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Lot 8215, Auction  118, Wagner, Stefan-Thomas, Das Pferd

Wagner, Stefan-Thomas
Das Pferd
Los 8215

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.936€ (US$ 8,533)

Details

Das Pferd
Mischtechnik auf Leinwand. 1984.
130 x 100 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "STH Wagner" und datiert.

Nur die weiße riesenhafte Figur eines Reiters auf der Pferdekonstruktion stört die Assoziation an das trojanische Pferd. Aus der Untersicht gegeben, wirkt das hölzerne Tier auf seinen Rollen immens groß, und die winzigen, miteinander kämpfenden Menschen am Boden bestätigen diesen extremen Größenunterschied. Papierflieger umschwirren die rätselhafte Konstruktion und unterstreichen den surrealen Charakter der Komposition. Die frühe Arbeit des Leipziger Künstlers zeigt sich befreit von den Einflüssen seiner Lehrer. Nach seinem Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink, Bernhard Heisig und Hartwig Ebersbach ging Wagner zur Ausbildung nach Halle an die Burg Giebichenstein und wurde 1989-91 Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin bei Wolfgang Mattheuer.

Provenienz: Privatsammlung Europa

Ausstellung: 11. Kunstaustellung des Bezirkes Leipzig, mit deren Klebeetikett verso, dort bezeichnet und betitelt

Ewel, Gerd
Frau mit Hut
Los 8218

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Frau mit Hut
Bronze mit goldbrauner Patina auf Bronzeplinthe. Um 1980.
25,5 x 11 x 9,5 cm.
Schlüter 83.

Bewegtheit und Ruhe, Gelassenheit und Spannung stehen in schöner Balance miteinander: Die gekreuzten Beine lenken den Blick des Betrachters empor, über den Leib und die eingestützten Arme, hin zum Gesicht, dessen Blick doch unter dem Hut verborgen bleibt. Die Arbeit steht in engem Zusammenhang mit Ewels berühmter Bronze "Sonne und Wind". Bei der "Frau mit Hut" jedoch gestaltet er die Oberfläche rau und beinahe brüchig durch, so dass sich Lichtreflexe in ihr fangen (Kerstin Schlüter, Gerd Ewel, Goch 1999, S. 30). Ausgezeichneter Guss mit schön changierender Patina.

Lot 8219, Auction  118, Machold, Jorge, Ohne Titel

Machold, Jorge
Ohne Titel
Los 8219

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Ohne Titel
Materialbild. Blei auf Holzplatte. 1979.
92 x 94,7 cm.
Unten rechts signiert (geritzt) "J. Machold" und datiert.

"Macholds Werke sind stets ungegenständliche Kompositionen, nie figürliche - und stets ohne Titel. Die freien Assoziationen des Betrachters sollen nicht durch verbale Informationen eingeschränkt werden." (Bärbel Mann, in: Jorge Machold, Plastiken und Zeichnungen, Katalog, Berlin 2007, S. 7).

Lot 8220, Auction  118, Fußmann, Klaus, Selbstbildnisse und Landschaft

Fußmann, Klaus
Selbstbildnisse und Landschaft
Los 8220

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Selbstbildnisse und Landschaft
5 Radierungen und Farbaquatintaarbeiten auf festem Velin. 1982-1991.
Bis 57,2 x 76 cm (Blattgröße).
Sämtlich signiert "Fußmann", datiert und gewidmet.
Fußmann 103a, 117, 135b, 136a, 226.

"Selbst im Spiegel", "Selbst im Spiegel, im Schnee", "Akt vor Spiegel", "Selbst im Spiegel in Gelting" sowie "Ausblick Hardenbergstraße". Jeweils prachtvolle Drucke mit breitem bzw. dem vollen Rand.

Lot 8221, Auction  118, Fußmann, Klaus, Wannsee

Fußmann, Klaus
Wannsee
Los 8221

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Wannsee
Aquarell auf festem Velin. 1980.
75 x 81,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Orange signiert "Fußmann", datiert und betitelt sowie mit der Ortsangabe "Berlin", verso nochmals signiert und datiert sowie bezeichnet "Berlin".

Im Februar am Wannsee. Eine blass leuchtende Wintersonne steht tief über dem Wasser und breitet ein sanftes Licht über die Landschaft. Die atmosphärisch-luftige Komposition mit niedrigem Horizont und einem mächtigen Himmelsausschnitt, dominiert von changierenden gelb-grauen bis blauvioletten Tönen, fängt die Ansicht vom Wannsee ein, wie sie Fußmann am 21.2.1980 begegnete. Nach einem Studium an der Essener Folkwang Schule studierte Fußmann von 1962 bis 1966 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und blieb der Stadt seitdem treu. In vielen seiner Werke setzt er sich mit seiner städtischen Wahlheimat auseinander. Der Berliner Wannsee beschäftigt ihn nicht nur in unserem frühen Aquarell, sondern auch in einer zwei Jahre zuvor entstandenen Farbaquatintaarbeit.

Provenienz: Galerie Nickel & Zadow, Nürnberg
Privatbesitz Rheinland

Stötzer, Werner
Zigeuner von Marzahn II
Los 8224

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Zigeuner von Marzahn II
Bronze mit braungrüner Patina auf Bronzeplinthe. 1981.
42,5 x 25,5 x 11,5 cm.
Seitlich hinten an der Plinthe monogrammiert "WS", links mit einem runden Signet (undeutlich), seitlich rechts mit Teilen eines Gießerstempels, wohl der Gießerei Schabow, Berlin. Auflage 6 num. Ex.

Stötzer konzentriert sich in seinem Schaffen auf die menschliche Figur und deren existenzielle Daseinsfragen. Seine reduzierten, abstrahierten Menschenbilder beschränken sich auf das Wesentliche der Erscheinung und verbildlichen die Würde und Haltung des Menschen. Hier ist es das Schicksal der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus, dem Stötzer künstlerischen Ausdruck verleiht. Nach einer Ausbildung zum Keramikmodelleur studierte der Bildhauer und Zeichner Werner Stötzer 1949-1951 in Weimar bei Heinrich Domke, Hans van Breek und Siegfried Tschiersky, setzte sein Studium in Dresden bei Eugen Hoffmann und Walter Arnold fort und war von 1954-1958 Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin bei Gustav Seitz. Die Auflagenhöhe und das genaue Gussdatum ist unbekannt; die Figur wurde in den 1980er Jahren mehrfach gegossen. Möglicherweise stammt unser Abguss aus dem Jahr 1988, in dem die Güsse mit dem Stempel der Gießerei Schabow versehen wurden. Prachtvoller Guss mit effektvoller Patina.

Fritsch, Katharina
Madonna
Los 8225

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Madonna
Multiple. Gips, gelb gefasst. 1982.
30 x 8 x 6 cm.


Nur selten arbeiten Bildhauer farbig. Als Vorbild für die gipserne Madonna diente eine Figur, Typ "Lourdes" aus einem Devotionalienladen in Kevelaer. Leuchtend gelb gefärbt, erinnert Fritsch damit an die goldene Madonna ihrer Heimatstadt Essen. Sie goss aus Duroplast zudem eine lebensgroße Replik dieser Darstellung der Madonna von Lourdes. Ausgezeichnetes Exemplar.

Lot 8226, Auction  118, Natkin, Robert, Bern Series, Nr. 27

Natkin, Robert
Bern Series, Nr. 27
Los 8226

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Bern Series, Nr. 27
Acryl auf sehr festem Velin. 1979.
79 x 57,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Natkin".

Während einer Reise nach Bern besuchte Robert Natkin 1977 die Paul Klee Stiftung, die Besuchern den Zugang zu Tausenden von Zeichnungen und Gemälden des Künstlers ermöglicht. Natkins Bern-Serie ist in den darauffolgenden Jahren aus diesem für ihn höchst inspirierenden Besuch entstanden.

Lot 8227, Auction  118, Blais, Jean Charles, Ohne Titel

Blais, Jean Charles
Ohne Titel
Los 8227

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik und Collage auf dünnem Velin. 1982.
37 x 27 cm.
Verso unten mit Kreide in Schwarz signiert "Blais" und datiert.

Die überdimensionale, wie aufgedunsen wirkende Gestalt eines geschlechtslosen Riesen mit kariertem Hemd und miniaturhaft kleinem Kopf füllt den Vordergrund dieser grotesk anmutenden Szene. Die großen Hände unsicher ineinander gefaltet, schreitet er unter dem gelben Himmel an einem Gebäude mit rauchendem Schornstein vorbei. Jean Charles Blais studierte an der École des Beaux-Arts in Rennes und setzte sich seit Anfang der 1980er Jahre vor allem mit Plakatabrissen und damit verbunden mit der Materialität seiner Bildträger auseinander. Typische, farbenfrohe Darstellung des Künstlers.

Lot 8228, Auction  118, Immendorff, Jörg, Angel II

Immendorff, Jörg
Angel II
Los 8228

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Angel II
Linolschnitt und Acryl auf Leinwand. 1983.
84,5 x 80,3 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Immendorff" und datiert, unten links mit Pinsel in Weiß betitelt.
Vgl. Geuer/Breckner 1982.9-13.

Oftmals verwendete Jörg Immendorff einzelne Ausschnitte und Motive aus seinen großformatigen Arbeiten, um kleinere Formate Werke zu gestalten. Teile seiner Linolschnitte boten dafür die Grundlage, die er im weiteren Zuge übermalte. Die vorliegende Arbeit "Angel II" ist exemplarisch dafür und präsentiert Teilbereiche aus der Werkserie "Café Deutschland gut". In seinem "Café Deutschland"-Zyklus (1977-1983) thematisierte Immendorff die politische Situation Deutschlands im Kalten Krieg, die Teilung des Landes, sowie die Position des Künstlers in der Gesellschaft. Darüber hinaus steht die Serie symbolisch für die Künstlerbeziehung zwischen Immendorff (BRD) und A.R. Penck (DDR).

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8229, Auction  118, Immendorff, Jörg, Selbst mit Muse

Immendorff, Jörg
Selbst mit Muse
Los 8229

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
37.200€ (US$ 40,000)

Details

Selbst mit Muse
Öl auf Leinwand. 1994.
130,5 x 100,5 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Immendorff" und datiert, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "19.".

Die Muse liegt leblos, ohnmächtig, in den Armen des Malers - ein Beutestück eher als eine Schutzgöttin oder Inspiratorin. Zugleich stehen beide Figuren, Maler und Muse, im Spiel mit dem Betrachter. Immendorff offeriert uns dabei in seinem Gemälde vielfältige Erzähl-, Bedeutungs- und Deutungsebenen und entzieht sich doch einer eindeutigen Lesart. Der alte Topos des Selbstbildnisses beschäftigt ihn immer wieder intensiv, und so spielt er ihn im Laufe seines Schaffens in vielfältigen Varianten durch. Er nutzt mit dem Selbstporträt den Stoff des eigenen Lebens, verfremdet und ironisch gebrochen, als Material für seine Malerei und hält zugleich dem Publikum und damit der Gesellschaft den Spiegel vor. Immendorff tritt also mit jedem Selbstbildnis in einen Dialog mit dem Betrachter. Unser "Selbsporträt mit Muse" spielt aber zudem, wie so viele andere Sujets des Malers, mit der langen kunsthistorischen Tradition des bekleideten Mannes mit der nackten jungen Frau in den Armen - ein im 19. Jahrhundert gern verwendetes erotisches Motiv. Solche Anleihen aus der älteren Kunst überführt Immendorff in eine ganz eigene Ikonographie und spielt mit den Erwartungen und verborgenen Sehnsüchten der Betrachter.
Immendorff studierte in den 1960er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf zuerst Bühnenbild bei Teo Otto und anschließend, ab 1964, Kunst bei Joseph Beuys. Gemeinsam mit Chris Reinecke gründete er 1968 das Aktionsprojekt „LIDL“. Seine provokanten, durch Beuys angeregten neodadaistischen Kunstaktionen, Happenings und Debattenrunden, die dem politischen Flügel der Fluxus-Bewegung zuzuordnen sind, führten 1969 schließlich zu einem Verweis von der Akademie. 1977 wandte sich Immendorff, inspiriert vor allem von den Werken Renato Guttusos, verstärkt der Malerei zu. Mit der politisch und gesellschaftskritisch engagierten Bildserie "Café Deutschland" gelang ihm der internationale Durchbruch.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland
Ketterer München, Auktion 306, Modern Art and Post-War, 05.12.2006, Lot 358
Privatsammlung Europa

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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