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Los 2119Freiligrath, Ferdinand
Gedichte (Widmungsexemplar von Georg Weerth)
Auktion 126
Schätzung
1.000€ (US$ 1,111)
Widmungsexemplar von Georg Weerth
Weerth, Georg. - Freiligrath, Ferdinand. Gedichte. Zweite, vermehrte Auflage. X S., 1 w. Bl. 503 S. 2 Bl. (Anzeigen). 18 x 11 cm. Blindgeprägter Leinenband d. Z. (fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart und Tübingen, Johann Georg Cotta, 1839.
Fl. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung des Vormärz-Dichters Georg Weerth: "Zur Erinnerung an die große Fastenzeit 1841. Georg Weerth". Der aus Detmold stammende Schriftsteller und Kaufmann Georg Ludwig Weerth (1822-1856) ist heute noch durch sein politisches Gedicht Das Hungerlied präsent, das 1844 während der Weberaufstände entstand und zum Kanon im Schulunterricht gehört. Als Jugendlicher begann Weerth zunächst eine kaufmännische Lehre und machte bereits 1838 als Sechzehnjähriger die Bekanntschaft mit dem ebenfalls aus Detmold stammenden, zwölf Jahre älteren Dichter Ferdinand Freiligrath, der ihn für Lyrik begeisterte und für Fragen der sozialen Gleichheit und Gerechtigkeit sensibilisierte. Erste lyrische Erprobungen fanden dann auch in Freiligraths "Literaten-Kränzchen" in Barnem statt, später dann in Karl Simrocks freisinnigem Dichterzirkel "Maikäferbund", den Weerth während seiner Bonner Zeit besuchte. Das vorliegende Widmungsexemplar datiert demnach aus Weerths allerfrühester Schaffenszeit als 19jähriger Kaufmannsgehilfe, im selben Jahr wie die Widmung erschien auch sein erstes eigenes Gedicht mit dem Titel Der steinerne Knappe in einer Anthologie. Den wohl prägendsten Schritt in seinem Leben machte Weerth wenig später 1843, als es ihn nach Nordengland zog, wo er die Folgen der Industrialisierung und die Not und Armut der Arbeiter in den Elendsvierteln erlebte. Auf einer Reise nach Belgien im Sommer 1845 lernte er Karl Marx kennen und schloss sich der kommunistischen Bewegung an. Er verfasste politische Gedichte, war Augenzeuge der 48er Revolution in Paris und ging im April 1848 gemeinsam mit Marx und Engels nach Köln, wo sie die berühmte Neue Rheinische Zeitung gründeten. Weerth leitete das Feuilleton und veröffentlichte hier in Fortsetzungen sein bekanntestes Werk, die Satire Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Enttäuscht vom Scheitern der Revolution wandte sich Weerth schließlich vom literarischen Schreiben ab. Er unternahm zahlreiche Handelsreisen durch halb Europa und zog 1852 auf die Karibikinsel Saint Thoma, von wo aus er auch die USA, Mexiko, Kuba und Brasilien bereiste. Im März 1856 ging er nach Havanna auf Kuba, wo er am 30. Juli 1856 im Alter von nur 34 Jahren an einer Hirnhautentzündung starb. Friedrich Engels lobte ihn später als den "erste(n) und bedeutendste(n) Dichter des deutschen Proletariats" (In: Der Sozialdemokrat. Nr. 24. Zürich, 7. Juni 1883). Sein Nachlass liegt verstreut in Amsterdam, Moskau und in seiner Heimatstadt in der Lippischen Landesbibliothek. – Stockfleckig.
Freiligrath, Ferdinand, Lyriker und Übersetzer, politischer Dichter, Mitarbeiter von Karl Marx, emigrierte nach London (1810-1876). Eigh. Brief m. U. "F.Fth". 1 S. Doppelblatt. 8vo. London 17.VII.1865.
Aus dem Exil an einen Freund in London. "... Meine Damen mögen sich bei der afrikanischen Hitze nicht zu der weiten Tagesfahrt in das v Noorden'sche Concert entschließen, u. wir schicken also (laut Absprache für diesen Fall) die freundlich zur Disposition gestellten beiden Billets inliegend mit allerschönstem Danke zurück. - Hoffentlich sind Sie gestern Abend noch mit guter Gelegenheit nach Hause gekommen ...". - Mit gedrucktem Briefkopf der "General Bank of Switzerland" in London, die in diesem Jahr geschlossen wurde, so dass Freiligrath arbeitslos wurde. - Kleiner Eck-Abriss.
Freiligrath, Ferdinand, Lyriker und Übersetzer, politischer Dichter, Mitarbeiter von Karl Marx, emigrierte nach London (1810-1876). Eigh. Billet m. U. "F. Freiligrath". 1 S. Mit Trauerrand. 8vo. Stuttgart 7.IX.1873.
An den Stuttgarter Verleger Eduard Hallberger. "... Ihre Zuschrift vom 15. Aug. habe ich in Walton/ Naze bestens erhalten, u. zeige Ihnen hiemit an, daß ich vorgestern wieder hier eingetroffen bin ...". - 2 Einrisse mit Transparent-Papier unauffällig unterlegt.
Freiligrath, Ferdinand, Lyriker und Übersetzer, politischer Dichter, Mitarbeiter von Karl Marx, emigrierte nach London (1810-1876). Eigh. Brief m. U. "F. Freiligrath". 6 S. 8vo. Das erste Blatt mit Trauerrand. (Stuttgart) 31.I.1874.
An einen befreundeten Schriftsteller, der am 1.2.1810 geboren wurde, also wohl den Würzburger Dichter, Redakteur und Anthologien-Herausgeber Ignaz Hub (1810-1880). Umfangreicher Brief, in dem Freiligrath dem Adressaten zunächst zum 64. Geburtstag gratuliert, dann auf den Tod seines eigenen Sohnes eingeht, sich über ein dreibändiges Werk des Adressaten äußert und sich schließlich für einen Aufruf gegen holländische Nachdrucker einsetzt. "... Wie die Zeit mit uns dahinfährt! Du morgen 64, u. ich in wenigen Monaten! Halten wir uns stramm! - Mich hat übrigens das letzte Jahr arg mitgenommen. Ich bin nicht mehr, der ich vor dem Tode meines geliebten Knaben war. Auch ein mehrmonathlicher Aufenthalt in England vorigen Sommer, bei den glücklich verheirateten Töchtern u. auf der Hochzeit meines ältesten Sohnes, (der jetzt mit seiner jungen Frau fern am Missouri seinen Heerd gegründet hat), konnte mich und meine arme Frau nur vorübergehend trösten. Doch wissen mir dankbar anzuerkennen, was uns von treuer Liebe noch geblieben ist ... Man wird so zaghaft, Alles erscheint so unsicher nach einem so harten Schlage! ...". - Bedankt sich dann für die "literarische Gabe": "... Und mit meinem Danke nimm auch meinen Glückwunsch zur Vollendung des trotz aller Schwierigkeiten u. Hindernisse so treu u. liebevoll hinausgeführten Werkes! Welches Studium, welcher Fleiß, welches rastlose Mühen u. Schaffen steckt nicht in den drei Bänden! ...". Gemeint ist offenbar Hubs nunmehr mit dem dritten Band abgeschlossene Sammlung "Deutschlands Balladen- und Romanzendichter" (1846-1873). - Richtet Grüße an den Grafen Bentheim-Tecklenburg aus, dem er noch eine Antwort schuldig sei. "... Habt Ihr denn nicht meinen, mit Geibel u. Hoefer erlassenen Aufruf 'an die deutschen Schriftsteller' in der Allg. Ztg. gelesen? Und willst nicht Du, mit dem Grafen, auch zu uns kommen? Eine umgehende Zeile freundlicher Ermächtigung, Eure Namen mit unter die Petition zu setzen, würde uns hoch erfreuen, u. noch eben rechtzeitig eintreffen. Die Sache nimmt guten Fortgang, u. ich hoffe, daß wir den holländischen Piraten das Handwerk legen. Wir haben schon an die hundert Schriftsteller-Unterschriften (darunter die besten u. geachtetsten Namen) u. jetzt alarmirt Cotta die Verleger. S. den Artikel 'Schutz gegen den Nachdruck' in No. 29 der Allgem. Ztg. ... Mit Göschen ließ sich in der Weihnachts- u. Neujahrszeit Nichts wegen des Albums anfangen. Die Leute stecken alle zu tief in Bücher-Abschlüssen p. p., u. wollen im Augenblick von nichts hören. Doch will ich den Ggenstand zu gelegener Zeit gern wieder in Anregung bringen u. Dich alsdann benachrichtigen ...". - Hub plante offenbar ein neues Dichter-Album in der Nachfolge seines "Freiligrath-Albums" von 1868. Gemeinsam mit Freiligrath hatte Hub schon 1836-1840 das "Rheinische Odeon" herausgegeben.
Freiligrath, Ferdinand, Lyriker und Übersetzer, politischer Dichter, Mitarbeiter von Karl Marx, emigrierte nach London (1810-1876). Porträt-Photographie mit eigh. Signatur "F. Freiligrath" und Datum auf der Rückseite. Visit-Format (9,4 x 6 cm). (London) Juni 1862.
Die Aufnahme des Londoner Photographen C. Gilvy zeigt den Dichter in ganzer Figur, in einem Armsessel am Tisch sitzend, gedankenvoll die rechte Hand ans Kinn führend. - Leichte Flecken und Gebrauchsspuren. - Selten.
Los 165Freiligrath, Ferdinand
malerische und romantische Westphalen
Auktion 106
Zuschlag
140€ (US$ 156)
Freiligrath, Ferdinand und Levin Schücking. Das malerische und romantische Westphalen. 236 S. Mit 30 Stahlstichen. 22 x 15,5 cm. Halbleder des 19. Jhdts (etwas berieben). Leipzig, Renger'sche Buchhandlung, (1841).
Mit Ansichten Die Vehmlinde, Porta Westphalica, Der Hohenstein, Wasserfall bey Langenfeld, Die Ahrensburg, Das Hermannsdenkmal, Die Externsteine, Bielefeld, Die Steinmühle an der Weser, Corvey etc. – Etwas gebräunt bzw. fleckig.
- Visitenkarte mit eigh. Zusatz zum gedruckten Namen. 2 S. 5,5 x 9 cm. (Wohl London) o. J.
"Herzliche Erwiderung Ihrer freundlichen Wünsche zum neuen Jahre! Ich werde mich ehestens persönlich nach Ihrem Befinden erkundigen." - Mit schwarzem Trauerrand.
Freiligrath, Ferdinand. Der alte Matrose. Nach dem Englischen von Coleridge. 12 S. Mit Titel- und Text-Vignette sowie 38 Holzschnitt-Tafeln nach Gustave Doré. 47 x 36 S. Illustrierter grüner OHlederband mit reicher Gold- und Schwarzprägung (berieben) sowie dreiseitigem Goldschnitt. Leipzig, C. F. Amelang, 1877.
Rümann 19. Rümann, Illustr. Buch, S. 203. – Diese erste deutsche Ausgabe mit den Illustrationen Dorés stellt eines der selteneren Werke des großen Illustrators der Romantik dar. ... in den besten Bildern erreicht Doré eine visionäre Größe wie sonst nirgends in seinem gesamten Riesenwerk" (Farner, Doré, S. 250). – Im Rand schwach gebräunt, sonst sauber und wohlerhalten. Schönes Exemplar.
Freiligrath, Ferdinand. Konvolut von 5 Werken. Oktavo. Einbände d. Z. Verschiedene Orte und Verlage. 1844-1889.
Vorhanden sind: I. Gedichte. Zehnte Auflage. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1848. - II. Nachgelassenes. Mazeppa, nach Lord Byron. Der Eggesterstein. Erzählung. Stuttgart, Göschen, 1883. - III. Zwischen den Garben. Eine Nachlese älterer Gedichte. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1849. - IV. Neuere politische und soziale Gedichte. Zweiter Abdruck. 2 Teile in 1 Band. Köln, Selbstverlag, 1849. - V. Ein Glaubensbekenntiß. Zeitgedichte. Mainz, Victor von Zabern, 1844. – Dabei: Victor Hugo. Lyrische Gedichte. Deutsch von Ferdinand Freiligrath. Frankfurt, J. D. Sauerländer, 1845. - Seltene Übertragung.
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