schüler von Karl Sterrer an der Wiener Akademie und 1929 Meisterschüler bei Karl Caspar an der Münchner Akademie, ließ sich 1931 auf einem entlegenen Bauernhof in Kärnten nieder. Im Grenzgebiet zu Slowenien suchte er eine Existenz voll unmittelbarer Anschauung, er wollte, trotz all der damit verbundenen zeitlichen Beschränkungen für seine Malerei, das Leben eines Bauern leben. Die Erträge der Landwirtschaft sollten ihn zudem unabhängig von den Zwängen des Kunstbetriebes machen. Werner Berg gelang es, ausgehend vom deutschen Expressionismus, in seiner Kunst die Alltagswirklichkeit seiner Umgebung zu eindringlichen Zeichen zu verdichten. Prachtvoller, wunderbar klarer und differenzierter früher Druck mit Rand. Rarissimum, eine Auflage ist nicht nachweisbar.
Nepo, Ernst
Junges Mädchen im gelben Kleid
Los 8101
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)
Junges Mädchen im gelben Kleid
Aquarell und Kreide in Schwarz auf hauchdünnem bräunlichen Japan. Nach 1920.
32 x 24,5 cm.
Verso mit Pinsel in Blau signiert "E Nepo".
Anmutige, schön stilisierte Zeichnung in harmonischer Farbigkeit. Mit sanft fließenden Umrisslinien erfasst der Künstler die sitzende Gestalt und verleiht ihr mit Hilfe der sie umgebenden Gelbtöne ein weiches Schimmern und Leuchten. Ernst Nepo, anfangs von Giovanni Segantini und Egon Schiele beeinflusst und stilistisch dem Expressionismus verpflichtet, wandte sich Mitte der 1920er Jahre der Neuen Sachlichkeit zu und zählte zu deren wichtigen Vertretern in Österreich. Nach Ende des Krieges 1918 bildete Nepo zusammen mit Rudolf Lehnert, Alphons Schnegg und Herbert Gurschner den sogenannten "Mühlauer Kreis", benannt nach dem Innsbrucker Stadtviertel Mühlau. 1925 gründete er mit Alphons Schnegg, Wilhelm Nicolaus Prachensky, Rudolf Lehnert und anderen als Gegenpol zu den bestehenden konservativen Tiroler Vereinigungen die Künstlervereinigung "Waage" und wurde 1927 Mitglied der Wiener Secession.
Heitmüller, August
Porträt eines Mannes am Klavier
Los 8102
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
Porträt eines Mannes am Klavier
Öl auf Holz. 1920er Jahre.
115 x 90 cm.
Verso mit Pinsel in Blau signiert "HEITMÜLLER" und mit der Ortsangabe "Hannover" sowie (schwer lesbarer) Künstleradresse.
Ganz im Stil der Neuen Sachlichkeit stellt Heitmüller den sitzenden Herrn am Klavier im Kniestück dar, nach rechts gewandt und versonnen ins Leere blickend. Heitmüller arbeitete in der Frühzeit seines Schaffens impressionistisch, nach Studien an der Kunstgewerbeschule in Hannover und an der Akademie der Künste in München bei Franz von Stuck und Otto Seitz sowie in Berlin bei Lovis Corinth. Es folgten Studienreisen nach Frankreich, England, Holland und Spanien. 1917 war er Mitbegründer der Hannoverschen Sezession, unter anderem mit Kurt Schwitters, und entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg zum Expressionisten. In seinem alsbald von der Neuen Sachlichkeit beeinflussten Schaffen konzentrierte er sich auf die Porträtmalerei.
Provenienz: Ketterer, München, Auktion 342, 03.12.2008, Lot 36
Privatsammlung Europa
Mann und Junge
Bleistift auf bräunlichem Skizzenbuchpapier. 1931.
60,6 x 23 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Schad" und datiert.
In reizvoller Verschränkung ordnet Schad die beiden sitzenden Aktfiguren des älteren Mannes und des Jungen an, dazwischen Studien einzelner Hände und Füße. Auch wenn sich im zeichnerischen Werk Christian Schads viele Aktstudien finden, so sind doch die Darstellungen männlicher Akte von größter Seltenheit. Nachdem in der Weltwirtschaftskrise auch für ihn Modelle unbezahlbar geworden waren, zeichnete Schad im Osten Berlins die sogenannten "Abend-Akte" - wie auch die von ihm geschätzte Jeanne Mammen es getan hatte. Viele der in dieser Zeit entstandenen Zeichnungen und Skizzen gingen bei einem Bombenangriff auf Berlin verloren.
Provenienz: Privatsammlung Europa
Oppenheimer, Max
Geschichte von St. Julian dem Gastfreien
Los 8108
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)
Geschichte von St. Julian dem Gastfreien
10 Radierungen auf Van Gelder Zonen-Bütten. Lose in Orig.-Halbleinenmappe. 1927.
26 x 21,5 cm.
Jeweils signiert "MOPP". Auflage 30 num. Ex.
Pabst 52-61, Stix/Osborn 48-57.
Die komplette Folge mit dem radierten Titelblatt und neun weiteren Radierungen zu Gustav Flauberts Erzählung, erschienen im Verlag von Bruno Cassirer, Berlin. Nadelstriche von außerordentlicher Feinheit und Schärfe schildern expressiv die Szenen. Den Papiergrund setzt Mopp meisterlich ein, um Lichtwirkungen herauszuarbeiten. Brillante Drucke, alle mit dem vollen Rand. Sehr selten.
Bemalter Holzkasten
2 Darstellungen, außen/innen. Gouache und Bleistift auf gebeiztem Holz. Um 1925.
35 x 27 x 9 cm.
Auf der Deckelaußenseite unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "WOPHEY" (ligiert).
Die abstrahierte Landschaftsdarstellung außen und das expressionistische Brustbild einer Frau auf der Innenseite machen den Holzkasten, in dem Ophey seine Farben aufbewahrte, zu einem seltenen Künstlerobjekt. Hochstilisiert und elegant geschwungen umreißen Konturlinien die Landschaft auf dem Außendeckel, während uns beim Öffnen auf dem Innendeckel aus blauem Grund ein Mädchenkopf in Schwarz und Gelbgrün entgegenleuchtet, expressiv in dieser überraschenden Farbkonstellation mit kantigen Formen und geraden Pinselzügen gestaltet. Parallel dazu, dass Mitte der 1920er Jahre kunstgewerbliche Gegenstände, die sich in Opheys Haushalt befanden, zu Bildgegenständen wurden, wird hier das Gebrauchsobjekt zum Bildträger. Ophey gehörte mit August Macke, Heinrich Nauen und anderen zu den wichtigsten Vertretern des Rheinischen Expressionismus; vgl. auch Losnummern 7250 und 7251. Unikat. Beigegeben: Aus dem Besitz Walter Opheys eine Schachtel mit Pastellkreiden, A.W. Faber "Castell", Polychromos, zudem der Ausst.-Kat. Kunstpalast Düsseldorf 2018, "Walter Ophey. Farbe bekennen!".
Provenienz: Nachlass Walter Ophey (Familienbesitz Pehle)
Privatbesitz Berlin
Literatur: Walter Ophey. Farbe bekennen!, Ausst.-Kat. Kunstpalast Düsseldorf 2018, Abb. Titelblatt (verso)
"Der Clown ruht sich aus"
Feder in Schwarz auf Velin. Um 1934.
44,9 x 38,6 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz betitelt, verso von Lea Holz mit Bleistift signiert.
Mit gesenktem Kopf sitzt der Clown ruhend auf einer Treppe. Das Groteske auf der einen und die Leichtigkeit und Eleganz der Zirkuswelt auf der anderen Seite verdichten sich in der vorliegenden Zeichnung exemplarisch zu einer spannenden Komposition und zeigen einmal mehr die stilistischen Besonderheiten des Künstlers. Expressives, Abstraktes und Kalligraphisches verbindet sich mit Zügen der Karikatur und des Realismus zu einer unverwechselbaren Formensprache, die seinen ganz eigenen Stil charakterisieren. Verso eine weitere Studie des Künstlers.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Am Sterbebett
Feder in Schwarz auf Skizzenpapier. Um 1920.
35 x 25,7 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Paul Holz".
In herabgebeugter Haltung erweist ein bärtiger Mann mit Zylinder einer kürzlich verstorbenen Frau die letzte Ehre. Durch das helle Licht einer brennenden Kerze erscheint die Zeichnung wie eine Szene der Erinnerung an den Tod. Paul Holz, der in seiner großen Familie immer wieder mit Nachrichten vom Tod konfrontiert wurde, fand in dieser Thematik eines seiner zentralen künstlerischen Motive, das immer wieder in seinem Werk auftauchte. Laut Helmut Börsch-Supan sei Holz ein sehr bedeutender Zeichner unseres Jahrhunderts. Er sprach ihm die Fähigkeit zu, die dramatische Zusammensetzung in menschlichen Existenzen zu erfassen und in seinen Zeichnungen charakteristisch wiederzugeben.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Kompositionen
2 Linolschnitte und 1 Pinselzeichnung in Schwarz auf dünnem Velin. Um 1930.
Bis 26,3 x 42,8 cm.
Sämtlich mit Bleistift signiert "Melzer", ein Blatt datiert.
Nicht bei Leistner.
Moriz Melzer studierte ab 1903 an der Kunstakademie in Weimar und bemalte Keramik zum Lebensunterhalt. Er beteiligte sich an den Ausstellungen der Berliner Sezession und gehörte 1910 mit Max Pechstein und Georg Tappert zu den Gründern der Neuen Sezession. Mit ihnen gründete er im Dezember 1918, ebenso wie mit César Klein, Otto Freundlich, Rudolf Belling und anderen, die Berliner „Novembergruppe“, deren Vorsitzender er um 1922 war. Ab 1921 arbeitete er als Lehrer an der Reimann-Schule in Berlin, bis er 1933 aus dem Schuldienst entlassen und als „entarteter“ Künstler deklariert wurde. Die beiden Linolschnitte sind charmante kleine Werke aus Melzers kubofuturistischer Zeit.
Nus féminins
Vernis mou auf Velin. 1930.
34,6 x 26,1 cm (50,2 x 37,8 cm).
Signiert "Eduard Wiiralt" und datiert.
Eduard Wiiralt, geboren in Estland, studierte ursprünglich Bildhauerei in Tartu. Nach seiner Kriegsbeteiligung im Unabhängigkeitskrieg 1918-1919 zog Wiiralt nach Deutschland, wo er in Dresden weiterstudierte. 1923 kehrte er nach Tartu zurück und machte 1924 seinen Abschluss an der dortigen Pallas Academy, mit Schwerpunkt Druckgraphik. 1925 zog der Künstler nach Paris und lebte dort bis 1938. Aus diesen Pariser Jahren stammt auch unsere Graphik, die das Sujet der französischen Tänzerinnen meisterhaft aufnimmt, nach Dresdener Manier darstellt, ohne dass der Künstler seine Wurzeln vergisst. Heutzutage gilt Wiiralt als einer von Estlands bedeutendsten Druckgraphikern.
Gangolf, Paul
"MON FILM: BAL MUSETTE au FAUBOURG"
Los 8119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)
"MON FILM: BAL MUSETTE au FAUBOURG"
Gouache und Graphit auf festem Maschinenpapier. Um 1930.
34 x 41,2 cm.
Unten rechts mit Bleistift betitelt.
Von Heinrich Stinnes finanziell unterstützt, zog Paul Gangolf 1926 nach Paris, wo er an verschiedenen Ausstellungen, u.a. am Salon der Tuileries, teilnahm. Nach 1930, lebte er teilweise in London und Paris und zog 1932 zurück nach Berlin. In der Pariser Schaffensperiode entstand sicher auch unser Blatt, das Gangolfs cineastische Begeisterung widerspiegelt.
Wir danken Dr. Ulrich Luckardt, Ingelheim, und Jan Giebel, Hannover, für die freundlichen Hinweise.
Provenienz: Ehemals Privatbesitz Zürich
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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