Jordanus de Quedlinburg
Sermones de tempore. Strassburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg, 1483
Los 1030
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)
Der "Jordanus von Quedlinburg" vom "Drucker des Jordanus von Quedlinburg"
Jordanus de Quedlinburg. Sermones de tempore. 2 Teile in 1 Band. 233; 182 nn. Bl. 2 Spalten. 53 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 24,1 x 15,3 x cm. Format: 32 x 22 cm. Mit großer 18-zeiliger Zierinitiale in Rot und Grün mit 2 Groteskenköpfen und reichem Federwerk, einigen Lombarden in Rot und Grün sowie Rubrizierung auf den ersten Seiten (bis Fol. XLIIII). Blindgeprägtes Schweinsleder um 1570 (Bezug mit Fehlstellen, an Kanten offen, gewellt und teils gelöst vom Deckel, feuchtrandig, angestaubt und fleckig, Wurmlöchlein) über abgefasten Holzdeckel mit 2 intakten ziselierten Messingschließen und geprägtem Monogramm und Jahr auf dem VDeckel "N.S. 1570". Strassburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg, 1483.
Hain-Copinger 9438. GW 15120. Goff J-477. Proctor 584. Pellechet 6708. Bodleian J-217. Borm 1617. Collijn 875. Günther 2654. Hubay 1259. Hubay 608. Madsen 2341. Oates 222. Ohly-Sack 1713. Sack 2156. Voulliéme 1494. Wilhelmi 374. 375. Zedler 435. BMC I, 131. BSB-Ink I-610. CIBN J-304. CBB 2328. IBE 3316. IBP 3275. IDL 2744. IGI 5381. ISTC ij00477000. – Erste Ausgabe der Evangelienauslegungen und Predigten des Augustiner-Eremiten Jordanus von Quedlinburg oder von Sachsen (1300-1380), der in Quedlinburg geboren wurde und angeblich 1380 in Wien starb. "Hervorragender Prediger, mit Visionen und Gebetskraft ausgezeichnet; im Orden Beatus genannt ... Sehr geschätzt waren seine das Kirchenjahr umfassende Predigtwerke" (LThK V, 558).
Das Werk gab dem "Drucker des Jordanus de Quedlinburg von 1483" seinen Namen. Zur Frage, ob es sich bei diesem Drucker um Georg Husner handelt, vgl. Voulliéme in: Zentralblatt für Bibliothekswesen XXXII (1915), 309ff. und Scholderer, Fifty Essays (1966) 240ff. – Es fehlen die 3 w. Bl. (Schlussblatt zu Teil I, das Anfangs- und Schlussblatt zu Teil II). Einige alte Marginalien. Durchwegs leicht gebräunt, Ränder teils stärker wasserfleckig. Der Titel von Teil I recto mit mehreren alten Besitzvermerken und kleinem Stempel, verso langer zeitgenössischer Eintrag in Deutsch und Latein, am oberen Rande wurde ein Besitzvermerk abgeschnitten, Kolophon ebenfalls mit alten Besitzeinträgen. Ohne die fliegenden Vorsätze. Insgesamt gutes Exemplar aus einer thüringer Franziskanerbibliothek mit deren großem typographischen Exlibris "Sum Bibliothecae Fratrum Minorum Recollectorum Provinciae Thuringiae S. Elisabethae Conventûs Sacri Montis Sinai ad S. Crucem Miraculosam propè Brückenavium Anno 1706".
In einstigem Kettenband mit interessanter Handschriften-Makulatur
Meffreth. Sermones de tempore et de sanctis. Teil III (von 3): Ortulus regine de sanctis. 198 nn. Bl. (le. w.). 2 Spalten. 54-55 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 22 x 14,5 cm. Format: 30,5 x 20,5 cm. Mit 20-zeiliger Zierinitiale in Rot und Blau sowie zahlreichen eingemalten roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Dunkelbraunes blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (mit Bezugsfehlstellen, Druckrinne, etwas beschabt, bekratzt und berieben; Rücken unter Verwendung des alten Bezugmaterials restauriert) über massiven Holzdeckeln und hs. Pergament-VDeckelschild (mit 12 neueren aufgenagelten Rundkopfnägeln) mit 8 Messingeckbeschläge und 4 Eisenfüßchen an den unteren Stehkanten (ohne die zehn runden Messingbuckel) mit 4 Messingschließbeschlägen (ohne die beiden Schließen; Rückdeckel mit den Löchlein zur Anbringung einer Kette) Basel, Nikolaus Kessler, nicht nach 1483/1484.
Copinger 3961. GW 22646. Goff M-440. Kaufmann-Nabholz 529. Borm 1826. Collijn 1025. Ernst II, 3 83 und 4 41. Günther 370. Hubay 1439. Madsen 2708. 2709. Nentwig 282. Sack 2416. Whitesell S1-1202.7. BSB-Ink S-303. CBB 2653. 2654. CIH 2244. IBE 3897. IBP 3682. IDL 3185. ISTC im00440000. - Nicht bei Hain, nicht bei Proctor und Pellechet, kein Exemplar in der Bibliothèque Nationale und im British Museum. ADB XXI, 175 f. Jöcher III, 353. – Seltene erste Ausgabe des dritten Teils der großen Predigtsammlung des Meißener Priesters Meffreth, "Verfasser eines sehr inhalt- und umfangreichen homiletischen Repertoriums unter dem Titel Hortulus reginae (d. i. der Kirche), über dessen Person nichts weiter bekannt ist, als was er selbst in den Prologen zu den beiden Hälften seines Werkes sagt. Hieraus ersehen wir, daß er den Theil De sanctis im Jahre 1443 vollendet und sofort den De tempore begonnen habe ... Sein Predigtwerk fand ungeachtet seines bedeutenden Umfangs eine große Verbreitung. Es erlebte im 15. Jahrhundert 10 Auflagen und wurde noch im 16. und 17. Jahrhundert mehrfach wieder abgedruckt" (ADB XXI, 175-176). – Titel etwas angeschmutzt. Im Rand nahezu durchgehend mit meist blassen Feuchtigkeitsspuren. Nach dem (erneuerten) vorderen fliegenden Vorsatz ist zusätzlich ein weißes Pergamentblatt eingebunden, dieses etwas stärker feuchtrandig bzw. leimschattig und mit ovalem Knorpelloch. Die Innenspiegel sind mit 2 Pergamentblättern einer lateinischen Handschrift aus der Mitte des 14. Jahrhunderts ausgekleidet: 2 Kolumnen zu 70 Zeilen schwarzbraune Bastarda auf Pergament. Schriftraum ca. 26,9 x 17,5 cm (auf den Innenspiegel beschnitten, leicht angestaubt, fleckig, mit wenigen Leimschatten, hinten mit Rostloch der Kettenaufhängung).
Otto von Passau
Die vierundzwanzig Alten oder der goldene Thron
Los 1032
Zuschlag
6.000€ (US$ 6,452)
Otto von Passau. Die vierundzwanzig Alten oder der goldene Thron. 5 nn., CXCVI Bl. (ohne das le. w. Bl.). Mit einer kolorierten figürlichen Holzschnittinitiale und 26 (2 ganzseitigen; teils wdhl.) kolorierten Textholzschnitten. 35 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21 x 13 cm. Format: 29 x 19 cm. Halbleder um 1700 (Vordergelenk angeplatzt, etwas berieben, beschabt und bestoßen). Augsburg, Anton Sorg, 14. X. 1483.
Hain 12129. GW 28505. Goff O-120. Proctor 1691. Pellechet 8675. BMC II, 351. BSB-Ink O-104. CIBN O-73. IDL 3461. IGI 7040. ISTC io00120000. Schreiber 4880. Schramm IV, 495-503. Ernst 259. Hubay 772. Sack, Freiburg 2630. Scheidegger-Tammaro 999. Šimáková-Vrchotka 1427. – Zweite Augsburger Ausgabe der Erbauungsschrift. Ob bereits 1477 in Straßburg bei Johann Prüss die erste gedruckte Ausgabe erschien, lässt sich nicht verifizieren. Der Gesamtkatalog der Wiegendrucke verzeichnet die vorliegende als die zweite Augabe überhaupt, davor nur die ersten Augsburger vom 10. III. 1480.
Die christliche Lebenslehre erschien in Form einer Sentenzensammlung, die der Franziskaner Otto von Passau (gestorben um 1386) von mehr als hundert christlichen und antiken Autoren zusammentrug. Bestimmt war sie für Laien, Mönche und Nonnen und bezog sich auf alle Bereich des christlichen Lebens. Die Wirkung und Beliebtheit des Werkes ist durch die mehr als 150 erhaltenen Handschriften überliefert.
Die beiden blattgroßen Holzschnitte zeigen recto den Salvator Mundi auf einem Regenbogen sitzend und von einer regenbogenförmigen Mandorla sowie den 24 Ältesten umgeben; recto Johannes von Patmos. "Die 24 Ältesten, die in der Ewigkeit auf Thronen sitzen und beständig Gott loben (Offenb. 4, 4f.) werden darin, in jedem der 24 Kapitel des Buches je einer, redend eingeführt und geben 'der minnenden Seele' Belehrung, wie sie ihr Leben zu einem Lob und Dienst Gottes gestalten und den 'goldenen Thron' in der Ewigkeit erwerben können. Das Buch verfolgt also eine durchaus praktische Tendenz. Es ist 'eine Regel des Lebens, um Gott inwendig und auswendig und in allen nothwenigen Sachen zu gefallen, hier in der Zeit und dort in Ewigkeit' (Vorrede); fast alle Kapitel schließen mit der Mahnung 'Folgest du mir, so magst du den goldenen Thron wohl ererben' "(Wetzer-Welte IX, 1185).
"Jedem dieser Ältesten ist eine thematisch abgeschlossene Lehrrede an die 'minnende Seele' in den Mund gelegt - über das Wesen Gottes und des Menschen, Reue, Verzicht, Gewissen, äußere Lebensführung, Denken, Liebe, Gnade, Glaube, Eucharistie, Weisheit, die Heilige Schrift, vita activa und vita contemplativa, Gebet, Gottesfreundschaft, geistliches Leben, Tugend, Verdienst, Tod, Erwählung, Fegefeuer und Hölle, ewige Seligkeit" (NDB XIX, 699f.). Die 24 Textholzschnitte zeigen jeweils einen der 24 Ältesten mit einer "guldin kronen" (Vorwort) und in Begleitung einer Frau, die wohl die Personifikation der Ecclesia verkörpert und somit das neutestamentliche Evangelium darstellt. – Fol. 5 mit den beiden blattgroßen kolorierten Holzschnitten (recto Christus Salvator mit den 24 Ältesten und verso Johannes von Patmos, Verfasser der Apokalypse) wurde dem Werk vorangebunden, indem der doppelseiteige Holzschnitt knapp um die Umfassungslinie ausgeschnitten und in einen Papierrahmen einmontiert wurde. Der Holzschnitt recto wurde zu einem großen Teil (Jesu Brust in einem Streifen nach unten) als Federzeichnung ergänzt, verso die gesamte untere Hälfte nachgezeichnet und kolorierend ergänzt. Verso ist weiterhin auch ein Streifen von oben im Gesicht des Johannes übermontiert. Auf dem rahmenden Papierstreifen unten rechts recto eine Stempelrasur.
Es fehlt das letzte weiße Blatt. Das Kolophon wurde ausgeschnitten und im unteren Rand verso von Blatt CXXVI montiert. Das erste Blatt des Inhaltsverzeichnisses bis an den Satzspiegel beschnitten, vollständig aufgezogen und recto zur Zeit des Einbandes mit kalligraphischem Titel ergänzt. Zu Beginn und am Schluss bis an den Satzspiegel angerändert, stellenweise im Bug verstärkt. Der Textholzschnitt verso Blatt CXXVII mit kleiner Fehlstelle. Sehr selten mit hs. Marginalien. Leicht gebräunt, stellenweise braunfleckig.
Albertus Magnus. Compendium theologicae veritatis. 96 (statt 98) Bl. 2 Spalten. 46 Z. Got. Typ. Schriftraum: 14,9 x 10,6. Format: 21 x 15,5 cm. Mit ca. 300 Initialen und Kapitalstrichelung in Rot und Blau sowie Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Blindgeprägter Kalbslederband d. Z. (Rücken im späten 19. Jahrhundert fachmännisch erneuert) mit goldgeprägtem RTitel und (erneuerter) Messingschließe. Venedig, Gabriel de Grassis, 14.VI.1485.
Hain-Copinger 441. GW 606. Goff A-238. Pellechet 279. Polain 2015. Madsen 60. Mendes 42. Walsh 1957. BMC V 333. BSB-Ink H-404. IDL 123. IBE 190. IGI 172. ISTC ia00238000. – Einzige Ausgabe bei Gabriel de Grassis, Nachdruck der Ausgabe von 1483, die ebenda bei Gregorius Dalmatinus und Jacobus Britannicus erschien. Das Compendium theologicae veritatis wird meist dem Kölner Kirchenlehrer Albertus Magnus (1200-1280) zugeschrieben, wahrscheinlicher ist jedoch, dass es von seinem Schüler Hugo Ripelin von Strassburg (1205-1270) stammt. Wie Albertus selbst wurde Ripelin damit zu einem der Wegbereiter des christlich interpretierten Aristotelismus im hohen Mittelalter. Mit dem Compendium legte er einen Grundriss der scholastischen Theologie vor, der bis in die frühe Neuzeit hinein zu den am häufigsten kopierten und ab 1470 dann auch vielfach gedruckten Werken der scholastisch-theologischen Lehre gehörte. – Das fehlende weiße Blatt a1 und das erste Textblatt a2 mit dem Incipit in Rotdruck durch Faksimile auf altem Papier ersetzt, Innengelenke mit Leinenstreifen verstärkt, die marmorierten Innenspiegel aus dem 19. Jahrhundert. Etwas fingerfleckig, im oberen Bug anfangs mit kleinem Feuchtigkeitsrand, die beiden Schlusslagen ebenda stärker betroffen und tiefer in den Bug hineinlaufend. Mit kleinem Feuchtigkeitsrand in der oberen rechten Ecke, insgesamt wohlerhalten. Durchgehend annotiertes Exemplar mit zahlreichen Anstreichungen, Notabene-Händchen und teils umfangreicheren Anmerkungen einer zeitgenössischen Hand. Die repräsentativen Einbanddeckel mit breitem Blütenrollstempel, die Mittelfelder durch Blindfileten sechsfach gegliedert, jeweils geziert mit floralem Einzelstempel und umgeben von kleineren Blüten- und Lilienstempeln. Der Vorderdeckel mit einem im 19. Jahrhundert aufgebrachten, goldgeprägten und von einem Löwen gekrönten Besitzermonogramm "AJ".
Petrus, Comestor
Historia scholastica. Basel, Johann Amerbach, 25.XI.1486.
Los 1035
Zuschlag
6.500€ (US$ 6,989)
Das Donau-Eschinger-Exemplar
Petrus Comestor. Historia scholastica. 299 nn., 1 w. Bl. 2 Spalten. 48 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21,6 x 13,8 x cm. Format: 28,6 x 20,5 cm. Mit Initialspatien. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (mit nur geringen kleinen Fehlstellen und Löchlein, Deckel beschabt und berieben; Rücken und Gelenke komplett erneuert) über schweren, abgefasten Holzdeckeln mit 10 durchbrochenen gehämmerten Messingbeschlägen mit 8 Rund- und 2 Flachbuckeln (Mittelstück) sowie 2 intakten Schließen an 6 (4 punzierten) Messingbeschlägen (Schließbänder leicht brüchig). Basel, Johann Amerbach, 25.XI.1486.
Hain 5537. Hain-Copinger 5535. GW 32164. Goff P-465. Proctor 7572. Pellechet 3882. Bodleian P-189. Deckert 506. Ernst I/2, 51. Finger 780. Günther 212. Hubay 1612. Kaufmann-Nabholz 412. Madsen 3159. Oates 2773. Sack 2769. Schlechter-Ries 1444. Sack 2769. BMC III, 749. BSB-Ink P-306. UBL-Ink P-119. CIBN P-226. CBB 3093. CIH 2618. IBE 4532. IBP 4321. IDL 3597. IGI 7627. ISTC ip00465000. – Erste Baseler, insgesamt achte Ausgabe der "Historica Scholastica" des Petrus Comestor (1100-1179), die um 1170 entstanden und erstmals 1473 in Augsburg bei Günther Zainer gedruckt worden war (Hain 5531). Comestor war Dekan seiner Heimatkriche Troyes, wurde 1164 Kanzler in Paris und Magister der Theologie, zuletzt Regularkanoniker in St. Viktor.
Nach einer Vermutung der British Library wurde das Werk von einem anderen Drucker mit Amerbachs Typen gedruckt. Die Historia Scholastica ist ein biblisches Lehrbuch der Weltgeschichte. Petrus Comestor beginnt seine Erzählung mit der Schöpfungsgeschichte und setzt sie fort bis zu den Ereignissen aus der Apostelgeschichte. Als Quellen dienen ihm sowohl die Bibel als auch Schriften weltlicher Autoren, besonders Flavius Josephus bezüglich des Anfangs der Evangelien. Hinweise aus Geographie, Kosmologie, Philosophie, Theologie, Etymologie usw. bilden einen Kommentar zur Heiligen Schrift. Es ist "eine populärtheologisch gehaltene, mit vielseitigem Wissen erarbeitete Darstellung der gesamten biblischen Offenbarung, im ganzen Mittelalter das Hauptwerk der biblischen Geschichte, weit verbreitet, mehrfach übersetzt, öfters kommentiert, von Einfluß auf Literatur und Kunst" (LThK VIII, 156). – Titel und die letzten Blätter etwas angeschmuttz, Ränder teils leicht wasserfleckig, sonst sauberes, breitrandiges Exemplar. Titel und zwei Blätter mit zeitgenössischem Besitzvermerk eines Andreas Kleiber, Priester in Hohburg, Titel mit dem Stempel der "F. F. Bibliothek Donaueschingen". Das weiße Schlussblatt ist etwas knittrig. Besondere Aufmerksamkeit verdient der hübsche zeitgenössische Prägeband, auf dem Vorderdeckel oben mit blindgeprägter Datierung "ano. dni. lxxxviii". Geschmückt mit Herzpalmetten-Stempel, quadratischen Rosenstempeln, Rautenranken mit Zirbelnuss-Stempel sowie geschwungenen Schriftbandstempel "Maria".
Rupert von Deutz
Opus originale Ruperti abbatis Tuiciensis de victoria verbi dei
Los 1036
Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)
Rupert von Deutz. Opus originale Ruperti abbatis Tuiciensis de victoria verbi dei. in tredecim libros divisum. 8 nn., CV num Bl. 2 Spalten. 49 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 18,4 x 12,4 cm. Format: 26,6 x 19,4 cm. Mit Hunderten von bis zu 6-zeiligen roten Lombarden. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (mit Fehlstellen an Deckeln, Wurmgängen und Wurmlöchlein, Rücken an Kapitalen größer unvollständig, hinterlegt und neu aufgebunden) auf schweren Holzdeckeln (ohne die Schließe). Augsburg, Anton Sorg, 1487.
Hain 14046. GW 39213. Goff R-365. Proctor 1704. Pellechet 10063. Feigelmanas 382. Collijn 948. Deckert 562. Finger 863. Hubay 1821. Hummel-Wilhelmi 548. Madsen 3560. Ohly-Sack 2508. Sack 3115. Schlechter-Ries 1584. Voulliéme 23. Walsh 578. BMC II, 353. BSB-Ink R-286. CIBN R-232. CBB 3408. CIH 2991. IBE 4980. IBP 4821. IGI 8481. ISTC ir00365000. – Erste Ausgabe und einziges im 15. Jahrhundert gedruckte Werk des bedeutenden rheinischen Mystikers Rupert von Deutz, latinisiert zu Rupertus Tuitiensis. Es entstand auf Anregung des Abtes Kuno von Siegburg. Rupert beschreibt darin, "wie der ewige Weltplan trotz aller sich entgegenstellender Hindernisse zur Durchführung gelangt" (Wetzer-Welte X, 1368). "Ruperts Sprache ist lebendig, bilderreich, oft voll Schwung und Poesie ... Zur geistigen Höhenlage des mittellateinischen 12. Jahrhunderts hat Rupert von Deutz überragend beigetragen. Er ist auf deutschen Boden Bahnbrecher und Meister der betenden mystischen Gotteswissenschaft ..." (LThK IX, 16). – Erste und letzte Blätter mit kleinen Wurmlöchern, im Block sehr sauber und frisch, nur der Titel leicht fleckig und mit kleinem Tintenvermerk. Außergewöhnlich schönes und besonders breitrandiges Exemplar in einem außergewöhnlichen schönen zeitgenössischen Inkunabeleinband, der wohl von einem Tegernseer Meister stammt: Die Rautenranken auf den Deckeln werden von zwei Bändern eingefasst, einmal mit sich überlagernden Halbkreisen, die palmettenartige Spitzbögen, ganz im gotischen Stil ergeben, und ein andermal eine Wellenkanke mit Margeritenblüten.
Nicolaus de Lyra. Postilla litteralis in vetus et novum testamentum. Band I (von 3). 415 (von 418) nn. Bl. 2 Spalten. 59 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 22 x 14 cm. Format: 32 x 20 cm. Mit 8-zeiliger Initiale in Blau und Rot, einigen kleineren roten Initialen, Hunderten von roten Lombarden sowie durchgehender Rubrizierung. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (mit Kratzspuren, Wurmlöchlein und etwas fleckig und gebräunt, Rücken im 17. Jahrhundert mit blindgeprägtem breiten Schweinsleder überklebt, Ecken mit Kalbsleder ergänzt) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 intakten Messingschließen (Beschläge d. Z., Schließen 17. Jahrhundert). Venedig, Bonetus Locatellus für Octavianus Scotus, 9. VIII. 1488.
Hain 10365. GW 26546. Goff N 132. Pellechet 8254. BSB-Ink N116. CIBN N-78. IBE 4103. IGI 6823. ISTC in00132000. Neveu 445. Parguez 741. Richard 353. Castan (Besançon) 659, 660. IBP 3948. Sajó-Soltész 2408. Gspan-Badalić 483. CCIR N-11. IBPort 1277. SI 2811. Mendes 894. Sallander 1866. Deckert 474. Nicht im BMC und bei Proctor, Oates, Polain und Voullième. – Prachtvoller und breitrandiger Druck der frühen, zweiten Ausgabe (vgl. Census N 131) der bedeutenden Bibelauslegung des Nicolaus de Lyra (1270-1349). Der Bibeltheologe Nicolaus de Lyra, der aus Lyre bei Evreux in der Normandie stammte, schuf mit seinen Postillae perpetuae den Text fortlaufend begleitende exegetische Kommentare, die das ganze Spätmittelalter prägten und noch bis in die Reformation Anwendung fanden: "Si Lyra non lyrasset, Lutherus non saltasset", wie man damals zu spotten pflegte. – Es fehlt das erste weiße (Fol. 11) und die beiden letzten Blätter (388 und 4310). Im oberen und unteren Rand feuchtrandig, teils etwas stärker. Stellenweise mit kleinen Wurmgängen. Die letzten 2 Bl. fehlen. Der bemerkenswert schöne, wenn auch alt restaurierte Einband mit Filetenmuster und geschweiftem Schriftbandstempelchen "Maria" sowie den beiden großen punzierten Messingbeschlägen auf dem Vorderdeckel mit Verkündigungstext in gotischer Schrift "Ave Maria gratia plena".
Herolt, Johannes
Sermones discipuli quadragesimales. Reutlingen, Johann Otmar, 19.II.1489
Los 1038
Zuschlag
2.500€ (US$ 2,688)
Herolt, Johannes. Sermones discipuli quadragesimales [und:] Johannes Gerson. Monotessaron seu concordantiae evangelistarum [sowie:] Gabriel Biel. Sermo historialis passionis dominicae. 137 (statt 138; ohne das Titelblatt) nn. Bl. 2 Spalten. 46 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 18,7 x 12 cm. Format: 22,8 x 17,6 cm. Mit zahlreichen roten Lombarden und Rubrizierung bis etwa zur Hälfte. Holzdeckelband d. Z. (Rückdeckel mit wenigen Wurmgängen) mit breitem blindgeprägten Schweinslederrücken, blindgeritzten Dreifachfileten auf den Holzdeckeln, intakter punzierter Messingschliese sowie (späterem) goldgeprägtem Wappensupralibros auf beiden Deckeln. Reutlingen, Johann Otmar, 19.II.1489.
Hain-Copinger 8514-15. GW 12339. Goff H-97. Proctor 2715. Feigelmanas 211. Gspan-Badalić 336. Kaplan 252. Hummel-Wilhelmi 321. Nentwig 206. Sack 1806. Scheidegger-Tammaro 719. Bodleian H-059 BMC II, 586. BSB-Ink H-187. CIH 1652. IBP 2739. IDL 2254. IGI 4698. ISTC ih00097000. Kein Exemplar in der Bibliothèque Nationale, keines in Paris, nur 2 in Frankreich. – Erste Ausgabe der "Sermones Discipuli quadragesimales" des Nürnberger Dominikanerpriors Johannes Herolt (1380-1468). "Unter diesem Namen werden alle Schriften zusammengefasst, in denen sich der Autor als 'Discipulus' bezeichnet. Zur Autorschaft weiterer, ebenfalls Johannes Herolt zugeschriebener Texte, und zur Abgrenzung zu anderen Autoren vgl. den Artikel Guillelmus Parisiensis, Sp. 426-430. Herolts Hauptwerk, die 'Sermones de tempore et de sanctis', haben als Handbuch für Prediger weite Verbreitung gefunden und bieten neben den eigentlichen Predigten weitere Materialien. Die Texte sind wie folgt angeordnet: Sermones de tempore. Sermones communes. Sermones de sanctis. Promptuarium exemplorum. Promptuarium de miraculis B.M.V. In den früheren Ausgaben sind, trotz durchgehender Zählung, die 'Sermones communes' deutlich abgesetzt, in den Ausgaben Ulrich Zells erscheint das Impressum nach den 'Sermones de tempore'. Diese drucktechnische Trennung der Teile ist auch bei den 'Sermones de sanctis' und den 'Promptuaria' auffallend. Auch diese Texte werden allmählich immer enger verbunden, so daß - nach einer deutlichen Trennung der einzelnen Teile zu Beginn - am Ende des Jahrhunderts das gesamte Werk meist als zweibändige Druckeinheit erscheint'. Hier handelt es sich um die Pfingspredigten, die "Quadragesimale", denen Gersons "Monotessoron" und Gabriel Biels "Sermo de passione dominica"
sinnvollerweise von dem Reutlinger Drucker Johann Otmar beigegeben wurden.
Das "Monotessaron seu concordantiae evangelistarum" des spätmittelalterlichen Scholastikers Johannes Gerson (1363-1429) ist hier mit Auszügen aus den Kapiteln 136-149 wiedergegeben. Gabriel Biel (1410-1495) war ein scholastischer Philosoph, der seit 1484 als Professor der Philosophie an der Universität Tübingen lehrte, der ehrwürdigen Alma Mater, die Biel im Jahre 1477 für den Grafen Eberhard im Bart mit begründete. Johann Otmar, von Pollard als Erstdrucker Reutlinges genannt (1479), war neben Michael Greyff einer der nur zwei Inkunabeldrucker der Stadt. Er druckte bis 1495 etwa 50 lateinische Inkunabeln, hauptsächlich theologischen Inhalts, bevor er sich nach Tübingen wandte. – Ohne das erste Blatt mit dem Titel, an dessen Stelle wohl das letzte weiße Blatt geheftet wurde, auf das hs. der Titel kalligraphisch alt eingezeichnet wurde. Zu Beginn etwas wasserrandig, mit zwei kleinen Randausschniten im ersten Textblatt oben. Einige zeigenössische Marginalien. Gegen Ende Wurmgänge im weißen Rand oben, letztes Blatt alt angefalzt, am Schluss findet sich ein handschriftlicher Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts "Frater Johannes Gastl me iuro tenet 1627". Der bemerkenswert schöne Einband ist auf dem über die Deckel gezogenen breiten Schweinslederücken mit einer hübschen Ornamentrolle geziert, der Rücken mit sauberem hs. Titel. Auf den Holzdeckeln ist das Wappensupralibros der "Society of Writers to the Signet", eine dem schottischen Höchtstgericht angeschlossene Körperschaft und eine der ältesten britischen Juristengesellschaften, die 1594 gegründet wurde.
Bernhardinus von Siena
Sermones de caritate sive evangelio aeterno
Los 1040
Zuschlag
2.600€ (US$ 2,796)
Bernhardinus von Siena. Sermones de caritate sive evangelio aeterno. 5 num., 9 nn., 330 nn. Bl. (ohne die 2 w.). 2 Spalten. 54 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21,9 x 142 cm. Format: 31,2 x 21 cm. Mit Hunderten bis zu 10-zeiligen roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Blindgeprägtes, geglättetes Kalbsleder d. Z. (mit wenigen Fehlstellen im Deckelbezug, etwas beschabt und Ecken bestoßen, Rücken im 18. Jahrhundert ergänzt) über massiven Holzdeckeln (Ecken teils leicht abgesplittert) und mit 4 Messing-Schließbeschlägen (ohne die Schließbügel), dunkelblauer Schnitt. Basel, Johann Amerbach, um 1489.
Hain-Copinger 2827. GW 3886. Goff B-349. Proctor 7631. Pellechet 2079. Kaufmann-Nabholz 435. Bodleian B-167. Borm 388. Ernst I,1 77. Finger 156. Hubay 327. Hummel-Wilhelmi 97. 98. Madsen 599. Nentwig 74. Oates 2797. Ohly-Sack 459. 460. Sack 553-555. Sallander 2074. Schlechter-Ries 243. Sheehan B-147. Walsh 1170. BMC III, 752. BSB-Ink B-300. ÖNB-Ink B-238. CIH 557. IBE 913. IBP 896. IDL 741. IGI 1501. ISTC ib00349000. – Erste Ausgabe der Predigten des Heiligen Bernhardin von Siena, des italienischen Franziskanerheiligen (1380-1444), der - ganz dem Vorbild der Minoriten gemäß - für die Armen und Bedürftigen eintrat und in seinen Kanzelreden die "sozialen Sünden" wie Gewalt, Wucherei, aber auch "luxuria" als Todsünde anklagt, indem er die Würde eines jeden einzelnen Menschen als "Creatura dei" (Gottesgeschöpf) herausstellt, womit er auch Kritik an der Kurie äußerte. So verurteilten die Päpste Martin V. und Eugen IV. seine Predigten als Häresie und brachten den Fall dreifach auf dem Konzil zu Basel in den Jahren 1426, 1431 und 1438 vor. Die Prüfungen ergaben jedoch keine Hinweise auf gotteslästlerliche Reden, so dass Papst Nikolaus V. ihn schon 1450, knapp sechs Jahre nach seinem Tode Heiligsprechen konnte.
Auch Bernhardin führt immer wieder die in der Apokalypse des Johannes formulierten Zukunftsvisionen an, um den Gläubigen zur Demut, Enthaltsamkeit, Einsicht, Umkehr zu ermahnen. – Es fehlen lediglich die beiden weißen Blätter (446 und zz8). Titelblatt etwas fleckig und mit kleinem, alt hinterlegten Einriss, im oberen Steg durchgehend wasserrandig, vereinzelt dort mit Wurmgängen, Papierläsuren und -abrieb (gegen Ende stärker), zwei Seiten stärker angeschmutzt (aa8 bb1), das letzte Textblatt mit Eckabrissen, verso die Lombarden verwischt, sonst nur vereinzelt etwas feucht-, spor- oder braunfleckig, das kraftvolle, starke Papier sonst meist sehr sauber und frisch. Vorsatz und Titel teils vielfach gestempelt als mehrfach ausgeschiedenes Exemplar der "Bibliothek SJ. Zürich Prov. Helv.", der "Bibliotheca Dom. Pr. Feldkirch" und dem "Archivum V.-Prov. Helveticae", danach vielfach im Handel nachweisbar (letztens Auktionshandel). Oben auf dem Titel ein zeitgenössischer Eintrag des ehemaligen, in der Reformationszeit aufgelassenen Klosters St. Antonius in Höhnscheid: "Liber fratrum cuciferorum vallis sankti Anthony Hoenscheed". Der hübsche zeitgenössische Einband mit zahlreichen Losange- und Rundrosenstempeln, kleineren Blütenstempelchen in vierfacher Filetenlineatur.
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Ambrosius von Mailand. Operum sancti Ambrosij pars secunda. [Opera Teil II (von 3)]. Mit Beigaben des Johannes de Lapide. 3 Teile in 1 Band. 90; 84; 128 nn. Bl. 2 Spalten. 52 Zeilen. Got Typ. Schriftraum: 22,7 x 14,6 cm. Format: 30,5 x 21,7 cm. Mit vielen roten, bis zu 8-zeiligen Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Marmoriertes Halbleder des 19. Jahrhunderts (leicht bekratzt, bestoßen, beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Basel, Johann Amerbach, 1492.
Hain-Copinger 896. Copinger 406. GW 1599. Goff A-551. Proctor 7592. Pellechet 579. Schreiber 3264. Schramm XXI, 600. Feigelmanas 16. Kaufmann-Nabholz 453. Madsen 160. Mendes 72. Oates 2780. Ohly-Sack 126-131. Raffel 15. Zedler 27. BMC III, 753. BSB-Ink A-480. ÖNB-Ink A-266 CIBN A-291. CIH 157. IBP 263. IDL 252. IGI 423. ISTC ia00551000. – Erste Ausgabe des zweiten Bandes der Werke des heiligen Kirchenvaters Ambrosius von Mailand (333-397). Die drei Teile gliedern sich: "I. Expositio in psalmum Beati immaculati per xxii sermones distincta. II. Expositio in evangelium secundum Lucam. III. Expositio in epistolas Pauli Apostoli". Herausgeber ist der Prior der Sorbonne, Johannes Heynlin von Stein, der sich latinisiert Johannes de Lapide nennt. Er wurde nach seinen theologischen Studien in Deutschland Rektor der Pariser Universität und Professor der Philosophie in Basel. – Das erste (Titel-)Blatt mit Ein- und Ausrissen, in der unterer Hälfte recto verstärkend überlegt (auch verso ohne Textverlust), neu angefalzt, ein Blatt mit hübscher, neuer eingemalter Initiale, wenige Wurmgänge, einige Blätter angeschmutzt, teils gereinigt, teils gebügelt, weitere Blätter mit kleinem Einriss, a7 im zweiten Teil mit halbseitigem Ausriss (der Text älter handschriftlich ergänzt), im dritten Teil die Blätter f2 und o6 mit Ausriss im weißen Rand, i4 mit kleinem Loch im Text (geringer Buchstabenverlust), s7 mit halbseitigem hinterlegten Einriss; ca. 15 Blätter mit kleinen hinterlegten Einrissen, nur vereinzelt etwas fleckig und gelegentlich unfrisch. Titel oben mit einem zeitgenössischen Vermerk, demnach das Exemplar einst den Augustiner Chorherren, den Regularkanoniker des Klosters Dalheim in der Diözese Paderborn ("Liber Regularium monasterij Dalheim Paderbornensis diocesis") gehörte.
Antonius de Vercellis
Sermones quadragesimales de XII mirabilibus christianae fidei excellentiis.
Los 1042
Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)
Antonius de Vercellis. Sermones quadragesimales de XII mirabilibus christianae fidei excellentiis. Mit Beigaben des Ludovicus Brognolo. 263 num., 5 nn. Bl. 2 Spalten. 51 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 16 x 11,4 cm. Format: 21,6 x 15,2 cm. Mit Initialspatien und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Kolumnentitel und 5 Zeilen Rotdruck. Leder d. Z. (mit Eck- und Kantenläsuren, Rücken erneuert, Deckel teils stärker überarbeitet)mit Blindprägung (ohne die Bindebänder, Löchlein vorhanden). Venedig, Johannes und Gregorius de Gregoriis, 16.II.1492/93.
Hain 15949. GW 2260. Goff A-918. Proctor 4522. Feigelmanas 32. Bodleian A-357. Günther 3220. Hubay 155. Hubay 84. Jaspers 30. Madsen 280. Oates 1810. Raffel 20. Sallander 2041. Scardilli 25. BMC V, 343. BSB-Ink A-644. ÖNB-Ink A-394. CIBN A-473. CIH 268. IBE 492. IBP 443. IDL 373. IGI 717. ISTC ia00918000. – Erste Ausgabe der Pfingstpredigten des Franziskanerpaters von der Observanz, eines fruchtbaren Schriftstellers, der unter dem Namen Antonius de Balacho (auch Balocho; ca. 1430-1483) fassbar ist. Er stammt aus Balacco bei Vercelli im Piemont. Der vorliegende Druck ist gleichzeitig die einzige Inkunabel-Ausgabe, der erst nach 1500 ganze elf weitere Editionen folgen sollten. Der Autor setzt sich in seinen Pfingstpredigten mit den "zwölf Wundern des christlichen Glaubens" auseinander in Bezugnahme auf die Ausgießung des heiligen Geistes während des sogenannten "Pfingswunders", bei dem die zwölf Jünger zusammen mit Maria nach Christi Tod zusammentrafen und sich laut der Apostelgeschichte der Heilige Geist über sie ergoss und sie zur als Apostel der Mission in die Welt aussandte. – Mit nur ganz vereinzelten, kleinen Fleckchen und wenigen zeitgenössischen Marginalien, sehr schönes Exemplar. Innengelenke restauriert, Vorsätze neu montiert, beide mit teils radierten Einträgen in Sepia, auf dem hinteren fliegenden Vorsatz liest man einen französischen Sinnspruch des 15. Jahrhunderts: "Qui a filles, vignes et vieilles maisons / Il a des affaires en toute saisons ...", gezeichnet "p[atris] Rotarij". Unter der letzten Kolumne des "Registrum" ein Besitzvermerk in roter Tinte: "Fr[ater] Johannes de Abanco 1497" mit Siegelchiffre, auf dem vorderen Vorsatz ein Eintrag eines weiteren Minderbruders "Fr[rater] Franciscus Amerti [?] ord[inis] fr[atru]m minorum ... comitatuum civitatis Bistuntinensis", also eines Franziskanerordens aus Besançom.
Bruno von Würzburg. Psalterium latinum. 173 nn., 1 w. Bl. 2 Spalten, teils Text von Kommentar umflossen. 44-54 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 17 x 12 cm. Format: 23 x 16,5 cm. Mit zahlreichen Lombarden in Rot und Blau sowie durchgehender Rubrizierung. Braunes blindgeprägtes Leder d. Z. (Ecken und Kanten etwas abgeschürft, Rücken alt erneuert, etwas beschabt und berieben) über Holzdeckeln mit Schließbeschlag (ohne die Schließe). Nürnberg, Anton Koberger, 1494.
Hain 4012. GW 36028. Goff P-1050. Proctor 2096. Pellechet 3035. Bodleian P-514. Borm 2248. Collijn 281. Feigelmanas 368. Günther 2079. Hummel-Wilhelmi 530. Madsen 920. Oates 1036. Rhodes 1475. Sack 2971. Sallander 2412. Schlechter-Ries 1518. Sheehan P-516. BMC II, 439. BSB-Ink P-836. UBL-Ink P-370. CIBN B-867. CBB 918. CIH 2855. IBE 4805. IBP 4615. IBS 993. IDL 3824. IGI 8140. ISTC ip01050000. – Erste bei Anton Koberger in Nürnberg gedruckte Ausgabe des berühmten Psalmenkommentars des Bischofs Bruno von Würzburg (Bruno episcopus herbipolensis; 1005-1045), der auch als Bruno von Kärnten (Bruno di Carinzia) bekannt war und aus dem Geschlecht der Salier stammt. Von 1027 bis 1034 war er italienischer Kanzler und am 14. April 1034 erhielt er als Bischof von Würzburg die Weihe.
"Als nahem Verwandten des salischen Königshauses standen Bruno alle hohen Reichsämter offen. Nachdem er sich als königlicher Kaplan und als Königsbote und seit 1027 als Kanzler für Italien bewährt hatte, erhob ihn 1034 Konrad II. auf den wichtigen Würzburger Bischofsstuhl. Das enge Verhältnis zu Konrad verdichtete sich unter dessen Sohn noch weiter, er gehörte zu den einflußreichsten Kirchenfürsten unter Heinrich III. und war einer der wenigen Männer, die damals häufiger und auch außerhalb ihres Amtsbereiches intervenierten. Er begleitete Heinrich III. auf seinem Umritt durch das Reich und warb 1042 für ihn um Agnes von Poitou. Damit wurde die Ehe des Königs, gegen die viele Zeitgenossen wegen zu naher Verwandtschaft Bedenken erhoben hatten, von einem der angesehensten und gelehrtesten Reichsbischöfe sanktioniert. Neben seiner Tätigkeit im Dienste des Königs begann er den Neubau des Würzburger Doms und legte als einer der wenigen literarisch tätigen Bischöfe seiner Zeit einen großen Kommentar zu den Psalmen an, wobei er die Einführung wie auch den Kommentar selbst aus Stücken zusammensetzte, die er den Kirchenvätern entnahm" (NDB II, 673). – Vorsätze neu, Titel mit alt ersetzem Eckausschnitt und hinterlegten Bugschäden, fleckig und wie die ersten und letzten Blätter mit Randläsuren, am Schluss auch kleine Randverluste (ohne Textverlust), Wurmspuren, teils etwas angestaubt, jedoch nur minimal fleckig, insgesamt ordentliches Exemplar dieses seltenen Koberger-Drucks in einem hübschen zeitgenössischen Einband wohl einer Ulmer Werkstatt mit Rautenranken und stilisierten Blumenstempeln zwischen dreifachen Fileten.
Duranti, Guillelmus. Rationale divinorum officiorum. Titel. 304 (statt 306; ohne den Titel u. d. le. w.) Bl., Fol. 4-305 nummeriert I-CCCII. 2 Spalten. 45 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 16,7 x 12,2 cm. Format: 23 x 17 cm. Mit Initialspatien. Holzdeckelband d. Z. (Eichenholzdeckel etwas beschabt und bestoßen, ohne die Schließen) mit breitem modernen Lederrücken (neu aufgebunden). Nürnberg, Anton Koberger, 30. IX. 1494.
Hain 6497. GW 9140. Goff D-438. Proctor 2094. Pellechet 4516. Borm 940. Collijn 515. Madsen 1479. Schlechter-Ries 622. Ohly-Sack 1080. Walsh 744. Feigelmanas 154 BMC II, 439. BSB-Ink D-355. CIH 1245. IBE 2240. IBP 2030. IDL 1662. IGI 3644. ISTC id00438000. – Dritte bei Koberger gedruckte Ausgabe des "Durandus", des Rationale divinorum officiorum, einer der Hauptquellen für die westliche Kirchenliturgie, entstanden um 1280. Thema ist die allegorische Interpretation der Liturgie nach Amalario, bei der sich Duanti als exzellenter Kompilator erweist. "Its eight books contain a detailed account of the laws, ceremonies, customs, and mystical interpretation of the Roman Rite. Book I treats of religious art and archictecture: the church, altar, pictures, bells, churchyard, etc.; Book II of the ministers; Book III of vestments; Book IV of the Mass; Book V of the canonical hours; Book VI of the Proprium Temporis; Book VII of the Proprium Sanctorum; and Book VIII of the astronomical calendar, manner of finding Easter, Epacts, etc. The Rationale is the most complete medieval treatise of its kind; it is still the standard authority of the ritual of the thirteenth century and for the symbolism of rites and vestments" (Catholic Encyclopedia). – Es fehlt das erste Blatt mit dem Titel "Rationale divinorum officiorum" (Ai) und das letzte weiße (P10), der auf altem Papier in Fotokopie beiliegt. Blatt 2 mit altem hs. Besitzeintrag des Bamberger Benediktinerklosters "Ad Bibiliothecam Monasterii S. Nicolo Arch. O.S.B. Bambergae". Anfangs und am Ende mit Randläsuren und gestempelt, wenige alte Marginalien, teils etwas gebräunt, braunfleckig und mit Wasserrändern, Blindstempel und einigen Rand- oder Eckausrissen (ohne Textverlust), aber nur vereinzelten Wurmlöchlein.
Nicolaus de Lyra
Postilla super epistolas et evangelia quadragesimalia
Los 1046
Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)
Nicolaus de Lyra. Postilla super epistolas et evangelia quadragesimalia. 144 nn. Bl. 2 Spalten. 48 Zeilen (Text von Kommentar umgeben). Got. Typ. Schriftraum: 14,5 x 9,5 cm. Format: 17 x 12,3 cm. Mit 2 großen Holzschnitt-Druckermarken in Rot auf dem Titel, in Schwarz am Schluss sowie mehreren bis zu 8-zeiligen Holzschnitt-Initialen, Titel in Rotdruck. Flexibles Pergament um 1600 (etwas gebräunt und leicht berieben) unter Verwendung eines Blattes einer Handschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts. Venedig, Johann Hamann für Octavianus Scotus, 13.XII.1494.
Hain-Reichling 10390. GW 26590. Goff N-119. Badalić 788. Mendes 896. Oates 2043. Walsh 2235. BMC V, 426. CBB 4600. IBE 2287. IBP 3953. IGI 6828. ISTC in00119000. Nicht in den Staatsbibliotheken von Berlin und München, nicht in der Bibliothèque Nationale. – Die exegetischen Ausführungen zu den Episteln und Evangelienpassagen, die das Pfingstgeschehen behandelt. Autor ist der erste große Bibelinterpret des Hochmittelalters Nicolaus de Lyra (1270-1349). Die Postilla erschien erstmals 1471-1472 - in dem für die Inkunabelzeit außergewöhnlich kleinem "Taschenformat", das jedem Geistlichen erlaubte, das Werk auf Reisen mitzunehmen. Bis dato waren Inkunabeln vornehmlich als Foliodrucke erschienen. – Titel mit mehreren, gering späteren Tinteneinträgen, Nummern etc., etwas fingerfleckig, aber kaum gebräunt, eine Initiale hübsch ankoloriert, im oberen Rand etwas knapp beschnitten, mit vereinzelten (ebenfalls teils überschnittenen) zeitgenössischen Einträgen, die letzten Seiten und Vorsatz mit flächigen hs. Eintragungen, gegen Ende etwas feuchtfleckig, insgesamt aber sauberes, gutes Exemplar dieser überaus seltenen kleinen (sic) Tascheninkunabel. Der hübsche Kopertband wurde am Ende des 16. bzw. Anfang des 17. Jahrhunderts mit Kalbslederlitzen um den am Schnitt rotgefärbten Block gelegt.
Biblia latina
Biblia. Mit Glosse des Walafridus Strabo. NT
Los 1048
Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)
Biblia latina. - Biblia. Mit Glosse des Walafridus Strabo u.a. und Interlinearglosse des Anselmus Laudunensis sowie mit der Postilla des Nicolaus de Lyra und Expositio des Guillelmus Brito in omnes prologos S. Hieronymi. Enthalten ferner: Nicolaus de Lyra, Contra perfidiam Iudaeorum. Hrsg. Bernardinus Gadolus, Eusebius Hispanus und Secundus Contarenus. Teil II (von 2). Bl. 1013-1398 (von 1512). 2 Spalten. 83 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 28,5 x19 cm. Format: 36,4 x 25 cm. Mit Initialspatien. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (bzw. nur unwesentlich später; Deckel mit Ausrissen und Löchern, Kratzern und Wurmgängen, Fehlstellen älter ergänzt, Rücken erneuert, komplett neu aufgebunden, bestoßen). Venedig, Paganinus de Paganinis, 18.IV.1495.
Hain-Copinger 3174. Copinger 1035. GW 4283. Goff B-608. Proctor 5170. Pellechet 2353. Bodleian B-315. Collijn 210. Ferraglio 9. Finger 202. Hubay 76. Jurot 187. Longhi 7-9. Mendes 227-231. Oates 2028. 2029. Ohly-Sack 548. Sander 994. Walsh 2359. BMC V, 458. BSB-Ink B-473. ÖNB-Ink B-389. IBE 1050. IBP 1039. IGI 1691. ISTC ib00608000. – Vollständiges Neues Testament des prachtvollen Bibel-Frühdrucks aus der venezianischen Offizin des Paganinus de Paganinis. Der Teil enthält das "Proemium in quattuor evangelistas" (S. 1013r), Vier Evangelien (S. 1015v), Episteln Pauli "Incipit prefatio sancti Hieronymi in omnes epistolas sancti Pauli" (S. 1189r) sowie die Apokalypse des Johannes (S. 1370v) mit dem Kommentar des Nikolaus de Lyra (1270-1349) zur Offenbarung: "Postilla Nicolai de lyra super Apocalysim Joannis" in typographisch hervorragend gesetzter Klammerglosse. – Einige Blätter gerissen (Fol.. 1181f.), durchgehend etwas angestaubt, angeschmutzt, stock-, braun- und wasserfleckig (gegen Ende stärker), jedoch nur vereinzelt wurmstichig und mit einigen Wurmgängen im Rand, unfrisch. Vorsätze älter erneuert.
Biblia mit Postilla des Hugo de Sancto Caro. 7 Bände. 2 Spalten. 58-59 bzw. 70 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 26,3 x 17,2 cm. Format: 34 x 23 cm. Mit 24 (22 kolorierten, davon 4 ganzseitigen) Textholzschnitten, durchgehender Rubrizierung, zahlreichen späteren Zierinitialen mit Stegen. Holzdeckelbände (einige Deckel später ersetzt) mit meist breitem blindgeprägten Schweinslederrücken (teils gering fleckig, alle Bände neu aufgebunden und restauriert) und zus. 14 (teils erneuerten) intakten Messingschließen sowie einheitlichen hs. RSchildern des 18. Jahrhunderts. Basel, Johann Amerbach für Anton Koberger, 1498-1502.
Hain-Copinger 3175 und Hain 8974. GW 4285. Goff B-610. VD16 B 2579. Proctor 7613. Pellechet 2354. Schreiber 3478. Schramm XXI, 27. 649-675. Kaufmann-Nabholz 489. Borm 487. Collijn 328. Ernst I,1 97. Finger 208. Günther 248. Hubay 183. Hummel-Wilhelmi 132. Oates 2793. Ohly-Sack 551-553. Rhodes 362. Sack 659. Schlechter-Ries 322. Sheehan B-279. Voulliéme 186. Zedler 154. BMC III, 759. BSB-Ink B-481. ÖNB-Ink B-392. CIBN B-436. CBB 684. CIH 663. IBE 1053. IBP 1041. IBS 253. IDL 864. IGI 1694. ISTC ib00610000. – Die mit allen sieben Bänden vollständige Monumentalausgabe der Basler Bibel von Johann Amerbach für Anton Koberger, eines der umfangreichsten, aufwendigsten, bedeutendsten Buchprojekte nach Gutenbergs B-42 überhaupt, das noch ganz im stilistischen Gewand der kostbaren Frühdrucke, in ausgezeichneter Typographie, auf festem Papier (noch ohne Titel und nur im Kolophon untergebrachten Druckerangaben) erscheint - und einen würdigen, eindrucksvollen Schlusspunkt der Inkunabelzeit bildet. Es ist die Zeit, in der die Druckkunst von ihrer Erfindung über knappe 50 Jahre hindurch Blüten hervorbrachte, die in den folgenden 500 Jahren nie wieder erreicht, geschweige denn übertroffen werden sollten.
Der zweispaltige Bibeltext in 58-59 Zeilen wird links und rechts von einer Klammerglosse bis zu 70 Zeilen umflossen und lässt einen breiten Rand zu, auf dem als Marginalien Querverweise für die innerbiblischen Zitatstellen gedruckt wurden - ein typographisches Meisterwerk der Baseler Buchdruckkunst. Die Kommentare stammen von dem um 1200 in Saint-Cher in der Dauphiné geborenen und 1263 in Orvieto gestorbenen Dominikanerprovinzial und päpstlichen Rat Hugo de Sancto Caro (Hugo de Saint-Cher), der als Berater und Diplomat der Päpste Gregor IX. und Innozenz IV. wirkte. Sein Hauptwerk, der vorliegende Kommentar, wurde als einflussreichste Exegese der Heiligen Schrift über das ganze Mittelalter hindurch rezipiert, zitiert und weitergegeben - und prägte damit ganze Generationen von Theologen.
Amerbachs Kodifizierung des mittelalterlichen Kommentars aus der Feder des Hugo de Sancto Claro im monumentalen Typendruck setzt damit auch einer theologischen Richtung einen strahlenden Schlusspunkt, jenseits von dem dann mit dem Einzug von Humanismus und Renaissance sich auch eine ganz neue Weltsicht ausbreiten sollte, die die mittelalterliche Theologie schließlich ganz ablösen wird.
Von der vorliegenden Ausgabe existieren weltweit verhältnismäßig wenige vollständige Exemplare. So besitzten viele Bibliotheken gar keine oder nur inkomplette Exemplare und die Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (D 182) hat überhaupt nur die Bände I, IV und VII.
Gliederung:
Teil I (AT Genesis-Hiob). Nach den IV. Kalenden Novembri (= 29.X.1498), nicht nach 1499. 464 nn. Bl. Durchgehend rubriziert. Mit 4 farbigen Zierinitialen mit Stegranken und 24 (22 kolorierten, davon 4 ganzseitigen) Textholzschnitten. Ein Blatt im Rand mit rotem Tintenschaden, restauriert, ein weiteres mit Tintenfleck und Wischspur (hh5). Blatt r3 mit kleinem Eckausriss (ohne Textverlust). Eichendeckel ersetzt, Schließen und Vorsätze neu.
Teil II Secunda pars huius operis continens psalterium cum postilla domini Hugonis cardinalis (AT Psalter). Nicht nach 1499. 358 nn. Bl. Durchgehend rubriziert. Mit 4 Zierinitialen, erstes Textblatt mit farbigen Rankenbordüren links und unten mit Rose, 2 weitere Rosen auf Folgeblatt. Neu aufgebunden, jedoch Rücken, Eichendeckel und Schließen zeitgenössisch, Deckel kaum wurmstichig, kaum fleckig.
Teil III Tertia pars huius operis: continens psalterium cum postilla domini Hugonis cardinalis Super Proverbia ... Ecclesiasticum (AT Sprichwörter-Kohelet). Nicht nach 1500. 268 nn. Bl. Durchgehend rubriziert. Am Anfang mit einigen farbigen Zierinitialen, eine mit hübschem floralen Steg mit drei bunten Vögeln. Vereinzelt leicht wurmstichig. Neu aufgebunden, jedoch Rücken, Eichendeckel und Schließen zeitgenössisch, Deckel wurmstichig, teils etwas fleckig, vor allem an Unterkanten.
Teil IV Quarta pars huius operis, continens textum unam cum postilla domini Hugonis Cardinalis Prophetarum Esaie ... Baruch (AT Jesaja bis Baruch). Nicht nach 1501. 321 (statt 322; ohne das le. w.) Bl. Mit 3 farbigen Zierinitialen und großer Rose auf dem ersten Textblatt. Rubrizierung nur zu ersten Drittel (bis k6) Gering fleckig, nur blasse Feuchtränder, winzige Brandspur unten o4-p1). Eichendeckel, Rücken und Schließen zeitgenössisch, neu aufgebunden.
Teil V Quinta pars huius operis in se continens postillas domini Hugonis Cardinalis Prophetarum et librorum Ezechielis ... Machabeorum ij. (AT Hesekiel bis Makkabäer). 1501-1502. 264 Bl. Durchgehend rubriziert. Mit 3 Zierinitialen mit Stegen, 9 Vögelchen und 2 Rosen. Es fehlt das letzte w. Bl. (Q8). Wenige Wurmlöcher. Beide Holzdeckel erneuert, die Schließen älter, aber mit neuen Nägeln, Rückenstreifen nur schmal auf Deckel gezogen.
Teil VI Sexta pars huius operis continens postillam domini ugonis Cardinalis super quattuor evangelia secundum Mattheum ... Johannem (NT Evangelien Matthäus-Johannes). 1501-1502. 400 Bl. Mit 4 bunten Zierinitialen, 3 Stegen bzw. 2 dreiseitigen Bordüren mit Vögeln und Blumen. Wenige Wurmlöcher, wenige Seiten stärker angestaubt (J6-7). Neu aufgebunden, jedoch Rücken, Eichendeckel und Schließen zeitgenössisch, Deckel wurmstichig.
Titel VII Septima pars huius operis continens postillam domini Hugonis Cardinalis super Epistolas Pauli Ad Romanos j.-Hebreos j. Item super Actus apostolorum - Item super Apocalypsim (NT Paulusbriefe bis Apokalypse). Kurz nach dem 7. November 1502. 430 Bl. Durchgehend rubriziert. Mit 5 bunten Zierinitialen und Bordüren mit Nelken sowie Rosen. Etwas wurmstichig, gegen Mitte im unteren Rand mit Wasserfleck, einige Blätter gebräunt und mit kleinen Papierläsuren, wenige Flecken. Holzdeckel, Vorsätze und Schließen neu, neu aufgebunden. – Es fehlt lediglich ein weißes Blatt. Erste Blätter teils mit kleinem Säureschatten von Klebschild, teils leicht wurmstichig, vereinzelt minimal wasserrandig oder gebräunt, insgesamt jedoch meist sehr sauber und ausgezeichnet frisch. Fast jeder Band ist durchgehend zeitgenössisch rubriziert (mit einer Ausnahme). Nur wenige zeitgenössische Einträge. Jeweils die ersten 3-5 Seiten jeden Bandes wurde von späterer Hand ganz im Stile der Buchillumination um 1500 mit hübschen bunten Initialen und Zierstegen ausgestattet, die sich oft als Bordüren um die ersten Seiten legen und auf deren Akanthusranken Vögelchen wie Kiebitz oder Eulen sitzen. Ferner finden sich auf den ersten Seiten farbige Blumen an den Randstegen, Rosen, Nelken etc., oft ebenfalls als Bordüren angeordnet. Einige der Holzschnitte der Ausgabe wurden sicher von derselben Hand, wohl im 20. Jahrhundert, teil- oder ankoloriert.
Alle Einbände wurden sorgsam restauriert und überarbeitet, wobei teils die Eichenholzdeckel (und hier und da auch Schließen) ersetzt wurden und die Exemplare (etwas zu streng) neu aufgebunden wurden. Die Vorsatzpapier teils erneuert, die Rückenschilder sind einheitlich wieder aufmontiert, alle ersten Seiten mit altem hs. Eintrag des 17. Jahrhunderts: "Collegii hospitalensis", demnach das Exemplar einst dem Kollegiatsstiftes Spital am Pyhrn in Oberösterreich gehörte, von wo es in den Handel gelangte.
AUSGABEN DER HEILIGEN SCHRIFT und EINZELNER BÜCHER, KORAN-Drucke
Bèze, Théodore de. Novum testamentum. 2 Teile in 1 Band. 16 nn., 216 (recte 316) num. Bl.; 212 num. Bl., S. 90-40. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 19 x 11,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas stärker gebräunt, etwas berieben) über Holzdeckeln (ohne die beiden Schließen und die vier Schließbeschläge) mit blindgeprägter Jahreszahl auf dem Vorderdeckel "1588". (Genf, Henricus Stephanus), 1580.
Darlow-Moule 4641. – Dritte Ausgabe dieses Neuen Testaments mit griechisch-lateinischem Paralleltext, verfasst von dem Genfer Reformator französischer Herkunft Théodore de Bèze (1519-1605). "The Greek Text generally follows that of Beza’s first edition of 1565, with a few alterations. Some of the annotations are collected from the commentary of L’Oyseleur, Seigneur de Villers, by Jean Cherpont, at the request of H. Stephanus" (Darlow-Moule). – Titel mit zahlreichen hs. Besitzvermerken. Etwas gebräunt und feuchtrandig, häufig mit hs. Randanmerkungen. Der Vorderdeckel zeigt im Mittelfeld Christus mit dem Segensgestus und den Reichsapfel haltend, auf dem Rückdeckel wird seine Kreuzigung abgebildet.
Biblia germanica
Biblia. Dat ys: De ganze hillige Schrifft.
Los 1052
Zuschlag
2.400€ (US$ 2,581)
Biblia germanica. - Biblia. Dat ys: De ganze hillige Schrifft. Vordüdescht dorch Doct. Mart. Luther [und:] De Propheten alle düdesch. 2 Teile in 1 Band. 28 nn., 297 (recte 397) num., 1 w. Bl.; 471 (recte 476) num. Bl. Mit 2 wdhl. figürlichen Holzschnitt-Titelbordüren und ca. 95 Textholzschnitten, Titel in Rot und Schwarz. 25,7 x 19 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Deckel mit kleinen Wurmlöchern, etwas berieben, gering bestoßen) über abgefasten Holzdeckeln mit goldgeprägtem RSchild (gering abgeplatzt) und blindgeprägtem Monogramm und der Jahreszahl "1587" auf dem Vorderdeckel sowie 1 (von 2) ziselierte Messingschließe. Wittenberg, Erben Hans Krafft, 1585-1586.
VD16 B 2859. Borchling-Clausen 2327. – Seltene niederdeutsche Bibel. Luthers hochdeutsche Bibel war im Norden Deutschlands schwer verständlich. Mit Hilfe von Johannes Bugenhagen, einem engen Mitarbeiter Luthers, wurde deshalb eine Übersetzung ins Niederdeutsche angefertigt. Die schöne figürliche Holzschnitt-Titelbordüre zeigt die Erschaffung Evas, links Moses und rechts den Hohepriester. In der unteren Titelbordüre mit dem sächsischen Wappen gekennzeichnet. – Minimale Wurmlöchlein im Block, gegen Ende mit größeren Wurmgängen und leichten Wurmschäden (meist ohne Buchstabenverlust), etwas fingerfleckig, teils mit stärkeren Knickspuren im Block. Leicht braun- und feuchtfleckig. Vollständiges Exemplar mit Paginierungsfehlern (Kollation im VD16 irrig). Modernes Exlibris.
Der bemerkenswerte Einband mit Luthers Wahlspruch: "In silencio et spe erit fortitudo vestra" ("Im Schweigen und in der Hoffnung wird eure Stärke bestehen") auf dem Vorderdeckel. Im Mittelfeld des Rückendeckels unterhalb des der Figur Melanchthons mit dem Motto: "Si Deus pro nobis, quis contra nos" und dem Motto "Ora et labora".
Biblia germanica. - Bibell, das ist alle Nücher alts und news testaments, nach alter in christlicher Kyrchen gehabter Translation. trewlich verteutscht und mit vielen heilsamen Annotationen erleucht durch D. Johann Dietenberger. 2 Teile in 1 Band. 6 nn., 450 num. Bl.; 139 num, 1 nn. Bl. Mit 2 breiten wdhl. szenischen Holzschnitt-Titelbordüren und zahlreichen Textholzschnitten. 30 x 19,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas stärker angeschmutzt, etwas gebräunt) über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen. Köln, Arnold Quentelt, 1604.
VD17 12:652561U. Bibelsammlung E 634. – Spätere Ausgabe der erstmals 1534 erschienenen katholischen Bearbeitung Johann Dietenbergers (1475-1537). – Titel des ersten Teils mit Einrissen im unteren Rand und Randläsuren, im Bug verstärkend recto hinterlegt und mit tektiertem hs. Besitzvermerk. Etwas gebräunt und braunfleckig sowie angeschmutzt, stellenweise feuchtrandig. Am Schluss wenige Blätter mit stärkeren Randläsuren und größeren Ansetzungen. Oftmals knapp im Seitenrand beschnitten. Vorderer fliegender Vorsatz mit Ausriss.
Biblia germanica
Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft
Los 1054 [^]
Zuschlag
9.000€ (US$ 9,677)
Prachtbibel Königs Friedrich Wilhelms III. vom Hofbuchbinder Carl Lehmann als Geschenk zugeeignet
Biblia germanica. - Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft Altes und Neues Testament. Verdeutscht von Martin Luther: Und auf auf gnädigste Verordnung ... Ernsts, Herzogen zu Sachsen ... dem eigentliche Wort-Verstand nach erkläret. Von neuem mit Fleiss übersehen. 3 Teile in 1 Band. 72 Bl., 740 S., 1 Bl., 512 S.; 480 S., 8 Bl. Mit Kupfertitel, 12 ganzseitigen gestochenen Porträts von J. C. Claussner, 9 Kupfertafeln mit Porträts biblischer Figuren, 4 doppelblattgroßen Kupferstichtafeln in Barockkartuschen und 2 doppelblattgroßen gestochenen Plänen sowie 21 gestochenen Zwischentiteln bzw. Kupfertafeln (davon einige doppelblattgroße bzw. gefaltet). 41,5 x 26,5 mm Rotbraunes reich verziertes Kalbsleder des frühen 19. Jahrhunderts (Gelenke und Deckel ganz minimal, Unterkanten etwas stärker beschabt und berieben, dort mit etwas Verlust der Stehkantenvergoldung) mit reicher Rückenvergoldung, üppiger Deckelgoldprägun mit Fleurons und Arabesken in Filetenfeldern sowie 2 eingeprägten typographischen Bibelzitaten, Stehkantenmäader sowie breiten goldgeprägten Innenkanten-Vergoldung, chamoisfarbenen Seidenmoiré-Innenspiegeln und dreiseitigem Goldschnitt. 2 jeweils 3-teilige, schwere Schließen aus vielfach durchbrochenem feuervergoldetem Messing sowie Vorderdeckel mit großer schwarzer Bronze-Applikation mit einem großen Kreuz mit goldenem Messingrand (27,5 x 13,5 cm) und der Vollfigur des Gekreuzigten (ca. 18,6 x 10 cm). Einband signiert "Gebunden von C. Lehmann". Nürnberg, Johann Andreas Endter, 1768.
Strohm E 1552 (inkomplett). Vgl. Darlow-Moule 4234 (Ausgabe 1736). Jahn 91ff. Jackson 9. Vgl. Graesse I, 379. Sonnenberg,
Köngliche Bücher (Kat. der Aust. SB Berlin 1986). Ebert 2191.
Diese Ausgabe nicht bei Lüthi, or im BMC. – Prachtexemplar der "Kurfürsten Bible" in der Übersetzung Luthers und aus der Offizin Johann Andreas Endters, die auch als "Weimarer Bible" bzw. "Ernestinische Bible", nach Herzog Ernst von Sachsen Weimar benannt wurde, hier in der 14. und letzten Ausgabe, die laut Jackson die vollständigste, umfangreichste und maßgeblichste Version der vielfach aufgelegten Heiligen Schrift ist. Herausgeber waren der Jenaer Theologe Johann Gerhard (1582-1637) und sein Nachfolger Salomon Glass (1593-1656) sowie andere. Die "Kurfürstenbibel" gehört zu den bedeutendsten Bibelausgaben ihrer Zeit, die auf der Basis von Martin Luthers Text der Bibel-Ausgabe von 1545 entstand (und auch das Buch Esra enthält). Gleichzeitig gehört sie zu den am üppigsten illustrierten Bibelausgaben überhaupt.
Das vorliegende Exemplar wurde im Auftrage König Friedrich Wilhelms III. von Preußen, von dem königlichen Hofbuchbinder Carl Ernst Lehmann III. (1787-1848) gebunden, der auf dem Vorderdeckel die biblischen Sprüche "Denn das Wort vom Kreuz ist zwar eine Thorheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft. I. Corinth. I. v. 18" und "Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolget, der kann nicht mein Jünger seyn". Lucas XIV. v. 24".
Innenliegend ein Brief mit eigenhändiger Unterschrift "Friedrich Wilhelm" des Königs Freidrich Wilhelm III. (1770-1840), datiert "Berlin den 30ten November 1833" mit der Zueignung der Bibel an Baron Carl Ritschl von Hartenbach (1783-1858), einen evangelischen Theologen, Bischof und Generalsuperintendent von Pommern: "An den evangelischen Bischof Ritschl zu Stettin. Als einen Beweis Meines Wohlwollens und zum Andenken an den Tag Ihrer und vorigen Sonntage von Mir gehaltenen Predigt verehre Ich Ihnen die beykommende große Bibel und verbleibe Ihr wohlgeneigter Friedrich Wilhelm". – Nur ganz vereinzelt etwas braunfleckig und gebräunt, insgesamt sehr sauber und in herrlichem Gesamtzustand. Neben dem im Vorderdeckel inneliegenden Brief Friedrich Wilhelms III. liegt auch der blaue Original-Briefumschlag "An den evangelischen Bischof Ritschl zu Stettin" bei, mit dem roten (freilich plattgedrückten) Lacksiegel des Königs.
"Maul recht buch nach der Taschenn"
Biblia latina. - Sanctum Iesu Christi Evangelium secundum Matthaeum, secundum Marcum, secundum Lucam, secundum Ioannem. Acta Apostolorum [und] Pauli Apostoli epistolae. Epistolae catholicae. Apocalyspis beati Ioannis. 2 Teile in 1 Band. 242 (statt 244) num.; 176 num., 15 (statt 24) nn. Bl. Mit mehreren figürlichen Holzschnitt-Initialen. 9,8 x 6,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (gering berieben, mit wenigen winzigen Wurmlöchlein im Rücken) über Holzdeckeln mit jeweils zwei 3-seitigen Kantenbeschlägen, 10 Rundknopfbuckeln und 2 intakten, reich ziselierten und punzierten Messingschließen. Köln, Johann Soter, 1525.
VD16 ZV 1915. Nicht im STC und bei Adams. – Sehr seltene Taschen-Miniaturbibel mit dem vollständigen Neuen Testament, den Evangelien, der Apostelgeschichte, ferner allen Paulusbriefen bis hin zur Apokalypse des Johannes. Der besonders schöne, minutiöse Druck stammt aus der Offizin des Johannes Soter in Köln. – Es fehlt ein Textblatt (b8) sowie die letzten neun Blätter (Aa8 und Bb8) des Index, der Text ist in sich vollständig bis zur Offenbarung. Hier und da ältere Tintenmarginalien und Anmerkungen, etwas ausgebunden, aber nur stellenweise geringe Papierläsuren, einige Blätter mit restaurierten Bugschäden, wenige Wurmlöchlein, vereinzelt etwas fleckig und gebräunt. Ohne fliegende Vorsätze, der Innenspiegel vorn mit zeitgenössischem, wohl auf das Miniaturformat bezüglichem Eintrag "Maul recht buch nach der Taschenn" (in etwa also: das Büchlein sei "Mundgerecht für die Tasche").
Ganz besonders bemerkenswert ist der großartige Einband, der das Buch über die letzten 500 Jahre gut geschützt hat. Alle Beschläge, Schließen und sogar die Schließbänder sind noch im Originalzustand der Zeit vom Anfang des 16. Jahrhunderts vorhanden - ein einzigartiges Buchobjekt.
Biblia latina
Biblia Sacra, ex postremis doctorum omnium vigiliis, ad Hebraicam veritatem et probatissimorum exemplarium fidem
Los 1056
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Biblia latina. - Biblia Sacra, ex postremis doctorum omnium vigiliis, ad Hebraicam veritatem et probatissimorum exemplarium fidem. 8 Bl., 1056 S., 4 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und zahlreichen Textholzschnitten. 19 x 12 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (oberes Kapital offen, Rücken und Rückdeckel etwas berieben, leicht angeschmutzt und bekratzt, gering wurmstichig) über abgefasten Holzdeckeln mit 8 ziselierten Messingeckbeschlägen, 2 Messing-Schließen und 2 (von 4) Messingschließbeschlägen. Lyon, (Johann Pullon für) Jacob de Millis, 1561.
STC 55. Adams 1059. – Spätere Lyoneser Ausgabe, die mit einer Vielzahl an Textholzschnitten ausgestattet ist. Bestimmte Stellen, wie das Buch Exodus oder die Apokalypse, wurden besonders reich mit Abbildungen ausgestattet. – Das Titelblatt altkoloriert, angeschmutzt, mit wenigen hinterlegten Fehlstellen und Besitzvermerk im Rand. Durchgehend ankoloriert. Der Text gelegentlich mit Anstreichungen. Stellenweise fleckig und leicht gebräunt, im unteren Rand vereinzelt mit Feuchtigkeitsflecken. Die Vorsatzpapiere mit zahlreichen hs. Annotationen. Ohne den vorderen fliegenden Vorsatz. Der blindgeprägte Einband ist mit einer Tugendrolle verziert und trägt das Monogramm" B. W. K." sowie die Jahreszahl "1562".
Costerus, Franciscus und Biblia neerlandica
Het Niev Testament onses heeren Iesu Christi
Los 1057
Zuschlag
200€ (US$ 215)
Biblia neerlandica. - Costerus, Franciscus. Het Niev Testament onses heeren Iesu Christi. 10 Bl., 962 S., 18 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.). 31 x 19,5 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (vorderes Gelenk angeplatzt, am oberen Kapital mit breitem Lederstreifen überklebt, Rückdeckel mit Einriss im Leder, etwas stärker berieben) über Holzdeckeln mit 1 (von 2) ziselierten Messingschließe. Antwerpen, Joachim Trognaesius, 1614.
De Backer-Sommervogel II, 1533. – Erste Ausgabe dieses neuen Testaments mit Anmerkungen des Jesuiten und Theologen Franciscus Costerus (1532-1619), der als Professor an der Kölner Universität lehrte, für die katholische Kirche eintrat und zahlreiche Protestanten bekehrte. – Am Schluss mehrere Blätter gelöst und etwas feuchtrandig. Vortitel mit kleinem Löchlein. Gleichmäßig leicht gebräunt.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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