Los 2518
Fontane, Friedrich
(1863-1941)Brief an einen Fontane-Forscher. 1938
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Autographen
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Fontane, Friedrich, der Sohn des Dichters, Verleger (1863-1941). Eigh. Brief m. U. "Friedrich Fontane". 21/2 S. Doppelblatt. Kl. 4to. Neuruppin 1.VIII.1938.
Sehr interessanter Brief an einen "Herrn Doktor", der in der "DAZ" einen Aufsatz über das Verhältnis Fontane-Bismarck veröffentlich hatte. "... Eine liebe, mir gleichaltrige Verehrerin der F.'schen Schriften begleitete die freundliche Übermittlung mit den Worten: 'ich sende Ihnen diesen Artikel, der mir wie eine Oase in der Wüste vorkommt!' - Ich möchte solchem, auch meine Überzeugung widerspiegelnden Urteil nur noch das Bedauern hinzufügen: Schade, daß der alte Herr [d. i. sein Vater Theodor Fontane] an dieser Würdigung sich nicht noch selbst erfreuen konnte. Wie dankbar wäre er erst dem Schöpfer des Deutschen Reiches gewesen, wenn er eine Ahnung davon gehabt hätte, daß er seine Befreiung aus der 1870er Kriegsgefangenschaft lediglich dem persönlichen Eingreifen des großen Kanzlers zuzuschreiben hatte. Zur Entstehung des Gedichts möcht' ich aus eigenem Erlebten noch eine kurze, vermutlich Ihnen nicht bekannte Erklärung geben dürfen. - Ich entsinne mich noch wie gestern des aufgeregten Zustandes, in den die brennende Frage 'Wo Bismarck ruhen soll' auch meinen Vater versetzte. 'Sprich doch Deine Meinung darüber, Papa, deutlich aus, vielleicht in ein paar Versen! - wagte ich ihm zu sagen. 'Nein, dazu bin ich zu alt! Noch vor 10 oder 20 Jahren hätte ich es wohl getan. Ich bin der Verse müde und habe deshalb auch den jungen Kaiser nicht mehr angedichtet. Jetzt, in dieser prekären Frage noch dazu und bei einem historisch so bedeutsamen Anlaß, ist mir das Gezänk darüber, dies Blaffen der Meute, nur zuwider!' ...". - Friedrich Fontane schildert dann, wie Emilie Fontane das doch heimlich verfasste Gedicht ihres Mannes zum Chefredakteur der Vossischen Zeitung, Friedrich Stephany, brachte, der es eher unwillig annahm mit den Worten "Warum ein Gedicht? Ich werde es nachher lesen." Das Gedicht sei dann doch auf der Titelseite der Vossischen Zeitung erschienen und später im Friedrichsruher Bismarck-Mausoleum in Stein gemeisselt worden. In zwei Briefen an Ernst Heilborn (Nr. 852 und 853 in Band IV der Hanser-Briefausgabe) hat der Dichter sich selbst zu der Angelegenheit geäußert. - Gelocht.
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