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Lot 8292, Auction  117, Grosz, George, Vaudeville

Grosz, George
Vaudeville
Los 8292 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
47.500€ (US$ 51,075)

Details

"Vaudeville"
Tuschfeder auf Papier. 1917.
28,2 x 22,2 cm
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Grosz", rückseitig datiert und betitelt.

Mit spitzer Feder, immensem Können, mit Witz und Ironie zeichnet Grosz die zwei Clowns, geschminkt und kostümiert, und dazu zwei ebenso skurrile Hunde in einer angedeuteten bühnenhaften Kulisse. Der Künstler betitelt die kleine Szenerie "Vaudeville" nach dem Theatergenre, das besonders von der Mitte der 1890er bis zum Anfang der 1930er Jahre populär und für seine leichte Unterhaltung bekannt war. Die verschiedenen, nicht verwandten Akte des Vaudeville ähnelten in ihrer temporeichen Aneinanderreihung einer Varietéshow oder dem Zirkus. Obwohl sich unsere Zeichnung von Grosz' von den häufig ungeschminkteren und direkteren Szenen unterscheidet, thematisiert sie dennoch kritisch die Themen der Zeit: nämlich eine Gesellschaft, die der Realität entkommen will, indem sie sich von den vergänglichen Freuden der Unterhaltungsindustrie verführen lässt. Grosz als heftiger Kritiker der politischen und gesellschaftlichen Mißstände in der Weimarer Republik entlarvt auch hier die gesellschaftlichen Missverhältnisse auf provokante und karikierende Weise und mit charakteristischer psychologischer Schärfe. Das Blatt ist ein wunderbares Beispiel für seinen um 1915 einsetzenden "messerscharfen" Zeichenstil.
Die Zeichnung entstand zum Ende des Ersten Weltkrieges, in einer für den Künstler bewegten Zeit. 1914 und 1917 nahm er jeweils kurzzeitig als Freiwilliger am Krieg teil. Nach der Einberufung 1917 geriet Grosz in eine tiefe psychische Krise, kam vor ein Kriegsgericht und sollte eigentlich standrechtlich erschossen werden. Nur durch die Eingabe von Graf Kessler, der mit Grosz befreundet war, konnte das verhindert werden. Der Künstler landete aber für mehrere Wochen in einem Irrenhaus. In ebendieser Zeit fand er andererseits Zugang zum Avantgardekreis um Else Lasker-Schüler und begann für verschiedene Satire-Zeitungen wie "Ulk" oder "Simplicissimus" und für selbst herausgegebene Zeitschriften zu zeichnen und zu schreiben. 1917, als unsere Zeichnung entstand, veröffentlichte er seine erste Mappe mit Lithographien. Viele seiner häufig gewalttätigen und satirischen Szenen aus der politisch aufgeladenen und korrupten Gesellschaft Berlins zwischen dem Ersten Weltkrieg und Hitlers Aufstieg zur Macht wurden gebündelt und in Publikationen wie Ecce Homo (1925) reproduziert, die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden.
Eine Expertise von Ralph Jentsch vom 16.01.2018 liegt vor.

Provenienz: Vera Lazuk Gallery, Cold Spring Harbor, New York
Privatsammlung (von oben genannter Galerie erworben, 1966)
Privatsammlung Großbritannien (von oben genannter Sammlung geerbt)

Lot 8294, Auction  117, Grosz, George, Run sheep run

Grosz, George
Run sheep run
Los 8294

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

"Run sheep run"
Tuschfeder in Schwarz auf glattem Velin. 1941.
59 x 46 cm.
Unten rechts mit der Stempelsignatur "Grosz", darunter mit Bleistift betitelt, unten links bezeichnet "to Ben Hecht 1001 Afternoons", verso mit dem Nachlaßstempel, dort datiert und numeriert "4-51-7".

"Lauft, Schafe - lauft!" - so betitelt Grosz seine Zeichnung und Ben Hecht seine Erzählung über jüdische Identität in Deutschland. Künstler wie Autor stellen jüdische Kultur, Mut und Philosophie, verkörpert in dem alten, traditionell gekleideten Mann, einem neuen, in ihren Augen übertrieben assimilierten Judentum gegenüber: "(...) gerade diese eleganten und emanzipierten Männer von Welt waren es, die als erste verschlungen werden sollten. Sie waren das wohlschmeckendste Fleisch für den Hitlerwolf. Mitsamt ihren Nelken, Monokeln und dicken Scheckbüchern verschwanden sie in seinem Schlund - sogar noch vor den Rabbis." (Ben Hecht, 1001 Nachmittage in New York. Frankfurt/Main und Leipzig 1992, S. 126).
Ben Hecht war einer der bedeutendsten Drehbuchschreiber Hollywoods, er veröffentlichte aber auch zahlreiche Erzählungen, Romane, Theaterstücke und Kurzgeschichten. In den Jahren 1918 bis 1920, also direkt nach dem Ersten Weltkrieg, lebte er als Korrespondent in Deutschland. Aus dieser Zeit rührt seine Freundschaft mit George Grosz, der für den Band "1001 Afternoons in New York" über 80 Illustrationen zu Hechts sozialkritischen Erzählungen lieferte. Mit kraftvoll und lebendig geführter Rohrfeder entwirft der Künstler die beiden jüdischen Gestalten in unserem Blatt. In seinem typischen Zeichenstil, mit vereinfachten Formen und sicher gezogenen Konturen, stellt er die Figuren einander gegenüber, und es scheint, als würden sie sich gegenseitig misstrauisch beäugen.
Eine Fotoexpertise von Ralph Jentsch liegt vor. Beigegeben: Ben Hecht, 1001 Nachmittage in New York, dt. Erstausgabe, Frankfurt/Main und Leipzig 1992.

Provenienz: Atelier des Künstlers, Douglaston, Long Island, New York, 1941
Nachlass George Grosz, 1959
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur: Ben Hecht, 1001 Nachmittage in New York. Mit Illustrationen von George Grosz, Frankfurt/Main und Leipzig 1992, Abb. S. 125

Grosz, George
Kein Hahn kräht nach ihnen
Los 8296

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,882)

Details

Kein Hahn kräht nach ihnen
Lithographie auf Similijapan. 1920.
27,4 x 21,8 cm (41 x 31 cm).
Signiert "Grosz". Auflage 125 Ex.
Dückers E 63, Söhn HdO 72708-2.

Das Blatt erschien zusammen mit "Vollkommene Menschen" in: "Die Schaffenden", II. Jahrgang, 4. Mappe, mit deren Blindstempel unten links. Veröffentlicht von Paul Westheim im Gustav Kiepenheuer Verlag, Weimar. Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand.

Grosz, George
Port d'eaux-mortes
Los 8297

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

"Port d'eaux-mortes"
80 S. mit Titel, Text, Impressum und 8 Lithographien auf Japan sowie 2 Extrasuiten der Lithographien (16 Bl.) auf Van Gelder Zonen-Bütten bzw. auf China. In Orig.-Pappband, die Suiten in Orig.-Umschlag. 1926.
Bis ca. 21,3 x 16,5 cm (Blattgröße).
Dückers B IV 1 bis 8.

Die Vorzugsausgabe B des Buches von Pierre Mac Orlan aus dem Jahr 1925. Die vollständigen Suiten enthalten die Blätter "Frontispiz", "Café 'Au Beau Patron' (Francesse)", "Oncle Paul spielt Akkordeon", "Die Nacht des Mordes und des Glückspiels", "Das Doppelleben des Nicolas Behen (Jeckill und Hyde)", "Dancing in der West India Docks Road (Der blinde Oncle Paul)", "Judat der Mörder" und "Der Morgen der Hinrichtung".

Lot 8299, Auction  117, Heckel, Erich, Papageientulpen

Heckel, Erich
Papageientulpen
Los 8299 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
15.000€ (US$ 16,129)

Details

"Papageientulpen"
Aquarell und Bleistift auf Bütten. 1922.
61,7 x 46,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Erich Heckel", datiert und unten links betitelt.

Unser großformatiges Aquarell entstand einige Jahre nach der Auflösung der "Brücke". Die lebendige Komposition, der Pinselduktus von dynamischer Lebendigkeit und intensiv leuchtende Farbnuancen zeugen von Heckels Verwurzelung im expressiven Stil der "Brücke". Vor dem zurückhaltenden Rotbraun des Hintergrundes strahlen die blauen, roten und gelben Blütenköpfe, und ihre Farbigkeit spiegelt sich in den Valeurs der Vase. Der streng und klar konstruierte Hintergrund steht in schönem Kontrast zur Beweglichkeit der floralen Elemente. So gelingt es Heckel nicht nur, ein naturgetreues Bild der Papageientulpen zu zeigen, sondern auch ihre charakteristische Erscheinungsform einzufangen. Der stilistische Wandel, der zu Beginn der 1920er Jahre in den Werken Heckels auftritt, zeigt sich am deutlichsten in seinen Aquarellen, deren Motive nun ruhiger, lyrischer und malerischer, in einer gedämpfteren Farbigkeit angelegt sind.
Die Authentizität der Arbeit wurde vom Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen, bestätigt.

Provenienz: Privatsammlung Los Angeles

Heckel, Erich
Paar
Los 8301

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)

Details

"Paar"
Kaltnadel auf Japon nacré. 1924.
25,3 x 23 cm (57 x 44 cm).
Signiert "Erich Heckel", datiert und betitelt. Auflage 30 Ex.
Dube R 154.

Frühdruck, in nur kleiner Auflage erschienen. Einen besonders reizvollen Aspekt der zwischen den beiden Weltkriegen entstandenen Kaltnadel Heckels macht der schön differenzierte, dunkle Hintergrundton aus. Er ergibt sich bei Heckel oft allein durch die etwas raue Oberfläche der Druckplatte aus Zink oder Eisen, die beim Abwischen etwas Farbe zurückhält. Prachtvoller, gratiger Druck mit ausdrucksvoll dunklem Plattenton, deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen Schöpfrand.

Lot 8302, Auction  117, Heckel, Erich, Liegende

Heckel, Erich
Liegende
Los 8302

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

Details

"Liegende"
Farbholzschnitt auf dünnem Velin. 1913.
18,1 x 10,5 cm (27,6 x 20 cm).
Signiert „Heckel“, datiert und betitelt.
Dube 259 IIB.     

Farbiger Druck in Rot und Schwarz, von dem zersägten, in zwei Teilen eingefärbten Stock. Erschienen in: "Die dritte Ganymed Mappe", Verlag der Marées-Gesellschaft bei R. Piper & Co., München 1924. Prachtvoller, farbfrischer Druck dieses expressiven Blattes, mit breitem Rand.

Heckel, Erich
Hockende
Los 8303

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,376)

Details

"Hockende"
Holzschnitt auf dickem, grauem Hadern-Bütten. 1914.
41,7 x 31 cm (70 x 55,5 cm).
Signiert "Erich Heckel", datiert und betitelt.
Dube 263 II A (von B).

Heckel setzt sich in vorliegendem Holzschnitt augenfällig mit der außereuropäischen Kunst aus Afrika und Ozeanien auseinander. Wie sein Künstlerkollege Ernst Ludwig Kirchner fertigte er auch eigene Holzskulpturen nach afrikanischem Vorbild. 1912 beschäftigte Heckel sich mit dem Thema einer hockenden Figur in Holz (heute im Folkwang Museum, Essen). Er war auf der Suche nach anti-artifiziellen, ursprünglichen und archaischen Ausdrucksmitteln, die er in der Kunst der sogenannten "primitiven" Völker fand. Gleichzeitig ist in unserem Holzschnitt sein Interesse an der Darstellung von passiven Figuren in innerer Versenkung erkennbar, was sich ab 1911 in seiner Kunst deutlich intensiviert. In kantigen Linien, breiten Konturen und strengen Linien abstrahiert der Künstler die eigentliche Physiognomie der weiblichen Figur. In diesem Prozess offenbaren sich die charakteristischen Merkmale des Expressionismus.
Vor der Auflage von 40 Exemplaren mit den Überarbeitungen. Prachtvoller, kräftiger und scharfer Druck auf dem vollen Bogen, unten und oben mit dem Schöpfrand.

Heckrott, Wilhelm
Meister Puff
Los 8304

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

"Meister Puff"
Farbholzschnitt auf Japan. 1919.
43,2 x 35,3 cm (60,2 x 44 cm).
Signiert "Heckrott", betitelt und bezeichnet "Farb. Orig. Holzschnitt".

Kompositorisch dichte Arbeit in der markanten expressionistischen Formensprache des verfemten, vergessenen und wiederentdeckten Künstlers. Als Stipendiat der Stadt Hannover studierte Heckrott 1910 an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, der Stadt, die fortan für ihn wichtigster Schaffens- und Begegnungsort sein sollte. Hier gründete er 1919 zusammen mit Otto Lange, Conrad Felixmüller und Otto Dix die Dresdner Secession, anschließend arbeitete er als freischaffender Künstler, beschickte zahlreiche Ausstellungen in Dresden, Berlin, Hannover und Karlsruhe. Im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er wegen "jüdisch-marxistischer Malerei" aus dem Staatsdienst der Staatlichen Kunstschule Plauen, wo er Malerei und Entwurf lehrte, entlassen und zahlreiche seiner Arbeiten wurden als "entartet" beschlagnahmt. Auf der großen Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" wurde sein Ölbild "Maienkönigin" von 1919 gezeigt. Ausgezeichneter Druck mit Rand.

Lot 8305, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Hunde

Hegenbarth, Josef
Hunde
Los 8305

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)

Details

Hunde
Tusche auf dünnem Velin. Um 1939.
22,6 x 30,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Jos. Hegenbarth".
Zesch D V 863.

Neben einer Vielzahl an Skizzen zur Deutung des menschlichen Wesens setzte sich Hegenbarth ab Mitte der 1920er Jahre mit der Darstellung von Tieren auseinander. Dabei studierte er stets die Charakteristika unterschiedlicher Tierarten und versuchte diese dadurch von einer Art Vermenschlichung klar abzutrennen. Im vorliegenden Blatt blicken zwei Hunde erwartungsvoll in einen Innenraum. In beiden Tiergestalten lässt sich Hegenbarths illustratorischer Zeichenduktus wiedererkennen.


Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 60, Los 7239, 1992
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8306, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Ruhender Hund

Hegenbarth, Josef
Ruhender Hund
Los 8306

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Ruhender Hund
Tusche auf Velin. Um 1950.
28,4 x 22,8 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Josef Hegenbarth", verso bezeichnet von Johanna Hegenbarth "Liegender Hund".
Zesch D V 729.


Über den Dächern Dresdens beobachtet ein Hund das Treiben der Stadt. Die schwunghafte Linienführung Hegenbarths lässt das Wesen lebendig und insbesondere das Fell haptisch wirken. Auf der Rückseite des Blattes ist skizzenhaft das Hinterteil eines Huftieres dargestellt.



Provenienz: Dr. Irene Lehr, Berlin, Auktion 11, Los 143, 2000, (mit Abb. Tafel XXXVII)
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8307, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Frauenkopf

Hegenbarth, Josef
Frauenkopf
Los 8307

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)

Details

Frauenkopf
Aquarell, Tinte und Feder in Schwarz auf festem, leicht strukturiertem Velin. 1962.
48,6 x 35,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Josef Hegenbarth" und datiert, verso von Johanna Hegenbarth datiert, betitelt und mit Werkverzeichnisangaben.
Zesch D II 538.


Diese Kopfstudie zählt zu den späten, freien Blättern des Künstlers, entstanden in seinem letzten Lebensjahr. In seinen charakteristischen, klaren, energetischen Konturlinien, erschafft Hegenbarth auch in diesem Bildnis einen jener Charakterköpfe, die für sein Werk ab 1953 in der Kontinuität und Fülle so bedeutend werden.

Lot 8308, Auction  117, Heldt, Werner, Berlin

Heldt, Werner
Berlin
Los 8308

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Berlin
Pinsel in Schwarz auf Velin. 1950er Jahre.
24,3 x 32,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "WH.".

Mit vereinfachten, geometrisierten Formen und harten Kontrasten zeichnet Werner Heldt die Berliner Szene: Schattenlos stehen die paar wenigen Häuser und Bäume, eine Straßenkurve ist angedeutet, Himmel und Erde gleichermaßen im Ungefähren gelassen. Mit ihrer allgemeingültigen Formensprache lässt Heldts Zeichnung die Stadt zu einem Stilleben werden. "Ich habe in meinen Bildern immer den Sieg der Natur über das Menschenwerk dargestellt. Unter dem Asphalt Berlins ist überall der Sand unserer Mark. Und das war früher einmal Meeresboden. Aber auch Menschenwerk gehört zur Natur." (Werner Heldt, zit. nach Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 66).

Lot 8309, Auction  117, Heldt, Werner, Berlin

Heldt, Werner
Berlin
Los 8309

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)

Details

Berlin
4 Lithographien auf Velin. 1949.
Bis ca. 41,8 x 29,4 cm (Blattgröße).
Sämtlich monogrammiert "WH." und datiert. Auflage 110 num. Ex.
Seel 630, 631, 634, 635.

Vier (von sechs) Lithographien aus Heldts Folge "Berlin am Meer", erschienen in der Edition Seel, Berlin 1949. Darunter die Blätter "Häuser" (Seel 630), "Flügel mit Fensterausblick" (Seel 631), "Weißensee" (Seel 634) und "Stadtbild" (Seel 635). Die Stadt Berlin bildet eines der zentralen Sujets in Werner Heldts Œuvre: "Sie war ihm Erfahrung der Hölle, und sie blieb ihm Gegenstand unstillbaren Heimwehs, sie reichte in alle Tiefen seines Empfindens, und sie war der Hintergrund seiner finstersten Träume." (Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 21). Ausgezeichnete, kontrastreiche Drucke mit Rand.

Hellesen, Thorvald
Geometrische Komposition mit der Ziffer 5
Los 8310

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,914)

Details

Geometrische Komposition mit der Ziffer 5
Tusche über Bleistift auf leicht genarbtem Velin. Um 1920.
28 x 22,8 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Th. Hellesen."

Zweifellos galt auch für die nordischen Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts Paris als das Mekka. Der Norweger Thorvald Hellesen hielt sich in den 1910er und 1920er Jahren in der Kunstmetropole an der Seine auf. Mit seiner Frau, der Künstlerin Hélène Perdriat, gehörte er zu dem Künstlerkreis um Pablo Picasso, Fernand Léger, Constantin Brâncuși, Piet Mondrian und Theo van Doesburg. Hellesen setzte sein Talent vielseitig ein und fertigte neben Gemälden und Zeichnungen auch Designobjekte und Textilentwürfe an. Seine geometrisch-konstruktivistischen Kompositionen reihen ihn in die künstlerische Avantgarde seiner Zeit ein. In unserer Tuschearbeit löst er eine Reihe von auf unterschiedlichen Ebenen angeordneten Buchstaben und Ziffern fragmentarisch auf. Es entsteht ein in sich geschlossenes, fast räumliches Gebilde mit eleganten Schwarz-Weiß-Kontrasten.

Lot 8312, Auction  117, Hirst, Damien, Forever (Small)

Hirst, Damien
Forever (Small)
Los 8312 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,957)

Details

Forever (Small)
Laminierter Glicéedruck auf Aluminium-Dibond-Platte. 2020.
39 x 39 cm.
Verso mit Editionsetikett, darauf signiert "Damien Hirst". Auflage 2573 num. Ex.

Ein Projekt von Damien Hirst in Zusammenarbeit mit der Fondazione Prada, herausgegeben von der Heni Editions. Prachtvoller Druck, im Orig.-Karton.

Lot 8313, Auction  117, Hirst, Damien, Orbital

Hirst, Damien
Orbital
Los 8313 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,957)

Details

Orbital
Farbradierung auf festem Velin. 2002.
76 x 63 cm (91,3 x 71 cm).
Signiert "Damien Hirst". Auflage 68 Ex.

Aus: "In a Spin, the Action of the World on Things, Volume I" einem Portfolio mit 23 Radierungen, herausgegeben von der Paragon Press, London. Prachtvoller Druck in kräftiger Farbigkeit mit dem vollen Rand, an allen Seiten mit dem Schöpfrand.

Lot 8314, Auction  117, Hoehme, Gerhard, Ohne Titel

Hoehme, Gerhard
Ohne Titel
Los 8314

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik und Papiercollage auf hauchdünnem Japanpapier, auf aufklappbaren Untersatzkarton aufgezogen. 1958.
27,8 x 19,7 cm (31,4 x 22,2 cm).
Verso auf dem Karton mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "G.Höhme", datiert und gewidmet.

Als ein bedeutender Vetreter des Informel und Mitbegründer der Gruppe 53 drehen sich Gerhard Hoehmes Arbeiten stets um das Thema Farbe und insbesondere ihrem Verhältnis zu einem räumlichen Gefüge. Fläche und Form scheinen der Farbe dabei untergeordnet zu sein, was in der vorliegenden Arbeit klar ersichtlich ist. Die durch hauchdünnes Seidenpapier collagierten Stellen scheinen reiner Träger der unterschiedlichen Farbgebungen zu sein, um ihre Vielschichtig- und Wandelbarkeit hervorzuheben. Hoehme unterstützt Farbe durch Form, nicht Form durch Farbe, wodurch seine Kompositionen entgrenzt, wahrlich frei erscheinen.

Lot 8315, Auction  117, Hoehme, Gerhard, Ohne Titel

Hoehme, Gerhard
Ohne Titel
Los 8315

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik auf hauchdünnem Japanpapier, auf Untersatzkarton aufgezogen. 1956.
18,7 x 13 cm (21,7 x 15,8 cm).
Unten rechts mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "GHöhme" und datiert.


Der Fluss der Farben tritt in dieser Zeichnung durch das leicht durchscheinende Papier in den Vordergrund und lässt viel Raum zur Kontemplation.

Lot 8316, Auction  117, Hoehme, Gerhard, "Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"

Hoehme, Gerhard
"Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"
Los 8316

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)

Details

"Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"
Aquarell auf festem CM Fabriano-Bütten. 1986.
76,3 x 56,5 cm.
Oben mittig mit Bleistift signiert "G.Hoehme" und datiert, verso nochmals mit Bleistift signiert, datiert, betitelt, mit Maßangaben, am unteren Rand bezeichnet "grün" sowie mit Inventarnummer.

Sehr zarte und wunderbar poetische späte Arbeit des Künstlers.

Holmead
Grüne Landschaft; Landschaft mit Farmhaus
Los 8317

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

Grüne Landschaft; Landschaft mit Farmhaus
2 Gemälde, Öl auf dicker Malpappe. 1922.
Beide ca. 30,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz bzw. Rot monogrammiert "HP" und datiert, verso beide mit Kreide in Schwarz signiert "Holmead" und datiert.

Die vorliegenden Gemälde lassen sich in die frühe Schaffensphase Holmeads einordnen, in der er sich der weichen impressionistischen Landschaftsmalerei widmete und sich der Tradition des naturgetreuen romantischen Stils der amerikanischen "Hudson River School" zuwandte. 1922 befand sich der Künstler in Provincetown, Cape Cod, wo seine Landschaftsdarstellungen mit Bäumen und oftmals Farmhäusern entstanden. Die pastose Maltechnik deutet bereits auf seinen späteren sehr expressiven Malstil hin. In der Wahl der Sujets und der zarten Farbigkeit überzeugen beide Arbeiten mit einer gewissen Leichtigkeit. Die Gemälde zeigen eine Periode in Holmeads Œuvre, bevor sich seine Formen immer mehr beginnen aufzulösen, die Sujets dennoch figurativer und sein Pinselstrich immer offener werden.

Lot 8318, Auction  117, Holmead, Männerportrait

Holmead
Männerportrait
Los 8318

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,495)

Details

Männerportrait
Öl auf dünner Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1974.
62 x 51 cm.
Unten links mit Pinsel in Rotbraun signiert "Holmead" und unten rechts mit Pinsel in Blau datiert, verso mit Faserstift in Schwarz nochmals signiert und datiert sowie mit der Werknummer "74/16".

Seit 1962 malt Holmead seine ersten breitgespachtelten Bilder in expressiver Malweise. Im Spätwerk des Künstlers finden sich viele Portraits in dieser unverwechselbaren Handschrift. In ihrer stenographisch vereinfachten Darstellungsweise menschlicher Physiognomie mussten die Bildnisse den damaligen Betrachtern wie eine Provokation erscheinen. Emile Kesteman, ein Freund Holmeads, bemerkt zu den Werken: "Das Menschliche ist auf eine schreckliche Weise gegenwärtig in diesen Gesichtern Holmeads, die buchstäblich an zwei forschenden Augen festgeheftet sind; (...) Gesichter, die vom Leben und vom Spachtel des Künstlers geschlagen wurden." (zit. nach: R. Zimmermann, Holmead - Leben und Werk, Stuttgart 1987, S. 145).

Lot 8319, Auction  117, Hubbuch, Karl, Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)

Hubbuch, Karl
Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)
Los 8319

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)
Kreide in Schwarz und Graphit auf festem Karton. 1920er Jahre.
49,8 x 53 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "K. Hubbuch".

Mit dynamischen, nuancenreichen Schraffuren und spannungsvollem Hell-Dunkel-Kontrast zeichnet Hubbuch die Uferböschung eines Bachlaufes, im Hintergrund ist ganz zart das Dorf Neuenbürg erkennbar. Karl Hubbuch zeichnete in den Zwanziger Jahren neben sozialkritischen Schilderungen des Großstadtlebens auch Landschaften. Im Museum Schloss Gochsheim in Kraichtal bei Karlsruhe befindet sich heute die wohl größte Sammlung seiner Arbeiten.

Lot 8320, Auction  117, Hubbuch, Karl, Amerikaner in Paris

Hubbuch, Karl
Amerikaner in Paris
Los 8320

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,360)

Details

"Amerikaner in Paris"
Feder in Schwarz über Bleistift auf leichtem Velinkarton. Um 1930.
49 x 41,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Hubbuch", verso betitelt.

Ende der 1920er Jahre wird Hubbuchs Stil offener und freier. Vermutlich vollzog sich dieser Wandel während seiner Reise von Ende 1928 bis Anfang 1929 nach Südfrankreich. Die neue Sehweise Hubbuchs dokumentieren die Zeichnungen des zweiten Paris-Aufenthaltes 1930 noch deutlicher. Es sind momentan skizzierte Szenerien des städtischen Lebens vor typischen Architekturkulissen, wofür unsere Zeichnung ein exemplarisches Beispiel abgibt.

Provenienz: Fischer Kunsthandel & Editionen, Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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