Artist Index: Blais, Jean Charles


Es wurden 8 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren

153050

Lose pro Seite


Los 8210Blais, Jean Charles
Rouge Sang

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
15.000€ (US$ 16,129)

Details

"Rouge Sang"
Mischtechnik auf Plakatabriss. 1983.
Ca. 138 x 82,5 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Blais", datiert und betitelt.

Die Begeisterung des renommierten deutschen Kunsthistorikers, Journalisten und Autors Wilfried Wiegand (Berlin 1937-2020) für die Kunst von Jean-Charles Blais kommt in der umfassenden Beschäftigung mit dessen Werk zum Ausdruck. Gleich mehrere Beiträge und Texte verfasste der promovierte Kunsthistoriker, der nach seinem Studium eine Karriere als Kunstkritiker einschlug und regelmäßig für verschiedene Kunstzeitschriften und Zeitungen schrieb, über das Schaffen des französischen Künstlers. Er arbeitete bis in das Jahr 2002 als Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und war von 1986-1996 Feuilletonchef der FAZ. Zweifach wurde Wiegand für mehrere Jahre als Kulturkorrespondent nach Paris entsandt, wo er Bekanntschaft mit Blais machte. „Die Malerei von Jean-Charles Blais ist eine Kunst des Respektierens, des liebevollen Ernstnehmens. Respektvoll ist schon der Umgang mit dem Material, den ausgedienten Plakatschichten, die er als Malgrund benutzt: großstädtischer Kommunikationsmüll, der einem ästhetischen Recycling zugeführt wird. Respekt äußert sich auch darin, daß er diese Abrisse im Atelier nicht etwa korrigiert, daß ihre Zufallskonturen das Bild bestimmen dürfen, ja daß sogar das Relief der oft recht vielen Papierlagen kunstvoll in die Darstellung einbezogen wird. Ernst genommen werden auch die Figuren, denn ihnen wird die Ehre der Monumentalität erwiesen. Und welche Liebe äußert sich im reich changierenden Farbauftrag, der noch niemals plakativ geworden ist.“ (Wilfried Wiegand, Über Jean-Charles Blais, in: Jean-Charles Blais, Hrsg. Carl Haenlein, Ausst.-Kat. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1986, S. 11).
Jean-Charles Blais studierte 1974-1979 an der École des Beaux-Arts in Rennes und setzte sich seit den 1980er Jahren intensiv mit der Technik der Décollage auseinander, inspiriert von den Künstlern des Nouveau Realisme. Seiner ersten Einzelausstellung im CAPC in Bordeaux im Jahr 1982 folgten zahlreiche Präsentationen in Galerien, u.a. bei Yvon Lambert in Paris, Leo Castelli in New York und Buchmann in Basel. 1987 wurde ihm eine Einzelausstellung im Centre Pompidou in Paris gewidmet. Besonders bekannt wurde Blais durch seine künstlerische Gestaltung der Pariser Métrostation Assemblé Nationale im Jahr 1990, die ihm ein breites internationales Publikum verschaffte.
Aus dem Nachlass der Sammlung Wiegand kommt eine außergewöhnlich charakteristische Gruppe von Arbeiten aus seiner frühen Schaffenszeit, den 1980er Jahren, zum Aufruf.

Provenienz: Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

weiterlesen

Los 8211Blais, Jean Charles
Ohne Titel (rennender Mann)

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
37.500€ (US$ 40,323)

Details

Ohne Titel (Rennender Mann)
Mischtechnik auf Plakatabriss. 1985.
Ca. 243 x 326 cm.
Verso mit Kreide in Schwarz signiert "Blais" und zweifach mit Kreide in Rot und Schwarz datiert.

Blais Kunstwerke zeichneten sich durch eine einzigartige Kombination von figurativen und abstrakten Elementen aus. Blais verwendete oft dicke, pastose Farbschichten und expressive Pinselstriche, um eine gewisse Rauheit und Energie in seinen Werken zu erzeugen. „Die Plakatabrisse waren zunächst ein zufällig entdeckter Bildträger, dessen Wert ich weder höher noch tiefer einschätzte als jenen der Leinentücher oder der Kartons, auf die ich malte. Ich war an einem Punkt angelangt, wo mir mein Schaffen sehr verzettelt vorkam. (…) Ich habe dann begonnen regelmäßig auf die von den Mauern abgerissenen Plakate zu malen, denn sie besaßen den Vorteil, die Eigenschaften aller anderen von mir benutzten Materialien zu vereinigen. Auf Grund ihres Volumens, ihres Zuschnitts, waren sie bereits Gegenstände. Alles, was mich interessierte, war in diesem einzigartigen Material schon enthalten.“ (Jean-Charles Blais, im Gespräch mit Sylvie Couderc, in: Jean-Charles Blais, Hrsg. Carl Haenlein, Ausst.-Kat. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1986, S. 29). Statt die Vorderseiten der Plakate zu verwenden, gestaltet Blais die unebenen Rückseiten, die er oft mit figurativen Elementen bemalt. Die Zufälligkeit des Plakatabrisses bleibt als Relikt menschlichen Handelns zurück. Dabei richten sich die Motive stets nach der Form des Abrisses aus, und ab 1983 zeichnet sich darüber hinaus noch eine stärkere Verschränkung von Motiv und gegebener Form ab. Ein Falz wird zu einem Baumstamm, der Bildträger wird durch Einrisse oder Abrisse sichtbar gemacht. Zufallskonturen dürfen also das Bild bestimmen, die verschiedenen Papierlagen werden mit ihrem Relief, ihren Abrissen und ihren unregelmäßigen Kanten in die Darstellung mit eingezogen.

Provenienz: Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

weiterlesen

Los 8212Blais, Jean Charles
Ohne Titel (Betrunkene Gestalt)

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
32.500€ (US$ 34,946)

Details

Ohne Titel (Betrunkene Gestalt)
Mischtechnik auf Plakatabriss. 1980er Jahre.
Ca. 198 x 174 cm.
Verso mit Kreide in Schwarz signiert "Blais".

Den Kopf im Arm verborgen, mit dem gesamten Oberkörper schwer und schlapp über einer Balustrade hängend, wirkt die monströse Gestalt vollkommen verzweifelt und deutlich gezeichnet von Trauer oder einem übermäßigen Alkoholkonsum, auf den die Flasche im linken Bildbereich schließen lässt. Was ist vorgefallen bei dieser bemitleidenswerten Kreatur, die riesenhafte Züge trägt? Eine Hand streckt sich ihm aus dem rechten Bildrand entgegen und bietet Unterstützung an. Es sind diese Erzählungen ohne genaueren Kontext, die eine Narration andeuten, jedoch keine Aufklärung bieten, die sich in vielen von Blais Bildern finden lassen. „Das sind Bilder, die unbarmherzig mit der heiteren Grausamkeit der Märchen die sinnbildliche Wirklichkeit unserer Ängste, unserer Sehnsüchte und unseres Unvermögens festhalten. Gleichzeitig ist diese Aufzählung unrichtig, weil sie die Motive abstrakt herausstellt, also unabhängig von den ihnen zugrunde liegenden, durch die gegebene Form des Plakatabrisses bestimmten Ausgangssituationen. Die Bildträger als Relikte sind die stummen Zeugen, die Jean-Charles Blais beredt macht. Die Relikte, Zeichen der Vergänglichkeit, hochgepeitschte Bedeutungsträger und der Lächerlichkeit des Bedeutungslosen preisgegeben, geraten unter seinen Händen in einen metaphorisch-unterschwelligen Sog, der gerade durch die beschwingte Farbgebung zu einer Art Ironie des Zufalls und des Schicksals wird.“ (Jean-Christophe Ammann, Annäherung an das Schaffen von Jean-Charles Blais, in: Jean-Charles Blais, Hrsg. Carl Haenlein, Ausst.-Kat. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1986, S. 21).

Provenienz: Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

Ausstellung: Jean-Charles Blais, Capc Musée d'art contemporain de Bordeaux, 1985, Ausst. Kat. S. 21

weiterlesen

Los 8213Blais, Jean Charles
Ohne Titel (Gelbe Füße)

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
35.000€ (US$ 37,634)

Details

Ohne Titel (Gelbe Füße)
Mischtechnik auf Plakatabriss. 1985.
Ca. 191,5 x 300 cm.
Verso dreifach mit Kreide in Schwarz und in Rot signiert "Blais" und datiert.

Zwei Füße laufen mit schwungvollem Gang durch den gelben Sand. Angeschnitten bis kurz über den Knöcheln, gehören sie vermutlich zu einer riesenhaften Gestalt. Auch hier bestimmt der Plakatabschnitt das Format, in diesem Fall ein breites Querformat, in welchem nur die Füße des Riesen Platz gefunden haben. Die Struktur und Grobheit der Plakatbahnen passen zu dem in der gelben Fläche angedeuteten Boden. Grotesk sind auch die angeschnittenen Fingerkuppen, die noch in das Bild hineinragen und ganz offensichtlich zu überlängten Armen gehören müssen. Auch hier findet sich der Betrachter in einer märchenhaften Erzählung wieder, mit den sehr typischen Merkmalen von Blais Bilder- und Gedankenwelt.

Provenienz: Galerie Buchmann, Basel
Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

Ausstellung: Carl Haenlein (Hrsg.), Jean-Charles Blais, Ausst.-Kat. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1986 (ganzs. Abb. S. 72)
Jean-Charles Blais. Œuvre1985-1987, Centre Georges Pompidou, Paris 1987, Ausst.-Kat. S. 9

Literatur: Louis Marin, Jean-Charles Blais. Du figurable en peinture, Paris 1988, Abb. S. 33
Artefactum, Magazin of comtemporary art in Europe, Vol. 2, No 11, Antwerpen 1985/86, Abb. S. 4

weiterlesen

Los 8215Blais, Jean Charles
Ohne Titel (Faust)

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)

Details

Ohne Titel (Faust)
Sandstein, teilweise mit Acryl bemalt. 1985/86.
19 x 10,5 x 12 cm.
Verso mit Faserstift in Blau signiert (in den Stein geritzt) "J Charles Blais" und datiert, recto nochmals datiert.

Ein kleiner Findling, der von Blais mit einer geballten, erhobenen Faust bemalt wurde. Eine in dieser Form erhobene Faust gilt in verschiedenen Bewegungen als Zeichen der Solidarität, Stärke und des Widerstandes.

Provenienz: Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

weiterlesen

Los 8217Blais, Jean Charles
Ohne Titel (Zigarette)

Auktion 122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

Ohne Titel (Zigarette)
Mischtechnik auf festem Velin. 1984.
44 x 47 cm.
Unten links mit Kreide in Rot signiert "Blais" und rechts datiert.

Wie ein qualmender Schornstein wirkt die monumentale Hand mit der zwischen den Fingern gehaltenen Zigarette. Schwarze Umrisslinien umschließen die auf einer Ebene ruhende Hand in fast expressionistischer Manier. Am Himmel im Hintergrund leuchten die Sterne, die mit kleinen Stecknadeln und gelben Papierfetzen an den Himmel geheftet wurden. Eine ausdrucksstarke kleine Arbeit, mit leuchtenden Farben.

Provenienz: Nachlass Wilfried Wiegand, Berlin

weiterlesen

Los 8227Blais, Jean Charles
Ohne Titel

Auktion 118

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,882)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik und Collage auf dünnem Velin. 1982.
37 x 27 cm.
Verso unten mit Kreide in Schwarz signiert "Blais" und datiert.

Die überdimensionale, wie aufgedunsen wirkende Gestalt eines geschlechtslosen Riesen mit kariertem Hemd und miniaturhaft kleinem Kopf füllt den Vordergrund dieser grotesk anmutenden Szene. Die großen Hände unsicher ineinander gefaltet, schreitet er unter dem gelben Himmel an einem Gebäude mit rauchendem Schornstein vorbei. Jean Charles Blais studierte an der École des Beaux-Arts in Rennes und setzte sich seit Anfang der 1980er Jahre vor allem mit Plakatabrissen und damit verbunden mit der Materialität seiner Bildträger auseinander. Typische, farbenfrohe Darstellung des Künstlers.

weiterlesen

Los 8223Blais, Jean Charles
Avion

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,882)

Details

Avion
Mischtechnik und Collage auf hauchdünnem Velin. 1982.
34 x 26,5 cm.
Verso unten links mit Kohle signiert "Blais", datiert und bezeichnet.

Eine für den Künstler typische Gestalt mit überdimensioniertem, verdrehtem Körper und winzigem Kopf fliegt fast blattfüllend, doch scheinbar federleicht durch den gelben, mit schwarzen Sternen gesprenkelten Himmel. Darunter biegen sich fünf schematisch gehaltene Bäumchen einträchtig nach rechts. Sehr farbenfrohe, dynamische Zeichnung.

weiterlesen

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge