Es wurden 48 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Los 302Augustinus, Aurelius
Epistolae. Straßburg, Johann Mentelin, nicht nach 1471
Auktion 124
Zuschlag
18.000€ (US$ 20,000)
Johann Mentelins monumentaler Augustinus - das "Fürstenfelder Exemplar"
Augustinus, Aurelius. Epistolae. 263 (statt 264; ohne das le. w.) nn. Bl. 2 Spalten. 50 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 27,8 x 19,4 cm. Format: 38,5 x 28,8 cm. Erste Seite mit 7-zeiliger Zierinitiale "D" in Blau auf über 25 Zeilen auslaufendem roten Federwerk mit Maiblumenfüllung und Perlschnurzier, zahlreiche Lombarden in Rot und durchgehend sparsam rubriziert mit eleganter Kapitalstrichelung. Mächtiger abgefaster Holzdeckelband über sechs Bünden mit breitem Schweinslederrücken im Stil d. Z. mit Streicheisenlinien (und wenigen alten Wurmlöchlein in den Eichendeckeln). Straßburg, Johann Mentelin, nicht nach 1471.
Hain 1966. 1967. GW 2905. Goff A-1267. Proctor 208. Pellechet 1481. Bodleian A-545. Chantilly 189. Collijn 123. Dibdin I, 225. Günther 2883. Hubay 215. Madsen 413. Oates 76. Ohly-Sack 307. Sack 365. Schorbach, Mentelin, 22. BMC I, 55. BSB-Ink A-887. ÖNB-Ink A-593. CIBN A-708. CIH 385. IBP 643. IDL 516. IGI 993. ISTC ia01267000. – Erste Ausgabe des Briefkorpus aus der Feder des heiligen Kirchenvaters Aurelius Augustinus (354-430), gedruckt in der bedeutenden Straßburger Offizin des Johann Mentelin. Der vorliegende ist der frühere von nur zwei Wiegendrucken der sogenannten "echten Epistolae" (vgl. GW 2949-2952). Erstmalig im Druck veröffentlicht wurden hier 206 Briefe, die Augustinus an rund 50 Korrespondenten richtete, sie sind das wichtigeste Quellenzeugnis zu Vita und Geisteshaltung des Heiligen, der einer der vier Kirchenväter der römisch-katholischen Kirche der westlichen Welt war.
Die Prägnanz der Briefe resultiert aus der Kombination von Eingehen auf die Person des Adressaten, einer bündigen, knappen Sprache und eindringlicher Suche nach Vollkommenheit und göttlicher Wahrheit, die aus allen Zeilen spricht. Die Wissenschaft scheidet die Briefe theologischen, polemischen, exegetischen (kirchen)historischen, philosophischen, moralischen oder familiären Inhalts (siehe Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band XXIXf.).
Der Druck des Johann Mentelin ließ die Epistolae im veränderten Zustand seiner zweiten Type setzen (siehe BMC I, 50), die Datierung "nicht nach 1471" gründet auf dem Rubrikatorenvermerk in einem der Münchner Exemplare. Mentelin warb für die Epistolae und weitere Drucke in einer separaten Druckanzeige (siehe Burger, Buchändleranzeigen, Nr. 9). – Es fehlt das letzte weiße Blatt, Blatt 70 (h6) wie üblich verso nur mit einer Spalte bedruckt, (siehe GW: "Bl. 70 ist kartonartig auf der Rückseite mit nur einer Spalte bedruckt."), der Rest wie in den meisten Exemplaren abgeschnitten. Anfangs- und Schlussblätter mit einigen Wuirmgängen (auf Vorsatz und in die neuen Deckel übertragen). Die ersten 15 Blätter mit schmalem Wasserrand im Außensteg, sonst kaum fleckiges, bemerkenswert breitrandiges, sehr sauberes und prachtvoll erhaltenes Exemplar auf kraftvollem Papier.
Provenienz: Das Exemplar stammt aus dem Mariae Himmelfahrt-Kloster zu Fürstenfeld, der heutigen Abteil in Fürstenfeldbruck mit älterem handschriftlichen Eintrag auf der ersten Seite in Sepiakurrent: "Monasterij B[eatae] V[irginis] Mari[a]e in Fürstenfeldt", dann Chrisite's 22. 6-1983/3 sowie deutscher Privatbesitz.
Von großer Seltenheit. So wurden auf deutschen Nachkriegsauktionen nur die Exemplare Tenner 3 (1956), Nr. 41 (wohl das vorliegende) und Zisska & Kistner, Auktion 19. I. 1992, Nr. 15 gehandelt. Die Book Auction Records verzeichnen für 1902-1994 lediglich fünf weitere Exemplare. Goff führt für ganz Nordamerika nicht mehr als sieben Exemplare auf.
Los 2808Augustinus, Aurelius
Commentarium in Evangelium Johannis
Auktion 123
Zuschlag
950€ (US$ 1,056)
Evangelienexegese des Heiligen Augustinus
Augustinus, Aurelius. Commentarium in Evangelium Johannis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Doppelblatt mit 4 Seiten Text. Schrift: Rotunda textualis. Schriftraum: 20,2 x 12 cm. Format: 28 x 19,5 cm. Wohl Schweiz oder Tirol (süddeutsch-österreichischer Raum), um 1120.
Ausführlicher Kommentar des Kirchenvaters Augustinus Aurelius (354-430) zum Evangelium des Johannes in einem wohl aus der Schweiz stammenden Handschriftendoppelblatt, das einst als Makulaturblatt in einem Einband verwendet worden war. – Daher schräge Eckbeschneidungen des sonst bemerkenswert breitrandigen Blattes, wenige Wurmgänge (kleiner Buchstabenverlust), eine alt genähte Rissstelle im Pergament, etwas fleckig und mit Abklatsch bzw. Montage- oder Leimspuren. Provenienz: 1966 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Augustinus, Aurelius. De civitate dei libri XXII. ad priscae venerandaeque vetustatis exemplaria denuo collati, eruditissimisque insuper commentarijs per undequaque Ioann. Lodovicum Vivem illustrati et recogniti. 1398 Sp., 24 Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 35 x 24 cm. Kalbsleder d. Z. (stark berieben, beschabt und bestoßen, Kapitale mit Fehlstellen) mit Eckfleurons und kleinen gekrönten Delphinen als Deckelvignette. Basel, Hieronymus Froben d. Ä. und Nikolaus Episkopius d. Ä., 1555.
VD 16 A 4183. – Zweispaltiger Druck des zuerst 1522 erschienenen Kommentars zu Augustinus Vom Gottesstaat. Frühes Hauptwerk des spanischen Humanisten und Erasmusschülers Juan Luis Vives (1492-1540), das während seiner Wirkungszeit an der Universität Löwen entstand. – Etwas stock- und fingerfleckig, letzte Blatt mit Quetschfalten im Seitenschnitt.
Augustinus, Aurelius. De civitate dei libri XXII. Herausgegeben von C. Weymann. 5 Bl., XXXII, 607 S., 25 Bl. 35 x 24,5 cm. OPergament (minimal bestoßen) über 5 Bünden mit goldgeprägtem RTitel und spanischen Kanten im OHalblederschuber (teils mit geöffneten Kanten). (München, Bremer Presse, 1925).
Lehnacker 17. Rodenberg II, 9, 17. Schauer II, 69. – Eines von 385 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage) auf Zanders-Bütten. – Unbeschnitten. Frisches Exemplar.
Los 1523Augustinus, Aurelius
Secunda pars aureorum sermonum divi Aurelij Augustini hipponen episcopi sanctissimi
Auktion 122
Zuschlag
300€ (US$ 333)
NACHTRAG
Augustinus, Aurelius. Secunda pars aureorum sermonum divi Aurelij Augustini hipponen episcopi sanctissimi ... coplectes expositione in evageliu secundum Johanne in tractatus cxxiiij diuisam. Teil II (von 3) [und:] Derselbe. Episcopi liber quinquaginta homeliarum feliciter incipt. 2 Teile in 1 Band. 8 nn., CLXXIX, XLVI, 9 nn. Bl. Mit zwei Holzschnitt-Druckermarken auf den Titeln, 1 auf dem letzten Blatt und eine verso Blatt XLVI, mit figürlicher Titel-Holzschnittbordüre sowie mit zahlreichen Holzschnitt-Initialien. Titel in Rot. 19 x 14 cm. Flexibles Pergament des 18. Jahrhunderts (beschabt, mit vielen Knickfalten, fleckig, teils gelockert, mit Fehlstellen an den Kapitalen und ohne die Verschlussbändchen) mit Titel auf dem RDeckel. Laon, Jacobi Mareschal, 1520.
STC 35. IA 110.152. Nicht bei Adams. – Der zweite Teil der frühen Ausgabe der Predigten des heiligen Kirchenvaters Augustinus von Hippo (354-430), hier in einer besonders hübsch gedruckten Postinkunabel aus der Offizin des Lyoneser Druckers Jacques Maréchal. Das herrliche Titelblatt mit neun kleinen Holzschnitten der Evangelisten, Kirchenväter, von Heiligen und biblischen Szenen: Evangelist Markus mit dem Löwen, Segnender Christus, Evangelist Matthäus, Evangelist Lukas, Papost Gregor der Große, Johannes der Täufer, die Heilige Veronika mit dem "vera ikon", eine Pietà sowie der Heilige Hieronymus mit dem Löwen. – Zweiter Titel mit großem Einriss. Durchgehend stockfleckig, mit mehreren Knickspuren und umgeknickten Ecken sowie teils feuchtrandig. Mit Exlibris auf dem Vorsatz.
Augustinus, Aurelius. De civitate Dei. Mit Kommentar von Thomas Waleys und Nicolaus Trivet. 264 Bl. 2 Spalten. 51 bzw. 65 Zeilen. Got. Type. Schriftraum: 23,7 x 15,9 cm. Format: 30,2 x 20,7 cm. Mit großem Textholzschnitt auf dem Titel verso und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Moderner Lederband (etwas berieben). Venedig, Bonetus Locatellus für Octavianus Scotus, 18.II.1489/1490.
Hain-Copinger 2065. Copinger 760. GW 2889. Goff A-1245. Proctor 5018. Pellechet 1560. BMC V, 437. BSB-Ink A-862. CIBN A-687. IBE 99. IGI 979. ISTC ia01245000. – Siebter Druck der wichtigen Schrift des Augustinus (354-430) mit den Kommentaren der beiden englischen Dominikaner Thomas Waleys (1287-1350) und Nicolaus Trivet (1258-1328).
Die Idee des Augustinus Vom Gottesstaat war als Entwurf einer umfassenden Welt- und Heilsgeschichte das ganze Mittelalter über bis zu Luther von großem Einfluss. Der schöne Holzschnitt auf der Titelrückseite ist eine Umsetzung des Holzschnittes der Baseler Ausgabe von 1489 in den italienischen Stil, die Darstellung zeigt im oberen Teil den Heiligen Augustinus, umgeben von zwei Engeln, darunter Kain und Abel als Wächter von Zion und Babylon. Essling hebt die besondere Bedeutung dieses Holzschnittes für die Buchillustration in Venedig hervor. Das Blatt E4 mit kleiner eingemalter Initiale "Q" in Sepia. – Lage N und Blatt R2 mit großen Fehlstellen, diese durch originalgetreue Kopien fachmännisch ergänzt. Blatt O1 mit tiefem geschlossenem Randeinriss sowie restaurierter Fehlstelle im unteren weißen Rand. Titel und erste Blatt braun- und fingerfleckig, Titel auch mit ergänzter Fehlstelle im unteren Bug, im oberen Bug mit geschlossener Säurespur, recto mit mehreren, teils gestrichenen Einträgen. Erste Blatt im Bug verstärkt und etwas fingerfleckig und mit - teils mit Kalkweiß überstrichenen oder restaurierten - Feuchtigkeitsrändern. Anfangs auch mit Tintenfleck im oberen Bug, Blätter L2 und L3 mit Braunfleck im Satzspiegel, Blatt A3 gebräunt, am Schluss mit etwas größerem Braunfleck im oberen und Feuchtigkeistrand im unteren Bug. Sonst nur vereinzelte Braunflecken oder Feuchtigkeitsränder. Vereinzelte Annotationen.
Los 1020Augustinus, Aurelius
In sacras Pauli epistolas interpretatio. Paris 1499
Auktion 120
Zuschlag
2.200€ (US$ 2,444)
Kein Exemplar des Pariser Drucks
in der Bibliothèque Nationale de Paris
Augustinus, Aurelius. In sacras Pauli epistolas nova et hactenus absondita interpretatio: per Venerabilem Bedam ex innumeris illius codicibus mira industria sumoque labore collecta [mit:] Johannes Chrysostomus, De laudibus beati Pauli homiliae. Mit Beigaben von Gaufredus Boussardus. 14 nn., 235 num. Bl. (ohne d. le. w.). 2 Spalten. 68-69 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 25,2 x 15 cm. Format: 36 x 25 cm. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und zahlreichen, bis zu 18-zeiligen, teils figürlichen, teils belebten Criblé-Initialen. Holzdeckelband d. Z. (VDeckel vertikal gebrochen, Ecken abgeschürft, mit Fehlstellen) mit breitem blindgeprägtem Lederrücken (restauriert, Fehlstellen und Rücken ergänzt, Gelenke erneuert) sowie mit 4 Messing-Schließbeschlägen (auf dem VDeckel mit punziertem Monogramm (ohne die Schließbänder und Schließen). Paris, Ulrich Gering und Berthold Remboldt, 28.XI.1499.
Hain-Copinger 1983. GW 29866. Goff A-1277. Proctor 8310. Pellechet 1496. BMC VIII, 31. BSB-Ink A-889. Bodleian A-588. Borm 273. Collijn 198. Ernst II/3 18. Feigelmanas 51. Günther 2231. Oates 3127. Rhodes 210. Sack 2653. Schlechter-Ries 1399. Voulliéme 2318. Wilhelmi 78. IBE 108. IBP 648. IBS 914. IDL 521. CIH 2517. IGI 7264. ISTC ia01277000. Kein Exemplar im CIBN: Keines in der Bibliothèqua Nationale Paris. – Erste Ausgabe des Kirchenvaters Aurelius Augustinus (354-430) Exegese der Paulusbriefe, herausgegeben von Petrus Securibilis (1445-1508). Es handelt sich um den Druck aus der dritten Presse des Ulrich Gering, des Erstdruckers in Paris und Frankreich, der ab 1470 nachweisbar ist und zugleich als Universitätsdrucker der Sorbonne wirkte. Die zusammen mit Berthold Remboldt ab 1494 betriebene Offizin war aufgrund ihrer editorischen und typographischen Sorgfalt führend im Handwerk der Schwarzkunst.
Charakteristisch sind die vielen figürlichen und floralen Initialen, Holz- und Metallschnitte, für die es über 150 Stempel gab. Unter Bezugnahme auf Polain hält Goff die Zuschreibung im Vorwort des Geoffroy Boussard an Beda Venerabilis für irrig. Eher, so Goff, gehe die Kompilation wohl auf Drepanius Florus (ca. 800-860) zurück (a.a.O.).
Besonders prachtvoll ist die sogenannte "Paulus-Initiale" mit dem Buchstaben "P", die eigens für diesen Druck geschaffen wurde. Sie zeigt den heiligen Apostel im gestirnten Nachthimmel mit einem Buch auf der Kanzel im Binnenraum des geschwungenen "P", umgeben von der ihm lauschenden, ihn anbetenden Menge. Rechts unten im Zwickel erscheint die Figur eines Orientalen im weiten Mantel, Cape und Turban, der quasi "von Ferne" zuhört - Symbol für die Heidenmission Pauli in Kleinasien, das ja bekanntermaßen zur Zeit des Druckes schon seit zwei Generationen - seit 47 Jahren - mit dem Fall Konstantinopels dem Osmanischen Weltreich anheimgefallen war. – Das Titelblatt mit ausgestrichenem Besitzvermerk oben und älteren Auflegungen unten und zum Bug hin (ohne Textverlust), zu Anfang und Schluss stärker, im Block innen dann nur noch gering wurmstichig (teils geringer Buchstabenverlust), die Schlusslage mit kleinen Randschäden und gering fleckig, sonst meist sauber und mit wenigen alten Marginalien, bemerkenswert breitrandiges, hübsch zeitgenössisch gebundenes Exemplar dieses seltenen Druckes.
Augustinus, Aurelius. Opera omnia. Omnia vetustorum codicum collatione. 10 Teile in 18 Bänden (komplett). Mit 15 Holzschnitt-Druckermarken. 16,5 x 10,5 cm. Blindgeprägte Schweinslederbände d. Z. (etwas fleckig und berieben, die Bände V/1, V/2 und VI stärker betroffen und mit leichtem Feuchtigkeitsschaden, Band III/2 mit abgeschabter Ecke) mit hs. Bandtiteln und intakten Messingschließen (es fehlt lediglich eine Schließe bei Band X/1). Lyon, Sebastian Honorat (Bände I und IX) bzw. Erben Giunta, 1560-1563.
IA 110.359 (Honorat). Adams A 2163 (Honorat). Baudrier IV, 186f. (Honorat) und VI, 309f. (Giunta). – Komplettes Exemplar dieser seltenen Lyoneser Ausgabe. Die Verleger Sébastian Honorat und Jacques Giuntas Erben teilten sich die von Jacques Favre gedruckte Auflage. Vorliegend die beiden Bände I und IX mit Druckermarke und Impressum von Honorat, die übrigen Bände wurden von Giuntas Erben vertrieben. Mit leichten Abweichungen gegenüber Baudrier und Adams; insbesondere ist Band V, der De civitatae dei enthält, bereits 1560 erschienen. Der Titel von Band X/2 (752 S., 24 Bl., 423 S.) lautet Homiliae de tempore. Band I mit der Epistola ad Archiepiscop. Toletantum des Erasmus von Rotterdam (vgl. Vander Haeghen II, 12). – Stellenweise etwas gebräunt oder stockfleckig, Band VI im Rand mit bräunenden Wasserflecken, Band X/1 stellenweise schwach wasserrandig, Band III auf Seite 641f. mit geringem Wortverlust durch Wurmfraß, 2 Bl. Vorstücke in Band IV/1 nach Band IV/2 verbunden. Innenspiegel mit Signatur in Farbstift. Prächtige und uniform gebundene Reihe. Die Mittelplatte des Vorderdeckels mit einer Darstellung der Taufe Jesu im Jordan, der Rückdeckel zeigt den Gnadenstuhl mit Gottvater und Christus im Arm, darüber den Heiligen Geist. Exemplar der Bibliothek des Bibliophilen Ferdinand Hoffmann von Grünbühel und Strechau (1540-1607), die Innenspiegel mit seinem Namenszug und dem Memento-Mori-Motto "Zeittlichs Zergankhlich" sowie der Jahreszahl 1581. Hoffmann stammte aus der Steiermark und war u. a. Hofkammerpräsident von Kaiser Rudolf II., der ihm Güter in Mähren verlieh. Hoffmanns Erben setzten dann den Ausbau der Büchersammlung fort. Im Jahr 1664 ging die Sammlung in den Besitz des Fürsten Ferdinand von Dietrichstein über und wurde so Teil der berühmten Bibliothek Dietrichstein-Nikolsburg, die Anfang der 30er Jahre teilweise versteigert wurde.
Augustinus, Aurelius. Operum. Teile I-X (von XI; III-V und X jeweils in 2 Teilbänden) in 14 Bänden. Mit 12 gestochenen Kopfvignetten und 12 gestochenen Initialen. 41,5 x 27 cm. Leder d. Z. (leicht berieben; Band VI modernes Leder) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Paris, F. Muguet, 1683-1694.
Vgl. Brunet I, 557. Ebert 1632. Graesse I, 253. – Zweite Ausgabe der Werkausgabe. – Ohne den elften Band. Vortitel des ersten Teils mit Montierungsresten. Die Bände I, II, III/1, III/2, IV/1, IV/2, V, VIII, X/1 und X/2 zu Beginn (einschließlich Titel und Vortitel) im Seitenrand ergänzend angesetzt. Häufig stärker feuchtrandig, stellenweise sporfleckig (Band II, III). Stellenweise mit restaurierten Randeinrissen und Wurmspuren, Band sieben und neun zu Beginn in der unteren Ecke mit Wurmfraß. Vorsätze erneuert.
Los 1193Augustinus, Aurelius
Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii
Auktion 117
Zuschlag
380€ (US$ 422)
KOMMENTARE ZUR GESAMTEN BIBEL und zum ALTEN TESTAMENT
Augustinus, Aurelius. Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii. Hrsg. von Johannes Gast. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 571 S.; 774 S., 1 Bl. Mit 3 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 29 x 19 cm. Modernes Leder (etwas bekratzt und beschabt). Basel, Johannes Herwagen d. Ä., 1542.
VD16 A 4159. Adams A 2186. STC 55. – Erste Ausgabe der Bibelkommentare des Kirchenvaters Augustinus. Die Bedeutung der vorliegenden Ausgabe ist bereits kurz nach dem Erscheinen gewürdigt worden, Conrad Gesner erwähnt die Ausgabe in seiner 'Bibliotheca universalis' (1545) und ebenso Conrad Lycosthenes in 'Elenchus scriptorum omnium" (1551). – Titel des ersten Teils mit zwei hs. Besitzvermerken, gestempeltem Buchstaben "B" und mit entferntem Besitzvermerk (hier mit Fehlstellen im Papier, verso hinterlegt). Am Ende des zweiten Teils mit Feuchtigkeitsschaden und bedingt dadurch wenige Blätter etwas stärker sporfleckig. Sonst ein auffallend sauberes Exemplar.
Los 1083Augustinus, Aurelius
Nona pars librorum divi Aurelij Augustini quos non recenset in libris Retractationum
Auktion 117
Zuschlag
1.500€ (US$ 1,667)
Augustinus, Aurelius. Nona pars librorum divi Aurelij Augustini quos non recenset in libris retractationum. [Opera] Band IX (von 11). 235 (statt 236) nn. Bl. Mit 10-zeiliger Initiale "I" in Rot, Grün und Blau mit Federwerk und weißer Binnenzeichnung sowie flächig gefülltem punzierten Blattgoldgrund, Hunderten von bis zu 6-zeiligen roten Lombarden und kleineren roten und blauen Lombarden am Schluss. 30,5 x 21 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Kapitale lädiert, etwas beschabt und berieben, Ecken bestoßen, leicht fleckig) mit geprägtem Titel auf dem VDeckel und 2 intakten Messingschließen. (Basel, Johann Petri, Johann Amerbach und Johann Froben, 1506).
VD16 A 4147. IA 110.079. STC 52. Adams A 2156. Hieronymus, Schwabe, 10. – Der neunte Band der bedeutenden ersten Basler Gesamtausgabe der Werke des heiligen Kirchenvaters Aurelius Augustinus (354-430), der die folgenden Schriften enthält, die "Expositiones in evangelium secundum Johannem: Tractatus. CXXIII, In epistolam canonicam sancti Johannis: Tractatus. X. In Apocalypsim eiusdem: Homilie. XVIII". Der dritte Teil enthält die Homilien zur Offenbarung des Johannes, die die Kirchengeschichte nachhaltig beeinflussen sollten, beriefen sich doch alle folgenden Theologen das ganze Mittelalter hindurch auf die Lehren des Augustinus.
Erschienen ist der Band am 222. Januar 1506, Herausgeber war Konrad Leontorius zusammen mit den bedeutenden Basler Humanisten, dem Drucker Johannes Amerbach, Konrad Pellikan und Franz Wiler. – Es fehlt ein Blatt B4, das auf altem Papier faksimiliert ersetzt wurde. Vereinzelt etwas wurmstichig, Papier gelegentlich wellig, fleckig und einige wenige Seiten stärker angeschmutzt (y4v, y6r, z1v, z2r), Blattt z1 mit größerem Riss (ohne Textverlust), stellenweise stärker gebräunt und braunfleckig, die erste und letzte Lage neu eingebunden. Nur wenige alte Anstreichungen und hs. Annotationen. In bemerkenswert schönem gotischen Einband, der noch ganz dem Stil der Inkunabelzeit verpflichtet ist: geziert mit Rautenranken in dreifachfilettiertem Register, die Balken und Zwickel mit Rosenstempel verso auch mit auf der Spitze stehenden Quadratstempeln mit einem steigenden Greif. Auf dem Vorderdeckel der einst in goldenen Lettern auf nunmehr schwarz oxidiertem Grund geprägte Titel: "Nona p[ar]s augustini:". Hübsche, mit den originalen Schweinslederbändern vollkommen itankte, schlichte Schließen an kleinen Flachkopfnägeln. Vorsatz mit moderneren Exlibris-Einträgen eines "Martino Klasz" und des bedeutenden ungarischen Geistlichen, Theologen und Würdenträgers (geb. am 6. November 1937 in Budapest): "Dr. Phil. Szilardfy Zoltán, presbyter cath. rom. historicus artium de Hungaria".
Augustinus, Aurelius. Omnium operum. Band I und X (von 10) in 2 Bänden. 24, 190 S., 1 Bl., 596 (recte 610) S.; 1022 S., 1 Bl. Mit 6 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 37 x 24,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (leicht berieben und fleckig) über abgefasten Holzdeckeln mit 4 (von 8) Schließbeschlägen und 2 (von 4) Messingschließen, Vorderdeckel mit blindgeprägtem Monogramm "B L". Basel, Froben, 1529.
VD16 A 4148. Adams A 2157. Graesse I, 2157. IA 110.175. Van der Haeghen II, 11. – Einzelbände aus der ersten von Erasmus herausgegebenen Gesamtausgabe. Seiner Ansicht nach waren die Kirchenväter Vorbild dafür, wie ein guter Christ und Gelehrter zu sein habe und das durch diese Kenntnisse das wahre Christentum wieder zu Anerkennung gelange. – Titel gestempelt. Leicht gebräunt und fleckig, stellenweise feuchtrandig. Die 190 Seiten, die in Band eins eingebunden sind, gehören zu Band zehn.
Augustinus, Aurelius. Opera. 10 Teile und Index in 5 Bänden. Mit 11 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 40,5 x 26 cm. Halbleder d. 19. Jahrhunderts (etwas berieben und beschabt, Gelenke teils angeplatzt). Paris, N. Bruslé für G. Merlin und S. Merlin, 1571.
IA 110.426. Adams A 2167. – Spätere Ausgabe der berühmten Basler Augustinus-Gesamtausgabe. Die 1569er Ausgabe ist, so wie sie hier vollständig vorliegt, selten. Gedruckt wurde sie von den Söhnen des weltbekannten Buchdruckers Johann Froben.
Die hübsche Titelblattbordüre zeigt die Taube des Heiligen Geistes, die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sowie die vier lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor den Großen. – Titel und die folgenden Blätter des ersten Teils mit größerem nachgedunkelten Feuchtigkeitsfleck im Rand. Titel teils gestempelt. Mal mehr, mal weniger gebräunt, stellenweise fleckig.
Einheitlich zeitgenössisch gebundene
erste Gesamtausgabe des Kirchenvaters
Augustinus, Aurelius. (Opera). Prima [bis] Undecima pars librorum divi Aurelii Augustini. 11 Teile in 9 Bänden. Mit nahezu blattgroßem Holzschnitt des Meisters des Haintz Narr und mehreren schematischen Textholzschnitten. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (stellenweise gering beschabt, bestoßen und fleckig, Band XI mit Bezugsschäden durch Feuchtigkeit, kleine Fehlstellen) über massiven Holzdeckeln, jeweils mit einer Messingschließe (bis auf zwei Schließen sind alle intakt). Basel, Johann Petri, Johann Amerbach und Johann Froben, 1505-1506.
VD16 A 4147. IA 110.079. Adams A 2156. Stockmeyer-Reber 47, 32. Hieronymus, Petri-Schwabe, 10. – Erste Gesamtausgabe der Schriften des Kirchenvaters, des Heiligen Augustinus von Hippo (354-430), der mit seinen theologisch-philosophischen Werken für das ideologische Konstrukt des Christentums der Westkirche verantwortlich war und wie kaum ein Autor sonst das ganze Mittelalter hindurch gelesen, zitiert, kommentiert und bearbeitet wurde. So entstand der wagemutige Plan, sein monumentales Gesamtwerk im Druck zu veröffentlichen, wofür sich nicht weniger als die drei bedeutendsten Basler Drucker zusammenschlossen: Johann Petri, Johann Amerbach und Johann Froben. Im Kolophon des Schlussteils nennen sie sich stolz als "Ioannes tres, cives basilienses".
"Dies ist die berühmte Ausgabe, zu welcher sich Amerbach mit Nichtachtung aller Mühe und Unkosten von überall her Handschriften zu verschaffen suchte, aus denen dann ... Augustinus Dodo seinerseits mit nicht geringer Mühe den richtigen Text herzustellen beflissen war" (Stockmeyer-Reber).
Aufgebaut ist die Ausgabe in chronologischer Folge nach den Stadien der Vita des heiligen Kirchenvaters. Die ersten drei Teile sind wie hier meist in einem Band zusammengefasst, sie enthalten die frühen Schriften vor und nach der Taufe. Es folgen Teile IV-VIII mit den Schriften, die Augustinus als Bischof der nordafrikanischen Stadt Hippo Regius (an der Mittelmeerküste im Westen des heutigen Algerien) verfasste oder herausgab. Die Teile IX-XII enthalten schließlich die Schriften, die nicht in seinen "Retractationes" bezeugt sind.
Bis auf den siebten Teil versah der philologisch und humanistisch gebildete Drucker und Verleger Johann Amerbach alle Teile mit einer eigenen Vorrede. Der typographisch hervorragende Basler Druck entspricht noch ganz dem Stil der Inkunabelzeit. Benutzt wurde eine gotische Rotunda, die sog. "Agustinustype Amerbachs", allergdings wurden einige Textteile auch schon in einer Antiqua, die griechischen Zitate mit einer präzisen, bereits mit Akzenten versehenen Typen gesetzt.
Augustinus' populärstes Werk, "De civitate dei" hat im siebten Band Platz gefunden, es füllt den ganzen Band aus. Amerbach hatte den "Gottesstaat" schon 1489 in seiner Offizin gedruckt, allerdings ließ er für die vorliegende Ausgabe neben den Kommentaren von Nicolaus Trivet und Thomas Waley auch diejenigen des François de Meyronnes und des Jacopo Passavantis beiggegeben.
Der prachtvolle große Holzschnitt (19,5 x 14 cm) ist "das erste fassbare und zugleich bedeutende Werk des Meisters des Haintz Narr" (Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration I, 82). Er wurde schon in Amerbachs Ausgaben der "Civitas dei" von 1489 und 1490 verwendet. Dargestellt ist Augustinus am Schreibpult mit der Feder, darunter links Adam und die Gottesstadt ("Syon"), rechts Kain und der vom Satan regierte Menschenstaat ("Babylon"). – Einige Abschnitte sind sorgfältig rubriziert, wenige alte Anmerkungen, vereinzelt gering wurmstichig und stellenweise etwas, meist nur leicht wasserrandig. Vier Blätter (H4-I1) in Teil IX mit längerem Einriss (bis zur Textmitte), sonst herrliches, meist wunderbar weißes, sauberes und frisches Exemplar aus der Bibliothek der 1841 aufgehobenen Benediktinerabtei Muri im Aargau, mit deren Exlibris und hs. Besitzvermerken. Der Titel von Teil I mit Wappen-Stempel des Abtes Hieronymus Frey. Titelblatt recto und verso mit neueren Bibliotheks- und Dubletten-Stempeln, teils auch auf wenigen weiteren Seitenrändern in den Blöcken. In dieser Vollständigkeit und einheitlichen, zeitgenössischen Bindung von äußerster Seltenheit.
Augustinus, Aurelius. (Opera omnia). Hrsg. von Erasmus von Rotterdam. 10 Teile und Index in zusammen 7 Bänden. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und einigen Holzschnitt-Initialen. 38 x 24,5 cm. Leder des 18. Jahrhunderts (Vorderdeckel von Band I gelöst, Gelenke angeplatzt, stellenweise feuchtrandig, etwas berieben und beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Basel, Ambrosius und Aurelius Froben, 1569.
VD 16, A 4153 Adams A 2164. Vgl. Graesse I, 253. – Fünfter Druck der bei Froben in Basel erschienenen und von Erasmus von Rotterdam (Band I von Jan Coster) emendierten Gesamtausgabe der Werke des spätantiken christlichen Kirchenlehrers und Philosophen Aurelius Augustinus (354-430). Die erste Ausgabe seiner Werke war 1489 in fünf Bänden bei Johann Amerbach ebenda erschienen, allerdings nicht vollständig (vgl. Graesse). – Stellenweise etwas gebräunt und braunfleckig, selten etwas feuchtrandig.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge