Artist Index: Kisch, Egon Erwin


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Los 3012Kisch, Egon Erwin
Brief. Brünn, 24. Oktober 1923

Auktion 118

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

"Äffchen", "Biest" und "Goldener Egonek"
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonek". 1 1/2 S. 24,5 x 20,5 cm. Mit eigenhändigem beschrifteten Kuvert. 13,3 x 21 cm. Brünn, 24. Oktober 1923.
Haupt, Kisch, S. 37. – Auf dem rotumrahmten Briefpapier der Lidové Noviny (der 1893 gegründeten tschechischen Volkszeitung, dem ältesten, immer noch existenten Blatt) schreibt Egon Erwin Kisch (1885-1948) an seine Freundin Jarmila-Haasová (1896-1990) und berichtet ihr von seiner Reise nach Brünn, wo sein Theaterstücki Tonka Šibenice (Die Himmelfahrt der Galgentoni) aufgeführt werden sollte. Er fragt Jarmila nach seinen Freunden, dem Schauspieler Vlastimil 'Vlasta' Burian (1891-1962) und dem Journalisten Joseph Bornstein (1899-1952) und fragt vertraulich-neckisch nach ihrer Stimmung, ob sie "Äffchen" oder "Biest" sei:

"Jarmilinince! Ich bin in der Nacht angekommen und habe in keinem Hotel ein Zimmer gefunden. Ich habe deshalb bei Theaterdirektor Höllering übernachtet [...] Heute habe ich bis 11 Uhr abends Probe. In der 'Lidovkách' [Redaktion der Zeitung Livdové Noviny] war ich gestern zweimal [...] Was machst Du in Prag? Warst Du bei Burian? Hast Du jemanden Bekannten getroffen? Was schreibt Bornstein? Loreks habe ich noch nicht angetroffen. Bist Du ein Äffchen? Oder ein 'Biest'? Ich bin der goldene Egonek". – Knickspuren, Umschlag mit Rissen, minimal gebräunt.

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Los 3016Kisch, Egon Erwin
Brief. Berlin 18.September 1924

Auktion 118

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"Milá Jarmilinko, prosím, nehněvej se na mě! - Ich weiß, wie unangenehm es ist, einsam zu sein."
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonek". 2 S. 28 x 21,5 cm. Mit eigenhändigem beschrifteten Kuvert. 12,5 x 15,4 cm. Berlin, 18. September 1924.
Haupt, Kisch, S. 39f. – Kisch entschuldigt sich bei seiner geliebten Jarmila: "Milá Jarmilinko, prosím, nehněvej se na mě!" - "Liebe Jarmilinko, bitte sei mir nicht böse! Ich weiß, wie unangenehm es ist, einsam zu sein und auf Post von seinen Freunden zu warten - und nichts kommt. Also ehrlich, Jarmilinko, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht, ich arbeite wie ein Verrückter, nur um das Buch endlich loszuwerden. Zweimal mußte ich es schon umarbeiten." Im Herbst 1924 arbeitete Kisch mit Hochdruck an der Fertigstellung des Reportageromans Der rasende Reporter, dessen Titel für immer sein Alter Ego werden sollte. Der Verleger Erich Reiss wollte es womöglich noch zum Weihnachtsgeschäft in den Buchhandlungen haben, auch wenn das Erscheinungsdatum für 1925 vorgesehen war. Der Druck konnte dann tatsächlich noch im Oktober stattfinden, so dass Kisch Jarmila schon am 28. Oktober ein Widmungsexemplar schicken konnte (siehe Katalognummer 2819).

Weiterhin gibt er Jarmila konkrete Anweisungen zur Übersetzung und erwähnt eine Novelle, die er für die liberaldemokratische Wochenschrift Přítomnost (Die Gegenwart) vorsah: "Ich schicke hier eine größere und ziemlich dicke Novelle an Peroutka, - ich weiß allerdings nicht, ob er in Přítomnost belletristische Arbeiten veröffentlich ...Das Wort 'Reporter' könntest Du im Titel mit 'zpravodaj' übersetzen, im Text abwechselnd novinář, reportér, zpravodaj". Den tschechischen Titel des Buchs "Der rasende Reporter" übersetzt Jarmila dann wörtlich mit "Zuřivý reportér". Kisch erwähnt ferner seine Journalisten-Kollegen, u. a. Emil Artur Longen, Schlesinger, Leo Lania, Franz Schulz, Ernst Popper, Otto Katz".

Unter den Brief hat Kischs Sekretärin, Gisela Lyner (1895-1962), sechs Zeilen in Deutsch hinzugesezt: "Liebe Jarmila, ich hätte Dir schon längst geschrieben, aber ich hab noch immer schrecklich viel zu tun ... Wann kommst du her? Ich grüß dich herzlich! Gisl". Gisela wurde Kischs Lebensgefährtin, die er 1919 in Wien kennengelernt hatte und 1938 heiraten sollte.
– Knickspuren, Umschlag mit Rissen, minimal gebräunt. – Beiliegt: 1 eigenhändig adressierter Briefumschlag.

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Los 3008Kisch, Egon Erwin
Die Abenteuer in Prag. Widmungsexemplar

Auktion 118

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

"Mile pani Jarmile s srdečným pozdravem!"
Kisch, Egon Erwin. Die Abenteuer in Prag. S. [3]-504, 3 Bl. 19,6 x 11 cm. OPappband mit farbiger VDeckelillustration (etwas beschabt und bestoßen, Rücken und Gelenke erneuert, der einstige, lädierte Rücken aufkaschiert). Wien, Prag und Leipzig, Ed. Strache, 1920.
Erste Ausgabe. In seinem Band "Die Abenteuer in Prag" fasste Kisch seine Erlebnisse während seiner Streifzüge durch die Prager Unterwelt, die Obdachlosenheime, die Gefängnisse, die Bordelle, Beisel und Kaschemmen zusammen, die er im "Prager Tagblatt", aber vor allem in der "Bohemia" veröffentlicht hatte. – Innengelenke verstärkt. Komplett und vielfach von Kisch und Jarmila durchgearbeitetes Widmungsexemplars des Autors mit zahlreichen Bleistifteintragungen, Kommentaren, Rotstiftanstreichungen, einem Tintenfleck und ähnlichem von der Hand und Feder Jarmilas. Einige und die letzten Blätter mit dem Inhaltsverzeichnis mit stärkeren, überklebten Randläsuren. Titel mit der 4-zeiligen Widmung: "Mile pani Jarmile s srdečným pozdravem! Egon Erwin Kisch. V Berlíně, dne 19. června 1922" ("Sehr geehrte Frau Jarmila, mit freundlichen Grüßen! Egon Erwin Kisch. In Berlin am 19. Juni 1922"). Auf dem Vorsatz der Besitzvermerk der "Jarmila Haasová".

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Los 3011Kisch, Egon Erwin
Die gestohlene Stadt. Widmungsexemplar

Auktion 118

Zuschlag
400€ (US$ 430)

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Über den berüchtigten Gauner Christian Käsebier
Kisch, Egon Erwin. Die gestohlene Stadt. Eine Komödie 71 S., 1 Bl. 23 x 15,6 cm. OBroschur (kleine Einrisse, wenige Knickspuren, minimal berieben) mit VDeckelillustration (signiert: "Kobbe"). Berlin, Erich Reiss, 1922.
Melzwig 344.1. – Erste Ausgabe des "Volksstücks für Sprechtheater", das im Klappentext der Neuausgabe Henschelverlags beschrieben wird: "Der berüchtigte Gauner Christian Käsebier war zwar zu lebenslänglicher Haft verurteilt, wurde dann aber während des siebenjährigen Krieges in das Hauptquartier Friedrichs II. auf den Weißen Berg vor Prag geholt, um die Stadt für ihn einzunehmen. Seine Aufgabe war es, an den österreichischen Truppen vorbeizukommen und die Lage in der Stadt auszuspionieren. Am dritten Tag der Spionage kehrte Käsebier jedoch nicht zurück, sondern lief zu den Österreichern über, denen er von dem nahenden Herr erzählte. So verlor Friedrich II. die Stadt Prag. Viele Legenden ranken sich um den Gauner Käsebier - Kisch erzählt in diesem Stück eine besonders kuriose" (TTX 29.09.2017).

Das einprägsame Titelbild auf dem Vorderumschlag schuf der Berliner Graphiker George G. Kobbe (1902-1934). Es zeigt den Hallenser Dieb und Räuber Christian Andreas Käsebier, dessen Geschichte Kisch zunächst zu einer Reportage inspiriert hatte, die er dann zum vorliegenden Drama umarbeitete. – Letztes Blatt lose, wenige Papierläsuren und kleine Rostfleckchen im Bug, papierbedingt gebräunt. Mit dem eigenhändiger Besitzvermerk der "Jarmila Haasová" auf dem Titel und einer 6-zeiligen Widmung des Autors an dieselbe: "Pro Jarmila H. Auktor. 20. prosince (Berlin) 1922. 27. října 1933 (Brno.)", demnach der Autor das am 20. Dezember 1922 in Berlin gedruckte Buch am 27. Oktober 1933 Jarmila gewidmet wurde, als sich Kisch in Brünn befand. – Beiliegt ein Blatt "Sonderdruck aus Deutsche Literaturzeigung" Jg. 82, Hefte 4 (April 1961) mit einer Rezension von Dieter Schlenstedt, Die Reportage bei Egon Erwin Kisch (Berlin 1959). Oben mit 3-zeiliger eigenhändiger Beischrift von Jarmila Haasová

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Los 3018Kisch, Egon Erwin
Eigenhändiger Brief. Berlin, 9. November 1924

Auktion 118

Zuschlag
380€ (US$ 409)

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Kisch als König der Journalisten - Aufnahme des 'Rasenden Reporters' und Kischs Schriften
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonka". 2 S. 28 x 21,5 cm. Mit eigenhändigem beschrifteten Kuvert. 12 x 14,5 cm. Berlin, 9. November 1924.
Haupt, Kisch, S. 40f. – Kisch bedankt sich bei Jarmila für die ausführliche Korrespondenz und macht Vorschläge zur Übersetzung seiner Komödie "Tonka Šibenice" sowie des "Rasenden Reporters" in Tschechische: "Zě jseš zlato, žluté zlato, to ti nepotrebuji". Liebe Jarmilinko, daß Du Gold bis, pures Gold, muß ich Dir nicht bestätigen ... Wenn Du 'Tonka' oder den 'Reporter' übersetzen möchtest, dann stelle ich Dir den gesamten Inhalt natürlich mit Freuden zusammen, aber das wichtigste ist, einen Verleger zu haben. Vielleicht können Dir Laurin oder Staša einen Verleger vermitteln?"

Er fragt nach der Aufführung seines Stücks Sensation eines Journalisten: "Mit wem wart Du auf der Senzace žurnalisty? Davon hast Du mir gar nichts geschrieben. Die Kritik hat mich insgesamt gut verstanden, am besten allerdings Max Brod im 'Prager Tagblatt' ... Heute schreibt die 'Berliner Volkszeitung', daß ich der König der Journalisten bin und daß es neben mir keine Literatur von Wert gibt; das ist eine der größten Zeitungen, Auflage 85 000, und dabei kenne ich Klötzel [den Chefredakteur C. F. Klötzel] nicht einmal persönlich. Ich schicke Dir das Feuileton. Alle sind von meinem Buch begeistert".

Auch berichtet Kisch von anderen Büchern seiner Zeitgenossen: "Roth hat zwei Romane in der Schmiede herausgegeben, wo auch der Hungerkünstler von Kafka und Továrna na absoluto [Die Gottesfabrik] von Karel Čapek erschienen sind. - ich habe alle diese Bücher, willst Du eines? Was ich betrifft, so habe ich viel Ruhm, aber wenig Geld, so wenig, wie ich vielleicht noch niemals in meinem Leben hatte. Aber das kann mir auch nichts anhaben". – Knickspuren, Umschlag mit Rissen, minimal gebräunt.

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Los 3007Kisch, Egon Erwin
17 Originalfotografien aus dreißig Jahren Reportagearbeit

Auktion 118

Zuschlag
5.500€ (US$ 5,914)

Details

Lebensstationen in Originalfotografien
Kisch, Egon Erwin. 17 Originalfotografien aus dreißig Jahren Reportagearbeit von Reisen durch die Kontinente. Zwischen 2,6 x 3,6 und 11 x 14 cm. Eingelegt in modernes Album. Europa, Amerika, Afrika und Asien 1914-1946.
Unveröffentlichte und teils gedruckte Originalabzüge (einige Albumin-, einige Silbergelatine-Abzüge) von Fotografien des "Rasenden Reporters" Egon Erwin Kisch (1885-1948) aus Prag, Berlin, Wien, Madrid, Chicago, Hollywood, Marokko, aus der Sowjetunion, aus China, Mexiko etc. Die Fotos stammen aus dem Kisch-Nachlass der Übersetzerin seiner Reportageromane ins Tschechische, Jarmila Haasová (1896-1990), der Kisch die Fotos wohl über die Jahre schickte, teils mit witzigen Kommentaren und Bezeichnungen in schwarzblauen Tinte verso.
Die aufwendige Bilddokumentation zu Egon Erwin Kisch erstellte Markus G. Patka, Der Rasende Reporter Egon Erwin Kisch. Eine Biographie in Bildern. Mit einem Vorwort von Hellmuth Karasek (Berlin, Aufbau, 1998). Vorhanden sind (die Titelzitate nach Haupt, Briefe an Jarmila, 1998):

1) Kisch mit Bruder Bedřich in k.u.k. Uniform auf dem Wenzelsplatz in Prag (nicht bei Patka)
2) Kisch in k.u. k. Uniform des 11. Ersatzbataillons, Studioaufnahme (Patka 48)
3) Kisch in k.u.k. Uniform auf dem Kasernenhof (nicht bei Patka)
4) Kisch nach Verwundung in Serbien 1914 im Reserve-Spital Prag-Karolinenhof, sitzend auf dem Bett (nicht bei Patka)
5) Kisch nach der Granatverletzung, rauchend im Krankenbett "Verwundet zurück von der Ostfront, Reserve-Spital in Prag-Karolinental" (Fotopostkarte; Patka 40)
6) Beratendes Heereskommando am Tisch mit Karten "In der Kaserne des Prager Hausregiments im Stadtbezirk Smíchov" (Patka 42)
7) Kisch in k.u.k. Uniform, Studioaufnahme (nicht bei Patka)
8) Kisch in k.u.k. Uniform am Moldauufer (nicht bei Patka)
9) Kisch Chicago, am Natursteingeländer des Chicago River, nahe Michigan, Avenue Bridge vor der Skyline 1929 (Patka 120)
10) Kisch vor dem Parlamentsgebäude in Wien, Anfang der 30er Jahre des 20.Jhdts (winziger Abzug; nicht bei Patka)
11) Porträt Kisch mit Zigarette vor seiner Abreise nach Asien 1931 (Patka 120)
12) Kisch als Kämpfer der Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg 1937 (nicht bei Patka, wohl unveröffentlicht, es gibt andere ähnliche Fotos)
13) Kisch in Madrid, in Interbrigadisten-Uniform, mit Ernst Busch, sein Gewehr inspizierend 1937 (nicht bei Patka)
14) Kisch mit Schriftstellerkollegen Erich Weinert und Hans Marchwitza (Reprofoto nach gedruckter Zeitschrift; nicht bei Patka)
15) Kisch in Spanien, mit seinem jüngsten Bruder Bedřich, der im Lazarettort Benicasim der Interbrigaden eine chirurgische Abteilung leitete, 1937 (nicht bei Patka)
16) Kisch in Spanien, in Belchite, Provinz Saragossa, mit dem Schriftsteller-Kollegen Kurt Stern mit nacktem Oberkörper - handschriftlicher Text auf der Rückseite: „Bei Belchite. Aug. 37.“ (großes Foto; nicht bei Patka).
17) Kisch mit Freund als Soldaten, wohl in der Sowjetunion im Schnee (nicht bei Patka). – Kaum Gebrauchsspuren, minimale Fleckchen oder Knicke.

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Los 3015Kisch, Egon Erwin
5 Eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache

Auktion 118

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

"Dekuji tickrate za Tvé cigarety! - Danke für Deine Zigaretten"

Kisch, Egon Erwin. 5 eigenhändige Postkarten an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, alle mit Unterschrift "Egonek". Jeweils ca. 9 x 14 cm. Kopenhagen und Danzig 1924.
Im Frühjahr bereiste Kisch Dänemark und die Stadt Kopenhagen, in der einige Reportagen entstanden (u. a. die im Rasenden Reporter veröffentlichte Reportage Totenfeier in Kopenhagen).
1) Kopenhagen, 29. März      1924. Mit einem Gruß aus Kopenhagen auf einer Porträtpostkarte nach einer Fotografie von Asta Nielsen.
2) Kopenhagen, 7. April 1924, "Ich weiß nicht, ob Dir diese Ansicht gefallen hat, aber hier sende ich Dir noch eine weitere ... Wir haben nichts von Berlin gehört, da Gisl wegen der Hochzeit ihrer Schwester ist..." Fotopostkarte mit Ansicht der "Havneparti" in Kopenhagen.
3) Kopenhagen, 9. April 1924. Auf einer Fotopostkarte Kopenhagen "Højbrodplads". Erwähnt die Affaire um den Obersten Alfred Redl (1864-1913), die er 1924 in seinem Buch Der Fall des Generalstabschefs Redl herausgebracht hatte. "Den Brief vom 15. habe ich in Berlin selbst in den Kasten geworfen!"
4) Kopenhagen, 17. April 1924. "Dekuji tínckrate za Tvé cigarety! a také za tvůj list, - ačkoliv byl bohuzel trpky..." ("Vielen Dank für Deine Zigaretten! und auch für Deinen Brief, - obwohl er leider traurig war ..." Auf einer Fotopostkarte "Kvæsthusbroen".
5) Danzig, 11. Juli 1924. "V Gvansku, Ačkoliv bndu dříve v Berlíne, nez ténto list" ("Aus Danzig, obwohl ich vorher noch in Berlin war, ungeachtet Deines Briefes..."). Auf einer witzigen Postkarte einer "Polizeifachausstellung" in Zippot, Freie Stadt Danzig 13.13. Juli 1924".

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Los 3002Kisch, Egon Erwin
Vom Blütenzweig der Jugend. Gedichte

Auktion 118

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

"Dieses Quatschbuch gebe ich der Jarmila" - Seltenes Erstlingswerk, bei dem aus Egon Kisch der Egon Erwin wurde
Kisch, Egon Erwin. Vom Blütenzweig der Jugend. Gedichte. IV, 72 S. 18,5 x 11,8 cm. OBroschur (fehlender Rücken mit Klebstreifen, kleine Ausbrüche). Dresden, E. Person, 1905.
Probedruck als Satz- und Rezensionsexemplar der geplanten Erstausgabe der Jugendgedichte von Egon Erwin Kisch, ein Bändchen vornehmlich von glühenden Liebesgedichten: "Was ich heute fand", "Die Liebe singt", "Eitelkeit", "Liebeswirkung", "Schwanengesang", "Im Straßenstaub", "Lied des Päderasten", "Der Kuß beim Pfänderspiel", "Am Grab einer Dirne", "Lotterleben", "Lied und Liebe" und vieles andere, das jedes erdenkliche Klischee der Liebe bedient und mehr für die feurige Energie des Autors als von seinem Genie zeugt, wie er selbst in seiner Widmung zugibt.

Antwort
Ein wildes Weh tat mich erfassen:
Drum rief ich ahnend in den Wald:
"Kann ich mich auf mein Lieb verlassen?"
"Verlassen!" dumpf das Echo schallt.

Wenn auch fast satzfertig, wurde das Buch, bei dessen Publikation Kischs Mutter finanziell half, dann wohl nur in wenigen Probeandrucken und einer minimalen Auflage gefertigt, es ist jedenfalls bibliographisch nicht in öffentlichen Bibliotheken oder im Handel nachweisbar. Erstmals erscheint hier der Namen "Egon Kisch" um das "Erwin" erweitert, das der Schriftsteller und Publizist bei allen folgenden Veröffentlichungen beibehalten sollte.

Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar, wohl einen Vordruck noch mit Satzfehlern, wie beispielsweise in dem Gedicht "Antwort", wo es gedruckt in der letzten Zeile heißt: "'Verlassen!' dumpfa ds [!] Echo schallt." – Leicht fleckig, Bindung lose, Block vom Einband gelöst. Oben auf dem Titel mit Bleistift als "Rez.-Ex." gekennzeichnet. Datunter in Tinte die 7-zeilige Widmung "Dieses Quatschbuch gebe ich der Jarmila, die schon einmal ein Exemplar davon besaß und es verloren hat, unter der alten Bedingung: es niemandem zu zeigen. Herzlichst Der (leider) Autor. Prag, 32 Jahre später". - Kein Exemplar in der Deutschen Nationalbibliothek, weltweit keines über den KVK und den Worldcat nachzuweisen.

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Los 3017Kisch, Egon Erwin
Brief. Brünn, 24. Oktober 1923

Auktion 118

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

"Griffiths Film 'A broken flower' im Tauentzienpalast"
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonka". 3 S. 20 x 15,4 cm. Mit eigenhändigem beschrifteten Kuvert. 12,5 x 15,4 cm. Berlin, 15. März 1924.
Haupt, Kisch, S. 37f. – Inhaltsreicher Brief, indem er von seinen Erlebnissen in Berlin berichtet, wobei er den Publizisten Willy Haas (den Jarmila 1921 heimlich geheiratet hatte, eine Ehe, die aber wohl nicht länger als ein Jahr hielt), den Komponisten Hans Krása und seine zum Bühnenstück bearbeitete berühmte Reportage über den "Fall des Generalstabschefs Redl" erwähnt, die im Theater Lucerna am Wenzelsplatz gegeben wurde.

"Jarmillininko vȗljs Vopic [Prager Jargon von opice = Affe, Äffchen]", also etwa "Jarmilchen, genannt Affe, sieh mal, was für ein Goldjunge ich doch bin, ich schreibe Dir sofort, obwohl ich Deinen Brief gerade vor einer halben Stunde erhalten habe, obwohl ich heute auf der Generalprobe von 'Ihre Pastorin' in der Staatsoper gehockt habe [...] Aber wie bist Du? Dumm! Und warum? Weil Du krank bist [...] Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß Du überhaupt nicht rauchst, aber ich hoffe, daß Du wenigstens vernünftig bist und auf Dich acht gibst. Ja? Wenn nicht, dann setzt es etwas [...] Gestern war ich mit Bornstein zur Premiere von Griffiths Film 'A broken flower' im Tauentzienpalast, Willy [Haas] war auch da, (mit Rosen), der total begeistert war. Mir war es zu rührselig ... Ansonsten sitzen wir in Collins Café [...] Am Mittwoch früh fahre ich nach Kopenhagen".

Kisch berichtet von seinen Reportagen und deren Effekt auf seinen Freund, den Journalistenkollegen Joseph Bornstein (1899 -1952), er erwähnt den tschechischen Komponisten Hans Krása (1899-1944) und - als bekenndender Schwerenöter - dass nur eine interessante Frau im Café saß: "Vorgestern habe ich Bornstein auf seine Bitte 'Salzburg...' erzählt [eine Episode aus Kischs 'Marktplatz der Sensationen']; (er kanntes es noch nicht!), er brüllte geradezu vor Lachen über die ganze Straße. Deine Bücher sind vollkommen in Ordnung. Dein Hans Krása ist hier, er hat eine Darmkrankheit und wird in einem Sanatorium behandelt. Inge Schönberg ist die einzige Frau im Café, die mir gefällt".

Seine eigene schriftstellerische Tätigkeit werden ebenso genannt wie die andererer bedeutender Autoren, Schriftsteller, Dichter und Publizisten, Journalisten und Kritiker, darunter Yvan Goll (1891-1950), der österreicher Theaterkritiker Stefan Großmann (1875-1935), Marcel Proust (1871-1922), der Soziologe und Publizist Leopold Schwarzschild (1891-1950) oder der Literaturhistoriker Paul Wiegler (1878-1949).

"Ich werde mit der Bearbeitung meines Prager Buches fertig [...] Von Wiegler erschien bei Rowohlt die Novelle 'Drei Frauen' [...] Schwarzschild und Grossmann werden eine Tageszeiung herausgeben. Dei 'Schmiede' erscheint in deutsch Marcel Proust. Kürzlich war Ivan Goll aus Papris heir und schickte Devětsil eine Ansichtskarte". Die "Neunkräfte" Devětsil war eine Vereinigung bedeutender tschechischer Avantgardekünstler der Zwischenkriegszeit. – Auf dem Briefpapier mit Versaldruck "EGON ERWIN KISCH" und auf dem Umschlag der Absender: "Kisch W30 Hohenstaufenstr. 36". Knickspuren, Umschlag mit Rissen, minimal gebräunt.

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Los 3009Kisch, Egon Erwin
Soldat im Prager Korps. Widmungsexemplar

Auktion 118

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

Details

Tagebuch des "unfreiwilligen" Helden an der serbischen Front
Kisch, Egon Erwin. Soldat im Prager Korps. 316 S. 2 Bl. 19 x 12,4 cm. OHalbleinen (minimal berieben) mit rot geprägtem Titel auf Rücken und VDeckel (Einbandzeichnung von Hugo Steiner-Prag). Leipzig und Prag, K. André, 1922.
Melzwig 345.1. – Erste Ausgabe des Kriegstagebuchs aus dem Ersten Weltkrieg, für den sich Kisch freiwillig gemeldet hatte. Zunächst hatte er dem "Infanterieregiment 11" im südböhmischen Písek angehört und war dann zum berühmten VIII., dem sog. "Prager Korps" vorgestoßen, das 1914 den ersten Feldzug gegen Serbien bestritt, direkt nach dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger (am 28. Juni 1914; Kisch war 31. Juli eingerückt und diente als Korporal). In seinem Tagebuch schildert er den Feldzug, die verlustreiche Schlacht an der Drina. In den Kapiteln "Winter in totem Land", "Flucht aus Serbien", "Auf österreichischem Boden" und "Verwundung, Heimfahrt" schildert Kisch die Verlegung seines Korps an die russische Front. Im Februar 1915 und seine schwere Verwundung am 18. März. Besonders packend sind seine detailreichen Schilderungen des täglichen Lebens als Soldat, der Fährnisse und auch der heiteren Erlebnisse. Seine Verwundung, die er in einem Prager Krankenhaus kurierte, trug ihm die Entlassung aus dem aktiven Militärdienst als "felddienstuntauglich" ein.

Der Text "Soldat im Prager Korps" wurde dann 1930 noch einmal unter dem geänderten Titel "Schreib das auf, Kisch!" (Berlin, Erich Reiss, 1930) herausgegeben (siehe Katalog-Nr. 2855). – Nur geringe Gebrauchsspuren. Titel mit 7-zeiliger Widmung in Schönschrift: "Liebe Frau Jarmila, ich gebe Dir dieses Buch, das aus einer Welt kommt, die Dich nicht kümmert, mit dem Wunsche, daß es Dich um des (unfreiwilligen) Helden willen interessieren möge. Egon Erwin Kisch. Berlin, 16. Okt. 1922".

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Los 3001Kisch, Egon Erwin
Identitätskarte Egon Erwin Kisch, Kriegspressequartier

Auktion 118

Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)

Details

Die "harte Diktatur über das Geistesleben der Monarchie"
Kisch, Egon Erwin. Identitätskarte Egon Erwin Kisch Kriegspressequartier. 4 S. Mit einmontierter Porträtfotografie 11,5 x 7 cm. Wien, 1. September 1917.
Der Presseausweis für die Berichterstattung auf den Schlachtfeldern im Ersten Weltkrieg, an dem Kisch als Reporter tätig war. Das Bild zeigt den jungen Reserveleutnant - wie sollte es anders sein - mit Zigarette.

Kisch berichtet in seiner Reportage Kriegspropaganda und ihr Widerspiel: "In Wien war der Standort des k. u. k. Kriegspressequartiers - wohlgemerkt: nur der Standort. Das Kriegspressequartier war überall, seine 'Berichterstatter-Gruppe war in der Etappe, sein Fronttheater fuhr die Fronten entlang, seine Künstlergruppe malte Heldenportäts der Generäle, während die Lichtbild-Gruppe sie nur photographierte, und die Kinogruppe filmte die großen Herren, um sie den kleinen Männern vorzuführen. Überall übte diese militärische Propagandastelle eine harte Diktatur über das Geistesleben der Monarchie aus ...!

"Identitätskarte N. 528. Charge: k. u. k. Lt. i. d. Res. Name: Egon Erwin Kisch. Truppenkörper: k. u. k. J. R. No. 11. Eingeteilt: k. u. k. Kriegspressequartier. Datum: 1. September 1917". Mit Unterschrift und Stempel des "Platzkommandanten" (abgebildet bei Patka-Karasek, S. 60). Ferner liegt bei:

Egon Erwin Kisch als einjährig Freiwilliger. Originale Fotopostkarte, die den jungen Egon Erwin Kisch in Uniform im Jahre 1904 zeigt (abgebildet bei Haupt S. 58). 13,5 x 8,5 cm. Verso mit hs. Text in Bleistift von verschieden Händen. – Wenige Gebrauchsspuren, gut erhalten.

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Los 3020Kisch, Egon Erwin
Eigenhändiger Brief. Berlin, 28. Februar 1925

Auktion 118

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Über Jaroslav Hašeks "Schwejk" - und die Politik
Kisch, Egon Erwin. Eigenhändiger Brief an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache mit Unterschrift "Egonek". 2 S. 28 x 21 cm. Mit eigenhändig adressiertem Kuvert 12,5 x 15,5 cm. "V Berlíně, dne posledního února" ("am letzten Februartag"). Berlin, 28. Februar 1925.
Haupt, Kisch, S. 43ff. – Besonders umfangreicher, ausführlicher Brief auf 'neuem' Briefpapier mit dem gedruckten Namen in Versalien "EGON ERWIN KISCH", in dem es viel um die Übersetzungen seiner Reportagen ins Tschechische geht, wobei immer wieder Jaroslav Hašek und sein Roman Schwejk als Vorbild erwähnt wird. Kisch berichtet von den Schwierigkeiten, den Verlegern Jarmila als seine Übersetzerin zu empfehlen. Konkret geht es um die Ablehnung von dem Prager Verlag des Karel Synek (1896-1943):

"Lieber Affe, ich schreibe Dir auf dem ersten Blatt von meinem neuen Papier ... Auf meinen Brief hat mir Synek geantwortet, daß unsere Übersetzung Herrn Mayer nicht gefallen hat, 'daß sie keinen Witz hat (!) und er einer Frau, die nicht im Krieg war, nicht vertraut und einen anderen Übersetzer empfiehlt, den er auch einen Teil des Schwejk hat überrsetzen lassen. Zwischen diesen beiden Übersetzungen wird von mir (Synek) und den Hinterbliebenen Hašeks (!) entschieden, welche Übersetzung die bessere ist und wem dann die ganze Arbeit übergeben wird. Ich versichere Ihnen, daß ich das größte Interesse daran habe, daß das wirklich eine hervorragende Sache wird, und wenn es möglich ist (!), daß die Arbeit an Frau Haas geht, die mich wirklich für sich eingenommen hat, und in meiner Macht liegt, werde ich tun ...". Kisch hatte Jarmila für die Übersetzung der Abenteuer des braven Soldaten Schwejk ('Osudy dobrého vojáka Švejka za světové války') aus dem Tschechischen ins Deutsche vorgeschlagen.

Kisch zitiert weiter Synek "Der Mitteilung von Herrn Mayer zufolge, hätte er keine Einwände für den Fall, daß Sie sich verpflichteten, den Schwejk selbst zu übersetzen, aber Sie haben dazu leider keine Lust und keine Zeit ... Ich habe natürlich nicht geantwortet, nur Laurins habe ich geschrieben, damit sie Synek eventuell sagen, welche Schweinerei die Erben mit Hašeks Werk vorhaben. Synek hat mir am Anfang seines Briefes geschrieben, daß ihm Deine Übersetzung gefällt".

Es folgen einige interessante Passage über die Politik und die Kommunistische Partei, "Der Zerfall in der Partei interessiert mich sehr und jegliche private Nachrichten. Obwohl Du eine alte Linke bist, glaube ich trotzdem, daß Du erkennst, daß es nicht um verschiedene Ansichten geht, sonder um persönliche Dinge, um den Einfluß Béla Kuns, um Seidler und andere ungarische Liebediener...". Gemeint ist der unter dem Pseudonym Béla Kun schreibende ungarischer Journalist und Politiker Emmerich Schwarz (1886-1938).

Weiter über Ferda Mestak, über den Kisch sein Theaterstück 'Dramaturgie des Flohtheaters' geschrieben hatte: "... es kam auch in 'M.M.' (anonym) und 'Rote Fahne' und die gessamte kommunistische Presse hat es abgedruckt ... 'Redl' hat größeren Erfolg und mehr Kritiken als 'Rasender Reporter'! Das ärgert mich ein bißchen, mir wäre es lieber, wenn er 'Reporter' nicht bei 10 Tausend völlig stehenblieb". Schon im ersten Erscheinungsjahr war der Reportageroman bei Erich Reiss in 10.000 Exemplaren aufgelegt worden. – Knickspuren.

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Los 3005Kisch, Egon Erwin
Prager Kinder.

Auktion 118

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"Übersetzen Sie das nicht, Jarmilka!"
Kisch, Egon Erwin. Prager Kinder. 146 S., 1Bl. 21 x 14 cm. OBroschur (mit Läsuren, Rücken teils abgeblättert und geklebt, angestaubt, Gebrauchsspuren). Prag, A. Haase, o. J. (um 1913).
Nicht bei Melzwig (vgl. 343.2). – Erste Ausgabe. Reportageroman mit den Erzählungen Die Bottisch-Elli; Aus der Praxis des alten Lederer; Waffenübung; Szenen aus Spelunken; Die Braut; Weihnachten im Gerichtsgefängnis und vieles mehr. Frühe Veröffentlichung Kischs, die wohl im selben Jahr eine zweite, satzgleiche Auflage erfuhr. – Arbeitsexemplar der Übersetzerin Jarmila Haasová mit deren Bleistiftanstreichungen, sonst unbeschnittenes, sauberes Exemplar mit nur wenigen Einrissen. Titel mit Widmung spaßigen Widmung als Bitte "Übersetzen Sie das nicht, Jarmilka!": "Neprekladej to, Jarmilko! Egon Erwin Kisch 8./12. 1929".

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Los 3010Kisch, Egon Erwin
3 eigenhändige Postkarten an Willy Haas und Jarmila Haasová

Auktion 118

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

"Die Jarmila trinkt Salmiak, - damit ihr die Mücken nicht in den Magen kriechen."

Kisch, Egon Erwin. 3 eigenhändige Postkarten an Willy Haas und Jarmila Haasová in deutscher und tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek", "Egon Erwin" und "Egon Erwin Kisch". Jeweils ca. 9 x 14 cm. Berlin, Swinemünde und Graz 1922.
1) Berlin, 19. Juni 1922 auf einer Fotopostkarte "Hirschgehege - Zoologischer Garten Berlin", adressiert an den Publizisten und Filmkritiker Willy Haas (1891-1973), der von 1919 bis 1921 mit der Übersetzerin Jarmila Ambrozova, "Haasová" verheiratet war. Mit einem kurzen Gruß in Bleistift "Jarmila - Egon Erwin Kisch vor dem Affenkäfig!"

2) Swinemünde 12. August 1922. "Die Jarmila trinkt Salmiak, - damit ihr die Mücken nicht in den Magen kriechen. Bestens Egon Erwin. Herzlichen Gruß von den Mücken!" Mit weiteren Beischriften in Tinte und Blei, tschechisch und deutsch: "Müsch jeht die Geschichte nichts an, ich fahr weg - Helene Kraus". Verso auf der Bildseite "Conditorei - Café Nohr, Ostseebad Swinemünde" mit Bleistift: "Herzl. Grüße ... Dora Fuchs".

3) Graz 30. November 1923. An "Frau Jarmila Haas Berlin-Chlbg. Mommsenstraße 65", tschechisch: "Milá Jarmilinco". Kisch bedauert, sie nicht angetroffen zu haben, kündigt aber an, dass er aber morgen um 8 Uhr bei "Piccave ú Goldschmieda" sein wird (?). Er erwähnt eine Grazer Premiere und bedauert, dass sie, Willy (Haas) und (Joseph) Bornstein nicht dabei sein können. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein Kollege und Bekannter Kischs. Auf einer Farbpostkarte mit einer Ansicht des Bahnhofs Graz. – Gering abgegriffen, gebräunt.

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Los 3021Kisch, Egon Erwin
4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925

Auktion 118

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

"Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl"

Kisch, Egon Erwin. 4 eigenhändige Postkarten des Jahres 1925 an Jarmila Haasová in tschechischer Sprache, mit Unterschrift "Egonek". Jeweils 9 x 14 cm. Hamburg, Leipzig, Meißen, Neustrelitz 1925.
Meist mit "Líbá Tě Egonek" ("ich liebe Dich, ich küsse Dich, in Liebe") unterschriebene Postkarten von Kisch, die er seiner geliebten Übersetzerin und Freundin Jarmila Haasová aus verschiedenen Orten schickte - und schon hier zeigen, wie viel der "Rasende Reporter" in Europa herumreiste.

1) Hamburg, 26. Januar 1925. "Ich denke hier viel an Dich ... wo nur finde ich Prag in Hamburg?" "Líbá Tě Egonek". Bildpostkarte in Originalfotografie vom Hamburger Hafen.

2) Leipzig, 14. Februar 1925. Auf eindrucksvoller Luftansicht des Leipziger Hauptbahnhofs als Heliogravüre. Kisch fragt, ob Jarmile einen Artikel von Bornstein bekommen hat. Joseph Bornstein (1899-1952) war ein in Krakau gebürtiger Jorunalist, der zu den engsten Kontakten Kischs gehörte.

3) Meißen, 3. April 1925. Ein herzlicher Gruß "V Míšeňyko, dne 3. dubna 1925". Auf einer Karte von "Meißen mit Kgl. Albrechtsburg", die ihn an den Hradschin in Prag erinnert: "Vzpomínám na Hradčany. Dostala si můj dopú? ... " - "Das erinnert mich an den Hradschin. Hast du meine Nachricht erhalten? Ich fahre zurück nach Berlin".

4) Neustrelitz, 12. August 1925. Eine Fotopostkarte mit der "Höheren Mädchenschule" in Neustrelitz mit einem herzlichen Gruß: "Ich werde dir sagen, wo Du unterkommen kannst, damit du wieder herkommen kannst". Mit einem Gruß von Gisela Lyner: "Hier ist's scheusslich! Viele Grüße Gisl". – Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegt eine weitere unbeschriebene Postkarte in Kolordruck mit Ansicht des Marktes von "Cüstrin-A".

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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