153050

Lose pro Seite


Heckel, Erich
Paar
Los 8301

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

"Paar"
Kaltnadel auf Japon nacré. 1924.
25,3 x 23 cm (57 x 44 cm).
Signiert "Erich Heckel", datiert und betitelt. Auflage 30 Ex.
Dube R 154.

Frühdruck, in nur kleiner Auflage erschienen. Einen besonders reizvollen Aspekt der zwischen den beiden Weltkriegen entstandenen Kaltnadel Heckels macht der schön differenzierte, dunkle Hintergrundton aus. Er ergibt sich bei Heckel oft allein durch die etwas raue Oberfläche der Druckplatte aus Zink oder Eisen, die beim Abwischen etwas Farbe zurückhält. Prachtvoller, gratiger Druck mit ausdrucksvoll dunklem Plattenton, deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen Schöpfrand.

Lot 8302, Auction  117, Heckel, Erich, Liegende

Heckel, Erich
Liegende
Los 8302

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"Liegende"
Farbholzschnitt auf dünnem Velin. 1913.
18,1 x 10,5 cm (27,6 x 20 cm).
Signiert „Heckel“, datiert und betitelt.
Dube 259 IIB.     

Farbiger Druck in Rot und Schwarz, von dem zersägten, in zwei Teilen eingefärbten Stock. Erschienen in: "Die dritte Ganymed Mappe", Verlag der Marées-Gesellschaft bei R. Piper & Co., München 1924. Prachtvoller, farbfrischer Druck dieses expressiven Blattes, mit breitem Rand.

Heckel, Erich
Hockende
Los 8303

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

"Hockende"
Holzschnitt auf dickem, grauem Hadern-Bütten. 1914.
41,7 x 31 cm (70 x 55,5 cm).
Signiert "Erich Heckel", datiert und betitelt.
Dube 263 II A (von B).

Heckel setzt sich in vorliegendem Holzschnitt augenfällig mit der außereuropäischen Kunst aus Afrika und Ozeanien auseinander. Wie sein Künstlerkollege Ernst Ludwig Kirchner fertigte er auch eigene Holzskulpturen nach afrikanischem Vorbild. 1912 beschäftigte Heckel sich mit dem Thema einer hockenden Figur in Holz (heute im Folkwang Museum, Essen). Er war auf der Suche nach anti-artifiziellen, ursprünglichen und archaischen Ausdrucksmitteln, die er in der Kunst der sogenannten "primitiven" Völker fand. Gleichzeitig ist in unserem Holzschnitt sein Interesse an der Darstellung von passiven Figuren in innerer Versenkung erkennbar, was sich ab 1911 in seiner Kunst deutlich intensiviert. In kantigen Linien, breiten Konturen und strengen Linien abstrahiert der Künstler die eigentliche Physiognomie der weiblichen Figur. In diesem Prozess offenbaren sich die charakteristischen Merkmale des Expressionismus.
Vor der Auflage von 40 Exemplaren mit den Überarbeitungen. Prachtvoller, kräftiger und scharfer Druck auf dem vollen Bogen, unten und oben mit dem Schöpfrand.

Heckrott, Wilhelm
Meister Puff
Los 8304

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

"Meister Puff"
Farbholzschnitt auf Japan. 1919.
43,2 x 35,3 cm (60,2 x 44 cm).
Signiert "Heckrott", betitelt und bezeichnet "Farb. Orig. Holzschnitt".

Kompositorisch dichte Arbeit in der markanten expressionistischen Formensprache des verfemten, vergessenen und wiederentdeckten Künstlers. Als Stipendiat der Stadt Hannover studierte Heckrott 1910 an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, der Stadt, die fortan für ihn wichtigster Schaffens- und Begegnungsort sein sollte. Hier gründete er 1919 zusammen mit Otto Lange, Conrad Felixmüller und Otto Dix die Dresdner Secession, anschließend arbeitete er als freischaffender Künstler, beschickte zahlreiche Ausstellungen in Dresden, Berlin, Hannover und Karlsruhe. Im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er wegen "jüdisch-marxistischer Malerei" aus dem Staatsdienst der Staatlichen Kunstschule Plauen, wo er Malerei und Entwurf lehrte, entlassen und zahlreiche seiner Arbeiten wurden als "entartet" beschlagnahmt. Auf der großen Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" wurde sein Ölbild "Maienkönigin" von 1919 gezeigt. Ausgezeichneter Druck mit Rand.

Lot 8305, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Hunde

Hegenbarth, Josef
Hunde
Los 8305

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Hunde
Tusche auf dünnem Velin. Um 1939.
22,6 x 30,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Jos. Hegenbarth".
Zesch D V 863.

Neben einer Vielzahl an Skizzen zur Deutung des menschlichen Wesens setzte sich Hegenbarth ab Mitte der 1920er Jahre mit der Darstellung von Tieren auseinander. Dabei studierte er stets die Charakteristika unterschiedlicher Tierarten und versuchte diese dadurch von einer Art Vermenschlichung klar abzutrennen. Im vorliegenden Blatt blicken zwei Hunde erwartungsvoll in einen Innenraum. In beiden Tiergestalten lässt sich Hegenbarths illustratorischer Zeichenduktus wiedererkennen.


Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 60, Los 7239, 1992
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8306, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Ruhender Hund

Hegenbarth, Josef
Ruhender Hund
Los 8306

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Ruhender Hund
Tusche auf Velin. Um 1950.
28,4 x 22,8 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Josef Hegenbarth", verso bezeichnet von Johanna Hegenbarth "Liegender Hund".
Zesch D V 729.


Über den Dächern Dresdens beobachtet ein Hund das Treiben der Stadt. Die schwunghafte Linienführung Hegenbarths lässt das Wesen lebendig und insbesondere das Fell haptisch wirken. Auf der Rückseite des Blattes ist skizzenhaft das Hinterteil eines Huftieres dargestellt.



Provenienz: Dr. Irene Lehr, Berlin, Auktion 11, Los 143, 2000, (mit Abb. Tafel XXXVII)
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8307, Auction  117, Hegenbarth, Josef, Frauenkopf

Hegenbarth, Josef
Frauenkopf
Los 8307

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Frauenkopf
Aquarell, Tinte und Feder in Schwarz auf festem, leicht strukturiertem Velin. 1962.
48,6 x 35,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Josef Hegenbarth" und datiert, verso von Johanna Hegenbarth datiert, betitelt und mit Werkverzeichnisangaben.
Zesch D II 538.


Diese Kopfstudie zählt zu den späten, freien Blättern des Künstlers, entstanden in seinem letzten Lebensjahr. In seinen charakteristischen, klaren, energetischen Konturlinien, erschafft Hegenbarth auch in diesem Bildnis einen jener Charakterköpfe, die für sein Werk ab 1953 in der Kontinuität und Fülle so bedeutend werden.

Lot 8308, Auction  117, Heldt, Werner, Berlin

Heldt, Werner
Berlin
Los 8308

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Berlin
Pinsel in Schwarz auf Velin. 1950er Jahre.
24,3 x 32,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "WH.".

Mit vereinfachten, geometrisierten Formen und harten Kontrasten zeichnet Werner Heldt die Berliner Szene: Schattenlos stehen die paar wenigen Häuser und Bäume, eine Straßenkurve ist angedeutet, Himmel und Erde gleichermaßen im Ungefähren gelassen. Mit ihrer allgemeingültigen Formensprache lässt Heldts Zeichnung die Stadt zu einem Stilleben werden. "Ich habe in meinen Bildern immer den Sieg der Natur über das Menschenwerk dargestellt. Unter dem Asphalt Berlins ist überall der Sand unserer Mark. Und das war früher einmal Meeresboden. Aber auch Menschenwerk gehört zur Natur." (Werner Heldt, zit. nach Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 66).

Lot 8309, Auction  117, Heldt, Werner, Berlin

Heldt, Werner
Berlin
Los 8309

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Berlin
4 Lithographien auf Velin. 1949.
Bis ca. 41,8 x 29,4 cm (Blattgröße).
Sämtlich monogrammiert "WH." und datiert. Auflage 110 num. Ex.
Seel 630, 631, 634, 635.

Vier (von sechs) Lithographien aus Heldts Folge "Berlin am Meer", erschienen in der Edition Seel, Berlin 1949. Darunter die Blätter "Häuser" (Seel 630), "Flügel mit Fensterausblick" (Seel 631), "Weißensee" (Seel 634) und "Stadtbild" (Seel 635). Die Stadt Berlin bildet eines der zentralen Sujets in Werner Heldts Œuvre: "Sie war ihm Erfahrung der Hölle, und sie blieb ihm Gegenstand unstillbaren Heimwehs, sie reichte in alle Tiefen seines Empfindens, und sie war der Hintergrund seiner finstersten Träume." (Wieland Schmied, Werner Heldt, Köln 1976, S. 21). Ausgezeichnete, kontrastreiche Drucke mit Rand.

Hellesen, Thorvald
Geometrische Komposition mit der Ziffer 5
Los 8310

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

Geometrische Komposition mit der Ziffer 5
Tusche über Bleistift auf leicht genarbtem Velin. Um 1920.
28 x 22,8 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Th. Hellesen."

Zweifellos galt auch für die nordischen Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts Paris als das Mekka. Der Norweger Thorvald Hellesen hielt sich in den 1910er und 1920er Jahren in der Kunstmetropole an der Seine auf. Mit seiner Frau, der Künstlerin Hélène Perdriat, gehörte er zu dem Künstlerkreis um Pablo Picasso, Fernand Léger, Constantin Brâncuși, Piet Mondrian und Theo van Doesburg. Hellesen setzte sein Talent vielseitig ein und fertigte neben Gemälden und Zeichnungen auch Designobjekte und Textilentwürfe an. Seine geometrisch-konstruktivistischen Kompositionen reihen ihn in die künstlerische Avantgarde seiner Zeit ein. In unserer Tuschearbeit löst er eine Reihe von auf unterschiedlichen Ebenen angeordneten Buchstaben und Ziffern fragmentarisch auf. Es entsteht ein in sich geschlossenes, fast räumliches Gebilde mit eleganten Schwarz-Weiß-Kontrasten.

Lot 8312, Auction  117, Hirst, Damien, Forever (Small)

Hirst, Damien
Forever (Small)
Los 8312 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Forever (Small)
Laminierter Glicéedruck auf Aluminium-Dibond-Platte. 2020.
39 x 39 cm.
Verso mit Editionsetikett, darauf signiert "Damien Hirst". Auflage 2573 num. Ex.

Ein Projekt von Damien Hirst in Zusammenarbeit mit der Fondazione Prada, herausgegeben von der Heni Editions. Prachtvoller Druck, im Orig.-Karton.

Lot 8313, Auction  117, Hirst, Damien, Orbital

Hirst, Damien
Orbital
Los 8313 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Orbital
Farbradierung auf festem Velin. 2002.
76 x 63 cm (91,3 x 71 cm).
Signiert "Damien Hirst". Auflage 68 Ex.

Aus: "In a Spin, the Action of the World on Things, Volume I" einem Portfolio mit 23 Radierungen, herausgegeben von der Paragon Press, London. Prachtvoller Druck in kräftiger Farbigkeit mit dem vollen Rand, an allen Seiten mit dem Schöpfrand.

Lot 8314, Auction  117, Hoehme, Gerhard, Ohne Titel

Hoehme, Gerhard
Ohne Titel
Los 8314

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik und Papiercollage auf hauchdünnem Japanpapier, auf aufklappbaren Untersatzkarton aufgezogen. 1958.
27,8 x 19,7 cm (31,4 x 22,2 cm).
Verso auf dem Karton mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "G.Höhme", datiert und gewidmet.

Als ein bedeutender Vetreter des Informel und Mitbegründer der Gruppe 53 drehen sich Gerhard Hoehmes Arbeiten stets um das Thema Farbe und insbesondere ihrem Verhältnis zu einem räumlichen Gefüge. Fläche und Form scheinen der Farbe dabei untergeordnet zu sein, was in der vorliegenden Arbeit klar ersichtlich ist. Die durch hauchdünnes Seidenpapier collagierten Stellen scheinen reiner Träger der unterschiedlichen Farbgebungen zu sein, um ihre Vielschichtig- und Wandelbarkeit hervorzuheben. Hoehme unterstützt Farbe durch Form, nicht Form durch Farbe, wodurch seine Kompositionen entgrenzt, wahrlich frei erscheinen.

Lot 8315, Auction  117, Hoehme, Gerhard, Ohne Titel

Hoehme, Gerhard
Ohne Titel
Los 8315

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik auf hauchdünnem Japanpapier, auf Untersatzkarton aufgezogen. 1956.
18,7 x 13 cm (21,7 x 15,8 cm).
Unten rechts mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "GHöhme" und datiert.


Der Fluss der Farben tritt in dieser Zeichnung durch das leicht durchscheinende Papier in den Vordergrund und lässt viel Raum zur Kontemplation.

Lot 8316, Auction  117, Hoehme, Gerhard, "Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"

Hoehme, Gerhard
"Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"
Los 8316

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

"Es entsteht und vergeht - und ist doch dasselbe"
Aquarell auf festem CM Fabriano-Bütten. 1986.
76,3 x 56,5 cm.
Oben mittig mit Bleistift signiert "G.Hoehme" und datiert, verso nochmals mit Bleistift signiert, datiert, betitelt, mit Maßangaben, am unteren Rand bezeichnet "grün" sowie mit Inventarnummer.

Sehr zarte und wunderbar poetische späte Arbeit des Künstlers.

Holmead
Grüne Landschaft; Landschaft mit Farmhaus
Los 8317

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Grüne Landschaft; Landschaft mit Farmhaus
2 Gemälde, Öl auf dicker Malpappe. 1922.
Beide ca. 30,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz bzw. Rot monogrammiert "HP" und datiert, verso beide mit Kreide in Schwarz signiert "Holmead" und datiert.

Die vorliegenden Gemälde lassen sich in die frühe Schaffensphase Holmeads einordnen, in der er sich der weichen impressionistischen Landschaftsmalerei widmete und sich der Tradition des naturgetreuen romantischen Stils der amerikanischen "Hudson River School" zuwandte. 1922 befand sich der Künstler in Provincetown, Cape Cod, wo seine Landschaftsdarstellungen mit Bäumen und oftmals Farmhäusern entstanden. Die pastose Maltechnik deutet bereits auf seinen späteren sehr expressiven Malstil hin. In der Wahl der Sujets und der zarten Farbigkeit überzeugen beide Arbeiten mit einer gewissen Leichtigkeit. Die Gemälde zeigen eine Periode in Holmeads Œuvre, bevor sich seine Formen immer mehr beginnen aufzulösen, die Sujets dennoch figurativer und sein Pinselstrich immer offener werden.

Lot 8318, Auction  117, Holmead, Männerportrait

Holmead
Männerportrait
Los 8318

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Männerportrait
Öl auf dünner Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1974.
62 x 51 cm.
Unten links mit Pinsel in Rotbraun signiert "Holmead" und unten rechts mit Pinsel in Blau datiert, verso mit Faserstift in Schwarz nochmals signiert und datiert sowie mit der Werknummer "74/16".

Seit 1962 malt Holmead seine ersten breitgespachtelten Bilder in expressiver Malweise. Im Spätwerk des Künstlers finden sich viele Portraits in dieser unverwechselbaren Handschrift. In ihrer stenographisch vereinfachten Darstellungsweise menschlicher Physiognomie mussten die Bildnisse den damaligen Betrachtern wie eine Provokation erscheinen. Emile Kesteman, ein Freund Holmeads, bemerkt zu den Werken: "Das Menschliche ist auf eine schreckliche Weise gegenwärtig in diesen Gesichtern Holmeads, die buchstäblich an zwei forschenden Augen festgeheftet sind; (...) Gesichter, die vom Leben und vom Spachtel des Künstlers geschlagen wurden." (zit. nach: R. Zimmermann, Holmead - Leben und Werk, Stuttgart 1987, S. 145).

Lot 8319, Auction  117, Hubbuch, Karl, Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)

Hubbuch, Karl
Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)
Los 8319

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Bachlauf (Neuenbürg im Kraichtal)
Kreide in Schwarz und Graphit auf festem Karton. 1920er Jahre.
49,8 x 53 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "K. Hubbuch".

Mit dynamischen, nuancenreichen Schraffuren und spannungsvollem Hell-Dunkel-Kontrast zeichnet Hubbuch die Uferböschung eines Bachlaufes, im Hintergrund ist ganz zart das Dorf Neuenbürg erkennbar. Karl Hubbuch zeichnete in den Zwanziger Jahren neben sozialkritischen Schilderungen des Großstadtlebens auch Landschaften. Im Museum Schloss Gochsheim in Kraichtal bei Karlsruhe befindet sich heute die wohl größte Sammlung seiner Arbeiten.

Lot 8320, Auction  117, Hubbuch, Karl, Amerikaner in Paris

Hubbuch, Karl
Amerikaner in Paris
Los 8320

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

"Amerikaner in Paris"
Feder in Schwarz über Bleistift auf leichtem Velinkarton. Um 1930.
49 x 41,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Hubbuch", verso betitelt.

Ende der 1920er Jahre wird Hubbuchs Stil offener und freier. Vermutlich vollzog sich dieser Wandel während seiner Reise von Ende 1928 bis Anfang 1929 nach Südfrankreich. Die neue Sehweise Hubbuchs dokumentieren die Zeichnungen des zweiten Paris-Aufenthaltes 1930 noch deutlicher. Es sind momentan skizzierte Szenerien des städtischen Lebens vor typischen Architekturkulissen, wofür unsere Zeichnung ein exemplarisches Beispiel abgibt.

Provenienz: Fischer Kunsthandel & Editionen, Berlin

Lot 8322, Auction  117, Hundertwasser, Friedensreich, Wartende Häuser

Hundertwasser, Friedensreich
Wartende Häuser
Los 8322

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Wartende Häuser
Farbholzschnitt auf Japan. 1969.
29,9 x 39,7 cm (32 x 41,7 cm).
Signiert "Hundertwasser Regentag", datiert, mit der eingekreisten Werknummer "637 A" und 5 japanischen Stempeln (inkan) sowie dem Titel in Japanisch. Auflage 200 num. Ex.
Koschatzky 37.

Als Vorlage für das Blatt wählte Friedensreich Hundertwasser das Aquarell "Wartende Häuser", das er 1966 in Olmütz gemalt hatte. Geschnitten und gedruckt bei Nakamura (jr.), Nakamura Hanga Kobo, Tokio. Ausgezeichneter und farbintensiver Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8323, Auction  117, Hundertwasser, Friedensreich, Kleiner Palast der Krankheit

Hundertwasser, Friedensreich
Kleiner Palast der Krankheit
Los 8323

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Kleiner Palast der Krankheit
Farbholzschnitt auf Japan. 1970.
34,4 x 23,9 cm (36,5 x 25,9 cm).
Signiert "Hundertwasser Regentag", datiert, mit der eingekreisten Werknummer "487 A" und mit 3 japanischen Rotstempeln (inkan) sowie dem Titel in Japanisch. Auflage 200 num. Ex.
Koschatzky 38.

Als Vorlage für das Blatt wählte Friedensreich Hundertwasser das Aquarell "Kleiner Palast der Krankheit", das er 1961 in Tokio gemalt hatte. Geschnitten und gedruckt bei Nakamura (jr.), Nakamura Hanga Kobo, Tokio. Ausgezeichneter und farbintensiver Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8324, Auction  117, Hundertwasser, Friedensreich, Relations of a Spider

Hundertwasser, Friedensreich
Relations of a Spider
Los 8324

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Relations of a Spider
Farbholzschnitt mit Goldprägung auf Japan. 1971.
30,1 x 22,8 cm (31,2 x 23,8 cm).
Signiert "Hundertwasser Regentag", datiert, mit der eingekreisten Werknummer "470 A" und mit 5 japanischen Rotstempeln (inkan) sowie dem Titel in Japanisch. Auflage 200 num. Ex.
Koschatzky 55.

Als Vorlage für das Blatt wählte Friedensreich Hundertwasser das Aquarell "Third consequence of a German earth becoming now a spider net", das 1961 am Annaberg in Niederösterreich entstand. Geschnitten und gedruckt bei Nakamura (jr.), Nakamura Hanga Kobo, Tokio. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand.

Hundertwasser, Friedensreich
Fall in Cloud, Fall in Fog, Fall Out
Los 8325

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

"Fall in Cloud, Fall in Fog, Fall Out"
Multiple. 3 Farbserigraphien mit Metallprägung, jeweils auf Plexiglasscheibe in schwarzem Original-Rahmen. 1973-1979.
31,3 x 37 x 4,6 cm (Objektrahmen).
Verso mit Lackstift in Weiß signiert "Hundertwasser", datiert mit Ortsangabe "Mestre/ 12. Dezember 1979" und betitelt.
Auflage 999 num. Ex.

Herausgegeben von Gruener Janura AG, Glarus 1979. Das dreidimensionale Multiple entstand in einer mehrjährigen Zusammenarbeit von Hundertwasser mit Alberto Della Vecchia in Venedig. Der experimentelle Charakter in der komplexen Überlagerung der individuell bedruckten Plexiglasscheiben mit den schimmernden, charakteristischen Metallprägungen stand im Vordergrund des Konzepts. In mehreren Prozessen wurde die Wirkung der einzelnen Kompositionen austariert, ebenso die exakte Einfassung der Scheiben in einem Holzrahmen. Hundertwasser fasste es zugleich als Chance auf, sich dem Gebiet der Malerei intensiver anzunähern. Ganz ausgezeichnete, leuchtende und schimmernde Drucke.

Provenienz: 1981 Artes Verlag Edition Galerie, Rheda Wiedenbrück
seitdem Berliner Privatbesitz

Lot 8326, Auction  117, Hundertwasser, Friedensreich, 10 002 nights Homo Humus come va how do you do

Hundertwasser, Friedensreich
10 002 nights Homo Humus come va how do you do
Los 8326 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

10 002 nights Homo Humus come va how do you do
Fotolithographie und Farbserigraphie mit Metallprägung auf festem CM Fabriano-Velin. 1984.
64 x 45,7 cm (69,3 x 49,8 cm).
Signiert "Dunkelbunt". Auflage 10002 num. Ex.
Koschatzky 83.

"Die Idee, 10 000 verschiedene Varianten herzustellen, von jeder Farbkomposition also nur eine, faszinierte den Künstler. Es war wie eine Erfüllung seiner Wunschvorstellung von Graphik, möglichst viele Blätter als Unikate zu schaffen und an möglichst viele Menschen heranzubringen." (Koschatzky S. 194). Gedruckt bei Quattrifoglio und Claudio und Giuseppe Barbato, Spinea-Venedig, verlegt von Die Galerie, Offenbach am Main, mit deren Prägestempeln unten links sowie mit zwei japanischen Stempeln (inkan) im unteren linken Darstellungsrand. Verso mit der gedruckten Auflistung der Arbeitsvorgänge und Varianten. Prachtvoller, farbfrischer und kontrastreicher Druck mit Rand.

Lot 8327, Auction  117, Hundertwasser, Friedensreich, 10002 nights Homo Humus come va how do you do

Hundertwasser, Friedensreich
10002 nights Homo Humus come va how do you do
Los 8327

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

10002 nights Homo Humus come va how do you do
Fotolithographie und Farbserigraphie mit Metallprägung auf festem Fabriano-Velin. 1984.
61 x 46 cm (69 x 49,5 cm).
Signiert "Regentag". Auflage 10002 num. Ex.
Koschatzky 83.

Gedruckt bei Quattrifoglio, Claudio und Giuseppe Barbato, Spinea-Venedig, verlegt von Die Galerie, Offenbach am Main. Mit zwei japanischen Rotstempeln (inkan) unten mittig. Der technisch höchst anspruchsvolle Farbdruck, hier in der Variante Grün/Rot/Blau, in einem prachtvollen Druck mit Rand. Verso mit der gedruckten Auflistung der Arbeitsvorgänge und Varianten.

Lot 8328, Auction  117, Huyghe, Pierre, Timekeeper

Huyghe, Pierre
Timekeeper
Los 8328

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
17.360€ (US$ 18,667)

Details

Timekeeper
Farbige Kreide auf Velin. 2014.
27 cm (Durchmesser), (41 x 41 cm).
Verso mit Kugelschreiber in Schwarz signiert "pierre huyghe (ligiert)". Auflage 10 num. Ex.

Edition der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln.
Pierre Huyghe zählt international zu den gefragtesten zeitgenössischen Künstlern und Akteuren der Kunstszene (u.a. Biennale Venedig, documenta 11 und 13). Sein vielschichtiges Werk, das seit den 1990er Jahren Installationen, Filme, Performances, Zeichnungen, Fotografien und lebendige Systeme umfasst und sich mit den unterschiedlichsten Ausstellungsmöglichkeiten auseinandersetzt, begründet seinen Erfolg. Im Jahr 2013 widmete das Centre Pompidou in Paris seinem Werk eine Einzelausstellung, die erfolgreichste Schau eines zeitgenössischen Künstlers in der Geschichte des Hauses. Im April 2014 wanderte sie ins Museum Ludwig nach Köln. Im Zuge der preisgekrönten Retrospektive entstand vorliegende Arbeit "Timekeeper". Gleich einem Archäologen trug Huyghe Farbschicht um Farbschicht an einer Ausstellungswand des seit 1986 existierenden Museums Ludwig ab, um somit die verschiedenen, je nach Ausstellung variierenden Wandfarben freizulegen. In Form von Zeichnungen, die jeweils leicht variieren, übertrug der Künstler das Werk von der Wand auf das Papier. Vergleichbar mit Jahresringen von Bäumen oder geologischen Schichten macht Huyghe die Geschichte des Museums erfahrbar und hinterfragt die Zeit im hektischen Kreislauf des Kulturbetriebs.

Provenienz: ehemals Galerie Rudolf Zwirner, Köln

Lot 8329, Auction  117, Immendorff, Jörg, Café de Flore

Immendorff, Jörg
Café de Flore
Los 8329

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Café de Flore
Farbserigraphie auf Karton. 1991.
96 x 134,6 cm (99,8 x 140 cm).
Signiert "Immendorff" und datiert. Auflage 60 num. Ex.
Geuer/Breckner 1991.6.

"Mit 'Café de Flore' (1990) schließt Immendorff gedanklich noch einmal an das an, was er zumindest formal in 'Café Deutschland' bereits über zehn Jahre zuvor vollzogen hat. Auch hier ist das Café ein Ort des Treffens, der Kommunikation, des Mit- wie auch des Gegeneinander: Wird das Lokal zum Genius Loci, an dem die Schlacht gefochten wird. Es wirkt wie ein Pendant, ist aber keins. Mit Frankreich und insbesondere mit Paris und seinem 'Café de Flore' verbindet Immendorff persönlich eine gewisse Form des Romantizismus, der Erinnerung an die deutsch-französische Freundschaft, an das Hinüberschielen der Deutschen vor allem in den 1950er und 1960er Jahren zum lebendigen, politisch wie poetisch vitalen Paris, das lange für Künstler eine Art Pilgerstätte und Brutstätte neuer Ideen war." (Geuer/Breckner, S. 19). Prachtvoller, ungemein farbintensiver und lebendiger Druck mit vollem Rand.

Lot 8330, Auction  117, Janssen, Horst, Krause allein

Janssen, Horst
Krause allein
Los 8330

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

"Krause allein"
Kaltnadel und Aquatinta, aquarelliert, auf dünnem Japanbütten. 1992.
29,8 x 20,7 cm (35 x 25,9 cm).
Signiert "Janssen", datiert und bezeichnet "1. Zstd" sowie mit Pinsel in Rot abermals signiert und betitelt.

Prachtvoller, wunderbar gratiger, durch die Aquarellierung schön kontrastierender Druck, mit fein zeichnender Plattenkante und mit schmalem Rand, an zwei Seiten mit dem Schöpfrand. In dieser Ausführung durchaus Gültigkeit als Unikat.

Jawlensky, Alexej von
Kopf IV
Los 8331

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

Kopf IV
Lithographie auf Kaiserlich Japan. 1922.
28,2 x 24 cm (49,6 x 39,7 cm).
Signiert "A. Jawlensky". Auflage 20 Ex.
Rosenbach 21.

Aus der Mappe "Köpfe", Exemplar der Auflage A. Rosenbach nennt eine Gesamtauflage von 100 Exemplaren, davon 79 auf Bütten. Ausgezeichneter, kreidiger Druck mit dem vollen Rand.


Lot 8332, Auction  117, Jawlensky, Alexej von, Kopf (hingebend II)

Jawlensky, Alexej von
Kopf (hingebend II)
Los 8332

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)

Details

Kopf (hingebend II)
Lithographie, aquarelliert, auf Japan. 1922.
27,5 x 23,5 cm (46,3 x 37 cm).
Signiert "A. Jawlensky".
Rosenbach 31.

Das menschliche Gesicht, Hauptmotiv in Jawlenskys Schaffen, bricht der Künstler auf die wichtigsten Grundelemente herunter und schafft - auch aufgrund des nach innen gewendeten Blickes hinter den geschlossenen Lidern - ein gleichsam spirituelles Bild. Auf der Stirn, zwischen den Augen, ist ein Weiß zu erahnen, das "Dritte Auge" als Zeichen spiritueller Weisheit. Leichte Blau-, Gelb- und Rottöne akzentuieren die Linien der Gesichtszüge, "es ist ein Farbhauch, der das schwarze Liniengerüst zum Klingen bringt. Bei diesen Arbeiten Jawlenskys handelt es sich keinesfalls um eine Kolorierung im eigentlichen Sinne, sondern es sind Kunstwerke von einmaliger Schönheit und ganz eigenem Charakter entstanden, obwohl die Farbe sich stets auf eine farbliche Unterstützung der stets linearen Zeichnung beschränkt." (Rosenbach S. 80-82).
Rosenbach verzeichnet lediglich drei Exemplare des Druckes, darunter zwei aquarellierte. Laut Rosenbach gibt es nur einzelne Probedrucke, es wurde keine Auflage gedruckt. Das äußerst seltene Blatt in einem ganz ausgezeichneten Druck mit dem nahezu vollen Rand.

ZB + Fotos auf Server

Lot 8333, Auction  117, Johan, Hugó, Spreebrücke mit Kähnen und Schleppern

Johan, Hugó
Spreebrücke mit Kähnen und Schleppern
Los 8333

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Spreebrücke mit Kähnen und Schleppern
Kohle auf Transparentpapier. 1922.
25,9 x 31,1 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert "Johan", datiert und schwer leserlich bezeichnet "Berlin" (?) sowie mit Bleistift abermals datiert.

Ab 1921 kommt Johan ans Bauhaus in Weimar, auf Anraten des ebenfalls aus dem südungarischen Pécs stammenden Architekten Alfréd Forbát, der bei Walter Gropius im Atelier arbeitet. Er zählt zu einer Gruppe ungarischer Studenten, von denen László Moholy-Nagy und Marcel Breuer zu den bekanntesten zählen. Bis 1919 ist er nur nebenberuflich und überwiegend autodidaktisch künstlerisch tätig, stellt aber bereits seit 1917 gemeinsam mit der expressionistischen Gruppe des modernen Künstlerkreises von Pécs aus. Mit den Künstlerfreunden Farkas Molnár und Henrik Stefán reist Johan 1921 nach Italien und formuliert anhand toskanischer Landschaftsdarstellungen seine charakteristische kubistisch-expressionistische Formensprache aus. Nach etwas mehr als einem Jahr am Weimarer Bauhaus zieht Johan 1922 nach Berlin, arbeitet einige Zeit im Atelier von César Klein, anschließend beim Glasmaler Gottfried Heinersdorf. Während dieser Zeit zeichnet er unsere delikate, detailreiche Berliner Ansicht, die das geschäftige Treiben auf der von sommerlich tiefem Wasserstand gezeichneten Spree einfängt.
Éva Bajkay, Budapest, ist die Arbeit bekannt.

Provenienz: Hessischer Privatbesitz

Lot 8338, Auction  117, Kaus, Max, Stilleben mit Ananas

Kaus, Max
Stilleben mit Ananas
Los 8338

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
19.840€ (US$ 21,333)

Details

Stilleben mit Ananas
Öl auf Leinwand. Um 1928.
90 x 74,3 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "MKaus".
Schmitt-Wischmann/Kaus 136.

Unter der Nummer 136 lässt sich im Werkverzeichnis Max Kaus‘ eine kleine Schwarz/Weiß-Abbildung des Ölgemäldes "Stilleben mit Ananas" sowie die Anmerkung "Verbleib unbekannt" finden. Umso spektakulärer und intensiver ist das Erlebnis, dieses bisher der Öffentlichkeit unzugängliche Bild nun tatsächlich in seiner prachtvollen Farbgebung betrachten zu können. Schnell stellt man fest, dass das Gemälde im Vergleich zu seiner Werkverzeichnisabbildung vor Lebendigkeit strahlt und dieses Stilleben, neben den vielen Landschaftsdarstellungen, die Kaus zu jener Zeit häufiger als Motiv wählte, einen besonderen Stellenwert einnimmt.
Das Stilleben, eine Art Interieurbild, das das Wohnzimmer des Künstlers darstellt, spiegelt den Einfluss Paul Cézannes auf Kaus‘ Schaffen um 1930 wider. Die großflächige, plastische und etwas klobige Gestaltung der Objekte, die besonders in der Darstellung des karottenartigen Vorhanges, der Obstschüssel samt Inhalt sowie des Kissens zum Vorschein kommen, belegen diesen Vergleich. Dennoch scheint das "Stilleben mit Ananas" von der Starrheit des klassischen Stillebens abzuweichen. Dynamik suggeriert der Künstler durch die expressive Farbgebung, bei der Blau, Gelb und Orange schon fast wie Signalfarben dem Betrachter entgegenscheinen. Bewusst setzt er Tierdarstellungen ornamenthaft in Tischdecke, Kissen und Wandbild ein, um im Bild selbst eine innere Lebenswelt zu erzeugen, die zusätzlich einen sehr persönlichen Bezug hat. Das Bild an der Wand verweist auf den Holzschnitt "Katzen" von Karl Schmidt-Rottluff und verdeutlicht Kaus' Nähe und den Einfluss seiner engen Künstlerfreunde, wie Erich Heckel, Max Pechstein und Otto Mueller. Durch die pastose Textur der Objekte lädt Kaus das Bild mit einer gewissen Haptik auf und erzielt einen dreidimensionalen Charakter. Es scheint kaum verwunderlich, dass Kaus um diese Zeit, also 1929, mit dem Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes ausgezeichnet wurde. Der bei Heckel ausgebildete Max Kaus ist nach wie vor auf dem deutschen Kunstmarkt einer zu Unrecht am wenigsten gewürdigten Expressionisten.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8340, Auction  117, Kaus, Max, Vier Akte am Strand

Kaus, Max
Vier Akte am Strand
Los 8340

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Vier Akte am Strand
Aquarell, Gouache und Buntstift auf Velin. 1939.
52,6 x 68,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "MKaus" und datiert, verso mit Feder in Schwarz nochmals signiert und datiert.

Seit den frühen Zwanziger Jahren entstanden im Werkkomplex von Max Kaus einige Folgen von Aktdarstellungen am Strand. "In der Meereslandschaft, meist an einer Bucht, oft mit einem Stück Steilküste, sind Frauenakte, selten ein männlicher darunter, angeordnet (...) Die Bilder haben weder eine Handlung noch einen symbolischen Gehalt (...)Es sind Kompositionen von nackten Menschen am Strand, die sich im Bilde zueinander und zur Landschaft in einem wohlüberlegten Verhältnis befinden, auch wenn ihre Haltung, Anordnung und Bewegung im einzelnen zufällig erscheint." (C. Zoege v. Manteuffel, in: Max Kaus, Ausst.-Kat. German. Nationalmuseum Nürnberg 1991, S. 50 f.). Sehr harmonische, in dezenter Farbigkeit gehaltene Arbeit. Verso eine Bleistiftstudie des Künstlers.

Lot 8341, Auction  117, Kaus, Max, Landschaft im Sauerland

Kaus, Max
Landschaft im Sauerland
Los 8341

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Landschaft im Sauerland
Gouache über Bleistift auf schwerem Bütten. 1936.
55,2 x 68,7 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "MKaus" und datiert, verso nochmals mit Bleistift signiert und datiert sowie mit Eigenhändigkeitserklärung.

Der reisefreudige Kaus hielt sich um 1936 unter anderem im Sauerland auf und schuf hier weitläufige Landschaften, die die Eintracht von Künstler und menschenleerer Umgebung in farblich kühl gehaltener Palette wunderbar widerspiegelt. Das Blatt besticht durch kräftige Farben und einen durch das stark strukturierte Papier vermittelten samtigen Eindruck.

Lot 8342, Auction  117, Kesting, Edmund, Ohne Titel

Kesting, Edmund
Ohne Titel
Los 8342

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik auf Bütten, auf Karton aufgezogen. Um 1960.
39,5 x 50 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Farbkreide in Blau signiert "E. Kesting".

Ein leuchtendes Pink, ein schrilles Hellgrün, strahlendes Gelb - die Farben leuchten immer noch ganz zauberhaft und verleihen der Zeichnung ein fast überirdisches Strahlen. Kreisformen, an Gestirne erinnernd, stehen neben wolkig getüpfelten Strukturen, neben mit feinen Parallelschraffuren bedeckten oder mit scheinbar endlosen Liniengeflechten ausgefüllten Feldern. Die fein austarierten Farbklänge und amorphen Formen scheinen vor dem dunkelgrau-wolkigen Grund zu schweben, einander durchdringend und ergänzend zu einem Zauberwald, einer inneren Landschaft, den Schluchten eines fremden Planeten oder einem Unterwassergarten - "sichtbar nicht allein für den Maler, sichtbar für jeden, der zu sehen bereit ist" (Heinz Schönemann, in: Ausst.-Kat. Galerie Döbele, Dresden 1992, S. 41).

Lot 8343, Auction  117, Kesting, Edmund, Buhne

Kesting, Edmund
Buhne
Los 8343

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Buhne
Mischtechnik auf Velin. Um 1960.
24,5 x 33,3 cm.
Unten rechts mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Ed. Kesting".

Weiß leuchtet ein Gestirn zentral im oberen Bildrand, darum und darunter flirren strahlende und zarte Farbwolken aus duftigen Pigmenten. Die Buhnenstruktur in der unteren Bildhälfte ist mit Wachsaussprengtechnik weiß gehalten, durchkreuzt von einem Gewirr zahlloser feiner farbiger Kugelschreiberlinien. In diesen schwebenden Farbklängen und Rhythmen scheinen eine obere und eine untere Welt sich zu begegnen und in Form der Elemente Wasser und Luft aufeinanderzutreffen. "Um uns herrscht das ordnende Element der Natur. Überall waltet die geheimnisvolle Kraft, Ordnung schaffend. Der verborgene Zusammenhang zwischen Materie und Ordnung ist die dynamische Kraft." (Edmund Kesting, Proportion in Natur und Kunst, in: Der Weg, Dresden 1926, zit. nach Ausst.-Kat. Galerie Döbele, Dresden 1992, S. 54).

Lot 8344, Auction  117, Kesting, Edmund, Romantischer Traum

Kesting, Edmund
Romantischer Traum
Los 8344

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)

Details

"Romantischer Traum"
Aquarell, Latex und farbige Kugelschreiber auf festem Velin. 1962.
18,6 x 25 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Kugelschreiber signiert "Ed Kesting" und datiert, im Unterrand nochmals datiert, betitelt und bezeichnet "Aquarell".

Das Mikroskopieren, um 1940 von Kesting eifrig betrieben, hinterließ Spuren in seinem Schaffen: Der "Romantische Traum" mit seinen gestrichelten, punktierten, gerasterten und vielgestaltigen Strukturen mag ebenso Mikrokosmos wie Landschaft sein; Gegenständliches und Abstraktes stehen in Kestings Werk oft nebeneinander, vielfach kaum unterscheidbar. Kesting selber sagte dazu: "Denn es gibt keine Form in der menschlichen Phantasie, die nicht irgendwo in der Welt existierte. Selbst die Bildelemente, ihre Rhythmen und Spannungen, sind verkleinerte Widerspiegelungen der Natur" (Ein Maler sieht durchs Objektiv, 1958, zit. nach Edmund Kesting, Ausst.-Kat. Albertinum, Dresden 1988, S. 6).

Lot 8345, Auction  117, Kinder, Hans, Abstrakte Komposition

Kinder, Hans
Abstrakte Komposition
Los 8345

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Abstrakte Komposition
Tempera auf festem Velin. 1960.
61 x 42 cm.
Unten rechts mit Feder in Blau monogrammiert "K", verso datiert und mit dem Nachlassetikett des Künstlers, dort numeriert "263".

Frische Pastelltöne mit sparsamen schwarzen Akzenten, gespachtelt und leichthändig mit breitem Pinsel pastos aufgetragen, bestimmen die abstrakte Komposition. Der Dresdner Avantgardist Kinder löst in seiner Zeichnung den Bildraum sphärisch-reduktiv auf und gibt dadurch neuen Raum. Seine eigene farb- und formtheoretische Lehre setzt er in seinen Zeichnungen mit der kongenial verwendeten Struktur und Farbigkeit beispielhaft um. In seinen Arbeiten zeigt sich immer wieder Kinders Interesse für Bewegung, Simultaneität und Überlagerung. Der dem Dresdner Spätkubismus zuzurechnende Maler verstand sich als Katalysator seiner Zeit. Nach seinem Jahr als Gasthörer am Bauhaus in Weimar 1924 studierte er an der Dresdner Kunstakademie als Meisterschüler von Max Feldbauer. Während eines Kriegsurlaubs in Paris lernte er auf Vermittlung von Ernst Jünger 1942 den Maler Pablo Picasso kennen. Kinder notierte 1976 rückblickend, dass Picassos Werk seine Arbeit stets stark beeinflusst habe. Erneuernde Impulse für seine Arbeit fand Kinder auch während seiner zahlreichen Aufenthalte in Ahrenshoop.

Lot 8346, Auction  117, Kinder, Hans, Stilleben mit Krug

Kinder, Hans
Stilleben mit Krug
Los 8346

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Stilleben mit Krug
Gips, reliefiert und mit Tempera farbig gefasst. 1949/50.
41 x 58 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "K".
Guenter Roese BAE 797.

Eier, Zitrone, Glas und Krug sind nicht nur in ihren Umrissen tief in die dicke Gipsplatte eingeritzt, sondern die Plastizität der Bildobjekte ist mit spannungsvollen Wechseln von konvexen und konkaven Formen im Gips modelliert. Ihre Rundformen stehen in interessantem Kontrast zu den geometrischen Elementen des Unter- und Hintergrundes. Mit seinem reliefhaft gestalteten Stilleben zeigt sich Kinder als bedeutender Vertreter des Dresdner Spätkubismus: Tief beeindruckt vom Schaffen Pablo Picassos begann Kinder, seit den frühen 1940er Jahren kubistische Arbeiten anzufertigen. Immer wieder schuf er auch baugebundene Malereien und Wandbilder, woraus sich sein souveräner Umgang mit Gips als Bildträger ableiten lässt.

Lot 8347, Auction  117, Koch, Walter, Stilleben mit Tabak und Balzac

Koch, Walter
Stilleben mit Tabak und Balzac
Los 8347 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Stilleben mit Tabak und Balzac
Öl auf Leinwand. Um 1930.
71 x 89 cm
Unten rechts signiert (in die feuchte Farbe geritzt) "Werner Koch".

Eine unterhaltsame Zusammenstellung von Objekten in fein ausbalancierter Komposition zeigt das Stilleben: Der Frauenakt auf dem Gemälde an der Wand - ein Bild im Bild - korrespondiert mit der Südseefigur, und Pfeifen, Zigarren sowie Streichhölzer begleiten Balzacs' "Tolldrastische Geschichten" auf dem Tisch. Die warm leuchtende Palette wird dominiert vom Gelb des Hintergrundes, von Orange und Blautönen, hochdifferenziert changierend aufgetragen mit fein tüpfelndem Duktus.

Kirchner, Ernst Ludwig
Milchmädchen auf dem Bergweg
Los 8349

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Milchmädchen auf dem Bergweg
Radierung mit Flächenätzung auf leichtem Velinkarton, verso Fragment einer früheren Zeichnung, Kreide in Braun, "Sitzende Figur im Garten". 1920/wohl 1916.
25,2 x 19,9 cm (38,5 x 31,6 cm).
Dube R 335 II, Gercken 1179.

Verso mit dem violetten Nachlaßstempel und der handschriftlichen Numerierung "R 274 II D". Gercken sind bisher lediglich drei Exemplare des Blattes bekannt. Ganz prachtvoller, ausgesprochen gratiger Druck des finalen Zustandes mit differenziertem Plattenton und fein zeichnender Plattenkante, mit breitem Rand. Sehr selten.

Lot 8350, Auction  117, Kirchner, Ernst Ludwig, Zwei Köpfe (Hans Rohner und Lotte Kraft)

Kirchner, Ernst Ludwig
Zwei Köpfe (Hans Rohner und Lotte Kraft)
Los 8350

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Zwei Köpfe (Hans Rohner und Lotte Kraft)
Holzschnitt auf Velin. 1928.
49,8 x 39,7 cm (52,3 x 41,8 cm, Passepartoutausschnitt).
Signiert "EL Kirchner" und bezeichnet "Eigendruck", verso von fremder Hand (?) bezeichnet: "Deux Têtes 120 frs suisses" und mit dem Basler Nachlaßstempel "Hda/Ba 12 II".
Dube 594.

Ein programmatisches und idealtypisches Bild eines Ehepaares zeigt uns Kirchner: Mann und Frau in großer Nähe zueinander, beide auf Augenhöhe miteinander und beide gemeinsam in dieselbe Richtung blickend. Der Dargestellte Hans Rohner schloss in München Freundschaft mit dem Galeristen Günther Franke und über diesen auch mit Ernst Ludwig Kirchner. Die hier entstandene langjährige Malerfreundschaft festigte sich durch Rohners sommerliche Besuche bei Kirchner in Frauenkirch bei Davos, Kirchners Wohnort ab 1917 bis zu seinem Selbstmord 1938. Ziel dieser Treffen der beiden Freunde war das gemeinsame Malen nach Figur und Landschaft. Zusammen mit seiner Frau Lotte Kraft stand Rohner Kirchner häufig und gerne als Modell zur Verfügung. Nicht mehr die splittrigen Formen, sondern gerundete Linien und Bogenschwünge bestimmen die Gestaltung des Doppelporträts. Kirchner setzt die beiden Köpfe seiner Freunde im Profil direkt nebeneinander, so dass Augen, Münder und Nasen auf derselben Höhe im Bild stehen und das Ehepaar gemeinsam nach rechts blickt. Prachtvoller Druck, an drei Seiten mit Rand.

Ausstellung: Ernst Ludwig Kirchner und Werke aus Afrika, Galerie Haas, Zürich 2018

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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