Es wurden 34 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Los 8112Strempel, Horst
Akt Erna (Vor dem Spiegel)
Auktion 121
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)
Akt Erna (Vor dem Spiegel)
Öl auf Nessel. 1948.
120 x 90 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellgrün monogrammiert "St." und datiert.
Saure 245.
Die junge Frau blickt nicht in den Spiegel, sie spielt nicht mit dem Blick des Betrachters, sondern wendet sich ab und bleibt ganz für sich. Durch diese Haltung und das Prinzip der Hell-Dunkel-Malerei betont Strempel die Intimität der Darstellung. Kräftige Farbakzente in Rot und Grün durchbrechen die warme, braun-grau-grüne Skala und verleihen der effektvoll stilisierten Komposition ein intensives Leuchten. Strempel selber schrieb in einem Brief an Wilhelm Puff am 21.12.1967 zu dem "Akt Erna": "(...) das Bild ist aus meiner besten Zeit, 1948. Wirklich, ohne mich zu loben, ein kraftvoll gemalter Akt. Gut in der Komposition, hervorragend in der Farbe. Ich kann das sagen, weil ich zu dieser Arbeit nun einen langen Abstand habe und objektiv sein kann." (zit. nach Saure, S. 275). Nach schweren Nachkriegsjahren vereinfachte sich Strempels Situation im Jahr 1948, da er nun an der Kunsthochschule Weißensee lehrte und daher die Mittel hatte, geeignete Farben und Leinwände kaufen zu können. Vielfach äußert er sich zu dieser Zeit mit seinen Bildthemen zur gesellschaftlichen Realität und zum Zeitgeschehen, bei dem Bild "Akt Erna" jedoch handelt es sich um ein intimes, neutrales Sujet, mit dem Strempel sich den Erwartungen der zeitgenössischen fortschrittlichen Kunstkritik entzog. Saure notiert jeweils um 10 cm abweichende Maße; sie verzeichnet für das Jahr 1948 zudem eine Zeichnung, "Nacktes Mädchen vor dem Spiegel" (Saure 732, ohne Abbildung), die motivisch wohl in dessen Zusammenhang zu sehen ist.
Provenienz: Atelier des Künstlers
Staatliche Kunstkommission der DDR
seit 1954 Heinz Pfeiffenberger (Bühnenbildner, tätig bei Felsenstein, später in West-Berlin)
Privatbesitz Berlin
Los 8122Strempel, Horst
Stilleben mit Fruchtschale
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)
Stilleben mit Fruchtschale
Öl auf Hartfaserplatte. 1955.
29,5 x 39,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Strempel" und datiert, verso auf der Rahmenrückwand nochmals signiert, datiert und bezeichnet "Kat.-Nr. 65".
Saure 379.
Die vier Früchte arrangiert Strempel in einer flachen dunklen Schale auf einem nicht näher umrissenen, abstrakten Tisch vor einem ebenfalls abstrakten, hell gehaltenen Hintergrund. Sein Duktus ist flächig, an einigen Stellen pastos, und er führt die Komposition mit weichen, sicheren Pinselschwüngen aus. Die Ellipse der dunklen Schale, aus der effektvoll die gelbgrünen Früchte hervorleuchten, dominiert die Komposition. Im Wechselspiel von Gegenständlich und Abstrakt entsteht eine wunderbar harmonische, farbkräftige Darstellung.
Los 8123Strempel, Horst
Mädchen im Atelier
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
Mädchen im Atelier
6 (5 farbige) Aquatintaarbeiten auf Velin. Lose in Halbleinenmappe. 1956.
53,5 x 38,5 cm (Blattgröße).
Jeweils signiert "H. Strempel" und datiert. Auflage 5 bzw. 6 num. Ex.
Saure 2523-2525, 2527, 2528, 2531.
Prachtvolle Drucke mit schönen farbigen Akzenten in Rot und mit dem vollen Rand. Selten. Beigegeben: Eine signierte Radierung und eine signierte Lithographie von Horst Strempel.
Los 8124Strempel, Horst
Zwei Frauen (Entwurf für einen Stoff)
Auktion 118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)
Zwei Frauen ("Entwurf für einen Stoff")
Malerei auf Seide. 1957.
85 x 79,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Strempel" und datiert, verso auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Kat.-Nr. 135 (Entwürfe)".
Saure 430.
Eine hinreißend heitere Komposition: Gegenständliche und abstrakte Elemente, Mädchenköpfe, Pflanzenmotive und buntfarbige Kugelformen fügen sich zu einem modernen Stoffmusterentwurf im Stil der 1950er Jahre. Neben den schwarzen Elementen beschränkt Strempel seine Palette lediglich auf die Grundfarben Rot, Blau und Gelb. Seit 1955 war Strempel als Tapeten- und Stoffdesigner für das Berliner Tapetenatelier Frei-Hermann als freier Mitarbeiter tätig. Nur selten versah er diese Entwürfe mit seinem Namen, so dass heute deren Nachverfolgung kaum mehr möglich ist. Üblicherweise trennte er strikt zwischen freier und angewandter Kunst, doch beeinflusste "seine Design-Tätigkeit die stilistische Ausformung des übrigen Werks stark (...) Die Modernität, die für die Vermarktung seiner Designs unabdingbar war, beeinflusste ihn auch in seinen freien Arbeiten." (Saure S. 116, 118).
Halbakt
Öl auf Spanplatte, recto und verso. 1938.
62 x 45 cm.
Rechts oben in der Darstellung mit Pinsel in Schwarz signiert "STREMPEL" und datiert, verso abermals signiert "H. Strempel" und datiert.
Saure 101 und 102.
Auf Grundelemente und -farben reduziert, bildet Strempel in pastosem Farbauftrag den weiblichen Halbakt ab. Kubistisch inspiriert, das Schwarz und Weiß bzw. Rot und Gelb miteinander kontrastierend, die Augen leer, die Mundwinkel zum spielerischen Lächeln angehoben. Die weibliche Bildfigur erscheint maskenhaft, als entführe sie hinter ihrem Lächeln in eine noch zauberhafte, verlockende Welt, ein Paris zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, das von den deutschen Truppen noch nicht besetzt ist. Strempel selbst kommt 1933 über Amsterdam nach Paris, sein französisches Exil, wo er bis Kriegsende bleibt. Sozialkritische und klassenkämpferische Sujets verschwinden aus seiner Malerei, avantgardistische künstlerische Strömungen, gekoppelt mit neutraleren Bildgegenständen, finden Eingang in sein Werk. Besonders häufig dient ihm seine Frau Erna als Bildmotiv. Es ist die Zuwendung zum intimeren Sujet, das zum Ausdruck der inneren Zurückgezogenheit des Künstlers im Exil wird. So ist auch auf unserer Bildrückseite eine Mutter mit Kind auf dem Arm, an einem Balkon stehend, in stark abstrahierter Form dargestellt. Ein Motiv, das Strempel längere Zeit beschäftigte, etwa in dem unserem nur ein Jahr vorangegangenen Bild "Mutter mit Kind auf einem Balkon" (Saure 672).
Schreibende
Öl auf Hartfaserplatte. 1965.
51,5 x 39,5 cm.
Links unten in der Darstellung mit Pinsel in Weiß signiert "H. Strempel" und datiert.
Saure 573.
Frau mit Kopftuch
Lithographie in Violett, aquarelliert, auf Velin. 1952.
42,5 x 30,7 cm (50,3 x 40,1 cm).
Signiert "H. Strempel" und datiert.
Vgl. Saure 2497.
Saure ist bisher lediglich ein Exemplar, jedoch ohne farbige Bearbeitung, bekannt. Ausgezeichneter Druck mit Rand, durch die Aquarellierung wunderbar kontrastreich. Unikatcharakter.
Los 7479Strempel, Horst
Stadtansicht mit Laternenpfählen, Häusern und Brücke
Auktion 114
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)
Stadtansicht mit Laternenpfählen, Häusern und Brücke
Mischtechnik auf Velin. Ca. 1955.
56,5 x 77,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Strempel".
Vorbei an den menschenleeren, sich an den beiden Bildseiten reihenden, von Mauern hinterfangenen Häusern führt der Blick nach hinten zur Brücke. Sie ist das verbindende Element, das jedoch in der Ferne bleibt. Einzige farbige Akzente sind das Rot und Gelb im Vordergrund. Unsere Arbeit kann in Zusammenhang mit Strempels eigenen Erfahrungen zur Zeit des geteilten Berlins stehen. 1953 flieht er aus dem Osten in den Westteil der Stadt, wo er lange Zeit als Flüchtling nicht anerkannt wird. Nachdem Strempel in den 1920er Jahren bei Otto Mueller und Oskar Moll an der Breslauer Akademie studiert, lässt er sich 1927 in Berlin nieder, wo er von Karl Hofer unterrichtet wird. 1933 flüchtet Strempel nach Frankreich, 1945 kehrt er, aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, sogleich wieder nach Berlin zurück. Durch Kriegswirren und Flucht ist ein Großteil seines Schaffens verloren gegangen.
Los 7430Strempel, Horst
Mädchenkopf im Profil
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
682€ (US$ 733)
Mädchenkopf im Profil
Farbige Kreiden auf Tapete. 1954.
59,3 x 44,3 cm.
Unten links mit Bleistift und darüber nochmals mit Kreide in Weiß signiert "Strempel" und datiert.
Im Profil nach links gewandt, mit klar konturierten, streng wirkenden Gesichtszügen und das lockige Haar voluminös gehalten, hält Strempel den Mädchenkopf in breitem, schnellen Duktus vor dem olivgrünen, flächigen Hintergrund fest. Ihre Züge erinnern an antike menschliche Darstellungen.
Los 7431Strempel, Horst
Stilleben mit gelben Tulpen
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)
Stilleben mit gelben Tulpen
Gouache auf Velin. 1960.
89 x 59 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Strempel" und datiert, unten links mit Pinsel in Weiß nochmals signiert "Strempel" und datiert.
Strempel arrangiert drei gelbe Tulpen in einer roten Vase auf einem drapierten blauen Tuch und positioniert die Gegenstände auf einem nicht näher umrissenen, abstrakten Tisch vor einem ebenfalls abstrakten, vor allem in Grün gehaltenem Hintergrund. Sein Duktus ist flächig, an einigen Stellen auch pastos, und er führt die Komposition mit breiten, sicheren Pinselschwüngen aus. Mit einer nahezu oval gezogenen Konturlinie um das Arrangement schafft er zudem ein Bild im Bild. Im Wechselspiel von Gegenständlich und Abstrakt entsteht eine wunderbar spannungsreiche, farbkräftige Darstellung. Verso mit dem Adreßstempel des Künstlers.
Los 7432Strempel, Horst
Sitzende vor einem Spiegel mit Plastik
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
471€ (US$ 507)
Sitzende vor einem Spiegel mit Plastik
Aquatinta auf Velin. 1956.
29,7 x 19,8 cm (49,5 x 34,4 cm).
Signiert "H. Strempel" und datiert. Auflage 10 num. Ex.
Saure 2525.
Ausgezeichneter Druck mit vollem Rand. Selten.
Beigegeben: Zwei unsignierte Radierungen von Marino Marini (Guastalla 161 und 193).
Los 8331Strempel, Horst
Studie, zum Referat
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
"Studie, zum Referat"
Tempera über Bleistiftvorzeichnung auf bräunlichem Karton. 1945.
35 x 23,7 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert und datiert sowie mit Bleistift bezeichnet "Nr. 15", verso signiert, betitelt, bezeichnet "Kat. Nr. 4a 1945" und mit der Adresse "Halensee Joachim Friedrichstr. 53".
Saure 699, Strempel T 168.
Figurenstudie zu dem Gemälde "Das Referat" aus demselben Jahr (Saure 139), und zwar zu der am Tisch sitzenden Frau rechts des Bildzentrums. Leichte Änderungen im Vergleich zum Gemälde zeigen sich lediglich im Bereich des Gesichtes, und der Hintergrund der Zeichnung ist gleichmäßig grau abgetönt. Die wohl ungewollte Körnigkeit der weißen Temperafarbe verleiht der Darstellung eine besonders intensive Stofflichkeit. Spannungsvolle Diagonalen bereichern die insgesamt ruhige Komposition um kräftige dynamische Elemente. Nachdem Horst Strempel in den 1920er Jahren bei Otto Mueller und Oskar Moll an der Breslauer Akademie studiert hatte, ließ er sich 1927 in Berlin nieder, wo er von Karl Hofer unterrichtet wurde. 1933 flüchtete Strempel nach Frankreich, 1945 kehrte er, aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, sogleich wieder nach Berlin zurück. 1953 floh der Künstler aus dem Osten Berlins in den Westteil der Stadt, wo er lange Zeit nicht als Flüchtling anerkannt wurde. Durch Kriegswirren und Flucht ging ein Großteil seines Schaffens verloren.
Mietkasernen
Öl auf Hartfaserplatte. Um 1955-57.
75 x 67 cm.
Unten links mit Pinsel in Weiß signiert "Strempel", verso mit Pinsel in Schwarz betitelt "Landschaft mit Bäumen" und mit der Nummer "32".
Nicht bei Saure.
Seit der Mitte der 1950er Jahre bereichert eine neue Motivwelt das Werk Strempels: Es sind meist identifizierbare Architekturensembles, verwitterte Altbauten und Fassaden moderner Neubauten komponiert zu regelrechten Architekturstilleben. "Grün ist kaum vorhanden, die wenigen, fast zeichenhaft gesetzten Bäume gleichen abgestorbenen Ruinen. Die Abstraktion ... trägt bei den Stadtlandschaften zur Intensivierung des Eindrucks bei. Ähnlich wie in den Berlin-Bildern Werner Heldts, vermittelt die zeichenhafte Reduktion die unmittelbare Betroffenheit des Künstlers und dessen emotionales Engagement." (Saure S. 116). Nachdem Strempel in den 1920er Jahren bei Otto Mueller und Oskar Moll an der Breslauer Akademie studiert hatte, ließ er sich 1927 in Berlin nieder, wo er von Karl Hofer unterrichtet wurde. 1933 flüchtete Strempel nach Frankreich, 1945 kehrte er, aus der Kriegesgefangenschaft entlassen, sogleich wieder nach Berlin zurück. 1953 floh Strempel aus dem Osten Berlins in den Westteil der Stadt, wo er lange Zeit nicht als Flüchtling anerkannt wurde. Durch Kriegswirren und Flucht ging ein Großteil seines Schaffens verloren.
Los 7502Strempel, Horst
Das Tier, aus: Germinal
Auktion 105
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
149€ (US$ 160)
"Das Tier, aus: Germinal"
Holzschnitt auf grauem Velin. 1947.
31,5 x 22,5 cm (35 x 24,5 cm).
Signiert, datiert und betitelt. Auflage wohl 2 Ex.
Saure 2398.
Ausgezeichneter Druck mit kleinem Rand. Die Buchausgabe von Strempels Holzschnitten zu "Germinal" erschien im Sachsenverlag, Dresden 1949. Beigegeben: Ein weiterer signierter, datierter, betitelter Holzschnitt aus "Germinal" von Horst Strempel "Das Warten I" (Saure 2400), eine signierte, datierte Radierung von Strempel und eine signierte und datierte Radierung mit Aquatinta von Fritz Cremer.
Liebespaar. Aquarell über Bleistiftvorzeichnung auf bräunlichem Velin. 31,4 x 24 cm. Unten rechts mit Kugelschreiber signiert und datiert sowie unten links mit Bleistift monogrammiert, nochmals datiert und mit der Ortsbezeichnung "Paris". 1936. Saure 668, Strempel T 2.
Der Mann im dunkelblauen Anzug umarmt seine dicht bei ihm stehende, völlig unbekleidete Geliebte, die den Kopf an seine Schulter lehnt. Beide Figuren sind, wie auch der dunkle Hintergrund, mit lockerem Pinsel sicher, lebendig und treffend aquarelliert.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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