Artist Index: Lüpertz, Markus

Lüpertz, Markus. Konvolut von 3 Werken in Erstausgaben, davon 1 signiert und 1 mit Widmung des Künstlers. 4°-8°. OEinbände. 1983-2002.
Vorhanden sind: I. Die Erschaffung der Welt. Zwölf Träume. Mit 10 farbigen Lithographien von M. Lüpertz. Pappband (wasserrändig). - Eines von 220 signierten Exemplaren (Gesamtauflage: 250 Exemplare). - Mit Besitzvermerk im Vorsatz. - Vgl. Hofmaier 267-276. - II. Gedichte. 1961-1983 Auswahl. Pappband (etwas lädiert). Hannover, Zwölf Träume, 1983. - III. Malerei, Zeichnung, Skulptur. Hrsg. von C. Sylvia Weber. Leinen mit OUmschlag. Künzelsau, Museum Würth und Swiridoff, 2002. - Mit dreizeiliger Widmung und Zeichnung in Kugelschreiber von Markus Lüpertz. – Innen sehr gute Exemplare.

Lüpertz, Markus. "Skull" und zehn Gedichte. Zwölf Träume. 14 Bl. Text auf farb. und Transparent-Papier. Mit 10 Illustrationen von Markus Lüpertz. 42 x 30,5 cm. Illustr. OKart. Berlin 1992.
Eines von 220 Exemplaren der Normalausgabe (Gesamtaufl. 250 Ex.). Erschien zur Ausstellung der Galerie Springer im März 1992. - Zu Beginn ein Memento mori von H.-J. Schönenberg. Druck des Textes in Blau und Schwarz auf transparentem und rosafarbenem Papier. – Frisches Exemplar. – Dabei: Markus Lüpertz. Zwischenraumgespenster. 15 Bl. Mit 10 Originallithographien. 30,5 x 43 cm. Illustr. OKart. Berlin, Galerie Springer, 1986. - Eines von 220 Exemplaren (Gesamtauflage 250 Ex.). - Ein zweites Exemplar von "Skull" beigegeben.

Lüpertz, Markus. Ich stand vor der Mauer aus Glas. Ein Gedicht. 24 S. Mit 12 Orig.-Farblithographien von Markus Lüpertz. 42 x 30,5 cm. Illustr. OKart. Berlin, Galerie Springer, 1982.
Eines von 220 Exemplaren der Buchausgabe (Gesamtauflage: 250 Ex.). – Dabei: Markus Lüpertz. "Skull" und zehn Gedichte. Zwölf Träume. 14 Bl. Text auf farb. und Transparent-Papier. Mit 10 Illustrationen von Markus Lüpertz. 42 x 30,5 cm. Illustr. OKart. Berlin 1992. - Eines von 220 Exemplaren der Normalausgabe (Gesamtaufl. 250 Ex.). - Markus Lüpertz. Zwischenraumgespenster. 15 Bl. Mit 10 Originallithographien. 30,5 x 43 cm. Illustr. OKart. Berlin, Galerie Springer, 1986. - Eines von 220 Exemplaren (Gesamtauflage 250 Ex.).

Vanitas
Radierung und Aquatinta auf Velin. 1991.
47,3 x 59,7 cm (56,5 x 76,7 cm).
Monogrammiert "ML". Auflage 50 num. Ex.
Nicht mehr bei Hofmaier.

Prachtvoller Druck mit wohl vollem Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Abstrakte Komposition
Mischtechnik (farbige Kreiden, Aquarell, Kohle und Bleistift) auf Velin. Um 1980.
61 x 43,2 cm.
Unten rechts mit Kreide in Grün signiert "MARKUS".

In seiner typischen dithyrambischen Manier verbindet Lüpertz abstrakt anmutende zeichenhafte Gegenstände. Neue ineinander verschränkte Formengebilde entstehen hier, die sich jedoch nicht eindeutig bestimmen lassen, was Lüpertz' Arbeiten so geheimnisvoll und attraktiv macht.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Lüpertz, Markus. Skulpturen. Katalog zur Ausstellung im Mittelrhein-Museum Koblenz 30. November 1995 bis 28. Januar 1996. 24 Bl. Mit einigen farbigen Abbildungen und signiertem Orig.-Linolschnitt von Markus Lüpertz. 27 x 20,5 cm. OPappband mit OSchutzumschlag. Koblenz, Mittelrhein-Museum, 1995.
Eines von 30 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit dem auf den Einband kaschierten signierten Orig.-Linolschnitt (Gesamtauflage: 530). Lose beiligend der Einladungsflyer zur Ausstellungseröffnung. – Verlagsfrisch.

Lüpertz, Markus. Totentanz. St. Franziskus zu Rheydt. 16 Bl. Mit zahlreichen Textabbildungen. 29 x 21 cm. OHalbleinen. Rheydt im Rheinland, Selbstverlag, 2002.
Eines von 300 nummerierten und im Druckvermerk von Lüpertz signierten Exemplaren. Erschien anlässlich der Ausstellung in der Kirche St. Franziskus in Bonnenbroich-Geneicken. – Nahezu tadellos.

Flowers laid
Farbige Kaltnadel auf Velin. 1989.
21 x 15,8 cm (38 x 27 cm).
Monogrammiert "ML". Auflage 10 num. Ex.
Hofmaier 145 a (von c).

Blatt 6 aus der Folge "Markus Lüpertz, Steelpoints and Poems", erschienen bei der Limestone Press, San Francisco 1989, in einer Gesamtauflage von 76 Exemplaren. Prachtvoller, wunderbar gratiger Druck in Rotbraun und Schwarz, mit schön differenziertem Plattenton und mit dem vollen Rand.

Ohne Titel (Hellrot)
Farbaquatinta in Rot auf festem Velin.
49,5 x 69,5 cm (70 x 90,3 cm).
Mit dem Künstlersignet "ML".

Prachtvoller Druck mit breitem Rand, rechts mit dem Schöpfrand. Beigegeben: Eine Lithographie von Markus Lüpertz, "Flasche", 1980, mit dem Künstlersignet.

Wacht am Rhein
Mischtechnik (farbige Kreiden, Gouache und Pinsel in Schwarz) auf leichtem Karton.
49,5 x 65,5 cm.
Unten links mit Kreide in Rot signiert "MARKUS".

Wie in seinem berühmten Gemälde "Schwarz-Rot-Gold" von 1974 kombiniert Lüpertz die Geschützlafette mit dem Stahlhelm und einem antiken Brustpanzer, die aufrecht am Ufer eines Flusses stehen, und er ergänzt die Komposition durch einen blutroten Flugdrachen mit schwarz-weißem Kreuz, der nicht weit darüber in der Luft steht. Wie ein blutender, verstümmelter Torso auf dem Lafettenwagen steht die Konstruktion, aschgrau fließt der Strom, und aschgrau liegt auch das Ufer jenseits des Flusses. Ebenfalls 1974 organisierte Lüpertz die "Erste Biennale Berlin" mit Hermann Albert, Karl Heinz Denning, Paul Uwe Dreyer, Gerd van Dülmen, Karl Horst Hödicke, Max Kaminski, Bernd Koberling, Eugen Schönebeck und Jürgen Waller. Lüpertz setzte sich in diesen Zeichnungen intensiv mit dem Thema Tod, Zerstörung und Ewigkeitshoffnung auseinander. "Wenn Lüpertz 'Krieg' malt, dann malt er weder im noch vor, noch nach dem Krieg. Er malt im außerpräpositionalen Raum. Wo die ersten und die letzten Dinge sind. Wo die Dinge groß sind. So groß, daß der schöpferische Mensch an seiner schweren Rolle schwer trägt. Krieg ist Metapher für Größe." (Hans-Joachim Mueller, Großer Wolf, in: Die Zeit, Nr. 12, 17.3.1995). Das Handbuch der politischen Ikonographie hingegen nennt Lüpertz' absurde Trophäe der leeren Rüstung auf einer Lafette eine "Travestie des Heroismus". (Wolfgang Brassat, Heroismus, in: Handbuch der politischen Ikonographie, Bd. 1, München 2011, S. 479).

Männer ohne Frauen - Parsifal
Farblinolschnitt auf Velin. 1994.
88,3 x 60,5 cm (100,4 x 70,5 cm).
Mit dem Künstlersignet "ML".

Lüpertz befasst sich ab 1993 auch in einer Serie von Gemälden mit der Darstellung von Gesichtern en face, umgesetzt in unterschiedlichen Techniken und Maßen. Aneinandergereiht erscheinen sie wie eine Ahnengalerie, wobei die Gesichter ebenso weiblich wie männlich sein können. Prachtvoller Druck mit schöner Material- und Reliefwirkung, mit Rand.

Parsifal
Holzschnitt mit 2 Kaltnadelarbeiten auf Velin. 1996.
75,8 x 55,3 cm (100,5 x 76,3 cm).
Monogrammiert "ML". Auflage 100 num. Ex.

Die Arbeit entstand in einer seltenen Kombination von Holzschnitt und Kaltnadel. Prachtvoller, farbfrischer Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Felicitas
Bronze, farbig gefasst. 2016.
46,5 x 16 x 13,5 cm.
Verso am Stand monogrammiert "ML" (ligiert) und mit dem Gießerstempel "Schmäke Düsseldorf". Auflage 45 num. Ex.


Jede Skulptur wurde vom Künstler eigenhändig farbig gefasst. Damit wollte Lüpertz einen gewissen Unikatcharakter erzielen. Die Arbeit ist eine Hommage an die römische Göttin, die als Personifizierung des immerwährenden Glücks und Erfolgs von den Römern verehrt wurde und jedem, der ein Abbild dieser Matrone besaß, in seinen Unternehmungen gutes Gelingen und dauerhaften Erfolg versprach.
Markus Lüpertz‘ Skulpturen erinnern in ihrer suggestiven Kraft und archaischen Formensprache sowohl an die afrikanische als auch an die polynesische Kunst, die Anfang des 20. Jahrhunderts Künstler wie Pablo Picasso und Paul Gauguin inspiriert und ihre Werke maßgeblich beeinflusst haben. So zeigen seine polychromen, von Hand bemalten Skulpturen in ihrer roh wirkenden Gestaltung eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Klassischen Moderne.

o. T. (Kopf)
Farbsiebdruck auf Velin. 1996.
128,5 x 98 cm.
Monogrammiert "ML". Auflage 50 num. Ex.

Prachtvoller, kontrastreicher Druck dieser großformatigen, blattfüllenden Darstellung.

Stehender männlicher Akt im Raum
Aquarell und Deckweiß auf Velin.
43 x 61 cm.
Unten rechts mit Bleistift mit dem Künstlersignet "ML" im Kreis.

Im abstrahierten Raum mit Fleckenstrukturen an Wand und Boden steht angelehnt der männliche Akt, das linke Bein etwas angehoben. Gegenständlich-figürliche Elemente und zeichnerische Abstraktion verschränkt Lüpertz immer wieder, ganz im Sinne seiner Dithyramben: "Markus Lüpertz verbindet die beiden Gegensätze von Gegenständlichkeit und Abstraktion zu einer neuen Synthese, indem er abstrakte tektonische Gebilde im Bildraum schweben lässt. Er gibt ihnen den Namen 'Dithyramben', symbolisch bezogen auf Friedrich Nietzsches Dithyramben und abgeleitet von den Gesängen des Dionysos, in denen Gottheiten auftreten, die am Übergang zweier aufeinanderfolgender Lebensstufen stehen und deshalb 'janusköpfig' sind. Rückblickend sieht Lüpertz in der 'Dithyrambe' seinen individuellen Beitrag zur Abstraktion. 'Abstraktion nicht im Sinne des Abstrahierens, sondern als die Erfindung eines unsinnigen Gegenstandes (...). So verstand ich damals die Abstraktion: als das nicht Begreifbare'.“ (Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, Albertina Wien, Saaltext zur Ausstellung 2010).