Küstenlandschaft
Aquarell und Gouache mit Deckweiß auf Velin. 1958.
44,2 x 57,8 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rotbraun monogrammiert "HK" und datiert.
Souverän mit leichter Hand aquarellierte felsige Küste, wohl bei Ahrenshoop. Von 1957 an hielt sich Kinder im Sommer regelmäßig in Ahrenshoop auf und bezog hier ein kleines Atelier in einer Kate am Grenzweg. Verso ein weiteres Aquarell von Hans Kinder, "Südliche Küste".
Brückenheiliger
Öl auf Leinwand. 1964-68.
100 x 70,5 cm.
Mittig rechts in der Darstellung signiert (in die feuchte Farbe gekratzt) "X. Fuhr", verso auf dem Keilrahmen mit dem Nachlaßstempel.
Zienicke 421.
Mit seinem ganz eigenen, von Kubismus und Neuer Sachlichkeit inspirierten Stil zeigt Fuhr seinen lebendig bewegten Brückenheiligen. Wie häufig, so strukturiert er auch dieses Gemälde durch eine geflechtartige, streng-graphische Linearität, die gemeinsam mit starken Farben und harten Schwarz-Weiß-Kontrasten für Fuhrs Malweise nachhaltig charakteristisch sind. Trotz der gegenständlichen Bildsprache durchdringt dennoch eine individuelle Weltsicht seine Werke und macht häufig Aspekte jenseits des objektiv Dargestellten sichtbar. Den thematischen Schwerpunkt seines Schaffens bilden städtische Motive, Industrieanlagen, Landschaften und Figurendarstellungen. Ab 1934 werden 23 seiner Werke in deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 teilweise in der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" präsentiert, Fuhr selbst wurde mit einem Berufsverbot belegt. Zienicke datiert das Gemälde um 1964/68 und hält es für die Zweitfassung einer um 1931/34 entstandenen Komposition (vgl. Zienicke 121), die jedoch verschollen ist.
Provenienz: Galerie von Abercron, München, mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen
Ausstellung: Haus am Lützowplatz, Berlin 1968
Museum der Stadt Regensburg 1973
Galerie von Abercron, München 1977/78 (Kat.-Nr. 11)
"Venedig"
Mischtechnik auf hellbraunem Karton. Um 1960.
36 x 36 cm.
Unten links mit Pinsel in Graublau monogrammiert "HG", verso mit Bleistift signiert "Hilde Goldschmidt", betitelt und mit der Ortsangabe "Kitzbühel".
Breit und rasant gespachtelte Flächen und markante dunkle Punkte lassen in fein abgestimmter Tonalität von Rot und Violett das Bild eines Kanals in Venedig entstehen; aus dem Nebeneinander der Farbvaleurs entsteht eine Schwingung, ebenso wie aus der Kombination runder und eckiger Formen, horizontaler und vertikaler Elemente. Sie gliedern die Bildfläche und verdichten sich zu einer fein ausbalancierten Komposition. Goldschmidts Venedigaufenthalt im Jahr 1960 löste eine entscheidende Wandlung in ihrem Stil aus.
Stadt am Wasser
Öl auf Leinwand. Um 1960.
72,5 x 91 cm.
Im linken oberen Bildrand signiert (in die feuchte Farbe geritzt) "SACHAL".
Im Jahr 1960 ging Sachal nach Spanien, wo möglicherweise die "Stadt am Wasser" entstand. Pastos trägt er die gedeckten, fein differenzierten Farben mit breitem Pinsel und Spachtel auf und ordnet die Stadtansicht zu geometrisch abstrahierten, kubisch angeordneten und hintereinander gestaffelten Formen.
Ohne Titel
Farbige Wachskreiden auf Velin. 1965.
23,8 x 18 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "HTrier", monogrammiert "HT", datiert und gewidmet "für John Anthony Thwaites".
Charakteristische informelle Arbeit von Hann Trier, ausgezeichnet durch ein differenziertes Linienspiel mit komplex verwobenem Bildaufbau. Das Farbenspiel in kontrastierenden, leuchtenden Nuancen von Blau, Gelb und Rot erzeugt eine lebendige Plastizität. Trier widmete das Blatt dem englischen Kunstkritiker und Autor Thwaites.
Abstrakte Komposition
Öl auf Leinwand. 1960er Jahre.
115 x 66 cm.
Unten links in der Darstellung mit Pinsel in Schwarz (schwer lesbar) signiert "ANiehues (?)".
Spannungsreiche Komposition in Schwarz und Weiß mit wenigen farbigen Akzenten in Rot und Blau. Die stumpfe Oberfläche der weißen Partien lässt die Pinselstruktur sichtbar werden, während die schwarzen Flächen homogen glänzen, so dass ein interessanter Oberflächenkontrast entsteht.
Komposition
Mischtechnik auf Velin. 1950er Jahre.
36,3 x 24,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Dunkelblau signiert "Ed. Kesting".
Marmorierte, mit Salztechnik strukturierte, gekratzte und gezeichnete Partien fügen sich zu einer experimentellen Komposition, die ebenso an mikroskopisch sichtbar gemachte Strukturen wie an eine in intensiven Farben schimmernde, geheimnisvolle Unterwasserwelt denken lässt. Seit den späten 1940er Jahren widmete Kesting sich der experimentellen Fotografie und der informellen Malerei.
"Abstrakt"
Mischtechnik auf Karton. 1959.
73 x 44,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bachmann" und datiert, verso nochmals signiert, datiert und betitelt.
Die länglichen grünen und gelben Farbflächen im Wechsel mit grau-glänzenden Partien scheinen gesteinsartig, wie mit einem Spachtel aufgetragen. Hermann Bachmann war ein Vertreter der Halleschen Schule. Im Kreis einer lebendigen Kunstszene um Herbert Kitzel, Willi Sitte und Otto Möhwald wurde er zur tragenden Hauptperson. Anfänglich mit zeitgenössischen Positionen von Malern wie Beckmann, Hofer, Picasso und Cézanne beschäftigt, geriet er bald in den Konflikt mit der offiziellen Kunstdoktrin der DDR. Seine Malerei brachte ihm Formalismus-Vorwürfe ein, die ihn schließlich 1953 dazu bewogen, Halle zu verlassen und nach West-Berlin an die Hochschule für Bildende Künste zu gehen. Zu seinen Schülern dort gehörten Otmar Alt, Hans-Ulrich Brunner, Barbara Heinisch und Maina-Miriam Munsky.
Provenienz: Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf, mit deren Klebeetikett auf der Passepartoutrückseite
Ausstellung: Junge Deutsche Maler (o.J.), Nr. 180, mit dem Ausstellungsetikett auf der Passepartoutrückseite, dort typographisch bezeichnet
Ohne Titel
Öl auf Leinwand. 1971.
50 x 40 cm.
Verso mit Pinsel in Blau signiert "Richter", datiert und gewidmet.
Surreal-poetische Figurenkomposition des Berliner Künstlers. Heinrich Richter studierte 1948-55 in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste bei Karl Hofer und Hans Orlowski. Ben Wargin stellte ihn aus, Werner Haftmann in der Neuen Nationalgalerie in Berlin, das Museum Schloss Morsbroich sowie Museen und Galerien in Genf, Lausanne, New York, Boston und Washington. 1970 zog er von Berlin nach Paris, wo er ein Atelier am Montparnasse hatte.
"Darss"
Mischtechnik auf Velin. 1967.
14,7 x 20,8 cm.
Unten links mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Ed Kesting", verso nochmals signiert, datiert und betitelt.
Der vielseitige Künstler Edmund Kesting war Maler, Graphiker, Fotograf und Kunstpädagoge. 1961 ließ er sich ein Sommerhaus im norddeutschen Künstlerort Ahrenshoop erbauen. Hier am Darßer Bodden, der ihn zu zahlreichen Werken inspirierte, entstand unsere hübsche kleine, abstrakte Arbeit in leuchtender Farbigkeit.
Ohne Titel
Mischtechnik auf gefalteltem Velin. 1964.
49,5 x 80 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Bleistift signiert "HKuhn" und datiert.
Seit 1950 löst sich Kuhn aus der gegenstandsbezogenen Kunst und verstärkt seine Abstraktionstendenzen soweit, dass er zu ungegenständlichen Kompositionen gelangt. Hier verleiht er der intensiv farbigen, kräftig mit Schwarz akzentuierten Komposition zusätzliche Raumtiefe durch die Knitterung und Faltung des Papiers. Kuhn studiert bei Ludwig Meidner in Berlin und in Paris bei Roger Bissière, begegnet in Italien Werner Gilles, dessen Künstlerkreis er später verbunden bleibt. Nach Ausstellungsverbot, Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft wird er von Karl Hofer an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen.
Abstrakte Komposition
Mischtechnik auf festem Velin. Um 1970.
50 x 40 cm.
Unten rechts mit Faserschreiber in Grün signiert "G. Bolin".
Ab 1969 entwickelt sich Bolins Stil von der Figuration zur Abstraktion, ständig auf der Suche nach Unabhängigkeit und Harmonie. Nach seinen Studien an der Académie de la Grande Chaumière und Reisen durch Frankreich, lebt Bolin in Paris und lernt Pablo Picasso, Diego Giacometti, Nicolas de Staël, Charles Rollier, Alexandre Garbell, Pierre Tal Coat, Pierre Courthion und viele weitere Künstler und Kritiker kennen. 1948 widmet ihm die Galerie Pierre Loeb eine Einzelausstellung, die ihn nachhaltig beim Publikum bekannt macht.
"An der Stadtmauer"
Mischtechnik auf Velin. 1978.
22,5 x 24,5 cm (Rahmenausschnitt).
Oben rechts mit Bleistift monogrammiert "KM", datiert und betitelt, verso auf Klebeetikett nochmals datiert, betitelt und bezeichnet "WVZ 475" sowie "Praslin Seychellen".
Fein lasierte Zeichnung in erdiger Tonalität. Mordstein studierte ab 1962 an der Werkkunstschule in Augsburg und arbeitete zwei Jahre als Graphiker in München. Später lebte er in Oberbayern und Italien. Er malte häufig in der Technik Aquatec, die einer Acrylmalerei auf Wasserbasis ähnelt.
Küstenlandschaft
Öl auf Leinwand. 1974.
80 x 60 cm.
Mittig rechts in der Darstellung mit Pinsel in Blau signiert "Silva Palmeira" und datiert.
In den strahlenden Farben der portugiesischen Küste und geometrisch abstrahiert erfasst Palmeira die Szenerie mit Wasser und Booten. Ebenmäßig aufgetragene Farben lassen die Leinwandstruktur erkennen und vertiefen den luftigen Charakter der Darstellung.
"Die Vorhölle"
Aquatinta mit Kaltnadel auf Velin. 1968.
44 x 59,1 cm (60 x 80 cm).
Signiert "Hrdlicka", datiert und betitelt. Auflage 30 num. Ex.
Lewin 299 II.
Aus dem 47 Arbeiten umfassenden Zyklus "Randolectil", erschienen in 30 Exemplaren. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Beigegeben: Eine weitere signierte Aquatinta von Alfred Hrdlicka, "Casanova am Hof Friedrichs des Großen", 1974 (Lewin 565, dort seitenverkehrt).
Zwiegespräche
Pastellkreiden auf grauem Velin. 1970er Jahre.
41,5 x 60 cm.
Unten links in der Darstellung mit Kreide in Rotbraun signiert "Johannes Grützke".
Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten lag Grützke stets am Herzen, und so separiert er hier die unterschiedlichen Lebenswelten von Männern und Frauen. Zwei Männer und zwei Frauen stehen zusammen, jeweils im Zwiegespräch einander zugewandt und dabei deutlich vom anderen Geschlecht abgekehrt. In Gestik und Mimik wenden sich die Paare einander auf ganz verschiedene Weise zu, und zugleich ist der jeweils zuhörende Part von Grützke in den Gesichtszügen deutlich ausformuliert, während die beiden sprechenden Figuren im Ungefähren und leicht verschwommen bleiben. Kompositorisch erinnert die Zeichnung an Grützkes Gemälde "Vier männliche Köpfe" von 1975 (Holeczek 175). Technisch virtuos modelliert der Künstler die Figuren leicht aus der Untersicht mit geschwungenen, zügigen und souveränen Bewegungen, in einem Kolorit aus geisterhaften Grün-, Gelb- und Grautönen auf dem dunkleren Untergrund.
Ohne Titel
Tusche auf Velin.
50 x 65,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Jules Bissier", datiert und unleserlich betitelt oder bezeichnet.
Wunderbar reduzierte, charakteristische Zeichnung Bissiers. Immer ist es in diesen scheinbar ganz einfachen, an ostasiatische Kalligraphie erinnernden Kompositionen eine Synthese von Abstraktion und Spiritualität, die der Künstler anstrebt. Die in seinem Werk häufig zu findende elementare Symbolik von universellen Gegensätzen manifestiert sich in unserem Blatt in der strengen Reduktion auf Schwarz und Weiß sowie in den einander gegenübergestellten, miteinander schwingenden Kreis- und Linienformen, die aus minimalen Gesten des Pinsels resultieren. Es war Willi Baumeister, der Bissier dazu anregte, den Gegenstand in seiner Malerei aufzugeben und mit der Komposition einfacher Grundformen Spannung zu erzeugen. Dieser Anstoß wurde durch die Begegnung mit dem rumänischen Bildhauer Constantin Brâncuși 1930 in Paris noch vertieft, dessen Synthese von Natur- und Kunstform zum Symbol von Bissiers Weltsicht wurde.
Wum; Mopsportrait
2 Zeichnungen. Kugelschreiber auf Bütten. 1977/83.
Je 25,3 x 15,5 cm.
Beide im Unterrand signiert "LORIOT", datiert und gewidmet.
1970 schuf der große Humorist Loriot den Hund Wum, 1972 erfand er für seinen Sketch "Tierstunde" die Figur des wilden Waldmopses. Hier zeichnet er seinen Lieblingshund ungehörnt und zufrieden schlafend.
Eisige Küste
Öl auf Leinwand. 1984.
65 x 80 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Louis" und datiert, verso nochmals signiert und datiert.
Fotorealistisch malt Busman die Meeresküste, und die klirrende Februarkälte spiegelt sich in seiner grau-weiß-braunen Palette ebenso wie in den kristallinen Formen. Allein winzige rote Akzente stehen für die mögliche Anwesenheit von Menschen.
Szymanski, Wlodzimierz
Tibetanisches Totenbuch
Los 8111
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438€ (US$ 456)
Tibetanisches Totenbuch
Mischtechnik, collagiert, auf handgeschöpftem, leicht strukturiertem Velin. 1990.
71 x 51,5 cm.
Verso mit Kugelschreiber signiert "WLODZIMIERZ SZYMANSKI", datiert und bezeichnet "Warszawa".
Dichte, ausdrucksstarke Komposition mit geheimnisvollen Inschriften auf den rötlich leuchtenden collagierten Fragmenten und einer intensiven Materialwirkung. Beigegeben: Eine weitere collagierte Zeichnung und eine signierte Lithographie (1993/94) des Künstlers.
"Laokoon"
Öl auf Leinwand. 1992.
130 x 120 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "R. Wandel", datiert und betitelt.
Das antike Thema des trojanischen Priesters Laokoon mit seinen Söhnen im Kampf gegen die Schlange wird bei der Künstlerin zu einem Gewirr von Leibern und Gliedmaßen, die erdigen Valeurs sind sicher und lasierend aufgetragen. Renate Wandel studierte von 1966 bis 1972 an der Berliner Hochschule für Bildende Künste (HfBK, heute UdK) Malerei, Bildhauerei und Baugeschichte. Ihre Werke werden bundesweit in Galerien, Museen und Kirchen ausgestellt.
Frauenakt am Wasser
Acryl auf Velin. 1992.
75 x 55 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "VENT" und datiert.
Ganz im Einklang mit der Natur zeigt Vent die sinnliche Schönheit der badenden Frau. Der energische und dabei doch sensible Auftrag leuchtender Farben spielt mit der Borstenstruktur des breiten Pinsels und hält so die großen Farbflächen in lebendiger Bewegung. Badende, oft knietief im Wasser stehende Frauengestalten finden sich immer wieder in Vents Schaffen; unser Blatt überzeugt mit der Farbintensität und Dichte der Komposition. Hans Vents Laufbahn ist eng mit der Kunsthochschule Berlin-Weißensee verbunden.
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