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Lot 8048, Auction  108, Dix, Otto, Römerin

Dix, Otto
Römerin
Los 8048

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.340€ (US$ 4,667)

Details

Römerin
Farblithographie auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1962.
57,5 x 36 cm (65,5 x 45 cm).
Signiert "Dix", datiert und bezeichnet "Probe".
Karsch 290/ II A (von C).

Eine der eindrucksvollen Graphiken aus dem Spätwerk von Otto Dix. Der Hintergrundstein in einem blassen Rosa, dieser nach Karsch nicht eindeutig zuzuordnen. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8051, Auction  108, Dressler, August Wilhelm, Rückenakt mit weißem Tuch

Dressler, August Wilhelm
Rückenakt mit weißem Tuch
Los 8051

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Rückenakt mit weißem Tuch
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgezogen.
66 x 51 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot mit dem Künstlersignet.

Die anmutige Geste, mit der das junge Modell sich die dunklen, zum Zopf gebundenen Haare richtet, findet in den eleganten Linien der Aloe Vera-Pflanze rechts im Bild ihre Entsprechung. Durch den dichten Farbauftrag erhält der Rückenakt eine Stofflichkeit, die durch die formstrenge Modellierung noch gesteigert wird. Dressler, einer der stilprägenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit, studierte 1906-1913 an den Akademien in Dresden und Leipzig. Anschließend zog er als freischaffender Künstler nach Berlin und schloss sich der "Novembergruppe" an. 1924 wurde Dressler Mitglied der Berliner Sezession. Zwischen 1925 und 1936 beteiligte er sich an verschiedenen Ausstellungen der "Novembergruppe" und des "Deutschen Künstlerbunds". 1925 nahm er an der ersten Ausstellung "Neue Sachlichkeit" in der Mannheimer Kunsthalle teil und erhielt 1927 den Rom-Preis der Preußischen Akademie der Künste. Zwischen 1930 und 1931 war er Stipendiat in der Villa Massimo in Rom. Ab 1934 schließlich unterrichtete Dressler an der Staatsschule in Berlin, aus der er jedoch 1938 wegen des Vorwurfs der "Entartung" wieder ausgeschlossen wurde.

Lot 8053, Auction  108, Eemans, Marc, Ohne Titel

Eemans, Marc
Ohne Titel
Los 8053

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Ohne Titel
Collage und Mischtechnik auf Bütten. 1928.
55,7 x 44 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Marc Eemans" und datiert.

Etwa 1926 lernte der belgische Maler, Dichter und Kunstkritiker Marc Eemans Mitglieder der surrealistischen Bewegung in Belgien kennen und wandte sich von der rein abstrakten Kunst ab. Er galt als der jüngste belgische Surrealist, und seine Bilderwelt ist der René Magrittes, mit dem er eng befreundet war, verwandt. Schon im Alter von 20 Jahren war Eemans als bedeutender Vertreter des belgischen Surrealismus sehr etabliert und stellte u. a. zusammen mit René Magritte und Salvador Dalí in der Pariser Galerie von Camille Goemans aus. Abseits vom Weltkunst-Zentrum Paris fand der Maler vielfach Anregung, Echo und Beistand in lokalen Künstlerkreisen. In Belgien, genauer gesagt in der Hauptstadt Brüssel, formierte sich schon bald nach André Bretons erstem "Surrealistischen Manifest" eine Surrealistengruppe. Gegründet wurde sie 1924 von den drei Dichtern Paul Nougé, Camille Goemans und Marcel Lecomte. Die Nähe zu Frankreich hatte Belgien seit jeher besonders empfänglich für die Neuerungen aus Paris gemacht, und auch im Falle des Surrealismus sollte sich die Nachbarschaft befruchtend auswirken. Kontakte zwischen Paris und Brüssel waren jedoch stets ebenso lebhaft wie eine ständig neu aufflammende Rivalität. Unsere frühe Collage steht noch unter dem Einfluss der vorhergehenden, konstruktivistisch-abstrakten Phase im Werk des Künstlers. Collagierte Offsetdrucke in Schwarz-Weiß zeigen eine feierliche mondäne Gesellschaft der 1920er Jahre. Eingeschlossen in die Umrissform eines Blattes, steht diese traumartige Szene sowohl technisch als auch motivisch in unwirklichem Kontrast zu der wüstenähnlichen und reizlosen Landschaft, in welcher sie sich befindet. Der spitz zulaufende, in diesem frühen Werk noch konstruktivistisch anmutende Pfeil lenkt den Fokus des Betrachters auf die schmuckvolle Szene, schafft eine spannungsreiche Verbindung zu der nüchternen Landschaft und erweitert die von Logik begrenzte Perspektive des Betrachters durch das Phantastische und Absurde.

Lot 8055, Auction  108, Eemans, Marc, Gibelinse burcht/ Château Gibelin

Eemans, Marc
Gibelinse burcht/ Château Gibelin
Los 8055

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

"Gibelinse burcht/ Château Gibelin"
Öl auf Leinwand. 1975.
55 x 46 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grünblau signiert "Marc Eemans" und datiert, verso mit Filzstift in Schwarz signiert "Marc Eemans", betitelt und datiert.

Unsere Darstellung eines überdimensional großen weiblichen Aktes, der sich von hinten über die Burgtürme des Château Gibelin neigt und die eine Hand in graziler Haltung, doch ebenfalls überdimensionierter Größe, in die Luft streckt, lässt ein wenig an Magrittes rätselhafte Bildmotive einer einzelnen isolierten Figur in der kahlen Landschaft denken. Verso mit dem Brüsseler Adressetikett Marc Eemans.

Provenienz: Privatsammlung Brüssel

Lot 8056, Auction  108, Ernst, Max, Étoile de mer

Ernst, Max
Étoile de mer
Los 8056

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Étoile de mer
Farblithographie auf Arches-Velin. 1950.
42,7 x 26,8 cm (56,4 x 38,2 cm).
Signiert "Max Ernst". Auflage 200 num. Ex.
Spies/Leppien 47 D (von H).

Herausgegeben von der Guilde de la Gravure, Genf. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8058, Auction  108, Feininger, Lyonel, Vor der Küste

Feininger, Lyonel
Vor der Küste
Los 8058

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Vor der Küste
Lithographie auf Rives-Velin. 1951.
23,5 x 37,5 cm (33 x 48,2 cm).
Prasse L 14 I (von II).

Verso mit dem Stempel "The Print Club of Cleveland". Sehr schön nuancierter Druck des sehr seltenen 1. Zustandes (Prasse erwähnt lediglich zwei Abzüge vor Entfernung der Signatur und Datierung im Stein) mit breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8059, Auction  108, Feinstein, Pavel, Fisch mit Figur

Feinstein, Pavel
Fisch mit Figur
Los 8059

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Fisch mit Figur
Öl auf Leinwand. 2001.
110 x 130 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "Pavel" und datiert, verso mit der Werknummer "797".
Kat. Galerie Taube, Nr. 797.

Das eindrucksvolle, großformatige Gemälde wirft einige Rätsel auf: In einem unbestimmbaren dunklen Raum steht im Vordergrund ein hell erleuchteter Tisch, darauf ein überdimensionierter, von weißem Tuch umhüllter roter Fisch, dazu eine Schale Oliven, ein Granatapfel, aufgeschnittenes Obst sowie ein Glas. Es ist ein skurriles Stilleben - warum ist der Fisch wie ein Kranker umhüllt? Hinter dem Tisch steht eine vom Betrachter abgewandte Aktfigur, die genau wie der Fisch um den Kopf in weißes Tuch gehüllt ist. Mit erhobenen Armen streckt sie in der linken Hand eine Schale, in der rechten einen langen Holzstab in die Luft. Wiederum sehr rätselhaft: Warum ist die Figur abgewandt? Weshalb ist sie halb verhüllt, jedoch ansonsten nackt? Handelt es sich um eine Bettlerfigur? Pavel Feinstein lässt eine Interpretation seiner Bilder stets offen. Das Geheimnisvolle ist Bestandteil seiner Bilder, dies ist es, was den Betrachter an Feinsteins Werken fasziniert.
Der aus Russland gebürtige Pavel Feinstein, eigentlich Pavel Chmelnizkij, erhielt zunächst Malunterricht bei Leonid Starkow. 1978-1979 besuchte er die Kunstfachschule Duschanbe in Tadschikistan. Er emigrierte 1980 aus der Sowjetunion nach Berlin und studierte 1980-1985 an der Hochschule der Künste, 1985 wurde er Meisterschüler bei Gerhard Bergmann. Seine erste Einzelausstellung fand 1986 in der Galerie Taube Berlin statt, die später zahlreiche Ausstellungen für den Künstler organisierte. Feinstein orientiert sich sehr an Cézannes klassischen Stilleben, zudem an Picasso sowie Künstlern der russischen Avantgarde. Charakteristisch für seine Werke ist die besondere Betonung der Farbe verbunden mit dem Einsatz barocker Hell-Dunkel-Kontraste. Seine jüngsten Malereien sind durchdrungen von einem eindrucksvollen altmeisterlichen Stil in Rückbesinnung auf die klassische Bildgattung des niederländischen Stillebens, stets mit einer geheimnisvollen Note versehen.

Ausstellung: "Pavel Feinstein. Neue und alte Bilder. 1983-2001", Ausstellung 180, Galerie Taube, Berlin 2001, Kat.-Nr. 16

Lot 8060, Auction  108, Felixmüller, Conrad, Luca im Papierhut

Felixmüller, Conrad
Luca im Papierhut
Los 8060

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
74.400€ (US$ 80,000)

Details

"Luca im Papierhut"
Öl auf Leinwand. 1926.
85 x 75 cm.
Unten links in der Darstellung mit Pinsel in Braun signiert "C. Felixmüller" und datiert sowie bezeichnet "Luca im Juni 26", verso nochmals mit Pinsel in Schwarz signiert "Conrad Felixmüller", datiert und betitelt, zudem auf dem Keilrahmen mit Adressaufkleber des Künstlers, Klotzsche, dort bezeichnet "im Papierhut".
Spielmann 369.

Vor Stolz und Kindheitsglück strahlt Felixmüllers Gemälde "Luca im Papierhut". Die groß angelegte Darstellung seines erstgeborenen Sohnes Luca gibt einen reizenden Einblick in das erfüllte Familienleben des Künstlers. Felixmüller heiratete Londa, geborene Baroness von Berg, zum Kriegsende im Jahr 1918; noch in diesem Jahr wurde Luca geboren. Diese persönlichen Lebensereignisse stimulieren eine einschneidende Stimmungsänderung in Felixmüllers Gemälden: Allmählich, besonders um die Mitte der Zwanziger Jahre, wendet er sich von den politischen und sozialkritischen Aussagen seiner früheren Arbeiten ab und beginnt, sich mehr privaten Inhalten, vor allem auch der Darstellung seines glücklichen Familienlebens zu widmen.

Der Maler blickt in seiner väterlichen Größe hinab auf den kleinen Sohn Luca, der stolz und mit vom Basteleifer geröteten Wangen seinen gefalteten Zeitungshut auf dem Kopf trägt. Durch diese geradezu dramatische Perspektive einer extremen Aufsicht fällt der Blick des Betrachters auf eine hoch differenzierte, extrem strukturierte Oberfläche: Inmitten der glatten, rhythmisch hin- und hergeführten Pinselstriche des zickzackförmigen Parketts steht die imposant durchmodellierte, erhaben gestaltete Oberfläche des Strickpullovers, dessen Textur der Maler mit einem außerordentlichen Farbauftrag sinnlich erfahrbar macht: Als strickte er selbst, setzt Felixmüller mit seinem Pinsel in Rot und Blau Masche an Masche, und der weiche Kragen des Pullis schmiegt sich erhaben um den schlanken Kinderhals.

Welche überpersönliche Bedeutung der Künstler selbst dem Gemälde beimaß, zeigt sich darin, dass er es quasi sofort auf mehreren Ausstellungen zeigte. Als eine Momentaufnahme väterlicher Liebe, umgesetzt mit immensem malerischem Können in einer charakteristisch lebendigen Palette, zählt das berührende Gemälde zu den bemerkenswertesten, herausragenden Arbeiten Felixmüllers.

Verso auf dem Keilrahmen diverse Numerierungen von verschiedenen Händen, auf dem Abdeckkarton mit Klebeetikett des Werkverzeichnisses.

Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland

Ausstellung: Nassauischer Kunstverein, Neues Museum Wiesbaden 1926, Kat.-Nr. 21
Städt. Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe, Darmstadt 1927, Kat.-Nr. 24
Kunsthallen Hansahaus, Essen 1927, Kat.-Nr. 9
Haus der Gesellschaft der Freunde junger Kunst, Braunschweig 1927, Kat.-Nr. 22
Juryfreie Kunstschau, Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, Berlin 1929, ohne Nr.
Kunsthütte Chemnitz 1929 (kein Katalog)
Museum am Ostwall, Dortmund, sowie Wiesbaden u. Saarbrücken 1978/79, Kat.-Nr. 97
Leicestershire Museums, Leicester 1994, Kat.-Nr. 38, Farbtafel 14
Kinderblicke. Kindheit und Moderne von Klee bis Boltanski. Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen 2001, ohne Nr. (mit Ausstellungsetikett auf Abdeckkarton)

Literatur: Heinz Spielmann, Conrad Felixmüller - Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Köln 1996, Nr. 369

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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