Los 1225
Äthiopisches Gebetbuch
Ge'ez-Handschrift in roter und schwarzer Schrift auf Pergament.
Schätzung
500€ (US$ 556)
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Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Autographen & dekorative Graphik
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
Aus dem Katalog
Alte Drucke und Handschriften
Auktionsdatum 7.10.2025
ORIENTALIA
Äthiopisches Gebetbuch. Ge'ez-Handschrift in roter und schwarzer Schrift auf Pergament. 190 Bl. 20 Zeilen. Schriftraum: 10,2 x 8,5 cm. Format: 15 x 10,5 cm. Mit vorne eingebundenen 3 (2 farbigen) Tafeln mit Miniaturen. Reich blindgerpägtes Rindsleder d. Z. (Rücken leicht brüchig, Kapitale mit Fehlstellen, kleine Einrisse, sonst Deckel kaum berieben) über kantigen Holzdeckeln, in dazugehörigem Kamelleder-Futteral mit genähter Gurtlasche und für Trageriemen (fragmentarisch; ohne die Deckelklappe oder -lasche, beschabt, berieben, etwas abgegriffen, mit Gebrauchsspuren). Äthiopien Ende des 19. Jahrhunderts.
Hübsches Taschengebetbuch, das die üblichen Gebete für einen durch Wüste und Steppe reitenden äthiopischen Christen enthält: Die tägliche Gebete (Frühandacht, Morgengebete, Mittagsandacht Abendgebete, Nachtgebete), die Psalmen Davids, Mariengebete (wie das "Weddase Maryam"), ferner Gebete zu Heiligen und Erzengeln. Es schließen sich Buß- und Schutzgebete (wie das "Kidase Mehret") an.
Das äthiopische Christentum basiert auf der Königin von Saba als Stammutter des äthiopischen Könighauses, die den christlichen Glaubens der Legende nach in Äthiopien einführte. So erscheint sie gleich vorne als Fontispiz-Miniatur in Umrisszeichnung. Ihr gegenüber ist die von zwei Engeln flankierte thronende Muttergottes mit dem Jesusknaben auf dem Schoße in Farbe dargestellt. Christus streckt seine Recht zum Segensgestus aus und deutet gleichzeitig auf die Königin als seine Stellvertreterin auf Erden hin. Eine weitere Miniatur zeigt eine Adorantin, möglicherweise die Stifterin des Gebetbuches, die mit ihrer Hand den Erzengel Michael als Schutzpatron des Besitzers der Handschrift empfiehlt. Die Miniaturen sind sehr gekonnt und stilvoll in mehrfach abgestuften violetten Tönen gehalten. – Die Bindung wie üblich im Block leicht gelockert, der Buchblock etwas gedehnt, Bindung jedoch insgesamt intakt. Sonst nur vereinzelt etwas angeschmutzt und fleckig (gegen Ende), hin und wieder mit Knorpellöchern, aber ohne Textverluste und wohl in sich vollständig, Gebrauchsspuren. Sehr dekorativ ist auch der bemerkenswert hübsch mit phantasievollen Blindbordüren, Fileten und Punktstempeln gezierte Einband.
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