Seutter, Matthäus. Atlas novus indicibus instructus oder neuer mit Wort-Registern versehener Atlas, bestehend in 50. Seutterisch-Geographischen Haupt- und Special-Tabellen. Hrsg. von M. Roth. 8 Bl. Mit koloriertem Kupfertitel (in Pag.), gestochener kolorierter doppelblattgroßer Widmung, 52 (51 doppelblattgroßen und 1 gefalteten) teil- und grenzkolorierten Kupferstichkarten und 50 (42 doppelblattgroßen) typographischen Tabellen. 54 x 31 cm. Leder d. Z. (vollständig restauriert, stärker berieben und beschabt). Wien, Johann Peter van Ghelen, 1730.
Der 'Neue Atlas Mayor' von dem großen Kartografen, Kupferstecher und erfolgreichen Verleger Matthäus Seutter (1678-1757), der neben den höchst detailliert gestochenen und daher äußerst zuverlässigen und besonders begehrten Karten auch noch die typographischen Legenden als "Alphabetische Indices, Worinnen angezeiget wird, wie alle die jenige Oerter und Wörter, so in der von Matthaeo Seütter ... gedrucktet seynd, also gleich gefunden werden können". Seutter führte ein Koordinatensystem aus Groß- und Kleinbuchstaben auf den Rahmen der Detailkarten ein, die das schnelle Auffinden der einzelnen Orte ermöglicht.
Gegenüber allen anderen der zahlreichen, auf dem Markt befindlichen Atlanten, von den großen Niederländern über die Franzosen bis hin zu Johann Baptist Homann, zeichnete sich der 'Seutter' durch den größten praktischen Gebrauchsswert aus.
Enthalten sind je eine Himmels- und eine Weltkarte, 4 Erdteilkarten, Gesamt- und Detailkarten der europäischen Länder, darunter Deutschland (12), Österreich (7), Schweiz, Italien (7), Frankreich (3), Skandinavien u. v. m. Der Fehler im Inhaltsverzeichnis, wo unter Position 32 und 33 zwei Frankenkarten angegeben sind, ist hier mittels einem kleinen, in derselben Type neu gedruckten und sauber aufmontierten Zettelchen korrigiert, so dass es nun richtig heißt: "32. Luxemburgicus Ducatus" und "33. Franconicus Circulus".
Von Himmels- und Weltkarte abgesehen wird jede Karte durch ein nachfolgendes "Particular-Register" (so im Kartenverzeichnis genanntes Indexblatt) erschlossen.
Das am Ende des Vorspanns abgedruckte Karten-Verzeichnis gibt 50 nummerierte Karten an; hierbei bleiben die anfangs eingebundene Himmelskarte und die Weltkarte in der Nummerierung jedoch unberücksichtigt; die Russlandkarte ist in dem vorliegenden Exemplar wegen ihrer Übergröße (60,5 x 101 cm!) eingefaltet (in anderen Explaren ist sie auf zwei Doppelblätter aufgeteilt, so dass sich eine abweichende Kollation ergibt). Ein eigener Generalregisterband sollte später noch separat erscheinen, hier nicht vorhanden. – Der Kupfertitel etwas später koloriert und im oberen Rand mit kleinen nachgedunkelten Feuchtigkeitsflecken. Leicht gebräunt, braun- und stockfleckig, wenige Tafeln etwas stärker gebräunt. Mit Pergamentgriffregister.
Stoopendahl, Daniel. Orbis terrarum tabula recens emendata et in lucem edita. Kolorierte Kupferstichkarte. 36 x 46,5 cm. Dordrecht um 1680.
Shirley, 513. – Die Hemisphärenkarte Daniel Stoopendahls basiert auf Nicolaes Visschers Karte für die 1663 erschienene Elzevier-Bibel. Stoopendahl überarbeitete, korrigierte und erweiterte seine Vorlage und bezog die Lehren und Erkenntnisse von Kopernikus und Ptolemäus mit ein. Die beiden Hemisphären werden in den Ecken jeweils von einer antiken Szene gerahmt: der Raub der Persephone; Zeus in einem Streitwagen sitzend, der von zwei Adlern gezogen wird; Poseidon in Begleitung seines Gefolges und Demeter, die die Früchte der Erde erntet. – Im oberen Rand mit Montierungsresten. Leicht knitterfaltig und in der rechten unteren Ecke mit Knickspur, im Bereich des Falz geringe Quetschfalten.
Tardieu, Ambroise
Atlas pour servir à l'intelligence de l'histoire générale des voyages
Los 38
Zuschlag
360€ (US$ 387)
Tardieu, Ambroise. Atlas pour servir à l'intelligence de l'histoire générale des voyages, de Laharpe. 2 Bl. Mit 15 (11 doppelblattgroßen) grenzkolorierten Kupferstichkarten. 46 x 31 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen). Paris, Etienne Ledoux, 1821.
Nicht bei Philipps. – Offenbar eigenständige Kartenfolge von Tardieu (1788-1841), nicht zu verwechseln mit dem zu La Harpes großem Reisewerk gehörigen Atlas von Bellin. Mit einer Weltkarte sowie einer Karte von Amerika, Asien, Indien, Ozeanien, China und Japan sowie von Südamerika. – Wohlerhalten. – Dabei: Dasselbe. Paris, Ledoux, 1821. - Titel mit hs. Jahreszahl. Durchgehend etwas feuchtrandig, gebräunt und fleckig.
Vollständige Völkergallerie in getreuen Abbildungen aller Nationen der Erde, mit ausführlicher Beschreibung ihrer Sitten und Gewohnheiten und einer allgemeinen Erd und Länderkunde. Asien, Afrika und Europa. Bände I-III (von IV). 278 S.; 256 S.; 224 S. Mit 3 kolorierten lithographischen Titeln und zusammen 166 (statt 180) kolorierten lithographischen Tafeln. 25 x 16 cm. Halbleder d. Z. (Rücken und die Gelenke etwas berieben, leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Meißen, Goedsche (1830-1835).
Lipperheide Ad 16. Colas 3027. Hiler 884. Engelmann I, 65 (Spätere Ausgabe). – Die vorliegenden Bände behandeln Asien, Afrika und Europa. Die Tafeln in leuchtendem Kolorit mit Kostümdarstellungen und szenischen Darstellungen der Sitten und Gebräuche (Alltagsverrichtungen, Feiern, Kämpfe u. a.). – Es fehlen 14 lithographische Tafeln (im Asien-Band die Tafeln 62-68, im Europa-Band die Tafeln 54-60). Durchgehend stark braunfleckig und gebräunt. Vorderer Innenspiegel gestempelt. Ohne den Band, der Amerika und Australien behandelt.
Wallis, Samuel
Reise um die Welt in den Jahren 1766, 1767 und 1768
Los 40
Zuschlag
80€ (US$ 86)
Wallis, Samuel. Reise um die Welt in den Jahren 1766, 1767 und 1768. 324 S. Mit 2 typographischen Falttabellen. Schlichter Pappband d. Z. (fleckig und berieben) mit RSchild. Troppau, Joseph Georg Traßler, 1785.
Sammlung der besten Reisebeschreibungen Band V. Erste deutsche Ausgabe der als in sich abgeschlossener Band V in der Reihe Sammlung der besten Reisebeschreibungen (Haupttitel) erschienenen Beschreibung der zweiten Expedition, die Samuel Wallis mit seiner Fregatte Dolphin in den Jahren 1766 bis 1768 in die Südsee unternahm. – Schwache Stock- oder Braunflecken, Haupttitel gestempelt.
Wit, Frederik de. Planisphaerium coeleste. Kolorierte Kupferstichkarte. 53 x 78 cm. Unter Glas in teilvergoldeter Holzleiste gerahmt. 56,5 x 81,5 cm. Amsterdam um 1700.
Dargestellt ist die nördliche und südliche Hemisphäre mit den Tierkreiszeichen, in Nebendarstellungen die Weltsysteme von Ptolemäus, Kopernikus und Tycho Brahe. – Mehrfach gefaltet und mit Einrissen in der Faltspur, etwas gebräunt. Nicht ausgerahmt, daher mit möglichen Randläsuren. Versand nur ohne Rahmen.
Zedler, Johann Heinrich
Allgemeine Staats-Kriegs-Kirchen- und Gelehrten-Chronicke
Los 42
Zuschlag
300€ (US$ 323)
(Zedler, Johann Heinrich). Allgemeine Staats-Kriegs-Kirchen- und Gelehrten-Chronicke in welcher alle geist- und weltliche Denckwürdigkeiten und Geschichte, so sich vom Anfange der Welt bis auf unsere Zeit zugetragen. Band I (von 20). 8 Bl., 980 S., 6 Bl. Mit 1 Textkupfer. 33 x 21,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig, leicht berieben) mit auf dem Vorderdeckel montierter durchbrochener, massiver Holzreliefplatte mit einer Paradiesdarstellung 33 x 21,5 x 3 cm. Auf hölzernem Schrägpult 24 x 35 x 8,5 cm. Leipzig, Johann Heinrich Zedler, 1733.
ADB XL, 741f. – Der erste Band der ersten Ausgabe. Johann Heinrich Zedler "war einer jener deutschen Buchhändler, die durch den großartigen Umfang ihrer geschäftlichen Thätigkeit ihren Wohnort Leipzig zu einem Mittelpunkte geistigen Lebens gemacht und auf die Entwicklung der Wissenschaften fördernd eingewirkt haben" (ADB).
Der Vorderdeckel wurde um 1930 mit einer aus Holz geschnitzten Darstellung des Paradieses, dem Sündenfall, verziert. Adam und Eva sitzen unterhalb des Baumes der Erkenntnis, dessen Stamm von der züngelnden Schlange umwunden wird, Eva reicht in diesem Moment Adam die Frucht. Im Blattwerk des Baumes wurde der Titel "Chronicke" eingeschnitzt, unterhalb der Wurzeln findet sich die Ergänzung "Erste Abtheilung". Eine ornamentale Bordüre bildet den Rahmen, der im unteren Rand von zwei Engeln, die ein gekröntes florales Wappen halten, durchbrochen. – Nur der erste Band. Leicht gebräunt, gering fleckig. In einem repräsentativen Einband. - Bemerkenswertes Buchobjekt.
Zimmermann, Eberhard August Wilhelm von
Australien in Hinsicht der Erd-, Menschen und Produktenkunde
Los 43
Zuschlag
160€ (US$ 172)
Zimmermann, Eberhard August Wilhelm von. Australien in Hinsicht der Erd-, Menschen und Produktenkunde. 2 Bände. XXVI, 2 Bl., 418 S., 1 Bl.; VII, 419 - 966 S. Mit 1 großen, grenzkolorierten und mehrfach gefalteten gestochenen Karte. 12,5 x 20,5 cm. Pappband d. Z. (lichtrandig, Rücken ausgeblichen, der erste Band mit Feuchtigkeitsschaden, leicht fleckig). Hamburg, Friedrich Perthes, 1810.
Erste Ausgabe von Eberhard August Wilhelm von Zimmermanns (1743-1815) umfassender Beschreibung Australiens. Er unterteilt den Kontinent in fünf Zonen, die sich hauptsächlich auf die Inseln beschränken. Neben geographischen, botanischen und historischen Aspekten stellt sich von Zimmermann der Frage, ob "die Entdeckung Australiens Gewinn oder Verust für die Menschheit" sei (XXV). – Ohne die Vorsatzpapiere, leicht gebräunt. Der erste Band teils etwas feuchtrandig. Partiell mit gestempeltem Besitzvermerk des deutschen Geografen und Kartografen Hans Peter Kosack. Block des zweiten Bandes gelöst.
Baker, Samuel White
A Narrative of the Expedition to Central Africa for the Suppression of the Slave Trade. Organized by Ismail, Khedive of Egypt
Los 44
Zuschlag
80€ (US$ 86)
AFRIKA
Baker, Samuel White. Ismailia. A Narrative of the Expedition to Central Africa for the Suppression of the Slave Trade. 2 Bände. VIII, 447, 55 S.; VIII, 588 S. Mit 2 (1 gestochenen) Porträt-Frontispiz, zahlreichen Holzstichtafeln und 2 (1 mehrfach gefaltet) farblithografischen Karten. 22 x 13,5 cm. OLeinen (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und goldgeprägter Vorderdeckelillustration. London, Macmillan, 1874.
Henze I, 149. – Erste Ausgabe. 1870-1873 führte Baker im Auftrag des ägyptischen Vizekönigs Ismail Pascha (1830-1895) eine großangelegte Militärexpedition ins obere Nil-Gebiet Gondokoro durch zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zur Eröffnung von Handelsbeziehungen. Das Gebiet benannte Baker zu Ehren des Khediven Ismailia. – Die Tafeln vereinzelt mit Falzeinrissen, fliegender Vorsatz des ersten Bandes recto mit hs. Besitzvermerk, verso mit montierter Quittung. Leicht gebräunt, etwas braun- bzw. stockfleckig.
Carter, Howard und A. C. Mace. Tut-ench-Amun. Ein ägyptisches Königsgrab. 2. Auflage. 2 Bände. 260 S.; 303 S., 1 Bl. Mit zusammen 257 Abbildungen, meist auf Tafeln. 23,5 x 15,5 cm. Illustrierte OLeinenbände (etwas berieben und bestoßen). Leipzig, F. A. Brockhaus, 1924-1927.
Exlibris; gutes Exemplar.
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