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Lot 2061, Auction  118, Storm, Theodor, Postkarte 1878

Storm, Theodor
Postkarte 1878
Los 2061

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Storm, Theodor, der große Erzähler und Lyriker (1817-1888). Eigh. Postkarte mit Unterschrift "D. V." (= "Dein Vater") und einer knappen Nachricht. Insges. 3 Zeilen. Husum 26.XI.1878.
An seinen Sohn Karl (1853-1899), der als Musiklehrer in Varel (Oldenburg) lebte. "Am 30 dM Mama's Geburtstag. Sonst Alles beim Alten. - H.[usum] 26/11 78. - D.[ein] V.[ater]." - Mit vertikaler Knickfalte; auf der Adressenseite der Vermerk "Storm" mit Kugelschreiber sowie eine kleine Montagespur am Rand.

Lot 2063, Auction  118, Suttner, Bertha von, Brief 1887

Suttner, Bertha von
Brief 1887
Los 2063

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

"die künstlerische Gleichberechtigung der Frau"
Suttner, Bertha von (geb. Gräfin Kinsky), Schriftstellerin, Friedens-Nobelpreisträgerin (1843-1914). Eigh. Brief m. U. 2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Schloß Harmannsdorf 4.V.1887.
Von Selbstbewußtsein und fortschrittlicher Gesinnung geprägter Brief an eine Schriftstellerin wegen ihrer Mitgliedschaft in einem "Künstlerinnen-Verein". Bertha von Suttner spricht sich entschieden gegen das "Gendern" in Kunst und Literatur aus. "... Seit allem Anfang war ich der Idee im Prinzip abhold, daß die Schriftstellerinnen als solche einen Extra-Verein bilden; dieselben gehören dem allgemeinen Schriftstellerstande zu ... In diesem Sinn gehöre ich auch zu den Mitgliedern des deutschen Schriftstellerverbandes, werde auch der association littéraire internationale mich anschließen, und würde nicht zögern, Mitglied der Concordia zu werden, von dem Tage an, als diese auch Frauen aufnähme; aber ich wünschte nicht, daß mein Name auf der Liste eines Vereins stünde dessen Constituirung gegen meine Ansichten über die künstlerische Gleichberechtigung der Frau verstößt ...". - Leichte Lichtränder.

Lot 2064, Auction  118, Tagore, Rabindranath, Brief 1930

Tagore, Rabindranath
Brief 1930
Los 2064

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

Details

Tagore, Rabindranath, indischer Dichter und Philosoph, Nobelpreisträger (1861-1941). Brief m. U. "Rabindranath Tagore". In engl. Sprache. 1 S. Auf illustriertem Briefpapier des Hotels "Frankfurter Hof". Gr. 4to. Frankfurt a. M. 26.VII.1930.
An den Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München. "... I thank you warmly for all the trouble you took for me and your friendly help during my stay in Munich which has been such a delightful experience for me. It has given me a chance to know the culture and scholarship of your great nation which I admire so deeply ...".

Lot 2065, Auction  118, Trojan, Johannes, Brief 1887 + Beigaben

Trojan, Johannes
Brief 1887 + Beigaben
Los 2065

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Trojan, Johannes, aus Danzig stammender Schriftsteller, Kinderbuch-Autor, feinsinniger Satiriker, langjähriger Chefredakteur des "Kladderadatsch", in welcher Eigenschaft er auch Festungshaft verbüßte (1837-1915). Eigh. Brief m. U. "J. Trojan". 3 S. Doppelblatt. 8vo. Berlin 3.V.1887.
An eine Schriftstellerin, die ihm einen Aufsatz für eine Berliner Zeitung gesandt hatte. "... kann ich Ihnen jetzt zugleich mit diesem Brief die Nationalzeitung von vorgestern schicken, in der Ihr Aufsatz abgedruckt ist. Ich hatte denselben sofort, nachdem ich ihn erhalten und durchgelesen an Frenzel [den einflußreichen Redakteur Karl F.] geschickt, und da ich ihn nicht wiederbekam, sah ich ihn für acceptirt an. Es hat lange gedauert, ehe er erschienen ist, aber drängen wollte ich Frenzel auch nicht, sintemalen er ein sehr eigenthümlicher Herr ist. - Ihr Name, mir von Danzig her wohl vertraut, ist mir auch sonst nicht unbekannt. Ich habe Verschiedenenes von Ihnen gelesen und ich meine auch, daß Sie hier in Berlin mich besucht haben. Ich glaube nicht, daß ich mich irre ... Meine alte Vaterstadt denke ich Ende nächster Woche aufzusuchen und einige Tage dort zu verweilen. Es wird ein wehmüthiges Wiedersehen sein ...". - Dabei: Fanny Lewald-Stahr, Schriftstellerin, verheiratet mit Adolf Stahr, führte in Berlin einen einflußreichen literarischen Salon (1811-1889). 2 Autographen. Berlin 1862 und 1880. - Jeweils Einladungen an einen Studenten Pauly (zum Essen) bzw. an ein Fräulein "zur gewohnten Tasse Thee". - Der Brief von 1862 philatelistisch interessant durch eine gestempelte Marke (1 Silbergroschen) der Berliner Stadtpost.

Lot 2066, Auction  118, Unger, Friederike, Brief 1810 an Göschen

Unger, Friederike
Brief 1810 an Göschen
Los 2066

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

"so muß der Buchdrucker den Buchhändler ernähren"
Unger, Friederike, Schriftstellerin und Verlegerin, verwitwete Ehefrau des bedeutenden Berliner Druckers, Typographen ("Unger-Fraktur"), Holzschneiders und Verlegers J. Fr. Unger, Verfasserin des Romans "Julchen Grünthal", befreundet mit Chodowiecki, K. Ph. Moritz und J. F. Reichardt (1741-1813). Eigh. Brief m. U. "Frider. Unger". 21/2 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Berlin 15.I.1810.
An den Buchhändler Georg Joachim Göschen, der ihr bereits in den letzten Jahren bei ihrem Buchhandels- und Druckerei-Unternehmen mit Rat und Tat beigestanden hatte. Schöner Brief über ihre Tätigkeit als Geschäftsfrau. Sie sendet Göschen einen Entwurf zur Ausgabe von Aktien mit der Bitte um fachmännische Prüfung. "... In der langen Zeit, in der wir voneinander nicht hörten, ist mancherlei vorgefallen ... Sie waren krank mein armer Freund, wie ich durch Woltmann vernahm, und ich war bedeutend krank. So ist nun einmal das Leben. Dergleichen vermehrt nun aber bei mir die Sehnsucht nach einem ruhigern Leben; zu diesem endlich ernstlich zu gelangen, mache ich jezt alle Anstalt, wie Sie ... aus der Anlage sehen werden, die ich sehr bitte, mit Aufmerksamkeit durchzulesen. Er [!] ist in Hamburg unter Archenholtz Auspicien ausgearbeitet, nachher von hiesigen Sachverständigen durchgesehen, und in Absicht der Legalität, von geschickten Juristen geprüft und gut befunden worden. Ich bin so frei ihn Ihnen vorzulegen, und Sie um gütige Mitwirkung zu ersuchen. Noch habe ich ihn nicht publik werden lassen, sonder vorläufig meinen Creditoren vorgelegt; die Bedeutendsten haben sich zur Unterzeichnung geneigt erklärt, und ich hoffe der König, der mir nach Ungers Todt einen Vorschuß bewilligte, werde auch auf der Subscribenten Liste stehen. Zu mehrerer Bequemlichkeit habe ich den Preiß der Actien geschickt, und bis zu 250 gesagt; sollten Sie mir Interessenten finden, ... so muß ich auf diesen Fall nicht anzumerken vergessen, daß der Sammler von dem ersten baaren Einschuß 10 p.c. Rabbat erhält ... Wie fahren Sie mit dem Westfälischen Frieden von Woltmann? So viel ich ersehe, ists ein gutes Buch. ich von meinem Theile, bin ganz piano mit Verlegen gegangen; und thue es auch noch: da meine Druckerei für andere so beschäftigt ist, daß wir oft die Nacht zu Hülfe nehmen müssen: so muß denn für jezt der Buchdrucker den Buchhändler ernähren ... Was ich Euch voraussahe ist geschehen, nemlich daß sowie ein Moment Ruhe da sein wird, unsre Schriftsteller loß brechen werden. Ich habe hier drei Mscpte. vor mir liegen, die ich ihren Urhebern zurück spedire. Habe ich doch mein eignes Kind, Serena, in die Fremde geschickt! Darinn konnten Andre sich spiegeln. - Haben Sie ... noch einen colorirten Abdruck der Zusammenkunft Wielands mit Napoleon, so bitte, bitte verehren Sie ihn mir: gern stehe ich mit etwas zu Befehl, das in meiner Gewalt ist. Ich sahe Ihren Kriegs Calender bei Woltmann, und da hatte ich nicht schlimme Lust, das Blatt zu stehlen; aber die 10 Gebote fielen mir noch zur rechten Zeit ein ...". - Des Historikers und Geschichtsphilosophen Ludwig von Woltmann (1770-1817) Fortsetzung von Schillers "Geschichte des Dreißigjährigen Krieges", die "Geschichte des Westfälischen Friedens", 1. und 2. Teil, war 1808-1809 bei Göschen erschienen. Während Friederikes höchst erfolgreicher Roman "Julchen Grünthal. Ein Pensionsgeschichte" im eigenen Verlag herausgekommen war, ließ sie 1809 ihren politischen Briefroman "Die Franzosen in Berlin, oder Serene an Clementinen, in den Jahren 1806.7.8. Ein Sittengemälde" vorsichtshalber in "Leipzig, Züllichau und Freystadt" erscheinen. - Aus der Sammlung Künzel. - Sehr selten.

Lot 2067, Auction  118, Zola, Émile, Brief 1884 an Hector Giacomelli

Zola, Émile
Brief 1884 an Hector Giacomelli
Los 2067

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Zola, Émile, franz. Schriftsteller, führende Persönlichkeit des franz. Naturalismus (1840-1902). Eigh. Brief m. U. "Emile Zola". 1 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Paris 28.I.1884.
An den (nicht genannten) Maler Hector Giacomelli, der mit Zola befreundet war. "... Vous ne lisez pas les feuilles, vous ne savez donc pas ce qu'il se passe? Pot-Bouille, malgré le succès de la première, n'a guère fait d'argent et disparait demain soir, je crois. En tout cas, le directeur refuse rageusement des places, avec l'espoir de se refaire dans les convulsions de l'agonie ..". - Es handelt sich um die Bühnenfassung von Zolas gleichnamigem Roman (deutsch: "Ein feines Haus"), dem zehnten Teil des Zyklus "Les Rougon Macquart". Er wurde 1883 von William Busnach als Theaterstück adaptiert und am Théâtre de l'Ambigu-Comique uraufgeführt.

Lot 2068, Auction  118, Zola, Émile, Brief 1886

Zola, Émile
Brief 1886
Los 2068

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Emile Zola". 2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Médan 1.I.1886.
Aufschlußreicher Brief an einen Freund, dem er für dessen "bon souvenir" dankt. "... et croyez que nous pensons souvent aussi à vous. Mais quels chemins, si vous vous risquez jusqu'à Médan! Le pis est que la grosse fortune dont les journeaux m'accusent, ne me permet pas encore d'envoyer une voiture à mes invités. En tout cas, si le temps vous effrayait, rappelez vous que nous vous attendons en mars pour déjeuner à Paris. Un mot simplement qui nous prévienne, et nous seront très heureux. Moi aussi j'ai trop travaillé, je travaille encore trop, cloitré ici pour deux mois, par le fin de ce roman dont on vient de commencer la publication plus tôt que je ne le voulais. Il n'y a pas de supplice pareil, à entendre un feuilleton galoper derrière vous et toujours menacer de vous rattraper. Je ne perds plus une heure ...".

Lot 2071, Auction  118, Berliner, Arnold, Brief an Arnold Sommerfeld

Berliner, Arnold
Brief an Arnold Sommerfeld
Los 2071

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Berliner, Arnold, Physiker und wiss. Publizist, in Berlin bei der AEG beschäftigt, mit Gustav Mahler befreundet, Herausgeber der Zeitschrift "Die Naturwissenschaften", kam seiner Deportation ins KZ durch Selbstmord zuvor (1862-1942). Eigh. Brief m. U. "Arn. Berliner". 11/2 S. Doppelblatt. 4to. Berlin 21.VI.1919.
An den Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München, dem er sein Beileid zum plötzlichen Tod eines Sohnes ausspricht. "... die Zeit giebt so viel Anlass zu Trauer und seelischem Schmerz, dass jeder, der nicht ganz stumpf ist, si für unerträglich hält. Aber erst, wenn er das persönliche Leid anderer gewahr wird - Leid, das ihm selber erspart geblieben ist, wird er sich dessen bewusst, wie wenig er selber eigentlich zu tragen hat, und wie gerne er dem andern die Last erleichtern möchte ... Das war mein Gedanke, als ich Ihre Trauerbotschaft erhielt. Aber einem Vater, der ein erwachsenes Kind verloren hat, kann man die Last nicht erleichtern ... Ich fasse im Geiste wortlos Ihre Hand um Ihnen meine warme Antheilnahme an Ihrem Schmerze auszudrücken ...". - Dabei: Carl David Tolmé Runge, Mathematiker, Namensgeber der Runge-Theorie, Professor in Hannover und Göttingen (1856-1927). Eigh. Brief (1 Satz) m. U. "C. Runge". 4to. Göttingen 22.VI.1919. - Gleichfalls ein Beileidsschreiben an Arnold Sommerfeld: "... Meine Frau, die Kinder und ich trauern mit Ihnen um Ihren lieben Jungen ...".

Lot 2073, Auction  118, Bodelschwingh, Friedrich von, Brief 1894

Bodelschwingh, Friedrich von
Brief 1894
Los 2073

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Bodelschwingh d. Ä., Friedrich von, evang. Theologe, Pfarrer, tätig in der inneren Mission mit ausgeprägtem Sinn für karitative Arbeit, Leiter der berühmten Einrichtung "Bethel" für behinderte Menschen (1831-1910). Brief m. U. "Bodelschwingh". 11/3 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Bielefeld 28.VII.1894.
An einen "lieben Bruder" in Kamen, den er um Unterstützung bei Hilfsprojekten bittet. "... Leider fand ich Dich bei meinem letzten Besuch in Kamen nicht zu Hause und traute mich nicht, in Deine Presbyterialsitzung einzudringen. Ich stelle mich zunächst nur als ein Fürsprecher ein für Schwester Elisens Schule. Sie bittet sehnlich um einen kleinen Anbau auf dem Hofe, wo sie ihre Spielsachen lassen kann. Ich will gern, wenn es nöthig ist, 30 M. zuschießen zu diesem Liebeswerk. - Noch dringender ist die Angelegenheit der Gosse vor dem Hause. Ich habe mir die Sache angesehen - es ist völlig Gefälle genug vorhanden, die strömenden Wasser von der Schule abzuleiten und es ist dies ein dringendes Werk der Barmherzigkeit. Ich habe Herrn Amtmann persönlich gebeten und er will die Sache ja in die Hand nehmen, aber Du weißt, man muß ich solchen Fällen ja am Bitten bleiben, laß also nicht nach, bis geholfen ist! ...".

Lot 2074, Auction  118, Diels, Hermann, 17 Autographen + Beilagen

Diels, Hermann
17 Autographen + Beilagen
Los 2074

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Diels, Hermann, Berliner Altphilologe, Philosophiehistoriker und Religionswissenschaftler, Ordinarius an der Universität Berlin, dort auch Dekan und Rektor sowie als Nachfolger Mommsens langjähriger Sekretär der Hist.-Philos. Klasse der Akademie der Wissenschaften, Mitglied zahlreicher in- und ausländischer wiss. Gesellschaften, Ritter des Ordens pour le mérite (1848-1922). Sammlung von 17 Autographen m. U. "HDiels". 1907-1919.
4 Briefe, 4 Brief-Karten, 5 Postkarten, 2 Visitenkarten, 1 Grußkärtchen und 1 Separat-Abdruck mit Widmung. Alles gerichtet an den Berliner Germanisten Fritz Behrend, Archivar des Handschriften-Archivs der Deutschen Kommission an der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Über literaturhistorische und organisatorische Themen der Akademie-Arbeit sowie private Mitteilungen. Die Briefe z. T. mit Briefkopf "Königlich Preussische Akademie der Wissenschaften". - Mehrere Beilagen: 1 hektographierte Einladung zur öffentlichen Festsitzung der Akademie anläßlich des "Leibniztages" am 29. Juni 1944. - 1 eigh. Brief von Paul Diels an Fritz Behrend. - 1 eigh. Brief von Behrend an Paul Diels. - 1 Brief von L. Diels an Behrend. - 1 Brief vom Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Wiesbaden an Fritz Behrend, in dem der Ankauf der Briefe von Diels durch die Stadt Wiesbaden (Diels' Geburtsstadt) ohne Begründung abgelehnt wird (3.III.1939). - 1 Kabinett-Photo mit Diels' Porträt (15 x 10,5 cm). - 4 Karten gelocht; das Photo am unteren Rand mit Papier-Klebspuren. Sonst ordentlich erhalten.

Lot 2075, Auction  118, Drygalski, Erich von, Brief 1919

Drygalski, Erich von
Brief 1919
Los 2075

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Drygalski, Erich von, Geograph, Geophysiker und Polarforscher, leitete die Grönland-Expedition der Gesellschaft für Erdkunde und 1901-1903 die erste deutsche Antarktis-Expedition (1865-1949). Eigh. Brief m. U. "Erich v. Drygalski". 11/3 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. München 14.VI.1919.
An den bedeutenden Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München, dem er sein Beileid zum plötzlichen Tod eines Sohnes ausspricht. "... Die Nachricht von dem erschütternden Unglück, das Sie und die Ihrigen betroffen hat, erhielt ich heute in der Universität. Nehmen Sie den Ausdruck meines herzlichen Beileids, dem sich auch meine Frau anschließt. Es bewegt uns tief, dass Sie ... in dieser Zeit des allgemeinen Leides, an dem Sie so ernst und schwer tragen, auch noch von schwerstem persönlichen Leid betroffen sind. Möge die allgemeine herzliche Teilnahme ... dazu beitragen können, Ihre Trauer zu lindern, soweit dies möglich ist. Auch ohne zu fragen bin ich sicher auch im Namen aller Collegen der Fakultät deren tief empfundene Teilnahme hiermit zum Ausdruck bringen zu dürfen ...".

Lot 2076, Auction  118, Haeckel, Ernst, Brief an Heinrich Barth

Haeckel, Ernst
Brief an Heinrich Barth
Los 2076

Zuschlag
6.500€ (US$ 6,989)

Details

Haeckel an Heinrich Barth
Haeckel, Ernst, Zoologe und Philosoph, Professor in Jena, als Darwinist Begründer des "Monismus" (1834-1919). Eigh. Brief m. U. "Ernst Haeckel". 3 S. Doppelblatt. Mit eigenhändigem, gesiegeltem Umschlag. Gr. 8vo. Jena 6.XII.1862.
Umfangreicher Brief des frisch verheirateten 28jährigen an den großen Afrika-Forscher Heinrich Barth, der nach seiner Rückkehr von einer Kleinasien-, Balkan- und Südeuropa-Reise versuchte, in Berlin eine angemessene und auskömmliche Stellung zu erlangen. "... Über den Brief, mit dem Sie mich in voriger Woche überraschten, haben wir (ich rede jetzt schon immer im Plural oder vielleicht im Dual: Wir Beide!) uns sehr gefreut und sagen Ihnen für die freundliche Erinnerung, die Sie uns bewahrt haben, besten Dank. Wir sind Ihrer schönen Reise durch die Karpathen und die Türkei mit großem Interesse gefolgt, nicht ohne eine Beimischung von stillem Neid, und dem lebhaften Wunsch, selbst einmal diese klassischen Gegenden von Angesicht kennen zu lernen. Auch wir haben eine sehr nette sechswöchentliche Hochzeitreise gemacht, wobei wir uns freilich bescheidentlich in den Grenzen des einigen Deutschlands hielten und leider nur eine einzige (aber sehr interessante!) Nacht auf italischem Boden campirten, diese aber auch in einer Höhe von mehr als 8000 Fuß, nämlich in der Cantonniera S. Maria auf der Höhe des Wormser (Stilfser) Jochs." Schildert dann den weiteren Verlauf der Reise durch Tirol bei regnerischem Wetter: "... Dafür genossen wir hier das seltene Schauspiel, durch einen heftigen Wolkenbruch ... die Sohle ganzer großer Thäler in der großartigsten Weise verwüstet, theils überschwemmt, theils mit Bergstürzen, Schlipfen, Runsen etc. überstreut zu sehen ...". Kündigt für den Dezember seinen Besuch bei seinen Eltern in Berlin an: "... Hoffentlich sehen wir Sie dann recht wohl und munter wieder und können uns noch weiter über unsere seitherigen Erlebnisse ausplaudern ...". Schätzt sich in seiner frischen Ehe sehr glücklich und wünscht Barth ein ähnliches Glück: "Ich glaube, dieses Glück kann schließlich selbst für den Verlust der ganzen unumschränkten Wander-Freiheit entschädigen! ...".

Lot 2077, Auction  118, Haeckel, Ernst, Albumblatt

Haeckel, Ernst
Albumblatt
Los 2077

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

- Eigh. Albumblatt m. U. "Ernst Haeckel". 1/2 S. Doppelblatt. 8vo. O. O. (wohl um 1875).
"Die Entwickelungs-Geschichte ist der sicherste Weg zur Erkenntniss der Wahrheit. Ernst Haeckel." - Nachdem Haeckel sich 1868 mit seinem Buch
"Natürliche Schöpfungsgeschichte" voll hinter Darwins Entwicklungslehre gestellt hatte, folgte 1874 eine weitergeführte und abgerundete "Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen". - Querfalte. - Beiliegend eine Porträtfoto-Postkarte Haeckels ohne Text, aber mit eigh. Signatur (Bleistift) des Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald; ferner eine unbeschriebene Porträtfoto-Postkarte Wilhelm Ostwalds mit faksimilierter Signatur. - Zus. 3 Teile.

Lot 2079, Auction  118, Hufeland, Gottlieb, Brief an Bertuch in Weimar

Hufeland, Gottlieb
Brief an Bertuch in Weimar
Los 2079

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Hufeland, Gottlieb, Jurist, Rechtsphilosoph, Bürgermeister von Danzig, Professor in Jena, Würzburg und (als Vorgänger Savignys) in Landshut (1760-1817). Eigh. Brief m. U. "Hufeland". 2/3 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. Leipzig 2.VI.1812.
An den vielseitigen Verleger, Schriftsteller, Großkaufmann und Mäzen Friedrich Justin Bertuch (1747-1822) in Weimar. "Ich bin gegenwärtig auf der Durchreise von Danzig, wo ich meine Stelle, um meine Familie aus allen drohenden Besorgnißen zu reißen, niedergelegt habe, nach Landshut in Baiern, wo ich meine alte Stelle wieder einnehme; und im Augenblick der Abreise, der voll Zerstreuung ist, begrüße ich Sie, mein alter Freund, von hier aus. Leider muß ich die beyliegenden wenn auch acceptirten Anweisungen ohne Zahlung zurücksenden, weil an keine Zahlung, selbst durch Zwangsmittel, besonders gegen den Vorsitzenden in der Bürger Repräsentation, zu denken war. Sollten Sie dennoch etwas versuchen wollen, so empfehle ich Ihnen den Advocaten Zacharias hiezu ... Meine Hand zittert vor Erhitzung; darum bitte ich Entschuldigung ...". - Gegen den Willen der Einwohner Danzigs gab Hufeland anläßlich der Kriegsereignisse von Napoleons Russlandfeldzug sein Bürgermeister-Amt in Danzig auf und übersiedelte mit der Familie nach Landshut. Seine Position an der dortigen Universität erwies sich jedoch als unerquicklich, so dass er 1816 nach Halle ging, wo er aber nur noch wenige Monate wirken konnte. - Hufelands Arbeit über den "Grundsatz des Naturrechts" (1785) wurde von Immanuel Kant in der Jenaer "Litteratur-Zeitung" sehr günstig beurteilt.

Lot 2080, Auction  118, Humboldt, Alexander von, Brief 1843

Humboldt, Alexander von
Brief 1843
Los 2080

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Humboldt, Alexander von, der große Naturforscher, Weltreisende und Geograph (1769-1859). Eigh. Brief m. U. "Al Humboldt". 1/2 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Berlin 19.IV.1843.
An einen Chemiker, mit einer Empfehlung. "Erlauben Ew. Hochwohlgeb., daß auch ich die Bitte hinzufüge, Herrn Dr. Berger, der mir von den Göttinger Chemikern sehr empfohlen ist, und der nach Mexiko zurückkehrt, freundlichst aufzunehmen. Es ist gar nicht davon die Rede, etwas von den vielversprechenden Augustinschen Versuchen (ohne Quecksilber) zu sehen oder auszukundschaften ...". Er wünsche bloß, daß Dr Berger die gewöhnliche alte Methode, "in ihrer schönen Anwendung auf den Kupferschiefer, in Augenschein nehmen könne ...". - Randschäden, teilweise unauffällig unterlegt.

Lot 2081, Auction  118, Humboldt, Alexander von, Brief 1858

Humboldt, Alexander von
Brief 1858
Los 2081

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Al Humboldt". 11/2 S. Gr. 8vo. Berlin 19.VII.1858.
Im 90. Lebensjahr und mit entsprechend schwer leserlicher Schrift an einen "theuren Berg", der ihn wohl gebeten hatte, in die geplante Veröffentlichung eines Reiseberichtes einen Text von Humboldt einschalten zu dürfen. "Wie würde ich, theurer Berg, Ihnen abschlagen, was ich so oft im Jahre den Anträgen ähnlicher Art verweigern zu müssen glaubte. Ich werde Ihnen etwas geben über Ihr seltnes Talent, unsere Verbindung in dem englischen Werke, Ihre Anden Reise in die [? schwer zu entziffern], Auszug eines Briefes 'mit Erlaubniss des Herrn v. H. veröffentlicht'. Ich beschränke mich auf das Litterar., denn alles was die wichtige Geschichte von Rhodos (von Strabo Buch XIV pag 652 ... weitläufig beschrieben) betrift, ist mir alles fremd. Um aber dem von mir gegebenen den richtigen Ton zu geben, ... muß ich Sie bitten, mir den ganzen Prospectus vorher genau wie er abgedruckt werden soll, im Manuscript zu schicken. Ich werde dann die Stelle angeben, wo das meinige eingeschaltet werden soll ... Eine Ansicht u. Beschreibung des [? schwer zu entziffern] mit der geognostischen und architectonischen würde (glaube ich) eine nüzliche Ihnen ehrenvolle, vom König aufgetragene Zugabe sein. Die Zeichnung müßte aber nicht eine bloße Copie des nicht sehr gelungenen Bildes aus der Ausstellung sein. - Da Sie im Auftrag des kranken Monarchen die Reise unternahmen, theurer Freund, so scheint es mir und jezt noch sehr angemessen, dass Sie bei Ihrer Idee eines Dedicationsblattes (nicht Dedicationsbrief) verharren. Wenn Sie alles bereit haben und mir den Prospectus und die Probeblätter gütigst selbst übergeben wollen, so bitte ich Sie, es mir zu melden ...". - Humboldts "theuren Berg" konnten wir nicht identifizieren; zu denken wäre an den bedeutenden Kartographen und Geodäten Heinrich Berghaus (1797-1884), der in Potsdam lebte und mit dem Verfasser des "Kosmos" einen regen Briefwechsel führte. - Über Humboldts berühmt-berüchtigte Handschrift mit dem schrägen Schriftbild hat sein Biograph Conrad Müller sich ausführlich geäußert und u. a. bemerkt: "... Die Handschrift Humboldts ist nicht leicht zu entziffern und greift die Augen erheblich an; man muß das Vergrößerungsglas oft zu Hilfe nehmen. Aber sie hat andererseits den Vorzug, in ihrer Eigenart ausgeprägt und - bis auf die allerletzte Zeit, wo die wiederholte Fiebergrippe und das absterbende Greisenalter sie kritzlig und zittrig machten - sehr fest und beständig zu sein" (Conrad Müller [Hrsg.]: Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus. Briefe aus den Jahren 1835-1857. Leipzig 1928, S. 77-79). - Der Brief von einem Vorbesitzer mit einem schmalen Rändchen eingefasst.

Lot 2082, Auction  118, Koch, Robert, Brief 1887

Koch, Robert
Brief 1887
Los 2082

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Koch, Robert, Mediziner, Mikrobiologe, Nobelpreisträger, beschrieb den Milzbrandbazillus und entdeckte den Tuberkelbazillus (1843-1910). Eigh. Brief m. U. "R. Koch". 21/2 S. Doppelblatt. 8vo. Berlin 11.XI.1887.
An einen Kollegen, der ihm eine Arbeit über Mikrospirodien der Pébrinekrankheit zur Durchsicht senden wollte, die aber bisher nicht eingetroffen sei. Das Angebot, ihm Pébrine-Material zu senden, nehme er gern an, "da ich bis jetzt noch niemals Gelegenheit hatte, zuverlässige Pebrine-Präparate zu sehen. - Für die Ihrem Briefe beigelegten Blätter, die von Dr. Huschke mit so unendlichem Fleiße gesammelte Choleraliteratur enthaltend, sage ich Ihnen im Namen der Bibliothek des Hygiene-Museums, der ich die Sammlung einverleiben werde, den besten Dank. Auf diese Weise, hoffe ich, wird die Arbeit nicht nutzlos bleiben und gelegentlich einmal Verwerthung finden. Ich werde auch meine bisher gesammelte, nicht unbedeutende Cholerabibliothek, für die ich Sie ja auch dermaleinst gebrandschatzt habe, ebendahin schenken und mit den Mitteln des Museums möglichst zu vervollständigen suchen. Im Verein damit wird das Literaturverzeichniß um so größern Werth haben ...".

Lot 2083, Auction  118, Kunze, Gustav, 2 Briefe + 1 Manuskript

Kunze, Gustav
2 Briefe + 1 Manuskript
Los 2083

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Kunze, Gustav, Leipziger Botaniker, Bryologe, Spongiologe, Entomologe und Arzt, Professor und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig (1793-1851). 2 eigh. Briefe m. U. "G. Kunze". Zus. 3 S. Mit gedrucktem briefkopf "Botanischer Garten der Universität Leipzig". Gr. 4to. Leipzig 22.II. 1840 bzw. 14.I.1841.
An den (nicht genannten) Wiener Botaniker, Numismatiker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher, Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Wien, auch Gründer der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Kunze gratuliert ihm zur Ernennung als Nachfolger des Botanikers Joseph Franz von Jacquin (1766-1839). Ferner versendet er Pflanzensamen und erbittet Gleiches anhand einer Wunschliste. Dankt für die Zusendung von Fachzeitschriften und erbittet noch ein schottisches Journal [1840]. - Im Januar 1841 übersendet er einen Samen-Katalog und berichtet über die Arbeit an seiner großen Veröffentlichung über die Farne: "... so bin ich im letzten Herbste so thätig gewesen, daß ich mit 3/4 der mir aus dem Kaiserlichen Museum anvertrauten Farrn fertig geworden bin & bis Ende März auch mit dem Reste fertig zu werden sicher erwarten darf ..." [14.I.1841]. - Beiliegend ein am Schluß signiertes Manuskript mit dem Titel "Bestimmungen der Kryptogamensendungen des Herrn Director Blechmann No. 2. Sendung No II. August 1828." 4 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Am Schluß datiert und signiert: "21. Decbr. 1828. G. Kunze". - Der erste Brief mit kleinen Defekten am rechten Rand.

Lot 2084, Auction  118, Kussmaul, Adolf, Brief 1887 + Beigaben

Kussmaul, Adolf
Brief 1887 + Beigaben
Los 2084

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Kussmaul, Adolf, hochberühmter Mediziner, Internist, Gastroenterologe, Professor in Heidelberg, Erlangen, Freiburg und Straßburg, Ehrenbürger von Heidelberg (1822-1902). Eigh. Brief m. U. "Dr Kussmaul". 1 S. Gr. 8vo. Straßburg 22.IX.1887.
An den Ehemann einer Patientin. "... haben Sie die Güte, morgen Freitag sich zu mir zu bemühen. Ich erwarte Sie nach Ihrer Ankunft 2, 3 bei mir oder, wenn Ihre Frau Gemahlin dies vorzieht, ich komme nach meiner Sprechstunde zu Ihnen in's Hotel und bitte nur nach Ihrer Ankunft mir anzuzeigen, wo Sie abgestiegen sind ...". - Kleiner Faltenriss. - Dabei: Ernst Schweninger, ebenso berühmter Mediziner, behandelte Bismarck und zahlreiche andere prominente Persönlichkeiten, Ordinarius an der Berliner Universität, Abteilungsdirektor an der Charité, Geh. Medizinalrat, baute das Kreiskrankenhaus in Berlin-Lichterfelde zu einem Zentrum für Naturheilkunde aus (1850-1924). Eigh. Brief m. U. "E Schweninger". 4 S. (Kopierstift). Mit Umschlag. 8vo. München 20.IX.1914. - Kurz nach Kriegsbeginn an eine Krankenschwester in Hamburg, die er von früher kannte. Über den Wunsch der Adressatin nach geeigneter Tätigkeit im Pflegebereich: "... Soll ich mich in Brüssel, wo ich den Gouverneur Gf. v. d. Goltz ... gut kenne, für Sie erkundigen? Ich war bisher nur hier in München u. in Meiningen, wo ich den Herzog zu betreuen hatte u. es nächster Tage wieder tun werde, während dieser Kriegszeit tätig. Freilich ich bin auch schon 64 J. und nicht mehr so elastisch wie einst, doch soll man auch mich wieder finden. Aber der Andrang zur Pflege ist bei Ärzten u. Pflegepersonal so reichlich, daß man auf mich nicht ernstlich zurückkommen wird, auf Sie Beide gewiß u. das wünsche ich Ihnen von Herzen. Ihnen Beiden könnte vielleicht auch Fürst Bülow zu geeigneter Tätigkeit verhelfen. Was ich tun kann u. soll, wird geschehen ...". - Ferner beiliegend der Schluß eines eigh. Manuskripts mit Unterschrift des Wiener Mediziners, Anatomen und Zoologen Carl B. Brühl (Wien 22.X.1882).

Lot 2086, Auction  118, Laue, Max von, Brief 1942 + Beigaben

Laue, Max von
Brief 1942 + Beigaben
Los 2086

Zuschlag
180€ (US$ 194)

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- Brief m. U. "M. v. Laue". 1 S. Quer-gr. 8vo. Berlin-Zehlendorf 5.VI.1942.
An den Oberregierungsrat Prof. Dr. Kerkhof, Redakteur der Zeitschrift "Forschungen und Fortschritte". "... Ihrer freundlichen Aufforderung, in den "Forschungen und Fortschritten" über Energieprinzip und neuere Physik zu berichten, kann ich im Augenblick deswegen nicht nachkommen, weil ich im kommenden Winter darüber in einem der öffentlichen Vorträge der Akademie sprechen will. Aber vielleicht kann ich Ihnen danach einen Auszug aus diesem Vortrage geben ... Sollten Sie die Nummer der Frankfurter Zeitung, welche meinen Artikel enthält, noch besitzen, so wäre ich für dessen Überlassung dankbar." - Gelocht; eine Rotstift-Anstreichung beim Namen. - Dabei: Peter Adolf Thiessen, Chemiker, Direktor des Kaiser Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie in Berlin-Dahlem, nach Ende des 2. Weltkriegs nach Russland verschleppt, später Direktor des Instituts für Physikalische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften der DDR, zeitweilig dort auch Mitglied des Staatsrates, Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP, des Nationalpreises der DDR, des Stalin-Ordens, des Lenin-Ordens und zahlreicher weiterer Ehrungen dreier Diktaturen (1899-1990). Brief m. U. "Thiessen". 1 S. Quer-gr. 8vo. Berlin 12.V.1942. - Gleichfalls an Kerkhof. Kann dessen Aufforderung, einen Auszug aus seinem letzten Vortrag zur Verfügung zu stellen, im Augenblick nicht nachkommen. "... Es ist mir gegenwärtig nicht einmal möglich, meine abgeschlossenen wissenschaftlichen Experimentalarbeiten für die Veröffentlichung fertig zu machen, da der Umfang kriegswichtiger Arbeiten am Institut mich völlig in Anspruch nimmt. Ich hoffe indes, Ihnen künftig aus dem Institut die eine oder andere zusammenfassende Abhandlung übermitteln zu können ...". - Ferner beigegeben: Hans Haalck, Geophysiker, Direktor des Geodätischen Instituts in Potsdam, gilt als einer der Pioniere der angewandten Geophysik in Deutschland (1894-1969). Billet m. U. "Haalck". 1 S. Quer-gr. 8vo. Potsdam 7.VII.1942. - An die "Reichszentrale für wissenschaftliche Berichterstattung", der er einen Auszug aus seinem Aufsatz "Physikalische Beschaffenheit des Erdkerns" übersendet. - Gelocht. - Zusammen 3 Teile.

Lot 2087, Auction  118, Lehmann, Johann Georg Chr., 6 Briefe

Lehmann, Johann Georg Chr.
6 Briefe
Los 2087

Zuschlag
650€ (US$ 699)

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Lehmann, Johann Georg Christian, Hamburger Botaniker, Gründer des Botanischen Gartens in Hamburg und einer Gärtner-Lehranstalt, Erster Bibliothekar der Stadtbibliothek, Mitglied zahlreicher wiss. Gesellschaften (1792-1860). 6 eigh. Briefe m. U. "J. Lehmann". Zus. 9 S., eng beschrieben. Gr. 4to. Hamburg 1820-1844.
An einen Kollegen. Ausführlich über botanische Spezialfragen, Pflanzen-, Samen- und Listenaustausch, Nachrichten aus dem Ausland, Forschungsergebnisse und Fachliteratur. Der letzte Brief mit gedrucktem Briefkopf "Botanischer Garten zu Hamburg", mit Wappenstempel. - Ein Brief gebräunt und mit Randreinrissen; die anderen gut erhalten.

Lot 2089, Auction  118, Linde, Carl von, Brief-Karte + Beigabe

Linde, Carl von
Brief-Karte + Beigabe
Los 2089

Zuschlag
240€ (US$ 258)

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Linde, Carl Ritter von, Ingenieur, Erfinder des revolutionären Kühlverfahrens, Konzern-Gründer (1842-1934). Eigh. Briefkarte m. U. "C. Linde". 1 S. Quer-8vo. München 20.VI.1919.
An den bedeutenden Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München, dem er sein Beileid zum plötzlichen Tod eines Sohnes ausspricht. "... Die Nachricht von dem schweren Verluste, den Sie erlitten haben, hat mich tief erschüttert und möchte ich Ihnen meine innige Teilnahme aussprechen darüber, daß Sie neben der allgemeinen Trauer um unser Volk solch besonderes Leid zu tragen haben ...". - Dabei: Max Wien, dt. Physiker, Cousin des Nobelpreisträgers Wilhelm Wien, Namensgeber des "Wien-Effekts", Professor in Danzig und Jena (1866-1938). Eigh. Briefkarte m. U. "Max Wien". 2 S. Quer-kl. 8vo. Jena 23.VI.1919. - Gleichfalls an Arnold Sommerfeld. "... Zu dem Verlust Ihres lieben Jungen sage ich Ihnen, Ihrer armen Frau und den Geschwistern mein allerherzlichstes Beileid. Zu all' dem schweren, das diese Tage uns allen bringen, kommt für Sie nun noch dieser furchtbare Trauerfall. Was waren es doch für glückliche Zeiten vor 15 Jahren in Aachen, als Ihr Arnold und unsere Lotte geboren werden sollten: ich sehe noch die strahlenden Augen Ihrer Frau vor mir, jetzt bleibt nur noch die Erinnerung ...".

Lot 2090, Auction  118, Lorentz, Hendrik Antoon, Brief 1919

Lorentz, Hendrik Antoon
Brief 1919
Los 2090

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Lorentz, Hendrik Antoon, niederländ. Theoretischer Physiker, Nobelpreisträger, schuf die mathemat. Grundlagen für Einsteins Relativitätstheorie (1853-1928). Eigh. Brief m. U. "H. A. Lorentz". In deutscher Sprache. 11/2 S. Doppelblatt. 8vo. Haarlem 30.VI.1919.
An den Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München, dem er sein Beileid zum plötzlichen Tod eines Sohnes ausspricht. "... Die traurige Nachricht hat uns sehr schmerzlich berührt und ich verstehe, wie viel Sie leiden müssen, jetzt da sich für Sie zu dem allgemeinen Leide dieses persönliche gesellt. Möge die Liebe Ihrer übriggebliebenen Kinder, für die allmählich eine bessere Zeit tagen wird, und die Freude über ihre Heranbildung Ihnen und Ihrer Frau zum Troste gereichen ...".

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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