Artist Index: Catel, Franz Ludwig


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Los 6052Catel, Franz Ludwig
Prozession vor einem in einer Grotte gelegenen Kloster bei Atrani in Richtung Amalfi und den Küstenstreifen bis Capo di Conca

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
39.680€ (US$ 42,667)

Details

Prozession vor einem in einer Grotte gelegenen Kloster bei Atrani in Richtung Amalfi und den Küstenstreifen bis Capo di Conca.
Öl auf Leinwand, doubliert. 90 x 127 cm. Rückseitig auf dem Keilrahmen ein altes Klebeetikett mit handschriftl. Bezeichnung in brauner Feder „N.o 173 / Oelgemälde sehr gutes Bild / Ein Kloster am See [sic] / mit ankommender Prozession“. Wohl um 1838.


Der Berliner Maler Franz Ludwig Catel lebte ab Ende 1811 in Rom. Eine Reise mit dem französischen Archäologen Aubin-Louis Millin führte ihn bereits im Sommer 1812 nach Neapel, Kampanien und Kalabrien.1 Fortan spielten Motive aus diesen südlichen pittoresken Landstrichen eine große Rolle in Catels Landschaftsmalerei, die ihn zu einem der erfolgreichsten deutschen Maler des 19. Jahrhunderts in Italien machte.
Bereits 1819/20 schuf Catel ein großformatiges Gemälde mit einem Blick aus Amalfi, wo er sich im Laufe seines Lebens immer wieder aufhielt2, für Lord Bristol (Ickworth, The Bristol Collection).3 Auf dem Bild für Lord Bristol geht der Blick aus einem Fischerboot direkt auf den Ort selbst mit dem Dom im Zentrum.
Das hier vorliegende Gemälde breitet vor den Augen der Betrachter den Blick aus einer Grotte, in der ein Kloster eingebaut ist, auf den zur Küste hin gelegenen Felssporn des Ortes Amalfi aus. Der Mittel- und Vordergrund der Komposition sind vom Künstler durchaus topographisch genau aufgenommen, die Grotte mit dem Kloster und den dort ankommenden Mönchen und Pilgern scheinen jedoch eher eine Fiktion zu sein, die sich aus den zahlreichen Grotten und Einsiedeleien der Gegend - u.a. die Grotte des Masaniello in Atrani, deren Eingang jedoch in die andere Richtung weist, und die Grotte des westlich gelegenen Kapuzinerkonvents San Francesco bei Amalfi - zusammensetzt.4
Sowohl die Malweise der Vegetation, der Felsen, der Architekturen und des von rötlichem Sonnenlicht erstrahlten Himmels, wie auch die typischen Staffagefiguren der ankommenden Klosterbrüder5, der diese erwartenden Pilger sowie der am Boden sitzende Junge links und die am Boden verstreuten antiken Bauteile (Säule, Gebälk und Kapitell) weisen eindeutig auf die Hand Franz Ludwig Catels hin.
Im Jahr 1838 stellte Catel auf dem Salon in Paris eine „Vue de la ville et de la côte d’Amalfi, dans le golfe de Salerne“ aus, bei der es sich durchaus um das vorliegende Gemälde handeln könnte, denn stilistisch lässt sich das Bild gut in die späten 1830er Jahre verorten.6

Andreas Stolzenburg

Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Verzeichnis der Werke Franz Ludwig Catels von Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, aufgenommen.


1. Andreas Stolzenburg: „Artiste Prussien, et paysagiste distingué“. Sur les années de formation de Franz Ludwig Catel à Berlin et à Paris, et sur la carrière de peintre paysagiste et de genre à Rome et à Naples à partir de 1811, in: Le peintre, l'écrivain et l'archéologue: Catel, Custine et Millin dans la Calabre napoléonienne, hrsg. v. Bernard Degout und Gennaro Toscano, Ausst.-Kat. Domaine départemental de la Vallée-aux-loups parc et maison de Chateaubriand, (Châtenay-Malabry), Paris 2021, S. 67-75.
2. Der Künstler schuf u. a. mehere Bilder mit dem Motiv der Grotte des Kapuzinerkonvents San Francesco bei Amalfi, vgl. Franz Ludwig Catel. Italienbilder der Romantik, hrsg. v. Andreas Stolzenburg und Hubertus Gaßner, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Petersberg 2015, S. 376-379, Nr. 166-168, mit Abb. 1 und 2 auf S. 376 (Beitrag Andreas Stolzenburg).
3. Ausst.-Kat. Hamburg 2015 (Anm. 2), S. 375, Nr. 165.
4. Der Standort könnte etwa bei der in Atrani gelegenen Collegiata Santa Maria Maddalena bzw. in den hinter der Kirche aufsteigenden Felsformation zu denken sein.
5. Diese Gruppe von Mönchen weist große Ähnlichkeit zu einer anderen auf, die Catel 1834 gemalt hat („Blick aus der Vorhalle des Domes von Amalfi mit einer Mönchsprozession"), vgl. Gemälde des 19. Jahrhunderts, Aukt.-Kat. Wien, Dorotheum, Auktion am 7. Juni 2021, S. 48-49, Nr. 525 (Beitrag Andreas Stolzenburg), weiterhin Stolzenburg 2021 (Anm. 1), S. 72, Abb. 21.
6. Explication des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivans, exposés au Musée Royal, le 1er Mars 1838, Paris 1838, S. 35, Nr. 250 („Vue de la ville et de la côte d’ Amalfi, dans le golfe de Salerne“). Vgl. Wolfgang Becker: Paris und die deutsche Malerei 1750-1840, Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts, Bd. 10, München 1971, S. 103, 452 (Erwähnung einer Medaille 3. Klasse für Catel). Catel gehörte laut Becker in diesem Jahr zusammen mit Andreas Achenbach und Johann Wihelm Schirmer mit zu den ersten deutschen Landschaftsmalern, die im Pariser Salon ausstellten. Catels erste Salonbeteiligung mit einer Landschaft datiert jedoch schon von 1819.

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Los 6056Catel, Franz Ludwig
Zwei Pifferari in einer Mondnacht, im Hintergrund die Silhouette des Petersdoms

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Zwei Pifferari in einer Mondnacht, im Hintergrund die Silhouette des Petersdoms.
Öl über Radierung und Aquatinta auf gold grundiertem Velin. 10,1 x 8,7 cm (Plattenränder); 10,9 x 9,6 cm (Blatt). Verso bezeichnet "Fr. L. Catel" sowie von anderer Hand in Bleistift bez. "Leinweber". 1812/22.

Dieses bislang unbekannte Werk ergänzt eine kleine Gruppe von drei Abzügen einer kleinformatigen Radierung Franz Ludwig Catels, die der Künstler eigenhändig überarbeitet hat. Dabei nimmt das vorliegende Exemplar innerhalb der Gruppe eine herausragende Stellung ein, da Catel Öl- und nicht Wasserfarben verwendete und auf dem Papier noch vor dem Druck einen edlen Goldgrund applizierte. Diese raffinierte Bearbeitungsweise bereichert das Bild, das wir vom Schaffen dieses Künstlers haben, um eine neue Facette. Catel beschäftigte sich erstmals 1801-1807 in Berlin mit der Radierkunst, aufgrund des südländischen Charakters des Motivs dürfte das Blatt jedoch erst nach seiner Übersiedelung nach Rom Ende 1811 entstanden sein. Zweifellos setzen zudem die zwei Pifferari, mit Schalmei und Dudelsack musizierend, die Kenntnis der um 1810 in Rom populären Darstellungen in der Art eines Bartolomeo Pinelli voraus.
Laut Andreas Stolzenburg fertigte Catel häufiger kleinformatige, kolorierte Kompositionen als Geschenk für seinen Familien- und Bekanntenkreis an. Dass auch die vorliegende Radierung als Präsent diente, legt ein aquarellierter Abzug im Erinnerungsalbum der Dresdner Familie Baehr nahe, den Bertha Weiss, Verlobte des Dresdner Malers Johann Carl Baehr, 1822 vom Künstler erhalten hatte (abgebildet in Hans Geller: "I Pifferari". Musizierende Hirten in Rom, Leipzig 1954, Taf. 7). Noch 1827 schrieb Bertha an ihren Verlobten: „Die Pifferari kenne ich nur aus Abbildungen [...]. Ich habe ein kleines Bildchen von Catel, wo einige vor einem Madonnenbild stehen.“ Dass der einstweilen unbekannte Empfänger unserer kleinen Preziose einen besonderen Stellenwert für Catel gehabt haben muss, steht außer Frage. Die kolorierte Radierung wird in das in Vorbereitung befindliche Verzeichnis der Werke Franz Ludwig Catels von Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, aufgenommen.

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Los 6785Catel, Franz Ludwig
Lastkähne auf der Havel

Auktion 115

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
893€ (US$ 960)

Details

Lastkähne auf der Havel.
Aquarell über Bleistift. 11 x 10 cm. Am Unterrand signiert und datiert "F. Catel Berlin 1841".

Nach vielen Jahren in Rom bricht Franz Catel im Frühjahr 1840 zu einer Reise durch Frankreich, England und Holland mit Ziel Berlin auf. Dort wird er zum Professor an der Berliner Akademie der bildenden Künste ernannt, wie das Kunstblatt vom 25. Februar 1841 verkündet. Sein in Italien erworbener Ruhm ist dem Maler vorausgeeilt und in dieser Zeit erhielt der Künstler nicht nur Aufträge von König Wilhelm I. von Württemberg, sondern auch von dem russischen Herrscherhaus. Doch nicht lange hält es Catel im Norden aus, bereits im September 1841 trat er die Rückreise nach Rom an. Unsere Zeichnung ist ein seltenes Dokument dieser kurzen Zeit in Berlin. Sie entstand wohl in den Sommermonaten des Jahres 1841 und zeigt einen mit einem Segel ausgestatteten Lastkahn auf der idyllisch ruhig dahinfließenden Havel. Ein weiteres Aquarell Franz Catels mit einer "Segelregatta in Berlin", das ebenfalls in das Jahr 1841 datiert ist, haben wir in unserer Auktion im Mai 2013 (Los 6386) angeboten.

Provenienz: Galerie Gerda Bassenge, Auktion 39, 1982, Los 4794 (mit Abb.).
Privatsammlung Berlin.

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Los 6576Catel, Franz Ludwig
Blick auf Capo Miseno

Auktion 110

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Blick auf Capo Miseno, mit Procida und Ischia im Hintergrund.
Feder und Pinsel in Braun, braun laviert, stellenweise weiß gehöht, auf bräunlichem Papier. 14,9 x 22 cm. Unten rechts signiert "Franz Catel fec. Nap.", verso alt bez. "Aus C. E. Schaeffer Nachlaß von R. Lukas [...]". Um 1813.

Möglicherweise entstand die kleine, reizvolle Arbeit auf Catels Studienreise nach Pompeji, die er 1813 mit dem französischen Archäologen Aubin-Louis Millin de Grandmaison unternahm. Wohl danach trafen sich Carl Albrecht Eugen Schaeffer und Franz Catel in Rom, wo die Zeichnung von dem schlesischen Maler erworben worden sein könnte. Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, hat die Authentizität und Hinweise zu der Zeichnung gegenüber dem Vorbesitzer bestätigt.

Provenienz: Carl A. E. Schaeffer, Leobschütz/Schlesien,
Sammlung Wilhelm Laaff, Wiesbaden.

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Los 6386Catel, Franz Ludwig
Segelregatta in Berlin

Auktion 101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

Segelregatta in Berlin.
Aquarell auf Bütten. 7,9 x 16,8 cm. Unten rechts signiert und datiert "Franz Catel Berlin 1841". Wz. Wappenkartusche (Fragment).

Die Zeichnung entstand im Jahr 1841, in dem Catel anlässlich eines Besuches in Berlin zum Professor ernannt wurde. Die sommerliche Szene zeigt eine Reihe von Segelbooten auf einem Gewässer mit flachen, von Rasen bedeckten Uferpartien. Möglicherweise handelt es sich um einen Abschnitt auf der Havel.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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